[0001] Die vorgestellte Erfindung betrifft ein Innenmodul einer Holzwand, gemäß dem Obergriff
des Anspruchs 1 und eine Holzwand, gemäß dem Anspruch 7.
[0002] Heutzutage steigt die Nachfrage nach Häusern aus nachhaltigen Materialien, wie Holz,
immer deutlicher. Mit Holzhäusern und auch mit der Errichtung von Holzhäusern gibt
es allerdings eine Reihe von Problemen. Ein Problem ist, dass sich Wände aus Holz
im Zusammenhang mit dem Austrocknen verformen bzw. verziehen. Schrumpfungen zwischen
acht bis zehn Prozent sind in der Regel zu erwarten. Diese Schrumpfung können zu Schäden
in Form von sichtbaren Rissen und dergleichen an Innenwänden und ähnlichem führen.
Aber auch nicht sichtbare Risse im Inneren der Holzwände stellen ein Problem dar.
Bei Trocknung verdrehen sich Holzwände vor allem. Dieses Verdrehen führt zur Bildung
von Kältebrücken bzw. Wärmebrücken in Wänden durch entstehende Spalten. Diese Kältebrücken
reduzieren den erreichbaren Wärmeschutz und Schallschutz von Wänden aus Holz, wodurch
zusätzliches Dämmungsmaterial erforderlich ist. Risse und Verdrehungen sind auch nicht
zulässig, wenn Holzwände als tragende Elemente bzw. Strukturelemente verwendet werden
sollen. Es besteht daher ein Bedarf an einem Strukturelement aus Holz, welches das
Bilden von Kältebrücken, und Rissen bei Schrumpfung reduziert.
[0003] Bekannt ist es, Holzwände mit Vollholzkern und aufgesetzten Holzbrettern, wobei der
Vollholzkern einseitig gefräst wird, anzufertigen. Durch die Fräsen werden Hohlräume
gebildet, wobei in diesen Hohlräumen Luft eingeschlossen wird, um Wärme und Schalldämmung
bereitzustellen. Aber auch Füllungen der Hohlräume, oder Verkleidungen der Holzbretter
mit Dämmstoffen sind üblich. Beispielsweise kann Mineralstoffwolle außenseitig mit
Putzträgerplatten, oder innenseitig mit Gipsplattenbeplankung vorliegen. Unter Dämmstoffe
können auch geschäumte Platten verstanden werden. Allerdings sind diese Materialmischungen
aus Holz und weiteren Dämmstoffen nachteilig, da die Entsorgung erschwert wird, wodurch
die Nachhaltigkeit von Häusern aus Holz geschmälert wird.
[0004] Aus dem Stand der Technik soll die
WO 2011 090418 A1 genannt werden. In diesem Dokument wird ein Strukturelement zur Verwendung in Gebäuden
und dergleichen mit mindestens einem isolierenden Kern offenbart, wobei der Kern auf
mindestens einer Seite mit mindestens einer Materialschicht und auf der gegenüberliegenden
Seite mit mindestens einer zweiten Materialschicht versehen ist, dessen isolierender
Kern mindestens zwei erste Kernelemente mit einer ersten Anzahl von gefrästen Nuten
aufweist, mit einer ersten Anzahl von Zwischenwänden.
[0005] Der zitierte Stand der Technik weist allerdings nach wie vor wesentliche Nachteile
auf. Beispielweise ist die strukturelle Belastbarkeit durch die zahlreichen parallel
nebeneinander angeordneten Längsnuten reduziert, und bei einem Schrumpfen des Holzes
können bei dem Zusammenschluss der Kernelemente und deren Längsnuten Verbindungen
zwischen den einzelnen ausgebildeten Luftkammern entstehen, was zu einer reduzierten
Dämmung durch Kältebrücken führt. Zudem weist der Stand der Technik einen hohen Vollholzanteil
auf, wodurch materialbedingte und geometrische Transmissionswärmeverluste begünstigt
sind.
[0006] Es kann daher als Aufgabe der gegenständlichen Erfindung gesehen werden, ein strukturelles
Innenmodul einer Holzwand mit verbesserter Dämmeigenschaft bei Schrumpfung und reduziertem
Vollholzanteil bereitzustellen.
[0007] Erfindungsgemäß wird die vorliegende Aufgabe durch ein Innenmodul gemäß dem kennzeichnenden
Teil des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den abhängigen Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dargelegt.
