[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kabelverarbeitungsmaschine. Insbesondere
betrifft die Erfindung eine Kabelverarbeitungsmaschine, die sowohl einzelne Kabel
als auch verdrillte oder verseilte Kabelgruppen, beispielsweise verdrillte Kabelpaare,
in einer vorgegebenen Sequenz produzieren kann.
[0002] Eine Kabelgruppe kann eine Vielzahl Gruppenkabel umfassen. Eine verdrillte Kabelgruppe
kann eine Vielzahl Gruppenkabel aufweisen, die miteinander verdrillt oder verseilt
sind. Ein Verdrillen kann dabei insbesondere das Verdrehen von einer Vielzahl an Gruppenkabeln,
beispielsweise das Verdrehen eines Kabelpaares, als Ganzes bedeuten. Bei der Verdrillung
können mehrere Kabel (Gruppenkabel) gegeneinander verwunden werden. Ein Verseilen
kann insbesondere bedeuten, dass die einzelnen Gruppenkabel selber verdreht werden
und zusätzlich die Vielzahl der Gruppenkabel als Ganzes verdreht wird. Insbesondere
kann der Drehsinn der verdrehten einzelnen Gruppenkabel entgegen dem Drehsinn der
Kabelgruppe sein. Vorteilhaft kann die Belastung durch die Verdrehung auf das einzelne
Gruppenkabel reduziert werden. Nachfolgend ist im Wesentlichen der Begriff «Verdrillung»
genutzt, darunter kann jedoch auch eine «Verseilung» verstanden werden. Die Vorteile
in der Signalübertragung machen verdrillte Kabelgruppen oder verseilte Kabelgruppen
mehr und mehr unverzichtbar für moderne Kabelbäume, welche eine Vielzahl an Signalen
und Daten übertragen sollen.
[0003] Vorverdrillte Kabelgruppen sind durch den zusätzlichen Verarbeitungsschritt ein relativ
teures Ausgangsmaterial für Kabelkonfektionäre. Es sind Maschinen bekannt, die handelsübliche,
unverdrillte Kabel ablängen, Kontaktteile anbringen, verdrillen oder verseilen und
in gestreckter Form ausgeben. Diese Maschinen sind auf große Stückzahlen optimiert
und produzieren in festgelegten Losgrößen. Dies führt dazu, dass versucht wird, möglichst
lange dieselbe verdrillte Kabelgruppe (z. B. mit derselben Kombination der Gruppenkabel)
zu produzieren. Derartige Maschinen sind insbesondere dazu eingerichtet, große Auflagen
gleicher verdrillter Kabelgruppe (Kabelstränge) zu produzieren.
[0004] Es sind weiterhin einfache Maschinen bekannt, welche zwei oder drei Gruppenkabel
miteinander verdrillen oder verseilen. Die Gruppenkabel sind dabei auf ihre gewünschte
Länge geschnitten. Häufig sind auch schon die Kabelenden bearbeitet.
[0005] Es sind Maschinen bekannt, welche optimiert sind, eine Sequenz von unterschiedlichen
Einzelkabeln zu produzieren. Am Ende einer derartigen Maschine hat man beispielsweise
alle benötigten Kabel für einen bestimmten Kabelbaum. Wird an eine derartige Maschine
ein Steckerbestückungsmodul angeschlossen, so lässt sich ein Kabelbaum mit verdrahteten
Steckern entnehmen.
[0006] Konzept-bedingt, insbesondere bedingt durch die Herstellungsschritte, werden die
Kabel in einer derartigen Maschine in Schlaufen gelegt und so zu den Bearbeitungsstationen
gefahren. Ein Verdrillen von Kabel in Schlaufenform ist zwar technisch machbar, aber
ein kontinuierliches Verdrehen von einem Ende zum andern ist kaum möglich, da dazu
der Umkehrpunkt der Schlaufe von einem Ende zum anderen verschoben werden müsste.
Gemäß der gängigen Ansicht lässt sich ein Verdrillen mit klar geführtem Eindrehpunkt
wirtschaftlich für Kabel in Schlaufenform kaum realisieren.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Kabelverarbeitungsmaschine bereitzustellen,
die für eine flexible und einfache Herstellung von Kabelsätzen und/oder Kabelbäumen
eingerichtet ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Kabelverarbeitungsmaschine gemäß Anspruch 1 gelöst,
sowie durch das Verfahren gemäß Anspruch 15. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in
den Unteransprüchen beschrieben.
[0009] Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Kabelverarbeitungsmaschine zur Herstellung
einer vordefinierten Sequenz von verdrillten Kabelgruppen, wobei die Kabelverarbeitungsmaschine
eine Kontrolleinheit, eine Kabelspitzenbearbeitung zur Bearbeitung eines Kabels, ein
Handhabungssystem und eine Verdrillstation aufweist. Mittels der Kontrolleinheit ist
die vordefinierte Sequenz festlegbar. Die Kabelspitzenbearbeitung weist eine Bearbeitungseinheit,
einen Ausschleusegreifer und eine Transporteinheit auf. Die Transporteinheit ist dazu
ausgebildet, ein geschlauftes Kabel von der Bearbeitungseinheit zu dem Ausschleusegreifer
zu bewegen. Der Ausschleusegreifer ist dazu eingerichtet, das geschlaufte Kabel dem
nachgelagerten Handhabungssystem bereitzustellen.
[0010] Das Handhabungssystem weist eine Übergabeeinheit zum Aufnehmen einer Mehrzahl von
geschlauften Kabeln auf und ist derart ausgebildet und angeordnet, das von dem Ausschleusegreifer
empfangene geschlaufte Kabel als eines der Mehrzahl der geschlauften Kabel in der
Übergabeeinheit aufzunehmen. Die Mehrzahl der geschlauften Kabel bilden eine geschlaufte
Kabelgruppe. Das Handhabungssystem ist dazu ausgebildet, die geschlaufte Kabelgruppe
der Verdrillstation zuzuführen. Die Verdrillstation ist derart ausgebildet und angeordnet,
die geschlaufte Kabelgruppe aufzunehmen und zu verdrillen, so dass eine geschlaufte
verdrillte Kabelgruppe entsteht.
[0011] Die Kontrolleinheit ist dazu eingerichtet, für jede der verdrillten Kabelgruppen
der vordefinierten Sequenz eine jeweilige Vielzahl von Gruppenkabeln zuzuordnen und
die Kabelverarbeitungsmaschine zu kontrollieren, um jedes Gruppenkabel der jeweiligen
Vielzahl an Gruppenkabeln als jeweils geschlauftes Kabel
- mittels der Transporteinheit von der Bearbeitungseinheit zu dem Ausschleusegreifer
zu bewegen,
- mittels des Ausschleusegreifers dem nachgelagerten Handhabungssystem bereitzustellen,
- und von der Übergabeeinheit aufzunehmen,
und um die in der Übergabeeinheit aufgenommene Vielzahl der Gruppenkabel als geschlaufte
Kabel der Verdrillstation zuzuführen, von der Verdrillstation aufzunehmen und zu verdrillen,
so dass die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe entsteht, und die geschlaufte verdrillte
Kabelgruppe gemäß der vordefinierten Sequenz einer Folgestation zuzuführen.
[0012] Ein Kabel erstreckt sich zwischen einem ersten Kabelende und einem zweiten Kabelende.
Ein Kabelende kann auch als Kabelspitze bezeichnet werden.
[0013] Ein geschlauftes Kabel kann auch als ein in eine Schlaufe gelegtes Kabel bezeichnet
werden. Bei einem geschlauften Kabel können das erste Kabelende und das zweite Kabelende
in dieselbe Richtung weisen. Insbesondere verlaufen bei einem geschlauften Kabel das
erste Kabelende und das zweite Kabelende parallel zueinander. Das geschlaufte Kabel
kann sich zwischen dem ersten Kabelende und dem zweiten Kabelende u-förmig erstecken.
Ein geschlauftes Kabel kann einen Schlaufengrund aufweisen. Der Schlaufengrund kann
zwischen dem ersten Kabelende und dem zweiten Kabelende angeordnet sein.
[0014] Das erste Kabelende und das zweite Kabelende eines geschlauften Kabels können geschwenkt
werden, so dass ein geschwenktes geschlauftes Kabel entsteht. Das erste Kabelende
und das zweite Kabelende können insbesondere derart geschwenkt werden, dass sie voneinander
wegweisen. Bei einem geschwenkten geschlauften Kabel können das erste Kabelende und
das zweite Kabelende auf einer gemeinsamen Achse angeordnet sein und in entgegengesetzte
Richtungen weisen. Der Schlaufengrund kann sich zwischen den beiden Kabelenden befinden
und aus der gemeinsamen Achse hinausragen.
[0015] Eine Kabelgruppe umfasst eine Vielzahl an Gruppenkabeln. Eine Kabelgruppe kann insbesondere
zwei, drei oder vier Gruppenkabel umfassen. Insbesondere umfasst eine Kabelgruppe
zwei Gruppenkabel. Ein erstes Gruppenkabel einer Kabelgruppe kann sich von einem zweiten
Gruppenkabel einer Kabelgruppe unterscheiden. In einer Ausführungsform unterscheiden
sich alle Gruppenkabel einer Kabelgruppe voneinander.
[0016] Eine geschlaufte Kabelgruppe kann eine Vielzahl von Gruppenkabel aufweisen. Die Übergabeeinheit
kann eine Vielzahl geschlaufter Kabel aufnehmen, insbesondere eine Vielzahl geschwenkter
geschlaufter Kabel, die eine geschlaufte Kabelgruppe ausbilden.
[0017] Bei einer geschlauften Kabelgruppe können die ersten Kabelenden der Gruppenkabel
in eine erste Richtung weisen und die zweiten Kabelenden der Gruppenkabel in die entgegengesetzte
zweite Richtung weisen. Die Gesamtheit der ersten Kabelenden der Gruppenkabel kann
auch als erstes Gruppenende bezeichnet werden. Die Gesamtheit der zweiten Kabelenden
der Gruppenkabel kann auch als zweites Gruppenende bezeichnet werden.
[0018] Die Verdrillstation kann dazu ausgebildet sein, die Gruppenkabel der geschlauften
Kabelgruppe zu verdrillen, und eine verdrillte geschlaufte Kabelgruppe zu erzeugen.
[0019] Bei einer verdrillten geschlauften Kabelgruppe können die ersten Gruppenenden und
die zweiten Gruppenenden in dieselbe Richtung weisen. Die ersten Gruppenenden können
sich parallel zu den zweiten Gruppenenden erstrecken.
[0020] In einer Ausführungsform ist in der vordefinierten Sequenz von verdrillten Kabelgruppen
die Reihenfolge von verdrillten Kabelgruppen festgelegt. Die vordefinierte Sequenz
von verdrillten Kabelgruppen kann eine individualisierte Sequenz sein. In der vordefinierten
Sequenz von verdrillten Kabelgruppen kann die Abfolge von verdrillten Kabelgruppen
festgelegt sein. In der vordefinierten Sequenz von verdrillten Kabelgruppen kann die
Abfolge der Gruppenkabel der verdrillten Kabelgruppen festgelegt sein. Insbesondere
umfasst die Sequenz eine Vielzahl unterschiedlicher verdrillter Kabelgruppen. Insbesondere
umfasst die Sequenz eine Vielzahl Gruppenkabel der verdrillten Kabelgruppen.
[0021] Die Sequenz von verdrillten Kabelgruppen kann zumindest eine erste verdrillte Kabelgruppe
und eine zweite verdrillte Kabelgruppe aufweisen, wobei sich die erste verdrillte
Kabelgruppe von der zweiten verdrillten Kabelgruppe unterscheidet. In einer Ausführungsform
unterscheidet sich die erste verdrillte Kabelgruppe von der zweiten verdrillten Kabelgruppe
in mindestens einer der folgenden Eigenschaften: die Kombination der Gruppenkabel
der Kabelgruppen, die Kabellänge der Kabelgruppe, die Kabellängen der Gruppenkabel,
der Durchmesser der Kabelgruppe, der Durchmesser eines Gruppenkabels der Kabelgruppe,
die Farbe der Kabelgruppe, die Farbe eines Gruppenkabels der Kabelgruppe, die Kontaktteile
der Kabelgruppe, die Anzahl der Gruppenkabel in der Kabelgruppe, die Schlaglänge der
verdrillten Kabelgruppe, der Verdrillwinkel der verdrillten Kabelgruppe, der Windungsabstand
der verdrillten Kabelgruppe, der Verseilungsfaktor. Die Schlaglänge kann auch als
Drall bezeichnet werden.
[0022] In einer Ausführungsform umfasst die vordefinierte Sequenz die verdrillten Kabelgruppen
eines vorgegebenen Kabelbaumes. In einer Ausführungsform umfasst die vordefinierte
Sequenz die verdrillten Kabelgruppen eines vorgegebenen Kabelsatzes.
[0023] In einer Ausführungsform ist die Kabelverarbeitungsmaschine dazu eingerichtet, eine
vordefinierte Reihenfolge unterschiedlicher verdrillter Kabelgruppen herzustellen.
Die Herstellung eines Kabelbaumes oder eine Kabelsatzes ist vorteilhaft vereinfacht,
da alle verdrillten Kabelgruppen in der vordefinierten Reihenfolge von der Kabelverarbeitungsmaschine
hergestellt werden. Vorverdrillte Kabelgruppen oder eine Vorproduktion der benötigten
verdrillten Kabelgruppen, die anschließend durch eine zusätzliche Vorrichtung in der
gewünschten Reihenfolge kombiniert werden, ist nicht erforderlich. Die Kosten der
Herstellung eines Kabelbaumes oder eine Kabelsatzes können vorteilhaft reduziert sein.
