[0001] Reaktive Flüssigkunststoffe werden in zunehmender Menge bei der Bauwerksabdichtung
eingesetzt. Bevorzugte Einsatzgebiete sind die Abdichtung von Flachdächern, Balkonen
und Terrassen, die Abdichtung erdberührter Bauteile und in zunehmenden Ausmaß auch
der Anschluss von Fenstern und Türen. Die vermehrte Verwendung oder Mitverwendung
von Recycling-Kunststoffen stellt dabei eine zusätzliche Herausforderung dar. Grundsätzlich
ist das Eigenschaftsprofil geeigneter polymerer Abdichtungsmaterialien in der EOTA-Leitlinie
ETAG Nr. 005 (Leitlinie für die europäische Technische Zulassung für flüssig aufzubringende
Dachabdichtungen) im Detail spezifiziert.
[0002] Marktübliche Flüssigkunststoffe basieren typischerweise auf ungesättigten Polyestern,
Polyurethanen oder ungesättigten Acrylatcopolymeren. Als reaktive Flüssigkunststoffe
können darüber hinaus 1-komponentige feuchtigkeitshärtende Abdichtungsmassen auf Basis
von silanterminierten Polymeren besonders vorteilhaft in der Bauwerksabdichtung eingesetzt
werden. Entsprechende Produkte zeichnen sich durch eine einfache Verarbeitbarkeit,
gute mechanische Eigenschaften sowie toxikologische Unbedenklichkeit aus. Aufgrund
der ausgezeichneten Haftung zu nahezu allen Untergründen des Baubereiches werden diese
Produkte besonders vorteilhaft als Detailabdichtung in Anschlussbereichen zu polymeren
oder bituminösen Abdichtungsbahnen- oder -Folien eingesetzt. Auf dieser Technologie
basierende Materialien und ihre Verwendung als Abdichtungsmaterialien für Dachbeschichtungen
sind z. B. aus
EP 1 987 108 A,
EP 2 352 776 A und
EP 2 561 024 A sowie der
WO 2019 114990 A1 bekannt.
[0003] Für eine dauerhafte Dichtigkeit der ausgehärteten Massen ist die Haftung zum Untergrund
von entscheidender Bedeutung. In Bezug auf die Haftung auf mineralischen und bituminösen
Untergründen genügen die marktüblichen Flüssigkunststoffe den Anforderungen an eine
ausreichende und dauerhafte Haftung zum Untergrund. Problematisch ist aber vielfach
die Haftung auf Kunststoffen, wie sie in zunehmendem Ausmaß im Baubereich verwendet
werden. Als häufig verwendete Kunststoffe im Baubereich seien in diesem Zusammenhang
genannt: Polyvinylchlorid (PVC)-Kunststoffe, flexibilisierte Polyolefinkunststoffe
(FPO, TPO), elastomere Kunststoffe wie EPDM, NBR, CSM oder TPE, sowie Kunststoffprofile
aus PVC, ABS, PP, PC, PMMA oder TPU. Die genannten Kunstststoffe werden dabei aber
nur äußerst selten in reiner Form eingesetzt, sondern meistens als Formulierung, die
Füllstoffe, Additive, Farbmittel, Weichmacher, Extrusionshilfsmittel, Alterungsschutzmittel
sowie weitere Additive beinhaltet. Diese Ausführungen verdeutlichen, dass die Erzielung
einer ausreichenden Haftung eines Flüssigkunststoffs auf der Vielzahl an formulierten
Baukunststoffen ausgesprochen schwierig ist und in der Regel die Anwendung von Zwischenanstrichen
als Haftprimer erfordert. Die vermehrte Verwendung von Recycling-Kunststoffen stellt
dabei eine zusätzliche Herausforderung dar.
[0004] Haftprimer für Kunststoffoberflächen sind in großer Anzahl bekannt und werden im
Markt typischerweise im System zusammen mit den Flüssigkunststoffen - speziell abgestimmt
auf bestimmte Kunststoff-Oberflächen - angeboten. Universell einsetzbare Haftprimer
sind zwar verfügbar, jedoch müssen bei den handelsüblichen Universal-Haftprimern bisher
immer Einschränkungen in Bezug auf die Haftung in Kauf genommen werden.
[0005] Insbesondere der Anschluss an unpolare Kunststoffe wie beispielsweise FPO, TPO, EPDM
gestaltet sich schwierig. Als Haftprimer oder als Bestandteil von Haftprimern werden
hierbei typischerweise chlorierte Polyolefine eingesetzt. Die Herstellung derartiger
Produkte wird beispielhaft beschrieben in der
WO 2008093228 A1. Entsprechende Formulierungen werden beispielhaft beschrieben in der
WO 0238689A1, der
WO 2002002703 A1, der
DE 4113599 B4 oder der
DE 4102241 A1. Dabei ist insbesondere die Kombination von chlorierten Polyolefinen mit Polyisocyanaten
vorteilhaft, so wie das in der
WO 2007008890 A2 oder der
WO 9903907 A1 vorbeschrieben wird. Entsprechende Produkte können unter Baustellenbedingungen eingesetzt
werden, aber die Haftung - insbesondere auf unpolaren Kunststoffen und Kunststoffen
mit Recycling-Anteil - ist weiter verbesserungsbedürftig, da es immer wieder zu Reklamationen
wegen Undichtigkeit in den Anschlussbereichen kommt.