[0008] Das erfindungsgemäße Innenmodul einer Holzwand umfasst zumindest einen ersten rechteckigen
Vierkantbalken und einen zweiten rechteckigen Vierkantbalken, wobei der erste und
der zweite Vierkantbalken eine erste Seite, eine zweite Seite, die gegenüber der ersten
Seite liegt, eine dritte Seite, die orthogonal zu der ersten Seite und zu der zweiten
Seite steht, und eine vierte Seite, die gegenüber der dritten Seite liegt, umfassen,
wobei in dem ersten und zweiten Vierkantbalken in der ersten Seite erste Längsnuten
ausgebildet sind, wobei die ersten Längsnuten durch erste Längsstege voneinander getrennt
sind, und wobei in der zweiten Seite zweite Längsnuten ausgebildet sind, wobei die
zweiten Längsnuten durch zweite Längsstege voneinander getrennt sind. In einem zusammengefügten
Zustand der Innenmodule sind die ersten Längsstege des ersten Vierkantbalkens in und
oder zwischen den zweiten Längsnuten des zweiten Vierkantbalkens angeordnet, wobei
zumindest eine Luftkammer ausgebildet wird.
[0009] Durch das erfindungsgemäße Innenmodul ist der Vorteil erhalten, dass eine Holzwand
besonders wirtschaftlich errichtet werden kann. Auch ist der Vorteil erhalten, dass
durch die zumindest eine Luftkammer und der Anordnung der ersten Längsstege in und/oder
zwischen den zweiten Längsnuten eine besonders dichte Luftkammer erhalten ist, sodass
eine besonders hohe Wärmedämmungswirkung erzielbar ist. Durch diese besondere Anordnung
werden die Luftkammern bei einer zwangsläufigen Schrumpfung der Innenmodule aus Holz
sogar noch dichter, da die Längsnuten kleiner werden und somit die Längsstege pressen.
Unter in, bzw. zwischen Längsstegen kann in diesem Kontext ein Ineinanderstecken,
bzw. Einfügen von zueinander versetzen Längsstegen in Längsnuten verstanden werden.
Dies gilt auch dann, wenn Längsvertiefungen wie folgend beschrieben ausgebildet sind.
[0010] Die Stärke der Längsstege kann derart gewählt werden, dass sie geringer ist als die
der Längsnuten. Beim Schrumpfen, bzw. Holzschwund kommen die ineinander gesteckten
Längsstege erst in Kontakt, wodurch dichte Luftkammern gebildet werden. Dadurch ist
der Vorteil erhalten, dass die Vierkantbalken, bzw. mehrere Innenmodule mit geringem
Widerstand in den zusammengefügten Zustand bringbar sind, wobei eine gute Wärmedämmung
im Verlauf der Lebenszeit der Innenmodule bereitgestellt ist.
[0011] Die Längsnuten lassen sich mittels eines Fräsvorgangs vorzugsweise eines Kammfräsvorgangs
ausbilden. Dabei kann das Volumen der Längsnuten ca. 50 % des Gesamtvolumens des Innenmoduls
ausmachen, wodurch ein besonders hoher Anteil an Luftkammern erreichbar ist. Ein hoher
Anteil an Luftkammern ist besonders vorteilhaft, da die Wärmeübertragung innerhalb
der Luftkammern schlechter ist als im Holz. Zudem hat sich herausgestellt, dass eine
minimale Überlappung der Längsstege von beispielsweise ca. 4 mm besonders zweckmäßig
ist, um dem Ausbilden von Kältebrücken vorzubeugen.
[0012] Bevorzugt kann in den ersten Längsstegen zumindest eine erste Längsvertiefung bzw.
ein Falz, ausgebildet sein und in den zweiten Längsstegen zumindest eine zweite Längsvertiefung
ausgebildet sein, wobei in dem zusammengefügten Zustand zumindest einer der ersten
Längsstege auf zumindest einem der zweiten Längsvertiefungen aufsitzt. Dadurch ist
der Vorteil erhalten, dass durch das Aufsitzen Druckkräfte auch innerhalb eines Innenmoduls
zum Boden hin abgeleitet werden können, ohne dass Längsstege verrutschen oder tiefer
in Längsnuten eintauchen. Dieses Verrutschen kann beispielsweise in der offenbarten
Holzwand der
WO 2011 090418 A1 auftreten, da das Äquivalent der gegenständlichen ersten Längsstege auf zweiten Längsstegen
lediglich aufliegen.
[0013] In einer Ausführungsform kann zumindest ein erster Längssteg und/oder zumindest ein
zweiter Längssteg dicker ausgebildet sein als die restlichen ersten und zweiten Längsstege.
