[0001] Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung zum Halten eines Flachmaterials und
einen zugehörigen Baukasten.
[0002] In der Elektronikindustrie und insbesondere bei der Herstellung von Akkus für die
E-Mobilität werden Flachmaterialien, insbesondere Anoden- und Kathodenfolien, benötigt.
[0003] Im Sinne dieser Anmeldung sind unter Flachmaterialien ein- oder mehrlagige Schichten
oder Folien zu verstehen, wobei die Schichten oder Folien eine wesentlich größere
Längs- und Quererstreckung als eine Dicke aufweisen. Ferner ist das Flachmaterial
biegeschlaf ausgebildet, sodass das Flachmaterial ohne Stützung über die Längs- und
Quererstreckung wesentlich von einer ebenen Form abweicht. Ferner ist das Flachmaterial
zumindest im Wesentlichen gasundurchlässig, sodass das Flachmaterial ansaugbar ist.
Ferner ist das Flachmaterial oder dessen Schichten jeweils monolithisch ausgebildet.
Die Flachmaterialien können insbesondere Kunststoff oder Metall umfassen, wobei metallbeschichtete
Kunststoffe oder kunststoffbeschichtete Metalle ebenfalls denkbar sind. Das Flachmaterial
kann als ein Flachmaterialbandabschnitt ausgebildet sein. Bei dem Flachmaterial kann
es sich z.B. um eine Stromsammelfolie mit den Maßen 200mm x 280mm handeln, wobei die
Folie Graphit umfasst und mit Aluminium oder Kupfer beschichtet ist.
[0004] Das Flachmaterial stellt ein Halbzeug dar, aus dem wenigstens ein Schnittstück hergestellt
wird. Die Schnittstücke weisen die für den Anwendungsfall erforderliche äußere Kontur
auf und sind in Bezug auf die Längs- und Quererstreckung kleiner als das Flachmaterial
ausgebildet. Der restliche Teil des Flachmaterials der nicht den Schnittstücken zugeordnet
ist, wird als Verschnitt bezeichnet.
[0005] Die Handhabung, Fixierung und Bearbeitung solcher Flachmaterialien, insbesondere
das Herstellen von Schnittstücken aus dem Flachmaterial mittels einer Laserbearbeitung,
ist aufgrund der dünnen und biegeschlafen Ausbildung des Flachmaterials und ferner
aufgrund der zerstörenden Eigenschaften des Laserstrahls komplex.
[0006] Aus der
US 2002/0140242 A1 ist ein anpassbares Pick-and-Place Werkzeug mit einer Platte, auf der Platte lösbar
anordenbaren sowie verschieblichen Magneten und eine Halte- oder Saugvorrichtung.
Aus der
WO 2013/104741 A1 sind Fixiervorrichtungen zum Stützen und/oder Positionieren von Objekten bekannt.
Aus der
US 2003/0019342 A1 sind Haltevorrichtungen mit Bürsten bekannt, wobei eine Ansaugung von Objekten entlang
der Bürsten erfolgt.
[0007] Demnach liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Haltevorrichtung
zum Halten eines Flachmaterials in einer Bearbeitungsvorrichtung, insbesondere einer
Laser-Bearbeitungsvorrichtung, bereitzustellen, wobei die Haltevorrichtung einfach
einzurichten und langlebig ausgebildet ist.
[0008] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird gelöst durch eine Haltevorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die Haltevorrichtung weist eine Arbeitsplatte mit
einer entlang einer Plattenebene erstreckenden Plattenoberseite auf. Die Haltevorrichtung
weist ferner entlang einer Halterichtung erstreckende Unterdruckvorrichtungen mit
jeweils einem auf der Plattenoberseite angeordneten Grundsockel und einem am Grundsockel
angeordneten Düsenkopf zum Ansaugen des Flachmaterials auf. Zudem weist die Haltevorrichtung
entlang der Halterichtung erstreckende Unterstützungsmodule mit jeweils einem auf
der Plattenoberseite angeordneten Modulsockel und einer am Modulsockel angeordneten,
entlang einer Bürstenebene erstreckenden Bürste zum Tragen des Flachmaterials. Für
ein sicheres Halten des Flachmaterials ist es erforderlich, dass das Flachmaterial
mit einem regelmäßigen Abstand, insbesondere an den Rändern des Flachmaterials, gestützt
wird, sodass das Flachmaterial nicht von der ebenen Ausbildung abweicht. Denn in der
ebenen Ausbildung kann das Flachmaterial sicher gegriffen, gespannt und bearbeitet
werden. Wenn das Flachmaterial auf einer Haltevorrichtung aufliegt und dabei bearbeitet
wird, gibt es einen Konflikt zwischen der Bewegungsbahn des Bearbeitungswerkzeugs
bzw. Bearbeitungsmediums, insbesondere ein Sägeblatt oder ein Laserstrahl, und dem
das Flachmaterial stützenden Element. Für ein sicheres Halten ist es sinnvoll möglichst
viele Unterdruckvorrichtungen vorzusehen. Für eine hohe Flexibilität bei der Bewegungsbahn
ist es sinnvoll möglichst wenige Unterdruckvorrichtungen vorzusehen. Sollte es zu
einem Kontakt zwischen dem Bearbeitungswerkzeug und der Unterdruckvorrichtung kommen,
wird die Unterdruckvorrichtung zerstört und ein Austausch der Unterdruckvorrichtung
ist erforderlich. Ferner wird die Haltefähigkeit durch die Zerstörung der Unterdruckvorrichtung
verringert.