[0006] Die Kombination von chlorierten Polyolefinen mit Polyisocyanaten konnte zwischenzeitlich
auch auf das wässrige Medium übertragen werden, so wie das in der
DE 4428382 A1 beschrieben wird. Aber derartige wässrige 2-Komponenten-Primer sind unter Baustellenbedingungen
bei wechselnden Witterungsbedingungen nur sehr eingeschränkt einsetzbar, wobei auch
die kurze Verarbeitungszeit problematisch ist.
[0008] Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass ein großer Bedarf für verbesserte Universal-Haftprimer
zur Herstellung eines dauerhaften und kraft-schlüssigen Verbundes zwischen Flüssigkunststoffen
einerseits und den o.g. Kunststoffen im Baubereich zur direkten Verwendung an der
Baustelle besteht.
[0009] Diese Aufgabe wird mit der Bereitstellung der nachstehend beschriebenen 2-Komponenten-Haftprimer
zur Kombination mit Flüssigkunststoffen gelöst. Vorteilhafte technische Varianten
bilden den Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
[0010] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind 2-Komponenten-Haftprimer zur Kombination
mit Flüssigkunststoffen im Baubereich enthaltend
A1) mindestens ein freie Isocyanatgruppen aufweisendes Prepolymer mit einem Gehalt
an aliphatisch gebundenen NCO-Gruppen von 7,0 bis 18 Gew. -%, erhältlich durch Umsetzung
von aliphatischen Di- oder Polyisocyanaten mit mindestens einem durch Alkoxylierung
hydroxyfunktioneller Startermoleküle erhältlichen Polyoxyalkylenpolyol mit einer mittleren
Hydroxyfunktionalität von 1,5 bis 4 und einem Äquivalentgewicht von mindestens 400
g/Mol
A2) mindestens ein chloriertes Polyolefin -CPO- mit einem Chlorgehalt von 10 bis 45
Gew% bezogen auf das Gesamtgewicht CPO
A3) mindestens ein organisches Lösungsmittel enthaltend aromatische Kohlenwasserstoffe
und/oder Ester
sowie gegebenenfalls
A4) weitere aus der Lacktechnologie bekannte Hilfs-, Zusatz-, Farb- und Bindemittel.
[0011] Der Erfindung liegt die überraschende Beobachtung zugrunde, dass sich durch Kombination
von speziellen Polyether-modifizierten Polyisocyanaten mit chlorierten Polyolefinen
2-Komponenten-Haftprimer herstellen lassen, die eine ausgezeichnete Haftung sowohl
auf polaren als auch auf unpolaren Kunststoff-Oberflächen - insbesondere auch solchen
mit Recyclinganteil - vermitteln.
[0012] Erfindungsgemäß einsetzbare Isocyanatgruppen aufweisende Prepolymere A1 sind gekennzeichnet
durch einen NCO-Gehalt von 7 bis 18 Gew. -%, vorzugsweise 7,5 bis 15 Gew. -%, besonders
bevorzugt 8 bis 12 Gew.-% und sind erhältlich durch Umsetzung mindestens eines Polyisocyanats
mit einem oder mehreren Polyetherpolyolen, die durch Alkoxylierung von hydroxyfunktionellen
Starterverbindungen mit Gemischen aus Propylenoxid und Ethylenoxid unter Zuhilfenahme
von Katalysatoren wie beispielsweise basischen Katalysatoren wie Alkalihydroxiden
oder auch sog. DMC-Katalysatoren, wie sie in der
EP-A 700 949,
EP-A 761 708 und
WO 97/40086 offenbart werden, erhältlich sind. Einsetzbare Polyether bzw. Polyethermischungen
besitzen eine mittlere Hydroxyfunktionalität von 1,5 bis 4, bevorzugt 1,8 bis 2,5
und ein Äquivalentgewicht von mindestens 400 g/Mol, bevorzugt 500 bis 4000 g/Mol,
besonders bevorzugt 700 bis 2000g/Mol.
[0013] Als Polyisocyanate zur Herstellung der Isocyanatgruppen aufweisenden Prepolymere
(i) kommen aliphatische und cycloaliphatische Polyisocyanate der bekannten Art in
Betracht: Beispielhaft genannt seien 4,4'-Diisocyanatodicyclohexylmethan, 3-Isocyanatomethyl-
3,3, 5-trimethylcyclohexylisocyanat (Isophorondiisocyanat = IPDI), Hexamethylendiisocyanat
(HDI), 2- 2,2, 4-Trimethylhexamethylendiisocyanat (THDI) und a, a, a', a'-Tetramethyl-m-xylylen-diisocyanat
oder a, a, a', a'- Tetramethyl-p-xylylen-diisocyanat (TMXDI) sowie aus diesen Verbindungen
bestehende Gemische.
[0014] Zur Herstellung der Isocyanatgruppen aufweisenden Prepolymere werden das Polyisocyanat
und das Polyoxyalkylenpolyol oder Gemische daraus unter Einhaltung eines NCO/OH Äquivalentverhältnisses
von 1,5 : 1 bis 10 : 1 unter Urethanbildung umgesetzt. Die Umsetzung findet statt
bei Temperaturen von 40° bis 140° C, vorzugsweise 50° bis 110° C. Bei Verwendung eines
Überschusses an Polyisocyanat von mehr als 2 : 1 wird überschüssiges monomeres Polyisocyanat
nach der Umsetzung durch in der Technik übliche destillative oder extraktive Verfahren,
z. B. durch Dünnschichtdestillation entfernt.
