Hintergrund der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Fenster oder eine Tür. Die Erfindung betrifft weiterhin
ein Gebäude mit einem solchen Fenster oder einer solchen Tür.
[0002] Es ist bekannt, über Eck angeordnete Fenster oder Türen an Gebäudeecken vorzusehen.
[0003] Aus der
EP 3 498 960 A1 sind zueinander gewinkelt angeordnete Schiebeflügel bekannt geworden, die gegenüber
einem im Eck angeordneten Setzpfosten verriegelbar sind. Die Schiebeflügel sind ausschließlich
linear, parallel zur jeweiligen Laufschiene, bewegbar.
[0004] Die
DE 20 2012 101 960 U1 offenbart unter einem Winkel von 90° angeordnete Hebe-Schiebeflügel. Mit einem der
Schiebeflügel ist ein Eckpfosten gekoppelt, sodass der Eckpfosten mit diesem Schiebeflügel
verschiebbar ist, wenn der andere Schiebeflügel vom Eckpfosten entkoppelt ist.
[0005] Aus der
DE 10 2011 115 536 A1 ist ein Schiebefalttürsystem zum öffenbaren Verschluss einer Gebäudeecke bekannt
geworden. Das Schiebefalttürsystem weist mehrere Schiebetüren auf, die in Form von
Falttürelementen ausgebildet sind, die mittels einer Gelenkanordnung gelenkig miteinander
verbunden sind. In der Öffnungsstellung liegen die Falttürelemente flach aufeinander.
[0006] Weiterhin offenbart die
DE 34 46 150 A1 eine Trennwand mit horizontal verschiebbaren Scheiben. Die
DE 34 46 150 A1 offenbart die Ausbildung einer Eckverbindung mit derlei verschiebbaren Scheiben.
[0007] Nachteilig an den bekannten Lösungen ist die oftmals unzureichende Abdichtung der
über Eck angeordneten Flügel im verriegelten Zustand der Flügel, wobei die Anforderungen
an die Wärmedämmung und Einbruchsicherheit in den letzten Jahren stark angestiegen
sind.
Aufgabe der Erfindung
[0008] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Fenster oder eine Tür zum öffenbaren Verschluss
einer Gebäudeecke bereit zu stellen, das/die besonders winddicht und einbruchsicher
ist.
Beschreibung der Erfindung
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Fenster oder eine Tür gemäß Anspruch
1 und ein Gebäude gemäß Anspruch 15. Die abhängigen Ansprüche geben bevorzugte Ausgestaltungen
wieder.
[0010] Die erfindungsgemäße Lösung umfasst somit ein Fenster oder eine Tür mit folgenden
Merkmalen:
- A) einem festen Rahmen mit einer ersten Rahmenhauptebene und einer zweiten Rahmenhauptebene,
die sich über Eck schneiden;
- B) einem ersten Flügel, der sich in der Verriegelungsstellung in der ersten Rahmenhauptebene
oder parallel zur ersten Rahmenhauptebene befindet und quer, insbesondere senkrecht,
zur ersten Rahmenhauptebene in die Schiebestellung bewegbar ist, wobei er bei dieser
Bewegung parallel zur ersten Rahmenhauptebene ausgerichtet bleibt und in der Schiebestellung
parallel oder in der ersten Rahmenhauptebene in seine Öffnungsstellung verschiebbar
ist;
- C) einem zweiten Flügel, der sich in der Verriegelungsstellung in der zweiten Rahmenhauptebene
oder parallel zur zweiten Rahmenhauptebene befindet und quer, insbesondere senkrecht,
zur zweiten Rahmenhauptebene in die Schiebestellung bewegbar ist, wobei er bei dieser
Bewegung parallel zur zweiten Rahmenhauptebene ausgerichtet bleibt und in der Schiebestellung
parallel oder in der zweiten Rahmenhauptebene in seine Öffnungsstellung verschiebbar
ist.
[0011] Die quer, insbesondere senkrecht zur jeweiligen Rahmenhauptebene bewegbaren Flügel
bieten im verriegelten Zustand eine hohe Winddichtheit und Einbruchsicherheit. Gleichzeitig
kann - in der Schiebestellung - durch Verschieben der Flügel in die jeweilige Öffnungsstellung
eine große Durchgangsöffnung (ein großer Durchgang) erreicht werden.
[0012] Der Winkel, unter dem sich die beiden Rahmenhauptebenen in der horizontalen Ebene
schneiden - der Rahmeneckwinkel - beträgt vorzugsweise zwischen 70° und 110°, insbesondere
zwischen 80° und 100°, besonders bevorzugt 90°.
[0013] Der erste Flügel kann eine erste Treibstangenanordnung und einen mit dieser gekoppelten
ersten Griff aufweisen, wobei der erste Flügel bei einer Betätigung des ersten Griffs
mittels der ersten Treibstangenanordnung zwangsgesteuert aus seiner Verriegelungsstellung
in seine Schiebestellung und zurück in die Verriegelungsstellung bewegbar ist. Der
zweite Flügel kann eine zweite Treibstangenanordnung und einen mit dieser gekoppelten
zweiten Griff aufweisen, wobei der zweite Flügel bei einer Betätigung des zweiten
Griffs mittels der zweiten Treibstangenanordnung zwangsgesteuert aus seiner Verriegelungsstellung
in seine Schiebestellung und zurück in die Verriegelungsstellung bewegbar ist.
