[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen zu einem Blendrahmen eines Fensters oder
einer Tür relativ beweglichen Flügel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein
Verfahren zur Fixierung zweier im Bereich einer Gehrung aneinander liegender Hauptprofile.
[0002] Gattungsgemäße Flügel für Fenster oder Türen sind beispielsweise aus der
AT 413 859 B bekannt. In diesen Flügeln sind Zur Unterstützung der Maßhaltigkeit des Fügeprozesses
und zur Abtragung der Glaslast einer Glasscheibe werden in die Flügel Stützwinkel
eingeschoben, die vom horizontalen und vertikalen Rahmenprofil des Flügels gestützt
wird.
[0003] Problematisch bei diesen Eckträgern ist die bislang nur unzureichende Abstützung
des Flügels. Weiterer Nachteil ist die relativ aufwändige Montage.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Zu einem Blendrahmen eines Fensters
oder einer Tür relativ beweglichen Flügel bereitzustellen, der in einfacher Weise
montierbar ist und in dem wenigstens ein Eckträger eingebaut ist, der eine hinreichende
Abstützung des Flügels gewährleistet.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird durch einen Zu einem Blendrahmen eines Fensters oder einer
Tür relativ beweglichen Flügel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren
zur Fixierung zweier im Bereich einer Gehrung aneinander liegender Hauptprofile mit
den Merkmalen des Anspruchs 16 gelöst.
[0006] Der erfindungsgemäße Flügel weist einen Flügelrahmen aus in Ecken miteinander verbundenen
Flügelrahmenprofilen auf. An dem Flügelrahmen ist ein Flächenelement, beispielsweise
in Gestalt einer Glasscheibe, befestigt.
[0007] Jedes Flügelrahmenprofil weist ein Hauptprofil und ein daran festgelegtes oder ausgebildetes
Isolierprofil auf.
[0008] In einer oder mehreren, insbesondere sämtlichen der Ecken des Flügelrahmens ist jeweils
ein Eckträger angeordnet, der zwei sich winklig, insbesondere rechtwinklig, zueinander
erstreckende Schenkel aufweist, die in einem Eckbereich miteinander verbunden sind
und von denen einer oder beide Schenkel einen Befestigungsabschnitt zum Festlegen
an einem jeweiligen der in den Ecken aneinander stoßenden Hauptprofile aufweist/aufweisen.
[0009] An den Hauptprofilen ist jeweils wenigstens ein sich über die Länge des jeweiligen
Flügelrahmenprofils erstreckender nutförmiger erster Schraubkanal angeformt.
[0010] Die Eckträger sind über in die ersten Schraubkanäle eingeschraubte erste Schrauben
an den aneinander liegenden Hauptprofilen festgelegt.
[0011] Durch die Vorsehung der ersten Schraubkanäle ist es auf der bevorzugt gesamten Profillänge
ermöglicht, Komponenten und Beschlagteile in einfacher Weise ohne spanende Bearbeitung
zu befestigen. Die jeweiligen Komponenten können so über den ersten Schraubkanal am
Profil exakt ausgerichtet und positioniert werden.
[0012] Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0013] An den Hauptprofilen sind wenigstens zwei über die Länge des jeweiligen Flügelrahmenprofils
sich erstreckende nutförmige Schraubkanäle angeformt. Ein erster der Schraubkanäle
ist zu einer dem Eckträger zugewandten Innenseite des jeweiligen Flügelrahmenprofils
offen und ein zweiter Schraubkanal zu einer dem Eckträger abgewandten Außenseite des
jeweiligen Flügelrahmenprofils.
[0014] Die in Ecken miteinander verbundenen Flügelrahmenprofile sind durch in die zweiten
Schraubkanäle der aneinander liegenden Hauptprofile eingeschraubte zweite Schrauben
miteinander verbunden, wobei ein einem Schraubenkopf naher Bereich der ersten Schrauben
orthogonal zur Längserstreckung des Schraubkanals eines ersten der Flügelrahmenprofile
und ein dem Schraubenkopf ferner Bereich der zweiten Schrauben in Richtung der Längserstreckung
eines zweiten der Flügelrahmenprofile aufgenommen ist.
