[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Elementfassade mit mindestens zwei Fassadenelementen,
die jeweils einen äußeren Rahmen mit mindestens einem Füllungselement aufweisen und
über Befestigungsmittel an einem Gebäude festlegbar sind, wobei zwei benachbarte Fassadenelementen
über Verbindungsmittel zur Abdichtung miteinander verbunden sind.
[0002] In der
DE 20 2019 102 117 U1 ist eine Elementfassade mit mehreren Fassadenelementen offenbart, die an einem Bauwerk
gehalten sind. Die einzelnen Fassadenelemente sind bewegbare zueinander gehalten,
so dass ein gewisser Ausgleich durch Wärmeausdehnungen oder durch andere Kräfte ermöglicht
wird.
[0003] Zur Verbesserung der Wärmedämmung offenbart die
DE 10 2021 105 839 A1 Fassadenelemente mit im Hinblick auf die Wärmeisolierung optimierten Glaselementen
und Profilen. Da die einzelnen Fassadenelemente relativ zueinander beweglich sind,
besteht das Problem, dass im Brandfall nur eine unzureichende Sicherheit gegenüber
einem Brandüberschlag von Geschoss zu Geschoss oder zwischen unterschiedlichen Räumen
gegeben ist.
[0004] Die
EP 2 444 565 A1 offenbart eine modulare Fassade, wobei zwei benachbarte Rahmenprofile von zwei Fassadenelementen
mit Stegen ineinandergreifen, an denen Dichtungen vorgesehen sind. An einem inneren
Rand sind Bänder aus intumeszierenden Material fixiert.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Elementfassade zu schaffen,
die eine verbesserte Brandschutzkonstruktion und eine hohe Wärmedämmung besitzt.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einer Elementfassade mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0007] Die erfindungsgemäße Elementfassade umfasst mindestens zwei Fassadenelemente, die
jeweils einen äußeren Rahmen mit jeweils einem Füllungselement aufweisen und über
Befestigungsmittel an einem Gebäude festlegbar sind, wobei zwei benachbarte Fassadenelemente
über Verbindungsmittel zur Abdichtung miteinander verbunden sind. Zwischen zwei benachbarten
Fassadenelementen ist mindestens ein Bauteil aus einem elastischen Material angeordnet,
das einen elastischen Schaumstoff umfasst und bei Überschreiten einer Temperatur expandiert.
Durch die elastische Ausbildung des Bauteils können die Fassadenelemente relativ zueinander
beweglich angeordnet sein, und bei einer Bewegung kann das mindestens eine Bauteil
komprimiert oder entspannt werden. Sollte es zu einem Brand kommen, kann aufgrund
der Temperaturentwicklung das mindestens eine Bauteil expandieren, beispielsweise
sich um das mindestens 10-fache im Volumen vergrößern, um in dem Bereich eine Abdichtung
oder Blockade gegenüber Rauchgasen zu bewirken. Das mindestens eine Bauteil kann somit
ein intumeszierendes Material enthalten, das bei Überschreiten einer Schwelltemperatur
sich im Volumen stark vergrößert.
[0008] Erfindungsgemäß umfasst das mindestens eine Bauteil einen elastischen Schaumstoff.
Dieser Schaumstoff kann für eine ausreichende Elastizität sorgen, beispielsweise kann
eine Komprimierung auf mindestens 50 % des Ausgangsvolumens ermöglicht werden, um
ausreichend flexibel zwischen den Fassadenelementen positioniert zu werden. Mit dem
mindestens einen Bauteil kann somit im Gebrauchszustand einer Fassade ein hoher Dämmwert
durch die stehende Luft im Schaum erreicht werden und im Brandfall kann die brandhemmende
Wirkung des Materials genutzt werden.
[0009] Das mindestens eine Bauteil ist bevorzugt zwischen zwei benachbarten Fassadenelementen
formschlüssig oder kraftschlüssig gehalten. Dabei kann das mindestens eine Bauteil
in einer Aufnahme von Befestigungsmitteln zur Fixierung eines Fassadenelementes angeordnet
sein, beispielsweise in einer Aufnahme, einer Nut oder einem Halter für das mindestens
eine Bauteil. Optional kann das mindestens eine Bauteil auch klemmend in einer Nut
fixiert werden und/oder verklebt sein.
[0010] Die zwei benachbarten Fassadenelemente sind vorzugsweise relativ zueinander beweglich
gehalten, so dass ein gewisser Ausgleich von Wärmespannungen vorgenommen werden kann
oder ein Ausgleich bei Bewegungen des Gebäudes, beispielsweise aufgrund von Windlasten,
Dilatationen oder Erdbewegungen. Solche Relativbewegungen können bezogen auf ein räumliches
Koordinatensystem je nach Bauweise in x-, y- und/oder z-Richtung stattfinden. Diese
flexible Bauweise hat sich bewährt, wobei die Fassadenelemente über elastische Verbindungsmittel,
beispielsweise Dichtstege oder Dichtprofile, miteinander verbunden sind.
