(19)
(11) EP 4 450 226 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.10.2024  Patentblatt  2024/43

(21) Anmeldenummer: 23168555.3

(22) Anmeldetag:  18.04.2023
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25B 1/10(2006.01)
B25B 1/24(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B25B 1/24; B25B 1/103
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: ALLMATIC-Jakob Spannsysteme GmbH
87647 Unterthingau (DE)

(72) Erfinder:
  • Echtler, Josef
    86975 Bernbeuren (DE)

(74) Vertreter: Gulde & Partner 
Patent- und Rechtsanwaltskanzlei mbB Wallstraße 58/59
10179 Berlin
10179 Berlin (DE)

   


(54) SPANNANTRIEB UND VERFAHREN ZUM WECHSELN MINDESTENS EINES SPANNBACKENS EINES SPANNANTRIEBS


(57) Die Erfindung betrifft einen Spannantrieb (1) mit einem ersten Spannteil (2) und mit einem zweiten Spannteil (2), wobei das erste Spannteil (2) und das zweite Spannteil (3) jeweils mit einem Backenträger (4) verbunden sind, wobei das erste Spannteil (2) und das zweite Spannteil (3) durch eine Antriebsspindel (5) translatorisch gegeneinander bewegbar sind, wobei das erste Spannteil (2) an einer ersten Stirnseite (6) der Antriebsspindel (5) angeordnet ist und wobei das zweite Spannteil (3) an einer zweiten Stirnseite (7) der Antriebsspindel (5) angeordnet ist,
Bei einem Spannantrieb (1), bei dem es ermöglicht wird, den Spannbereich eines Spannantriebs (1), insbesondere eines Spannantriebs (1) für einen Schraubstock, schnell und effizient an ein Werkstück anzupassen, ist ein Adapterelement (12) vorgesehen, wobei das Adapterelement (12) mit dem Backenträger (4) verbindbar ist und wobei der Spannbacken (11) mit dem Adapterelement (12) verbindbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Spannantrieb mit einem ersten Spannteil und mit einem zweiten Spannteil, wobei das erste Spannteil und das zweite Spannteil jeweils mit einem Backenträger verbunden sind, wobei das erste Spannteil und das zweite Spannteil durch eine Antriebsspindel translatorisch gegeneinander bewegbar sind, wobei das erste Spannteil an einer ersten Stirnseite der Antriebsspindel angeordnet ist und wobei das zweite Spannteil an einer zweiten Stirnseite der Antriebsspindel angeordnet ist, wobei Spannbacken an dem Backenträger befestigbar sind.

[0002] Daneben betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Wechseln mindestens eines Spannbackens eines erfindungsgemäßen Spannantriebs

[0003] Spannantriebe, insbesondere für Schraubstöcke, sind im Stand der Technik in einer Vielzahl an Ausgestaltungen bekannt. In der Regel werden die Backenträger durch Drehung der Spindel relativ zueinander aufeinander zubewegt. Ein Backenträger ist dabei fixiert, wobei der andere Backenträger durch Betätigung der Antriebsspindel bewegt wird. An den Backenträgern sind standardmäßig Spannbacken befestigt, mit denen eine Fixierung eines Werkstücks realisiert werden kann. Die Spannbacken liegen nach Drehung der Antriebsspindel gegen ein einzuspannendes Werkstück an. Bei weiterer Drehung der Antriebsspindel baut sich zwischen den Spannteilen eine Spannkraft auf, die über die Spannbacken auf das Werkstück übertragen wird. Einem bestimmten, durch ein Drehwerkzeug an die Spindel des Spannantriebs angelegten, Drehmoment entspricht eine bestimmte Spannkraft zwischen den Spannteilen. Je nach Geometrie der Spannbacken führt diese Spannkraft des Spannantriebs zu einer mehr oder weniger großen, auf das Werkstück einwirkenden Klemmkraft.

[0004] Je nachdem, welche Abmessungen beziehungsweise geometrische Ausgestaltungen das Werkstück aufweist, kann das Einspannen des Werkstücks zwischen den Spannbacken problematisch sein, wenn die Dimensionen des Werkstücks den Verfahrweg der Backenträger und/oder die Abmessungen der Spannbacken überschreiten.

