[0001] Die Erfindung betrifft eine Trennvorrichtung für einen Blisterschlauch mit einer
Mehrzahl von Blisterbeuteln, ein Verfahren zum Trennen eines solchen Blisterschlauches,
eine Verpackungsvorrichtung mit einer Trennvorrichtung sowie deren Verwendung.
[0002] Verpackungsvorrichtungen werden unter anderem in Blisterautomaten, wie sie beispielsweise
aus der
WO 2013/034504 A1 bekannt sind, verwendet. Die Blisterautomaten umfassen, je nach Ausbaustufe, mehrere
hundert Vorrats- und Abgabestationen, in welchen jeweils mehrere Arzneimittelportionen
oder Nahrungsergänzungsmittelportionen (nachfolgend kurz Portionen, allgemeiner auch
als Kleinstückgüter bezeichnet) eines bestimmten Typs gelagert sind. Auf Anforderung
können einzelne Portionen von den Vorrats- und Abgabestationen abgegeben werden, und
werden dann über eine Führungseinrichtung einer Verpackungsvorrichtung zugeführt,
bei welcher die Portionen verpackt beziehungsweise verblistert werden.
[0003] Bei der Verblisterung wird eine Verpackungsmaterialbahn von der Verpackungsvorrichtung
in einen Blisterschlauch mit einer Mehrzahl von hintereinander angeordneten Blisterbeuteln
umgeformt, wobei in den Blisterbeuteln eine oder mehrere Kleinstückgüter angeordnet
sind. Bei den Kleinstückgütern handelt es sich im Falle von Anwendungen im medizinischen
Bereich regelmäßig um Arzneimittelportionen oder Nahrungsergänzungsmittelportionen.
Bei nicht-medizinischen Anwendungen können aber auch z. B. Schrauben, Muttern und
dergleichen verblistert werden.
[0004] Üblicherweise wird der sich bildende Blisterschlauch aus dem Blisterautomaten geführt
und entweder mit einer separaten Vorrichtung zu einer Blisterschlauchrolle aufgerollt
und anschließend gelagert, transportiert oder weiterverarbeitet.
[0005] Es kann auch vorgesehen sein, dass der Blisterschlauch vor dem Aufrollen einem sogenannten
Inspektor zugeführt wird, der die Sollzusammenstellungen der Kleinstückgüter in den
Blisterbeuteln verifiziert und Beutel mit falschem Inhalt markiert.
[0006] Unabhängig von der weiteren Verwendung des Blisterschlauches ist es aufgrund seiner
Natur (Blisterbeutel für eine Vielzahl von Patienten in einem Strang bzw. Schlauch)
notwendig, diesen in geeignete Segmente zu trennen. Die Segmentgröße ist variabel,
denkbar ist es, Segmente pro Patient abzutrennen; denkbar sind aber auch größere Segmente
(Segment pro Abteilung in einem Krankenhaus) sowie kleine Segmente (Blisterbeutel
pro Patient pro Einnahmezeitpunkt).
[0007] Üblicherweise wird die Trennung von einem geschulten Benutzer durchgeführt, der die
Trennung zum Beispiel anhand von aufgedruckten Informationen bzw. Anweisungen durchführt.
Eine solche händische Trennung ist jedoch sehr fehleranfällig und für einen Benutzer
eine monotone unwillkommene Beschäftigung. Die Trennung durch einen Benutzer macht
es ferner notwendig, dass die Trennung des Blisterschlauches außerhalb des Blisterautomaten
stattfindet.
[0008] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Trennvorrichtung für einen Blisterschlauch
mit einer Mehrzahl von Blisterbeuteln sowie ein Verfahren bereitzustellen, mit welcher
bzw. welchem die Trennung automatisiert und ggf. innerhalb eines Blisterautomaten
stattfinden kann.
[0009] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Trennvorrichtung nach Anspruch 1. Die erfindungsgemäße
Trennvorrichtung für einen Blisterschlauch mit einer Mehrzahl von Blisterbeuteln umfasst
eine Blisterschlauch-Zuführeinrichtung mit einem ersten Transportmittel und einem
zugeordneten ersten Transportmittellager, die derart ausgebildet sind, dass ein erster
Abschnitt des Blisterschlauches zwischen dem ersten Transportmittel und dem ersten
Transportmittellager geklemmt in einer Transportrichtung geleitet wird, so dass ein
Verrutschen relativ zu dem ersten Transportmittel verhindert ist,
eine stromab der Blisterschlauch-Zuführeinrichtung angeordnete Blister-Ableiteinrichtung
mit einem zweiten Transportmittel und einem zugeordneten zweiten Transportmittellager,
die derart ausgebildet sind, dass ein zweiter Abschnitt des Blisterschlauches zwischen
dem zweiten Transportmittel und dem zweiten Transportmittellager rutschfest relativ
zu dem zweiten Transportmittel einklemmbar ist, wobei die Blisterschlauch-Zuführeinrichtung
und die Blister-Ableiteinrichtung derart angeordnet sind, dass zwischen dem ersten
Abschnitt und dem zweiten Abschnitt des Blisterschlauches eine (und zwar genau eine)
Trennhilfe zwischen zwei Blisterbeuteln anordenbar ist bzw. angeordnet wird (wenn
getrennt werden soll),
einen ersten, mit dem ersten Transportmittel gekoppelten Antrieb und einen zweiten,
mit dem zweiten Transportmittel gekoppelten Antrieb, sowie einer mit dem ersten und
dem zweiten Antrieb gekoppelten Steuereinrichtung.
[0010] Erfindungsgemäß ist die Steuereinrichtung ausgebildet, mit Hilfe des zweiten Transportmittels
temporär eine Zugkraft ZK in Transportrichtung TR auf den zweiten Abschnitt des Blisterschlauches
auszuüben, wobei die Zugkraft derart dimensioniert ist, dass der zweite Abschnitt
des Blisterschlauches bei der Trennhilfe von dem ersten Abschnitt des Blisterbeutels
getrennt wird.
[0011] Die erfindungsgemäße Trennvorrichtung ist konstruktiv einfach gehalten und umfasst
nur wenige Bauteile, so dass sie ohne Probleme in bekannten Blisterautomaten integriert
werden kann. Für die Trennung als solches wird kein spezielles Schneidewerkzeug verwendet,
sondern es wird zu einem vorgegebenen Zeitpunkt eine Zugkraft auf den zweiten Abschnitt
des Blisterbeutels ausgeübt, welche für eine Trennung des zweiten Abschnitts von dem
ersten Abschnitt sorgt, und zwar an der vorgegebenen Trennstelle, die durch eine Trennhilfe
vorgegeben ist. Dabei handelt es sich um eine gezielt angeordnete Materialschwachstelle,
zum Beispiel in Form einer Perforierung oder ähnlichem. Zum Aufbringen der Zugkraft
werden die Transportmittel über die Steuereinrichtung derart angesteuert, dass diese
unterschiedliche Transportgeschwindigkeiten auf den Blisterbeutel übertragen. Dazu
ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Blisterbeutel zwischen den Transportmitteln
und den Transportmittellagern in Bezug auf die Transportmittel rutschfest angeordnet
bzw. geklemmt ist. Die Klemmkraft ist dabei so zu wählen, dass die Zugkraft eine Trennung
bei der Trennhilfe bewirkt, bevor ein Abschnitt des Blisterschlauches zwischen Transportmittel
und Transportmittellager durchrutscht. Wie die für die Trennung als solche erforderlichen
Kräfte dimensioniert und erzeugt werden, ist abhängig von dem genauen Aufbau der Transportmittel
sowie der Beschaffenheit des Blisterschlauches und der Trennhilfe.
[0012] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es, dass mit dieser ein
Blisterschlauch getrennt werden kann, ohne dass die Verblisterungsgeschwindigkeit
einer ggf. vorgeschalteten Verpackungsvorrichtung gedrosselt werden müsste. Der Blisterschlauch
kann ohne Taktung durch die Trennvorrichtung laufen, wie dies insbesondere anhand
des weiter unten beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens ersichtlich wird.
[0013] Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat ferner den Vorteil, dass keine Messer, Scheren
oder sonstige schneidenden Werkzeuge verwendet werden, das Verletzungsrisiko für einen
Anwender ist minimiert.
[0014] Wie genau die Klemmwirkung bei dem ersten und zweiten Transportmittel erzeugt wird,
ist für die Erfindung nicht wesentlich und ist abhängig von der genauen Ausbildung
der Trennvorrichtung. Denkbar ist, dass Transportmittel und/oder Transportmittellager
vertikal verstellbar sind. Bei dem zweiten Transportmittel und dem zugeordneten Transportmittellager
ist es nicht notwendig, dass diese stets in Kontakt mit dem Blisterschlauch sind.