[0014] Das Bewegen der beiden Flügel in der Schiebestellung, beispielsweise in die Öffnungsstellung,
erfolgt demgegenüber vorzugsweise nicht zwangsgesteuert, sondern ein Benutzer verschiebt
den jeweiligen Flügel "von Hand" in die gewünschte Position.
[0015] Am ersten Flügel kann ein erster Laufwagen mit einer ersten Laufrolle vorgesehen
sein. Die erste Laufrolle ist vorzugsweise zwangsgesteuert mittels der ersten Treibstangenanordnung
bewegbar, um den ersten Flügel aus der Verriegelungsstellung in die Schiebestellung
und zurück in die Verriegelungsstellung zu überführen. Die erste Laufrolle stützt
sich dabei vorzugsweise an einer ersten Laufschiene am festen Rahmen ab. Die erste
Laufschiene verläuft insbesondere parallel zur oder in der ersten Rahmenhauptebene.
Am zweiten Flügel kann ein zweiter Laufwagen mit einer zweiten Laufrolle vorgesehen
sein. Die zweite Laufrolle ist vorzugsweise zwangsgesteuert mittels der zweiten Treibstangenanordnung
bewegbar, um den zweiten Flügel aus der Verriegelungsstellung in die Schiebestellung
und zurück in die Verriegelungsstellung zu überführen. Die zweite Laufrolle stützt
sich dabei vorzugsweise an einer zweiten Laufschiene am festen Rahmen ab. Die zweite
Laufschiene verläuft insbesondere parallel zur oder in der zweiten Rahmenhauptebene.
[0016] Das Fenster oder die Tür kann in Form einer Gebäudeinnenecke ausgebildet sein, die
im eingebauten Zustand griffseitig ins Innere eines Gebäudes weist. Mit anderen Worten
weist die Ecke - im Sinne der vorliegenden Beschreibung die Spitze der Ecke - zu einem
sich im Gebäude befindenden Benutzer. Die rauminnenseitigen Griffe der beiden Flügel
weisen also in voneinander abgewandte Richtungen.
[0017] In besonders bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist einer der Flügel stirnseitig
eine Schließleiste auf, die an einer anderen Stirnseite ein Schließmittel aufweist,
das in der Verriegelungsstellung beider Flügel in die Rahmenhauptebene des anderen
Flügels weist. Durch die Schließleiste können die Rahmen des ersten Flügels und des
zweiten Flügels im Wesentlichen gleich ausgebildet sein. Die Schließleiste kann an
einer ersten vertikalen Seite mit der Treibstangenanordnung des Flügels gekoppelt
sein, mit dem die Schließleiste verbunden ist.
[0018] Das Fenster oder die Tür kann in Form einer Gebäudeaußenecke ausgebildet sein, die
sich im eingebauten Zustand griffseitig zur Ecke hin verengt. In diesem Fall weist
die Ecke, d.h. die Spitze der Ecke, zu einem sich außerhalb des Gebäudes befindenden
Benutzer. Die rauminnenseitigen Griffe der beiden Flügel weisen also in einander zugewandte
Richtungen.
[0019] Die Flügel können rauminnenseitig am festen Rahmen angeordnet sein (Fenster oder
Tür mit innenlaufenden Flügeln) oder raumaußenseitig (Fenster oder Tür mit außenlaufenden
Flügeln) am festen Rahmen angeordnet sein. Ein Fenster oder eine Tür mit innenlaufenden
Flügeln, die eine Innenecke bilden, entspricht prinzipiell einem Fenster oder einer
Tür mit außenlaufenden Flügeln, die eine Außenecke bilden. Ein Fenster oder eine Tür
mit außenlaufenden Flügeln, die eine Innenecke bilden, entspricht prinzipiell einem
Fenster oder einer Tür mit innenlaufenden Flügeln, die eine Außenecke bilden.
[0020] Weiter vorzugsweise weist das Fenster oder die Tür in der Verriegelungsstellung beider
Flügel zwischen dem ersten Flügel und dem zweiten Flügel einen sich vertikal erstreckenden
Spalt auf, um den ersten Flügel auf den zweiten Flügel zubewegen zu können, wenn sich
beide Flügel in der Verriegelungsstellung befinden. Diese Ausführungsform ist besonders
bevorzugt bei einer Außenecke mit innenlaufenden Flügeln oder einer Innenecke bei
außenlaufenden Flügeln, sie erlaubt hier ein komfortables Überführen des ersten Flügels
von der Verriegelungsstellung in die Schiebestellung.
[0021] Allgemein kann mechanisch eine Reihenfolge vorgegeben sein, in der die Flügel aus
der Verriegelungsstellung in die Schiebestellung überführbar sind. In diesem Fall
kann der erste Flügel als Aktivflügel und der zweite Flügel als Passivflügel ausgebildet
sein, der erst dann von der Verriegelungsstellung in die Schiebestellung bewegbar
ist, wenn der Aktivflügel zumindest in die Schiebestellung überführt wurde.