[0024] Die Kontrolleinheit kann dazu eingerichtet sein, die Kabelverarbeitungsmaschine zu
kontrollieren (z. B. zu steuern oder zu regeln)
[0025] In einer Ausführungsform ist die Kontrolleinheit dazu eingerichtet, die Kabelverarbeitungsmaschine
zu kontrollieren, um jedes Gruppenkabel sequentiell als jeweils geschlauftes Kabel
mittels der Transporteinheit von der Bearbeitungseinheit zu dem Ausschleusegreifer
zu bewegen, mittels des Ausschleusegreifers dem nachgelagerten Handhabungssystem bereitzustellen,
und von der Übergabeeinheit aufzunehmen.
[0026] Die Kabelverarbeitungsmaschine kann gemäß der vordefinierten Sequenz nacheinander
die Gruppenkabel bearbeiten und einer Folgestation zur Verfügung stellen. In einer
Ausführungsform kann die Kabelverarbeitungsmaschine die Kabel kontinuierlich bearbeiten.
In einer Ausführungsform kann die Kabelverarbeitungsmaschine dazu ausgebildet sein,
gleichzeitig eine Vielzahl an Kabeln zu bearbeiten. Beispielsweise kann die Kabelverarbeitungsmaschine
dazu eingerichtete sein, eine Kabelgruppe in der Verdrillstation zu verdrillen und
gleichzeitig ein geschlauftes Kabel in der Bearbeitungsstation zu bearbeiten. Eine
kontinuierliche Herstellung kann vorteilhaft ermöglicht werden.
[0027] In einer Ausführungsform besteht die Kabelverarbeitungsmaschine aus einer Kabelspitzenbearbeitung,
einer Verdrillstation und einem Handhabungssystem, welches die Kabelspitzenbearbeitung
und die Verdrillstation verbindet und die fertigen Kabel weiterreichen kann. Die Kabelspitzenbearbeitung
kann auch als Kabelspitzenbearbeitungsvorrichtung bezeichnet werden. Die Kabelspitzenbearbeitung
kann auch als Kabelendenbearbeitung oder als Kabelendenbearbeitungsvorrichtung bezeichnet
werden.
[0028] Die Verdrillstation kann auch aus Verdrilleinheit bezeichnet werden.
[0029] Eine Transporteinheit kann das geschlaufte Kabel transportieren, so dass das erste
Kabelende und das zweite Kabelende von der Bearbeitungsstation bearbeitet werden können.
Da beide Kabelenden in dieselbe Richtung weisen, kann die Bearbeitung schnell ausgeführt
werden. Vorteilhaft kann die Herstellungszeit reduziert werden.
[0030] In einer Ausführungsform enthält die vordefinierte Sequenz zusätzlich ein Einzelkabel.
In einer Ausführungsform enthält die vordefinierte Sequenz zusätzlich zumindest ein
Einzelkabel. In der Ausführungsform ist das Handhabungssystem dazu ausgebildet, das
geschlaufte Kabel gemäß der vordefinierten Sequenz der Folgestation als ein Einzelkabel
zuzuführen wobei die Kontrolleinheit dazu eingerichtet ist, dem Einzelkabel der vordefinierten
Sequenz ein Individualkabel zuzuordnen und die Kabelverarbeitungsmaschine zu kontrollieren,
um das Individualkabel als geschlauftes Kabel mittels der Transporteinheit von der
Bearbeitungseinheit zu dem Ausschleusegreifer zu bewegen, mittels des Ausschleusegreifers
dem nachgelagerten Handhabungssystem bereitzustellen, und als Einzelkabel gemäß der
vordefinierten Sequenz der Folgestation zuzuführen.
[0031] Die vordefinierte Sequenz kann zumindest ein Einzelkabel und eine Vielzahl an verdrillten
Kabelgruppen aufweisen. In der vordefinierten Sequenz kann auf eine verdrillte Kabelgruppe
eine weitere verdrillte Kabelgruppe folgen. In der vordefinierten Sequenz kann auf
eine verdrillte Kabelgruppe ein Einzelkabel folgen. In der vordefinierten Sequenz
kann auf ein Einzelkabel eine verdrillte Kabelgruppe folgen. In der vordefinierten
Sequenz kann auf ein Einzelkabel ein weiteres Einzelkabel folgen. Dies ermöglicht
vorteilhaft eine erhöhte Flexibilität bei der Herstellung. Vorteilhaft kann die Kabelbearbeitungsmaschine
zur Herstellung unterschiedlicher Kabelsätze und/oder Kabelbäume ausgebildet sein.
[0032] In einer Ausführungsform ist am Ende der Kabelspitzenbearbeitung (auch als Sequenz-Maschine
bezeichnet) das Handhabungssystem (auch Hilfsstation genannt) angeordnet. In einer
Ausführungsform erlaubt es die Hilfsstation , fertige Einzelleitungen (Einzelkabel)
weiterzureichen. Die Hilfsstation kann vorbereitete Kabelgruppen, insbesondere Kabelpaare,
der angeschlossenen Verdrillstation (auch als Verseilstation bezeichnet) übergeben
und nach diesem Prozessschritt wieder entgegennehmen.
[0033] In einer Ausführungsform ist die Kabelverarbeitungsmaschine dazu eingerichtet, sowohl
Einzelkabel als auch verdrillte oder verseilte Kabelgruppen in einer gewünschten Sequenz
zu produzieren. Dabei kann die Sequenz aus Kabeln bestehen, die sich nicht nur durch
ihre Länge unterscheiden, sondern sich auch in anderen Aspekten unterscheiden (z.
B. Kabeltyp, Durchmesser, Farbe, Kontaktteilen, Schlaglänge bei verdrillten oder verseilten
Kabeln, etc.).
Verdrillstation:
[0034] Die Kabelverarbeitungsmaschine weist eine Verdrillstation auf. Die Verdrillstation
kann eine Verseilstation sein. In einer Ausführungsform ist die Verdrillstation dazu
ausgebildet, die geschlauften Gruppenkabel zu einer gestreckten Kabelgruppe zu strecken.
In einer Ausführungsform ist die Verdrillstation dazu ausgebildet, die gestreckte
Kabelgruppe zu einer gestreckten verdrillten Kabelgruppe zu verdrillen. In einer Ausführungsform
ist die Verdrillstation dazu ausgebildet, die gestreckte verdrillte Kabelgruppe in
die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe zu legen. In einer Ausführungsform ist die
Verdrillstation dazu ausgebildet, die geschlauften Gruppenkabel zu einer gestreckten
Kabelgruppe zu strecken, die gestreckte Kabelgruppe zu einer gestreckten verdrillten
Kabelgruppe zu verdrillen, und die gestreckte verdrillte Kabelgruppe in die geschlaufte
verdrillte Kabelgruppe zu legen.
[0035] In einer Ausführungsform weist die Verdrillstation einen ersten Verdrillkopf und
einen zweiten Verdrillkopf auf, wobei der erste Verdrillkopf zur Anlage an einem ersten
Endbereich der geschlauften Kabelgruppe ausgebildet ist und wobei der zweite Verdrillkopf
zur Anlage an einem zweiten Endbereich der geschlauften Kabelgruppe ausgebildet ist,
wobei der erste Verdrillkopf und der zweite Verdrillkopf entlang einer Verdrillachse
angeordnet sind, wobei der erste Verdrillkopf in Relation zu dem zweiten Verdrillkopf
entlang der Verdrillachse bewegbar ist, so dass ein Kopfabstand zwischen dem ersten
Verdrillkopf und dem zweiten Verdrillkopf veränderbar ist.
[0036] Der erste Endbereich kann an das erste Kabelende angrenzen. Der erste Endbereich
kann an das erste Gruppenende angrenzen. Das erste Kabelende kann vom ersten Endbereich
umfasst sein. Das erste Gruppenende kann vom ersten Endbereich umfasst sein. Der zweite
Endbereich kann an das zweite Kabelende angrenzen. Der zweite Endbereich kann an das
zweite Gruppenende angrenzen. Das zweite Gruppenende kann vom zweiten Endbereich umfasst
sein. Das zweite Kabelende kann vom zweiten Endbereich umfasst sein.
[0037] Der erste Verdrillkopf kann das erste Gruppenende greifen. Der zweite Verdrillkopf
kann das zweite Gruppenende greifen. Der erste Verdrillkopf und der zweite Verdrillkopf
können die beiden Gruppenenden greifen.
[0038] Die Verdrillstation kann eingerichtet sein, die beiden Verdrillköpfe voneinander
zu entfernen. Der erste Verdrillkopf kann bewegbar (z. B. verschiebbar oder verfahrbar)
sein. Der zweite Verdrillkopf kann bewegbar (z. B. verschiebbar oder verfahrbar) sein.
Der erste Verdrillkopf und/oder der zweite Verdrillkopf kann entlang der Verdrillachse
bewegbar sein.
[0039] Der Abstand zwischen den beiden Verdrillköpfen kann veränderbar sein, insbesondere
der Abstand entlang der Verdrillachse. Der Abstand zwischen den beiden Verdrillköpfen
kann veränderbar sein, insbesondere reversibel veränderbar sein. Der Abstand zwischen
den beiden Verdrillköpfen kann einstellbar sein.
[0040] Der Abstand zwischen dem ersten Verdrillkopf und dem zweiten Verdrillkopf kann vergrößert
werden, insbesondere um die Gruppenkabel der geschlauften Kabelgruppe zu strecken.
Der Abstand zwischen den beiden Verdrillköpfen kann reduzierbar sein, insbesondere
um die verdrillte Kabelgruppe in eine Schlaufe zu legen. Die Kontrolleinheit kann
dazu eingerichtet sein, den Abstand zwischen den beiden Verdrillköpfen zu kontrollieren.
Die Kontrolleinheit kann dazu eingerichtet sein, den Abstand zwischen den beiden Verdrillköpfen
entlang der Verdrillachse zu kontrollieren.
[0041] Die Gruppenkabel der geschlauften Kabelgruppe können gestreckt werden, so dass keine
Schlaufe mehr vorliegt. Die Gruppenkabel der geschlauften Kabelgruppe können gestreckt
werden, so dass die sich entlang der Verdrillachse erstrecken. Die gestreckten Gruppenkabel
(der Kabelgruppe) können auf einfache Weise zu einer verdrillten Kabelgruppe verdrillt
werden. Die verdrillte Kabelgruppe kann in eine Schlaufe gelegt werden und als geschlaufte
verdrillte Kabelgruppe an die Folgestation weitergegeben werden.
[0042] Durch das Strecken der Gruppenkabel der geschlauften Kabelgruppe kann vorteilhaft
ein einfaches Verdrillen ermöglicht werden. Nach dem Verdrillen kann die verdrillte
Kabelgruppe erneut in eine Schlaufe gelegt werden, so dass vorteilhaft die Weiterverarbeitung
erleichtert werden kann.
[0043] In einer Ausführungsform ist der erste Verdrillkopf entlang einer Schiene bewegbar.
[0044] In einer Ausführungsform ist der erste Verdrillkopf und der zweite Verdrillkopf auf
einer Schiene bewegbar. Insbesondere können beide Verdrillköpfe auf einer gemeinsamen
Schiene angeordnet sein und entlang der Schiene bewegbar sein. Insbesondere ist eine
gerade, ungekrümmte Schiene vorgesehen. Die Schiene kann sich entlang der Verdrillachse
erstrecken. Die Schiene kann sich parallel zur Verdrillachse erstrecken. Der erste
Verdrillkopf und/oder der zweite Verdrillkopf kann entlang der Verdrillachse bewegt
werden. Die Schiene kann vorteilhaft eine einfache kontrollierte Bewegung ermöglichen.
[0045] In einer Ausführungsform weist die Verdrillstation einen ersten Hilfsgreifer auf,
wobei der erste Hilfsgreifer derart angeordnet und ausgebildet ist, die gestreckte
verdrillte Kabelgruppe in einem ersten Hilfsabstand zum ersten Verdrillkopf zu greifen,
wobei die Verdrillstation dazu ausgebildet ist, die verdrillte Kabelgruppe zwischen
dem ersten Verdrillkopf und dem ersten Hilfsgreifer entlang der Verdrillachse zu halten,
wenn der Kopfabstand zwischen dem ersten Verdrillkopf und dem zweiten Verdrillkopf
reduziert wird, insbesondere wenn die gestreckte verdrillte Kabelgruppe in die geschlaufte
verdrillte Kabelgruppe gelegt wird.
[0046] In einer Ausführungsform weist die Verdrillstation einen zweiten Hilfsgreifer auf.
Insbesondere weist die Verdrillstation einen ersten Hilfsgreifer und einen zweiten
Hilfsgreifer auf. Der zweite Hilfsgreifer kann derart angeordnet und ausgebildet sein,
die gestreckte verdrillte Kabelgruppe in einem zweiten Hilfsabstand zum zweiten Verdrillkopf
zu greifen, wobei die Verdrillstation dazu ausgebildet ist, die verdrillte Kabelgruppe
zwischen dem zweiten Verdrillkopf und dem zweiten Hilfsgreifer entlang der Verdrillachse
zu halten, wenn der Kopfabstand zwischen dem ersten Verdrillkopf und dem zweiten Verdrillkopf
reduziert wird.
[0047] Der erste Hilfsgreifer kann die gestreckte verdrillte Kabelgruppe in einem ersten
Hilfsabstand zum ersten Verdrillkopf entlang der Verdrillachse greifen. Der zweite
Hilfsgreifer kann die gestreckte verdrillte Kabelgruppe in einem zweiten Hilfsabstand
zum zweiten Verdrillkopf entlang der Verdrillachse greifen.