Die Klemmung und das Ausüben der Zugkraft muss nur dann erfolgen, wenn zwei benachbarte
Blisterbeutel mit zwischen diesen angeordneter Trennhilfe getrennt werden sollen.
[0015] Bei einer baulich besonders einfachen Ausführungsform ist es vorgesehen, dass zumindest
eines der Transportmittel im Kontaktbereich zum Blisterschlauch eine elastisch verformbare
Beschichtung, vorzugsweise eine Silikonbeschichtung, aufweist. Im Kontaktbereich mit
dem Blisterschlauch wird die Beschichtung komprimiert, wodurch zumindest ein Kraftschluss
zwischen Transportmittel und Blisterschlauch entsteht. In Abhängigkeit davon, ob in
dem Kontaktbereich ggf. auch ein Kleinstückgut in einem Blisterbeutel angeordnet ist,
kann temporär auch ein Formschluss entstehen. Durch die Rückstellkraft der elastisch
verformbaren Beschichtung wird die Klemmkraft ausgeübt, der Kraft- und ggf. Formschluss
verhindert ein Verrutschen gegenüber dem Transportmittel. Wie genau die Beschichtung
beschaffen sein muss, ist wieder abhängig von den baulichen Details und auch dem Betrieb
der Trennvorrichtung. Wesentlich ist, dass die vorgenannten Funktionen bereitgestellt
werden.
[0016] Alternativ oder zusätzlich kann es vorgesehen sein, dass das erste oder beide Transportmittel
ein Federmittel umfasst bzw. umfassen, welches ein Transportmittel gegen bzw. auf
das erste Transportmittellager drückt bzw. zieht. Die Federkraft des Federmittels
wirkt sich auf die Klemmwirkung aus und ist entsprechend einzustellen.
[0017] Wie genau das erste und zweite Transportmittel ausgebildet ist bzw. sind, ist für
die Erfindung nicht wesentlich. Wesentlich ist lediglich, dass diese eine translatorische
Bewegung eines zugeordneten Abschnitts des Blisterbeutels bewirken bzw. auf diesen
übertragen. Zum Beispiel können die Transportmittel einen Transportriemen umfassen,
der in Kontakt mit einem Abschnitt des Blisterbeutels tritt. Bei einer konstruktiv
einfachen und räumlich wenig anspruchsvollen Ausführungsform ist es vorgesehen, dass
das erste und/oder zweite Transportmittel eine erste bzw. zweite Transportrolle aufweist,
wobei jede Transportrolle und das bzw. die Transportmittellager vorzugsweise derart
angeordnet sind, dass der erste und/oder zweite Abschnitt ein Seitenbereich des Blisterschlauches
ist. Durch die bevorzugte Anordnung der Transportrolle(n) wird erreicht, dass der
Kontaktbereich Transportmittel / Abschnitt Blisterbeutel in einen Bereich des Blisterbeutels
gelegt wird, in dem wenige oder gar keine Kleinstückgüter angeordnet sind. Wenn eine
Transportrolle beispielsweise nur in dem Längsfügebereich des Blisterschlauches in
Kontakt mit dem Blisterschlauch tritt, ist gewährleistet, dass in diesem Bereich keine
Kleinstückgüter angeordnet sind. Wenn dies nicht der Fall ist, muss gewährleistet
sein, dass das Transportmittel und/oder das Transportmittellager vertikal flexibel
ist, was zum Beispiel durch die oben erwähnte elastisch verformbare Beschichtung erreicht
werden kann.
[0018] Um einen möglichst gleichmäßigen Transport des Blisterschlauches zu gewährleisten,
ist es bei einer Weiterbildung der oben beschriebenen Ausführungsform vorgesehen,
dass die erste und/oder zweite Transportrolle als erste bzw. zweite Transportdoppelrolle
ausgebildet ist, wobei die erste und/oder zweite Transportdoppelrolle und das erste
und/oder zweite Transportmittellager vorzugsweise derart ausgebildet und angeordnet
sind, dass der erste und/oder zweite Abschnitt beide Seitenbereiche des Blisterschlauches
umfasst.
[0019] Bei einer baulich einfachen und platzsparenden Ausführungsform ist es darüber hinaus
zusätzlich vorgesehen, dass das erste und/oder zweite Transportmittellager als erste
bzw. zweite Lagerrolle ausgebildet ist, wobei die erste und/oder zweite Lagerrolle
und die erste und/oder zweite Transportrolle vorzugsweise derart angeordnet sind,
dass der erste und/oder zweite Abschnitt ein Seitenbereich des Blisterschlauches ist.
[0020] Auch bei dieser Ausführungsform kann es in Weiterbildung vorgesehen sein, dass die
erste und/oder zweite Lagerrolle als erste bzw. zweite Lagerdoppelrolle ausgebildet
ist, wobei die erste und/oder zweite Lagerdoppelrolle und die erste und/oder zweite
Transportdoppelrolle vorzugsweise derart ausgebildet und angeordnet sind, dass der
erste und/oder zweite Abschnitt beide Seitenbereiche des Blisterschlauches umfasst.
[0021] Wie oben dargelegt, sind das erste Transportmittel sowie das erste Transportmittellager
ständig in Kontakt mit dem Blisterschlauch, und zwar um einen Transport als solchen
in und durch die Trennvorrichtung zu gewährleisten. Ein solcher ständiger Kontakt
kann auch bei dem zweiten Transportmittel bzw. Transportmittellager vorliegen, dies
ist aber nicht zwingend, da die Funktionalität des zweiten Transportmittels (das Übertragen
einer Zugkraft) nicht ständig bereitgestellt werden muss. Bei einer bevorzugten alternativen
Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das zweite Transportmittel und das zweite
Transportmittellager als Kreissektorrollen mit zumindest einem Sektorelement ausgebildet
sind, wobei die Kreissektorrollen zum Kontaktieren des zweiten Abschnitts des Blisterschlauches
aufeinander abgestimmt sind. Bei dieser Ausführungsform wird die Zugkraft ausgeübt,
indem die Kreissektorrollen für beispielsweise eine Umdrehung mit einer Geschwindigkeit
gedreht werden, die eine höhere translatorische Geschwindigkeit induziert als das
erste Transportmittel. Diese Differenz bedingt die Zugkraft, die das Trennen an der
Trennhilfe verursacht. Die Kreissektorrollen sind also nur dann in Kontakt mit dem
zweiten Abschnitt des Blisterbeutels, wenn eine Trennung zwischen erstem und zweitem
Abschnitt erfolgen soll.
[0022] Wie oben angedeutet, kann es sinnvoll sein, die in einem Blisterbeutel angeordneten
Kleinstückgüter aus dem Seitenbereich (bezogen auf die Transportrichtung) in den Mittelbereich
eines Blisterbeutels zu führen, um die Kontaktierung mit einem Transportmittel zu
vermeiden. Daher ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass die
Trennvorrichtung stromauf der Blisterschlauch-Zuführeinrichtung eine Kleinstückgüterführung
aufweist, die in einem Blisterbeutel enthaltene Kleinstückgüter von den Seitenbereichen
eines Blisterbeutels in den mittleren Bereich leitet.
[0023] Damit eine Trennung stattfinden kann, muss zumindest zwischen den zu trennenden Blisterbeuteln
eine Trennhilfe vorgesehen sein. Diese kann beispielsweise bei der der Trennung vorgeschalteten
Verblisterung im Bereich der Querverfügung eingebracht werden. Damit die Trennvorrichtung
aber auch mit Blisterautomaten betrieben werden kann, die nicht direkt bei der Verblisterung
Trennhilfen einbringen, ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass
die Trennvorrichtung stromauf der Blisterschlauch-Zuführeinrichtung eine Einrichtung
zum Einbringen von Trennhilfen zwischen Blisterbeuteln des Blisterschlauches umfasst.
[0024] Die oben genannte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch ein Verfahren nach Anspruch
11. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Trennen eines Blisterschlauches mit einer Mehrzahl
von Blisterbeuteln umfasst die Schritte, dass
ein Blisterschlauch bereitgestellt wird, bei welchem zwischen einzelnen Blisterbeuteln
eine Trennhilfe angeordnet ist,
der Blisterschlauch einer Blisterschlauch-Zuführeinrichtung mit einem ersten Transportmittel
und einem zugeordneten ersten Transportmittellager zugeführt wird und ein erster Abschnitt
des Blisterschlauches derart zwischen erstem Transportmittel und erstem Transportmittellager
geklemmt geleitet wird, dass ein Verrutschen relativ zu dem ersten Transportmittel
verhindert wird,
der Blisterschlauch über den eingeklemmten ersten Abschnitt mit dem ersten Transportmittel
in einer Transportrichtung TR mit einer Zuführgeschwindigkeit G1 bewegt wird,
der Blisterschlauch einer stromab der Blisterschlauch-Zuführeinrichtung angeordneten
Blister-Ableiteinrichtung mit einem zweiten Transportmittel und einem zugeordneten
zweiten Transportmittellager zugeführt wird,
ein zweiter Abschnitt des Blisterschlauches zwischen dem zweiten Transportmittel und
dem zweiten Transportmittellager rutschfest relativ zu dem zweiten Transportmittel
eingeklemmt wird, so dass eine Trennhilfe zwischen der Blisterschlauch-Zuführeinrichtung
und der Blister-Ableiteinrichtung angeordnet wird, und
mit Hilfe des zweiten Transportmittels temporär eine Zugkraft in Transportrichtung
TR auf den zweiten Abschnitt des Blisterschlauches ausgeübt wird, die derart dimensioniert
wird, dass der zweite Abschnitt des Blisterschlauches bei der Trennhilfe von dem ersten
Abschnitt des Blisterbeutels abgetrennt wird.