[0022] Der zweite Griff kann in Form eines Flush-Mount-Handle ausgebildet sein. Der zweite
Griff kann dann zumindest teilweise von der Stirnseite des ersten Flügels verdeckt
werden, wenn sich beide Flügel in der Verriegelungsstellung befinden. Unter einem
Flush-Mount-Handle wird ein Griff verstanden, der zumindest teilweise, insbesondere
vollständig, im Flügel, an dem er montiert ist, versenkbar ist. Durch die erschwerte,
insbesondere vollständig verwehrte, Zugänglichkeit des zweiten Griffs für einen Benutzer,
wenn sich beide Flügel in der Verriegelungsstellung befinden, wird die Entriegelungsreihenfolge
der beiden Flügel für den Benutzer zwangsläufig vorgegeben.
[0023] In besonders dichter und einbruchsicherer Ausgestaltung der Erfindung kann der zweite
Flügel ein Schließstück aufweisen, das in der Verriegelungsstellung beider Flügel
mit seiner Öffnung zum ersten Flügel hin weist. Die erste Treibstangenanordnung kann
einen Schließbolzen aufweisen, der in die Öffnung des Schließstücks verriegelnd eingreift,
wenn sich beide Flügel in der Verriegelungsstellung befinden.
[0024] Der feste Rahmen kann ein erstes Profil aufweisen, das sich in der ersten Rahmenhauptebene
erstreckt und ein zweites Profil, das sich in der zweiten Rahmenhauptebene erstreckt.
Die Profile können mittels Schrauben über einen Montagewinkel des festen Rahmens verbunden
sein. Vorzugsweise sind Bohrungen und/oder Senkungen zur Aufnahme der Schrauben im
Montagewinkel zur Ecke hin versetzt, sodass die Profile aufeinander zu unter Druckspannung
stehen. Hierdurch kann eine besonders dichte und feste Montage des festen Rahmens
gewährleistet werden.
[0025] Alternativ oder zusätzlich dazu kann zumindest eine Laufschiene am festen Rahmen
zur Ecke hin ausgeklinkt, d.h. ausgespart, sein. Vorzugsweise sind beide Laufschienen
zur Ecke hin ausgeklinkt. Der feste Rahmen kann eine Winkelplatte aufweisen, die den
ausgeklinkten Bereich der Ecke verdeckt. Die Winkelplatte kann in Form des Montagewinkels
ausgebildet sein.
[0026] Um einen möglichst großen Durchgangsbereich zu erzielen, kann der feste Rahmen in
der Ecke setzpfostenfrei ausgebildet sein.
[0027] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Gebäude mit einem hier
beschriebenen Fenster oder einer hier beschriebenen Tür.
[0028] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.
Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß
jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.
Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung und Zeichnung
[0029]
- Fig. 1
- zeigt eine isometrische Darstellung eines ersten Flügels.
- Fig. 2
- zeigt eine teilweise Explosionsansicht des Details II aus Fig. 1.
- Fig. 3
- zeigt eine teilweise Explosionsansicht des Details III aus Fig. 1.
- Fig. 4
- zeigt eine teilweise geschnittene Ansicht einer Tür mit dem ersten Flügel, wobei der
erste Flügel beabstandet zu einem festen Rahmen angeordnet ist, sodass sich der erste
Flügel in der Schiebestellung befindet.
- Fig. 5
- zeigt eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung, wobei der erste Flügel gegenüber
der Darstellung der Fig. 4 quer zur ersten Hauptebene des festen Rahmens verlagert
wurde, sodass sich der erste Flügel in der Verriegelungsstellung befindet.
[0030] Die Fign. 1 bis 5 zeigen die Funktionsweise eines einzelnen Flügels, die nachfolgenden
Fign. 6a bis 18 zeigen die erfindungsgemäße Anordnung mit zwei über Eck angeordneten
Flügeln mit jeweils grundsätzlich gleicher Funktionsweise.
- Fig. 6a
- zeigt eine perspektivische Ansicht einer Tür mit einem festen Rahmen in Form einer
Innenecke mit zwei über Eck angeordneten Flügeln, wobei sich beide Flügel in der Verriegelungsstellung
befinden.
- Fig. 6b
- zeigt eine Schnittansicht durch eine horizontale Schnittebene der Tür aus Fig. 6a.
- Fig. 7
- zeigt die Schnittansicht aus Fig. 6b, wobei ein erster Flügel in die Schiebestellung
bewegt wurde.
- Fig. 8a
- zeigt eine perspektivische Ansicht der Tür aus Fig. 6a, wobei der erste Flügel in
die Öffnungsstellung verschoben wurde.
- Fig. 8b
- zeigt eine Schnittansicht durch die Tür aus Fig. 8a.
- Fig. 9
- zeigt die Schnittansicht aus Fig. 8b, wobei ein zweiter Flügel in die Schiebestellung
bewegt wurde.
- Fig. 10a
- zeigt eine perspektivische Ansicht der Tür aus Fig. 8a, wobei beide Flügel in die
Öffnungsstellung verschoben wurden.
- Fig. 10b
- zeigt eine Schnittansicht durch die Tür aus Fig. 10a.
- Fig. 11a
- zeigt eine Explosionsansicht eines unteren Teils des festen Rahmens aus den Fign.
6a bis 10b mit einem Montagewinkel zur Verbindung zweier Profile des festen Rahmens.
- Fig. 11b
- zeigt eine horizontale Schnittansicht durch die Tür aus Fig. 11a.
- Fig. 12a
- zeigt eine Unteransicht auf den unteren Teil des festen Rahmens aus Fig. 11a mit einem
anderen Montagewinkel.
- Fig. 12b
- zeigt eine Schnittansicht auf die Ebene D-D aus Fig. 12a.
