GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung vom Rundläufer-Typ zum Abfüllen
von einem Füllmedium, insbesondere von einem Nahrungsmittel, in eine Vielzahl von
Behältern.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Aus dem Stand der Technik sind verschiedenste Abfüllanlagen bekannt, mit denen unterschiedlichste
Füllmedien oder Füllgüter in unterschiedlichste Verpackungen abgefüllt werden können.
So können beispielsweise heiße und kalte, flüssige, pastöse und pulverförmige Füllgüter,
wie zum Beispiel Suppen, Getränke, Milchprodukte und Brotaufstriche, aber auch Stückgüter,
wie zum Beispiel Nudeln, in unterschiedlich große Verpackungen, die aus unterschiedlichen
Materialen hergestellt sein können, abgefüllt werden. Solche Abfüllanlagen müssen
dabei eine genaue Dosierbarkeit haben, hohe Hygienestandards einhalten sowie eine
hohe Verbrauchersicherheit gewährleisten.
[0003] Bei den vollautomatischen Abfüllanlagen, bei denen nicht nur der Abfüllvorgang, sondern
auch das Verschließen und Transportieren der Verpackungen automatisch erfolgt, wird
grundsätzlich zwischen Linearläufern und Rundläufern unterschieden. Bei Linearläufern
erfolgen sämtliche Prozessschritte entlang einer geradlinigen Transportbahn, während
die Transportbahn bei einem Rundläufer eine Kreisbahn oder auch ovale Bahn ist. Die
Verpackungen werden in der Regel stehend oder hängend transportiert, je nach Füllgut
und Art und Größe der Verpackung.
[0004] Der generelle Aufbau der aus dem Stand der Technik bekannten Abfüllanlagen umfasst
einen Grundaufbau mit Tischplatte, unterhalb derer sämtliche Antriebskomponenten untergebracht
sind. Die Handhabung der abzufüllenden Verpackung sowie die einzelnen Prozessschritte,
die von sog. Funktionseinheiten durchgeführt werden, erfolgen dabei oberhalb der Tischplatte.
So werden beispielweise zunächst aus einer Abstapeleinheit einzelne Verpackungen,
beispielsweise Becher, abgestapelt und in jeweilige Öffnungen, die in einer als Transporteinheit
dienenden Drehscheibe vorgesehen sind, eingebracht. Sodann können je nach Füllgut
die Becher entkeimt und in einer Befüll- und Dosiereinheit mit Füllgut befüllt werden.
Die befüllten Becher werden anschließend mit einem Siegel versehen und versiegelt.
Optional oder alternativ können die befüllten Becher auch mit einem Deckel verschlossen
werden. In einem nachfolgenden Prozessschritt können die Becher bedruckt und auf Dichtigkeit
geprüft werden. Zuletzt werden die befüllten und versiegelten Becher mittels einer
meist pneumatisch angetriebenen Hubeinheit, die sich durch die Tischplatte hindurchbewegt,
aus den Behälteröffnungen angehoben und verlassen sodann in einer Auslaufeinheit die
Abfüllanlage und werden anderswo verpackt und in Paletten verbracht.