[0025] Wie bereits oben dargelegt, wird eine Trennung zwischen zwei Abschnitten des Blisterschlauches
herbeigeführt, indem eine Zugkraft auf den zweiten Abschnitt ausgeübt wird. Der erste
Abschnitt und der zweite Abschnitt bezeichnen dabei Bereiche von zwei benachbarten
Blisterbeuteln, zwischen denen eine Trennhilfe angeordnet ist. Dies verdeutlicht,
dass lediglich zwischen solchen Blisterbeuteln eine Trennhilfe angeordnet bzw. eingebracht
sein muss, die voneinander getrennt werden sollen. Wie genau getrennt wird, also wie
viele Blisterbeutel abgetrennt werden, ist hier unwesentlich, es können auch alle
Einzelbeutel eines Blisterschlauches getrennt werden. Dazu ist es selbstverständlich
notwendig, dass auch Blisterbeutel mit eingelagerten Kleinstückgütern voneinander
getrennt werden, d. h. auch Abschnitte gefüllter Blisterbeutel derart geklemmt werden,
dass eine Trennung erwirkt werden kann. Dies ist aber bei entsprechender Anordnung
der Transportmittel und Transportmittellager und/oder einer entsprechenden Beschichtung
durchaus möglich. Insbesondere in dem Fall, dass größere Segmente des Blisterschlauches
voneinander getrennt werden (also z. B. pro Abteilung oder z. B. Wochenrationen eines
Patienten), ist es auch denkbar, dass man zwischen die Blisterbeutel mit Kleinstückgütern
Leerbeutel (in Bezug auf Kleinstückgüter) einbringt, die dann voneinander getrennt
werden, so dass jedes getrennte Blisterschlauchsegment mit einem Leerbeutel beginnt
und endet. Diese Leerbeutel können (zusätzliche) Informationen über oder für einen
Patienten etc. enthalten. Wenn das Verfahren auf einer Trennvorrichtung durchgeführt
wird, die außerhalb eines Blisterautomaten angeordnet ist und/oder ggf. keine Informationen
über zu trennende Blisterbeutel von z. B. der zentralen Steuereinrichtung des Blisterautomaten
erhält oder erhalten kann, können die Leerbeutel auch als Hinweis fungieren, dass
eine Trennung erfolgen soll. Dazu können die Beutel bestimmte Informationen aufweisen,
die von der Trennvorrichtung erkannt werden ("trenne Blisterschlauch zwischen diesem
und dem nachfolgenden Blisterbeutel").
[0026] Erfindungsgemäß wird die Trennung durch das Ausüben einer Zugkraft bewirkt, die für
eine Trennung des zweiten von dem ersten Abschnitt des Blisterbeutels bei einer Trennhilfe
sorgt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird die Zugkraft ausgeübt, indem mit
dem zweiten Transportmittel eine Ableitgeschwindigkeit G2 des zweiten Abschnitts induziert
wird, die größer als die Zuführgeschwindigkeit G1 ist. Alternativ wird die Zugkraft
ausgeübt, indem der zweite Abschnitt des Blisterschlauches durch das zweite Transportmittel
in der Transportrichtung TR mit einer Ableitgeschwindigkeit G2 bewegt wird und die
von dem ersten Transportmittel induzierte Zuführgeschwindigkeit G1 gegenüber der Ableitgeschwindigkeit
vermindert wird. Welche Verfahrensführung bevorzugt wird, hängt (auch) von der genauen
baulichen Ausführung der verwendeten Trennvorrichtung ab.
[0027] Bei einer bevorzugten Ausführungsform, die auch mit einem Blisterschlauch ohne Trennhilfen
genutzt werden kann, ist es vorgesehen, dass die Trennhilfen vor dem Zuführen des
Blisterschlauches in die Blisterschlauch-Zuführeinrichtung eingebracht werden.
[0028] Die Erfindung betrifft ferner eine Verpackungsvorrichtung für Kleinstückgüter, aufweisend:
eine Verpackungsmaterial-Führungseinrichtung zum Aufnehmen einer länglichen Verpackungsmaterialbahn,
wobei die Verpackungsmaterial-Führungseinrichtung derart ausgebildet ist, dass die
längliche Verpackungsmaterialbahn derart geformt wird, dass diese zur Aufnahme von
Kleinstückgütern geeignet ist und in einer Laufrichtung weitergeführt wird,
eine stromab der Verpackungsmaterial-Führungseinrichtung angeordnete Längs-Fügeeinrichtung,
welche die geformte Verpackungsmaterialbahn bei einem Verpackungsmaterial-Überlappungsbereich
in Laufrichtung der Verpackungsmaterialbahn zusammenfügt,
eine stromab der Verpackungsmaterial-Führungseinrichtung angeordnete Quer-Fügeeinrichtung,
welche die geformte Verpackungsmaterialbahn in vorgegebenen Abständen quer zur Laufrichtung
zu einem Quer-Fügebereich zusammenfügt, wodurch ein Blisterschlauch mit einer Mehrzahl
von Blisterbeuteln ausgebildet wird, wobei die Quer-Fügeeinrichtung zwei Fügemittel
umfasst, von denen zumindest ein Fügemittel quer zur Laufrichtung bewegbar ist.
[0029] Eine entsprechende Verpackungsvorrichtung ist in der
EP 3 385 174 A1 beschrieben, deren Offenbarungsgehalt hiermit vollumfänglich in diese Anmeldung aufgenommen
wird, so dass auf eine nähere Beschreibung der einzelnen Bauteile verzichtet werden
kann.
[0030] Die Verpackungsvorrichtung umfasst erfindungsgemäß ferner eine Trennvorrichtung wie
oben beschrieben.
[0031] Die Erfindung betrifft schließlich die Verwendung einer Trennvorrichtung wie oben
beschrieben zum Trennen eines Blisterschlauches mit einer Mehrzahl von Blisterbeuteln.
[0032] Im Nachfolgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Trennvorrichtung
für einen Blisterschlauch, bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens zum Trennen
eines Blisterschlauches sowie eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verpackungsvorrichtung
umfassend die Trennvorrichtung unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben, in
welcher
Figuren 1a und 1b eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trennvorrichtung
samt Blisterschlauch zeigen;
Figuren 2a und 2b zwei weitere Schrägansichten der ersten Ausführungsform zeigen,
wobei der Blisterschlauch fortgelassen ist;
Figur 3 eine Seitenansicht der ersten Ausführungsform zeigt;
Figur 4 eine Frontalansicht der ersten Ausführungsform ohne Blisterschlauch zeigt;
Figur 5 eine Schrägansicht einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Trennvorrichtung zeigt;
Figuren 6a und 6b Schrägansichten einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verpackungsvorrichtung für Kleinstückgüter zeigen;
Figuren 7a - 7c spezielle Ausführungen der zweiten bevorzugten Ausführungsform zeigen,
wobei Transportmittel und Transportmittellager lediglich schematisch angedeutet sind;
Figuren 8a - 8d verschiedene Stadien einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Trennen eines Blisterschlauches veranschaulichen, und
Figur 9 ein Stadium einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
veranschaulicht.
[0033] Figuren 1a, 1b und 2a, 2b zeigen Schrägansichten einer ersten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Trennvorrichtung 1, wobei bei den Figuren 2a und 2b ein Blisterschlauch
der Übersicht halber fortgelassen ist. Bei den Figuren 1a und 1b ist ein Blisterschlauch
10 mit einer Mehrzahl von Blisterbeuteln 12 geführt durch die Trennvorrichtung dargestellt.
Zwischen zwei in Längsrichtung bzw. Transportrichtung TR des Blisterschlauches 10
angeordneten Blisterbeuteln 12 ist jeweils eine Trennhilfe 11 angeordnet, bei welcher
der Blisterschlauch mittels der erfindungsgemäßen Trennvorrichtung getrennt wird.