Dadurch ist der Vorteil erhalten, dass zumindest ein Längssteg höhere Belastungen
durch den erhöhten Querschnitt aufnehmen kann. Besonders ein Knicken ist durch die
erhöhte Dicke bzw. den erhöhten Querschnitt bei einer Druckbelastung reduziert.
[0014] In einer weiteren Ausführungsform kann ein Mittenbereich zwischen den ersten und
zweiten Längsstegen ausgebildet sein, wobei bevorzugt zumindest eine Bohrung im Mittenbereich
angeordnet sein kann. Durch das Vorsehen eines Mittenbereiches in einem Innenmodul
ist eine bessere Formstabilität erreichbar, sodass sichergestellt ist, dass erste
und zweite Vierkantbalken in den zusammenfügten Zustand überführbar sind. Zudem kann
in die Bohrung ein Holznagel bzw. Holzdübel eingetrieben werden, um mehrere Innenmodule
miteinander zu verbinden.
[0015] Vorzugsweise können die Vierkantbalken einen quadratischen Querschnitt aufweisen.
Dadurch ist der Vorteil erhalten, dass die Vierkantbalken aus weit verbreitetem und
leicht beschaffbarem Halbzeug herstellbar sind. Außerdem können durch eine Rotation
um 180 Grad um eine Längsachse der Vierkantbalken mit demselben Fräswerkzeug die ersten
und die zweiten Längsnuten geschnitten werden. Dadurch ist eine besonders wirtschaftliche
Fertigung der Innenmodule möglich.
[0016] Bevorzugt kann das gesamte Innenmodul aus Weichholz hergestellt sein. Unter Weichholz
können Pappel, Linde, Weide, Fichte, Tanne, Kiefer und fast alle Nadelholzgewächse
verstanden werden. Durch Weichholz ist eine besonders wirtschaftliche Fertigung der
Innenmodule ermöglicht, da Weichholz durch den geringen Faseranteil einfach zu bearbeiten
ist. Bei der Ausbildung von besonders vielen Längsnuten und schmalen Längsstegen würde
es bei der Bearbeitung von Hartholz im Gegensatz zu Weichholz zudem zu Splitterungen
und Rissen kommen, welche wiederum Kältebrücken bilden oder sogar zum Loslösen von
einzelnen Längsstegen führen könnten. Dies ist besonders beim Einsatz eines Innenmoduls
als Strukturelement nicht tolerierbar.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform kann astfreies Weichholz herangezogen werden,
wodurch das Bilden von Kältebrücken zwischen Luftkammern weiter unterbunden wird.
Längsstege mit Astaugen könnten dazu führen, dass sich Luftspalten bei Schrumpfung
um etwaige Astaugen bilden.
[0018] Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Holzwand, umfassend zumindest ein erstes
Innenmodul und zumindest ein dazu um 90 Grad gedrehtes zweites Innenmodul. Dadurch
ist der Vorteil erhalten, dass die Wärmeübertragung in eine zweite Richtung durch
die Luftkammern reduziert wird.
[0019] Bevorzugt können die Innenmodule der Holzwand an der Außenseite der Holzwand von
Außenmodulen bedeckt sein, wobei die Innenmodule und Außenwandmodule über, vorzugsweise
viereckige, Holznägel, bzw. Holzdübel, verbunden sind. Damit ist der Vorteil erhalten,
dass eine gesamte Holzwand ausschließlich aus Holz erhalten ist, wodurch eine Rezyklierbarkeit
der Holzwand erheblich vereinfacht ist.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform der Holzwand kann zumindest ein Anschlusselement
aus einem quadratischen Vierkantholz mit Fräsungen, die Innenmodulen winkelig verbinden.
Dadurch können die erfindungsgemäßen Innenmodule seitlich abgeschlossen werden, wodurch
wiederum weniger Kältebrücken in der Holzwand vorliegen.
[0021] Vorzugsweise kann zumindest ein Spreizelement zwischen Innenmodulen und/oder Anschlusselementen
in Hohlräumen eingebracht sein, um die Innenmodule und/oder Anschlusselemente gegeneinander
zu sperren. Dadurch ist der Vorteil erhalten, dass die Innenmodule und/oder Anschlusselemente
sich nicht gegeneinander verschieben können.
[0022] Vorteilhafte und nicht einschränkende Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Figuren näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Innenmodul mit einem ersten rechteckigen Vierkantbalken und einem
zweiten rechteckigen Vierkantbalken in einem zusammengefügten Zustand in einer Querschnittansicht.