[0048] Der Bereich zwischen dem jeweiligen Verdrillkopf und dem zugehörigen Hilfsgreifer
kann vorteilhaft gestreckt gehalten werden. Der Bereich kann sich zwischen dem Verdrillkopf
und dem Hilfsgreifer entlang der Verdrillachse erstreckt, auch wenn durch das Zusammenfahren
der Verdrillköpfe die Kabelgruppe in die Schlaufe gelegt wird und sich aus der Verdrillachse
herausbewegt. Auf den Bereich zwischen dem ersten Verdrillkopf und dem ersten Hilfsgreifer
kann daher vorteilhaft einfach zugegriffen werden, insbesondere durch den Handhabungsgreifer.
Der erste Hilfsgreifer kann mit einem derartigen Abstand zum ersten Verdrillkopf greifen,
dass in dem Abstand der Handhabungsgreifer Zugriff auf die Kabelgruppe erhalten kann.
Vorteilhaft kann ein guter Zugriff des Handhabungsgreifers ermöglicht werden. Die
Weitergabe und/oder Weiterverarbeitung der Kabelgruppe kann vorteilhaft vereinfacht
sein.
[0049] Der erste Verdrillkopf und/oder der zweite Verdrillkopf kann insbesondere dazu ausgebildet
sein, die Gruppenkabel der gestreckten Kabelgruppe miteinander zu verdrillen. Die
Gruppenkabel können um die Verdrillachse verdrillt werden.
[0050] Der erste Verdrillkopf kann drehbar sein. Der erste Verdrillkopf kann um die Verdrillachse
rotieren. Der zweite Verdrillkopf kann drehbar sein. Der zweite Verdrillkopf kann
um die Verdrillachse rotieren.
[0051] In einer Ausführungsform weist die Kabelverarbeitungsmaschine ein Separierelement
auf, wobei das Separierelement zwischen einem ersten Kanal und einem zweiten Kanal
angeordnet ist. Der erste Kanal kann derart angeordnet und ausgebildet sein, dass
die geschlaufte Kabelgruppe der Verdrillstation durch den ersten Kanal zuführbar ist.
Der zweite Kanal kann derart angeordnet und ausgebildet sein, dass die geschlaufte
verdrillte Kabelgruppe der Verdrillstation durch den zweiten Kanal entnehmbar ist.
Das Separierelement kann unter der Verdrillstation angeordnet sein. Die Kabelgruppen
im ersten Kanal und im zweiten Kanal können mithilfe des Separierelementes räumlich
voneinander getrennt werden.
[0052] Durch das Separierelement können vorteilhaft die Schlaufen der Kabel (Gruppenkabel),
die der Verdrillstation zugeführt werden, von den Schlaufen der Kabelgruppen (verdrillte
Kabelgruppe), die die Verdrillstation verlassen, getrennt werden. Vorteilhaft kann
eine Interaktion der zugeführten und der abgeführten Kabelschlaufen verhindert werden.
Das Separierelement kann dazu eingerichtet sein, dass für die Beladung der Verdrillstation
nicht auf das vollständige Entfernen der verdrillten geschlaufen Kabelgruppe gewartet
werden muss. Vorteilhaft kann der Prozess beschleunigt werden, da Wartezeiten reduziert
werden.
[0053] Die Verdrillstation kann dazu eingerichtet sein, die dem ersten Kanal zugeführte
geschlaufte Kabelgruppe zu einer gestreckten Kabelgruppe zu strecken und gleichzeitig
aus dem ersten Kanal zu entnehmen, die gestreckte Kabelgruppe zu einer gestreckten
verdrillten Kabelgruppe zu verdrillen, und die gestreckte verdrillte Kabelgruppe in
die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe zu legen und gleichzeitig dem zweiten Kanal
zuzuführen.
Handhabungsgreifer:
[0054] Die Kabelverarbeitungsmaschine weist ein Handhabungssystem auf. In einer Ausführungsform
weist das Handhabungssystem einen ersten Handhabungsgreifer auf, wobei der erste Handhabungsgreifer
angeordnet und ausgebildet ist:
- das vom Ausschleusegreifer bereitgestellte geschlaufte Kabel der Übergabeeinheit zuzuführen,
und/oder
- die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe der Folgestation zur Verfügung zu stellen,
und/oder
- das vom Ausschleusegreifer bereitgestellte geschlaufte Kabel einem Schlechtkabelbereich
zuzuführen, wenn das bereitgestellte geschlaufte Kabel als Schlechtkabel erkannt wird,
und/oder
- die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe dem Schlechtkabelbereich zuzuführen, wenn die
geschlaufte verdrillte Kabelgruppe als Schlechtkabel erkannt wird.
[0055] Der erste Handhabungsgreifer kann angeordnet und ausgebildet sein, das vom Ausschleusegreifer
bereitgestellte geschlaufte Kabel der Übergabeeinheit zuzuführen. Der erste Handhabungsgreifer
kann angeordnet und ausgebildet sein, die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe der Folgestation
zur Verfügung zu stellen. Der erste Handhabungsgreifer kann angeordnet und ausgebildet
sein, das vom Ausschleusegreifer bereitgestellte geschlaufte Kabel einem Schlechtkabelbereich
zuzuführen, wenn das bereitgestellte geschlaufte Kabel als Schlechtkabel erkannt wird.
Der erste Handhabungsgreifer kann angeordnet und ausgebildet sein, die geschlaufte
verdrillte Kabelgruppe dem Schlechtkabelbereich zuzuführen, wenn die geschlaufte verdrillte
Kabelgruppe als Schlechtkabel erkannt wird.
[0056] In einer Ausführungsform weist das Handhabungssystem den ersten Handhabungsgreifer
und einen zweiten Handhabungsgreifer auf. Der zweite Handhabungsgreifer kann angeordnet
und ausgebildet sein, das vom Ausschleusegreifer bereitgestellte geschlaufte Kabel
der Übergabeeinheit zuzuführen. Der zweite Handhabungsgreifer kann angeordnet und
ausgebildet sein, die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe der Folgestation zur Verfügung
zu stellen. Der zweite Handhabungsgreifer kann angeordnet und ausgebildet sein, das
vom Ausschleusegreifer bereitgestellte geschlaufte Kabel einem Schlechtkabelbereich
zuzuführen, wenn das bereitgestellte geschlaufte Kabel als Schlechtkabel erkannt wird.
Der zweite Handhabungsgreifer kann angeordnet und ausgebildet sein, die geschlaufte
verdrillte Kabelgruppe dem Schlechtkabelbereich zuzuführen, wenn die geschlaufte verdrillte
Kabelgruppe als Schlechtkabel erkannt wird.
[0057] Das Handhabungssystem kann ausgebildet und angeordnet sein, das vom Ausschleusegreifer
bereitgestellte geschlaufte Kabel der Übergabeeinheit zuzuführen, wenn das geschlaufte
Kabel ein Gruppenkabel ist. Das Handhabungssystem kann ausgebildet und angeordnet
sein, die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe der Folgestation zur Verfügung zu stellen.
Das Handhabungssystem kann ausgebildet und angeordnet sein, das vom Ausschleusegreifer
bereitgestellte geschlaufte Kabel der Übergabeeinheit zuzuführen, und die geschlaufte
verdrillte Kabelgruppe der Folgestation zur Verfügung zu stellen.
[0058] Das Handhabungssystem kann ausgebildet und angeordnet sein, das geschlaufte Kabel
der Folgestation zur Verfügung zu stellen, wenn das geschlaufte Kabel ein Einzelkabel
der Sequenz ist.
[0059] Das Handhabungssystem kann dazu eingerichtet sein, das geschlaufte Kabel der Folgestation
zur Verfügung zu stellen, wenn das geschlaufte Kabel ein Einzelkabel der Sequenz ist,
und das vom Ausschleusegreifer bereitgestellte geschlaufte Kabel der Übergabeeinheit
zuzuführen, wenn das geschlaufte Kabel ein Gruppenkabel ist, und die geschlaufte verdrillte
Kabelgruppe der Folgestation zur Verfügung zu stellen.
[0060] Das Handhabungssystem kann vorteilhaft Einzelkabel sowie Kabelgruppen der Folgestation
zuführen. Die Kontrolleinheit kann das Handhabungssystem kontrollieren.
[0061] Das Handhabungssystem kann dazu eingerichtet sein, das vom Ausschleusegreifer bereitgestellte
geschlaufte Kabel einem Schlechtkabelbereich zuzuführen, wenn das bereitgestellte
geschlaufte Kabel als Schlechtkabel erkannt wird. Das Handhabungssystem kann dazu
eingerichtet sein, die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe dem Schlechtkabelbereich
zuzuführen, wenn die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe als Schlechtkabel erkannt
wird.
[0062] Die Kabelverarbeitungsmaschine kann ein Prüfmodul aufweisen. Das Prüfmodul kann eine
optische Vorrichtung, beispielsweise eine Kamera, sein, die zur optischen Prüfung
des Kabels und/oder der Kabelgruppe eingerichtet ist. Ein Kabel kann mithilfe des
Prüfmoduls als ein Schlechtkabel festgestellt werden.
[0063] In einer Ausführungsform ist der erste Handhabungsgreifer dazu ausgebildet, das vom
Ausschleusegreifer bereitgestellte geschlaufte Kabel der Übergabeeinheit zuzuführen,
wobei der erste Handhabungsgreifer dazu ausgebildet ist, das geschlaufte Kabel in
einem ersten Endbereich zu greifen und den ersten Endbereich zu schwenken, so dass
ein erster Übergabeabschnitt des geschlauften Kabels zur Anlage der Übergabeeinheit
ausgebildet wird, insbesondere wobei der erste Handhabungsgreifer dazu ausgebildet
ist, den ersten Endbereich zu schwenken, so dass sich der erste Übergabeabschnitt
entlang der Verdrillachse erstreckt.
[0064] Der erste Handhabungsgreifer kann ein erstes Greiferbackenpaar aufweisen. Das erste
Greiferbackenpaar kann dazu angeordnet und ausgebildet sein, das geschlaufte Kabel
in einem ersten Endbereich zu greifen. In einer Ausführungsform ist das erste Greiferbackenpaar
schwenkbar. Insbesondere kann das erste Greiferbackenpaar um 180° schwenkbar sein.
[0065] In einer Ausführungsform lässt sich das erste Greiferbackenpaar um 180° schwenken,
so dass die in gleicher Richtung orientierten, parallelen Kabelenden nach dem Schwenken
in entgegengesetzten Richtungen weisen und auf der gleichen Achse liegen. In einer
Ausführungsform lässt sich das erste Greiferbackenpaar um 180° schwenken, um ein geschlauftes
Kabel in ein geschwenktes geschlauftes Kabel zu schwenken.
[0066] In einer Ausführungsform greift der erste Handhabungsgreifer in dem ersten Endbereich
und der zweite Handhabungsgreifer in einem zweiten Endbereich. Der erste Endbereich
und/oder der zweite Endbereich kann so durch den ersten und/oder zweiten Handhabungsgreifer
geschwenkt werden, dass das erste Kabelende und das zweite Kabelende in entgegengesetzte
Richtungen weisen. Nach dem Schwenken kann das erste Kabelende vom zweiten Kabelende
wegweisen. Der erste Endbereich und/oder der zweite Endbereich kann so durch den ersten
und/oder zweiten Handhabungsgreifer geschwenkt werden, dass das erste Kabelende und
das zweite Kabelende entlang der Verdrillachse angeordnet sind. Der erste Endbereich
und der zweite Endbereich können so durch den ersten und/oder zweiten Handhabungsgreifer
geschwenkt werden, dass das erste Kabelende und das zweite Kabelende entlang der Verdrillachse
angeordnet sind und entlang der Verdrillachse voneinander wegweisen.
[0067] In einer Ausführungsform ist der erste Handhabungsgreifer schwenkbar. In einer Ausführungsform
ist der zweite Handhabungsgreifer schwenkbar. In einer Ausführungsform sind der erste
Handhabungsgreifer und der zweite Handhabungsgreifer schwenkbar. Der erste Handhabungsgreifer
und/oder der zweite Handhabungsgreifer kann um 180° schwenkbar sein.
[0068] In einer Ausführungsform ist der erste Handhabungsgreifer zwischen einer ersten Position
und einer zweiten Position schwenkbar, wobei der erste Handhabungsgreifer in der erste
Position parallel zur Verdrillachse ausgerichtet ist und wobei der erste Handhabungsgreifer
in der zweiten Position parallel zu der Verdrillachse ausgerichtet ist. In der ersten
Position kann der erste Handhabungsgreifer in die entgegengesetzte Richtung zu derjenigen
Richtung in der zweiten Position weisen. In einer Ausführungsform ist der zweite Handhabungsgreifer
zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position schwenkbar, wobei der zweite
Handhabungsgreifer in der erste Position parallel zur Verdrillachse ausgerichtet ist
und wobei der zweite Handhabungsgreifer in der zweiten Position parallel zu der Verdrillachse
ausgerichtet ist. In der ersten Position kann der zweite Handhabungsgreifer in die
entgegengesetzte Richtung zu derjenigen Richtung in der zweiten Position weisen.
[0069] In einer Ausführungsform ist der erste Handhabungsgreifer von der ersten Position
in die zweite Position schwenkbar, wobei der zweite Handhabungsgreifer in der ersten
Position verbleibt. In einer Ausführungsform ist das Handhabungssystem dazu ausgebildet,
den ersten Handhabungsgreifer um 180° zu schwenken, während der zweite Handhabungsgreifer
in der ersten Position verbleibt.