Beispielsweise kann es sich bei der Trennhilfe 11 um eine Perforation handeln, die
eine Soll-Trennstelle vorgibt. Im linken Seitenbereich (in Transportrichtung TR) des
Blisterschlauches 10 ist eine Längsverschweißung 15 angedeutet.
[0034] Die Trennvorrichtung 1 selbst umfasst zwei Hauptbestandteile, nämlich eine Blisterschlauch-Zuführeinrichtung
100 sowie eine (in Transportrichtung des Blisterschlauches) stromab der Blisterschlauch-Zuführeinrichtung
angeordnete Blister-Ableiteinrichtung 200, die bei den Figuren 1a und 1b jedoch nur
teilweise dargestellt ist. Die Blisterschlauch-Zuführeinrichtung 100 umfasst ein erstes
Transportmittel 110 sowie ein dem ersten Transportmittel 110 zugeordnetes erstes Transportmittellager
120. Das erste Transportmittel 110 und das erste Transportmittellager 120 sind derart
ausgebildet, dass ein erster Abschnitt 13 des Blisterschlauches zwischen dem ersten
Transportmittel und dem ersten Transportmittellager geklemmt in der Transportrichtung
geleitet wird, wobei das erste Transportmittel und das erste Transportmittellager
derart ausgebildet sind, dass ein Verrutschen des geklemmten Bereiches des Blisterschlauches
relativ zu dem ersten Transportmittel 110 verhindert ist.
[0035] Wie genau der Blisterschlauch, wie vorstehend definiert, geführt und geklemmt bzw.
fixiert wird, ist für die Erfindung nicht wesentlich; wesentlich ist lediglich, dass
der Blisterschlauch zwischen Transportmittel und Transportmittellager gehalten wird,
wenn eine Zugkraft in Transportrichtung auf den Blisterschlauch ausgeübt wird. Bei
der in den Figuren 1a und 1b gezeigten ersten Ausführungsformen sind das erste Transportmittel
110 sowie das erste Transportmittellager 120 als Transportdoppelrolle bzw. Lagerdoppelrolle
mit jeweils zwei beabstandeten Transport- bzw. Lagerrollen 116; 126 ausgeführt, die
jeweils auf einer Achse 117; 127 angeordnet sind, die über einen Riementrieb 119 mit
einem ersten Antrieb 111 gekoppelt sind. Das erste Transportmittel 110 umfasst ein
Getriebe 112, über welches die Achse 117 höhenverstellbar ist. Das Getriebe 112 selbst
wird bei der gezeigten Ausführungsform durch ein gespanntes Federmittel 113 in Richtung
des ersten Transportmittellagers 120 gezogen, wodurch u. a. die Klemmwirkung auf den
ersten Abschnitt 13 des Blisterschlauches ausgeübt wird, der zwischen erstem Transportmittel
110 und erstem Transportmittellager 120 geführt ist. Alternativ könnte der die Achse
117 führende Teil des Getriebes 112 z. B. über ein alternativ angeordnetes Federmittel
von oben gedrückt werden, oder durch ein Gewicht angedrückt werden.
[0036] Bei der gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trennvorrichtung, bei welcher
das erste Transportmittel 110 und das erste Transportmittellager 120 als Transportdoppelrolle
bzw. Lagerdoppelrolle ausgeführt sind, deren einzelne Rollen beabstandet voneinander
auf den jeweiligen Achsen angeordnet sind, kontaktieren die Transport- und Lagerrollen
116, 126 den Blisterschlauch bezogen auf die Längsrichtung bzw. Transportrichtung
des Blisterschlauches in den Seitenbereichen des Blisterschlauches. Der von dem ersten
Transportmittel kontaktierte erste Abschnitt 13 des Blisterschlauches erstreckt sich
also auf zwei seitliche Teilbereiche des Blisterschlauches.
[0037] Stromab der Blisterschlauch-Zuführeinrichtung 100 ist eine Blister-Ableiteinrichtung
200 angeordnet, die ein zweites Transportmittel 210 und ein zweites Transportmittellager
220 (siehe Figuren 2a - 3) umfasst. Bei der ersten Ausführungsform der Trennvorrichtung
sind das zweite Transportmittel und das zweite Transportmittellager nicht als Transportdoppelrolle
bzw. Lagerdoppelrolle ausgeführt, sondern als Kreissektorrollen 216; 226 (siehe dazu
wieder die Figuren 2a - 3). Bei der gezeigten Ausführungsform umfassen die Kreissektorrollen
jeweils ein Sektorelement 215, 225 (siehe insbesondere Figur 3), die auf entsprechenden
Achsen 217, 227 angeordnet sind. Das zweite Transportmittel 210 und das zweite Transportmittellager
220 sind derart ausgebildet, dass ein zweiter Abschnitt 14 des Blisterschlauches (siehe
Figur 1a) zwischen dem zweiten Transportmittel und dem zweiten Transportmittellager
rutschfest relativ zu dem zweiten Transportmittel einklemmbar ist.
[0038] Bei dieser Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trennvorrichtung ist der zweite
Abschnitt 14 des Blisterbeutels also nicht dauerhaft in Kontakt mit dem zweiten Transportmittel
und dem zweiten Transportmittellager, sondern lediglich dann, wenn die Kreissektorrollen
entsprechend angetrieben werden. Bei einer alternativen Ausführungsform können auch
das zweite Transportmittel und das zweite Transportmittellager als Rollen ausgeführt
sein, wie dies unter Bezugnahme auf nachfolgende Figuren detaillierter beschrieben
wird.
[0039] Bei der gezeigten Ausführungsform ist der zweite Abschnitt 14 des Blisterschlauches,
der temporär in Kontakt mit den Kreissektorrollen tritt, bei der Längsschweißung 15
des Blisterschlauches angeordnet, also in einem Bereich, in dem keine Kleinstückgüter
angeordnet sind, was für das Kontaktieren und Abtrennen (was nachfolgend genauer beschrieben
wird) von Vorteil sein kann.
[0040] Der erste und der zweite Abschnitt 13, 14 des Blisterschlauches stellen Bereiche
des Blisterschlauches dar, die sich im Kontaktbereich der Blisterschlauch-Zuführeinrichtung
100 und der Blister-Ableiteinrichtung 200 befinden, sie "wandern" also über den Blisterschlauch,
wenn sich dieser in Transportrichtung bewegt.
[0041] Der erste und der zweite Antrieb 111, 211 sind mit den Transportmitteln und den Transportmittellagern
gekoppelt, bei der ersten Ausführungsform über Antriebsriemen 119, 219. Bei alternativen
Ausführungsformen kann es vorgesehen sein, dass die Transportmittellager nicht angetrieben
sind (wenn es nur "einfache" Gegenflächen sind), oder separate Antriebe umfassen.
Bei der gezeigten Ausführungsform ist die Nutzung eines Antriebes sinnvoll, da Transport-
und Lagerdoppelrollen und die Kreissektorrollen mit jeweils gleicher Drehgeschwindigkeit
betrieben werden.
[0042] Für den Fall, dass die Transportmittellager als einfache Gegenflächen ausgebildet
sind und die Transportmittel wie dargestellt als (Doppel-)Rollen, gleiten die Abschnitte
des Blisterbeutels über die Gegenflächen, während sie gegenüber den Transportmitteln
rutschfest sind - nur auf diese Weise ist gewährleistet, dass eine ausreichende Zugkraft
aufgebaut werden kann und z. B. der erste Abschnitt des Blisterbeutels nicht einfach
zwischen Transportmittel und Transportmittellager durchrutscht bzw. durchgezogen wird
(bevor eine Trennung stattfinden kann).
[0043] Um die eigentliche Trennung von zwei Blisterbeuteln an der zwischen diesen angeordneten
Trennhilfe zu erreichen, ist es notwendig, dass eine Zugkraft auf den zweiten Abschnitt
14 des Blisterbeutels ausgeübt wird, was mittels des zweiten Transportmittels und
des zweiten Transportmittelagers geschieht. Bei der dargestellten Ausführungsform
mit den Kreissektorrollen 216, 226 geschieht dies, indem die Sektorelemente der Kreissektorrollen
216, 226 in Kontakt mit dem Blisterschlauch gebracht werden. Dazu werden die Kreissektorrollen
mit einer Rotationsgeschwindigkeit, die die Rotationsgeschwindigkeit der Transportdoppelrollen
übersteigt, um 180° gedreht und anschließend in die Ausgangslage bewegt, bei dieser
Ausführungsform also um 180° weitergedreht. Der Rotationswinkel ist abhängig von der
genauen Ausgestaltung und Anzahl der Sektorelemente. Aufgrund der größeren Geschwindigkeit
und der Tatsache, dass der Blisterschlauch im ersten Abschnitt zwischen den Transportdoppelrollen
geklemmt (und gegen ein Verrutschen gesichert) geführt ist, wird eine Zugkraft in
Transportrichtung induziert, die für eine Abtrennung bei der Trennhilfe zwischen erstem
und zweiten Abschnitt des Blisterschlauches sorgt.