[0015] Mit einem solchermaßen ausgebildeten Flügel ist in einfacher Weise eine direkte Verschraubung
der Flügelrahmenprofile ohne spanende Bearbeitung ermöglicht.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante weisen beide Schenkel des Eckträgers
einen Abstützabschnitt zur Auflage auf einem jeweiligen der in den Ecken aneinander
stoßenden Hauptprofile der Flügelrahmenprofile auf.
[0017] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung ist nahe des Abstützabschnitts ein Stützsteg
angeformt, der im montierten Zustand in einer Nut des Hauptprofils aufgenommen ist.
[0018] Dadurch ist eine zuverlässige Abtragung insbesondere von Windlasten, die auf das
Flächenelement wirken, in das Hauptprofil ermöglicht, ohne das Isolierprofil zu stark
zu belasten.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist zumindest eine der in den ersten Schraubkanal
eines der Hauptprofile eingeschraubten ersten Schrauben stumpfwinklig in den ersten
Schraubkanal eingeschraubt, wobei der stumpfe Winkel von einem nicht von dem Eckträger
bedeckten Bereich des Hauptprofils her gemessen ist.
[0020] Durch das stumpfwinklige Einschrauben insbesondere der Eckprofile ist es ermöglicht,
die Lastabtragung über die Eckprofile auf das Hauptprofil zu übertragen.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante weisen die Eckträger Schraubenaufnahmen
zur Vorpositionierung der ersten Schrauben auf.
[0022] Nach einer bevorzugten Weiterbildung weisen wenigstens eine der Schraubenaufnahmen
zur Vorpositionierung der stumpfwinklig in den ersten Schraubkanal einzuschraubenden
ersten Schraube einen stumpfwinklig zur Längserstreckung des Schenkels des Eckträger
in den Schenkel eingelassenen Führungsabschnitt auf.
[0023] Dadurch ist das stumpfwinklige Einschrauben der ersten Schrauben in den ersten Schraubkanal
nochmals erleichtert.
[0024] Die Schraubkanäle sind gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante im Querschnitt
etwa u-förmig geformt.
[0025] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante ist in dem ersten Schraubkanal
wenigstens ein dünnwandiger Fixiersteg ausgebildet, in den der Schraubenhals der ersten
Schraube schneidend einschraubbar ist.
[0026] Der dünnwandige Fixiersteg dient dabei zum einen der Dichtigkeit des Hauptprofils
und zum zweiten der verbesserten Fixierung der jeweiligen Komponente.
[0027] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante ist bzw. sind wenigstens einer
der Schraubkanäle, insbesondere alle Schraubkanäle mit einer sich in Längserstreckung
der Schraubkanäle erstreckenden Verzahnung ausgebildet.
[0028] Diese Verzahnung ist gemäß einer bevorzugten Weiterbildung an den Seitenwänden der
Schraubkanäle senkrecht zur Längserstreckung des jeweiligen Schraubkanals betrachtet
versetzt zueinander ausgebildet.
[0029] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante ist der Abstützabschnitt des
Eckträgers an seinem dem Befestigungsabschnitt entfernten Ende von dem Isolierprofil
weg, das Flächenelement umgreifend, umgekantet ausgebildet.
[0030] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante ist wenigstens eine Teilmenge der
Schrauben als Justierschraube mit sich abschnittsweise verändernder Gewindesteigung
ausgebildet.
[0031] Der wenigstens einer der Eckträger ist bevorzugt einstückig ausgebildet.