[0011] Das mindestens eine Bauteil aus einem elastischen Material, das bei Überschreiten
einer Temperatur expandiert, ist vorzugsweise im Bereich, also in der Ebene, einer
Geschossdecke angeordnet. Dann kann ein Brandüberschlag zwischen unterschiedlichen
Geschossen vermieden werden, wenn das Bauteil expandiert und etwaige Öffnungen verschließt.
Dabei kann vermieden werden, dass heiße Gase oder Flammen von Geschoss zu Geschoss
gelangen. Die Geschossdecke kann beispielsweise aus Beton hergestellt sein und zur
Aufhängung der Fassadenelemente eingesetzt werden.
[0012] Das Bauteil aus elastischem Material kann zumindest abschnittsweise blockförmig oder
streifenförmig, insbesondere durchgehend als Block oder Streifen, ausgebildet sein,
um an Befestigungsmitteln, insbesondere an einem Rahmenprofil des Rahmens eines Fassadenelementes,
fixiert zu werden. Dann kann das Material auch für eine hohe Wärmedämmung sorgen,
indem der Wärmeübergang von außen nach innen reduziert wird. Zudem verbessert das
Bauteil den Schallschutz.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Elementfassade;
- Figur 2
- eine Detailansicht der Elementfassade der Figur 1;
- Figur 3
- eine Seitenansicht der Elementfassade der Figur 1;
- Figur 4
- eine Detailansicht einer Aufhängung eines Fassadenelementes nach Figur 3;
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht der Aufhängung für das Fassadenele-ment der Figur 4,
und
- Figur 6
- eine Schnittansicht durch das Fassadenelement der Figur 5.
[0014] Eine Elementfassade 1 umfasst mehrere Fassadenelemente 2, die in einer Ebene angeordnet
sind und beispielsweise die Außenhülle eines Gebäudes bilden. Jedes Fassadenelement
2 umfasst einen äußeren Rahmen 3, an dem mindestens ein Füllungselement 4, beispielsweise
eine Isolierglasscheibe oder eine Platte aus einem anderen Material, fixiert ist.
Es ist auch möglich, innerhalb des äußeren Rahmens 3 mehrere Füllungselemente vorzusehen,
die über Streben oder Profile voneinander getrennt sind. Zudem kann in einem Füllungselement
ein Flügel eines Fensters oder einer Tür vorgesehen sein.
[0015] Jedes Fassadenelement 2 ist über Befestigungsmittel 5 an einem Gebäude fixiert. Wie
in Figur 2 gezeigt ist, sind die Befestigungsmittel 5 an einer Geschossdecke 6 fixiert,
wobei die Befestigungsmittel auch an einer Wand, einem Pfosten oder einem anderen
Bauteil des Gebäudes vorgesehen werden können.
[0016] In den Figuren 3 und 4 ist die Elementfassade 1 in einer Seitenansicht gezeigt, in
der zwei übereinander angeordnete Fassadenelemente 2 vorgesehen sind. Die Fassadenelemente
2 sind relativ zueinander beweglich gehalten und jeweils über Befestigungsmittel 5
an einer Geschossdecke 6 aufgehängt. Zwischen den beiden Fassadenelementen 2 ist ein
Verbindungsprofil in Form eines Dichtungsprofils 13 angeordnet, das elastisch ausgebildet
ist und eine Relativbewegung der beiden Fassadenelemente 2 ermöglicht, aber eine Abdichtung
gegenüber Wind oder Feuchtigkeit bereitstellt.
[0017] In Verlängerung der Geschossdecke 6 ist an den Befestigungsmitteln 5 ein Bauteil
10 aus einem elastischen Material vorgesehen, das bei Überschreiten einer Temperatur
expandiert. Das blockförmige Bauteil 10 ist dabei elastisch und enthält bevorzugt
einen Schaumstoff, so dass es bei Bedarf auf mindestens 50 % eines Ausgangsvolumens
komprimiert werden kann. Das Bauteil 10 aus elastischem Material enthält ein intumeszierendes
Mittel, das bei Überschreiten einer vorbestimmten Temperatur stark expandiert, beispielsweise
auf mehr als das 10-fache des Ausgangsvolumens, so dass ein Bereich an der Geschossdecke
6 durch das Bauteil 10 im Brandfall abgedichtet werden kann. Im Normalzustand ist
dieses Bauteil 10 aus elastischem Material ein Isolationsmaterial, das den Wärmeübergang
nach innen reduziert und zudem den Schallschutz von Geschoss zu Geschoss verbessert.
[0018] In Figur 5 ist eine Aufhängung mit den Befestigungsmitteln 5 an einer Geschossdecke
6 gezeigt. Die Befestigungsmittel 5 sind in der montierten Position durch eine Abdeckung
20 überdeckt, die auf einer Seite an dem Rahmen 3 eines Fassadenelementes 2 fixiert
ist und an der gegenüberliegenden Seite an der Geschossdecke 6. Jedes Befestigungsmittel
5 umfasst einen plattenförmigen Halter 7, der an der Oberseite der Geschossdecke 6
verschraubt ist. An dem plattenförmigen Halter 7 ist eine Aufhängung 8 fixiert, die
beispielsweise durch T-förmige Profile gebildet ist, die auf der zum Gebäude gewandten
Seite Führungsmittel 9 aufweisen, um die Fassadenelemente 2 in vertikale Richtung
beweglich zu lagern. Die Aufhängung 8 kann über Schrauben 12 mit dem Rahmen 3 eines
Fassadenelementes 2 verbunden sein.