[0005] Bei der Reinigung der aus dem Stand der Technik bekannten Abfüllanlagen dient die
Tischplatte als Schutz für die Antriebsseite, welche nicht nasschemisch gereinigt
werden darf. Gleichzeitig erschwert die Tischplatte die Reinigung des Bodens unterhalb
der Antriebsseite. Auf der anderen Seite werden auf der Tischplatte die einzelnen
Funktionseinheiten gelagert. Dadurch, dass etwaige Hubeinheiten sich durch die Tischplatte
hindurchbewegen und demnach der Prozessschritt des Anhebens der Becher aus den Becheröffnungen
örtlich auf der Tischplatte festgelegt ist, ist die Position und oft auch die Anzahl
der Funktionseinheiten weitestegehend festgelegt. Für den Fall, dass eine bestehende
Abfüllanlage auf ein anderes Füllgut umgerüstet werden soll, bei der beispielsweise
eine keimfreie Abfüllung notwendig ist, müsste die Abfüllanlage in erheblichem Maße
umgebaut und mit einer anderen Tischplatte ausgerüstet werden, da die Hubeinheit möglicherweise
nicht an dem gleichen Ort verbleiben kann.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0006] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, etwaige aus dem Stand
der Technik bekannte Nachteile zu minimieren oder gar zu beseitigen. Insbesondere
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Aufbau für eine Rundläufermaschine
vorzuschlagen, die leichter zu reinigen und modular aufgebaut ist dahingehend, dass
etwaige Funktionseinheiten örtlich sehr variabel eingesetzt werden können.
[0007] Diese Aufgabe und möglicherweise andere Aufgaben werden durch den Gegenstand des
Patentanspruchs 1 gelöst. Optionale beziehungsweise bevorzugte Merkmale der Erfindung
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung vom Rundläufer-Typ zum Abfüllen von einem
Füllmedium, insbesondere von einem Nahrungsmittel, in eine Vielzahl von Behälter.
Die Vorrichtung umfasst eine Antriebseinheit und eine Vielzahl von Behälteraufnahmen,
die jeweils zur Aufnahme eines Behälters ausgebildet und um eine vertikale Achse durch
die Antriebseinheit drehbar sind. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung des Weiteren mindestens eine Funktionseinheit umfasst, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einer Behälterabstapeleinheit, einer Behälterfülleinheit,
einer Behälterbedeckelungseinheit, einer Behälterversiegelungseinheit, einer Behälterbedruckeinheit,
einer Behälterprüfeinheit und einer Behälterauslaufeinheit, und dass die mindestens
eine Funktionseinheit mit der Antriebseinheit mechanisch gekoppelt ist.
[0009] Vorzugsweise ist die mindestens eine Funktionseinheit mit der Antriebseinheit klemmend
befestigt.
[0010] Noch bevorzugter ist die mindestens eine Funktionseinheit mit einem an der Antriebseinheit
vorgesehenen stationären Flansch klemmend befestigt.
[0011] Weiterhin bevorzugt ist die mindestens eine Funktionseinheit einerseits mit der Antriebseinheit
und andererseits mit einem Stützring mechanisch gekoppelt.
[0012] Vorteilhaft ist es, wenn der Stützring in radialer Richtung außerhalb der Vielzahl
von Behälteraufnahmen angeordnet ist.
[0013] Ebenso ist es von Vorteil, wenn der Stützring als ein geschlossener, kreisförmiger
Ring ausgebildet ist.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Stützring mittels einer
Vielzahl von vertikalen, am Boden gelagerten Bodenträgern bodengelagert.
[0015] Vorzugsweise sind die Vielzahl von Bodenträgern mit Hilfe einer Vielzahl von horizontalen
Querträgern mit der Antriebseinheit mechanisch gekoppelt.
[0016] Ebenso bevorzugt ist es, wenn die Antriebseinheit eine stationäre Hohlwelle und radial
außerhalb von der stationären Hohlwelle einen motorisch angetriebenen Rotor aufweist,
und wenn die Antriebseinheit mehrere, in vertikaler Richtung beabstandete, in radialer
Richtung nach außen hervorstehende Flansche aufweist, von denen mindestens ein Flansch
mit dem Rotor drehbar und mindestens ein Flansch stationär ist.
[0017] Noch bevorzugter ist es, wenn die Behälteraufnahmen Öffnungen sind, die zur Aufnahme
eines Bechers und/oder eines Eimers und/oder einer Flasche ausgebildet sind.
[0018] Vorzugsweise ist die Vorrichtung zum Abfüllen von einem flüssigen oder pastösen Nahrungsmittel
in eine Vielzahl von Behälter ausgebildet.