[0032] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Fixierung zweier im Bereich einer Gehrung aneinander
liegender Hauptprofile eines Flügels weist die folgenden Verfahrensschritte auf:
- Anlegen der beiden Hauptprofile im Bereich einer jeweiligen Gehrungskante,
- Aufsetzen eines Eckträgers auf einen Inneneckbereich der zusammengesetzten Hauptprofile,
- Verschrauben des Eckträgers mit den beiden aneinander liegenden Hauptprofilen durch
stumpfwinkliges Einschrauben zumindest einer Teilmenge der ersten Schrauben in einem
Winkel in den ersten Schraubkanal des jeweiligen Hauptprofils,
- wobei durch Anziehen der ersten Schrauben in den ersten Schraubkanälen ein Zusammenpressen
der Hauptprofile in eine vorbestimmte Winkelstellung erfolgt.
[0033] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der beiliegenden Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine isometrische Darstellung einer Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Flügels,
- Figur 2
- eine isometrische Darstellung einer Ausschnittvergrößerung eines Eckbereichs des in
Figur 1 gezeigten Flügels vor dem Verschrauben der aneinander liegenden Hauptprofil,
- Figur 3
- eine der Figur 2 entsprechende Darstellung nach Verschrauben der aneinander liegenden
Hauptprofile,
- Figur 4
- eine schematische Schnittansicht durch den in Figur 3 gezeigten Eckbereich zur Darstellung
der in die zweiten Schraubkanäle eingeschraubte zweiten Schraube,
- Figur 5
- eine Explosionsdarstellung eines Eckbereichs des Flügels,
- Figur 6
- eine isometrische Ansicht einer Ausschnittvergrößerung eines Hauptprofils mit daran
angeordnetem Isolierprofil und Eckträger vor der Verschraubung des Eckträgers,
- Figur 7
- eine Schnittansicht durch den Eckbereich des Flügels mit angeschraubtem Eckträger,
- Figur 8
- eine weitere Schnittdarstellung durch einen Eckbereich des Flügels zur Darstellung
der stumpfwinkligen eingeschraubten ersten Schrauben,
- Figur 9
- eine weitere Schnittdarstellung durch einen Eckbereich des Flügels mit eingesetztem
Eckträger,
- Figur 10
- eine Ausschnittvergrößerung einer Schraubenaufnahme des Eckträgers,
- Figur 11
- eine isometrische Darstellung eines Eckbereichs des Flügels im zusammengesetzten Zustand
von Hauptprofil, Isolierprofil, Eckträger und Außenprofil,
- Figur 12
- eine Ausschnittsvergrößerung des Hauptprofils und des Isolierprofils vor dem Zusammensetzen
der beiden Profile und
- Figur 13
- eine Explosionsdarstellung zweier schematisierter Profilstücke und die Profilstücke
verbindender Verbindungsstücke.
[0034] In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten,
links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren
gewählte beispielhafte Darstellung und Position der Flügel, Hauptprofil, Isolierprofil,
Außenprofil, Eckträger und dergleichen. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu
verstehen, d.h., durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische
Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
[0035] In der Figur 1 ist mit dem Bezugszeichen 3 insgesamt eine Ausführungsvariante eines
erfindungsgemäßen Flügels eines Fensters oder einer Tür bezeichnet, der zu einem Blendrahmen
des Fensters oder der Tür relativ beweglich ist. In der nachfolgenden Beschreibung
wird der Flügel 3 im zumindest überwiegenden Maße als Flügel eines Fensters beschrieben,
der Begriff "Fenster" kann jedoch synonym durch den Begriff "Tür" ersetzt werden.
[0036] Der in Figur 1 abgebildete Flügel 3 ist zum Einsetzen in eine in eine Öffnung einer
Wand eines Gebäudes eingebauten Blendrahmen ausgelegt. Der Flügel 3 ist dabei relativ
zum Blendrahmen (nicht dargestellt) beweglich, insbesondere um eine vertikale Drehachse
drehbar und/oder um eine horizontale Achse x schwenkbar.
[0037] Der Flügel 3 weist einen Flügelrahmen aus in Ecken 33 miteinander verbundenen Flügelrahmenprofilen
31, 32 auf. An dem Flügelrahmen ist ein hier nicht dargestelltes Flächenelement befestigt,
insbesondere in Gestalt einer Glasscheibe.