[0019] An der Außenseite des Rahmens 3 sind Füllungselemente 4 in Form von Isolierglasscheiben
vorgesehen, wobei auch andere plattenförmige Füllungselemente oder bewegbare Flügel
an dem äußeren Rahmen 3 angeordnet werden können.
[0020] Zwischen den beiden benachbarten Fassadenelementen 2 ist ein Dichtungsprofil 13 als
Verbindungsmittel vorgesehen, das an gegenüberliegenden Enden jeweils in eine Nut
eines der Rahmenprofile des äußeren Rahmens 3 eingefügt ist. Ferner ist im äußeren
Bereich an jedem Rahmen 3 ein Dichtungsprofil 14 angeordnet, wobei die beiden Dichtungsprofile
14 aneinander anliegen. Dadurch sind die beiden Rahmen 3 relativ zueinander beweglich
über die Aufhängung 8 gehalten.
[0021] An dem äußeren Rahmen 3 sind im Bereich der Befestigungsmittel an der Aufhängung
8 ferner mehrere Bauteile 10 und 11 aus einem elastischen Material angeordnet, das
bei Überschreiten einer vorbestimmten Temperatur expandiert. Ein Bauteil 10 aus elastischem
Material ist an der Endseite der Schrauben 12 angeordnet, und optional können die
Schrauben 12 das Material des Bauteils 10 klemmend zwischen den beiden Rahmen 3 fixieren.
Durch die Elastizität des Bauteils 10 können sich die beiden Rahmen 3 aufeinander
zu bewegen, ohne dass dies von dem Bauteil 10 blockiert wird, da dieses ausreichend
elastisch ist.
[0022] Ein weiteres Bauteil 11 aus elastischem Material ist als Streifen ausgebildet und
jeweils in einer Nut 15 an dem äußeren Rahmen 3 gehalten. Das Bauteil 11 aus elastischem
Material kann beispielsweise klemmend in der Nut 15 fixiert sein, optional aber auch
dort verklebt oder über mechanische Befestigungsmittel fixiert sein.
[0023] Überschreitet im Brandfall die Temperatur im Bereich der Befestigungsmittel 5 einen
vorbestimmten Wert, können die Bauteile 10 und 11 aus elastischem Material expandieren
und beispielsweise das 10- oder 20-fache Volumen einnehmen, so dass der Bereich an
der Geschossdecke 6 zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, abgedichtet wird.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Elementfassade
- 2
- Fassadenelement
- 3
- Rahmen
- 4
- Füllungselement
- 5
- Befestigungsmittel
- 6
- Geschossdecke
- 7
- Halter
- 8
- Aufhängung
- 9
- Führungsmittel
- 10
- Bauteil
- 11
- Bauteil
- 12
- Schraube
- 13
- Dichtungsprofil
- 14
- Dichtungsprofil
- 15
- Nut
- 20
- Abdeckung
1. Elementfassade (1) mit mindestens zwei Fassadenelementen (2), die jeweils einen äußeren
Rahmen (3) mit mindestens einem Füllungselement (4) aufweisen und über Befestigungsmittel
(5) an einem Gebäude festlegbar sind, wobei zwei benachbarte Fassadenelementen (2)
über Verbindungsmittel zur Abdichtung miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei benachbarten Fassadenelementen (2) mindestens ein Bauteil (10, 11)
aus einem elastischen Material angeordnet ist, das einen elastischen Schaumstoff umfasst
und bei Überschreiten einer Temperatur expandiert.
2. Elementfassade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Bauteil (10, 11) zwischen zwei benachbarten Fassadenelementen
(2) formschlüssig oder kraftschlüssig gehalten ist.
3. Elementfassade nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei benachbarten Fassadenelemente (2) über Befestigungsmittel (5) an einem Gebäude
fixiert sind und das mindestens eine Bauteil (10, 11) an dem Befestigungsmittel (5)
fixiert ist.
4. Elementfassade nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei benachbarten Fassadenelemente (2) an der Elementfassade (1) relativ zueinander
beweglich gehalten sind.
5. Elementfassade nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Bauteil (10, 11) im Bereich einer Geschossdecke (6) angeordnet
ist.
6. Elementfassade nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Bauteil (10, 11) über mechanische Haltemittel fixiert ist.
7. Elementfassade nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der äußere Rahmen (3) mindestens ein Rahmenprofil mit einer Nut (15) aufweist, in
die das mindestens eine Bauteil (11) eingesteckt ist.
8. Elementfassade nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (10, 11) an einem Halter verklebt ist.
9. Elementfassade nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (10, 11) zumindest abschnittsweise blockförmig oder streifenförmig ausgebildet
ist.