[0044] Die Zugkraft und die entsprechend notwendige Klemmwirkung zwischen den Transportdoppelrollen
wird bestimmt durch die Ausgestaltung der Trennhilfe - je mehr Material bereits durchtrennt
oder geschwächt ist, desto weniger Zugkraft ist aufzubringen. Da der Blisterschlauch
aber mit recht hoher Geschwindigkeit durch die Trennvorrichtung (und die ggf. vorgeordnete
Blisterschlauchformung und -befüllung) läuft, darf die Materialschwächung nicht zu
groß sein, da ansonsten die Gefahr besteht, dass der Blisterschlauch vor der Trennvorrichtung
reißt. Um die Geschwindigkeiten der Transportdoppelrolle und der Kreissektorrollen
zu regeln, sind der erste und der zweite Antrieb 111, 211 mit einer Steuereinrichtung
20 gekoppelt, wie dies in Figur 1b angedeutet ist. Mit welchen Geschwindigkeiten die
Transportdoppelrolle und die Kreissektorrollen gedreht werden müssen, um eine entsprechende
Zugkraft auszuüben, hängt bei dieser Ausführungsform natürlich auch von den Radien
ab.
[0045] Stromauf der Blisterschlauch-Zuführeinrichtung 100 ist eine Kleinstückgüterführung
40 angeordnet, die in einem Blisterbeutel befindliche Kleinstückgüter in den mittleren
Bereich eines Blisterbeutels führt. Zwar ist es aufgrund der relativ geringen Klemmkraft
zwischen den Transportmitteln und den Transportmittellagern nicht schädlich, wenn
ein Kleinstückgut "zwischen" diese gelangt, eine Führung in die Mitte optimiert aber
den Trennvorgang als solchen. Bei der gezeigten Ausführungsform ist zwischen den Transport-
und Lagerrollen 116, 126 der Transportdoppelrolle und der Lagerdoppelrolle ein an
den Achsen befestigtes und sich zwischen den Rollen in Längsrichtung erstreckendes
Führungsmittel 130 angeordnet, welches den abgetrennten Blisterschlauchabschnitt vertikal
gegen ungewollte Bewegungen sichert (siehe insbesondere Figuren 2a, 2b und 3). Die
Führungsmittel 130 unterstützen auch die Bewegung des Blisterschlauches nach erfolgter
Trennung von der Blisterschlauch-Zuführeinrichtung 100 in die bzw. zu der Blister-Ableiteinrichtung
200. Wird ein Abschnitt des Blisterschlauches ohne Trennung zwischen einer Anzahl
von Blisterbeuteln "durchgeleitet", helfen die Fördermittel einen "Stau" von Blisterbeuteln
zwischen den vorgenannten Bauteilen zu verhindern.
[0046] Ebenfalls stromauf der Blisterschlauch-Zuführeinrichtung 100, und bei der gezeigten
Ausführungsform auch stromauf der Kleinstückgüterführung 40, ist eine Einrichtung
50 zum Einbringen von Trennhilfen 11 zwischen Blisterbeuteln des Blisterschlauches
angeordnet. Bei alternativen Ausführungsformen kann es vorgesehen sein, dass die Trennhilfen
bereits im Zuge der Verblisterung als solcher in eine Querfügung zwischen zwei Blisterbeuteln
eingebracht werden und kein eigenständiges Bauteil notwendig ist.
[0047] Figur 3 zeigt eine Seitenansicht der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Trennvorrichtung, wobei insbesondere die "größeren" Bauteile bzw. Bauteilsektionen
veranschaulicht sind. Bei der Seitenansicht sind insbesondere die vertikal untereinander
angeordneten Transportmittel 110, 210 und Transportmittellager 120, 220 zu erkennen,
die bei der gezeigten Ausführungsform Transportrollen 116, 126 und Kreissektorrollen
216, 226 aufweisen. In Figur 3 ist gut zu erkennen, dass die Sektorelemente 215, 225
der Kreissektorrollen derart aufeinander abgestimmt sind, dass bei einer abgestimmten
gegenläufigen Drehbewegung der Achsen 217, 227 der Blister-Ableiteinrichtung 200 eine
Drehbewegung auf den (nicht dargestellten) Blisterschlauch übertragen wird und bei
einer Geschwindigkeitsdifferenz zwischen der Drehgeschwindigkeit der (hier gleich
großen bzw. einen gleichen Radius aufweisenden) Kreissektorrollen 216, 226 und der
Transportrollen 116, 126 eine Zugkraft auf den zweiten Abschnitt 14 des Blisterschlauches
(siehe dazu Figur 1a und die nachfolgende detaillierte Beschreibung des Trennvorgangs)
ausgeübt wird.
[0048] Bei den Figuren 1a - 2a ist zu erkennen, dass die Transportmittel 110, 210 und die
zugeordneten Transportmittellager 120, 220 jeweils identisch ausgeführt sind, wobei
das erste Transportmittel 110 sowie das erste Transportmittellager 120 Transport-
und Lagerdoppelrollen aufweist, das zweite Transportmittel 210 sowie das zweite Transportmittellager
220 jedoch keine Doppelrollen aufweist, sondern einzelne Kreissektorrollen 216 mit
jeweils einem Kreiselement 215; bei alternativen Ausführungsformen können auch mehrere
Kreissektoren pro Kreissektorrolle vorhanden sein, wesentlich ist dann auch wieder,
dass die Kreissektorrollen entsprechend aufeinander abgestimmt sind.
[0049] Figur 4 zeigt eine Frontalansicht der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Trennvorrichtung, wobei auch bei dieser Ansicht der Blisterschlauch als solcher fortgelassen
ist. Bei dieser Ansicht ist insbesondere zu erkennen, dass die Kleinstückgüterführung
40 in einem (nicht dargestellten) Blisterbeutel angeordnete Kleinstückgüter gegen
den Bereich des Blisterbeutels führt, der nicht mit den Transportrollen 116, 216 in
Berührung tritt. Wie bereits weiter oben ausgeführt, ist es jedoch für das fehlerfreie
Funktionieren der Trennvorrichtung als solcher nicht zwingend erforderlich, dass sämtliche
Kleinstückgüter aus dem Bereich eines Blisterbeutels bewegt werden, der in Kontakt
mit den Transportrollen oder den (in den Figuren 1a - 2b gezeigten) Kreissektorrollen
tritt. Bei der Frontalansicht nach Figur 4 ist zu erkennen, dass das bewegliche Getriebe
112, welches mit einem Federmittel 113 hin zu dem Transportmittellager bewegt wird,
durch einen Stopp 114 in der Bewegung hin zu dem Transportmittellager begrenzt ist.
Bei bestimmten Ausführungen der Transportmittel und Transportmittellager kann der
Stopp 114 bei Verwendung einer andrückenden oder ziehenden Feder dazu dienen, ein
zu starkes bzw. "weites" Bewegen gegen den Blisterschlauch bzw. den aktuellen Blisterbeutel
zu verhindern bzw. dieses zu begrenzen. Bei solchen Ausführungen kann es sonst vorkommen,
dass sich als Rollen ausgebildete Transportmittel und Transportmittellager "ineinandergraben".
[0050] Figur 5 zeigt eine Schrägansicht einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Trennvorrichtung. Diese zweite Ausführungsform unterscheidet sich von der in den Figuren
1a - 4 gezeigten ersten Ausführungsform darin, dass das zweite Transportmittel 210
sowie das zweite Transportmittellager 220 der Blister-Ableiteinrichtung 200 keine
Kreissektorrollen umfassen, sondern Transport- und Lagerrollen 218, 228, die entsprechend
den Transport- und Lagerrollen 116, 126 ausgeführt sind. Auch bei dieser Ausführungsform
sind das zweite Transportmittel und das zweite Transportmittellager derart ausgebildet,
dass der zweite Abschnitt 14 des Blisterschlauches (siehe Figuren 1a, 1b) zwischen
dem zweiten Transportmittel und dem zweiten Transportmittellager rutschfest relativ
zu dem zweiten Transportmittel einklemmbar ist. Wie diese Klemmwirkung erzielbar ist,
ist abhängig von der genauen Ausführung der Trennvorrichtung, denkbar ist auch hier
die Verwendung eines Federmittels (siehe entsprechende Beschreibung zu der Blisterschlauch-Zuführeinrichtung)
oder eine andere höhenverstellbare Anordnung entweder des zweiten Transportmittels
oder des zweiten Transportmittellagers. Weitere denkbare Alternativen werden nachfolgend
unter Bezugnahme auf spätere Figuren beschrieben.