[0015] Die so erhältlichen Isocyanatgruppen aufweisenden Prepolymere besitzen einen Gehalt
an freien Isocyanatgruppen, der für die erfindungsgemäße Verwendung häufig zu niedrig
ist. Deshalb müssen die so hergestellten Isocyanatgruppen aufweisenden Prepolymere
mit niedrigviskosen Polyisocyanaten, vorzugsweise Polyisocyanaten auf Basis von Hexamethylendiisocyanat
abgemischt werden, damit sie den oben gemachten Angaben bezüglich des NCO-Gehaltes
entsprechen. Derartige niedrigviskose Polyisocyanate werden mit Hilfe geeigneter Modifizierungsreaktionen,
wie z. B. Dimerisierung, Trimerisierung, Biuretisierung, Allophanatisierung und/oder
Urethanisierung hergestellt, wobei überschüssiges monomeres Diisocyanat anschließend
destillativ aus dem Gemisch entfernt wird, wodurch die Polyisocyanate Restgehalte
an monomerem Diisocyanat von <0,5% bez. auf das Gesamtgemisch der Polyisocyanatmischung
enthalten (siehe dazu auch:
Laas et al "J. Prakt. Chem, 336, 1 94, 185-200 und
Nachrichten aus der Chemie, 55, 380-384, 2007). Bevorzugt einsetzbar sind Isocyanuratgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie
z.B. in der
US-PS 3 001 973, in den
DE-PS 1 022 789,
1 222 067 und
1 027 394 sowie in den
DE-OS 1 929 034 und
2 004 048 beschrieben werden und/oder Allophanatgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie
z.B. in der
GB-PS 994 890, in der
BE-PS 761 626 und in der
NL-OS 7 102 524 beschrieben werden. Besonders bevorzugt einsetzbar sind Allophanatgruppen und/oder
Isocyanuratgruppen aufweisende Polyisocyanate auf Basis von Hexamethylendiisocyanat,
die den oben gemachten Angaben entsprechen und darüber hinaus durch einen Gehalt an
Isocyanatgruppen (NCO-Gehalt) von 17-23% und eine mittlere Isocyanatfunktionalität
von 2,5 bis 3,3 gekennzeichnet sind.
[0016] Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Isocyanatgruppen aufweisenden Prepolymeren,
die durch direkte Umsetzung der oben beschriebenen Polyetherpolyole mit den vorstehend
beschriebenen Polyisocyanaten auf Basis von Hexamethylendiisocyanat erhalten werden.
So können in einem einzigen Reaktionsschritt Isocyanatgruppen aufweisende Prepolymere
hergestellt werden, die den vorstehend gemachten Angaben entsprechen und im Sinne
der Erfindung besonders bevorzugt einsetzbar sind.
[0017] Die Umsetzung kann beschleunigt werden durch Verwendung von Katalysatoren, die die
Urethanbildung beschleunigen. Die Mitverwendung derartiger Katalysatoren ist jedoch
weniger bevorzugt. Erfindungsgemäß als Komponente A1 einsetzbare Isocyanatgruppen
aufweisende Prepolymere weisen bevorzugt einen Restgehalt an Diisocyanat-Restmonomeren
von weniger als 0,1 Gew% auf, besonders bevorzugt weniger als 0,05 Gew%.
[0018] Erfindungsgemäß als Komponente A2 einsetzbare chlorierte Polyolefine -CPO- sind chlorierte
Polymerisate der allgemeinen Struktur (-CH-CR
1R
2)n , in der R
1 für Wasserstoff steht und R
2 für Wasserstoff, eine geradkettige oder verzweigte gesättigte aliphatische bzw. cycloaliphatische
Gruppe. Konkrete derartige Polyolefine sind Polyethylen, Polypropylen, Polybutylen,
Polyisobuten, Polyhexen, Polyocten, Polydecen und Polyoctadecen sowie entsprechende
Copolymerisate. Chlorierte Polyolefine werden erhalten durch Chlorierung dieser Polymerisate.
Erfindungsgemäß als Komponente A2 einsetzbare CPO's sind gekennzeichnet durch einen
Chlorgehalt von 10 bis 45 Gew.-%, besonders bevorzugt von 15 bis 27 Gew.-%, ganz besonders
bevorzugt von 15 bis 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf den Festkörper der chlorierten
Polyolefine. Bevorzugt weisen die eingesetzten Polyolefine ein zahlenmittleres Molekulargewicht
von 7.000 bis 200.000, besonders bevorzugt von 8.000 bis 50.000 auf.
[0019] Beispiele für bevorzugt als Komponente A2 einsetzbare CPO's sind chloriertes Polyethylen,
chloriertes Polypropylen, chlorierte Polyethylen/Polypropylen-Copolymerisate oder
Mischungen der genannten CPO's. Bevorzugt als Komponente A2 einsetzbar sind modifizierte
chlorierte Polyethylen-, Polypropylen oder Polyethylen/Polypropylen Copolymere. Besonders
bevorzugt einsetzbar sind Polyethylen/Polypropylen Copolymere mit Maleinsäure und/oder
Maleinsäureanhydrid.
[0020] Als Komponente A3 enthalten die erfindungsgemäßen Haftprimer mindestens ein organisches
Lösungsmittel ausgewählt aus der Gruppe der aromatischen Kohlenwasserstoffe oder der
Ester. Beispiele für aromatische Kohlenwasserstoffe derartige sind Toluol, Xylol oder
Ethylbenzol sowie technische aromatische Kohlenwasserstoffgemische mit einem Siedebereich
zwischen 155 und 295°C, die beispielsweise unter dem Handelsnamen Solvesso
® oder Shellsol
® vertrieben werden. Als Ester können die als Lacklösemittel allgemein bekannten Ester
erfindungsgemäß eingesetzt werden, wie beispielsweise Ethylacetat, Butylacetat, Methoxypropylacetat,
Isobutylacetat, Isopropylacetat oder auch dibasische Ester wie Adipinsäuredimethylester,
Glutarsäuredimethylester oder Bernsteinsäuredimethylester.