[0009] Es ist daher von Vorteil, dass neben den Unterdruckvorrichtungen auch Unterstützungsmodule
mit Bürsten vorgesehen sind. Das Vorsehen von Unterstützungsmodulen schränkt die Flexibilität
der Bewegungsbahn nicht ein, da die Bürste beim Kontakt mit dem Bearbeitungswerkzeug
nicht zerstört und unmittelbar ausgetauscht werden muss. Die Bürste ist als Verschleißteil
ausgebildet und hält trotz Kontakt die Haltewirkung aufrecht. Es ist vorteilhaft,
wenn die Unterdruckvorrichtungen derart angeordnet sind, dass diese an zu stützenden
Positionen des Flachmaterials angeordnet sind, an denen nicht die Bewegungsbahn verläuft,
und, wenn die Unterstützungsmodule derart angeordnet sind, dass diese an zu stützenden
Positionen des Flachmaterials angeordnet sind, an denen die Bewegungsbahn verläuft.
Ferner ist es vorteilhaft, dass wenigstens eine Unterdruckvorrichtung im Bereich des
Schnittstücks und wenigstens eine Unterdruckvorrichtung im Bereich des Verschnitts
angeordnet ist. Sobald die Bürste mehrfach in Kontakt mit dem Bearbeitungswerkzeug
bzw. der Bearbeitungsmedium gelangt ist, kann die Bürste einfach, schnell und günstig
ausgetauscht werden. Somit eignet sich die Haltevorrichtung auch für den sicheren
Einsatz z.B. mit einem Sägeblatt oder einem Laserstrahl zum Schneiden des Flachmaterials.
Zudem wird sichergestellt, dass auch nach dem Schneiden des Flachmaterials in wenigstens
ein Schnittstück und den Verschnitt das Schnittstück und der Verschnitt sicher gehalten
werden.
[0010] Vorteilhafterweise sind die Unterdruckvorrichtungen und/oder die Unterstützungsmodule
derart angeordnet, dass die Halterichtung senkrecht zur Plattenebene verläuft. In
dem Fall kann das Flachmaterial, welches sich entlang einer Materialebene erstreckt,
senkrecht auf die Haltevorrichtung abgelegt werden. Im Bearbeitungszustand ist das
Flachmaterial vorzugsweise zwischen der Haltevorrichtung und der Bearbeitungsvorrichtung,
insbesondere der Laservorrichtung, angeordnet.
[0011] Vorzugsweise weist die Arbeitsplatte ein ferromagnetisches Material, insbesondere
eisenhaltiges Material, auf. Zum leichten Fixieren und individuellen Anordnen der
Unterdruckvorrichtungen auf der Arbeitsplatte weisen die Unterdruckvorrichtungen jeweils
einen im Grundsockel angeordneten Dauermagneten auf, welcher beim Fixieren mit dem
ferromagnetischen Material der Arbeitsplatte zusammenwirkt. Zum leichten Fixieren
und individuellen Anordnen der Unterstützungsmodule auf der Arbeitsplatte weisen die
Unterstützungsmodule jeweils einen im Modulsockel angeordneten Dauermagneten auf,
welcher beim Fixieren mit dem ferromagnetischen Material der Arbeitsplatte zusammenwirkt.
Zur Aufnahme der Dauermagneten weisen der Grundsockel und/oder der Modulsockel an
einer Sockelunterseite eine zur Arbeitsplatte gerichtete Magnetaufnahme auf. Die Sockelunterseite
kann offen oder geschlossen ausgebildet sein.
[0012] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Unterdruckvorrichtung
ein zwischen dem Grundsockel und dem Düsenkopf angeordnetes Adapterstück aufweist.
Das Adapterstück weist eine Düsenschnittstelle zur Anordnung des Düsenkopfes auf und
ermöglicht die Anordnung unterschiedlich dimensionierter Düsenköpfe am Grundsockel.
Somit können bei einem gleichbleibenden Grundsockel, gleichbleibender Positionierung
und Anbindung an eine Unterdruckversorgung unterschiedlich große Düsenköpfe realisiert
werden, sodass eine auf das Flachmaterial wirkende Ansaugkraft individuell anpassbar
ist. Ferner ermöglicht der modulare Aufbau der Adapterstücke und der Düsenköpfe einen
schnellen und einfachen Austausch.
[0013] Es ist vorteilhaft, wenn in der Unterdruckvorrichtung eine entlang der Halterichtung
verlaufende Leitung vorgesehen ist. Die Leitung verbindet fluidisch einen am Grundsockel
angeordneten Leitungseingang zum Anschluss an eine Unterdruckversorgung und einen
am Düsenkopf angeordneten Leitungsausgang verbindet. So kann mit dem Düsenkopf am
Leitungsausgang an dem Flachmaterial ein Unterdruck erzeugt werden, welcher das Flachmaterial
an die Unterdruckvorrichtung ansaugt. Im Grundsockel und/oder im Adapterstück und/oder
im Düsenkopf sind im Inneren jeweils ein Hohlraum vorgesehen, welche im montierten
Zustand die durchgängige Leitung bilden. Der Grundsockel weist vorzugsweise einen
Leitungsanschluss auf, an dem eine Leitung ankoppelbar ist, welche mit einer Unterdruckversorgung
fluidisch verbunden ist. Es ist denkbar, dass der Leitungseingang senkrecht zur Halterichtung
verläuft und in den sich parallel zur Halterichtung erstreckenden Hohlraum mündet.
[0014] Es ist ferner vorteilhaft, wenn die Unterstützungsmodule derart an der Arbeitsplatte
angeordnet sind, dass die Bürstenebene senkrecht zur Plattenebene verläuft. Demnach
kann die Gewichtskraft des Flachmaterials durch die Bürste bzw. das Unterstützungsmodul
in die Arbeitsplatte geleitet werden.
[0015] Vorzugsweise weisen die Unterstützungsmodule jeweils zwischen dem Modulsockel und
der Bürste einen Modulsteg auf. An den Modulsteg können unterschiedliche Bürsten angeordnet
werden. Ferner ermöglicht der modulare Aufbau der Modulstege und der Bürsten einen
schnellen und einfachen Austausch.