- Fig. 13a
- zeigt eine perspektivische Ansicht einer Tür mit einem festen Rahmen in Form einer
Außenecke mit zwei über Eck angeordneten Flügeln, wobei sich beide Flügel in der Verriegelungsstellung
befinden.
- Fig. 13b
- zeigt eine horizontale Schnittansicht des festen Rahmens aus Fig. 13a.
- Fig. 14
- zeigt die Schnittansicht aus Fig. 13b, wobei sich ein erster Flügel in der Schiebestellung
befindet.
- Fig. 15a
- zeigt eine perspektivische Ansicht der Tür aus Fig. 13a, wobei sich beide Flügel in
der Öffnungsstellung befinden.
- Fig. 15b
- zeigt eine horizontale Schnittansicht durch die Tür aus Fig. 15a.
- Fig. 16a
- zeigt eine perspektivische Ansicht der Tür aus den Fign. 13a bis 15b mit einer Winkelplatte
zur Abdeckung eines ausgeklinkten Eckbereichs des unteren Teils des festen Rahmens.
- Fig. 16b
- zeigt eine perspektivische Ansicht der Tür aus den Fign. 13a bis 16a, wobei ein zweiter
Flügel ein Schließstück zur Anbindung des ersten Flügels aufweist.
- Fig. 17
- zeigt eine Draufsicht auf einen Griff in Form eines Flush-Mount-Handle.
- Fig. 18
- zeigt eine horizontale Schnittansicht durch eine Ausführungsform der Tür gemäß den
Fign. 13a bis 16b, bei der einer der Flügel eine Schließleiste aufweist.
[0031] Fig. 1 zeigt einen ersten Flügel
10 mit einer als umlaufender Treibstangenbeschlag ausgebildeten ersten Treibstangenanordnung
12, die über einen ersten Griff
14 bedient werden kann. Die erste Treibstangenanordnung 12 wird an einem/einer in den
Fign. 4 und 5 dargestellten Fenster oder Tür 36 montiert und erstreckt sich entlang
der Falzumfangsrichtung
16. Die Falzumfangsrichtung 16 erstreckt sich in der oder parallel zur ersten Rahmenhauptebene
18 (in Fig. 1 lediglich angedeutet) des Fensters oder der Tür 36 (siehe Fign. 4, 5).
Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist der erste Flügel 10 zwei Stellen a, b mit Laufwagen
20a, 20b und zwei Stellen c, d mit einer Stützanordnung
22a, 22b auf, wobei die Laufwagen 20a, 20b und die Stützanordnungen 22a, 22b teilweise jeweils
quer zur Falzumfangsrichtung 16 verlagerbar sind.
[0032] Fig. 2 zeigt einen Teil der Bauteile des ersten Flügels 10 des Ausschnitts II gemäß Fig.
1. Zu erkennen ist, dass die erste Treibstangenanordnung 12 einen bolzenförmigen ersten
Steuervorsprung
24a aufweist, welcher in eine erste Steuerkulisse
26a eingreift, die in Form eines ersten Steuerschlitzes ausgebildet ist. Die erste Steuerkulisse
26a ist dabei zumindest abschnittsweise schräg zur Falzumfangsrichtung 16 ausgebildet.
Bei einer Verlagerung der ersten Treibstangenanordnung 12 in Falzumfangsrichtung 16
wird dadurch ein Teil des Laufwagens 20a senkrecht zur Falzumfangsrichtung 16 verlagert.
Die erste Steuerkulisse 26a ist in einem Steuerteil
28 ausgebildet.
[0033] Der Laufwagen 20a weist zumindest eine Laufrolle
30a, 30b auf. Zusätzlich dazu weist der Laufwagen 20a im vorliegenden Fall eine Stützrolle
32 mit vertikaler Drehachse auf. Die Stützrolle 32 weist einen Außendurchmesser auf,
der größer ist als die Breite des übrigen Laufwagens 20a. Hierdurch können durch die
Abstützung der Stützrolle 32 Querkräfte auf den Laufwagen 20a in den festen Rahmen
38 (siehe Fig. 4) abgeleitet werden.
[0034] Fig. 3 zeigt eine Darstellung des Details III gemäß Fig. 1. Die Stützanordnung 22a weist
ebenfalls eine Stützrolle 32 auf, die um eine vertikale Drehachse angeordnet ist.
Analog zu dem Aufbau gemäß Fig. 2 weist der erste Flügel 10 im Bereich des Details
III ein Steuerteil 28 mit einer ersten Steuerkulisse (nicht sichtbar) auf, in die
ein erster Steuervorsprung 24a eingreift. Weiterhin weist der erste Flügel 10 ein
Führungsteil
34 auf. Das Führungsteil 34 ist unbeweglich montiert. Der erste Steuervorsprung 24a
ist zur Verringerung der Reibung bei der Bedienung der ersten Treibstangenanordnung
12 in Falzumfangsrichtung 16 an einer nicht gezeigten ersten Führungskulisse im Führungsteil
28 gelagert. Der erste Steuervorsprung 24a durchgreift das Führungsteil 34 und greift
in das Steuerteil 28 ein.