[0021] Die aromatischen Kohlenwasserstoffe und/oder die Ester können dabei alleine oder
als Gemisch eingesetzt werden, gegebenenfalls in Kombination mit anderen Lösemitteln
der allgemein bekannten Art wie beispielsweise entaromatisierte Lack- und Testbenzine,
die aliphatische und cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe enthalten.
[0022] Gegebenenfalls können die erfindungsgemäßen 2-Komponenten-Haftprimer weitere aus
der Lack- und Beschichtungstechnologie übliche Hilfs-, Zusatz-, Farb- und Bindemittel
als Komponente A4 enthalten. Dies sind als Bindemittel neben nichtfunktionellen Lackbindemitteln
insbesondere die aus der 2-Komponenten-Polyurethan-Beschichtungstechnologie bekannten
Polyole wie Polyetherpolyole, Polyacrylatpolyole oder Polyester-Polyole oder Polyasparaginsäureester
der in der
EP 3115388 A1 und der dort zitierten Sekundärliteratur beschriebenen Art. Polyole und Polyasparaginsäureester
reagieren mit der Isocyanatkomponente A1 und müssen in die Komponente A2 eingemischt
werden, in der Regel zusammen mit der Komponente A3. Polyole und Polyasparaginsäureester
können im Rahmen der Komponente A4 natürlich auch im Gemisch eingesetzt werden.
[0023] Im Rahmen der gegebenenfalls als Komponente A4 einzusetzenden Hilfs- und Zusatzmittel
seien die aus der Lacktechnologie allgemein bekannten Farbmittel, Füllstoffe, Pigmente,
Entlüftungsmittel, Entschäumer, Katalysatoren, Alterungsschutzmittel, Verlaufshilfsmittel
und Flammschutzmittel genannt, welche der Komponente A1 und/oder der Komponente A2
zugesetzt werden können.
[0024] Zur Herstellung der erfindungsgemäßen 2-Komponenten-Haftprimer werden die Komponenten
A1 und A2 getrennt voneinander mit den Lösungsmitteln der Komponente A3 vorgemischt
und bezüglich Festkörpergehalt, Farbe und Viskosität - gegebenenfalls durch Zusatz
der Komponente A4 - eingestellt. Typischerweise wird dabei die Menge der Lösungsmittel
A3 so auf die Komponenten A1 und A2 aufgeteilt, dass ein Mischungsverhältnis der Komponenten
von ca. 1:1 resultiert.
[0025] In einer Variante der vorliegenden Erfindung werden die jeweiligen Komponenten des
2-Komponenten Haftprimers enthaltend die Komponenten A1 und A3 beziehungsweise A2
und A3 in jeweils einem separaten Gebinde, getrennt voneinander gelagert. Durch Vereinigung
der beiden Komponenten und anschließendem Vermischen wird die Primerformulierung gebrauchsfertig.
[0026] In einer weiteren Variante der vorliegenden Erfindung werden die beiden Komponenten
des 2-Komponenten Haftprimers enthaltend die Komponenten A1 und A3 beziehungsweise
A2 und A3 in ein spezielles 2-Kammer Mischgefäß eingebracht, in dem die beiden Komponenten
unmittelbar vor der Anwendung zusammengebracht werden können -z.B. durch Zerstörung
einer Trennmembran- und durch Schütteln miteinander vermischt werden.
[0027] Die beiden Komponenten werden unmittelbar vor der Verarbeitung vermischt, haben eine
Verarbeitungszeit von mehreren Stunden und werden durch Streichen oder Rollen auf
den gereinigten Untergrund aufgebracht. Im Rahmen der Erfindung hat sich gezeigt,
dass zum Erreichen eines kraftschlüssigen Verbundes lediglich eine gründliche Voreinigung
des Untergrundes erforderlich ist, nicht aber das Anschleifen des Untergrundes.
[0028] Die 2-Komponenten-Haftprimer können universell auf Kunststoff-Oberflächen eingesetzt
werden, aber auch auf metallischen Oberflächen. Als Kunststoffoberflächen, die im
Baubereich häufig anzutreffen sind, seien Kunststoff-Abdichtungsbahnen genannt wie
beispielsweise flexibilisierte Polyolefinbahnen wie FPO oder TPO-Bahnen, Abdichtungsbahnen
auf Basis von weichgemachtem Polyvinylchlorid (PVC), Kunststoffbahnen auf Basis von
Ethylencopolymerisat-Bitumen ECB, elastomere Kunststoffbahnen auf Basis von EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk)
EVA (Ethylen-Vinylacetat-Copolymer), NBR (Acrylnitril-Butadien-Kautschuk), CSM (chlorsulfoniertes
Polyethylen) sowie Kunststoffprofile aus PVC, ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol), Polypropylen,
Polycarbonat, PMMA (Polymethylmethacrylat) oder TPE (Thermoplastische Elastomere)
wie TPA, TPU, TPC oder TPS.
[0029] Weiterhin geeignete Oberflächen zur Behandlung mit dem erfindungsgemäßen 2-Komponenten-Haftprimer
sind kunststoffmodifizierte Bitumen Abdichtungsbahnen, insbesondere SBS (Styrol-Butadien-Styrol)
modifizierte Bitumenbahnen oder APP (ataktisches Polypropylen) modifizierte Bitumenbahnen.