[0070] Mithilfe des ersten Handhabungsgreifers und/oder des zweiten Handhabungsgreifers
kann das geschlaufte Kabel in ein geschwenktes geschlauftes Kabel geschwenkt werden.
[0071] In einer Ausführungsform ist der ersten Handhabungsgreifer dazu ausgebildet, die
geschlaufte verdrillte Kabelgruppe der Folgestation zur Verfügung zu stellen, wobei
der erste Handhabungsgreifer dazu ausgebildet ist, die verdrillte Kabelgruppe zwischen
dem ersten Verdrillkopf und dem ersten Hilfsgreifer zu greifen und zu schwenken, so
dass die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe entsteht, insbesondere wobei der erste
Handhabungsgreifer dazu ausgebildet ist, die verdrillte Kabelgruppe (insbesondere
die geschwenkte verdrillte Kabelgruppe) in einem ersten Gruppenendbereich zu greifen
und den ersten Gruppenendbereich zu schwenken, insbesondere um 180°, so dass die geschlaufte
verdrillte Kabelgruppe entsteht. Insbesondere ist der erste Handhabungsgreifer dazu
ausgebildet ist, die geschwenkte verdrillte Kabelgruppe in dem ersten Gruppenendbereich
zu greifen und den ersten Gruppenendbereich um 180° zu schwenken.
[0072] In einer Ausführungsform ist der zweite Handhabungsgreifer dazu ausgebildet, die
geschlaufte verdrillte Kabelgruppe der Folgestation zur Verfügung zu stellen, wobei
der zweite Handhabungsgreifer dazu ausgebildet ist, die verdrillte Kabelgruppe zwischen
dem zweiten Verdrillkopf und dem zweiten Hilfsgreifer zu greifen und zu schwenken,
so dass die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe entsteht, insbesondere wobei der zweite
Handhabungsgreifer dazu ausgebildet ist, die verdrillte Kabelgruppe (insbesondere
die geschwenkte verdrillte Kabelgruppe) in einem zweiten Gruppenendbereich zu greifen
und den zweiten Gruppenendbereich zu schwenken, insbesondere um 180°, so dass die
geschlaufte verdrillte Kabelgruppe entsteht. Insbesondere ist der erste Handhabungsgreifer
dazu ausgebildet ist, die verdrillte Kabelgruppe in dem ersten Gruppenendbereich zu
greifen und den ersten Gruppenendbereich um 180° zu schwenken.
[0073] Insbesondere kann der erste Handhabungsgreifer den ersten Gruppenendbereich um 180°
schwenken. Der erste Handhabungsgreifer kann von der zweiten Position in die erste
Position schwenkbar sein. Insbesondere kann der zweite Handhabungsgreifer den zweiten
Gruppenendbereich um 180° schwenken. Der zweite Handhabungsgreifer kann von der zweiten
Position in die erste Position schwenkbar sein. Insbesondere kann das Handhabungssystem
den ersten und/oder zweiten Gruppenendbereich so schwenken, dass die Kabelenden in
dieselbe Richtung weisen. Insbesondere kann das Handhabungssystem den ersten und/oder
zweiten Gruppenendbereich so schwenken, dass die Gruppenenden (erstes Gruppenende
und zweites Gruppenende) in dieselbe Richtung weisen.
[0074] In einer Ausführungsform weist das Handhabungssystem einen weiteren ersten Handhabungsgreifer
und einen weiteren zweiten Handhabungsgreifer auf. Vorteilhaft können Aufgaben innerhalb
des Handhabungssystems auf die Handhabungsgreifer aufgeteilt werden. Der Prozess kann
vorteilhaft beschleunigt werden.
[0075] In einer Ausführungsform kann das Handhabungssystem derart angeordnet und ausgebildet
sein, dass der erste und der zweite Handhabungsgreifer ein Kabel vom Ausschleusegreifer
der Übergabeeinheit zuführen, während der weitere erste und der weitere zweite Handhabungsgreifer
der Verdrillstation eine verdrillte Kabelgruppe entnimmt, um sie der Weiterverarbeitungsstation
oder dem Weitergabebereich zuzuführen.
[0076] In einer Ausführungsform kann das Handhabungssystem derart angeordnet und ausgebildet
sein, dass der erste und der zweite Handhabungsgreifer für die Aufgaben bezüglich
der Herstellung der verdrillten Kabelgruppe ausgebildet sind, und dass der weitere
erste und der weitere zweite Handhabungsgreifer für die Weitergabe der Einzelkabel
(Individualkabel) ausgebildet ist.
[0077] Gemäß einer Ausführungsform ist der erste Handhabungsgreifer dazu angeordnet und
ausgebildet, das vom Ausschleusegreifer bereitgestellte geschlaufte Kabel einem Schlechtkabelbereich
zuzuführen, wenn das bereitgestellte geschlaufte Kabel als Schlechtkabel erkannt wird.
Gemäß einer Ausführungsform ist der erste Handhabungsgreifer dazu angeordnet und ausgebildet,
die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe dem Schlechtkabelbereich zuzuführen, wenn die
geschlaufte verdrillte Kabelgruppe als Schlechtkabel erkannt wird. Die Kabelverarbeitungsmaschine
kann ein Trennblech mit Umlenkhaken und den Schlechtkabelbereich aufweisen, wobei
das Trennblech derart angeordnet ist, ein Schlechtkabel dem Schlechtkabelbereich zuzuführen.
Ein Schlechtkabel ist beispielsweise ein beschädigtes Kabel. Der Schlechtkabelbereich
kann von dem Weitergabebereich getrennt sein. Der Schlechtkabelbereich kann von der
Folgestation getrennt sein. Eine Separation der Schlechtkabeln kann vorteilhaft verbessert
sein. Die Feststellung eines Schlechtkabels kann durch eine Prüfeinheit erfolgen,
z. B. eine optische Prüfung durch eine optische Vorrichtung.
[0078] In einer Ausführungsform ist die Kontrolleinheit dazu eingerichtet, den ersten Handhabungsgreifer
zu kontrollieren, so dass bei einer Erkennung eines Schlechtkabels, das erkannte Schlechtkabel
mittles des ersten Handhabungsgreifers dem Schlechtkabelbereich zugeführt wird. In
einer Ausführungsform ist die Kontrolleinheit dazu eingerichtet, den zweiten Handhabungsgreifer
zu kontrollieren, so dass bei einer Erkennung eines Schlechtkabels, das erkannte Schlechtkabel
mittles des zweiten Handhabungsgreifers dem Schlechtkabelbereich zugeführt wird.
[0079] Gemäß einer Ausführungsform weist das Handhabungssystem einen Weitergabebereich auf,
wobei der Weitergabebereich dazu ausgebildet ist, die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe
gemäß der vordefinierten Sequenz der Folgestation zuzuführen, wobei der Weitergabebereich
ein Führungsblech mit Lenkstangen aufweist.
[0080] Vorteilhaft können insbesondere lange Kabel mithilfe der Lenkstangen kontrolliert
werden.
Bearbeitungseinheit und/oder Folgestation:
[0081] In einer Ausführungsform ist die Bearbeitungseinheit ein Schlaufenleger, ein Kabelschneider,
ein Abisolierer, ein Drallentferner, ein Tüllenmodul, ein Crimpmodul oder eine Vororientierungseinheit.
Die Kabelverarbeitungsmaschine kann insbesondere eine Vielzahl an Bearbeitungseinheiten
aufweisen. Insbesondere kann jede Bearbeitungseinheit der Vielzahl an Bearbeitungseinheiten
ausgewählt sein aus: dem Schlaufenleger, dem Kabelschneider, dem Abisolierer, dem
Drallentferner, dem Tüllenmodul, dem Crimpmodul oder der Vororientierungseinheit.
In einer Ausführungsform weist die Kabelverarbeitungsmaschine den Schlaufenleger,
den Kabelschneider, den Abisolierer, den Drallentferner, das Tüllenmodul, das Crimpmodul
und die Vororientierungseinheit auf. Die einzelnen Bearbeitungseinheiten der Vielzahl
an Bearbeitungseinheiten können nacheinander von der Transporteinheit angefahren werden.
Die einzelnen Bearbeitungseinheiten der Vielzahl an Bearbeitungseinheiten können nacheinander
von der Transporteinheit angefahren werden, so dass ein geschlauftes Kabel, das von
der Transporteinheit transportiert wird, nacheinander den Bearbeitungseinheiten zugeführt
werden kann, insbesondere nacheinander durch die Bearbeitungseinheiten bearbeitet
werden kann.
[0082] In einer Ausführungsform weist die Kabelspitzenbearbeitung eine erste Bearbeitungseinheit
und eine nachgelagerte (downstream) zweite Bearbeitungseinheit auf. Die erste Bearbeitungseinheit
kann dazu eingerichtet sein, einen ersten Bearbeitungsschritt am Kabel auszuführen.
Die zweite Bearbeitungseinheit kann dazu eingerichtet sein, einen nachgelagerten zweiten
Bearbeitungsschritt am Kabel auszuführen, insbesondere wobei sich der erste Bearbeitungsschritt
vom zweiten Bearbeitungsschritt unterscheidet. Beispielsweise kann der erste Bearbeitungsschritt
das Legen in eine Schlaufe sein (durch den Schlaufenleger) und der zweite Bearbeitungsschritt
ein Abisolieren (durch den Abisolierer).
[0083] In einer Ausführungsform kann ein erstes Kabel der ersten Bearbeitungseinheit zugeführt
sein und insbesondere dort bearbeitete werden und gleichzeitig ein zweites Kabel der
zweiten Bearbeitungseinheit zugeführt sein und insbesondere dort bearbeitet werden.
[0084] In einer Ausführungsform ist der Bearbeitungseinheit ein Kabelrechen vorgelagert,
wobei in dem Kabelrechen die Gruppenkabel bereitgestellt werden, insbesondere wobei
in dem Kabelrechen die Gruppenkabel und die Individualkabel bereitgestellt werden.
[0085] In einer Ausführungsform wird der Kabelrechen von einem Gebinde, insbesondere einer
Vielzahl an Gebinden, gespeist. Ein erstes Kabel (Gruppenkabel, Individualkabel),
das im Kabelrechen bereitgestellt wird, kann dem Kabelrechen aus einem ersten Gebinde
bereitgestellt werden. Ein vom ersten Kabel verschiedenes zweites Kabel (Gruppenkabel,
Individualkabel), das im Kabelrechen bereitgestellt wird, kann dem Kabelrechen aus
einem vom ersten Gebinde verschiedenen zweiten Gebinde bereitgestellt werden. In einer
Ausführungsform wird jedes Kabel (Gruppenkabel, Individualkabel), das im Kabelrechen
bereitgestellt wird, dem Kabelrechen aus einem jeweiligen zugehörigen Gebinde bereitgestellt.
Ein Gebinde ist beispielsweise eine Kabeltrommel, eine Kabelspule oder ein Kabelfass.
In einer Ausführungsform wird der Kabelrechen von einer Vielzahl unterschiedlicher
Gebinde gespeist.
[0086] Ein Kabel kann aus dem Kabelrechen der Transporteinheit zugeführt werden, die das
Kabel zu den einzelnen Bearbeitungseinheiten transportiert. Es kann eine Kabelselektion
aus dem Kabelrechen erfolgen. Die Kontrolleinheit kann die Kabelselektion entsprechend
der vordefinierten Sequenz kontrollieren.
[0087] Gemäß einer Ausführungsform ist die Folgestation ein Sequenzbündler. In einer Ausführungsform
ist die Folgestation ein Kabelmagazinierer. In einer Ausführungsform ist die Folgestation
eine Bestückungseinheit. In einer Ausführungsform ist die Folgestation ein Steckerbestückungsmodul.
Prüfmodul:
[0088] In einer Ausführungsform weist die Kabelverarbeitungsmaschine ein Prüfmodul, insbesondere
ein optisches Prüfmodul, auf. Das Prüfmodul kann angeordnet und ausgebildet sein,
zumindest ein Qualitätsmerkmal zu überwachen. In einer Ausführungsform weist die Kabelverarbeitungsmaschine
eine Vielzahl optischer Prüfmodul auf. Jedes Prüfmodul der Vielzahl optischer Prüfmodule
kann zur Überwachung eines jeweiligen Qualitätsmerkmals ausgebildet sein. Ein optisches
Prüfmodul kann eine optische Vorrichtung, beispielsweise eine Kamera sein.
[0089] Die Kabelverarbeitungsmaschine kann eine Vielzahl an Sensoren aufweisen. Die Vielzahl
der kann zur Überwachung einzelner Prozessschritte ausgebildet sein. In einer Ausführungsform
ist mindestens ein Sensor einem jeweiligen Prozessschritt zugeordnet. In einer Ausführungsform
kann ein Sensor der Vielzahl an Sensoren, insbesondere jeder Sensor der Vielzahl an
Sensoren, einen Fehler melden, beispielsweise wenn ein Qualitätsmerkmal nicht erfüllt
ist. Ein derartiges Kabel, für das ein Fehler gemeldet ist, kann als Schlechtkabel
kategorisiert werden, insbesondere als Schlechtkabel kategorisiert und ausgesondert
werden, insbesondere als Schlechtkabel kategorisiert, ausgesondert und nachproduziert
werden.