[0035] Fig. 4 zeigt eine Ansicht auf ein Fenster oder (wie im vorliegenden Fall) eine Tür
36 mit einem festen Rahmen
38 und dem ersten Flügel 10. Die erste Treibstangenanordnung 12 ist Teil des ersten
Flügels 10. Dieser stützt sich über den Laufwagen 20a an einer ersten Laufschiene
40 ab. Zwischen dem ersten Flügel 10 und dem festen Rahmen 38 ist ein Spalt
42. Der erste Flügel 10 liegt demnach nicht an einer umlaufenden Dichtung
44 des festen Rahmens 38 an.
[0036] Die Stützrolle 32 liegt an einer als vertikaler Steg ausgebildeten Führung
46 des festen Rahmens 38 an. In der gezeigten Stellung kann der erste Flügel 10 bezüglich
des festen Rahmens 38 verschoben werden, d.h. er befindet sich in der Schiebestellung,
wobei sich die Stützrolle 32 an der Führung 46 abstützen bzw. sich an dieser abrollen
kann.
[0037] Im oberen Bereich der Tür 36 weist der feste Rahmen 38 ebenfalls eine Führung 46
auf, die hier nutartig ausgebildet ist. In der Führung 46 ist die Stützrolle 32 (siehe
auch Fig. 3) geführt.
[0038] Fig. 5 zeigt die Tür 36 nach dem Bedienen der ersten Treibstangenanordnung 12. Durch die
Betätigung der ersten Treibstangenanordnung 12 werden die Laufwagen (in Fig. 5 ist
der Laufwagen 20a sichtbar) und die Stützanordnungen (in Fig. 5 ist die Stützanordnung
22a sichtbar) teilweise verlagert. Dies bedeutet, dass sich der erste Flügel 10 dem
festen Rahmen 38 annähert, sodass die Dichtung 44 zwischen dem ersten Flügel 10 und
dem festen Rahmen 38 eingeklemmt und komprimiert wird.
[0039] Die vorstehend beschriebenen Fign. 1 bis 5 zeigen die Funktionsweise eines einzelnen
Flügels 10 relativ zum festen Rahmen 38. Nachfolgend wird die erfindungsgemäße Anordnung
mit zwei solchen, über Eck angeordneten Flügeln 10, 48 beschrieben.
[0040] Fig. 6a zeigt eine Tür 36 mit einem ersten Flügel 10 und einem zweiten Flügel
48. Der erste Flügel 10 wird durch einen ersten Griff 14, der zweite Flügel 48 mit einem
zweiten Griff
50 betätigt. Die Flügel 10, 48 sind - über Eck angeordnet - in einem festen Rahmen 38
geführt. In der in Fig. 6a gezeigten Verriegelungsstellung liegen die Flügel 10, 48
unmittelbar aneinander an; die Tür 36 ist setzpfostenfrei bzw. mittelpfostenfrei ausgebildet.
Der feste Rahmen 38 ist in Form einer Innenecke ausgebildet, bei der die Griffe 14,
50 zum Benutzer hin voneinander wegweisen.
[0041] Fig. 6b zeigt eine Schnittansicht der Tür 36 mit den Flügeln 10, 48. Der erste Griff 14 ist
mit einer ersten Treibstangenanordnung 12, der zweite Griff 50 mit einer zweiten Treibstangenanordnung
52 gekoppelt. Der erste Flügel 10 erstreckt sich in der ersten Rahmenhauptebene 18,
der zweite Flügel 48 in der zweiten Rahmenhauptebene
56. Die Rahmenhauptebenen 18, 56 stehen in einem Rahmeneckwinkel
RW zwischen 45° und 135°, insbesondere zwischen 60° und 120°, vorzugweise von 90°, zueinander.
[0042] Fig. 7 zeigt den ersten Flügel 10 in der Schiebestellung. Aus einer Zusammenschau der Fig.
6b mit Fig. 7 ist ersichtlich, dass die Bewegung des ersten Flügels 10 aus der Verriegelungsstellung
in die Schiebestellung durch eine Bewegung quer, insbesondere senkrecht, zur ersten
Rahmenhauptebene 18 erfolgt. Die Bewegung erfolgt, über die erste Treibstangenanordnung
12 vermittelt, zwangsgesteuert durch den ersten Griff 14.
[0043] Fig. 8a zeigt den ersten Flügel 10, der - in der Schiebestellung - in die Öffnungsstellung
bewegt wurde.
[0044] Fig. 8b zeigt den Flügel 10 in der korrespondierenden Schnittansicht.
[0045] Fig. 9 zeigt den zweiten Flügel 48, der - analog zum ersten Flügel 10 - quer, insbesondere
senkrecht, zur zweiten Rahmenhauptebene 56 aus seiner Verriegelungsstellung in die
Schiebestellung bewegbar ist. Die Bewegung erfolgt, über die zweite Treibstangenanordnung
52 vermittelt, zwangsgesteuert durch den zweiten Griff 50.
[0046] Die
Fign. 10a und
10b zeigen die Tür 36 mit den Flügeln 10, 48 in der Öffnungsstellung. Wie insbesondere
aus Fig. 10a ersichtlich ist, weist die Tür 36 einen besonders großen, setzpfostenfreien,
Durchgang
58 auf.
[0047] Fig. 11a zeigt einen unteren Teil des festen Rahmens 38, bei dem ein erstes Profil
60 mit einem zweiten Profil
62 durch einen Montagewinkel
64 verbunden ist. Zumindest eine Bohrung
66 im Montagewinkel 64 ist relativ zu zumindest einer Bohrung
68 in einem Profil 60, 62 zur Ecke hin versetzt, sodass die beiden Profile 60, 62 bei
der Montage von Schrauben
69 aufeinander zu gezogen werden.