Fig. 2 zeigt den ersten rechteckigen Vierkantbalken der Fig. 1 isoliert.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform eines Innenmoduls mit Längsvertiefungen auf allen
Längsstegen.
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Innenmoduls mit Längsvertiefungen
auf allen Längsstegen, wobei äußere Längsstege lediglich auf äußeren Längsstegen aufsitzen.
Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Innenmoduls mit Anfasungen.
Fig. 6 zeigt das Innenmodul der Fig. 3 in Perspektive.
Fig. 7 zeigt eine Holzwand mit mehreren Innenmodulen gemäß der Fig. 3 und Fig. 6,
mit Außenmodulen.
Fig. 8 zeigt eine Holzwand mit mehreren Innenmodulen gemäß der Fig. 1 und Fig. 2,
mit Außenmodulen.
Fig. 9 zeigt mehrere Anschlusselemente einer Holzwand.
Fig. 10 zeigt eine Ecke einer Holzwand mit Anschlusselementen.
Fig. 11 zeigt ein Anschlusselement mit vier rotationssymmetrischen Fräsungen.
Fig. 12 zeigt vier Anschlusselemente der Fig. 12 mit jeweils vier rotationssymmetrischen
Fräsungen, wobei ein Spreizelement die vier Anschlusselemente sperrt.
[0023] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Innenmodul 1a einer Holzwand H umfassend zumindest
einen ersten rechteckigen Vierkantbalken 2 und einen zweiten rechteckigen Vierkantbalken
3, wobei der erste und der zweite Vierkantbalken 2, 3:
- eine erste Seite 4;
- eine zweite Seite 5, die gegenüber der ersten Seite 4 liegt;
- eine dritte Seite 6, die orthogonal zu der ersten Seite 4 und zu der zweiten Seite
5 steht;
- und eine vierte Seite 7, die gegenüber der dritten Seite 6 liegt,
umfassen, wobei in dem ersten und zweiten Vierkantbalken 2, 3 in der ersten Seite
4 erste Längsnuten 8 ausgebildet sind, wobei die ersten Längsnuten 8 durch erste Längsstege
9 voneinander getrennt sind, und wobei in der zweiten Seite 5 zweite Längsnuten 10
ausgebildet sind, wobei die zweiten Längsnuten 10 durch zweite Längsstege 11 voneinander
getrennt sind, wobei in einem zusammengefügten Zustand Z die ersten Längsstege 9 des
ersten Vierkantbalkens 2 in und zwischen den zweiten Längsnuten 10 des zweiten Vierkantbalkens
3 angeordnet sind, wobei zumindest eine Luftkammer L ausgebildet ist.
[0024] Fig. 2 zeigt den ersten rechteckigen Vierkantbalken 2 der Fig. 1 isoliert, wobei
in einem der ersten Längsstege 9 eine erste Längsvertiefung 12 ausgebildet ist und
in einem der zweiten Längsstege 11 eine zweite Längsvertiefung 13 ausgebildet ist.
Dabei sind jeweils die äußersten Längsstege 9, 11 mit den Längsvertiefungen 12, 13
versehen. In dem zusammengefügten Zustand Z, der in Fig. 1 dargestellt wird, sitzt
der äußerste erste Längssteg 9 auf der äußersten der zweiten Längsvertiefungen 13
auf.
[0025] Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform eines Innenmoduls 1b mit Längsvertiefungen 12,
13 auf allen Längsstegen 9, 11. Dabei sitzen jeweilige Längsstege 9, 11 vollständig
auf gegenüberliegenden Längsvertiefungen 12, 13 auf.
[0026] Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Innenmoduls 1c mit Längsvertiefungen
12, 13 auf allen Längsstegen 9, 11, wobei äußerste Längsstege 9, 11 lediglich auf
äußersten Längsvertiefungen 12, 13 aufsitzen. Die inneren Längsstege 9, 11 können
auch ungleich verteilt, also mit unterschiedlichen Abständen zueinander, wie dargestellt
vorliegen, aber auch gleich verteilt.
[0027] Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Innenmoduls 1d mit Anfasungen an
den Enden der Längsstege 9, 11. Dabei kommen gegenüberliegende Anfasungen, in einem
zusammengefügten Zustand Z aufeinander zu liegen, wodurch ein weiteres ineinander
Schieben der Vierkantbalken 1, 2 unterbunden wird.