[0038] Wie weiter in den Figuren 1 bis 3 und 5 dargestellt ist, weist jedes der Flügelrahmenprofile
31, 32 ein Hauptprofil 4 und ein daran befestigtes oder auch angeformtes Isolierprofil
5 auf.
[0039] Bevorzugt ist das Isolierprofil 5 an seiner dem Hauptprofil 4 abgewandten Seite mit
einem Außenprofil 6 verbunden. Das Hauptprofil 4 ist dabei im geschlossenen Zustand
des Fensters dem Gebäudeinneren zugewandt, während das Außenprofil 6 der Umgebung
außerhalb des Gebäudes zugewandt ist.
[0040] In einer oder mehreren, insbesondere sämtlichen der Ecken 33 des Flügelrahmens ist
zur Abstützung des Flächenelements jeweils ein Eckträger 7 angeordnet, der zwei sich
winklig, insbesondere rechtwinklig, zueinander erstreckende Schenkel 71, 72 aufweist.
Diese Schenkel 71, 72 sind in einem Eckbereich 75 miteinander verbunden.
[0041] Der/die Eckträger 7 ist/sind bevorzugt einstückig ausgebildet.
[0042] Wie insbesondere in Figur 5 dargestellt ist, weist einer oder beide Schenkel 71,
72 einen Befestigungsabschnitt 74 zum Festlegen an einem jeweiligen der jeweiligen
in den Ecken aneinander stoßenden Hauptprofile 4 auf.
[0043] Beide Schenkel 71, 72 weisen einen Abstützabschnitt 77 zur Auflage auf einem jeweiligen
der in den Ecken 33 aneinander stoßenden Hauptprofile 4 der Flügelrahmenprofile 31,
32 auf.
[0044] An den Hauptprofilen 4 ist jeweils wenigstens ein sich über die Länge des jeweiligen
Flügelrahmenprofils erstreckender nutförmiger erster Schraubkanal 43 angeformt.
[0045] Wie insbesondere in den Figuren 2 und 3 dargestellt ist, sind an den Hauptprofilen
4 zwei über die Länge des jeweiligen Flügelrahmenprofils 31, 32 sich erstreckende
nutförmige Schraubkanäle 42, 43 angeformt.
[0046] Ein ersten Schraubkanal 43 ist zu einer dem Eckträger 7 zugewandten Innenseite des
jeweiligen Flügelrahmenprofils 31, 32 offen.
[0047] Ein zweiter Schraubkanal 42 ist zu einer dem Eckträger 7 abgewandten Außenseite des
jeweiligen Flügelrahmenprofils 31, 32 offen.
[0048] Die Eckträger 7 sind dabei über in die ersten Schraubkanäle 43 eingeschraubte erste
Schrauben 8 an den aneinander liegenden Hauptprofilen 4 festgelegt.
[0049] Die in den Ecken 33 miteinander verbundenen Flügelrahmenprofile 31, 32 sind durch
in die zweiten Schraubkanäle 42 der aneinander liegenden Hauptprofile 4 eingeschraubte
zweite Schrauben 9 miteinander verbunden, wie es aus der Figur 4 ersichtlich ist.
[0050] Wie weiter in Figur 4 dargestellt ist, ist ein einem Schraubenkopf 91 naher Bereich
der zweiten Schrauben 9 orthogonal zur Längserstreckung des zweiten Schraubkanals
42 eines ersten der Flügelrahmenprofile 31, 32 in den zweiten Schraubkanal 42 eingeschraubt.
Ein dem Schraubenkopf 91 ferner Bereich der zweiten Schrauben 9 ist in Richtung der
Längserstreckung des am ersten der Flügelrahmenprofile 31, 32 anliegenden zweiten
der Flügelrahmenprofile 31, 32 in dessen zweiten Schraubkanal 42 eingeschraubt.
[0051] Die ersten nutförmige Schraubkanäle 42 ermöglichen so ohne zusätzliche Fräsarbeiten
eine zuverlässige Verbindung der jeweiligen Flügelrahmenprofile 31, 32 im Bereich
der aneinander stoßenden, bevorzugt auf Gehrung geschnittenen Enden 33 der jeweiligen
Flügelrahmenprofile 31, 32.