[0016] Es ist vorteilhaft, wenn die Unterstützungsmodule jeweils eine Bürstenaufnahme zur
Aufnahme der Bürste aufweisen. Die Bürstenaufnahme ist vorzugsweise schienenförmig
ausgebildet und weist eine parallel zur Bürstenebene verlaufende Nut auf, wobei die
Bürste in der Nut teilweise aufgenommen wird. Die Bürstenaufnahme ist vorzugsweise
mit einem parallel zur Plattenebene verlaufenden Befestigungsmittel, insbesondere
einer Schraube, mit dem Modulsteg verbunden. Im Modulsteg ist vorzugsweise ein Gewinde
vorgesehen, welches mit dem Befestigungsmittel zusammenwirken kann.
[0017] Es ist ferner vorteilhaft, wenn ein Klemmelement zum Fixieren der Bürste in der Bürstenaufnahme
vorgesehen ist. Das Klemmelement und die Bürste können einstückig bzw. monolithisch
ausgebildet sein. Das Klemmelement kann seitlich, senkrecht zur Halterichtung in die
Bürstenaufnahme eingeschoben werden. Wenn die Bürste und das Klemmelement lösbar voneinander
ausgebildet sind, kann zunächst die Bürste und dann das Klemmelement in die Bürstenaufnahme
eingeführt werden.
[0018] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die Bürste eine Vielzahl von Bürstenhaaren
aufweist. Bei einem Kontakt des Bearbeitungswerkzeugs bzw. Bearbeitungsmediums mit
der Bürste werden somit nur einzelne Bürstenhaare zerstört, wobei die restlichen Bürstenhaare
weiterhin die Haltefunktion der Bürste aufrechterhalten.
[0019] Die Beschreibung umfasst ferner eine Haltevorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 9,
wobei die Bürste eine Vielzahl von Bürstenhaaren umfasst.
[0020] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die Bürste, insbesondere
die Bürstenhaare, aus einem Kunststoff, insbesondere Nylon oder Polypropylen, hergestellt
ist. Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Bürstenhaare einen Durchmesser im Bereich
zwischen 1 um bis 500 um, insbesondere zwischen 2 um und 200 um, vorzugsweise zwischen
5 um und 100 um, und bevorzugt zwischen 20 um und 60 um aufweisen.
[0021] Die Beschreibung umfasst ferner eine Haltevorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 9,
wobei die Bürste, insbesondere die Bürstenhaare, aus einem Kunststoff hergestellt
ist.
[0022] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die Haltevorrichtung eine parallel
zur Plattenebene erstreckende Schutzplatte aufweist. Die Schutzplatte dient zum Schutz
der Haltevorrichtung vor dem Bearbeitungswerkzeug und/oder dem Bearbeitungsmedium.
Somit kann gewährleistet werden, dass die Haltevorrichtung, insbesondere deren Komponenten,
weniger verschleißen und langlebig ausgebildet sind. Bei Verwendung eines Laserstrahls
kann die Schutzplatte derart optisch ausgebildet sein, dass die Laserstrahlung zumindest
teilweise absorbiert wird. Die Schutzplatte ist vorzugsweise zwischen dem Flachmaterial
bzw. der Oberseite der Haltevorrichtung und der Arbeitsplatte angeordnet. Die Schutzplatte
ist vorzugsweise zwischen dem Grundsockel und dem Adapterstück oder zwischen dem Adapterstück
und dem Düsenkopf angeordnet. Die Schutzplatte ist vorzugsweise zwischen dem Modulsockel
und dem Modulsteg oder zwischen dem Modulsteg und der Bürstenaufnahme angeordnet.
[0023] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die Schutzplatte als Rasterplatte
ausgebildet ist. Die Rasterplatte weist Rasterausnehmungen auf, in welche die Unterdruckvorrichtungen
und/oder die Unterstützungsmodule eingreifen können. Vorzugsweise finden die Rasterausnehmungen
zur Positionierung der Unterdruckvorrichtungen und/oder der Unterstützungsmodule auf
der Arbeitsplatte Verwendung. Die Rasterplatte kann als zusätzliche Fixierung für
die Unterdruckvorrichtungen und/oder die Unterstützungsmodule entlang der Plattenebene
dienen.
[0024] Es ist vorteilhaft, wenn der Grundsockel und der Modulsockel identisch ausgebildet
sind. Somit können die Position der Unterdruckvorrichtung und der Unterstützungsmodule
beliebig vertauscht werden und es werden mehr Gleichteile verwendet. Falls ein Unterstützungsmodul
an einem Sockel mit einem Leitungsanschluss Verwendung findet, kann der Leitungsanschluss
mit einem lösbaren Blindstopfen verschlossen werden.
[0025] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Haltevorrichtung
zusätzlich eine Grundplatte aufweist, wobei die Arbeitsplatte auf, an oder in der
Grundplatte angeordnet ist. Die Grundplatte kann massiver ausgebildet sein. Ferner
die Grundplatte Bohrungen zum Verbinden mit einem Grundgehäuse einer Bearbeitungsvorrichtung
aufweisen.
[0026] Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht vor, dass wenigstens eine
Schlauchklemme zum Fixieren von Schläuchen an der Arbeitsplatte und/oder an der Grundplatte
vorgesehen sind. So können die Schläuche sicher an der Haltevorrichtung befestigt
werden. Mittels der Schläuche kann die Unterdruckversorgung mit jeweils dem Leitungsanschluss
des Grundsockels fluidisch verbunden werden und die Unterdruckvorrichtung mit einem
Vakuum versorgt werden. Die Schlauchklemmen können vorzugsweise entlang der Plattenebene
neben der Schutzplatte auf der Arbeitsplatte angeordnet werden, insbesondere wenn
der Arbeitsbereich des Bearbeitungswerkzeugs bzw. Bearbeitungsmediums nur im Bereich
der Schutzplatte vorgesehen ist.