[0028] Fig. 6 zeigt das Innenmoduls 1b der Fig. 3 in Perspektive, wobei ein Mittenbereich
M zwischen den ersten und zweiten Längsstegen 9, 11 ausgebildet ist, und wobei zumindest
eine Bohrungen B im Mittenbereich M angeordnet ist. Sind die Bohrungen kreisförmig,
wie in Fig. 5 dargestellt, so können rechteckige Holznägel 14 in diese eingetrieben
werden, wobei dabei die rechteckigen Holznägel 14 verformt werden und so die kreisförmigen
Bohrungen B ausfüllen und somit klemmen. Dadurch können aufeinander liegende Innenmodule
1b, die eine Holzwand H bilden, fest miteinander verbunden werden. Wie Holznägel 14
in einzelne Innenmodule 1b, bzw. in Innenmodulen 1a vorliegen können, ist in Fig.
9, Fig. 10 und Fig. 11 dargestellt. Es ist anzumerken, dass es besonders zweckmäßig
ist, Holznägel 14 in einem Abstand von ca. einer Innenmodulbreite, bzw. der Länge
einer dritten, oder vierten Seite 6, 7 in dem jeweiligen Mittenbereich M anzuordnen,
damit die Innenmodule 1b fest mit darunter und darüberliegenden, vorzugsweise verdrehten,
Innenmodulen 1b verbindbar sind, sodass sich keine Luftspalten ausbilden können.
[0029] Alle dargestellten Innenmodule 1a, 1b, 1c, 1d können derart ausgebildet sein, dass
die Vierkantbalken 2,3 einen quadratischen Querschnitt aufweisen. Der Querschnitt,
ohne Längsnuten 8, 10 ist strichliert in allen Fig. dargestellt. Im zusammengefügten
Zustand Z überlappen sich diese strichlierten Linien folglich.
[0030] Fig. 7 zeigt eine Holzwand H mit mehreren Innenmodulen 1b gemäß der Fig. 3 und Fig.
6, mit Außenmodulen A. Die Außenmodule A dienen vor allem der Winddichtheit. Durch
die vollflächige Anbringung wird auch Insektenbefall der Holzwand H verhindert.
[0031] Es sei angemerkt, dass auch andere Ausführungsformen der Innenmodule 1a, 1b, 1c,
1d in der dargestellten Holzwand H vorliegen können. Die Außenmodule A schließen die
Holzwand H nach innen und nach außen flächig ab und sind mittels Holznägel 14 mit
den zusammengefügten Innenmodulen 1b klemmend verbunden. Dabei sei angemerkt, dass
die mittleren bzw. inneren Innenmodule 1b um 90 Grad um ihre Längsachse gedreht in
der Holzwand H vorliegen. Diese Verdrehung ist nicht zwingend notwendig, um eine Holzwand
H auszubilden. Eine Verdrehung zueinander ist allerdings dann zweckmäßig, wenn eine
Holzwand H mit einer besonders hohen Festigkeit gebildet werden soll. Es sei auch
angemerkt, dass die Holznägel 14 durch den gesamten Querschnitt der Holzwand H reichen
können. Bevorzugt ist allerdings, dass die Holznägel 14 zwei Innenmodule 1b miteinander
verbinden und somit an einen weiteren Holznagel 14 stumpf anstoßen.
[0032] Durch das Verdrehen von Innenmodulen 1a, 1b, 1c, 1d kann ein besonders geringer Vollholzanteil
der aneinander anliegenden Innenmodule 1a, 1b, 1c, 1d und somit ein geringer Anteil
an möglichen Kältebrücken erreicht werden. Weitere Innenmodule 1a, 1b, 1c, 1d können
in Lagen, insgesamt z.B. drei, vier oder fünf Lagen, wie beschrieben bereitgestellt
werden und jeweils kreuzweise, d.h. um 90° verdreht, zum benachbarten Innenmodul 1a,
1b, 1c, 1d angeordnet werden. Somit ist in der resultierenden Holzwand H jeweils abwechselnd
ein Innenmodul 1a, 1b, 1c, 1d stehend angeordnet und die dazu benachbarten Innenmodul
1a, 1b, 1c, 1d liegend angeordnet. Bei drei Innenmodulen 1a, 1b, 1c, 1d können die
äußeren Innenmodule 1a, 1b, 1c, 1d stehend angeordnet sein und die mittlere Innenmodule
1a, 1b, 1c, 1d liegend. Die Stärke der Holzwand H kann durch Hinzufügen weiterer Innenmodule
1a, 1b, 1c, 1d beliebig erweitert werden. Der wärmedämmende Luftkammeranteil der solcherart
hergestellten Innenmodule 1a, 1b, 1c, 1d der Holzwand H beträgt ca. 2/5 des Gesamtvolumens
der inneren Holzwand H. Durch das Vorsehen von Holznägeln 14 kann ein Massivholzdurchgang
der Holzwand H auf ein Minimum von ca. 3% beschränkt werden.