[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Spannantrieb sowie ein Verfahren zum Wechseln mindestens eines Spannbackens eines Spannantriebs anzugeben, bei denen es ermöglicht wird, den Spannbereich eines Spannantriebs, insbesondere eines Spannantriebs für einen Schraubstock, schnell und effizient an ein Werkstück anzupassen.

[0006] Diese Aufgabe ist bei der vorliegenden Erfindung durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils des Patentanspruchs 1 zunächst dadurch gelöst, dass ein Adapterelement vorgesehen ist, wobei das Adapterelement mit dem Backenträger verbindbar ist und wobei der Spannbacken mit dem Adapterelement verbindbar ist.

[0007] Die Spannteile können formschlüssig in den jeweiligen Backenträger einsetzbar ausgestaltet sein. Durch den Formschluss und der Befestigung der Spannteile an der Antriebsspindel kann die Antriebsspindel nicht vollständig aus den Backenträgern entfernt werden. Bevorzugterweise weisen die Spannteile einen größeren Querschnitt auf als die Antriebsspindel. Die Spannteile können somit in eine korrespondierende Vertiefung im Backenträger eingesetzt werden, wobei in der Vertiefung gleichzeitig eine Öffnung zum Durchführen der Antriebsspindel ausgebildet ist, die in ihrem Querschnitt kleiner als die Vertiefung ist. Wenn das Spannteil in die Vertiefung eingesetzt ist, kann die Antriebsspindel nicht weiter in der Öffnung in Einführrichtung verschoben werden.

[0008] Die Backenträger können an einem Unterteil, beispielsweise einer Tragschiene, befestigt werden. Mittels der Tragschiene können die Backenträger auf dem Unterteil in einer Richtung verschoben werden, ohne, dass die Orientierung in anderen Richtungen verändert wird.

[0009] Die Antriebsspindel kann mittels eines Zusatzwerkzeugs oder beispielsweise einer an der Antriebsspindel angeordneten Kurbel angetrieben beziehungsweise gedreht werden. Die Antriebsspindel kann im Wesentlichen zylinderförmig ausgestaltet sein.

[0010] Das Adapterelement ist vorzugsweise flach, beispielsweise in Form einer Platte, ausgestaltet. Durch eine kompakte Bauweise erhöht das Adapterelement den Aufbau des Spannantriebs kaum merklich. Denkbar ist, dass in dem Backenträger eine Ausnehmung ausgebildet ist, in die das Adapterelement einlegbar ist. Das Adapterelement kann Eingriffselemente aufweisen, die in korrespondierende Eingriffsausnehmungen am Backenträger eingreifen, um den Backenträger in der horizontalen Ebene zu fixieren. Denkbar ist auch, dass die entsprechenden Eingriffselemente am Backenträger ausgebildet sind und das Adapterelement die Eingriffsausnehmungen aufweist. Bevorzugt ist das Adapterelement derart ausgestaltet, dass es Serienspannbacken in verschiedenen Ausgestaltungen aufnehmen kann.

[0011] Daher besteht ein großer Vorteil des vorgenannten Spannantriebs darin, dass durch das Adapterelement der Spannantrieb, beispielsweise in einem Schraubstock, auf einfache Weise schnell an verschiedenste Werkstücke angepasst werden kann, sodass eine zügige Weiterbearbeitung möglich ist.

[0012] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.

[0013] Bei einer ersten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Spannantriebs ist vorgesehen, dass das Adapterelement mittels einer Nut-Feder-Kombination auf den Backenträger aufschiebbar ist. Bevorzugt sind an zwei gegenüberliegenden Seiten des Adapterelements Federn angeordnet, die in korrespondierende Nuten, die an dem Backenträger ausgebildet sind, eingreifen können. Durch diese Ausgestaltung ist die Adapterplatte bereits in vertikaler Richtung fixiert, da das Adapterelement, wenn es in Eingriff mit den Nuten des Backenträgers steht, nicht von dem Backenträger nach oben abgezogen werden kann.