Weiterhin geeignete Oberflächen zur Behandlung mit dem erfindungsgemäßen 2-Komponenten-Haftprimer
sind metallische Oberflächen wie Kupfer, Zink, Zinn, Aluminium, Eisen oder Stahl sowie
Legierungen mit den genannten Metallen.
[0030] Die mit dem 2-Komponenten-Haftprimer beschichteten Oberflächen trocknen physikalisch
vergleichsweise schnell und können nach relativ kurzer Zeit - typischerweise nach
15 bis 30 Minuten- mit Flüssigkunststoffen überarbeitet werden. Dies sind die allgemein
bekannten Flüssigkunststoffe wie sie in der EOTA-Leitlinie ETAG Nr. 005 (Leitlinie
für die europäische Technische Zulassung für flüssig aufzubringende Dachabdichtungen)
genauer spezifiziert sind. Geeignete Flüssigkunststoffe sind neben wässrigen Abdichtungsprodukten
wie sie beispielsweise in der
WO2022248070 A1 beschrieben werden insbesondere 1-Komponenten- und 2-Komponenten-Polyurethansysteme,
silanisierte Polyurethansysteme aber auch radikalisch härtende ungesättigte Polyesterharze
oder Acrylat- (PMMA)-Systeme. Bevorzugt einzusetzen sind Polyurethan-Flüssigkunststoffe,
besonders bevorzugt silanterminierte Polyurethan-Flüssigkunststoffe wie sie beispielhaft
in der
EP 3936553 A1 und der dort zitierten Sekundärliteratur beschrieben werden und 2-Komponenten-Polyurethan-Flüssigkunststoffe
auf Basis von aliphatischen Polyisocyanaten und Polyasparaginsäureestern wie sie in
der eigenen Patentanmeldung
EP 3115388 A1 beschrieben werden. Die Applikation erfolgt dabei typischerweise und besonders bevorzugt
in Verbindung mit einer verstärkenden Gewebeeinlage.
[0031] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist gemäß einem weiteren Aspekt ein Verfahren
zur Abdichtung von Kunststoff-Bahnen, -Profilen oder -Formteilen durch Aufbringen
eines Haftprimers und nachfolgend eines gewebearmierten Flüssigkunststoffs, dadurch
gekennzeichnet, dass ein 2-Komponenten Haftprimer eingesetzt wird enthaltend mindestens
A1) mindestens ein freie Isocyanatgruppen aufweisendes Prepolymer mit einem Gehalt
an aliphatisch gebundenen NCO-Gruppen von 7,0 bis 18 Gew. -%, erhältlich durch Umsetzung
von aliphatischen Di- oder Polyisocyanaten mit mindestens einem durch Alkoxylierung
hydroxyfunktioneller Startermoleküle erhältlichen Polyoxyalkylenpolyol mit einer mittleren
Hydroxyfunktionalität von 1,5 bis 4 und einem Äquivalentgewicht von mindestens 400
g/Mol
A2) mindestens ein chloriertes Polyolefin -CPO- mit einem Chlorgehalt von 10 bis 45
Gew% bezogen auf das Gesamtgewicht CPO
A3) mindestens ein organisches Lösungsmittel enthaltend aromatische Kohlenwasserstoffe
und/oder Ester
sowie gegebenenfalls
A4) weitere aus der Lacktechnologie bekannte Hilfs-, Zusatz-, Farb- und Bindemittel
[0032] Das erfindungsgemäße Verfahren deckt die Bereiche der Bauwerksabdichtung nach DIN
18195 und der Dachabdichtung nach DIN 18531 in vollem Umfang ab.
Ausführungsbeispiele
Beispiel 1 (Herstellung eines Isocyanatgruppen aufweisenden Prepolymeren, Komponente
A1)
[0033] 2200 g eines handelsüblichen Allophanatgruppen und Isocyanuratgruppen aufweisenden
Polyisocyanates auf Basis von Hexamethylendiisocyanat, mit einem NCO-Gehalt von 19
% und einer Viskosität von 290 mPas (23°C) (Basonat HA 3000, Handelsprodukt der Firma
BASF SE, Ludwigshafen) werden mit 1800 g eines auf Propylenglykol gestarteten Polypropylenoxidpolyethers
vom mittleren Molekulargewicht 2000 bei einer Temperatur von 110°C für 7 Stunden unter
Rühren zur Reaktion gebracht. Dabei erhält man eine Polyisocyanatmischung mit einem
NCO-Gehalt von 8,5 % und einer Viskosität von 2900 mPas (23°C), Restmonomergehalt
an Hexamethylendiisocyanat 0,03 Gew%.