[0033] Fig. 8 zeigt eine Holzwand H mit mehreren Innenmodulen 1a gemäß der Fig. 1 und der
Fig. 2, mit Außenmodulen A. Angemerkt sei wiederum, dass die dargestellte Holzwand
H nicht auf die Ausführungsform des Innenmoduls 1a beschränkt ist. Allgemein kann
festgehalten werden, dass auch unterschiedliche Ausführungsformen an Innenmodulen
1a, 1b, 1c, 1d gemeinsam in einer Holzwand H vorliegen können. Die dargestellte Holzwand
H weist zudem, im Unterschied zu der Holzwand H der Fig. 7, weitere Außenmodule A
auf, die mit Nuten versehen sein können und schindelartig mittels Verbindungsteilen
15 über Holznägel 14 mit den Innenmodulen 1a verbunden sind. Diese weiteren Außenmodule
A können schindelartig, lediglich eingehängt sein und müssen nicht zwingend genagelt
werden. Auch die innenliegenden Außenmodule A weisen Nuten auf, über die sie mittels
Vorsprüngen ineinander steckbar sind. Zudem sei erwähnt, dass in dem Zwischenraum
der innenliegenden Außenmodule A und Innenmodule 1a Installationsleitungen, bzw. Anschlussleitungen
geführt werden können. Beispielsweise können diese durch die Verbindungsteile 15 aufgenommen
werden.
[0034] Es ist auch vorgesehen, die Außenmodule A als Montageelemente zur Vorbereitung einer
Montage einer Außenverkleidung oder innen einer Installationsebene und dem Anbringen
von Verkleidungsplatten, wie Holz, Gipskarton, Lehmbauplatten, etc, auszubilden. Diese
innenliegenden oder außenliegenden Außenmodule A können auch mit Hartholz-Runddübeln
über die gesamte Holzwand H verbunden und durch Dübel gesichert werden.
[0035] Fig. 9 zeigt einen Ausschnitt einer möglichen Ansammlung an Anschlusselementen 16
einer Holzwand H. Die Anschlusselemente 16 werden aus einem Vierkantholz mit quadratischem
Querschnitt hergestellt, wobei rotationssymmetrisch um eine zentrale Achse Fräsungen
F vorgesehen sind, welche hakenförmige Nuten bilden. Fräsungen F können, wie in der
Fig. 10 dargestellt, um 90 Grad zueinander verdreht vorliegen, wobei eine Seitenfläche
des quadratischen Vierkantholzes weggeschnitten werden kann, um eine Ebene ohne Fräsungen
F zu bilden. Diese Ebene ohne Fräsungen F kann eine Innenseite oder Außenseite einer
Holzwand H bilden, oder eine Anschlussebene für Innenmodule 1a, 1b, 1c, 1d bilden.
Die hakenförmigen Nuten dienen dazu, dass die Anschlusselemente 16 beim aneinander
anordnen, mittels Spreizelementen 17, die in entstehenden Hohlräumen eingeschoben
werden können, gegeneinander gesperrt werden können.
[0036] Fig. 10 zeigt eine Ecke einer Holzwand H mit Anschlusselementen 17. Dabei sei hervorgehoben,
dass die Anschlusselemente 17 mit einer einzelnen Fräsung F, wobei drei Anschlussebenen
ausgebildet sind, vorliegen. Aber auch Anschlusselemente 16 mit zwei Fräsungen F,
Anschlusselemente 16 mit drei Fräsungen F und Anschlusselemente 16 mit vier Fräsungen
F können vorgesehen sein. Die jeweiligen Anschlussebenen der Anschlusselemente 16
kontaktieren entweder ein Innenmodul 1a oder ein Außenmodul A. Zudem sind in den Anschlusselementen
Bohrungen B zur Aufnahme von Holznägeln 14 vorgesehen, um die gesamte Holzwand H zu
fixieren. Die Bohrungen B können den gleichen Durchmesser wie Seitenlängen quadratischer
Holznägel 14 aufweisen, wodurch beim Einpressen der Holznägel 14 diese gestaucht werden
und somit die Bohrungen B pressen. Auch sind wiederum Spreizelemente 17 vorgesehen,
welche die Anschlusselemente 16 gegeneinander sperren. Es sei hierbei angemerkt, dass
die Spreizelemente 17 auch aus dem gezeigten Querschnitt herausstehen können, um mehrere
Ebenen einer Holzwand H miteinander steckbar auszubilden. Mit anderen Worten kann
der in Fig. 10 gezeigte Querschnitt einer Holzwand H ebenso als Modul vorliegen, wobei
mehrere Module aufeinander aufgesetzt werden können, um eine Holzwand H in die Höhe
zu erweitern. Die Sperrelemente 17 können in diesem Fall dazu verwendet werden, mehrere
Module aufeinander aufzusetzen, um sie nach dem Prinzip einer Nut-Feder-Verbindung,
bzw. Spundung, gegeneinander auszurichten und gegen ein Verschieben zu sperren.