[0027] Die Beschreibung umfasst ferner eine Haltevorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 11,
wobei ferner wenigstens eine Schlauchklemme zum Fixieren von Schläuchen vorgesehen
ist, wobei mittels der Schläuche eine Unterdruckversorgung mit jeweils dem Leitungseingang
fluidisch verbindbar sind.
[0028] Es ist vorteilhaft, wenn die Schlauchklemme einen Klemmensockel mit einem Dauermagneten
zum Fixieren der Schlauchklemme auf der Arbeitsplatte aufweist. So können auch die
Schlauchklemmen einfach und schnell auf der Arbeitsplatte positioniert und fixiert
werden.
[0029] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird ferner durch einen Baukasten mit
den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Der Baukasten weist zumindest mehrere Unterdruckvorrichtungen,
insbesondere Grundsockel und/oder Adapterstücke und/oder Düsenköpfe, in unterschiedlichen
Größen und wenigstens ein Unterstützungsmodul auf. Vorteilhaftweise weist der Baukasten
ferner Unterstützungsmodule, insbesondere Modulsockel und/oder Modulstege und/oder
Bürstenaufnahmen und/oder Bürste und/oder Bürstenhaare, in unterschiedlichen Größen
auf. Vorteilhaftweise weist der Baukasten ferner wenigstens eine ferromagnetische
Arbeitsplatte und/oder eine Grundplatte auf. Vorteilhaftweise weist der Baukasten
ferner Schlauchklemmen, insbesondere in unterschiedlichen Größen, auf. Zusätzlich
oder alternativ zur Größe können sich die im Baukasten enthaltenen Elemente auch hinsichtlich
der Form und/oder des Materials unterscheiden.
[0030] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird ebenfalls durch eine Bearbeitungsvorrichtung
mit einer zuvor beschriebenen Haltevorrichtung gelöst.
[0031] Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung zu entnehmen, anhand derer Ausführungsbeispiele der Erfindung weiter
beschrieben und erläutert sind.
[0032] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung;
- Fig. 1a
- eine schematische Seitenansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Haltevorrichtung;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Haltevorrichtung;
- Fig. 3
- eine weitere perspektivische Ansicht der Haltevorrichtung gemäß Fig. 2;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsmäßen Grundplatte mit einer Arbeitsplatte;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsmäßen Unterdruckvorrichtung;
- Fig. 6
- eine weitere perspektivische Ansicht der Unterdruckvorrichtung gemäß Fig. 5;
- Fig. 7
- eine schematische Schnittdarstellung der Unterdruckvorrichtung gemäß Fig. 5;
- Fig. 8
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsmäßen Unterstützungsmoduls;
- Fig. 9
- eine schematische Schnittdarstellung des Unterstützungsmoduls gemäß Fig. 8;
- Fig. 10
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Schlauchklemme;
- Fig. 11
- eine schematische Schnittdarstellung der Schlauchklemme gemäß Fig. 10;
- Fig. 12
- eine Bearbeitungsvorrichtung mit einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung; und
- Fig. 13
- ein Magazin der Bearbeitungsvorrichtung gemäß Fig. 12 mit einer erfindungsgemäßen
Haltevorrichtung.
[0033] Die in Fig. 12 gezeigte Bearbeitungsvorrichtung 10 dient zur Bearbeitung von entlang
einer Materialebene 11 erstreckenden Flachmaterialien 12, welche insbesondere biegeschlaf
und im Wesentlichen gasundurchlässig sind.
[0034] Derartige Flachmaterialien 12 sind z.B. Papier oder Folien. Die Flachmaterialien
12 können ein- und mehrlagig ausgebildet sein, wobei das Grundmaterial und/oder das
Beschichtungsmaterial aus Kunststoff oder Metall sein kann. Insbesondere für die Akkufertigung
sind Folien mit einem Grundmaterial auf Basis von Graphit und mit einem Beschichtungsmaterial
auf Basis von Kupfer oder Aluminium zu fertigen. Aufgrund der geringen Dicke und biegeschlafen
Eigenschaften des Flachmaterials 12 sind besondere Anforderungen an die Bearbeitungsvorrichtung
10 zu stellen.
[0035] Die Bearbeitungsvorrichtung 10 weist gemäß Fig. 12 ein Vorrichtungsgehäuse 14 und
einen Schaltschrank 16 auf. Im Vorrichtungsgehäuse 14 weist die Bearbeitungsvorrichtung
10 einen Bearbeitungsbereich 18 und einen Ladebereich 20 auf. Ferner weist die Bearbeitungsvorrichtung
10 eine x-Achse X, eine senkrecht zur x-Achse X verlaufende y-Achse Y und eine senkrecht
zur x- und y-Achse verlaufende z-Achse Z auf. Im beladenen Zustand verläuft die Materialebene
11 des Flachmaterials 12 parallel zur x-Achse und zur y-Achse sowie senkrecht zur
z-Achse.
[0036] Die Bearbeitungsvorrichtung 10 weist gemäß der Fig. 13 ein Magazin 22 mit einem ersten
Magazinplatz 24 und einem zweiten Magazinplatz 26 auf. Das Magazin 22 ist mittels
eines Drehantriebs 28 um eine parallel zur z-Achse verlaufende Magazinachse 30 rotierbar,
sodass jeweils ein Magazinplatz 24, 26 in einer Bearbeitungsposition in den Bearbeitungsbereich
18 und der andere Magazinplatz 24, 26 in eine Ladeposition in den Ladebereich 20 verschwenkbar
ist. Die Bearbeitungsposition und die Ladeposition sind entlang der y-Achse einander
gegenüberliegend angeordnet. Ferner ist das Magazin 22 derart rotierbar, dass sowohl
der erste Magazinplatz 24 als auch der zweite Magazinplatz 26 außerhalb des Bearbeitungsbereich
18 und außerhalb des Ladebereichs 20 in einer Zwischenposition verschwenkbar sind.