[0052] Die ersten Schraubkanäle 43 dienen der Anbringung weiterer Funktionsbauteile an den
Flügelrahmenprofilen 31, 32.
[0053] So sind insbesondere die Eckträger 7 über in die ersten Schraubkanäle 43 eingeschraubten
ersten Schrauben 8 an den aneinander liegenden Hauptprofilen 4 festgelegt, wie es
beispielhaft in Figur 1 dargestellt ist.
[0054] Wie weiter den Figuren 5 - 8 zu entnehmen ist, ist zumindest eine der in den ersten
Schraubkanal 43 eines der Hauptprofile 4 eingeschraubten ersten Schrauben 8 stumpfwinklig
in den ersten Schraubkanal 43 eingeschraubt.
[0055] Dieser stumpfe Winkel α ist dabei von einem nicht von dem Eckträger bedeckten Bereich
des Hauptprofils 4 aus gemessen, wie es aus Figur 8 ersichtlich ist. Der stumpfe Winkel
α beträgt dabei vorzugsweise zwischen 91 und 115°, besonders bevorzugt zwischen 95
und 115°.
[0056] Der in Figur 8 gezeigte weitere Winkel β stellt einen rechten Winkel dar.
[0057] Die Eckträger 7 weisen, wie in den Figuren 5, 6 und 8 gut zu erkennen ist, bevorzugt
Schraubenaufnahmen 76 zur Vorpositionierung der ersten Schrauben 8 auf.
[0058] Dabei ist bevorzugt wenigstens eine der Schraubenaufnahmen 76 zur Vorpositionierung
der stumpfwinklig in den ersten Schraubkanal 43 einzuschraubenden ersten Schraube
8 mit einem stumpfwinklig zur Längserstreckung des Schenkels 71, 72 des Eckträgers
7 in den Schenkel 71 eingelassenen Führungsabschnitt 78 ausgebildet.
[0059] Die Schraubkanäle 42, 43 sind im Querschnitt bevorzugt etwa u-förmig ausgebildet.
[0060] Die Seitenwände dieser Schraubkanäle 42, 43 sind bevorzugt mit einer sich in Längserstreckung
der Schraubkanäle 42, 43 erstreckenden Verzahnung 46 ausgebildet.
[0061] Zur weiter verbesserten Fixierung ist die Verzahnung 46 an den Seitenwänden der Schraubkanäle
42, 43 senkrecht zur Längserstreckung des jeweiligen Schraubkanals 42, 43 betrachtet
versetzt zueinander ausgebildet.
[0062] Weiter sind zur verbesserten Halterung sowie Abdichtung in dem ersten Schraubkanal
43 wenigstens ein dünnwandiger Fixiersteg 44 ausgebildet, in den der Schraubenhals
82 der ersten Schraube 8 schneidend einschraubbar ist.
[0063] Wie weiter in Figur 6 veranschaulicht ist, ist der Abstützabschnitt 77 des Eckträgers
7 an seinem dem Befestigungsabschnitt 74 entfernten Ende von dem Isolierprofil 5 weg,
das Flächenelement umgreifend, umgekantet ausgebildet.
[0064] Die Umkantung 73 sorgt so dafür, dass eine beispielsweise durch Windsog erzeugte
Drucklast über die Umkantung 73 in den Abstützabschnitt 77 des Eckträgers 7 eingeleitet
wird, der über den Befestigungsabschnitt 74 mit dem Hauptprofil verbunden ist, so
dass die Drucklast in das Hauptprofil eingeleitet wird.