[0019] Diese und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung werden ersichtlich aus der im
Anschluss folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0020] Die Erfindung wird nun rein beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen und
anhand bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung näher erläutert. Von den Figuren
zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Ansicht einer nicht vollständig dargestellten Abfüllanlage
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 2
- eine schematische perspektivische Ansicht eines Grundaufbaus der in Fig. 1 dargestellten
Abfüllanlage;
- Fig. 3
- eine vertikale Querschnittsansicht einer zentralen Antriebseinheit; und
- Fig. 4
- eine teilweise vertikal geschnittene Ansicht eines Teilbereichs der in Fig. 1 dargestellten
Abfüllanlage.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG EINER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
[0021] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Abfüllen von einem Füllmedium in eine Vielzahl
von Behältern eignet sich zum Abfüllen unterschiedlichster Füllgüter, beispielsweise
heißer, kalter, flüssiger, pastöser oder auch pulverförmiger Füllgüter, wie zum Beispiel
Suppen, Getränke, Milchprodukte und Brotaufstriche, aber auch Stückgüter, wie zum
Beispiel Nudeln, in unterschiedliche, aus unterschiedlichen Materialien hergestellte
Verpackungen, beispielsweise aus Kunststoff, Glas, Pappe etc. Insbesondere eignet
sich die erfindungsgemäße Abfüllvorrichtung, die herkömmlich auch als Abfüllanlage
bezeichnet wird, zum Abfüllen von flüssigen oder pastösen Nahrungsmitteln in eine
Vielzahl von Behältern, wie zum Beispiel Becher, Eimer oder Flaschen.
[0022] Die vorliegende Erfindung ist ausschließlich auf Abfüllanlagen vom Rundläufer-Typ
beschränkt. Bei Rundläufermaschinen durchlaufen die Verpackungen die einzelnen Prozessschritte
entlang einer kreisförmigen oder auch ovalen Transportbahn, die gewöhnlich einen Winkel
von 270° bis 360° umschließt.
[0023] Der in Fig. 1 dargestellte Aufbau einer Abfüllvorrichtung 1 gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung ist nicht vollständig dahingehend, dass beispielsweise
Funktionseinheiten 50 (siehe Fig. 4), wie zum Beispiel eine Behälterabstapeleinheit,
eine Behälterfülleinheit, eine Behälterbedeckelungseinheit, eine Behälterversiegelungseinheit,
eine Behälterbedruckeinheit, eine Behälterprüfeinheit und eine Behälterauslaufeinheit,
in Fig. 1 nicht dargestellt sind. Ebensowenig sind etwaige elektrische und pneumatische
Leitungen sowie Steuerungsmodule, die für den ordnungsgemäßen Betrieb einer Abfüllanlage
notwendig sind, in Fig. 1 gezeigt.
[0024] Der in Fig. 1 gezeigte Aufbau umfasst im Wesentlichen eine relativ zur kreisförmigen
Transportbahn gesehene zentral oder mittig angeordnete Antriebseinheit 10, eine Vielzahl
von Transporteinheiten 20, eine Vielzahl von Hubeinheiten 30 sowie einen Stützring
40.