[0037] Im Prinzip der Fig. 10 können nicht nur Ecken einer Holzwand H bereitgestellt werden,
sondern auch kreuz-förmige Anordnungen von Innenmodulen 1a, 1b, 1c, 1d um Anschlusselemente
16. Aber auch T-förmige Anordnungen sind realisierbar.
[0038] Fig. 11 zeigt ein Anschlusselement 16 aus einem Vierkantholz mit vier rotationssymmetrischen
Fräsungen F, wobei die strichlierte Linie das Vierkantholz ohne Fräsungen F andeutet.
Wird ein Anschlusselement 16 mit lediglich einer Fräsung F benötigt, können drei der
Fräsungen F mit einem geraden Schnitt entfernt werden.
[0039] Fig. 12 zeigt vier Anschlusselemente 16 der Fig. 11 mit jeweils vier rotationssymmetrischen
Fräsungen F, wobei ein Spreizelement 17 die vier Anschlusselemente 16 sperrt.
[0040] Die Ausführungsformen eines Innenmoduls 1a, 1b, 1c der Fig. 1, Fig. 2, Fig. 3, Fig.
4, Fig. 6, Fig. 7, Fig. 8, Fig. 10 zeigen, dass zumindest ein erster Längssteg 9 und/oder
zumindest ein zweiter Längssteg 11 dicker ausgebildet ist als die restlichen ersten
und zweiten Längsstege 9, 11.
[0041] Die beschriebenen und dargestellten Innenmodule 1a; 1b; 1c; 1d und die Holzwand H,
sowie die Außenmodule A, und Anschlusselemente 16 können vollständig aus Weichholz,
vorzugsweise astfreiem Weichholz, hergestellt werden. Wird ein anderes Holz verwendet,
so können zumindest die Holznägel 14 aus Weichholz bereitgestellt werden, sodass die
eckigen Holznägel 14 in runde Bohrungen B einbringbar sind und eine besonders feste
Verkeilung bereitstellen.
[0042] Es soll erwähnt werden, dass die Längsnuten 8, 10 abgerundete Ecken aufweisen können,
um Kerbwirkungen zu reduzieren, sodass höhere Kräfte abgeleitet werden können.
[0043] Es soll auch erwähnt werden, dass, obwohl die erfindungsgemäßen Innenmodule 1a, 1b,
1c, 1d im Vergleich zum Stand der Technik höhere Lasten ableiten können, im Kontext
einer Holzwand H die Außenmodule A und Anschlusselemente 16, welche als Vollholzelemente
bereitgestellt sind, den Großteil der wirkenden Kräfte ableiten.
[0044] Zudem soll auch angemerkt sein, dass die Holznägel 14, bzw. Dübel vor einem Einpressen
in Bohrungen B in Holzaschenlauge getaucht werden können, um diese gleitfähiger zu
machen. Die Holzaschenlauge verliert sich nach einem Abtrocknen über die Zeit, wodurch
die Gleitfähigkeit verloren geht.
[0045] Ebenso soll angemerkt sein, dass die Vorsprünge der Längsvertiefungen, etwas überdimensioniert
im Vergleich zu den Längsnuten sein können. Dadurch ist der Vorteil erhalten, dass
in einem zusammengefügten Zustand die Längsstege seitlich angedrückt werden.
[0046] Abschließend soll auch angemerkt sei, dass die Innenmodule 1a, 1b, 1c, 1d Außenmodule
A, und auch Anschlusselemente 16 bei der Herstellung in Kalkschlämme getaucht werden
können, wodurch sie eine weiße Farbe annehmen, die bezüglich Infrarotstrahlung günstig
ist. Zusätzlich dienen die Kalkschlämme als Insektenschutzmaßnahme.