[0048] Fig. 11b zeigt den unteren Teil des festen Rahmens 38 mit dem Montagewinkel 64 in einer Schnittansicht.
[0049] Die
Fign. 12a, 12b zeigen eine alternative Ausgestaltung des festen Rahmens 38, bei dem ein Montagewinkel
64 von unten aufgesetzt wird. Analog zu der Anordnung in den Fign. 11a, 11b kann der
Montagewinkel 64 zum Aufbau einer Druckspannung von Profilen 60, 62 aufeinander zu
ausgebildet sein.
[0050] Fig. 13a zeigt eine Tür 36, deren fester Rahmen 38 in Form einer Außenecke angeordnet ist.
Ein erster Flügel 10 und ein zweiter Flügel 48 befinden sich in der Verriegelungsstellung.
In der Verriegelungsstellung ist einem Benutzer lediglich ein erster Griff 14 des
ersten Flügels 10 zugänglich. Der erste Flügel 10 ist dadurch als Aktivflügel ausgebildet,
der zwangsläufig vor dem als Passivflügel 48 ausgebildeten zweiten Flügel 48 geöffnet
werden muss.
[0051] Fig. 13b zeigt die Tür 36 im Verbindungsbereich der beiden Flügel 10, 48. Der erste Flügel
10 weist im Überlappungsbereich zum zweiten Flügel 48 einen Spalt
70 auf.
[0052] Aus
Fig. 14 ist ersichtlich, dass der erste Flügel 10 der Tür 36 durch den Spalt 70 auf den zweiten
Flügel 48 zubewegt werden kann, um den ersten Flügel 10 aus der Verriegelungsstellung
in die Schiebestellung zu überführen.
[0053] Die
Fign. 15a, 15b zeigen die Tür 36 mit beiden Flügeln 10, 48 in der Öffnungsstellung. Insbesondere
aus Fig. 15a ist ein zweiter Griff 50 des zweiten Flügels 48 erkennbar, der in der
Verriegelungsstellung des ersten Flügels 10 (siehe Fig. 13a) nicht zugänglich ist.
[0054] Fig. 16a zeigt die untere Ecke des festen Rahmens 38 mit einer Winkelplatte
72. Die Winkelplatte 72 bedeckt den Eckbereich, in dem zumindest eine erste Laufschiene
40, vorzugsweise auch eine zweite Laufschiene
74, ausgeklinkt ist.
[0055] Aus
Fig. 16b ist ersichtlich, dass durch das Ausklinken zumindest der ersten Laufschiene 40 derTür
36 der zweite Flügel 48 in seine Verriegelungsstellung bewegbar ist.
[0056] Vorzugsweise ist am zweiten Flügel 48 ein Schließstück
76 angeordnet oder ausgebildet. Das Schließstück 76 weist mit seiner Öffnung vorzugsweise
zum ersten Flügel 10 (siehe Fig. 13b), sodass der erste Flügel 10 stirnseitig unmittelbar
am zweiten Flügel 48 verriegelbar ist.
[0057] Fig. 17 zeigt den zweiten Griff 50, der in Form eines Flush-Mount-Handle ausgebildet ist,
sodass der zweite Griff 50 den ersten Flügel 10 (siehe Fig. 13b) nicht an der Anbindung
an den zweiten Flügel 48 (siehe Fig. 13b) hindert.
[0058] Fig. 18 zeigt eine Tür 36 mit einem ersten Flügel 10 und einem zweiten Flügel 48, wobei der
zweite Flügel 48 eine Schließleiste
78 aufweist. Die Schließleiste 78 kann mit einer zweiten Treibstangenanordnung 52 gekoppelt
sein, sodass sie sich bei Betätigung eines zweiten Griffs 50 auf und ab bewegen kann.
Alternativ dazu kann die Schließleiste 78 unbewegbar am zweiten Flügel 48 angeordnet
sein. Die Schließleiste 78 weist ein zum ersten Flügel 10 weisendes Schließmittel
80 zur Kopplung mit einer ersten Treibstangenanordnung 12 auf. Die Schließleiste 78
ermöglicht die weitestgehend gleiche Ausbildung des ersten Flügels 10 und des zweiten
Flügels 48, insbesondere bei von der Ecke distanzierten Griffen 14, 50.
[0059] Die Tür 36 kann Teil eines Gebäudes
82 sein (durch gestrichelte Linien angedeutet).
[0060] Unter Vornahme einer Zusammenschau aller Figuren der Zeichnung betrifft die Erfindung
zusammenfassend ein Fenster oder eine Tür 36 sowie ein Gebäude 82 mit einem solchen
Fenster oder einer solchen Tür 36. Das Fenster oder die Tür 36 weist einen festen
Rahmen 38 auf, der in der Horizontalen zur Ausbildung einer Gebäudeecke geformt ist.
Im festen Rahmen 38 sind ein erster Flügel 10 und ein zweiter Flügel 48 angeordnet.