[0037] Jeder Magazinplatz 24, 26 weist eine Unterdruck-Haltevorrichtung 200 und eine maulförmige
Spannvorrichtung 400 auf. Demnach wird die Haltevorrichtung 200 und die Spannvorrichtung
400 mit dem zugehörigen Magazinplatz 24, 26 in die Bearbeitungsposition, die Ladeposition
oder die Zwischenposition mit verschwenkt.
[0038] Die Haltevorrichtung 200 weist gemäß Fig. 1 bis 3 eine Grundplatte 202 und eine in
der Grundplatte 202 angeordnete Arbeitsplatte 204 auf. Die Arbeitsplatte 204 umfasst
ein ferromagnetisches Material, vorzugsweise Eisen. Die Grundplatte 202 und/oder die
Arbeitsplatte 204 weisen vorzugsweise entlang der x-Achse und der y-Achse die äußeren
Maße des zu bearbeitenden Flachmaterials 12 auf. Auf der Arbeitsplatte 204 sind in
Fig. 1 16 und in Fig. 2 neun entlang einer Halterichtung 271, parallel zur z-Achse
erstreckende magnetische Unterdruckvorrichtungen 206 vorgesehen, wobei die Unterdruckvorrichtungen
206 jeweils in drei verschiedenen Größen ausgebildet sind. Ferner sind in Fig. 1 16
und in Fig. 2 vier entlang der Halterichtung 271 erstreckende magnetische Unterstützungsmodule
208 ausgebildet. Die Unterdruckvorrichtungen 206 sind derart auf der Arbeitsplatte
204 angeordnet, dass diese nicht mit der Bewegungsbahn des Laserstrahls kollidieren.
Die Unterstützungsmodule 208 sind so angeordnet, dass diese zusätzlich das Flachmaterial
12 stützen und dabei in der Bewegungsbahn des Laserstrahls angeordnet sein können.
[0039] Die Grundplatte 202 weist gemäß Fig. 4 eine Plattenaufnahme 210 zur Aufnahme der
Arbeitsplatte 204 auf. Die Plattenaufnahme 210 ist so ausgebildet, dass die Arbeitsplatte
204 bündig in der Grundplatte 202 aufgenommen wird. Durch die Trennung der Grundplatte
202 und der Arbeitsplatte 204 kann die Arbeitsplatte 204 bei Verschleiß einfach und
schnell ausgetauscht werden. Die Grundplatte 202 weist parallel zur x-Achse der Arbeitsplatte
204 überstehende Seitenbereiche 212 und parallel zur y-Achse der Arbeitsplatte 204
überstehende Schmalbereiche 214 auf. An den Seitenbereichen 212 ist jeweils ein Plattenabsatz
216 vorgesehen. Der Plattenabsatz 216 ist gegenüber der restlichen Grundplatte 202
dicker ausgebildet, sodass eine sichere Befestigung der Haltevorrichtung 200 möglich
ist. Es sind vorzugsweise im Bereich der Plattenaufnahme 210, den Seitenbereichen
212 und der Plattenabsätze Bohrungen 218 zur Befestigung von Peripherie, wie z.B.
Schlauchklemmen 312 oder zur Befestigung an einem Gehäuse oder Magazin 22 vorgesehen.
[0040] Die Arbeitsplatte 204 weist eine Plattenoberseite 220 auf, welche sich entlang einer
Plattenebene 222 erstreckt. Auf der Plattenoberseite 220 können die Unterdruckvorrichtungen
206 und die Unterstützungsmodule 208 positioniert und fixiert werden. Sowohl die Unterdruckvorrichtungen
206 als auch die Unterstützungsmodule 208 weisen Dauermagnete 224 auf, welche mit
dem ferromagnetische Material der Arbeitsplatte 204 zusammenwirken.
[0041] Gemäß Fig. 5 bis 7 weisen die Unterdruckvorrichtungen 206 einen kreiszylindrischen
Grundsockel 226 mit einer Sockelunterseite 228 und einer Sockeloberseite 230. An der
Sockelunterseite 228 ist eine Magnetaufnahme 232 zur Aufnahme des insbesondere hohlzylinderförmigen
Dauermagneten 224 vorgesehen. An der Sockeloberseite 230 ist eine Adapteraufnahme
234 zur lösbaren Aufnahme eines Adapterstücks 236 vorgesehen. Die Adapteraufnahme
234 ist vorzugsweise kreiszylindrisch ausgebildet und erstreckt sich parallel zur
z-Achse.
[0042] Das Adapterstück 236 weist an einer Adapterunterseite 238 einen hohlen kreiszylindrischen
ersten Adapterschaft 240 auf, welcher in die Adapteraufnahme 234 einführbar und/oder
einschraubbar ist. Das Adapterstück 236 weist ferner einen an den Adapterschaft 240
anschließenden, hohlen kreiszylindrischen Adapterzylinder 242 auf, welcher als Zwischenaufnahme
244 ausgebildet ist.
[0043] In der Zwischenaufnahme 244 ist ein hohles kreiszylindrisches Verbindungsstück 246
aufgenommen und/oder verschraubt. Das Verbindungsstück 246 weist zum Festziehen vorzugsweise
einen Außensechskant 247 auf. Das Adapterstück 236 weist an einer Adapteroberseite
248, insbesondere am Verbindungsstück 246, eine Düsenschnittstelle 250 auf. Die Düsenschnittstelle
250 weist einen Schnittstellenschaft 252 und einen an den Schnittstellenschaft 252
anschließenden Schnittstellenkegel 254 auf. Das Adapterstück 236 ist vorzugsweise
zweistückig aufgebaut, wobei der Adapterschaft 240 und der Adapterzylinder 242 einstückig
ausgebildet sind sowie das Verbindungsstück 246 mit dem Schnittstellenschaft 252 und
dem Schnittstellenkegel 254 einstückig ausgebildet sind. Es ist ferner denkbar, dass
das Adapterstück 236 einstückig ausgebildet ist.