[0065] Der Befestigungsabschnitt 74 des Eckträgers 7 weist eine in eine Nut 48 vorstehenden
Stützsteg 79 auf. Seitlich unterhalb des Stützsteges 79 liegt der Abstützabschnitt
77 des Eckträgers 7 auf einer lastaufnehmenden Andruckfläche 47 des Hauptprofils 4
auf und ermöglicht so in Zusammenwirken mit einem die Nut 48 begrenzenden Kontersteg
49 eine Abtragung der Last des auf den Eckträger 7 wirkenden Flächenelements, beispielsweise
in Gestalt einer Glasscheibe, in das Hauptprofil 4.
[0066] Zumindest eine Teilmenge der Schrauben 8, 9 sind bevorzugt als Justierschrauben mit
sich abschnittsweise verändernder Gewindesteigung ausgebildet, was dazu führt, dass
die Flügelrahmenecken beim Verschrauben weiter zusammengepresst werden. Hier ist die
Gewindesteigung nahe am Schraubenkopf geringer als die Gewindesteigung nahe dem dem
Schraubenkopf abgewandten Ende der Schraube 8, 9.
[0067] Wie weiter in den Figuren 6 und 11 bis 13 gezeigt ist, ist das Isolierprofil 5 auf
der einen Seite mit dem Hauptprofil 4 und auf der anderen Seite mit dem Außenprofil
6 durch eine Steck- und/oder Rastverbindung miteinander gekoppelt.
[0068] Wie insbesondere in Figur 12 gezeigt ist, ist dazu seitlich des ersten Schraubkanals
43 ein Raststeg 45 angeformt, der beim Aufstecken des Isolierprofils 5 in eine entsprechend
geformte Rastnut 52 eingesteckt wird und so das Isolierprofil 5 zuverlässig am Hauptprofil
4 hält.
[0069] Eine gleichermaßen ausgeführte oder ähnliche Verbindung besteht zwischen dem Isolierprofil
5 und dem Außenprofil 6. Hier stehen vom Isolierprofil 5 in Richtung des Außenprofils
6 Raststege 53a, 53b ab, die von Raststegen 62a, 62b des Außenprofils 6 umgriffen
werden.
[0070] Figur 13 zeigt eine alternative Ausführungsvariante zur Verbindung zweier Profile
110 über jeweilige Verbindungsstücke 120.
[0071] Die Profile 110 sind hier der Übersichtlichkeit halber stark vereinfacht als Block
dargestellt, bei dem jeweils nur Rollleisten 111 und Konterleisten 112 sowie eine
gegebenenfalls vorhandene Riffelung 113 dargestellt sind.
[0072] Auch an den Verbindungsstücken 120 sind außenseitig Verbindungsnasen 121 dargestellt,
die zur Verbindung mit den Profilen 110 zwischen die Rollleiste 111 und die Konterleiste
112 eingeschoben werden und anschließend durch Überrollen der Rollleiste 111 mit einem
Rollwerkzeug in einfacher Weise fixiert werden können.
[0073] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Fixierung zweier im Bereich einer Gehrung aneinander
liegender Hauptprofile 4 eines Flügels 3 weist die folgenden Verfahrensschritte auf:
Zunächst werden zwei der Hauptprofile 4 im Bereich einer jeweiligen Gehrungskante
aneinandergelegt. Sodann wird ein Eckträger 7 auf einen Inneneckbereich der zusammengesetzten
Hauptprofile 4 aufgesetzt und durch Einschrauben der ersten Schrauben 8 in den jeweiligen
ersten Schraubkanal 43 mit den aneinander liegenden Hauptprofilen 4 verschraubt.
[0074] Zumindest einige der Schrauben 8, bevorzugt die von der Ecke aus betrachtet äußeren
der ersten Schrauben 8 werden dabei stumpfwinklig in einem Winkel (α) in den ersten
Schraubkanal 43 des jeweiligen Hauptprofils 4 eingeschraubt.
[0075] Durch Anziehen der ersten Schrauben 8 in den ersten Schraubkanälen 43 erfolgt ein
Zusammenpressen der Hauptprofile 4 in eine vorbestimmte Winkelstellung.