[0090] In einer Ausführungsform ist der Sensor, insbesondere die Vielzahl an Sensoren, mit
der Kabelspitzenverarbeitung assoziiert. In einer Ausführungsform ist der Sensor dem
Abisolierer zugeordnet. Der dem Abisolierer zugeordnete Sensor kann dazu ausgebildet
sein zu überwachen, dass ein Messer des Abisolierers nur die Kunststoffisolierung
des geschlauften Kabels berührt, insbesondere und nicht den Leiter des Kabels. In
einer Ausführungsform ist der Sensor dem Crimpmodul zugeordnet. Der dem Crimpmodul
zugeordnete Sensor kann zur Analyse der Kraftkurve des Pressvorganges ausgebildet
sein. Ein Abweichen von einer vorgegebenen Kraftkurve kann ein Hinweis auf einen Fehler
(z. B. fehlende Litzen, Eincrimpen der Isolation) sein.
[0091] In einer Ausführungsform weist die Verdrillstation einen Sensor, insbesondere eine
Vielzahl an Sensoren, auf. Der Sensor der Verdrillstation kann zur Überwachung eines
Parameters des Verdrillprozesses ausgebildet sein.
Zwischenspeicher:
[0092] Die Kabelverarbeitungsmaschine kann einen Zwischenspeicher aufweisen.
[0093] In einer Ausführungsform ist der Zwischenspeicher der Bearbeitungseinheit nachgelagert
angeordnet. In einer Ausführungsform ist der Zwischenspeicher dem Handhabungssystem
vorgelagert angeordnet. In einer Ausführungsform ist der Zwischenspeicher der Bearbeitungseinheit
nachgelagert und dem Handhabungssystem vorgelagert angeordnet. Der Zwischenspeicher
kann zum Lagern von einem abweichenden geschlauften Kabel ausgebildet sein.
[0094] In einer Ausführungsform ist der Zwischenspeicher der Vororientierungsstation nachgelagert
angeordnet. Der Zwischenspeicher kann zwischen der Bearbeitungsstation und dem Handhabungssystem
angeordnet sein.
[0095] In einer Ausführungsform ist der Zwischenspeicher dazu ausgebildet, dass im Zwischenspeicher
Kabel gelagert werden können, bis sie in der vordefinierten Sequenz vorgesehen sind.
[0096] Ein Kabel, das von der Sequenz abweicht, kann als abweichendes geschlaufes Kabel
bezeichnet sein. Eine Abweichung zwischen der vordefinierten Sequenz und der Abfolge
der geschlauften Kabel kann festgestellt werden. Wenn ein Kabel als eine Abweichung
von der Sequenz festgestellt wird, kann es dem Zwischenspeicher zugeführt werden.
Dort kann das abweichende geschlaufte Kabel gelagert werden, insbesondere bis es in
der Sequenz vorgesehen ist.
[0097] Das Aussortieren eines Schlechtkabels kann zu einer Abweichung von der vordefinierten
Sequenz führen. Das Schlechtkabel kann nicht weiterverarbeitet werden und müsste nachproduziert
werden, was zu temporären Abweichungen von der Sequenz führen kann.
[0098] Vorteilhaft können abweichende geschlaufte Kabel zu einem späteren Zeitpunkt wieder
in den Prozess eingeführt werden. Vorteilhaft kann der Materialverbrauch reduziert
werden, da abweichende Kabel nicht verworfen werden müssen.
[0099] In einer Ausführungsform ist der Ausschleusegreifer dazu ausgebildet, auf den Zwischenspeicher
zuzugreifen und dem Zwischenspeicher ein gelagertes geschlauftes Kabel zu entnehmen
und dem Handhabungssystem bereitzustellen. In einer Ausführungsform ist die Transporteinheit
dazu ausgebildet, das abweichende geschlaufte Kabel dem Zwischenspeicher zuzuführen.
[0100] Gemäß einer Ausführungsform ist die Kontrolleinheit dazu eingerichtet, die Transporteinheit
zu kontrollieren, um das abweichende geschlaufte Kabel dem Zwischenspeicher zuzuführen,
wenn eine Abweichung zwischen dem geschlauften Kabel und der Sequenz festgestellt
wurde.
[0101] Gemäß einer Ausführungsform ist die Kontrolleinheit dazu eingerichtet, den Ausschleusegreifer
zu kontrollieren, um das gelagerte geschlaufte Kabel dem Zwischenspeicher zu entnehmen,
wenn eine Übereinstimmung zwischen dem gelagerten geschlauften Kabel und der Sequenz
festgestellt wird.
Vororientierungseinheit:
[0102] In einer Ausführungsform ist die Bearbeitungseinheit eine Vororientierungsstation.
Die Vororientierungsstation kann zum Ausrichten der Kontaktteile eines geschlauften
Kabels ausgebildet sein. Die Vororientierungsstation kann zum Ausrichten der Kontaktteile
eines Gruppenkabels und/oder zum Ausrichten der Kontaktteile eines Individualkabel
ausgebildet sein. Die Kontaktteile können mit dem jeweiligen Kabel verpresst sein.
[0103] In einer Ausführungsform ist die Vororientierungsstation zum Verringern eines Winkelfehlers
zwischen einem Kontaktteil eines Gruppenkabels und der Kabelverarbeitungsmaschine
ausgebildet ist. In einer Ausführungsform ist die Vororientierungsstation zum Verringern
eines Winkelfehlers zwischen einem Kontaktteil eines Individualkabels (Einzelkabels)
und der Kabelverarbeitungsmaschine ausgebildet.
[0104] Die Kontrolleinheit kann dazu eingerichtet sein, die Vororientierungseinheit zu kontrollieren,
um den Winkelfehler zu verringern.
[0105] In einer Ausführungsform ist die Vororientierungsstation dazu eingerichtet, mit einer
Ausrichtstation einer Folgestation, insbesondere einer Bestückungseinheit, in Verbindung
zu stehen, wobei die Ausrichtstation der Folgestation ausgebildet ist, den Winkelfehler
zwischen dem Kontaktteil des Gruppenkabels und der Kabelverarbeitungsmaschine und/oder
den Winkelfehler zwischen dem dem Kontaktteil des Individualkabels und der Kabelverarbeitungsmaschine
zu detektieren, und wobei die Ausrichtstation der Folgestation ausgebildet ist, die
[0106] Vororientierungsstation zum Verringern des Winkelfehlers einzustellen.
Verfahren:
[0107] Gemäß einer Ausführungsform der Methode zur Herstellung einer vordefinierten Sequenz
von verdrillten Kabelgruppen mittels einer erfindungsgemäßen Kabelverarbeitungsmaschine
weist die Methode folgende Schritte auf:
für jedes Gruppenkabel der jeweiligen Vielzahl an Gruppenkabeln als jeweils geschlauftes
Kabel einen Transportschritt und einen Bereitstellungsschritt aufweist,
- wobei in dem Transportschritt das geschlaufte Kabel mittels der Transporteinheit zu
dem Aussschleusegreifer transportiert wird,
- wobei in dem Bereitstellungsschritt das geschlaufte Kabel dem Handhabungssystem bereitgestellt
wird,
wobei die Methode weiterhin die Schritte aufweist:
- einen Aufnahmeschritt, in dem die Vielzahl der Gruppenkabel in der Übergabeeinheit
aufgenommen werden,
- einen Zuführschritt, in dem die Vielzahl der Gruppenkabel als geschlaufte Kabel der
Verdrillstation zugeführt werden,
- einen Verdrillschritt, in dem die Vielzahl der Gruppenkabel in der Verdrillstation
zu einer geschlauften verdrillten Kabelgruppe verdrillt werden,
- einen Ausgabeschritt, in dem die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe gemäß der vordefinierten
Sequenz der Folgestation zugeführt wird.
[0108] In einer Ausführungsform erfolgt vor dem Transportschritt ein Auswahlschritt, in
dem ein erstes Kabel entsprechend der vordefinierten Sequenz aus einem Kabelrechen
ausgewählt wird.
[0109] In einer Ausführungsform umfasst die Methode einen Schlaufungsschritt, in dem ein
in eine Schlaufe gelegtes Kabel durch Krümmen des ersten Kabels geformt wird.
[0110] In einer Ausführungsform umfasst die Methode einen Bearbeitungsschritt, in dem ein
geschlauftes Kabel mittels einer Bearbeitungseinheit bearbeitet wird. Der Bearbeitungsschritt
kann dem Schlaufungsschritt nachgelagert sein.
[0111] Die beschriebenen Merkmale der Vorrichtung und/oder der Methode können miteinander
kombiniert werden. Die Kontrolleinrichtung kann ausgebildet sein, die beschriebenen
Schritte zu kontrollieren.
[0112] Im Folgenden werden Ausführungsformen sowie Merkmale und Vorteile der Erfindung anhand
der Figuren erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform einer Kabelverarbeitungsmaschine,
- Fig. 2
- eine Frontansicht einer beispielhaften Kabelverarbeitungsmaschine,
- Fig. 3
- eine Draufsicht einer beispielhaften Kabelbearbeitungsmaschine,
- Fig. 4
- schematische Darstellungen von Prozessschritten der Herstellung von verdrillten Kabelgruppen,
- Fig. 5
- schematische Darstellungen von Schritten der Weitergabe von verdrillten Kabelgruppen,
und
- Fig. 6
- schematische Darstellungen von Schritten zur Ablage eines Schlechtkabels.
[0113] In den Figuren 1 bis 3 ist eine beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Kabelverarbeitungsmaschine 1 dargestellt, in einer perspektiven Ansicht (Fig. 1),
einer Frontansicht (Fig. 2) sowie einer Ansicht von oben (Fig. 3). In den Figuren
5 und 6 sind Ausschnitte der beispielhafte Kabelverarbeitungsmaschine 1 gezeigt.
[0114] In dem gezeigten Beispiel, umfasst die Kabelverarbeitungsmaschine 1 eine Kabelspitzenbearbeitung
10, ein Handhabungssystem 40 und eine Verdrillstation 30. Das Handhabungssystem 40
kann zwischen der Kabelspitzenbearbeitung 10 und der Verdrillstation 30 angeordnet
sein. Das Handhabungssystem 40 kann einen Zugriff auf die Kabelspitzenbearbeitung
10 haben. Das Handhabungssystem 40 kann einen Zugriff auf die Verdrillstation 30 haben.
Insbesondere hat das Handhabungssystem 40 Zugriff auf die Kabelspitzenbearbeitung
10 und die Verdrillstation 30.
[0115] Das beispielhafte gezeigt Handhabungssystem 40 besteht aus einem Traggestell 41 und
einem Handhabungsgreifer 43 (Fig. 2). In der gezeigten Ausführungsform ist der Handhabungsgreifer
43 an einem Portalroboter 42 angeordnet (Fig. 2). In einer nicht gezeigten Ausführungsform
ist eine alternative Ausgestaltung des Roboters realisiert. In einer nicht gezeigten
Ausführungsform weist das Handhabungssystem eine Vielzahl an Robotern auf.
[0116] In der dargestellten Ausführungsform umfasst das Handhabungssystem 40 eine Übergabeeinheit
44 zum Sammeln der Vielzahl zu verdrillender Gruppenkabel und zum Übergeben der Gruppenkabel
an die Verdrillstation (Verdrilleinheit) 30 (Fig. 3). Innerhalb des beispielhaften
Handhabungssystems 40 gibt es einen definierten Bereich für Schlechtkabel (Schlechtkabelbereich
60). Innerhalb des beispielhaften Handhabungssystems 40 gibt es einen definierten
Bereich für die Weitergabe der Kabel (Weitergabebereich 50).
[0117] Das Handhabungssystem 40 kann einen Handhabungsbereich aufweisen. In dem Handhabungsbereich
können Führungsbleche 51 und Trennbleche 61 vorgesehen sein. Die Führungsbleche 51
und Trennbleche 61 können dazu angeordnet sein, Kabelschlaufen unter Kontrolle zu
halten, insbesondere auch lange Kabelschlaufen. Unter einer langen Kabelschlaufe ist
beispielsweise eine gestreckte Länge der Schlaufe von mehr als 2 m, insbesondere mehr
als 3 m insbesondere mindestens 4 m zu verstehen. In der beispielhaften Ausführungsform
ist der Handhabungsbereich zur Kontrolle von Kabelschlaufen einer gestreckten Länge
von 4 m ausgebildet.
[0118] In der beispielhaften Ausführungsform weist die Kabelverarbeitungsmaschine 1 ein
Trennblech 61 mit Umlenkhaken 62 auf. Das Trennblech 61 mit Umlenkhaken 62 kann eingerichtet
sein, um Schlechtkabel von den restlichen Kabeln abzusondern. Lange Kabel können dabei
um den Umlenkhaken 62 gezogen werden, so dass auch der Schlaufengrund 3 in den Schlechtkabelbereich
60 gezogen werden kann und die nachfolgenden Kabelschlaufen nicht stört (Fig. 3, Fig.
6).
[0119] In einer Ausführungsform sind Führungsbleche 51 mit Lenkstangen 52 im Weitergabebereich
50 vorgesehen. In einer Ausführungsform lassen sich sowohl lange Einzelkabel als auch
lange verdrillte Kabelgruppen mit Hilfe der Lenkstangen 52 vollständig in den Weitergabebereich
50 ziehen, so dass sich die Schlaufen der fertigen Kabel (Einzelkabel, verdrillte
geschlaufte Kabelgruppe) nicht mit den zu verdrillenden Kabeln kreuzen (Fig. 3, Fig.
5).
[0120] In der gezeigten Ausführungsform ist die an das Handhabungssystem 40 angeschlossene
Verdrilleinheit 30 ausgebildet, um die Gruppenkabel einer Kabelgruppe zu verdrillen
oder zu verseilen. Mindestens einer der Verdrillköpfe 31 kann sich entlang einer Schiene
verfahren lassen, um die Gruppenkabel in bekannter Weise zu strecken. Beide Verdrillköpfe
31 können mit Hilfsgreifern 32 ausgerüstet sein, um Endbereiche der verdrillten Kabelgruppe
beim Zurückfahren der Verdrillköpfe 31 gestreckt zu halten (Fig. 4).