[0047] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die hierin beschriebenen und/oder abgebildeten
Ausführungsformen beschränkt. Vielmehr umfasst die vorliegende Erfindung alle Ausführungsformen
und Modifikation, die in den Schutzumfang der Ansprüche fallen.
1. Innenmodul (1a; 1b; 1c; 1d) einer Holzwand (H), umfassend zumindest einen ersten rechteckigen
Vierkantbalken (2) und einen zweiten rechteckigen Vierkantbalken (3), wobei der erste
und der zweite Vierkantbalken (2, 3):
- eine erste Seite (4);
- eine zweite Seite (5), die gegenüber der ersten Seite (4) liegt;
- eine dritte Seite (6), die orthogonal zu der ersten Seite (4) und zu der zweiten
Seite (5) steht;
- und eine vierte Seite (7), die gegenüber der dritten Seite (6) liegt, umfassen,
wobei in dem ersten und zweiten Vierkantbalken (2, 3) in der ersten Seite (4) erste
Längsnuten (8) ausgebildet sind, wobei die ersten Längsnuten (8) durch erste Längsstege
(9) voneinander getrennt sind,
und wobei in der zweiten Seite (5) zweite Längsnuten (10) ausgebildet sind, wobei
die zweiten Längsnuten (10) durch zweite Längsstege (11) voneinander getrennt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
in einem zusammengefügten Zustand (Z) die ersten Längsstege (9) des ersten Vierkantbalkens
(2) in und/oder zwischen den zweiten Längsnuten (10) des zweiten Vierkantbalkens (3)
angeordnet sind, wobei zumindest eine Luftkammer (L) ausgebildet ist.
2. Innenmodul (1a; 1b; 1c; 1d) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den ersten Längsstegen (9) zumindest eine erste Längsvertiefung (12) ausgebildet
ist und in den zweiten Längsstegen (11) zumindest eine zweite Längsvertiefung (13)
ausgebildet ist, wobei in dem zusammengefügten Zustand (Z) zumindest einer der ersten
Längsstege (9) auf zumindest einem der zweiten Längsvertiefungen (13) aufsitzt.
3. Innenmodul (1a; 1b; 1c; 1d) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein erster Längssteg (9) und/oder zumindest ein zweiter Längssteg (11)
dicker ausgebildet ist als die restlichen ersten und zweiten Längsstege (9, 11).
4. Innenmodul (1a; 1b; 1c; 1d) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Mittenbereich (M) zwischen den ersten und zweiten Längsstegen (9, 11) ausgebildet
ist, wobei bevorzugt zumindest eine Bohrung (B) im Mittenbereich (M) angeordnet ist,
wobei die Bohrung (B) vorzugsweise kreisförmig ist.
5. Innenmodul (1a; 1b; 1c; 1d) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vierkantbalken (2, 3) einen quadratischen Querschnitt aufweisen.
6. Innenmodul (1a; 1b; 1c; 1d) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das gesamte Innenmodul (1a; 1b; 1c; 1d) aus Weichholz hergestellt ist.
7. Holzwand (H) dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein erstes Innenmodul (1a; 1b; 1c; 1d) nach einem der Ansprüche 1 bis 6
und zumindest ein dazu um 90 Grad gedrehtes zweites Innenmodul (1a; 1b; 1c; 1d) nach
einem der Ansprüche 1 bis 6 aufeinander angeordnet sind.
8. Holzwand (H) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenmodule (1a; 1b; 1c; 1d) an der Innenseite und/oder an der Außenseite der
Holzwand (H) von Außenmodulen (A) bedeckt sind, wobei die Innenmodule (1a; 1b; 1c;
1d) und Außenwandmodule (A) durch, vorzugsweise viereckige, Holznägel (14) verbunden
sind.
9. Holzwand (H) nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Anschlusselemente (16) aus einem quadratischen Vierkantholz mit rotationssymmetrischen
Fräsungen (F) die Innenmodule (1a; 1b; 1c; 1d) winkelig verbindet.
10. Holzwand (H) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Spreizelement (17) zwischen Innenmodulen (1a; 1b; 1c; 1d) und/oder
Anschlusselementen (16) in Hohlräumen eingebracht ist, um die Innenmodule (1a; 1b;
1c; 1d) und/oder Anschlusselemente (16) gegeneinander zu sperren.