Bezugszeichen
[0076]
- 3
- Flügel
- 31
- Flügelrahmenprofil
- 32
- Flügelrahmenprofil
- 33
- Ecke
- 4
- Hauptprofil
- 41
- Grundkörper
- 42
- zweiter Schraubkanal
- 43
- erster Schraubkanal
- 44
- Fixiersteg
- 45
- Raststeg
- 46
- Verzahnung
- 47
- Andruckfläche
- 48
- Nut
- 49
- Kontersteg
- 5
- Isolierprofil
- 51
- Auflagefläche
- 52
- Rastnut
- 53a, b
- Raststeg
- 6
- Außenprofil
- 61
- Abdeckung
- 62a, b
- Raststeg
- 7
- Eckträger
- 71
- Schenkel
- 72
- Schenkel
- 73
- Umkantung
- 74
- Befestigungsabschnitt
- 75
- Eckbereich
- 76
- Schraubenaufnahme
- 77
- Abstützabschnitt
- 78
- Führungsabschnitt
- 8
- erste Schraube
- 81
- Schraubenkopf
- 82
- Schraubenhals
- 9
- zweite Schraube
- 91
- Schraubenkopf
- 92
- Schraubenhals
- 110
- Profil
- 111
- Rollleiste
- 112
- Konterleiste
- 113
- Riffelung
- 120
- Verbindungsstück
- 121
- Verbindungsnase
- X
- Richtung
- Y
- Richtung
1. Zu einem Blendrahmen eines Fensters oder einer Tür relativ beweglicher Flügel (3),
aufweisend
- einen Flügelrahmen aus in Ecken (33) miteinander verbundenen Flügelrahmenprofilen
(31, 32),
- ein an dem Flügelrahmen befestigtes Flächenelement,
- wobei jedes Flügelrahmenprofil (31, 32) ein Hauptprofil (4) und ein daran festgelegtes
oder ausgebildetes Isolierprofil (5) aufweist,
- wobei in einer oder mehreren, insbesondere sämtlichen der Ecken (33) des Flügelrahmens
jeweils ein Eckträger (7) angeordnet ist, der zwei sich winklig, insbesondere rechtwinklig,
zueinander erstreckende Schenkel (71, 72) aufweist, die in einem Eckbereich (75) miteinander
verbunden sind und von denen einer oder beide Schenkel (71, 72) einen Befestigungsabschnitt
(74) zum Festlegen an einem jeweiligen der in den Ecken aneinander stoßenden Hauptprofile
(4) aufweist/aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, dass
- an den Hauptprofilen (4) jeweils wenigstens ein sich über die Länge des jeweiligen
Flügelrahmenprofils (31, 32) erstreckender nutförmiger erster Schraubkanal (43) angeformt
ist,
- wobei die Eckträger (7) über in die ersten Schraubkanäle (43) eingeschraubte erste
Schrauben (8) an den aneinander liegenden Hauptprofilen (4) festgelegt sind.
2. Flügel (3) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der erste Schraubkanal (43) zu einer dem Eckträger (7) zugewandten Innenseite des
jeweiligen Flügelrahmenprofils (31, 32) offen ist,
- ein sich über die Länge des jeweiligen Flügelrahmenprofils (31, 32) erstreckender
nutförmiger zweiter Schraubkanal (42) zu einer dem Eckträger (7) abgewandten Außenseite
des jeweiligen Flügelrahmenprofils (31, 32) offen ist,
- wobei die in Ecken (33) miteinander verbundenen Flügelrahmenprofile (31, 32) durch
in die zweiten Schraubkanäle (42) der aneinander liegenden Hauptprofile (4) eingeschraubte
zweite Schrauben (9) miteinander verbunden sind,
- wobei ein einem Schraubenkopf (91) naher Bereich der zweiten Schrauben (9) orthogonal
zur Längserstreckung des zweiten Schraubkanals (42) eines ersten der Flügelrahmenprofile
(31, 32) und ein dem Schraubenkopf (91) ferner Bereich der zweiten Schrauben (9) in
Richtung der Längserstreckung eines zweiten der Flügelrahmenprofile (31, 32) aufgenommen
ist.