[0051] Figuren 6a und 6b zeigen Schrägansichten einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verpackungsvorrichtung für Kleinstückgüter, wobei es sich bei den Figuren um Teilansichten
handelt und nur die erfindungsrelevanten Bauteile der Verpackungsvorrichtung wiedergegeben
sind. Die erfindungsgemäße Verpackungsvorrichtung umfasst eine Verpackungsmaterial-Führungseinrichtung
310 zum Aufnehmen einer länglichen Verpackungsmaterialbahn. Diese Verpackungsmaterialbahn,
die in den Figuren so nicht zu erkennen ist, wird der Verpackungsmaterial-Führungseinrichtung
310 von einem Verpackungsmaterial-Vorrat 340 in Form einer Rolle zugeführt. Die Verpackungsmaterial-Führungseinrichtung
310 ist derart ausgebildet, dass die Verpackungsmaterialbahn in Laufrichtung schlauchartig
geformt wird. In dieser schlauchartigen Formgebung wird die Verpackungsmaterialbahn
einer stromab der Verpackungsmaterial-Führungseinrichtung angeordneten Längs-Fügeeinrichtung
320 zugeführt, welche die schlauchartig geformte Verpackungsmaterialbahn in Laufrichtung
der Verpackungsmaterialbahn zusammenfügt und so die Längsschweißung einbringt, die
in den Figuren 1a und 1b angedeutet ist. Stromab der Verpackungsmaterial-Führungseinrichtung
und der Längs-Fügeeinrichtung ist eine Quer-Fügeeinrichtung 330 angeordnet, welche
die geformte Verpackungsmaterialbahn in vorgegebenen Abständen quer zur Laufrichtung
zu einem Quer-Fügebereich zusammenfügt, wodurch der Blisterschlauch 10 mit einer Mehrzahl
von Blisterbeuteln 12 gebildet wird. Die Quer-Fügeeinrichtung 330 umfasst zwei Fügemittel
331, 332, von denen zumindest eines quer zur Laufrichtung bewegbar ist. Bei der gezeigten
Ausführung umfasst die Quer-Fügeeinrichtung 330 ferner eine Einrichtung zum Einbringen
einer Trennhilfe 11 in den Quer-Fügebereich, wobei dies in den Figuren lediglich angedeutet
ist. In diesem Zusammenhang wird auf die oben genannte europäische Patentanmeldung
verwiesen, deren Offenbarungsgehalt in dieser Anmeldung aufgenommen ist, und in der
die vorgenannten Bauteile der Verpackungsvorrichtung detaillierter offenbart sind.
Die Verpackungsvorrichtung umfasst ferner eine Trennvorrichtung 1, wie sie unter Bezugnahme
auf die vorstehenden Figuren detaillierter beschrieben wurde.
[0052] Die Figuren 7a - 7c veranschaulichen spezielle Ausführungen der zweiten bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung, wobei Transportmittel
und Transportmittellager lediglich angedeutet sind. In den Figuren 7a - 7c sind von
der Blisterschlauch-Zuführeinrichtung und der Blister-Ableiteinrichtung lediglich
Teile der Transportmittel und der Transportmittellager angedeutet, nämlich Transportrollen
116, 218 und Lagerrollen 126, 228, wobei die Umfänge sämtlicher vorgenannter Rollen
bei den Ausführungen der Figuren 7a - 7c identisch sind. Wie bereits weiter oben ausführlich
beschrieben, ist es ein wesentliches Merkmal der Erfindung, dass mit Hilfe des zweiten
Transportmittels eine Zugkraft ZK in Transportrichtung TR auf den zweiten Abschnitt
14 des Blisterschlauches ausgeübt wird, welche derart dimensioniert ist, dass der
zweite Abschnitt 14 des Blisterschlauches bei der Trennhilfe von dem ersten Abschnitt
13 des Blisterschlauches getrennt wird. Um eine solche Zugkraft auf den zweiten Abschnitt
14 aufbringen zu können, ist es zum einen wesentlich, dass der erste Abschnitt 13
des Blisterschlauches zwischen dem ersten Transportmittel und dem ersten Transportmittellager
derart geklemmt ist, dass ein Verrutschen gegenüber dem ersten Transportmittel verhindert
ist. Ferner ist es notwendig, dass der zweite Abschnitt 14 zumindest temporär ebenfalls
derart geklemmt ist, dass ein Verrutschen des zweiten Abschnittes gegenüber dem zweiten
Transportmittel verhindert ist. Wenn dies gewährleistet ist, bewirkt die Zugkraft,
dass der zweite Abschnitt bei der Trennhilfe von dem ersten Abschnitt abgetrennt wird,
vorausgesetzt dass die Zugkraft entsprechend dimensioniert ist. Die Figuren 7a - 7c
veranschaulichen verschiedene Möglichkeiten, eine solche Zugkraft auf den zweiten
Abschnitt 14 des Blisterschlauches auszuüben, wobei die gezeigten Möglichkeiten nicht
abschließend sind, da sich sämtliche der gezeigten Möglichkeiten auf eine Ausführungsform
beschränken, bei der die Transportmittel und die Transportmittellager jeweils Rollen
aufweisen. Aber auch wenn Transportmittel und die Transportmittellager jeweils Rollen
aufweisen, sind die gezeigten Möglichkeiten nicht abschließend. Denkbar ist zum Beispiel
auch, das als Rolle ausgebildete zweite Transportmittel und das zweite Transportmittellager
mit höherer (bei gleichem Radius) Geschwindigkeit zu drehen und nur für den Trennvorgang
als solchen in klemmenden Kontakt mit dem zweiten Abschnitt des Blisterschlauches
zu bringen.
[0053] Es sind auch Alternativen denkbar, beispielsweise kann ein Transportmittel Riemen
aufweisen oder Schlitten, die mit dem Blisterschlauch in Transportrichtung bewegt
werden und zwischen denen der Blisterbeutel (temporär) eingeklemmt ist.
[0054] Da bei den Versionen der Figuren 7a - 7c die Transportmittel und Transportmittellager
jeweils Rollen mit gleichem Umfang umfassen, bedingt die Rotationsgeschwindigkeit
dieser Rollen die Transportgeschwindigkeit, die auf den ersten Abschnitt 13 und zweiten
Abschnitt 14 des Blisterschlauches übertragen wird. Für den Fall, dass die Rotationsgeschwindigkeit
G1* der ersten Transportrolle 116 und der ersten Lagerrolle 126 gleich der Geschwindigkeit
G2* der zweiten Transportrolle 218 und der zweiten Lagerrolle 228 ist, wird keine
Zugkraft auf die Trennhilfe 11 ausgeübt, so dass der Blisterschlauch ohne eine Trennung
des Blisterschlauches zwischen dem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt geführt
wird. Für den Fall, dass jedoch die Rotationsgeschwindigkeit G2* größer als die Rotationsgeschwindigkeit
G1* ist, wird eine Ableitgeschwindigkeit G2 bei dem zweiten Abschnitt 14 des Blisterschlauches
induziert, die größer als die Zuführgeschwindigkeit G1 ist, die bei der ersten Transportrolle
und der ersten Lagerrolle induziert wird. Dadurch wird eine Zugkraft auf die Trennhilfe
11 ausgeübt, wodurch der zweite Abschnitt 14 des Blisterschlauches von dem ersten
Abschnitt 13 getrennt wird.
[0055] Die Figuren 7a - 7c zeigen verschiedene Varianten, wie der Blisterschlauch bzw. der
erste Abschnitt und der zweite Abschnitt des Blisterschlauches zwischen den Transportmitteln
und Transportmittelrollen geführt sein können. Bei der in Figur 7a gezeigten Ausführungsform
ist zu erkennen, dass die Rollen zumindest bildlich aneinanderstoßen und lediglich
einen in Transportrichtung seitlichen Abschnitt des Blisterschlauches kontaktieren,
was dadurch angedeutet ist, dass die Rollen die dahinter befindlichen Kleinstückgüter
2 verdecken. In einem solchen Fall ist es beispielsweise denkbar, dass die Transportrollen
116, 218 mittels eines Federmittels auf die Lagerrollen 126, 228 gedrückt oder gezogen
werden. Sofern die zugehörigen Achsen nicht ortsfest sind, kann es auch ausreichend
sein, diese mit einem gewissen Gewicht zu belasten. Alternativ ist es denkbar, dass
bei ortsfesten Achsen der Transportrollen die Lagerrollen mittels eines Federelementes
von unten gegen die Transportrollen gedrückt oder gezogen werden.