[0014] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Spannantriebs ist vorgesehen, dass das Adapterelement derart achssymmetrisch ausgebildet ist, dass es mit einer ersten Seite auf den Backenträger aufschiebbar ist und dass es mit einer zweiten Seite um 180° gedreht auf den Backenträger aufschiebbar ist. Durch diese Ausgestaltung ist es möglich, beispielsweise auch multifunktionale Spannbacken zu verwenden, die sowohl eine erste Klemmseite als auch eine zweite Klemmseite aufweisen. Durch Drehung des Adapterelements und anschließendem Befestigen des Adapterelements an dem Backenträger werden entsprechend auch die Spannbacken gedreht. Somit können zügig Spannbacken gedreht und das Spannantrieb entsprechend an verschiedene Werkstücke angepasst werden. Dabei ist die erste Klemmseite bevorzugt von der zweiten Klemmseite geometrisch verschieden. Ein geometrischer Unterschied kann auch bereits in der durch die Spannbacken bereitgestellten unterschiedlichen Klemmflächen der ersten Klemmseite und der zweiten Klemmseite entstehen.

[0015] Bei einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Spannantriebs ist an dem Backenträger mindestens eine Befestigungsausnehmung, vorzugsweise zwei Befestigungsausnehmungen vorgesehen, wobei eine Befestigungsschraube in die Befestigungsausnehmung einschraubbar ist und wobei die Befestigungsschraube im eingeschraubten Zustand einen Formschluss mit dem ersten Adapterelement ausbildet..

[0016] Um die spielfreie Befestigung der Adapterplatte an dem Backenträger zu verbessern, ist bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass an dem Adapterelement mindestens eine Vertiefung ausgebildet ist, die mit einem Ende der Befestigungsschraube korrespondiert, wobei die Befestigungsschraube im eingebauten Zustand in die Vertiefung eingreift. Durch die Vertiefung besteht ein Formschluss zwischen dem Adapterelement und der Befestigungsschraube. Die Vertiefung kann auch derart ausgestaltet sein, dass durch die Vertiefung die Nut zum Aufschieben auf den Backenträger unterbrochen wird. Somit kann das Adapterelement in Aufbau flach gehalten werden, da sich die Nut und die Vertiefung in derselben Ebene befinden.

[0017] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Spannantriebs ist vorgesehen, dass die Befestigungsschraube ein Gewinde aufweist, dessen Gewindegang eine Steigung größer 29 mm pro Umdrehung, vorzugsweise größer 39 mm pro Umdrehung aufweist. Ein derart steil ausgestaltetes Gewinde führt dazu, dass die Umdrehungen, die zum Einschrauben der Befestigungsschraube benötigt werden, minimiert werden. Bei einem Gewinde mit einer Steigung größer 39 mm pro Umdrehung ist keine ganze Umdrehung notwendig, um die Befestigungsschraube mit dem Adapterelement in Eingriff zu bringen.

[0018] Zusätzlich ist bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass in der Befestigungsausnehmung ein Gewindestift angeordnet ist, der in das Gewinde der Befestigungsschraube eingreift. In der Befestigungsausnehmung kann ein zum Gewinde der Befestigungsschraube korrespondierendes Gewinde ausgebildet sein. Bevorzugt ist in der Befestigungsausnehmung aber ein Gewindestift angeordnet, der eine Führung der Befestigungsschraube in der Klemmausnehmung realisiert.

[0019] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Spannantriebs ist vorgesehen, dass in der Befestigungsausnehmung ein Federdruckstift angeordnet ist, dass der Federdruckstift eine Kugel in einer ersten Position hält, wobei beim Einschrauben der Befestigungsschraube die Kugel durch die Befestigungsschraube von der ersten Position in eine zweite Position verbringbar ist. Die Kugel kann dann in einer in der Befestigungsschraube ausgebildeten Kugelvertiefung einrasten, sodass sich die Befestigungsschraube während der Bearbeitung eines eingespannten Werkstücks, beispielsweise aufgrund von Vibrationen, nicht löst. Darüber hinaus bietet das Einrasten der Kugel ein haptisches beziehungsweise akustisches Feedback für einen Anwender, dem durch das Einrasten der Kugel signalisiert wird, dass die Befestigungsschraube in ihre Endposition verbracht wurde.