[0121] In einer Ausführungsform ist die Verdrillstation 30 dazu eingerichtet, die in der
Figur 4 schematisch dargestellten Schritte des Verfahrens auszuführen. In einer Ausführungsform
ist die Verdrillstation 30 derart eingerichtet und ausgebildet eine Vielzahl geschlaufter
Kabel 2, 2a aufzunehmen, insbesondere geschwenkter geschlaufter Kabel 2, 2b, so dass
eine geschlaufte Kabelgruppe 2, 2c entsteht. Weiter kann die Verdrillstation 30 eingerichtet
sein, die geschlaufte Kabelgruppe 2, 2c zu strecken. Eine gestreckte Kabelgruppe 2d
kann vorteilhaft einfach mittels der Verdrilleinheit 30 verdrillt werden. Die Verdrillstation
30 kann dazu ausgebildet sein, die gestreckte verdrillte Kabelgruppe 2e in eine Schlaufe
zu legen. Eine geschlaufte verdrillte Kabelgruppe 2g kann vorteilhaft in besonders
einfacher Weise der weiteren Verarbeitung zur Verfügung gestellt werden, insbesondere
einer Folgestation 70a, 70b.
[0122] Der Handhabungsgreifer 43 kann das geschlaufte Kabel 2, 2a aufnehmen, beispielsweise
aus der Vororientierungseinheit 18. Das geschlaufte Kabel 2, 2a weist ein erstes Kabelende,
ein zweites Kabelende und einen dazwischenliegenden Schlaufengrund 3 auf. Insbesondere
weisen das erste Kabelende und das zweite Kabelende in dieselbe Richtung. Ein Kabelende
kann auch als Kabelspitze bezeichnet werden. Der Handhabungsgreifer 43 kann dazu eingerichtet
sein, das geschlaufte Kabel 2, 2a in einem ersten Endbereich und einem zweiten Endbereich
zu greifen.
[0123] Der Handhabungsgreifer 43 kann dazu eingerichtet sein, den ersten Endbereich zu schwenken.
Der Handhabungsgreifer 43 kann dazu eingerichtet sein, den zweiten Endbereich zu schwenken.
Insbesondere kann der Handhabungsgreifer 43 den ersten Endbereich um 180° schwenken,
so dass ein geschwenktes geschlauftes Kabel 2, 2b erzeugt wird. Insbesondere kann
der erste Endbereich so geschwenkt werden, dass der erste Endbereich und der zweite
Endbereich auf einer gemeinsamen Achse angeordnet sind und das erste Kabelende und
das zweite Kabelende voneinander wegweisen. Insbesondere kann der erste Endbereich
so geschwenkt werden, dass ein erster Übergabebereich und ein zweiter Übergabebereich
auf der gemeinsamen Achse angeordnet sind und das erste Kabelende und das zweite Kabelende
voneinander wegweisen. Das erste Kabelende kann vom zweiten Kabelende weggeschwenkt
werden. Der erste Endbereich und der zweite Endbereich können nach dem Schwenken fluchtend
angeordnet sein. Der erste Übergabebereich und der zweite Übergabebereich können nach
dem Schwenken fluchtend angeordnet sein. Zwischen dem ersten Endbereich und dem zweiten
Endbereich, insbesondere zwischen dem ersten Übergabebereich und dem zweiten Übergabebereich,
kann sich ein Schlaufenbereich befinden. Der Schlaufengrund 3 kann zwischen dem ersten
Endbereich und dem zweiten Endbereich angeordnet sein, insbesondere zwischen dem ersten
Übergabebereich und dem zweiten Übergabebereich.
[0124] In einer Ausführungsform kann der Handhabungsgreifer 43 dazu eingerichtet sein, den
ersten Endbereich und den zweiten Endbereich zu schwenken, so dass ein geschwenktes
geschlauftes Kabel 2, 2b erzeugt wird. Die Übergabeeinheit 44 kann dazu ausgebildet
sein, das geschwenkte geschlaufte Kabel 2, 2b aufzunehmen. Insbesondere kann die Übergabeeinheit
44 den ersten Übergabebereich des geschwenkten geschlauften Kabels 2, 2b und den zweiten
Übergabebereich das geschwenkten geschlauften Kabels 2, 2b aufnehmen.
[0125] In der gezeigten Ausführungsform ist die Übergabeeinheit 44 dazu eingerichtet, eine
Vielzahl geschwenkter geschlaufter Kabel 2, 2b aufzunehmen. Die Vielzahl geschwenkter
geschlaufter Kabel 2, 2b kann auch als geschlaufte Kabelgruppe 2, 2c bezeichnet werden.
In dem dargestellten Beispiel umfasst die geschlaufte Kabelgruppe 2, 2c zwei Kabel
2, insbesondere zwei geschwenkte geschlaufte Kabel 2b. Eine Kabelgruppe bestehend
aus zwei Kabeln kann auch als Kabelpaar bezeichnet werden.
[0126] In der beispielhaften gezeigten Ausführungsform ist die Übergabeeinheit 44 eingerichtete,
die jeweiligen ersten Übergabebereiche der Gruppenkabel aufzunehmen. In der beispielhaften
gezeigten Ausführungsform ist die Übergabeeinheit 44 eingerichtete, die jeweiligen
ersten Übergabebereiche der geschwenkten geschlauften Kabel 2, 2b aufzunehmen. In
der beispielhaften gezeigten Ausführungsform ist die Übergabeeinheit 44 eingerichtete,
die jeweiligen zweiten Übergabebereiche der Gruppenkabel aufzunehmen.
[0127] Die Übergabeeinheit 44 kann weiterhin dazu eingerichtet sein, die geschlaufte Kabelgruppe
2, 2c den Verdrillköpfen 31 bereitzustellen. Die Verdrillköpfe 31 können zur Aufnahme
der geschlauften Kabelgruppe 2, 2c ausgebildet sein. Der erste Verdrillkopf 31 kann
dem zweiten Verdrillkopf 31 gegenüber angeordnet sein. Die Verdrillköpfe 31 können
an den Kabelenden, insbesondere den Gruppenenden, angreifen. Der erste Verdrillkopf
31 kann die ersten Kabelenden der Gruppenkabel (erste Gruppenenden) aufnehmen. Der
zweite Verdrillkopf 31 kann die zweiten Kabelenden der Gruppenkabel (zweite Gruppenenden)
aufnehmen. Die geschlaufte Kabelgruppe 2, 2c kann zwischen den beiden Verdrillköpfen
31 angeordnet, beispielsweise eingespannt, sein.
[0128] Die Verdrillstation 30 kann dazu eingerichtet sein, die Verdrillköpfe 31 zu bewegen.
Zumindest der erste Verdrillkopf 31 kann in Relation zum zweiten Verdrillkopf 31 bewegbar
sein. Der erste Verdrillkopf 31 kann vom zweiten Verdrillkopf 31 wegbewegt werden,
so dass der Abstand zwischen den beiden Verdrillköpfen 31 vergrößert werden kann.
In dem gezeigten Beispiel wird der Abstand zwischen den beiden Verdrillköpfen 31 vergrößert.
Die in den Verdrillköpfen 31 angeordnete geschlaufte Kabelgruppe 2, 2c kann dadurch
gestreckt werden, so dass eine gestreckte Kabelgruppe 2, 2d entsteht. Die Gruppenkabel
2 der gestreckten Kabelgruppe 2, 2d können parallel zueinander verlaufen. Die Gruppenkabel
2 der gestreckten Kabelgruppe 2, 2d können sich entlang der Verdrillachse A erstrecken.
[0129] Die Verdrillköpfe 31 können dazu eingerichtet sein, die Kabel 2 (Gruppenkabel) der
gestreckten Kabelgruppe 2, 2d zu verdrillen (oder zu verseilen), so dass eine gestreckte
verdrillte Kabelgruppe 2, 2e entsteht. Die Verdrillstation 30 kann einen Hilfsgreifer
32 aufweisen. Die Verdrillstation 30 kann eine Vielzahl an Hilfsgreifern 32 aufweisen.
In der dargestellten Ausführungsform weist die Verdrillstation 30 zwei Hilfsgreifer
32 auf. In der gezeigten Ausführungsform ist jedem Verdrillkopf 31 ein Hilfsgreifer
32 zugeordnet, insbesondere ist an jedem Verdrillkopf 31 ein jeweiliger Hilfsgreifer
32 angeordnet. Der erste Hilfsgreifer 32 kann dazu eingerichtet sein, die gestreckte
verdrillte Kabelgruppe 2, 2e in einem ersten Hilfsabstand zum ersten Verdrillkopf
31 zu greifen. Der zweite Hilfsgreifer 32 kann dazu eingerichtet sein, die gestreckte
verdrillte Kabelgruppe 2, 2e in einem zweiten Hilfsabstand zum zweiten Verdrillkopf
31 zu greifen.
[0130] Der Abstand zwischen den Verdrillköpfen 31 kann verringert werden, um eine geschwenkte
geschlaufte verdrillte Kabelgruppe 2, 2f zu erzeugen. Der erste Verdrillkopf 31 kann
in Richtung auf den zweiten Verdrillkopf 31 bewegt werden, insbesondere entlang der
Verdrillachse A. In der gezeigten Ausführungsform wird der Bereich zwischen dem ersten
Verdrillkopf 31 und dem ersten Hilfsgreifer 32 entlang der Verdrillachse A gehalten
werden, wenn der Abstand zwischen den Verdrillköpfen 31 verringert wird. In der gezeigten
Ausführungsform wird der Bereich zwischen dem zweiten Verdrillkopf 31 und dem zweiten
Hilfsgreifer 32 entlang der Verdrillachse A gehalten werden, wenn der Abstand zwischen
den Verdrillköpfen verringert wird. Der Schlaufengrund 3 (der Kabelgruppe) kann zwischen
den beiden Hilfsgreifern 32 entstehen.
[0131] Der Handhabungsgreifer 43 kann dazu eingerichtet sein, an den Bereich der Kabelgruppe
zwischen dem ersten Verdrillkopf 31 und dem ersten Hilfsgreifer 32 anzugreifen. Der
Handhabungsgreifer 43 kann dazu eingerichtet sein, an den Bereich der Kabelgruppe
zwischen dem zweiten Verdrillkopf 31 und dem zweiten Hilfsgreifer 32 anzugreifen.
Vorteilhaft kann der Handhabungsgreifer 43 besonders einfach an diese Bereiche angelegt
werden, die sich entlang der Verdrillachse A erstrecken. Die Handhabung kann vorteilhaft
erleichtert sein.
[0132] Die Verdrillstation 30 kann dazu ausgebildet sein, die Verdrillköpfe 31 und die Hilfsgreifer
32 von der geschwenkten geschlauften verdrillten Kabelgruppe 2, 2f zu entfernen, wenn
der Handhabungsgreifer 43 die geschwenkte geschlaufte verdrillte Kabelgruppe 2, 2f
gegriffen hat. Der Handhabungsgreifer 43 kann die geschwenkte geschlaufte verdrillte
Kabelgruppe 2, 2f schwenken, um die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe 2, 2g zu erzeugen.
Insbesondere ist der Handhabungsgreifer 43 dazu ausgebildet, die Endbereiche der geschwenkte
geschlaufte verdrillte Kabelgruppe 2, 2f so zu schwenken, dass das erste Gruppenende
und das zweite Gruppenende in dieselbe Richtung weisen. Die geschlaufte verdrillte
Kabelgruppe 2, 2g kann der nachfolgenden Weiterverarbeitung bereitgestellt werden.
[0133] In einer Ausführungsform ist unter der Verdrilleinheit 30 eine Auflagewanne 33 angeordnet.
Die Auflagewanne 33 kann an deren Eingang durch ein Separierelement 34 in einen ersten
Kanal 35 und einen zweiten Kanal 36 geteilt werden (Fig. 2). Im ersten Kanal 35 können
sich die Schlaufen der Kabel 2 bewegen, die von der Übergabeeinheit 44 in die Verdrillköpfe
31 eingespannt und zum Verdrillen gestreckt werden. Im zweiten Kanal 36 können sich
die Schlaufe der fertig (geschlauften) verdrillten Kabelgruppe bewegen, welche vom
Handhabungsgreifer 43 entnommen werden kann. Mittels des Separierelementes 34 können
sich vorteilhaft die Methodenschritte «neue (unverdrillte) Kabelgruppe einspannen»
und «fertige (verdrillte) Kabelgruppe entnehmen» überlappen, insbesondere zeitlich
überschneiden. Vorteilhaft muss für eine neue Beladung der Verdrilleinheit 30 nicht
auf die vollständige Entnahme der verdrillten Kabelgruppe gewartet werden. Das Verfahren
kann vorteilhaft beschleunigt werden. Vorteilhaft kann die Effizienz gesteigert werden.
[0134] In einer Ausführungsform können im Weitergabebereich 50 des Handhabungssystems 40
die Kabel an eine bekannte Folgestation 70a, 70b übergeben werden. Eine Folgestation
70a, 70b kann beispielsweise ein Sequenzbündler, ein Kabelmagazinierer oder ein Steckerbestückungsmodul
sein (Fig. 1). Der Kabelverarbeitungsmaschine 1 kann ein Gebinde 110 bereitgestellt
werden. Das Gebinde 110 kann beispielsweise ein Kabelfass sein. In der beispielhaft
gezeigten Ausführungsform wird eine Vielzahl Gebinde 110 bereitgestellt. Die Gebinde
110 können den Kabelrechen 11 speisen.