Beide Flügel 10, 48 sind durch jeweils einen Griff 14, 50 zwangsgesteuert aus ihrer
Verriegelungsstellung in ihre Schiebestellung bewegbar. Bei dieser Bewegung verbleibt
der erste Flügel 10 vorzugsweise stets parallel zu einer ersten Rahmenhauptebene 18
des festen Rahmens 38 und der zweite Flügel 48 verbleibt vorzugsweise stets parallel
zu einer zweiten Rahmenhauptebene 56 des festen Rahmens 38. In der Schiebestellung
sind beide Flügel 10, 48 - parallel zu ihrer jeweiligen Rahmenhauptebene 18, 56 -
in ihre jeweilige Öffnungsstellung verschiebbar. Der feste Rahmen 38 kann in Form
einer ins Gebäude 82 weisenden Gebäudeinnenecke oder in Form einer aus dem Gebäude
82 weisenden Gebäudeaußenecke ausgebildet sein. Die beiden Flügel 10, 48 können in
der Ecke unmittelbar durch Überführen beider Flügel 10, 48 in die Verriegelungsstellung
miteinander verbunden, insbesondere aneinander verriegelt, werden. Einer der Flügel
10, 48 kann hierzu ein Schließstück 76 aufweisen, an das der andere Flügel 10, 48,
insbesondere stirnseitig, ankoppeln kann.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 10
- erster Flügel
- 12
- erste Treibstangenanordnung
- 14
- erster Griff
- 16
- Falzumfangsrichtung
- 18
- erste Rahmenhauptebene
- 20a, b
- Laufwagen
- 22a, b
- Stützanordnung
- 24a
- erster Steuervorsprung
- 26a
- erste Steuerkulisse
- 28
- Steuerteil
- 30a, b
- Laufrolle
- 32
- Stützrolle
- 34
- Führungsteil
- 36
- Tür
- 38
- fester Rahmen
- 40
- erste Laufschiene
- 42
- Spalt
- 44
- umlaufende Dichtung
- 46
- Führung
- 48
- zweiter Flügel
- 50
- zweiter Griff
- 52
- zweite Treibstangenanordnung
- 56
- zweite Rahmenhauptebene
- 58
- Durchgang
- 60
- erstes Profil
- 62
- zweites Profil
- 64
- Montagewinkel
- 66
- Bohrung im Montagewinkel 64
- 68
- Bohrung in einem Profil 60, 62
- 69
- Schrauben
- 70
- Spalt
- 72
- Winkelplatte
- 74
- zweite Laufschiene
- 76
- Schließstück
- 78
- Schließleiste
- 80
- Schließmittel
- 82
- Gebäude
- RW
- Rahmeneckwinkel
1. Fenster oder Tür (36) mit folgenden Merkmalen:
A) einem festen Rahmen (38) zur Ausbildung einer Gebäudeecke, wobei der feste Rahmen
(38) eine vertikale erste Rahmenhauptebene (18) und eine vertikale zweite Rahmenhauptebene
(56) aufweist, wobei die Rahmenhauptebenen (18, 56) zueinander in einem in der Horizontalen
liegenden Rahmeneckwinkel (RW) verlaufen;
B) einem ersten Flügel (10), der, parallel zur oder in der ersten Rahmenhauptebene
(18) ausgerichtet, quer zur ersten Rahmenhauptebene (18) aus seiner Verriegelungsstellung
in seine Schiebestellung bewegbar ist und in seiner Schiebestellung parallel zur oder
in der ersten Rahmenhauptebene (18) schiebbar ist, um den Durchgang (58) durch die
erste Rahmenhauptebene (18) zumindest teilweise freizugeben;
C) einem zweiten Flügel (48), der, parallel zur oder in der zweiten Rahmenhauptebene
(56) ausgerichtet, quer zur zweiten Rahmenhauptebene (56) aus seiner Verriegelungsstellung
in seine Schiebestellung bewegbar ist und in seiner Schiebestellung parallel zur oder
in der zweiten Rahmenhauptebene (56) schiebbar ist, um den Durchgang (58) durch die
zweite Rahmenhauptebene (56) zumindest teilweise freizugeben.
2. Fenster oder Tür nach Anspruch 1, bei dem/der der Rahmeneckwinkel (RW) 90° beträgt.
3. Fenster oder Tür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem/der der erste Flügel
(10) eine erste Treibstangenanordnung (12) und einen mit der ersten Treibstangenanordnung
(12) gekoppelten ersten Griff (14) aufweist, wobei der erste Flügel (10) durch eine
Betätigung des ersten Griffs (14) über die erste Treibstangenanordnung (12) zwangsgesteuert
aus seiner Verriegelungsstellung in die Schiebestellung bewegbar ist und durch eine
Betätigung des ersten Griffs (14) zwangsgesteuert aus seiner Schiebestellung in die
Verriegelungsstellung bewegbar ist;
wobei der zweite Flügel (48) eine zweite Treibstangenanordnung (52) und einen mit
der zweiten Treibstangenanordnung (52) gekoppelten zweiten Griff (50) aufweist, wobei
der zweite Flügel (48) durch eine Betätigung des zweiten Griffs (50) über die zweite
Treibstangenanordnung (52) zwangsgesteuert aus seiner Verriegelungsstellung in die
Schiebestellung bewegbar ist und durch eine Betätigung des zweiten Griffs (50) zwangsgesteuert
aus seiner Schiebestellung in die Verriegelungsstellung bewegbar ist.