[0056] Alternativ ist es denkbar, dass wenn beispielsweise nur ortsfeste Achsen für die
Transport- und Lagerrollen verwendet werden, eine besondere Beschichtung dieser Rollen
gewählt wird, in welche sich entweder der Schlauch als solcher oder darin angeordnete
Kleinstückgüter eindrücken, wie dies in Figur 7b veranschaulicht ist. Dazu kann am
Außenumfang der Transportrollen und Lagerrollen beispielsweise eine Schicht aus einem
elastisch verformbaren Material, beispielsweise Silikon, 116b, 126b, 218b, 228b angeordnet
sein. Zwischen dem elastisch verformbaren Material und dem kontaktierten Abschnitt
des Blisterschlauches, hier als erster und zweiter Abschnitt des Blisterschlauches
bezeichnet, entsteht ein entsprechender Kraftschluss und ggf. Formschluss, der ein
Verrutschen verhindert und für die Beförderung des Blisterschlauches bei Rotation
der Rollen Sorge trägt.
[0057] Alternativ ist es auch denkbar, dass Transportrollen und/oder die Lagerrollen höhenverstellbar
gelagert sind und hin auf die jeweilige Gegenrolle bewegt werden, aber sich an die
Höhe des Blisterschlauches bzw. der darin angeordneten Kleinstückgüter anpassen. Dies
ist insbesondere dann sinnvoll, wenn der seitliche Bereich, in welchem keine Kleinstückgüter
angeordnet sind, relativ schmal ist oder die Blisterbeutel mit einer hohen Anzahl
an Kleinstückgütern gefüllt sind. Eine solche Führung ist jedoch nur dann zweckmäßig,
wenn die notwendige Klemmkraft nicht so groß ist, dass eine Beschädigung der in den
Blisterbeuteln angeordneten Kleinstückgüter zu befürchten ist.
[0058] Figuren 8a - 8d veranschaulichen verschiedene Stadien einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Trennen eines Blisterschlauches, wobei lediglich
Draufsichten auf den Blisterschlauch und Teile der Blisterschlauch-Zuführeinrichtung
und der Blister-Ableiteinrichtung angedeutet sind.
[0059] Erfindungsgemäß wird zunächst ein Blisterschlauch bereitgestellt, bei welchem zwischen
einzelnen Blisterbeuteln 12 eine Trennhilfe angeordnet ist. Ein entsprechender Blisterschlauch
ist in Figur 8a dargestellt, wobei bei diesem Blisterschlauch zwischen allen benachbarten
Blisterbeuteln eine Trennhilfe 11 in einem Quer-Fügebereich angedeutet ist, was jedoch
nicht zwingend erforderlich ist. Eine Trennhilfe ist nur zwischen solchen Blisterbeuteln
notwendig, zwischen denen eine Trennung erfolgen soll. Bei dem Blisterschlauch der
Figuren 8a - 8d sind ferner Kleinstückgüter 2 erkennbar, und der Blisterschlauch wird
mit Leerbeuteln zwischen zu trennenden Blisterschlauchsegmenten bereitgestellt, was
ebenfalls nicht zwingend erforderlich ist. Der Blisterschlauch wird einer Blisterschlauch-Zuführeinrichtung
mit einem ersten Transportmittel und einem zugeordneten ersten Transportmittellager
zugeführt und ein erster Abschnitt 13 des Blisterschlauches wird derart zwischen erstem
Transportmittel und erstem Transportmittellager geklemmt geleitet, dass ein Verrutschen
relativ zu dem ersten Transportmittel verhindert wird. In den Figuren 8b - 8d sind
die Transportmittellager aufgrund der Draufsicht nicht erkennbar, es wird auf vorherige
Figuren verwiesen. Der Blisterschlauch wird über den eingeklemmten ersten Abschnitt
mit dem ersten Transportmittel in einer Transportrichtung TR mit einer Zuführgeschwindigkeit
G1 bewegt, was als solches in den Figuren grafisch nicht wiedergegeben ist.
[0060] Der Blisterschlauch wird einer stromab der Blisterschlauch-Zuführeinrichtung angeordneten
Blister-Ableiteinrichtung mit einem zweiten Transportmittel und einem zugeordneten
zweiten Transportmittellager zugeführt und ein zweiter Abschnitt 14 des Blisterschlauches
wird zwischen dem zweiten Transportmittel und dem zweiten Transportmittellager rutschfest
relativ zu dem zweiten Transportmittel eingeklemmt, so dass eine Trennhilfe zwischen
der Blisterschlauch-Zuführeinrichtung und der Blister-Ableiteinrichtung angeordnet
wird.
[0061] Mit Hilfe des zweiten Transportmittels wird eine Zugkraft ZK in Transportrichtung
TR auf den zweiten Abschnitt 14 des Blisterschlauches ausgeübt, die derart dimensioniert
wird, dass der zweite Abschnitt des Blisterschlauches bei der Trennhilfe von dem ersten
Abschnitt des Blisterbeutels abgetrennt wird.
[0062] Bei der in den Figuren 8b - 8d angedeuteten Ausführungsform der Trennvorrichtung
umfassen das erste und zweite Transportmittel Transportrollen 116, 218, die jeweils
den gleichen Umfang aufweisen. Die Zugkraft wird ausgeübt, indem die Rotationsgeschwindigkeit
der Transportrollen 116 reduziert wird oder diese angehalten werden, die Rotationsgeschwindigkeit
der Transportrolle 218 des zweiten Transportmittels aber derart gesteuert wird, dass
sie größer als die der Transportrollen des ersten Transportmittels ist. Die Zugkraft,
die bei der gezeigten Ausführungsform primär im "oberen" Bereich induziert wird, bewirkt,
dass der zweite Abschnitt 14 des Blisterbeutels bei der Trennhilfe 11 im oberen Bereich
abgetrennt wird und sich eine Art Riss 19 durch die Trennhilfe "nach unten" erstreckt
und sich vergrößert, was in den Figuren 8c und 8d angedeutet ist. Sobald eine vollständige
Trennung stattgefunden hat, kann die Rotationsgeschwindigkeit der Transportrollen
116 wieder erhöht werden. Der abgetrennte Abschnitt des Blisterschlauches wird anschließend
abtransportiert und ggf. einer Lagereinrichtung zugeführt, was in den Figuren aber
nicht dargestellt ist.
[0063] Figur 9 veranschaulicht ein Stadium einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens, bei welchem ein Blisterschlauch ohne Leerbeutel getrennt wird; bei Figur
9 ist das Figur 8d entsprechende Stadium veranschaulicht, bei welchem die Abtrennung
bereits stattgefunden hat.
1. Trennvorrichtung (1) für einen Blisterschlauch (10) mit einer Mehrzahl von Blisterbeuteln
(12), aufweisend
eine Blisterschlauch-Zuführeinrichtung (100) mit einem ersten Transportmittel (110)
und einem zugeordneten ersten Transportmittellager (120), die derart ausgebildet sind,
dass ein erster Abschnitt (13) des Blisterschlauches zwischen dem ersten Transportmittel
(110) und dem ersten Transportmittellager (120) geklemmt in einer Transportrichtung
(TR) geleitet wird, so dass ein Verrutschen relativ zu dem ersten Transportmittel
(110) verhindert ist,
eine stromab der Blisterschlauch-Zuführeinrichtung (100) angeordnete Blister-Ableiteinrichtung
(200) mit einem zweiten Transportmittel (210) und einem zugeordneten zweiten Transportmittellager
(220), die derart ausgebildet sind, dass ein zweiter Abschnitt (14) des Blisterschlauches
zwischen dem zweiten Transportmittel (210) und dem zweiten Transportmittellager (220)
rutschfest relativ zu dem zweiten Transportmittel einklemmbar ist,
wobei die Blisterschlauch-Zuführeinrichtung (100) und die Blister-Ableiteinrichtung
(200) derart angeordnet sind, dass zwischen dem ersten Abschnitt (13) und dem zweiten
Abschnitt (14) des Blisterschlauches eine Trennhilfe (11) zwischen zwei Blisterbeuteln
anordenbar ist, und
einem ersten, mit dem ersten Transportmittel (110) gekoppelten Antrieb (111) und einem
zweiten, mit dem zweiten Transportmittel (210) gekoppelten Antrieb (211),
sowie einer mit dem ersten und dem zweiten Antrieb (111, 211) gekoppelten Steuereinrichtung
(20),
wobei die Steuereinrichtung (20) ausgebildet ist, mit Hilfe des zweiten Transportmittels
(210) temporär eine Zugkraft (ZK) in Transportrichtung (TR) auf den zweiten Abschnitt
(14) des Blisterschlauches auszuüben, die derart dimensioniert ist, dass der zweite
Abschnitt (14) des Blisterschlauches bei der Trennhilfe von dem ersten Abschnitt des
Blisterbeutels getrennt wird.
2. Trennvorrichtung (1) für einen Blisterschlauch (10) mit einer Mehrzahl von Blisterbeuteln
(12) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Transportmittel (110; 210) im Kontaktbereich zum Blisterschlauch
eine elastisch verformbare Beschichtung, vorzugsweise eine Silikonbeschichtung (116b,
216b, 218b, 228b), aufweist.