[0025] Die Transporteinheiten 20, die sich in radialer Richtung von der Antriebseinheit
10 erstrecken und strahlenförmig um die Antriebseinheit 10 herum angeordnet sind,
weisen Öffnungen 21 auf, in die die zu befüllenden Verpackungen, in diesem Fall Becher,
eingesetzt werden können. In Fig. 1 sind unterschiedliche Transporteinheiten 20 zu
sehen. So sind einerseits Transporteinheiten 20 mit drei Öffnungen 21 und andererseits
Transporteinheiten 20 mit zwölf Öffnungen 21 zu sehen, deren Durchmesser kleiner ist
als der Durchmesser der lediglich drei Öffnungen 21 aufweisenden Transporteinheiten
20. Die Transporteinheiten 20 sind einerseits mit der Antriebseinheit 10 mechanisch
gekoppelt oder befestigt, und zwar vorzugsweise über eine Klemmverbindung, die in
Bezug auf die Fig. 4 näher erläutert wird. Andererseits sind die Transporteinheiten
20 beweglich auf einem Gleitring 22 gelagert. Der Gleitring 22 ist vorzugsweise ein
geschlossener Ring. Werden die Transporteinheiten 20 durch die Antriebseinheit 10
um eine vertikale Achse V (siehe Fig. 3) gedreht, gleiten die radial äußeren Enden
der Transporteinheiten 20 auf dem Gleitring 22. Der Gleitring 22 wiederum ist mit
dem Stützring 40 mechanisch gekoppelt. Diese Kopplung erfolgt bei der in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsform mittels eines Winkels 23.
[0026] In Fig. 2 ist der Grundaufbau der in Fig. 1 dargestellten Abfüllvorrichtung 1 in
schematischer perspektivischer Ansicht dargestellt. Der erfindungsgemäße Grundaufbau
umfasst im Wesentlichen die zentrale Antriebseinheit 10, mindestens eine Hubeinheit
30 sowie den Stützring 40. Bei der in Fig. 2 gezeigten bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Grundaufbau drei in einem Winkel von 120° zueinander beabstandete Hubeinheiten
30. Jede Hubeinheit 30 umfasst vorzugsweise einen sich in radialer Richtung erstreckenden
oberen Querträger 39a und vorzugsweise einen sich in radialer Richtung erstreckenden
unteren Querträger 39b. Am oberen Querträger 39a ist eine Platte 32 angebracht, von
deren Oberfläche sich in vertikaler Richtung Hubarme 31 erstrecken. Die Anzahl der
Hubarme 31 richtet sich nach der Anzahl der in der jeweiligen Transporteinheit 20
vorgesehenen Öffnungen 21, um aus jeder Öffnung 21 einen abgefüllten und versiegelten
Becher anzuheben.
[0027] Sowohl der obere Querträger 39a als auch der untere Querträger 39b sind doppelwandig
ausgebildet. Beide Wände sind über stirnseitig angeordnete Seitenwangen 38 verbunden.
Innerhalb des unteren Querträgers 39b und des oberen Querträgers 39a verläuft eine
Zahnstange 33, die wiederum mit der oberen Platte 32 verbunden ist. Insgesamt gibt
es pro Hubeinheit 30 zwei Zahnstangen 33, die jeweils mithilfe von motorisch angetriebenen
Zahnrädern 34 in vertikaler Richtung bewegt werden können. Die Zahnräder 34 sind über
eine Welle 35 miteinander verbunden. Die Welle 35 wird mit Hilfe eines Motors 37 und
einem geeigneten Getriebe 36 angetrieben. Sowohl der Motor 37 als auch das Getriebe
36 sind an der radial außengelegenen Seitenwange 38, die auch als Bodenstrebe dient,
angeflanscht.
[0028] Der obere Querträger 39a und der untere Querträger 39b sind an der Antriebseinheit
10 vorzugsweise klemmend befestigt. So ist der obere Querträger 39a an einem Flansch
10c und der untere Querträger 39b an einem Flansch 10d der zentralen Antriebseinheit
10 angeklemmt (siehe Fig. 3). Die Klemmbefestigung des oberen Querträgers 39a mit
dem Flansch 10c der Antriebseinheit 10 erfolgt vorzugsweise über eine Backenklemme
30a, und die Klemmbefestigung des unteren Querträgers 39b mit dem Flansch 10d der
zentralen Antriebseinheit 10 erfolgt vorzugsweise über eine Backenklemme 30b. Diese
Backenklemmen 30a, 30b müssen lediglich gelöst werden, um die oberen und unteren Querträger
39a, 39b entlang der Flansche 10c, 10d zu verschieben. Mit anderen Worten, die lösbare
Klemmbefestigung der oberen und unteren Querträger 39a, 39b an den Flanschen 10c,
10d ermöglicht eine flexible Anordnung der Hubeinheit 30 hinsichtlich ihrer Winkelposition
um die Antriebseinheit 10.