4. Fenster oder Tür nach Anspruch 3, bei dem/der der erste Flügel (10) an seiner Unterseite
einen ersten Laufwagen mit einer ersten Laufrolle (30a, b) aufweist, wobei die erste
Laufrolle (30a, b) quer zu ihrer Laufrichtung über die erste Treibstangenanordnung
(12) zwangsgesteuert bewegbar ist, um den ersten Flügel (10) aus seiner Verriegelungsstellung
in die Schiebestellung zu bewegen und den ersten Flügel (10) aus seiner Schiebestellung
in die Verriegelungsstellung zu bewegen;
wobei der zweite Flügel (48) an seiner Unterseite einen zweiten Laufwagen mit einer
zweiten Laufrolle aufweist, wobei die zweite Laufrolle quer zu ihrer Laufrichtung
über die zweite Treibstangenanordnung (52) zwangsgesteuert bewegbar ist, um den zweiten
Flügel (48) aus seiner Verriegelungsstellung in die Schiebestellung zu bewegen und
den zweiten Flügel (48) aus seiner Schiebestellung in die Verriegelungsstellung zu
bewegen.
5. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 3 oder 4, bei dem/der der feste Rahmen (38)
zur Ausbildung einer Gebäudeinnenecke ausgebildet ist, wobei die Spitze der Ecke des
festen Rahmens (38) zum Rauminneren zeigt.
6. Fenster oder Tür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem/der einer der Flügel
(10, 48) stirnseitig eine sich vertikal erstreckende Schließleiste (78) aufweist,
die an einer vertikalen Seite ein Schließmittel (80) aufweist, das in der Verriegelungsstellung
dieses Flügels (10, 48) in die Rahmenhauptebene (18, 56) des anderen Flügels (10,
48) weist, um eine Verbindung der beiden Flügel (10, 48) in der Verriegelungsstellung
beider Flügel (10, 48) zu schaffen.
7. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 3 oder 4, bei dem/der der feste Rahmen (38)
zur Ausbildung einer Gebäudeaußenecke ausgebildet ist, wobei die Spitze der Ecke des
festen Rahmens (38) zum Raumäußeren zeigt.
8. Fenster oder Tür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem/der das Fenster
oder die Tür (36) in der Verriegelungsstellung beider Flügel (10, 48) zwischen dem
ersten Flügel (10) und dem zweiten Flügel (48) einen sich vertikal erstreckenden,
durch zumindest eine Dichtung begrenzten, Spalt (70) aufweist, um den ersten Flügel
(10) aus der Verriegelungsstellung in die Schiebestellung bewegen zu können, solange
sich der zweite Flügel (48) in der Verriegelungsstellung befindet.
9. Fenster oder Tür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem/der der erste Flügel
(10) in Form eines Aktivflügels ausgebildet ist und der zweite Flügel (48) in Form
eines Passivflügels ausgebildet ist, wobei sich der Passivflügel erst dann aus der
Verriegelungsstellung in die Schiebestellung bewegen lässt, wenn der Aktivflügel bereits
aus der Verriegelungsstellung in die Schiebestellung bewegt wurde.
10. Fenster oder Tür nach Anspruch 9, bei dem/der der zweite Griff (50) des zweiten Flügels
(48) in Form eines Flush-Mount-Handle ausgebildet ist und der erste Flügel (10) mit
seiner Stirnseite den zweiten Griff (50) zumindest teilweise verdeckt, wenn sich beide
Flügel (10, 48) in der Verriegelungsstellung befinden.
11. Fenster oder Tür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem/der der zweite Flügel
(48) ein zum ersten Flügel (10) weisendes Schließstück (76) aufweist, in das ein Schließbolzen
der ersten Treibstangenanordnung (12) eingreift, wenn sich beide Flügel (10, 48) in
der Verriegelungsstellung befinden.
12. Fenster oder Tür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem/der der feste Rahmen
(38) ein erstes Profil (60) in der ersten Rahmenhauptebene (18) und ein zweites Profil
(62) in der zweiten Rahmenhauptebene (56) aufweist, wobei die Profile (60, 62) über
Schrauben (69) mit einem an den Profilen (60, 62) befestigten Montagewinkel (64) verbunden
sind, wobei Bohrungen (66) und/oder Senkungen im Montagewinkel (64) zur Aufnahme der
Schrauben (69) bezüglich der Schrauben (69) zur Ecke hin versetzt sind, sodass die
Profile (60, 62) zur Ecke hin unter Druckspannung stehen.
13. Fenster oder Tür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem/der der feste Rahmen
(38) eine erste Laufschiene (40) in der ersten Rahmenhauptebene (18) und eine zweite
Laufschiene (74) in der zweiten Rahmenhauptebene (56) aufweist, wobei beide Laufschienen
(40, 74) zum Eck hin ausgeklinkt sind und wobei das Fenster oder die Tür (36) eine
Winkelplatte (72) aufweist, die den ausgeklinkten Bereich verdeckt.
14. Fenster oder Tür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem/der der feste Rahmen
(38) in der Ecke setzpfostenfrei ausgebildet ist, sodass die beiden Flügel (10, 48)
unmittelbar aneinander anliegen, wenn sie sich beide in der Verriegelungsstellung
befinden und die Ecke frei durchgängig ist, wenn beide Flügel (10, 48) aufgeschoben
sind.
15. Gebäude (82) mit einem Fenster oder einer Tür (36) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der feste Rahmen (38) eine sich ins Innere des Gebäudes (82) ragende Gebäudeinnenecke
oder eine nach außen ragende Gebäudeaußenecke bildet.