[0135] Die Kabelverarbeitungsmaschine 1 kann dazu ausgebildet sein, eine Sequenz von verdrillten
Kabelgruppen herzustellen. Die Kabelverarbeitungsmaschine 1 kann dazu ausgebildet
sein eine Sequenz von verdrillten Kabelgruppen und Einzelkabeln herzustellen. Für
die Produktion von verdrillten/verseilten Kabelgruppen kann aus einem Kabelrechen
11 das erste entsprechende Kabel 2 (auch als Gruppenkabel bezeichnet) ausgewählt und
zu einer Schlaufe mit gewünschter Länge geformt werden, so dass ein geschlauftes Kabel
entsteht. Das Kabel kann mithilfe eines Schlaufenlegers 12 in eine Schlaufe gelegt
werden. In einem nachfolgenden Schritt einer Ausführungsform des Verfahrens folgen
Bearbeitungsschritte, die durch Bearbeitungsstationen durchgeführt werden können.
Ein Bearbeitungsschritt kann das Entfernen des Dralls, das Abisolieren, das Aufbringen
von Tüllen oder das Crimpen der Kontaktteile sein. Eine Bearbeitungsstation kann ein
Kabelschneider 13 sein. Eine Bearbeitungsstation kann ein Abisolierer 14 sein. Eine
Bearbeitungsstation kann ein Drallentferner 15 sein. Eine Bearbeitungsstation kann
ein Tüllenmodul 16 sein. Eine Bearbeitungsstation kann ein Crimpmodul 17 sein. Im
gezeigten Beispiel weist die Kabelspitzenbearbeitung 10 den Schlaufenleger 12, den
Kabelschneider 13, den Abisolierer 14, den Drallentferner 15, das Tüllenmodul 16 und
das Crimpmodul 17 auf. Diese Bearbeitungsstationen sind im gezeigten Beispiel nacheinander
angeordnet.
[0136] Das geschlaufte Kabel 2, 2a kann mit einer Transporteinheit von einer ersten Bearbeitungsstation
zu einer zweite nachgelagerten (downstream) Bearbeitungsstation bewegt werden. Vorteilhaft
können beide in dieselbe Richtung weisenden Kabelenden des geschlauften Kabels besonders
einfach durch die Bearbeitungsstationen bearbeitetet werden. Im gezeigten Beispiel
können alle Bearbeitungsstationen nacheinander von der Transporteinheit angefahren
werden.
[0137] Die Kabelverarbeitungsmaschine 1 kann eine Vororientiereinheit 18 aufweisen (Fig.
2). Die Vororientiereinheit 18 kann eine Bearbeitungsstation sein. Die Vororientierungseinheit
18 kann dem Crimpmodul 17 nachgelagert angeordnet sein. In einer Ausführungsform der
Methode wird der nächste Schritt durch die Vororientiereinheit 18 gebildet. Die Vororientierungseinheit
18 kann dazu ausgebildet sein, die Kabelspitzen (Kabelenden) um ihre Längsachse zu
drehen. Vorteilhaft kann derart die Grundausrichtung der Kabelenden und der Kontaktteile
geändert werden (z. B. 0°:0°, 0°: 180°, ...). Insbesondere kann so vorteilhaft die
Ausrichtung vor dem eigentlichen Bestücken eines Steckergehäuse wesentlich vereinfacht
werden. Der Herstellungsprozess kann vereinfacht und beschleunigt werden.
[0138] In einer Ausführungsform des Verfahrens werden nach dem Vororientieren die Enden
des Gruppenkabels von einem Ausschleusegreifer übernommen und dem Handhabungsgreifer
43 bereitgelegt. Der Handhabungsgreifer 43 kann das geschlaufte Kabel (Gruppenkabel
oder Individualkabel) zur Übergabeeinheit 44 bewegen (Fig. 4). In einer Ausführungsform
werden die parallellaufenden Kabelenden vom Handhabungsgreifer 43 abgespreizt, so
dass die Kabelenden in einer Flucht zu liegen kommen und in entgegengesetzten Richtungen
zeigen.
[0139] In einer Ausführungsform wird ein zweites Kabel in gleicher Weise bearbeitet und
in die Übergabeeinheit gebracht. Sind beide Kabel (Gruppenkabel) für die zu verdrillende
Kabelgruppe in der Übergabeeinheit angeordnet, können die Gruppenkabel an die Verdrilleinheit
(bzw. Verseileinheit) übergeben werden.
[0140] In einer Ausführungsform des Verfahrens nehmen die Verdrillköpfe 31 (auch bezeichnet
als Verdrillgreifer) der Verdrilleinheit 30 die Kabelenden auf und ziehen die Kabelschlaufen
in die gestreckte Länge und der Verdrill-, bzw. der Verseilprozess wird gestartet
(Fig. 4). Nach diesem Schritt können nach Bedarf in bekannter Weise kurze Klebebandstücke
oder ähnliches zur Sicherung des verdrillten Kabels (verdrillte Kabelgruppe) angebracht
werden.
[0141] Gemäß der beispielhaften Ausführungsform des Verfahrens greifen bevor die Kabelenden
zusammengefahren werden, um wieder eine Schlaufe zu bilden, die Hilfsgreifer 32 das
gestreckte Kabel (gestreckte verdrillte Kabelgruppe 2, 2e) (Fig. 4). Die Hilfsgreifer
32 halten dabei einen Bereich kurz nach den Verdrillgreifern 31 gestreckt, während
die Verdrillgreifer/Verdrillköpfe 31 zusammenfahren. Der Handhabungsgreifer 43 kann
nun das Kabel (die Kabelgruppe) ohne Schwierigkeiten entnehmen, auch wenn die offenen
Enden (die unverdrillten Enden) kurzgehalten werden. Die Handhabung kann vorteilhaft
vereinfacht sein.
[0142] Um kurze offene Enden verarbeiten zu können, können die Hilfsgreifer 32 (auch als
Zusatzgreifer bezeichnet) bei den Verdrillgreifern 31 vorgesehen sein. Diese Zusatzgreifer
32 können einen kleinen Teil des verdrillten Kabels (verdrillte Kabelgruppe) beim
Zusammenfahren der Verdrillköpfe 31 entlang der Verdrillachse A in Position halten.
Der Handhabungsgreifer 43 (auch als Handlingsgreifer bezeichnet) kann nun das verdrillte
Kabel (verdrillte Kabelgruppe) an einer definierten Position greifen (insbesondere
greifen, übernehmen und weiterreichen).
[0143] Der Handhabungsgreifer 43 kann das erste Kabelende zurückschwenken, insbesondere
um 180° zurückschwenken, so dass der erste Kabelende und das zweite Kabelende wieder
parallel nebeneinander sind (verdrillte geschlaufte Kabelgruppe). Die verdrillte geschlaufte
Kabelgruppe kann an eine Folgesation 70a, 70b (auch als Verarbeitungsstation bezeichnet)
im Weitergabebereich 50 übergeben werden (z. B. einen Sequenzbündler, ein Kabelmagazin,
oder eine Bestückungseinheit). Der Handhabungsgreifer 43 kann die Kabelenden zurückschwenken,
damit sie wieder parallel nebeneinander sind (verdrillte geschlaufte Kabelgruppe)
und an eine Folgesation 70a, 70b (auch als Verarbeitungsstation bezeichnet) im Weitergabebereich
50 übergeben werden kann (z. B. einen Sequenzbündler, ein Kabelmagazin, oder eine
Bestückungseinheit). In einer Ausführungsform ist nachfolgend an das Handhabungssystem
40 eine Sammelstation angeschlossen. In einer Ausführungsform ist nachfolgend an das
Handhabungssystem 40 eine Steckerbestückungsstation angeordnet. Einzelkabel und/oder
verdrillte Kabelgruppen können aus der Kabelverarbeitungsmaschine 1 der Steckerbestückungsstation
zugeführt werden. Insbesondere können Einzelkabel und verdrillte Kabelgruppen in geschlaufter
Form einer Folgestation 70a, 70b zugeführt werden.
[0144] In einer Ausführungsform überspringen einzelne Kabel, welche nicht zu einem verdrillten
Kabel (verdrillte Kabelgruppe) verarbeitet werden sollen, den Teil (bzw. die Schritte)
von Übergabeeinheit 44 und Verdrilleinheit 30. Ein Einzelkabel kann nach der Kabelspitzenbearbeitung
10 der Folgestation 70a, 70b bereitgestellt werden.
[0145] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Übergabe von langen Kabeln im Weitergabebereich
50 auch ein vorangehendes Nachziehen der Kabelschlaufe unter Zuhilfenahme der Lenkstangen
52 beinhaltet.
[0146] Kabel mit Fehlern (Schaden, Defekt) in der Bearbeitung können vom Handhabungsgreifer
43 zum Schlechtkabelbereich 60 gebracht werden (Fig. 6).
[0147] In einer Ausführungsform ist nach dem Vororientiermodul 18 ein Zwischenspeicher 20
für Kabel angeordnet (Fig. 2). Bei einer langsamen Produktion kann gewartet werden,
bis ein Kabel vollständig alle Stationen durchlaufen hat, bevor ein nächstes Kabel
den Prozess startet. Um aber eine bessere Auslastung der Stationen zu erreichen, können
die Kabel in bekannterweise fortlaufend zur nächsten Bearbeitungsstation transportiert
werden. Der Herstellungsprozess ist daher vorteilhaft beschleunigt. In einem Fall,
in dem ein Kabel als fehlerhaft erkannt wird, muss dieses nachproduziert und an die
richtige Stelle der Sequenz gebracht werden. Der Zwischenspeicher 20 kann es ermöglichen,
ein früheres Kabel (Kabel, das in der Sequenz eine vorhergehende Position, auch als
upstream-Position bezeichnet, hat) im Zwischenspeicher 20 zu überspringen, ohne diese
zu opfern. Vorteilhaft können Abweichungen von der Sequenz korrigiert werden, ohne
bereits produzierte Kabel entfernen zu müssen. Der Materialaufwand kann vorteilhaft
reduziert werden. Der Zeitaufwand kann vorteilhaft reduziert werden.
[0148] In einer Ausführungsform ist zur Nachproduktion von Schlechtkabeln am Anfang der
Hilfsstation der Zwischenspeicher (auch als Kabelzwischenspeicher bezeichnet) vorgesehen.
Die nachproduzierten Leitungen können so andere Kabel im Verfahren überholen, damit
die Reihenfolge der Sequenz erhalten bleibt.
[0149] In einer weiteren Ausführungsform ermöglicht es die Vororientierstation 18 dem Operateur
einen wiederkehrenden Winkelfehler der Kontaktteile zu verringern oder gar zu beheben.
Sollte beispielsweise bei einer Kabel-Kontaktteil-Kombination stehts eine Abweichung
von 10° auftreten, so kann sich dies mit der Vororientierstation 18 beheben lassen.
Um beispielsweise die Ausrichtung 180° zu erreichen, kann nur um 170° korrigiert werden.
In einer Ausführungsform kann eine Ausrichtstation einer angeschlossenen Bestückungseinheit
mit der Vororientierstation 18 kommunizieren und Korrekturen des Winkelfehlers selbst
vornehmen. In einer Ausführungsform sind die Vororientierstation 18 und/oder die Ausrichtstation
einer angeschlossenen Bestückungseinheit derart eingerichtet einen schleichend zunehmenden
Winkelfehler zu beheben. In einer Ausführungsform ist die Kabelbearbeitungsmaschine
1 derart eingerichtet, bei der Detektion eines Winkelfehlers eine Fehlermeldung an
den Operateur zu geben, insbesondere dass die betreffende Bearbeitungsstation überprüft
werden muss.
1. Eine Kabelverarbeitungsmaschine (1) zur Herstellung einer vordefinierten Sequenz von
verdrillten Kabelgruppen (2, 2e, 2f, 2g), wobei die Kabelverarbeitungsmaschine (1)
eine Kontrolleinheit, eine Kabelspitzenbearbeitung (10) zur Bearbeitung eines Kabels
(2), ein Handhabungssystem (40) und eine Verdrillstation (30) aufweist,
wobei mittels der Kontrolleinheit die vordefinierte Sequenz festlegbar ist,
wobei die Kabelspitzenbearbeitung (10) eine Bearbeitungseinheit, einen Ausschleusegreifer
(19) und eine Transporteinheit aufweist, wobei die Transporteinheit dazu ausgebildet
ist, ein geschlauftes Kabel (2, 2a) von der Bearbeitungseinheit zu dem Ausschleusegreifer
(19) zu bewegen, wobei der Ausschleusegreifer (19) eingerichtet ist, das geschlaufte
Kabel (2, 2a) dem nachgelagerten Handhabungssystem (40) bereitzustellen,
wobei das Handhabungssystem (40) eine Übergabeeinheit (44) zum Aufnehmen einer Mehrzahl
von geschlauften Kabeln (2, 2a) aufweist und derart ausgebildet und angeordnet ist,
das von dem Ausschleusegreifer (19) empfangene geschlaufte Kabel (2, 2a) als eines
der Mehrzahl der geschlauften Kabel (2, 2a) in die Übergabeeinheit (44) aufzunehmen,
wobei die Mehrzahl der geschlauften Kabel (2, 2a) eine geschlaufte Kabelgruppe (2,
2c) bilden,
wobei das Handhabungssystem (40) dazu ausgebildet ist, die geschlaufte Kabelgruppe
(2, 2c) der Verdrillstation (30) zuzuführen,
wobei die Verdrillstation (30) derart ausgebildet und angeordnet ist, die geschlaufte
Kabelgruppe (2, 2c) aufzunehmen und zu verdrillen, so dass eine geschlaufte verdrillte
Kabelgruppe (2, 2f, 2g) entsteht,
wobei die Kontrolleinheit dazu eingerichtet ist, für jede der verdrillten Kabelgruppen
(2, 2e, 2f, 2g) der vordefinierten Sequenz eine jeweilige Vielzahl von Gruppenkabeln
(2) zuzuordnen und die Kabelverarbeitungsmaschine (1) zu kontrollieren, um jedes Gruppenkabel
(2) der jeweiligen Vielzahl an Gruppenkabeln (2) als jeweils geschlauftes Kabel (2,
2a)
- mittels der Transporteinheit von der Bearbeitungseinheit zu dem Ausschleusegreifer
(19) zu bewegen,
- mittels des Ausschleusegreifers (19) dem nachgelagerten Handhabungssystem (40) bereitzustellen,
- und von der Übergabeeinheit (44) aufzunehmen,
und um die in der Übergabeeinheit (44) aufgenommene Vielzahl der Gruppenkabel (2)
als geschlaufte Kabel (2, 2a) der Verdrillstation (30) zuzuführen, von der Verdrillstation
(30) aufzunehmen und zu verdrillen, so dass die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe
(2, 2g) entsteht, und die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe (2, 2g) gemäß der vordefinierten
Sequenz einer Folgestation (70a, 70b) zuzuführen.