Beispiel 2 (Herstellung eines Isocyanatgruppen aufweisenden Prepolymeren, Komponente
A1)
[0034] 2200 g eines handelsüblichen Allophanatgruppen und Isocyanuratgruppen aufweisenden
Polyisocyanates auf Basis von Hexamethylendiisocyanat, mit einem NCO-Gehalt von 19
% und einer Viskosität von 290 mPas (23°C) (Basonat HA 3000, Handelsprodukt der Firma
BASF SE, Ludwigshafen) werden mit 500 g eines auf Propylenglykol gestarteten Polypropylenoxidpolyethers
vom mittleren Molekulargewicht 1000 bei einer Temperatur von 110°C für 7 Stunden Stunden
unter Rühren zur Reaktion gebracht. Dabei erhält man eine Polyisocyanatmischung mit
einem NCO-Gehalt von 13,8 % und einer Viskosität von 2100 mPas (23°C), Restmonomergehalt
an Hexamethylendiisocyanat 0,02 Gew%
Beispiel 3 (Nicht erfindungsgemäß, Polyethergruppen-freies Polyisocyanat, Komponente
A1)
[0035] Aromatenverträgliches handelsübliches Polyisocyanat, Desmodur N3400 mit einem NCO-Gehalt
von 21,5 % und einer Viskosität von 200mPas (23°C) (Handelsprodukt der Fa. Covestro
AG, Leverkusen Deutschland), Restmonomergehalt an Hexamethylendiisocyanat 0,35 Gew%
Beispiel 4 (Chloriertes Polyolefin -CPO-, Komponente A2)
[0036] Handelsübliches chloriertes Polyolefin gelöst in Xylol, Trapylen 196 X mit einem
Chlorgehalt-Gehalt des Polymers von 26 % (Handelsprodukt der Fa. Tramaco, Tornesch
Deutschland)
Beispiel 5 (Chloriertes Polyolefin -CPO-, Komponente A2)
[0037] Handelsübliches Maleinsäureanhydrid modifiziertes chloriertes Polyolefin gelöst in
Xylol, Trapylen 112 X mit einem Chlorgehalt-Gehalt des Polymers von 20,5 % (Handelsprodukt
der Fa. Tramaco, Tornesch Deutschland)
Beispiel 6 (Herstellung einer Primer Formulierung)
[0038] 200g der Komponente A1 aus Beispiel 3 wird durch intensives Rühren mit 800g Xylol
(A3) vermischt. Zu 1000g dieser Mischung aus A1 und A3 werden 1000g der Komponenten
A2 aus Beispiel 4 hinzugegeben und durch intensives Rühren vermischt.
Beispiel 7 (Herstellung einer Primer Formulierung)
[0039] 100g der Komponente A1 aus Beispiel 1 wird durch intensives Rühren mit 900g Xylol
(A3) vermischt. Zu 1000g dieser Mischung aus A1 und A3 werden 1000g der Komponenten
A2 aus Beispiel 5 hinzugegeben und durch intensives Rühren vermischt.
Beispiel 8 (Herstellung einer Primer Formulierung)
[0040] 150g der Komponente A1 aus Beispiel 2 wird durch intensives Rühren mit 750g Xylol
(A3) vermischt. Zu 1000g dieser Mischung aus A1 und A3 werden 1000g der Komponenten
A2 aus Beispiel 5 hinzugegeben und durch intensives Rühren vermischt.
Beispiel 9 (Herstellung einer Primer Formulierung)
[0041] 150g der Komponente A1 aus Beispiel 3 wird durch intensives Rühren mit 750g Xylol
(A3) vermischt. Zu 1000g dieser Mischung aus A1 und A3 werden 1000g der Komponenten
A2 aus Beispiel 5 hinzugegeben und durch intensives Rühren vermischt.
Beispielserien 10 bis 17 (Haftungstests auf problematischen Untergründen)
[0042] Auf verschiedenen Kunststoffuntergründen werden mit Klebeband Testflächen in der
Größe von 15 cm * 7 cm abgeklebt. Mittels Pinsel werden auf diese Testflächen jeweils
ca. 0,6g bis 1,0g der Primer-Formulierungen der Beispiele 6 bis 9 gleichmäßig aufgetragen.
Nach ca. 30 Minuten werden in diese Testflächen werden jeweils 15g eines handelsüblichen
Flüssigkunststoff auf Basis silanterminierter Polyurethane (Frankosil 1K Plus, der
Firma Franken Systems, Gollhofen, Deutschland) durch Verteilen mit einem Rakel gleichmäßig
eingebracht. In die reagierende Masse wird ein Polyestervlies mit einem Flächengewicht
von 110g/m
2 (Frankolon Vlies, der Firma Franken Systems Gollhofen) eingelegt und vorsichtig angedrückt,
so dass die Unterseite gleichmäßig von der reagierenden Masse benetzt ist. Danach
werden weitere 15g der reagierenden Masse auf der Oberseite des Vlieses ausgebracht
und mit einer Rakel gleichmäßig verteilt. Die durchschnittliche Schichtstärke der
so hergestellten vliesarmierten Abdichtung beträgt 2,3 +/- 0,2 mm.