3. Trennvorrichtung (1) für einen Blisterschlauch (10) mit einer Mehrzahl von Blisterbeuteln
(12) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Transportmittel (110) oder beide Transportmittel ein Federmittel (130)
umfasst bzw. umfassen, welches ein Transportmittel (110; 210) gegen bzw. auf ein Transportmittellager
(120; 220) drückt bzw. zieht.
4. Trennvorrichtung (1) für einen Blisterschlauch (10) mit einer Mehrzahl von Blisterbeuteln
(12) nach einem der Ansprüche 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder zweite Transportmittel (110; 210) eine erste bzw. zweite Transportrolle
aufweist, wobei jede Transportrolle und das bzw. die Transportmittellager (120; 220)
vorzugsweise derart angeordnet sind, dass der erste und/oder zweite Abschnitt (13;
14) ein Seitenbereich des Blisterschlauches ist.
5. Trennvorrichtung (1) für einen Blisterschlauch (10) mit einer Mehrzahl von Blisterbeuteln
(12) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder zweite Transportmittel (110; 210) eine erste bzw. zweite Transportdoppelrolle
aufweist, wobei die erste und/oder zweite Transportdoppelrolle und das erste und/oder
zweite Transportmittellager (120; 220) vorzugsweise derart ausgebildet und angeordnet
sind, dass der erste und/oder zweite Abschnitt (13; 14) beide Seitenbereiche des Blisterschlauches
umfasst.
6. Trennvorrichtung (1) für einen Blisterschlauch (10) mit einer Mehrzahl von Blisterbeuteln
(12) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder zweite Transportmittellager (120; 220) eine erste bzw. zweite
Lagerrolle aufweist, wobei die erste und/oder zweite Lagerrolle und die erste und/oder
zweite Transportrolle vorzugsweise derart angeordnet sind, dass der erste und/oder
zweite Abschnitt (13; 14) ein Seitenbereich des Blisterschlauches ist.
7. Trennvorrichtung (1) für einen Blisterschlauch (10) mit einer Mehrzahl von Blisterbeuteln
(12) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder zweite Transportmittellager (120; 220) eine erste bzw. zweite
Lagerdoppelrolle aufweist, wobei die erste und/oder zweite Lagerdoppelrolle und die
erste und/oder zweite Transportdoppelrolle vorzugsweise derart ausgebildet und angeordnet
sind, dass der erste und/oder zweite Abschnitt (13; 14) beide Seitenbereiche des Blisterschlauches
umfasst.
8. Trennvorrichtung (1) für einen Blisterschlauch (10) mit einer Mehrzahl von Blisterbeuteln
(12) nach einem der Ansprüche 1 - 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Transportmittel (210) und das zweite Transportmittellager (220) eine Kreissektorrolle
mit zumindest einem Sektorelement (215; 225) aufweisen, wobei die Kreissektorrollen
zum Kontaktieren des zweiten Abschnitts des Blisterschlauches aufeinander abgestimmt
sind.
9. Trennvorrichtung (1) für einen Blisterschlauch (10) mit einer Mehrzahl von Blisterbeuteln
(12) nach einem der Ansprüche 1 - 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung stromauf der Blisterschlauch-Zuführeinrichtung (100) eine Kleinstückgüterführung
(40) aufweist, die in einem Blisterbeutel enthaltene Kleinstückgüter (2) von den Seitenbereichen
eines Blisterbeutels in den mittleren Bereich leitet.
10. Trennvorrichtung (1) für einen Blisterschlauch (10) mit einer Mehrzahl von Blisterbeuteln
(12) nach einem der Ansprüche 1 - 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung stromauf der Blisterschlauch-Zuführeinrichtung (100) eine Einrichtung
(50) zum Einbringen von Trennhilfen (11) zwischen Blisterbeuteln des Blisterschlauches
umfasst.
11. Verfahren zum Trennen eines Blisterschlauches (10) mit einer Mehrzahl von Blisterbeuteln
(12), wobei
ein Blisterschlauch bereitgestellt (10) wird, bei welchem zwischen einzelnen Blisterbeuteln
(12) eine Trennhilfe (11) angeordnet ist,
der Blisterschlauch einer Blisterschlauch-Zuführeinrichtung (100) mit einem ersten
Transportmittel (110) und einem zugeordneten ersten Transportmittellager (120) zugeführt
wird und ein erster Abschnitt (13) des Blisterschlauches derart zwischen erstem Transportmittel
(110) und erstem Transportmittellager (120) geklemmt geleitet wird, dass ein Verrutschen
relativ zu dem ersten Transportmittel (110) verhindert wird,
der Blisterschlauch über den eingeklemmten ersten Abschnitt (13) mit dem ersten Transportmittel
(110) in einer Transportrichtung (TR) mit einer Zuführgeschwindigkeit (G1) bewegt
wird,
der Blisterschlauch einer stromab der Blisterschlauch-Zuführeinrichtung (100) angeordneten
Blister-Ableiteinrichtung (200) mit einem zweiten Transportmittel (210) und einem
zugeordneten zweiten Transportmittellager (220) zugeführt wird,
ein zweiter Abschnitt (14) des Blisterschlauches (10) zwischen dem zweiten Transportmittel
(210) und dem zweiten Transportmittellager (220) rutschfest relativ zu dem zweiten
Transportmittel (210) eingeklemmt wird, so dass eine Trennhilfe (11) zwischen der
Blisterschlauch-Zuführeinrichtung (100) und der Blister-Ableiteinrichtung (200) angeordnet
wird, und
mit Hilfe des zweiten Transportmittels (210) temporär eine Zugkraft (ZK) in Transportrichtung
(TR) auf den zweiten Abschnitt (14) des Blisterschlauches ausgeübt wird, die derart
dimensioniert wird, dass der zweite Abschnitt (14) des Blisterschlauches bei der Trennhilfe
(11) von dem ersten Abschnitt (13) des Blisterbeutels abgetrennt wird.
12. Verfahren zum Trennen eines Blisterschlauches (10) mit einer Mehrzahl von Blisterbeuteln
(12) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zugkraft ausgeübt wird, indem mit dem zweiten Transportmittel (210) eine Ableitgeschwindigkeit
(G2) des zweiten Abschnitts (14) induziert wird, die größer als die Zuführgeschwindigkeit
(G1) ist.
13. Verfahren zum Trennen eines Blisterschlauches (10) mit einer Mehrzahl von Blisterbeuteln
(12) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zugkraft ausgeübt wird,
indem der zweite Abschnitt (14) des Blisterschlauches durch das zweite Transportmittel
(210) in der Transportrichtung (TR) mit einer Ableitgeschwindigkeit (G2) bewegt wird
und die von dem ersten Transportmittel (210) induzierte Zuführgeschwindigkeit (G1)
gegenüber der Ableitgeschwindigkeit vermindert wird.
14. Verfahren zum Trennen eines Blisterschlauches (10) mit einer Mehrzahl von Blisterbeuteln
(12) nach Anspruch 11 - 13,
dadurch gekennzeichnet, dass der Blisterschlauch mit den Trennhilfen zwischen den Blisterbeuteln bereitgestellt
wird, indem die Trennhilfen vor dem Zuführen des Blisterschlauches in die Blisterschlauch-Zuführeinrichtung
(100) eingebracht werden.
15. Verpackungsvorrichtung für Kleinstückgüter, aufweisend:
eine Verpackungsmaterial-Führungseinrichtung (310) zum Aufnehmen einer länglichen
Verpackungsmaterialbahn, wobei die Verpackungsmaterial-Führungseinrichtung (310) derart
ausgebildet ist, dass die längliche Verpackungsmaterialbahn derart geformt wird, dass
diese zur Aufnahme von Kleinstückgütern geeignet ist und in einer Laufrichtung weitergeführt
wird,
eine stromab der Verpackungsmaterial-Führungseinrichtung (310) angeordnete Längs-Fügeeinrichtung
(320), welche die geformte Verpackungsmaterialbahn bei einem Verpackungsmaterial-Überlappungsbereich
in Laufrichtung der Verpackungsmaterialbahn zusammenfügt,
eine stromab der Verpackungsmaterial-Führungseinrichtung (310) angeordnete Quer-Fügeeinrichtung
(330), welche die geformte Verpackungsmaterialbahn in vorgegebenen Abständen quer
zur Laufrichtung zu einem Quer-Fügebereich zusammenfügt, wodurch ein Blisterschlauch
(10) mit einer Mehrzahl von Blisterbeuteln ausgebildet wird, wobei die Quer-Fügeeinrichtung
(330) zwei Fügemittel (331, 332) umfasst, von denen zumindest ein Fügemittel quer
zur Laufrichtung bewegbar ist,
gekennzeichnet durch eine Trennvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 - 10.
16. Verwendung einer Trennvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 10 zum Trennen eines
Blisterschlauches mit einer Mehrzahl von Blisterbeuteln.