[0044] An der Düsenschnittstelle 250 ist ein Düsenkopf 256 anordenbar, wobei der Düsenkopf
256 an einer Düsenunterseite 258 eine Düsenausnehmung 260 mit einer Düsenhinterschneidung
262 aufweist, wobei beim Aufsetzen des Düsenkopfs 256 auf die Düsenschnittstelle 250
der Schnittstellenkegel 254 die Düsenhinterschneidung 262 hintergreift und somit den
Düsenkopf 256 auf der Düsenschnittstelle 250 festsetzt. An einer Düsenoberseite 264
des Düsenkopfs 256 ist ein pfannenförmiger Greifabschnitt 266 zum Kontaktieren, Ansaugen
und Greifen des Flachmaterials 12 vorgesehen. Zwischen der Düsenausnehmung 260 und
dem Greifabschnitt 266 ist doppelkegelförmiger Tellerabschnitt 268 vorgesehen, welcher
eine elastische Verformung, des Düsenkopfs 256 entlang der z-Achse ermöglicht und
so zum sanften Greifen des Flachmaterials 12 beiträgt.
[0045] Im Inneren der Unterdruckvorrichtungen 206, insbesondere im Grundsockel 226, im Adapterstück
236, im Verbindungsstück 246 und/oder im Düsenkopf 256, ist jeweils ein Hohlraum 270
vorgesehen, welcher im montierten Zustand eine durchgängige, entlang der z-Achse verlaufende
Leitung 272 bildet. Die Leitung 272 verbindet einen am Grundsockel 226 angeordneten,
parallel zur Plattenebene 222 verlaufenden Leitungseingang 274 fluidisch mit einem
am Greifabschnitt 266 angeordneten Leitungsausgang 276.
[0046] Der Grundsockel 226 weist an seiner Sockelmantelfläche 278 eine Sockelausnehmung
280 mit einem ebenen Ausnehmungsboden 282 auf, wobei der Leitungseingang 274 in den
Ausnehmungsboden 282 mündet. An der Sockelausnehmung 280 ist ein Leitungsanschluss
284 anschließbar, welcher die Unterdruckvorrichtung 206 mittels nicht dargestellter
Schläuche mit einer nicht dargestellten Unterdruckversorgung fluidisch verbindet.
Zum Verteilen des Mediums von der Unterdruckversorgung zu den Schläuchen ist eine
in Fig. 3 dargestellte Druckverteilung 286 an der Haltevorrichtung 200 anordenbar.
[0047] Gemäß der Fig. 8 und 9 weisen die Unterstützungsmodule 208 einen Modulsockel 288
auf. Der Modulsockel 288 ist vorzugsweise identisch zum Grundsockel 226 ausgebildet,
wobei der Leitungseingang 274 hier mit einem nicht dargestellten Blindstopfen verschließbar
ist. Demnach weist der Modulsockel 288 ebenfalls unter anderem eine Magnetaufnahme
232 zur Aufnahme des insbesondere hohlzylinderförmigen Dauermagneten 224 und eine
Adapteraufnahme 234 auf.
[0048] Jedoch ist in der Adapteraufnahme 234 des Modulsockels 288 lösbar ein kreiszylindrischer
Modulsteg 290 angeordnet. Der Modulsteg 290 weist an seiner Stegunterseite 292 einen
Stegschaft 294 auf, welcher in die Adapteraufnahme 234 einführbar und/oder einschraubbar
ist. An der Stegoberseite 296 des Modulstegs 290 ist eine parallel zur Plattenebene
222 verlaufende Befestigungsaufnahme 296 vorgesehen.
[0049] Mittels eines Befestigungsmittels 298 kann an dem Modulsteg 290 eine Bürstenaufnahme
300 zur Aufnahme einer entlang einer Bürstenebene 301 erstreckende Bürste 302 befestigt
werden. Die Bürstenaufnahme 300 weist einen senkrecht zur Plattenebene 222 verlaufenden
Verbindungsabschnitt 304 auf, wobei das Befestigungsmittel 298 zentral durch den Verbindungsabschnitt
304 durchführbar ist und der Verbindungsabschnitt 304 im montierten Zustand seitlich
am Modulsteg 290 zur Anlage kommt. An den Verbindungsabschnitt 304 angrenzend weist
die Bürstenaufnahme 300 einen parallel zur Plattenebene 222 verlaufenden Nutabschnitt
306 auf, welcher insbesondere im montierten Zustand auf dem Modulsteg 290 aufliegt.
Die Bürste 302 ist in den Nutabschnitt 306 einführbar.
[0050] Dazu weist die Bürste 302 ein Klemmelement 308 auf, wobei das Klemmelement 308 seitlich
in den Nutabschnitt 306 einführbar ist. Ferner weist die Bürste 302 eine Vielzahl
von parallel zur z-Achse verlaufende Bürstenhaare 310 auf. Die Bürste 302 dient zum
Halten des auf der Haltevorrichtung 200 bereitgestellten Flachmaterials 12, wobei
auch bei einem Verschleiß weniger Bürstenhaare 310, z.B. durch einen Kontakt mit einem
Laserstrahl, die Haltefähigkeit der Unterstützungsmodule 208 aufrechterhalten wird.
[0051] Der Modulsockel 288, der Modulsteg 290, die Bürstenaufnahme 300 und die Bürste 302
können mehrteilig ausgebildet sein. Es ist jedoch denkbar, dass die Bürstenaufnahme
300 und die Bürste 302 einteilig ausgebildet sind. Es ist ferner denkbar, dass die
Bürstenhaare 310 und das Klemmelement 308 einteilig oder mehrteilig ausgebildet sind.