[0043] Bewertung der Haftung. Nach einer Härtungszeit von 7 Tagen wird die Haftung der Abdichtung
auf den Kunststoffuntergründen bewertet. Die Bewertung der Haftung erfolgt anschließendem
Bewertungsschema:
++ = sehr gute Haftung |
+ = gute Haftung |
0 = geringe Haftung |
- = keine Haftung |
|
Beispielserie 10 |
Beispielserie 11 |
Beispielserie 12 |
Beispielserie 13 |
Kunststoffbahnen |
Primer. Form. Bsp. 6 |
Primer. Form. Bsp. 7 |
Primer. Form. Bsp. 8 |
Form. Primer. Bsp. 9 |
BMI Wolfin IB |
- |
++ |
+ |
- |
BMI Wolfin GWSK |
- |
++ |
0 |
- |
FIRESTONE Ultra Ply TPO |
0 |
++ |
+ |
0 |
FIRESTONE Rubberguard EPDM |
+ |
+ |
- |
+ |
FDT Rhenofol CV |
- |
++ |
+ |
- |
FDT Rhepanol HG |
- |
++ |
+ |
- |
BPA DualProof A |
0 |
++ |
0 |
+ |
BPA DualProof C,Typ1 |
0 |
++ |
+ |
0 |
SIKA Sikaplan G18, light grey |
- |
++ |
++ |
- |
SIKA Sarnafil TG66 |
0 |
++ |
+ |
0 |
|
Beispielserie 14 |
Beispielserie 15 |
Beispielserie 16 |
Beispielserie 17 |
Fensterprofile |
Primer. Form. Bsp. 6 |
Primer. Form. Bsp. 7 |
Primer. Form. Bsp. 8 |
Form. Primer. Bsp. 9 |
VEKA weiß |
- |
++ |
0 |
- |
VEKA anthrazit |
- |
+ |
0 |
- |
REHAU weiß |
- |
++ |
+ |
- |
REHAU Geneo Rau-Fipro X |
- |
++ |
0 |
- |
SALAMANDER recycling hellgrau |
0 |
++ |
+ |
0 |
SALAMANDER recycling anthrazit |
- |
++ |
+ |
- |
Beispielserien 18 bis 25 (Haftungstests auf problematischen Untergründen)
[0044] Auf verschiedenen Kunststoffuntergründen werden mit Klebeband Testflächen in der
Größe von 15 cm * 7 cm abgeklebt. Mittels Pinsel werden auf diese Testflächen jeweils
ca. 0,6g bis 0,1g der Primer-Formulierungen der Beispiele 6 bis 9 gleichmäßig aufgetragen.
Nach ca. 30 Minuten werden in diese Testflächen werden jeweils 15g eines handelsüblichen
Flüssigkunststoff auf Polyasparaginsäureester/PolyurethanBasis (Revopur WP200, der
Firma Franken Systems, Gollhofen, Deutschland) durch Verteilen mit einem Rakel gleichmäßig
eingebracht. In die reagierende Masse wird ein Polyestervlies mit einem Flächengewicht
von 110g/m
2 (Frankolon Vlies, der Firma Franken Systems Gollhofen) eingelegt und vorsichtig angedrückt,
so dass die Unterseite gleichmäßig von der reagierenden Masse benetzt ist. Danach
werden weitere 15g der reagierenden Masse auf der Oberseite des Vlieses ausgebracht
und mit einer Rakel gleichmäßig verteilt. Die durchschnittliche Schichtstärke der
so hergestellten vliesarmierten Abdichtung beträgt 2,3 +/- 0,2 mm.
[0045] Bewertung der Haftung. Nach einer Härtungszeit von 7 Tagen wird die Haftung der Abdichtung
auf den Kunststoffuntergründen bewertet. Die Bewertung der Haftung erfolgt anschließendem
Bewertungsschema:
++ = sehr gute Haftung |
+ = gute Haftung |
0 = geringe Haftung |
- = keine Haftung |
|
Beispielserie 18 |
Beispielserie 19 |
Beispielserie 20 |
Beispielserie 21 |
Kunststoffbahnen |
Primer. Form. Bsp. 6 |
Primer. Form. Bsp. 7 |
Primer. Form. Bsp. 8 |
Form. Primer. Bsp. 9 |
BMI Wolfin IB |
0 |
++ |
+ |
0 |
BMI Wolfin GWSK |
0 |
++ |
0 |
0 |
FIRESTONE Ultra Ply TPO |
0 |
++ |
+ |
0 |
FIRESTONE Rubberguard EPDM |
+ |
+ |
- |
+ |
FDT Rhenofol CV |
- |
++ |
+ |
- |
FDT Rhepanol HG |
- |
++ |
+ |
- |
BPA DualProof A |
0 |
++ |
+ |
+ |
BPA DualProof C,Typ1 |
0 |
+ |
+ |
0 |
SIKA Sikaplan G18, light grey |
- |
++ |
++ |
- |
SIKA Sarnafil TG66 |
0 |
++ |
+ |
0 |
|
Beispielserie 22 |
Beispielserie 23 |
Beispielserie 24 |
Beispielserie 25 |
Fensterprofile |
Primer. Form. Bsp. 6 |
Primer. Form. Bsp. 7 |
Primer. Form. Bsp. 8 |
Form. Primer. Bsp. 9 |
VEKA weiß |
0 |
++ |
+ |
0 |
VEKA anthrazit |
- |
+ |
0 |
- |
REHAU weiß |
0 |
++ |
+ |
0 |
REHAU Geneo Rau-Fipro X |
0 |
++ |
0 |
- |
SALAMANDER recycling hellgrau |
0 |
++ |
+ |
0 |
SALAMANDER recycling anthrazit |
- |
++ |
+ |
- |
Erläuterungen zu den verwendeten Untergründen der Beispielserien 10 bis 25
[0046]
Kunststoffbahnen |
Merkmale |
Chemische Basis |
BMI Wölfin IB |
Einlagige, homogene Dichtbahn. |
Polyvinylchlorid (PVC) |
BMI Wolfin GWSK |
Glasvliesverstärkte Dichtbahn mit unterseitiger Kaltselbstklebeschicht. |
Polyvinylchlorid (PVC) |
FIRESTONE Ultra Ply TPO |
Dachbahn mit einer Armierung aus Polyestergewebe. |
Thermoplastisches Polyolefin (TPO) |
FIRESTONE Rubberguard EPDM |
Einlagige Dachbahn. |
Ethylen-Propylen-Dien-Monomer-Kautschuk (EPDM) |
FDT Rhenofol CV |
Dachbahn mit Verstärkung aus Polyestergewebe. |
Polyvinylchlorid (PVC) |
FDT Rhepanol HG |