[0029] Der Stützring 40 ist ebenfalls mit der als Bodenstrebe 38 dienenden Seitenwange verbunden,
und zwar mit Hilfe eines Winkels 43, auf dem der Stützring 40 gelagert ist. Auf dem
Winkel 43 ist der Stützring 40 mittels einer Schellenverbindung 42 gesichert bzw.
fixiert. Augrund der Variabilität kann die Schellenverbindung 42 dem Durchmesser des
Stützrings 40 angepasst werden. Die Schellenverbindung 42 weist oberseitig eine Platte
41 auf, auf der der Winkel 23 für den Gleitring 22 befestigt werden kann (siehe Fig.
3).
[0030] Der Stützring 40 ist vorzugsweise in radialer Richtung außerhalb der Vielzahl von
Behälteraufnahmen 21 angeordnet, und ist des Weiteren vorzugsweise als ein geschlossener,
kreisförmiger Ring ausgebildet.
[0031] Fig. 3 zeigt eine vertikale Querschnittsansicht der zentralen Antriebseinheit 10.
Der im Wesentlichen zylindrische Aufbau der Antriebseinheit 10 umfasst zylindrische
Abschnitte mit unterschiedlichem Durchmesser. Im untersten Abschnitt, der bodenseitig
von dem kreisförmigen, in radialer Richtung nach außen hervorstehenden Flansch 10d
begrenzt wird, und oberseitig von dem ebenso kreisförmigen, in radialer Richtung nach
außen hervorstehenden Flansch 10c begrenzt wird, ist ein Motor 13, vorzugsweise ein
Servomotor, untergebracht, der über eine Planetengetriebe-Ritzel-Anordnung 14 einen
Rotor 12 antreibt. Radial innen liegend von dem drehbaren Rotor 12 befindet sich eine
statische Hohlwelle 11, die einen sich in vertikaler Richtung erstreckenden Durchgangskanal
16 aufweist. Der Rotor 12 wird auf Lager 15 drehbeweglich um eine vertikale Achse
V gehalten. Der Rotor 12 weist ebenso einen in radialer Richtung nach außen hervorstehenden
Flansch 10b auf, der sich zusammen mit dem Rotor 12 um die vertikale Achse V drehen
kann. In vertikaler Richtung oberhalb der Hohlwelle 11 und des Rotors 12 befindet
sich ein weiterer kreisförmiger, in radialer Richtung nach außen hervorstehender Flansch
10a.
[0032] Der Durchgangskanal 16 im Bereich des Flansches 10a kann offen sein, kann bei Bedarf
aber auch mit Hilfe eines in Fig. 3 nicht gezeigten Deckels verschlossen sein.
[0033] Der innerhalb der stationären Hohlwelle 11 befindliche Durchgangskanal 16 erlaubt
die Durchführung von elektrischen und pneumatischen Leitungen zu den am Flansch klemmend
befestigten Funktionseinheiten 50. Die Transporteinheiten 20, die durch die Antriebseinheit
10 um die vertikale Achse V gedreht werden, sind an dem Flansch 10b vorzugsweise klemmend
mittels einer Backenklemme 20a befestigt. Wie bereits erwähnt, ist der obere Querträger
39a der Hubeinheit 30 an dem Flansch 10c vorzugsweise klemmend befestigt, während
der untere Querträger 39b der Hubeinheit 30 an dem Flansch 10d vorzugsweise klemmend
befestigt ist. Lediglich der Flansch 10b dreht sich zusammen mit dem Rotor 12 um die
vertikale Achse V, während die Flansche 10a, 10c und 10d stationär bleiben.