[0020] Bei einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Spannantriebs ist an dem Backenträger mindestens eine Klemmausnehmung, vorzugsweise zwei Klemmausnehmungen vorgesehen, wobei eine Klemmschraube in die Klemmausnehmung einschraubbar ist und wobei die Klemmschraube im eingeschraubten Zustand eine Klemmkraft auf das Adapterelement ausübt. Die Klemmausnehmung kann dabei derart angeordnet sein, dass die Klemmschraube einen flach ausgebildeten Abschnitt an dem Adapterelement als Anlagefläche nutzt. Auf diese Weise ist die Anlagefläche maximiert. Die Klemmschraube kann an ihrem eingeschraubten Ende flach ausgestaltet sein, sodass das eingeschraubte Ende und der flach ausgestaltete Abschnitt mit der maximalen Projektionsfläche in Kontakt stehen. Die obigen Ausführungen betreffend die Befestigungsschraube beziehungsweise die Befestigungsausnehmung gelten analog auch für die Klemmschraube beziehungsweise die Klemmausnehmung. Denkbar ist ebenfalls dass die Befestigung mittels Formschluss sowie eine Klemmung simultan durch dieselbe Schraube realisiert wird. In diesem Fall entspricht die Klemmausnehmung der Befestigungsausnehmung. Die Klemmschraube ist dann gleichzeitig die Befestigungsschraube.

[0021] Die vorgenannte Aufgabe wird außerdem gelöst von einem Verfahren zum Wechseln mindestens eines Spannbackens eines erfindungsgemäßen Spannantriebs, wobei das Adapterelement mit an dem Adapterelement befestigtem Spannbacken von dem Backenträger gelöst wird. Die obigen Ausführungen betreffend den erfindungsgemäßen Spannantrieb gelten entsprechend auch für das erfindungsgemäße Verfahren.

[0022] Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.

[0023] Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Figur 1
eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Spannantriebs,
Figur 2
eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Adapterelements auf dem Backenträger eines Spannantriebs und
Figur 3
eine Schnittdarstellung des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 2.


[0024] Figur 1 zeigt einen Spannantrieb 1 für einen Schraubstock mit einem ersten Spannteil 2 und mit einem zweiten Spannteil 3. Das erste Spannteil 2 und das zweite Spannteil 3 sind jeweils mit einem Backenträger 4 verbunden. Das erste Spannteil 2 und das zweite Spannteil 3 sind durch eine Antriebsspindel 5 translatorisch gegeneinander bewegbar. Das erste Spannteil 2 ist an einer ersten Stirnseite 6 der Antriebsspindel 5 angeordnet. Das zweite Spannteil 3 ist an einer zweiten Stirnseite 7 der Antriebsspindel 5 angeordnet. Das erste Spannteil 2 ist lösbar mit der Antriebsspindel 5 verbunden. Ein erster Backenträger 8 ist an einem Unterteil 9 in Form einer Tragschiene befestigt. Ein zweiter Backenträger 10 ist in axialer Richtung der Tragschiene verfahrbar auf dem Unterteil 9 angeordnet. Wenn die Antriebsspindel 5 betätigt wird, wird der zweite Backenträger 10 verfahren, sodass die Backenträger 4 relativ zueinander aufeinander zubewegt werden. An den Backenträgern 4 sind Spannbacken 11 angeordnet. Die Spannbacken 11 dienen dazu, ein hier nicht dargestelltes Werkstück für die weitere Bearbeitung einzuspannen. Die Spannbacken 11 werden mittels eines Adapterelements 12 an dem Backenträger 4 befestigt.

[0025] In Figur 2 ist ein derartiges Adapterelement 12 dargestellt. Das Adapterelement 12 ist mit dem Backenträger 4 verbindbar, wobei der Spannbacken 11 mit dem Adapterelement 12 verbindbar ist. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Adapterelement 12 mittels einer Nut-Feder-Kombination auf den Backenträger 4 aufschiebbar .An zwei gegenüberliegenden Seiten des Adapterelements 12 sind Federn 13 angeordnet, die in korrespondierende Nuten 14, die an dem Backenträger 4 ausgebildet sind, eingreifen können. Durch diese Ausgestaltung ist das Adapterelement 12 bereits in vertikaler Richtung fixiert, da das Adapterelement 12, wenn es in Eingriff mit den Nuten 14 des Backenträgers 4 steht, nicht von dem Backenträger 4 nach oben abgezogen werden kann.