Glasvlieseinlageverstärkte Abdichtungsbahn. |
Polyisobutylen (PIB) |
BPA DualProof A |
Polypropylen-Vlies kaschierte Abdichtungsbahn. |
Thermoplastisches Polyolefin/flexibles Polyolefin (TPO/FPO) |
BPA DualProof C |
Polypropylen-Vlies kaschierte Abdichtungsbahn. |
Polyvinylchlorid (PVC) |
SIKA Sikaplan G18, light grey |
Mehrschichtige Abdichtungsbahn mit innenliegendem Polyestergewebe. |
Polyvinylchlorid (PVC) |
SIKA Sarnafil TG66 |
Mehrschichtige Abdichtungsbahn mit innenliegender Verstärkung aus Glasvlies. |
flexibles Polyolefin (FPO) |
Fensterprofile - Hart PVC |
Merkmale |
Chemische Basis |
VEKA weiß |
Kunststoffprofil weiß. |
Polyvinylchlorid (PVC/Hart-PVC) |
VEKA anthrazit |
Kunststoffprofil foliert mit Holzfaserstruktur. |
Polyvinylchlorid (PVC/Hart-PVC) |
REHAU weiß |
Kunststoffprofil weiß. |
Polyvinylchlorid (PVC/Hart-PVC) |
REHAU Geneo Rau-Fipro X |
Kunststoffprofil anthrazit Glasfaserverstärkt. |
Polyvinylchlorid (PVC/Hart-PVC) |
SALAMANDER recycling hellgrau |
Kunststoffprofil Recycling-Material. |
Polyvinylchlorid (PVC/Hart-PVC) |
SALAMANDER recycling anthrazit |
Kunststoffprofil Recycling-Material. |
Polyvinylchlorid (PVC/Hart-PVC) |
1. 2-Komponenten-Haftprimer zur Kombination mit Flüssigkunststoffen im Baubereich enthaltend
mindestens
A1) mindestens ein freie Isocyanatgruppen aufweisendes Prepolymer mit einem Gehalt
an aliphatisch gebundenen NCO-Gruppen von 7,0 bis 18 Gew. -%, erhältlich durch Umsetzung
von aliphatischen Di- oder Polyisocyanaten mit mindestens einem durch Alkoxylierung
hydroxyfunktioneller Startermoleküle erhältlichen Polyoxyalkylenpolyol mit einer mittleren
Hydroxyfunktionalität von 1,5 bis 4 und einem Äquivalentgewicht von mindestens 400
g/Mol
A2) mindestens ein chloriertes Polyolefin -CPO- mit einem Chlorgehalt von 10 bis 45
Gew% bezogen auf das Gesamtgewicht CPO
A3) mindestens ein organisches Lösungsmittel enthaltend aromatische Kohlenwasserstoffe
und/oder Ester.
2. 2-Komponenten Haftprimer gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Isocyanatgruppen aufweisende Prepolymer A1 einen Gehalt an aliphatisch gebundenen
NCO-Gruppen von 8 bis 12 Gew% aufweist bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente
A1.
3. 2-Komponenten Haftprimer gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Isocyanatgruppen aufweisende Prepolymer A1 einen Restgehalt an Diisocyanat-Restmonomeren
von weniger als 0,1% Gew% aufweist bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente A1.
4. 2-Komponenten Haftprimer gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A2 einen Chlorgehalt von 15 bis 27 Gew% bezogen auf das Gesamtgewicht
der Komponente A2 aufweist.
5. 2-Komponenten Haftprimer gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A2 ein zahlenmittleres Molekulargewicht von 8.000 bis 50.000 aufweist.
6. Verfahren zur Abdichtung von Kunststoff-Bahnen, -Profilen oder -Formteilen, umfassten
die Schritte
I) Bereitstellen von Kunststoff-Bahnen, -Profilen oder -Formteilen;
II) Aufbringen von 2-Komponenten Haftprimer enthaltend mindestens
A1) mindestens ein freie Isocyanatgruppen aufweisendes Prepolymer mit einem Gehalt
an aliphatisch gebundenen NCO-Gruppen von 7,0 bis 18 Gew. -%, erhältlich durch Umsetzung
von aliphatischen Di- oder Polyisocyanaten mit mindestens einem durch Alkoxylierung
hydroxyfunktioneller Startermoleküle erhältlichen Polyoxyalkylenpolyol mit einer mittleren
Hydroxyfunktionalität von 1,5 bis 4 und einem Äquivalentgewicht von mindestens 400
g/Mol
A2) mindestens ein chloriertes Polyolefin -CPO- mit einem Chlorgehalt von 10 bis 45
Gew% bezogen auf das Gesamtgewicht CPO
A3) mindestens ein organisches Lösungsmittel enthaltend aromatische Kohlenwasserstoffe
und/oder Ester
III) Aufbringen eines eines gewebearmierten Flüssigkunststoffs
7. Verfahren zur Abdichtung von Kunststoff-Bahnen, -Profilen oder -Formteilen gemäß Anspruch
6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Flüssigkunststoff auf Basis silanterminierter Polyurethane eingesetzt
wird.
8. Verfahren zur Abdichtung von Kunststoff-Bahnen, -Profilen oder -Formteilen gemäß Anspruch
6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein 2-Komponenten-Polyurethan-Flüssigkunststoffe auf Basis von aliphatischen
Polyisocyanaten und Asparaginsäureestern eingesetzt wird.
9. 2-Kammer Mischgefäß aus Metall enthaltend einen 2-Komponenten-Haftprimer gemäß Anspruch
1 bis 5.