[0034] Fig. 4 zeigt eine teilweise vertikal geschnittene Ansicht eines Teilbereichs der
in Fig. 1 dargestellten Abfüllvorrichtung 1. Wie in Fig. 4 zu sehen ist, ist am Flansch
10c der obere Querträger 39a der Hubeinheit 30 und am Flansch 10d der untere Querträger
39b der Hubeinheit 30 vorzugsweise klemmend befestigt. Beide Querträger 39a, 39b sind
mit der Bodenstrebe (Seitenwange) 38 verbunden. Über den Winkel 43 ist die Bodenstrebe
38 wiederum mit dem Stützring 40 befestigt. Das radial innen gelegene Ende der Transporteinheiten
20 ist an dem Flansch 10b vorzugsweise klemmend befestigt, während das von der Antriebseinheit
10 abgewandte Ende der Transporteinheit 20 beweglich auf dem Gleitring 22 aufliegt.
Mittels des Winkels 23 ist der Gleitring 22 wiederum auf der Platte 41 (Fig. 2) oberhalb
des Stützringes 40 gelagert.
[0035] Lediglich strichliert ist in Fig. 4 eine Funktionseinheit 50 dargestellt. Bei der
in Fig. 4 dargestellten Funktionseinheit 50 handelt es sich um eine Abstapeleinheit,
in der eine Vielzahl von Becher entlang dreier vertikaler Säulen gestapelt und einzeln
in die Öffnungen 21 der Transporteinheit 20 abgestapelt werden können. Diese Funktionseinheit
50 ist wiederum vorzugsweise klemmend über eine Backenklemme 50a mit dem Flansch 10a
der Antriebseinheit 10 befestigt. Hierdurch können sämtliche Funktionseinheiten 50
rotationssymmetrisch und vollständig flexibel mit der Antriebseinheit 10 befestigt
werden.
[0036] Durch den voranstehend beschriebenen Grundaufbau der Abfüllvorrichtung 1 ist eine
Tischplatte, wie sie bei den aus dem Stand der Technik bekannten Abfüllanlagen verwendet
wird, nicht mehr nötig. Durch die fehlende Tischplatte kann der Boden unterhalb der
Abfüllanlage leichter gereinigt werden. Ebenso ist die Abfüllanlage dahingehend modular,
als dass sie ohne großen Aufwand an andere kundenspezifische Anforderungen angepasst
werden kann. So ist sowohl die Hubeinheit 30 als auch jedwede Funktionseinheit 50
in einer Vielzahl von Winkelpositionen um die Antriebseinheit 10 herum anordenbar.
Somit kann die Abfolge der einzelnen Prozessschritte von der Abstapelung einzelner
Becher in die Transporteinheiten 20 bis zu einer nicht dargestellten Behälterauslaufeinheit
variabel gestaltet werden.
[0037] Ein weiterer Vorteil des modularen Aufbaus der erfindungsgemäßen Abfüllvorrichtung
1 ist, dass viele Teile, beispielsweise der gesamte in Fig. 2 gezeigte Grundaufbau,
für unterschiedliche Maschinengrößen, für unterschiedliche Transporteinheiten 20 sowie
für unterschiedliche Füllgüter eingesetzt werden kann. Hierdurch können Maschinen
auftragsunabhängig vormontiert werden, was wiederum die Herstellungskosten reduziert.
Mit anderen Worten, der Grundaufbau der Abfüllvorrichtung 1 kann weitestgehend standardisiert
für unterschiedliche Maschinengrößen, unterschiedliche Transporteinheiten sowie unterschiedliche
Anordnungen der Funktionseinheiten 50 eingesetzt werden.
[0038] Ebenso von Vorteil bei der erfindungsgemäßen Abfüllvorrichtung 1 ist es, dass durch
die fehlende Tischplatte einzelne Komponenten der Abfüllvorrichtung 1 für den Benutzer
leichter zugänglich sind im Hinblick auf Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. Ebenso
ist die Bedienbarkeit verbessert, indem die Transporteinheiten 20 auf Augenhöhe des
Benutzers angeordnet werden können.