3. Flügel (3) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass beide Schenkel (71, 72) des Eckträgers (7) einen Abstützabschnitt (77) zur Auflage
auf einer lastaufnehmenden Andruckfläche (47) der jeweiligen der in den Ecken (33)
aneinander stoßenden Hauptprofile (4) der Flügelrahmenprofile (31, 32) aufweisen.
4. Flügel (3) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass nahe des Abstützabschnitts (77) ein Stützsteg (79) angeformt ist, der im montierten
Zustand in einer Nut (48) des Hauptprofils (4) aufgenommen ist.
5. Flügel (3) nach einem der vorstehenden Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der in den ersten Schraubkanal (43) eines der Hauptprofile (4) eingeschraubten
ersten Schrauben (8) stumpfwinklig in den ersten Schraubkanal (43) eingeschraubt ist,
wobei der stumpfe Winkel (α) von einem nicht von dem Eckträger bedeckten Bereich des
Hauptprofils (4) aus gemessen ist.
6. Flügel (3) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der der stumpfe Winkel (α) zwischen 91° und 115°, vorzugsweise zwischen 95° und 115°
beträgt.
7. Flügel (3) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Eckträger (7) Schraubenaufnahmen (76) zur Vorpositionierung der ersten Schrauben
(8) aufweisen.
8. Flügel (3) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Schraubenaufnahmen (76) zur Vorpositionierung der stumpfwinklig
in den ersten Schraubkanal (43) einzuschraubenden ersten Schraube (8) einen stumpfwinklig
zur Längserstreckung des Schenkels (71, 72) des Eckträgers (7) in den Schenkel (71)
eingelassenen Führungsabschnitt (78) aufweisen.
9. Flügel (3) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraubkanäle (42, 43) im Querschnitt etwa u-förmig geformt sind.
10. Flügel (3) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem ersten Schraubkanal (43) wenigstens ein dünnwandiger Fixiersteg (44) ausgebildet
ist, in den der Schraubenhals (82) der ersten Schraube (8) schneidend einschraubbar
ist.
11. Flügel (3) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Schraubkanäle (42, 43), insbesondere alle Schraubkanäle (42,
43) mit einer sich in Längserstreckung der Schraubkanäle (42, 43) erstreckenden Verzahnung
(46) ausgebildet ist bzw. sind.
12. Flügel (3) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzahnung (46) an den Seitenwänden der Schraubkanäle (42, 43) senkrecht zur
Längserstreckung des jeweiligen Schraubkanals (42, 43) betrachtet versetzt zueinander
ausgebildet ist.
13. Flügel (3) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstützabschnitt (77) des Eckträgers (7) an seinem dem Befestigungsabschnitt
(74) entfernten Ende von dem Isolierprofil (5) weg, das Flächenelement umgreifend,
umgekantet ausgebildet ist.
14. Flügel (3) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Teilmenge der Schrauben (8, 9) als Justierschraube mit sich abschnittsweise
verändernder Gewindesteigung ausgebildet ist.
15. Flügel (3) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Eckträger (7) einstückig ausgebildet ist.
16. Verfahren zur Fixierung zweier im Bereich einer Gehrung aneinander liegender Hauptprofile
(4) eines Flügels (3) nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit den Verfahrensschritten:
- Anlegen der beiden Hauptprofile (4) im Bereich einer jeweiligen Gehrungskante,
- Aufsetzen eines Eckträgers (7) auf einen Inneneckbereich der zusammengesetzten Hauptprofile
(4),
- Verschrauben des Eckträgers (7) mit den beiden aneinander liegenden Hauptprofilen
(4) durch stumpfwinkliges Einschrauben zumindest einer Teilmenge der ersten Schrauben
(8) in einem Winkel (α) in den ersten Schraubkanal (43) des jeweiligen Hauptprofils
(4),
- wobei durch Anziehen der ersten Schrauben (8) in den ersten Schraubkanälen (43)
ein Zusammenpressen der Hauptprofile (4) in eine vorbestimmte Winkelstellung erfolgt.