Es ist ferner denkbar, dass die Bürstenaufnahme 300 und der Modulsteg 290 einteilig
ausgebildet sind.
[0052] Zum Befestigen und Führen der nicht dargestellten Schläuche sind gemäß Fig. 1 und
3 an der Grundplatte 202 und/oder an der Plattenoberseite 220 der Arbeitsplatte 204
angeordnete Schlauchklemmen 312 vorgesehen. Gemäß den Fig. 10 und 11 weist die Schlauchklemme
312 einen Klemmensockel 314 mit einer hohlzylindrischen Klemmenmagnetaufnahme 316
zur Aufnahme eines zylindrischen Dauermagneten 224 auf. Mittels des Dauermagneten
224 kann die Schlauchklemme 312 beliebig auf der Arbeitsplatte 204 positioniert und
fixiert werden.
[0053] Ferner weist der Klemmensockel 314 wenigstens eine hohle kreiszylindrische, parallel
zur z-Achse verlaufende Klemmenaufnahme 318 auf, wobei jeweils in der Klemmenaufnahme
318 ein kreiszylindrischer Klemmenschaft 322 der Schlauchklemme 312 angeordnet und/oder
eingeschraubt ist. Die Schlauchklemme 312 weist ferner eine von oben zugängliche Schlauchaufnahme
324 mit jeweils zwei Klemmenarmen 326 auf, wobei ein Schlauch von oben in die Schlauchaufnahme
324 geklemmt werden kann und dabei die Klemmenarme 326 elastisch verformt bzw. verbogen
werden.
[0054] Gemäß der Fig. 2 und 3 kann die Haltevorrichtung 200 ferner eine Schutzplatte 330
aufweisen. Die Schutzplatte 330 erstreckt sich im montierten Zustand parallel zur
Plattenebene 222. Die Schutzplatte 330 ist vorzugsweise entlang der z-Achse zwischen
dem Grundsockel 236 und dem Adapterstück 236 angeordnet. Die Schutzplatte 330 kann
vorzugsweise auf der Sockeloberseite 230 angeordnet werden und/oder aufliegen. Alternativ
kann die Schutzplatte 330 zwischen dem Adapterstück 236 und dem Düsenkopf 256 angeordnet
sein. Die Schutzplatte 330 dient zum Schutz der Haltevorrichtung 200, insbesondere
vor dem Laserstrahl der Laservorrichtung 600. Somit kann gewährleistet werden, dass
die Haltevorrichtung 200, insbesondere die Grundplatte 202 und/oder die Arbeitsplatte
204 und/oder die Sockel und/oder die Schlauchklemmen 312 und/oder die Schläuche und/oder
die Adapterstücke 236 und/oder Modulstege 290, weniger verschleißen und langlebig
ausgebildet sind. Es ist denkbar, dass die Schutzplatte 330 für das menschliche Auge
transparent und für den Laserstrahl im Wesentlichen undurchlässig ist. Dazu kann die
Schutzplatte 330 derart ausgebildet sein, dass mittels dielektrischer Schichten oder
spezieller Farbstoffe, selektiv Licht bestimmter Wellenlängen, in dem Fall Laserlicht,
absorbiert oder reflektiert wird, oder dass polarisationsabhängige Materialien Verwendung
finden, wobei das Laserlicht eine andere Polarisation, wie das sichtbare Licht hat,
oder dass nichtlineare optische Materialien Verwendung finden, die in Abhängigkeit
der Lichtintensität ihre optischen Eigenschaften ändern. Dabei ist zu beachten, dass
die Schutzplatte 330 in Abhängigkeit des eingesetzten Lasers (Wellenlänge, Leistung
etc.) zum Schutz der Komponenten der Haltevorrichtung 200 ausgebildet ist.
[0055] Ferner kann die Schutzplatte 330 als Rasterplatte mit Rasterausnehmungen 332 ausgebildet
sein. Die Rasterausnehmungen 322 dienen zur Aufnahme der Unterdruckvorrichtungen 206
und/oder der Unterstützungsmodule 208. Vorzugsweise wird zur Montage der Haltevorrichtung
200 zunächst die Schutzplatte 330 mit den Rasterausnehmungen 332 an der Arbeitsplatte
204 bereitgestellt, wobei die Rasterausnehmungen 332 in Abhängigkeit der Bewegungsbahn
des Laserstrahls positioniert sind. Mittels der Rasterausnehmungen 332 können dann
die Unterdruckvorrichtungen 206 und/oder die Unterstützungsmodule 208 auf der Arbeitsplatte
204 positioniert und fixiert werden. Somit wird verhindert, dass doch eine Unterdruckvorrichtung
206 in die Bewegungsbahn des Laserstrahls gelangt oder dass das Flachmaterial 12 nur
unzureichend gegriffen wird. Es ist denkbar, dass dabei die Unterdruckvorrichtungen
206 und/oder die Unterstützungsmodule 208 von den Sockeln 226, 288 zunächst gelöst
sind und in der Reihenfolge Sockel 226, 288 - Schutzplatte 330 - Adapterstück 236
oder Modulsteg 290 montiert werden. So kann die Schutzplatte 330 zusätzlich fixiert
werden.
[0056] Im Bearbeitungsbereich 18 weist gemäß Fig. 12 die Bearbeitungsvorrichtung 10 die
Laservorrichtung 600 auf. Die Laservorrichtung 600 ist derart eingerichtet, dass ein
durch die Laservorrichtung 600 emittierter, im Wesentlichen parallel zur z-Achse verlaufender
Laserstrahl auf das Flachmaterial 12 gerichtet ist und es an einem Auftreffpunkt zu
einem Energieeintrag in das Flachmaterial 12 kommt, sodass das Flachmaterial an dem
Auftreffpunkt in ein Schnittstück 1 und ein Verschnitt 2 zugeschnitten werden kann.