[0039] Darüber hinaus erlaubt der in der stationären Hohlwelle 11 vorgesehene Durchgangskanal
16 die Verlegung von elektrischen und pneumatischen Leitungen zentral durch die Antriebseinheit
10, was wiederum die Leitungslänge zu den Funktionseinheiten 50 verkürzt. Da sämtliche
elektrischen wie auch pneumatischen Antriebe abgedichtet innerhalb der Antriebseinheit
10 untergebracht sind, und darüber hinaus sämtliche Bewegungen und sonstigen Antriebe
zugänglich und reinigbar gestaltet sind, ist die Gefahr einer Kontaminierung, wie
sie im Stand der Technik aufgrund der vertikalen Bewegung der Hubeinheit 30 durch
die Tischplatte hindurch und der damit verbundenen Fahrstuhleffekte besteht, auf ein
Minimum reduziert.
1. Vorrichtung (1) vom Rundläufer-Typ zum Abfüllen von einem Füllmedium, insbesondere
von einem Nahrungsmittel, in eine Vielzahl von Behälter, umfassend eine Antriebseinheit
(10) und eine Vielzahl von Behälteraufnahmen (21), die jeweils zur Aufnahme eines
Behälters ausgebildet und um eine vertikale Achse (V) durch die Antriebseinheit (10)
drehbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) des Weiteren mindestens eine Funktionseinheit (50) umfasst, die
ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus einer Behälterabstapeleinheit, einer Behälterfülleinheit,
einer Behälterbedeckelungseinheit, einer Behälterversiegelungseinheit, einer Behälterbedruckeinheit,
einer Behälterprüfeinheit und einer Behälterauslaufeinheit, und dass die mindestens
eine Funktionseinheit (50) mit der Antriebseinheit (10) mechanisch gekoppelt ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Funktionseinheit (50) mit der Antriebseinheit (10) klemmend befestigt
ist.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Funktionseinheit (50) mit einem an der Antriebseinheit (10) vorgesehenen
stationären Flansch (10a) klemmend befestigt ist.
4. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Funktionseinheit (50) einerseits mit der Antriebseinheit (10)
und andererseits mit einem Stützring (40) mechanisch gekoppelt ist.
5. Vorrichtung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützring (40) in radialer Richtung außerhalb der Vielzahl von Behälteraufnahmen
(21) angeordnet ist.
6. Vorrichtung (1) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützring (40) als ein geschlossener, kreisförmiger Ring ausgebildet ist.
7. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützring (40) mittels einer Vielzahl von vertikalen, am Boden gelagerten Bodenträgern
(38) bodengelagert ist.
8. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vielzahl von Bodenträgern (38) mit Hilfe einer Vielzahl von horizontalen Querträgern
(39a, 39b) mit der Antriebseinheit (10) mechanisch gekoppelt sind.
9. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (10) eine stationäre Hohlwelle (11) und radial außerhalb von
der stationären Hohlwelle (11) einen motorisch angetriebenen Rotor (12) aufweist,
und dass die Antriebseinheit (10) mehrere, in vertikaler Richtung beabstandete, in
radialer Richtung nach außen hervorstehende Flansche (10a, 10b, 10c, 10d) aufweist,
von denen mindestens ein Flansch (10b) mit dem Rotor (12) drehbar und mindestens ein
Flansch (10a, 10c, 10d) stationär ist.
10. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälteraufnahmen (21) Öffnungen sind, die zur Aufnahme eines Bechers und/oder
eines Eimers und/oder einer Flasche ausgebildet sind.
11. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) zum Abfüllen von einem flüssigen oder pastösen Nahrungsmittel
in eine Vielzahl von Behälter ausgebildet ist.