[0026] Um das Adapterelement 12 zusätzlich in der horizontalen Ebene zu befestigen, sind an Backenträger 4 zwei Befestigungsausnehmungen 15 vorgesehen. In die Befestigungsausnehmungen 15 werden Befestigungsschrauben 16 eingeschraubt. Die Befestigungsschrauben 16 bilden im eingeschraubten Zustand einen Formschluss mit dem Adapterelement 12 aus. Die Befestigungsschraube 16 weist ein Gewinde 17 auf, dessen Gewindegang eine Steigung größer 39 mm pro Umdrehung aufweist. Ein derart steil ausgestaltetes Gewinde 17 führt dazu, dass die Umdrehungen, die zum Einschrauben der Klemmschraube 16 benötigt werden, minimiert werden. Bei einem Gewinde 17 mit einer Steigung größer 39 mm pro Umdrehung ist keine ganze Umdrehung notwendig, um die Befestigungsschraube 16 mit dem Adapterelement 12 in Eingriff zu bringen.

[0027] Zusätzlich ist in der Befestigungsausnehmung 15 ein Gewindestift 18 angeordnet, der in das Gewinde 17 der Befestigungsschraube 16 eingreift. Der Gewindestift 18 bewirkt eine Führung der Befestigungsschraube 16 in der Befestigungsausnehmung 15.

[0028] Um die spielfreie Befestigung des Adapterelements 12 an dem Backenträger 4 zu verbessern, ist an dem Adapterelement 12 an gegenüberliegenden Seiten jeweils eine Vertiefung 19 ausgebildet, die mit einem Ende der Befestigungsschraube 16 korrespondiert. Die Befestigungsschraube 16 greift im eingebauten Zustand in die Vertiefung 19 ein. Durch die Vertiefung 19 wird ein Formschluss zwischen dem Adapterelement 12 und der Befestigungsschraube 16 ausgebildet. In diesem Ausführungsbeispiel wird durch die Vertiefung 19 die Feder 13 zum Aufschieben in die Nut 14 auf den Backenträger 4 teilweise unterbrochen, sodass die Feder in einen ersten Abschnitt 20 und einen zweiten Abschnitt 21 unterteilt wird. Somit kann das Adapterelement 12 im Aufbau flach gehalten werden, da sich die Nut 14 und die Vertiefung 19 in derselben Ebene befinden. Entsprechend ist auch die Nut 14 durch die Befestigungsausnehmung 15 unterbrochen.

[0029] Das Adapterelement 12 ist insgesamt flach, in Form einer Platte ausgestaltet. Dabei sind auf der Oberseite 22 des Adapterelements 12 Bohrungen 23 vorgesehen, mittels derer auf das Adapterelement 12 aufgesetzte Spannbacken 11 befestigt werden können. In diesem Ausführungsbeispiel weisen die Bohrungen 23 Innengewinde auf, sodass die Spannbacken 11 mit Schraubverbindungen auf das Adapterelement 12 aufgeschraubt werden können. Zusätzlich sind an dem Adapterelement 12 Positionierungsausnehmungen 24 ausgebildet. Ein zu befestigender Spannbacken 11 kann zu den Positionierungsausnehmungen 24 korrespondierende Positionierungselemente aufweisen, die passgenau in die Positionierungsausnehmungen 24 einsetzbar sind. Auf diese Weise kann ein zu dem Adapterelement 24 kompatibler Spannbacken 11 nur in einer vorgegebenen Orientierung auf dem Adapterelement 12 befestigt werden. Auf diese Weise wird die Handhabung im laufenden Betrieb deutlich erleichtert.

[0030] Figur 3 zeigt eine Schnittdarstellung des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 2, wobei zu erkennen ist, dass in der Befestigungsausnehmung 15 ist ein Federdruckstift 25 angeordnet ist. Der Federdruckstift 25 umfasst eine Kugel 26, die durch eine Federkraft einer Druckfeder in einer ersten Position gehalten wird. Beim Einschrauben der Befestigungsschraube 16 wird die Kugel 26 durch die Befestigungsschraube 16 zunächst von der ersten Position in eine zweite Position verbracht. Die Kugel 26 kann dann in einer in der Befestigungsschraube 16 ausgebildeten Kugelvertiefung 27 einrasten, sodass sich die Befestigungsschraube 16 während der Bearbeitung eines eingespannten Werkstücks, beispielsweise aufgrund von Vibrationen, nicht löst. Darüber hinaus bietet das Einrasten der Kugel 26 ein haptisches beziehungsweise akustisches Feedback für einen Anwender, dem durch das Einrasten der Kugel 26 signalisiert wird, dass die Befestigungsschraube 16 in ihre Endposition verbracht wurde.