2. Die Kabelverarbeitungsmaschine (1) gemäß Anspruch 1,
wobei die vordefinierte Sequenz zusätzlich ein Einzelkabel enthält, wobei das Handhabungssystem
(40) dazu ausgebildet ist, das geschlaufte Kabel (2, 2a) gemäß der vordefinierten
Sequenz einer Folgestation (70a, 70b) als ein Einzelkabel (2) zuzuführen, wobei die
Kontrolleinheit dazu eingerichtet ist, dem Einzelkabel (2) der vordefinierten Sequenz
ein Individualkabel (2) zuzuordnen und die Kabelverarbeitungsmaschine (1) zu kontrollieren,
um das Individualkabel (2) als geschlauftes Kabel (2, 2a)
- mittels der Transporteinheit von der Bearbeitungseinheit zu dem Ausschleusegreifer
(19) zu bewegen,
- mittels des Ausschleusegreifers (19) dem nachgelagerten Handhabungssystem (40) bereitzustellen,
- und als Einzelkabel (2) gemäß der vordefinierten Sequenz der Folgestation (70a,
70b) zuzuführen.
3. Die Kabelverarbeitungsmaschine (1) gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Verdrillstation
(30) einen ersten Verdrillkopf (31) und einen zweiten Verdrillkopf (31) aufweist,
wobei der erste Verdrillkopf (31) zur Anlage an einem ersten Endbereich der geschlauften
Kabelgruppe (2, 2c) ausgebildet ist und wobei der zweite Verdrillkopf (31) zur Anlage
an einem zweiten Endbereich der geschlauften Kabelgruppe (2, 2c) ausgebildet ist,
wobei der erste Verdrillkopf (31) und der zweite Verdrillkopf (31) entlang einer Verdrillachse
(A) angeordnet sind,
wobei der erste Verdrillkopf (31) in Relation zu dem zweiten Verdrillkopf (31) entlang
der Verdrillachse (A) bewegbar ist, so dass ein Kopfabstand zwischen dem ersten Verdrillkopf
(31) und dem zweiten Verdrillkopf (31) veränderbar ist.
4. Die Kabelverarbeitungsmaschine (1) gemäß Anspruch 3,
wobei die Verdrillstation (30) einen ersten Hilfsgreifer (32) aufweist, wobei der
erste Hilfsgreifer (32) derart angeordnet und ausgebildet ist, die gestreckte verdrillte
Kabelgruppe (2, 2e) in einem ersten Hilfsabstand zum ersten Verdrillkopf (31) zu greifen,
wobei die Verdrillstation (30) dazu ausgebildet ist, die verdrillte Kabelgruppe (2,
2e, 2f) zwischen dem ersten Verdrillkopf (31) und dem ersten Hilfsgreifer (32) entlang
der Verdrillachse (A) zu halten, wenn der Kopfabstand zwischen dem ersten Verdrillkopf
(31) und dem zweiten Verdrillkopf (31) reduziert wird, insbesondere wenn die gestreckte
verdrillte Kabelgruppe (2, 2e) in die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe (2, 2f) gelegt
wird.
5. Die Kabelverarbeitungsmaschine (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Kabelverarbeitungsmaschine
(1) ein Separierelement (34) aufweist, wobei das Separierelement (34) zwischen einem
ersten Kanal (35) und einem zweiten Kanal (36) angeordnet ist,
wobei der erste Kanal (35) derart angeordnet und ausgebildet ist, dass die geschlaufte
Kabelgruppe (2, 2c) der Verdrillstation (30) durch den ersten Kanal (35) zuführbar
ist, und
wobei der zweite Kanal (36) derart angeordnet und ausgebildet ist, dass die geschlaufte
verdrillte Kabelgruppe (2, 2g) der Verdrillstation (30) durch den zweiten Kanal (36)
entnehmbar ist.
6. Die Kabelverarbeitungsmaschine (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Handhabungssystem
(40) einen ersten Handhabungsgreifer (43) aufweist, wobei der erste Handhabungsgreifer
(43) angeordnet und ausgebildet ist:
- das vom Ausschleusegreifer (19) bereitgestellte geschlaufte Kabel (2, 2a) der Übergabeeinheit
(44) zuzuführen, und/oder
- die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe (2, 2g) der Folgestation (70a, 70b) zur Verfügung
zu stellen, und/oder
- das vom Ausschleusegreifer (19) bereitgestellte geschlaufte Kabel (2, 2a) einem
Schlechtkabelbereich (60) zuzuführen, wenn das bereitgestellte geschlaufte Kabel (2,
2a) als Schlechtkabel erkannt wird, und/oder
- die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe (2, 2g) dem Schlechtkabelbereich (60) zuzuführen,
wenn die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe (2, 2g) als Schlechtkabel erkannt wird.
7. Die Kabelverarbeitungsmaschine (1) gemäß Anspruch 6,
wobei der erste Handhabungsgreifer (43) dazu ausgebildet ist, das vom Ausschleusegreifer
(19) bereitgestellte geschlaufte Kabel (2, 2a) der Übergabeeinheit (44) zuzuführen,
wobei der erste Handhabungsgreifer (43) dazu ausgebildet ist, das geschlaufte Kabel
(2, 2a) in einem ersten Endbereich zu greifen und den ersten Endbereich zu schwenken,
so dass ein erster Übergabeabschnitt des geschlauften Kabels (2, 2b) zur Anlage der
Übergabeeinheit (44) ausgebildet wird, insbesondere wobei der erste Handhabungsgreifer
(43) dazu ausgebildet ist, den ersten Endbereich zu schwenken, so dass sich der erste
Übergabeabschnitt entlang der Verdrillachse (A) erstreckt.
8. Die Kabelverarbeitungsmaschine (1) gemäß einem der Ansprüche 6 oder 7, wobei der ersten
Handhabungsgreifer (43) dazu ausgebildet ist, die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe
(2, 2g) der Folgestation (70a, 70b) zur Verfügung zu stellen, wobei der erste Handhabungsgreifer
(43) dazu ausgebildet ist, die geschwenkte verdrillte Kabelgruppe (2, 2f) zwischen
dem ersten Verdrillkopf (31) und dem ersten Hilfsgreifer (32) zu greifen und zu schwenken,
so dass die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe (2, 2g) entsteht,
insbesondere wobei der erste Handhabungsgreifer (43) dazu ausgebildet ist, die geschwenkte
verdrillte Kabelgruppe (2, 2f) in einem ersten Gruppenendbereich zu greifen und den
ersten Gruppenendbereich zu schwenken, so dass die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe
(2, 2g) entsteht.
9. Die Kabelverarbeitungsmaschine (1) gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8,
wobei der erste Handhabungsgreifer (43) dazu angeordnet und ausgebildet ist, das vom
Ausschleusegreifer (19) bereitgestellte geschlaufte Kabel (2, 2a) einem Schlechtkabelbereich
(60) zuzuführen, wenn das bereitgestellte geschlaufte Kabel (2, 2a) als Schlechtkabel
erkannt wird, und/oder die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe (2, 2g) dem Schlechtkabelbereich
zuzuführen, wenn die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe (2, 2g) als Schlechtkabel
erkannt wird,
wobei die Kabelverarbeitungsmaschine (1) ein Trennblech (61) mit Umlenkhaken (62)
und den Schlechtkabelbereich (60) aufweist, wobei das Trennblech (61) derart angeordnet
ist, ein Schlechtkabel dem Schlechtkabelbereich (60) zuzuführen.
10. Die Kabelverarbeitungsmaschine (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Kabelverarbeitungsmaschine
(1) einen Zwischenspeicher (20) aufweist, wobei der Zwischenspeicher (20) der Bearbeitungseinheit
nachgelagert und/oder dem Handhabungssystem (40) vorgelagert angeordnet ist, wobei
der Zwischenspeicher (20) zum Lagern von einem abweichenden geschlauften Kabel (2,
2a) ausgebildet ist.
11. Die Kabelverarbeitungsmaschine (1) gemäß Anspruch 10, wobei der Ausschleusegreifer
(19) dazu ausgebildet ist, auf den Zwischenspeicher (20) zuzugreifen und dem Zwischenspeicher
(20) ein gelagertes geschlauftes Kabel (2, 2a) zu entnehmen und dem Handhabungssystem
(40) bereitzustellen, und/oder
wobei die Transporteinheit dazu ausgebildet ist, das abweichende geschlaufte Kabel
(2, 2a) dem Zwischenspeicher (20) zuzuführen.
12. Die Kabelverarbeitungsmaschine (1) gemäß einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei die
Kontrolleinheit dazu eingerichtet ist, die Transporteinheit zu kontrollieren, um das
abweichende geschlaufte Kabel (2, 2a) dem Zwischenspeicher (20) zuzuführen, wenn eine
Abweichung zwischen dem geschlauften Kabel (2, 2a) und der Sequenz festgestellt wurde,
und/oder wobei die Kontrolleinheit dazu eingerichtet ist, den Ausschleusegreifer (19)
zu kontrollieren, um das gelagerte geschlaufte Kabel (2, 2a) dem Zwischenspeicher
(20) zu entnehmen, wenn eine Übereinstimmung zwischen dem gelagerten geschlauften
Kabel (2, 2a) und der Sequenz festgestellt wird.
13. Die Kabelverarbeitungsmaschine (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Bearbeitungseinheit
eine Vororientierungsstation (18) ist, wobei die Vororientierungsstation (18) zum
Verringern eines Winkelfehlers zwischen einem Kontaktteil eines Gruppenkabels (2)
und der Kabelverarbeitungsmaschine (1) ausgebildet ist, und/oder wobei die Vororientierungsstation
(18) zum Verringern eines Winkelfehlers zwischen einem Kontaktteil eines Individualkabels
(2) und der Kabelverarbeitungsmaschine (1) ausgebildet ist.
14. Die Kabelverarbeitungsmaschine (1) gemäß Anspruch 13, wobei die Vororientierungsstation
(18) dazu eingerichtet ist, mit einer Ausrichtstation einer Folgestation (70a, 70b),
insbesondere einer Bestückungseinheit, in Verbindung zu stehen, wobei die Ausrichtstation
der Folgestation ausgebildet ist, den Winkelfehler zwischen dem Kontaktteil des Gruppenkabels
(2) und der Kabelverarbeitungsmaschine (1) und/oder zwischen dem Kontaktteil des Individualkabels
(2) und der Kabelverarbeitungsmaschine (1) zu detektieren, und wobei die Ausrichtstation
der Folgestation (70a, 70b) ausgebildet ist, die Vororientierungsstation (18) zum
Verringern des Winkelfehlers einzustellen.
15. Methode zur Herstellung einer vordefinierten Sequenz von verdrillten Kabelgruppen
(2, 2e, 2f, 2g) mittels einer Kabelverarbeitungsmaschine (1) gemäß einem der Ansprüche
1 bis 14, wobei die Methode
für jedes Gruppenkabel (2) der jeweiligen Vielzahl an Gruppenkabeln (2) als jeweils
geschlauftes Kabel (2, 2a) einen Transportschritt und einen Bereitstellungsschritt
aufweist,
- wobei in dem Transportschritt das geschlaufte Kabel (2, 2a) mittels der Transporteinheit
zu dem Aussschleusegreifer (19) transportiert wird,
- wobei in dem Bereitstellungsschritt das geschlaufte Kabel (2, 2a) dem Handhabungssystem
(40) bereitgestellt wird,
wobei die Methode weiterhin die Schritte aufweist:
- einen Aufnahmeschritt, in dem die Vielzahl der Gruppenkabel (2) in der Übergabeeinheit
(44) aufgenommen werden,
- einen Zuführschritt, in dem die Vielzahl der Gruppenkabel (2) als geschlaufte Kabel
(2, 2a) der Verdrillstation (30) zugeführt werden,
- einen Verdrillschritt, in dem die Vielzahl der Gruppenkabel (2) in der Verdrillstation
(30) zu einer geschlauften verdrillten Kabelgruppe (2, 2g) verdrillt werden,
- einen Ausgabeschritt, in dem die geschlaufte verdrillte Kabelgruppe (2, 2g) gemäß
der vordefinierten Sequenz der Folgestation (70a, 70b) zugeführt wird.