Das Schnittstück 1 ist das letztlich zu erzeugende Produkt. Der Laserstrahl kann vorzugsweise
über einen Arbeitsbereich bewegt werden, wobei der Arbeitsbereich im Wesentlichen
der Längs- und Querstreckung des Flachmaterials 12 entspricht. Die Laservorrichtung
600 weist vorzugsweise ein Achssystem 602 zum Verlagern des Laserstrahls entlang der
x-Achse mittels einer ersten Linearachse 604 und entlang der y-Achse mittels einer
zweiten Linearachse 606 auf. Ferner ist denkbar, dass das Achssystem 602 eine nicht
dargestellte dritte Linearachse zum Verlagern entlang der z-Achse aufweist.
[0057] Das Flachmaterial 12, das Schnittstück 1 und der Verschnitt 2 können mittels einer
Transportvorrichtung 800 gemäß Fig. 12 gehandhabt werden.
1. Haltevorrichtung (200) zum Halten eines Flachmaterials (12) in einer Bearbeitungsvorrichtung
(10), insbesondere einer Laser-Bearbeitungsvorrichtung, die Haltevorrichtung (200)
umfassend:
eine Arbeitsplatte (204) mit einer entlang einer Plattenebene (222) erstreckenden
Plattenoberseite (220),
entlang einer Halterichtung (271) erstreckende Unterdruckvorrichtungen (206) mit jeweils
einem auf der Plattenoberseite (220) angeordneten Grundsockel (226) und einem am Grundsockel
(226) angeordneten Düsenkopf (256) zum Ansaugen des Flachmaterials (12), entlang der
Halterichtung (271) erstreckende Unterstützungsmodule (208) mit jeweils einem auf
der Plattenoberseite (220) angeordneten Modulsockel (288) und einer am Modulsockel
(288) angeordneten, entlang einer Bürstenebene (301) erstreckenden Bürste (302) zum
Tragen des Flachmaterials (12).
2. Haltevorrichtung (200) nach Anspruch 1,
wobei die Unterdruckvorrichtungen (206) und/oder die Unterstützungsmodule (208) derart
angeordnet sind, dass die Halterichtung (271) senkrecht zur Plattenebene (222) verläuft.
3. Haltevorrichtung (200) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Arbeitsplatte (204) ein ferromagnetisches Material umfasst, und wobei die
Unterdruckvorrichtung (206) und/oder die Unterstützungsmodule (208) jeweils einen
Dauermagneten (224) zum Fixieren der Unterdruckvorrichtung (206) und/oder der Unterstützungsmodule
(208) an der Arbeitsplatte (204) aufweist.
4. Haltevorrichtung (200) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Unterdruckvorrichtung
(206) ein zwischen dem Grundsockel (226) und dem Düsenkopf (256) angeordnetes Adapterstück
(236) aufweist.
5. Haltevorrichtung (200) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei in der Unterdruckvorrichtung
(206) eine entlang der Halterichtung (271) verlaufende Leitung (272) vorgesehen ist,
welche fluidisch einen am Grundsockel (226) angeordneten Leitungseingang (274) zum
Anschluss an eine Unterdruckversorgung und einen am Düsenkopf (256) angeordneten Leitungsausgang
(276) verbindet.
6. Haltevorrichtung (200) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Unterstützungsmodule
(208) derart an der Arbeitsplatte (204) angeordnet sind, dass die Bürstenebene (301)
senkrecht zur Plattenebene (220) verläuft.
7. Haltevorrichtung (200) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Unterstützungsmodule
(208) jeweils zwischen dem Modulsockel (288) und der Bürste (302) ein Modulsteg (290)
aufweisen.
8. Haltevorrichtung (200) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Unterstützungsmodule
(208) jeweils eine Bürstenaufnahme (300) zur Aufnahme der Bürste (302) aufweisen.
9. Haltevorrichtung (200) nach Anspruch 8, wobei in der Bürstenaufnahme (300) ein Klemmelement
(308) zum Fixieren der Bürste (302) in der Bürstenaufnahme (300) vorgesehen ist.
10. Haltevorrichtung (200) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei eine parallel zur
Plattenebene (222) erstreckende Schutzplatte (330) oberhalb der Arbeitsplatte (204)
vorgesehen ist.
11. Haltevorrichtung (200) nach Anspruch 10, wobei die Schutzplatte (330) als Rasterplatte
ausgebildet ist und Rasterausnehmungen (332) zur Aufnahme von Unterdruckvorrichtungen
(206) und/oder Unterstützungsmodulen (208) aufweist.
12. Haltevorrichtung (200) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei ferner wenigstens
eine Schlauchklemme (312) zum Fixieren von Schläuchen vorgesehen ist.
13. Haltevorrichtung (200) nach Anspruch 12, wobei die Schlauchklemme (312) einen Klemmensockel
(314) mit einem Dauermagneten (224) zum Fixieren der Schlauchklemme (312) auf der
Arbeitsplatte (204) aufweist.
14. Baukasten mit wenigstens einer Arbeitsplatte (204), mit Unterdruckvorrichtungen (206)
und mit wenigstens einem Unterstützungsmodul (208), wobei sich die Unterdruckvorrichtungen
(206) in der Größe und/oder in der Form und/oder im Material unterscheiden, wobei
das wenigstens eine Unterstützungsmodul (206) einen Modulsockel (288) und einer am
Modulsockel (288) angeordneten, entlang einer Bürstenebene (301) erstreckende Bürste
(302) zum Tragen eines Flachmaterials (12) aufweist.
15. Bearbeitungsvorrichtung (10), insbesondere Laser-Bearbeitungsvorrichtung, zur Bearbeitung
von Flachmaterialien (12) mit einer Haltevorrichtung (200) nach einem der Ansprüche
1 bis 13.