Bezugszeichenliste



[0031] 
1
Spannantrieb
2
Erstes Spannteil
3
Zweites Spannteil
4
Backenträger
5
Antriebsspindel
6
Erste Stirnseite
7
Zweite Stirnseite
8
Erster Backenträger
9
Unterteil
10
Zweiter Backenträger
11
Spannbacken
12
Adapterelement
13
Feder
14
Nut
15
Befestigungsausnehmung
16
Befestigungsschraube
17
Gewinde
18
Gewindestift
19
Vertiefung
20
Erster Abschnitt
21
Zweiter Abschnitt
22
Oberseite
23
Bohrung
24
Positionierungsausnehmung
25
Federdruckstift
26
Kugel
27
Kugelvertiefung



Ansprüche

1. Spannantrieb (1) mit einem ersten Spannteil (2) und mit einem zweiten Spannteil (2), wobei das erste Spannteil (2) und das zweite Spannteil (3) jeweils mit einem Backenträger (4) verbunden sind, wobei das erste Spannteil (2) und das zweite Spannteil (3) durch eine Antriebsspindel (5) translatorisch gegeneinander bewegbar sind,

wobei das erste Spannteil (2) an einer ersten Stirnseite (6) der Antriebsspindel (5) angeordnet ist und wobei das zweite Spannteil (3) an einer zweiten Stirnseite (7) der Antriebsspindel (5) angeordnet ist,

wobei Spannbacken (11) an dem Backenträger (4) befestigbar sind,

dadurch gekennzeichnet,

dass ein Adapterelement (12) vorgesehen ist, wobei das Adapterelement (12) mit dem Backenträger (4) verbindbar ist und wobei der Spannbacken (11) mit dem Adapterelement (12) verbindbar ist.


 
2. Spannantrieb (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das die Adapterelement (12) mittels einer Nut-Feder-Kombination auf den Backenträger (4) aufschiebbar ist.
 
3. Spannantrieb (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Adapterelement (12) derart achssymmetrisch ausgebildet ist, dass es mit einer ersten Seite auf den Backenträger (4) aufschiebbar ist und dass es mit einer zweiten Seite um 180° gedreht auf den Backenträger (4) aufschiebbar ist.
 
4. Spannantrieb (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Backenträger (4) mindestens eine Befestigungsausnehmung (15), vorzugsweise zwei Befestigungsausnehmungen (15) vorgesehen, wobei eine Befestigungsschraube (16) in die Befestigungsausnehmung (15) einschraubbar ist und wobei die Befestigungsschraube (16) im eingeschraubten Zustand einen Formschluss mit dem ersten Adapterelement (12) ausbildet.
 
5. Spannantrieb (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Adapterelement (12) mindestens eine Vertiefung (19) ausgebildet ist, die mit einem Ende der Befestigungsschraube (16) korrespondiert, wobei die Befestigungsschraube (16) im eingebauten Zustand in die Vertiefung (19) eingreift.
 
6. Spannantrieb (1) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsschraube (16) ein Gewinde (17) aufweist, dessen Gewindegang eine Steigung größer 29 mm pro Umdrehung, vorzugsweise größer 39 mm pro Umdrehung aufweist.
 
7. Spannantrieb (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Befestigungsausnehmung (15) ein Gewindestift (18) angeordnet ist, der in das Gewinde (17) der Befestigungsschraube (16) eingreift.
 
8. Spannantrieb (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Befestigungsausnehmung (15) ein Federdruckstift (25) angeordnet ist, dass der Federdruckstift (25) eine Kugel (26) in einer ersten Position hält, wobei beim Einschrauben der Befestigungsschraube (16) die Kugel (26) durch die Befestigungsschraube (16) von der ersten Position in eine zweite Position verbringbar ist.
 
9. Spannantrieb (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Backenträger (4) mindestens eine Klemmausnehmung, vorzugsweise zwei Klemmausnehmungen vorgesehen sind, dass eine Klemmschraube in die Klemmausnehmung einschraubbar ist und dass die Klemmschraube im eingeschraubten Zustand eine Klemmkraft auf das Adapterelement (12) ausübt.
 
10. Verfahren zum Wechseln mindestens eines Spannbackens eines Spannantriebs (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Adapterelement (12) mit an dem Adapterelement (12) befestigtem Spannbacken (11) von dem Backenträger (4) gelöst wird.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht