[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Trink- und Brauchwassersystem.
[0002] Ein gattungsgemäßes Trink-und Brauchwassersystem ist aus der
DE 10 2019 217 903 A1 bekannt. In dieser ist eine Steuerungseinheit mit einer Zirkulationspumpe verbunden,
damit die Zirkulationspumpe vor bzw. während eines Spülvorganges abgeschaltet werden
kann. Die Entscheidung über ein Ein-oder Ausschalten der Pumpe erfolgt basierend auf
dem Vorhandensein eines Spülvorganges.
[0003] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung sauberes Trink- und Brauchwasser bei möglichst
geringem Wasserverbrauch bereitzustellen.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Trink- und Brauchwassersystem mit den Merkmalen
des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in
den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung angegeben.
[0005] Das Trink- und Brauchwassersystem der vorliegenden Erfindung ist als Kaltwassersystem
ausgebildet. Es umfasst einen Übergabepunkt von dem öffentlichen Wasserversorgungsnetz,
über den eine zu mindestens einem Verbraucher führende Versorgungsleitung in einer
Strömungsrichtung mit frischem Kaltwasser gespeist wird.
[0006] Zudem ist eine Zirkulationsleitung vorgesehen, in welcher eine Zirkulationspumpe
angeordnet ist. Das Trink- und Brauchwassersystem umfasst eine Einrichtung zum Kühlen
und/oder Reinigen von Wasser, welche in der Zirkulationsleitung angeordnet ist.
[0007] Das Trink- und Brauchwasser der vorliegenden Erfindung zeichnet sich durch eine steuerungsmäßig
mit der Zirkulationspumpe und mit einem in der Versorgungsleitung angeordneten Durchflusssensor
verbundenen Steuerungseinheit aus, die dazu eingerichtet ist, basierend auf einem
Messwert des Durchflusssensors zu entscheiden, ob die Zirkulationspumpe ein- oder
ausgeschaltet wird.
[0008] Das Wasser kann im vorliegenden Zusammenhang vorzugsweise als "sauber" verstanden
werden, wenn die Konzentration sämtlicher Verunreinigungen im Wasser so gering ist,
dass das Wasser als gesundheitlich unbedenklich gilt. Auch können bestimmte Grenzwerte
für Verunreinigungen definiert sein, sodass ein Wasser als sauber gilt, wenn die Konzentration
an Verunreinigungen diesen definierten Grenzwert unterschreitet.
[0009] Unter einem "Trink- und Brauchwassersystem" kann im vorliegenden Zusammenhang vorzugsweise
ein Wasserversorgungsnetz für eine einzelne bzw. mehrere Etagen eines Gebäudes verstanden
werden. Das Trink- und Brauchwassersystem kann sich hierbei beispielsweise über mehrere
Etagen eines Gebäudes erstrecken und somit die einzelnen Etagen mit Wasser versorgen.
Das Wasser wird zu Verbrauchern geführt. Diese können insbesondere sämtliche Wasseranschlüsse
eines Gebäudes sein, wie beispielsweise Wasserhähne, Dusch - und Badanlagen und sonstige
Haushaltsgeräte, die für ihren Betrieb Wasser benötigen, wie beispielsweise Waschmaschine,
Spülmaschine bzw. Bewässerungsanlagen.
[0010] Zwischen dem Trink- und Brauchwassersystem und dem öffentlichen Wasserversorgungsnetz
ist gemäß der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) der Übergabepunkt vorgesehen. An diesem
Punkt geht das öffentliche Wasserversorgungsnetz in das Trink- und Brauchwassersystem
über. Das Trink- und Brauchwassersystem bezieht also Kaltwasser über diesen Übergabepunkt.
[0011] Unter einer "Versorgungsleitung" kann im vorliegenden Zusammenhang vorzugsweise eine
Leitung des Trink- und Brauchwassersystems verstanden werden, die von dem Übergabepunkt
bis hin zu zumindest einem der Verbraucher reicht. Dementsprechend versorgt die Versorgungsleitung
die Verbraucher mit frischem Kaltwasser aus dem öffentlichen Versorgungsnetz. Über
die Versorgungsleitung können die Verbraucher jedoch auch mit frischem Kaltwasser
versorgt werden, welches nicht direkt und ausschließlich aus dem öffentlichen Versorgungsnetz
stammt, sondern innerhalb des Trink- und Brauchwassersystems zirkuliert, aufbereitet
und somit als frisches Kaltwasser wieder der Versorgungsleitung zugeführt wird. Somit
ist es denkbar, dass die Versorgungsleitung die Verbraucher mit Kaltwasser speist,
das teilweise frisch aus dem öffentlichen Wasserversorgungsnetz nachfließt und teilweise
bereits in dem Zirkulationssystem des Trink- und Brauchwassersystems zirkuliert ist
und wieder der Versorgungsleitung zugeführt wurde.
[0012] Die "Strömungsrichtung" ist im vorliegenden Zusammenhang in dem Trink- und Brauchwassersystem
als die Fließrichtung des Wassers in Richtung auf den zumindest einen der Verbraucher
definiert. Auch in Strömungsrichtung hinter den Verbrauchern kann das Wasser weiter
innerhalb des Trink- und Brauchwassersystems in Strömungsrichtung fließen, da dieses
über ein Zirkulationssystem wieder in Richtung der Verbraucher fließt.
[0013] Unter der "Zirkulationsleitung" kann im vorliegenden Zusammenhang diejenige Wasserleitung
zu den Verbrauchern innerhalb des Trink- und Brauchwassersystems verstanden werden,
die in Strömungsrichtung hinter den Verbrauchern Wasser zurück in die Versorgungsleitung
führt. Dabei führt die Zirkulationsleitung insbesondere Wasser, das nicht durch die
Verbraucher verbraucht wurde, zurück in die Versorgungsleitung. Die Zirkulationsleitung
beginnt hinter dem letzten Verbraucher und hat typischerweise einen geringeren Nenndurchmesser
als die Versorgungsleitung. Die Zirkulationspumpe, die in der Zirkulationsleitung
angeordnet ist, erbringt die notwendige Förderleistung, um das Wasser zurück in die
Versorgungsleitung zu fördern bzw. im Trink- und Brauchwassersystem zirkulieren zu
lassen.
[0014] Unter der "Einrichtung" kann im vorliegenden Zusammenhang beispielsweise eine Einrichtung
zum Kühlen von Wasser verstanden werden, die auch vereinfacht als "Kühleinrichtung"
bezeichnet werden kann. Da erhöhte Wassertemperaturen die Vermehrung von Bakterien
im Wasser fördern, ist es im Stand der Technik bekannt, Wasser innerhalb eines Zirkulationssystems
zu kühlen. Mittels der Einrichtung zum Kühlen kann das Wasser, das in der Zirkulationsleitung
zirkuliert und wieder in die Versorgungsleitung geführt wird, gekühlt und somit als
Kaltwasser wieder in der Versorgungsleitung bereitgestellt werden. Eine derartige
Kühleinrichtung kann kontinuierlich das Wasser herunterkühlen, während es durch diese
hindurchfließt.
[0015] Alternativ oder ergänzend kann unter der "Einrichtung" im vorliegenden Zusammenhang
eine Einrichtung zum Reinigen von Wasser verstanden werden. Um Wasser während des
Durchflusses durch die Zirkulationsleitung reinigen zu können und somit gereinigtes
Wasser in der Versorgungsleitung bereitstellen zu können, kann das Wasser beim Durchfluss
durch die Einrichtung gereinigt werden. Die Einrichtung zum Reinigen von Wasser kann
vorzugsweise eine Reinigungseinrichtung sein, die das hindurchströmende Wasser kontinuierlich
reinigen kann. Beispielsweise kann die Reinigungseinrichtung eine Reinigung mittels
UV-Licht, Ultrafiltration oder Chlorung sein.. Unter dem "Reinigen" kann demnach vorzugsweise
ein Entfernen von Verunreinigungen im Wasser, wie beispielsweise Verkeimungen, verstanden
werden. "Verkeimung" beschreibt eine erhöhte Konzentration von Keimen im Wasser.
[0016] Unter dem "Durchflusssensor" kann im vorliegenden Zusammenhang vorzugsweise ein Sensor
verstanden werden, der erfasst, ob ein Durchfluss von Wasser an einer bestimmten Stelle
bzw. in einem bestimmten Bereich des Trink- und Brauchwassersystems vorliegt. Es ist
denkbar, dass der Durchflusssensor darüber hinaus auch weitere Messwerte zu dem durchflossenen
Medium erfassen kann. Beispielsweise kann ein Durchflusssensor in einer vorteilhaften
Ausgestaltung auch eine Durchflussmenge bzw. einen Volumenstrom erfassen.
[0017] Über die steuerungsmäßige Verbindung des Durchflusssensors mit der Zirkulationspumpe
kann die Zirkulationspumpe je nach Messwert des Durchflusssensors gesteuert, beispielsweise
ein- oder ausgeschaltet werden. Unter der "steuerungsmäßigen Verbindung" kann im vorliegenden
Zusammenhang vorzugsweise eine kabelgebundene und/oder eine drahtlose Verbindung verstanden
werden, über welche Signale übermittelt werden können. Beispielsweise können Messwerte
über die steuerungsmäßige Verbindung von einem Sensor, wie beispielsweise Durchflusssensoren
bzw. Konzentrationserfassungsmitteln, zu der Steuerungseinheit übertragen werden.
Auch können Signale von der Steuerungseinheit an andere Elemente, die mit dieser verbunden
sind, übertragen werden. Beispielsweise können dies Signale zur Steuerung von Pumpen
und Ventilen sein. Vorteilhafterweise umfassen die steuerungsmäßigen Verbindungen
mit der Steuerungseinheit Signal aussendende und Signal empfangende Verbindungen,
um daraus eine Steuerung bestimmter Elemente und Vorgänge zu generieren.
[0018] Neben mikrobiologischen Verunreinigungen kann das Wasser im Trink- und Brauchwassersystem
auch von Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen betroffen sein. Hierbei befinden
sich kleinste Metall- bzw. Kunststoffteile im Wasser, welche sich bei vorhandener
Zirkulation des Wassers zu einer größeren Menge aufkonzentrieren können und damit
eine gesundheitsgefährdende Konzentration bilden können. Wenn das Wasser insbesondere
an metallischen Verbindungsstellen des ansonsten aus Kunststoff gefertigten Rohrleitungssystems
vorbeiströmt, wird auch der im Wasser enthaltene Sauerstoff an diesen Verbindungsstellen
vorbeigeführt. Dabei kann es zu einer Reaktion des Sauerstoffs an diesen Verbindungsstellen
kommen. Diese Reaktion kann zu einer verstärkten Konzentration von Metallen in dem
Trink- und Brauchwasser führen, selbst wenn dieses größtenteils aus Kunststoff gefertigt
ist. Da bei gattungsgemäßem Trink- und Brauchwassersystemen das Wasser zirkuliert,
treten diese Art der Verunreinigungen verstärkt auf. Es versteht sich, dass derartige
Verunreinigungen von Metallen auch innerhalb der Versorgungsleitung bzw. innerhalb
des öffentlichen Versorgungsnetzes auftreten können.
[0019] Spülvorgänge innerhalb des Trink- und Brauchwassersystems sind allgemein aus dem
Stand der Technik bekannt. Diese dienen dem Ableiten von verunreinigtem Wasser aus
dem System. Durch lange Standzeiten bzw. erhöhte Temperaturen können sich beispielsweise
Verkeimungen im Wasser bilden. Das verunreinigte Wasser wird abgeleitet, sodass sauberes
Kaltwasser nachfließen kann.
[0020] Mit jedem Spülvorgang strömt mit dem frischen Wasser auch Sauerstoff in das Trink-
und Brauchwassersystem, der insbesondere auch an den Verbindungsstellen des Rohrleitungssystems
vorbei strömt. Somit trägt jede weitere Spülung indirekt unter Umständen zu der Konzentration
von Metallverunreinigungen im Wasser bei. Daher ist es für eine möglichst geringe
Verunreinigung durch Metalle von Vorteil, wenn möglichst wenig Wasser aus dem System
herausgespült werden muss bzw. möglichst wenig Spülvorgänge durchgeführt werden.
[0021] Wenn in dem System ausreichend Wasser durch die Verbraucher verbraucht wird, also
auch Wasser durch die entsprechenden Leitungen fließt, sind die Verschmutzungen im
Wasser durch Verkeimung gering. Verkeimungen, also mikrobiologische Verunreinigungen,
entstehen insbesondere, wenn das Wasser zu lange in den Leitungen steht. Wenn jedoch
ausreichend Wasser genutzt wird, steht das Wasser auch nicht zu lange in den Leitungen,
sodass noch keine Verunreinigungen entstanden sind. Daher kann über einen erfassten
Durchfluss darauf geschlossen werden, ob ausreichend Wasser genutzt wurde und noch
kein Spülvorgang notwendig ist. Ebenso kann über einen erfassten Durchfluss darauf
geschlossen werden, ob im System so wenig Wasser verbraucht wurde, dass zur Beseitigung
von Verunreinigungen ein Spülvorgang notwendig ist. Überflüssige und nicht erforderliche
Spülvorgänge können somit vermieden werden.
[0022] Entsprechend kann zur Vermeidung von Verunreinigungen im Wasser durch zu lange Stagnationszeiten
des Wassers in dem System das Wasser in dem System zirkulieren und heruntergekühlt
werden. Das Zirkulieren erfolgt über die Zirkulationsleitung und das Herunterkühlen
durch entsprechende Einrichtungen zum Kühlen von Wasser. Wie auch bei den Spülvorgängen
ist eine Zirkulation des Wassers nur erforderlich, wenn nicht ausreichend Wasser genutzt
bzw. verbraucht wird. Erst bei zu geringer Nutzung bzw. zu geringem Verbrauch steht
Wasser im System und es bilden sich mikrobiologische Verunreinigungen. Da jedoch bei
der Zirkulation der im Wasser enthaltene Sauerstoff an den ggf. metallischen Verbindungsstellen
des Rohrleitungssystems, insbesondere des Zirkulationssystems vorbeigefördert wird,
führt ein erhöhtes Zirkulationsvolumen auch zu einer höheren Konzentration von Metallen
im Wasser. Daher ist möglichst wenig Zirkulation wünschenswert.
[0023] Gemäß Anspruch 1 der vorliegenden Erfindung kann der Durchflusssensor einen Durchfluss
in der Versorgungsleitung erfassen. Über die Steuerungseinheit, die mit dem Durchflusssensor
verbunden ist, kann anschließend anhand der erfassten Messwerte des Durchflusssensors
entschieden werden, ob ein Zirkulationsvorgang erforderlich ist. Auf diese Weise können
Zirkulationsvorgänge durch die Zirkulationsleitungen vermieden werden, die aus hygienischen
Gründen nicht erforderlich sind, jedoch zu einer höheren Konzentration von Metallen
und Kunststoffen im Wasser beitragen würden.
[0024] Je nach Entscheidung der Steuerungseinheit darüber, ob ein Zirkulationsvorgang erforderlich
ist oder nicht, wird ein Signal von der Steuerungseinheit an die Zirkulationspumpe
weitergegeben, um diese entsprechend einzuschalten, wenn ein Zirkulationsvorgang stattfinden
soll bzw. auszuschalten, wenn kein Zirkulationsvorgang stattfinden soll. Es ist denkbar,
dass hierüber kontinuierlich der Durchfluss überwacht wird und mittels der Steuerungseinheit
entschieden wird, ob die Zirkulationspumpe ein- oder ausgeschaltet wird.
[0025] Vorzugsweise umfasst das Trink- und Brauchwassersystem eine dem Verbraucher in Strömungsrichtung
nachgelagerte Spüleinheit zu dem Ablassen von Wasser aus dem Trink-und Brauchwassersystem.
Auf diese Weise kann verunreinigtes Wasser aus dem Trink- und Brauchwassersystem in
das öffentliche Abwassernetz abgelassen werden. So zirkuliert das verunreinigte Wasser
nicht weiter und gelangt nicht zurück in die Versorgungsleitung, wo es wieder zu den
Verbrauchern gelangen würde. Es ist denkbar, dass Teile der Verunreinigungen durch
die Einrichtung zum Reinigen von Wasser in der Zirkulationsleitung beseitigt werden
können. Das Wasser kann jedoch auch durch Metalle bzw. Kunststoffe verunreinigt sein,
welche nicht durch die Einrichtung zum Reinigen beseitigt werden können, so dass das
derart verunreinigte Wasser bevorzugt aus dem Trink- und Brauchwassersystem abgeleitet
wird.
[0026] Unter der "Spüleinheit" kann im vorliegenden Zusammenhang vorzugsweise eine Einheit
verstanden werden, die ein Ablassventil oder Ähnliches zum Ablassen des Wassers in
das öffentliche Abwassernetz und eine von der Zirkulationsleitung abzweigende Leitung
zum Ablassen des Wassers umfasst. Zudem kann die Spüleinheit steuerungsmäßig mit der
Steuerungseinheit verbunden sein, damit die Steuerungseinheit entsprechende Signale
an die Spüleinheit senden kann, wann ein Spülvorgang eingeleitet werden soll.
[0027] Es ist von Vorteil, wenn die Steuerungseinheit steuerungsmäßig mit der Spüleinheit
verbunden ist, wobei die Steuerungseinheit dazu eingerichtet ist, basierend auf einem
Messwert des Durchflusssensors zu entscheiden, ob ein Ablassen des Wassers über die
Spüleinheit erfolgt, damit ein durchflussabhängiges Spülen erfolgen kann.
[0028] Vorteilhafterweise ist die Spüleinheit an die Zirkulationsleitung angeschlossen.
Hierdurch kann sichergestellt werden, dass bei einem erwarteten Entnahmezeitpunkt
Trinkwasser ohne eine bedenkliche Konzentration von Metallen, Kunststoffen bzw. sonstigen
Verunreinigungen zur Verfügung steht, indem vor einer Wasserentnahme durch einen Verbraucher
verunreinigtes Wasser über die Spüleinheit ausgespült wird. Somit wird entsprechend
verunreinigtes Wasser nicht mehr zurück in die Versorgungsleitung und damit zum Entnahmepunkt
beim Verbraucher geführt.
[0029] Es ist vorteilhaft, wenn die Versorgungsleitung eine von dem gesamten durch den Übergabepunkt
bereitgestellten Wasser durchströmte Versorgungshauptleitung umfasst, welche sich
von dem Übergabepunkt bis zu einem Endstück erstreckt, und einen Abzweig umfasst,
an dem sich der gesamte Wasserstrom in der Versorgungshauptleitung 21 erstmalig in
eine Versorgungsteilleitung 22 aufteilt. Vorzugsweise teilt sich der gesamte Wasserstrom
in der Versorgungshauptleitung zu einer einzelnen Etage bzw. Wohnung eines Gebäudes
auf.
[0030] Ausgehend von der Versorgungshauptleitung, die vorzugsweise in Form eines Steigrohrstranges
ausgebildet ist, können mehrere Versorgungsteilleitungen zu jeweils einzelnen Etagen
bzw. Wohnungen führen. Diese weiteren Versorgungsteilleitungen gehen vorzugsweise
in Strömungsrichtung hinter dem Abzweig von der Versorgungshauptleitung ab. Auf diese
Weise wird die Versorgungsleitung in die Versorgungshauptleitung und die Versorgungsteilleitungen
unterteilt, die sich vorteilhafterweise auf die einzelnen Etagen eines Gebäudes erstrecken,
um Wohneinheiten separat mit Kaltwasser versorgen zu können. Zudem könnten einzelne
Versorgungsteilleitungen in den Blick genommen werden, um den Durchfluss dieser zu
untersuchen, um ermitteln zu können, wie der Durchfluss bzw. der Verbrauch einzelner
Wohnungen bzw. Etagen ist.
[0031] Unter der "Versorgungshauptleitung" kann im vorliegenden Zusammenhang der Teil der
Versorgungsleitung verstanden werden, der unmittelbar mit dem Übergabepunkt und somit
mit dem öffentlichen Wasserversorgungsnetz verbunden ist. Durch die Versorgungshauptleitung
strömt vorteilhafterweise das gesamte durch den Übergabepunkt bereitgestellte Wasser.
Zusätzlich kann durch die Versorgungshauptleitung auch über die Zirkulationsleitung
zurückgeführtes bzw. zirkuliertes Wasser des Trink- und Brauchwassersystems strömen.
Die Versorgungshauptleitung umfasst einen Abzweig, an dem sich dieser eine Wasserstrom
erstmalig aufteilt. Die Versorgungshauptleitung ist vorzugsweise in Form eines Steigrohrstranges
ausgebildet. Dabei erstreckt sich die Versorgungshauptleitung über den Abzweig hinaus
und reicht vorzugsweise bis zu dem Endstück des Steigrohrstranges, welche im vorliegenden
Zusammenhang als höchster Punkt des Steigrohrstranges bzw. der Versorgungshauptleitung
verstanden werden kann. Das Endstück ist vorzugsweise auf Höhe der höchsten Versorgungsteilleitung
bzw. der höchsten mit Kaltwasser zu versorgenden Etage angeordnet. Dabei erstreckt
sich die Versorgungshauptleitung über sämtliche Etagen bzw. Ebenen eines Gebäudes,
um bis zu jeder Etagenhöhe zu reichen. Für jede Etage können dann einzelne Versorgungsteilleitungen
von der Versorgungshauptleitung abgehen.
[0032] Unter den "Versorgungsteilleitungen" können im vorliegenden Zusammenhang die Abschnitte
der Versorgungsleitung verstanden werden, die zwischen der Versorgungshauptleitung
und den Verbrauchern vorgesehen sind. Die Versorgungsteilleitungen speisen Verbraucher
einzelner Wohnungen bzw. Etagen mit Kaltwasser. Es ist denkbar, dass eine in Strömungsrichtung
erste Versorgungsteilleitung an dem Abzweig aus der Versorgungshauptleitung entspringt
und zu einer ersten Etage bzw. Wohnung führt. Insbesondere kann diese Versorgungsteilleitung
zu unterschiedlichen Verbrauchern einer einzigen Etage bzw. Wohnung führen. Versorgungsteilleitungen
sind vorzugsweise in Form von Stockwerkssträngen ausgebildet, die in einem Stockwerk
verlegt sind. Diese entspringen der Versorgungshauptleitung auf Höhe des jeweiligen
Stockwerks und reichen bis zu den Verbrauchern desselben Stockwerkes. Somit reicht
der Steigrohrstrang über sämtliche Etagen eines Gebäudes und aus dem Steigrohrstrang
heraus führen Stockwerksstränge zu den jeweiligen Etagen, um Kaltwasser zu diesen
zu führen.
[0033] Vorzugsweise ist der Durchflusssensor in der Versorgunghauptleitung angeordnet, worüber
auf eine ausreichende Wassernutzung durch die Verbraucher bzw. auf einen ausreichenden
Durchfluss ausgehend von dem über den Übergabepunkt bereitgestellten Hauptstrom geschlossen
werden kann. Auch der gesamte Durchfluss des über den Übergabepunkt bereitgestellten
Hauptstroms inklusive des durch die Zirkulationsleitung zurückgeführten Wassers kann
durch den Durchflusssensor gemessen werden. Dazu kann der Durchflusssensor zwischen
dem Übergabepunkt und dem Abzweig angeordnet sein, da durch diesen Bereich der gesamte
über den Übergabepunkt bereitgestellte Hauptstrom inklusive des durch die Zirkulationsleitung
zurückgeführten Wassers strömt.
[0034] Es ist von Vorteil, wenn der Durchflusssensor in der Versorgungsteilleitung angeordnet
ist. Auf diese Weise kann der Durchfluss jeder einzelnen Versorgungsteilleitung erfasst
werden. So kann ermittelt werden, ob nur in bestimmten Versorgungsteilleitungen ein
ausreichend hoher Durchfluss bzw. eine ausreichend hohe Wassernutzung vorhanden ist,
sodass nur eine Zirkulation innerhalb bestimmter Versorgungsteilleitungen erforderlich
wäre. Somit können beispielsweise bestimmte Wohnungen bzw. Etagen ausgemacht werden,
in denen das Wasser zu lange in den Leitungen steht. So könnte beispielsweise nur
eine Zirkulation in den betroffenen Leitungen erfolgen.
[0035] Vorteilhafterweise umfasst die Zirkulationsleitung zumindest eine Zirkulationssammelleitung
und mehrere in die Zirkulationssammelleitung mündende Zirkulationsteilleitungen. Besonders
bevorzugt umfasst die Zirkulationsleitung genau eine Zirkulationssammelleitung. So
können beispielsweise einzelne Etagen bzw. Wohnungen eigene Zirkulationsteilleitungen
aufweisen, die zu einer gemeinsamen Zirkulationssammelleitung zusammengeführt werden.
Über die genau eine Zirkulationssammelleitung kann auf besonders einfache Weise das
Wasser im System zirkulieren. Somit kann auch das Wasser aus allen Zirkulationsteilleitungen
der Zirkulationsleitung gemeinsam zirkulieren. Auch kann das Wasser aller Zirkulationsteilleitungen
gemeinsam über die Zirkulationssammelleitung abgeleitet werden. Es ist denkbar, dass
auch nur das Wasser in einzelnen Zirkulationsteilleitungen zirkuliert oder durchgespült
wird, wenn es in anderen Zirkulationsteilleitungen nicht erforderlich ist. In Verbindung
mit den entsprechenden Versorgungsteilleitungen können auf diese Weise beispielsweise
nur das Wasser in Leitungen bestimmter Etagen bzw. Wohnungen abgeleitet werden bzw.
das Wasser in diesen zirkulieren.
[0036] Unter der "Zirkulationsteilleitung" kann der Abschnitt der Zirkulationsleitung verstanden
werden, der in Strömungsrichtung dem letzten Verbraucher einer Etage bzw. Wohnung
nachgeordnet ist und somit die Leitung zur Zirkulation einer Versorgungsteilleitung
der entsprechenden Etage darstellt.
[0037] Die einzelnen Zirkulationsteilleitungen werden vorzugsweise zu der Zirkulationssammelleitung
zusammengeführt, wobei unter der "Zirkulationssammelleitung" im vorliegenden Zusammenhang
vorzugsweise der den Zirkulationsteilleitungen in Strömungsrichtung nachgeordnete
Abschnitt der Zirkulationsleitung verstanden werden kann. Nach vorliegender Definition
erstreckt sich die Zirkulationssammelleitung von dem Punkt, an dem die Zirkulationsteilleitungen
wieder zusammengeführt sind, bis zu einem Anschlusspunkt. Der Anschlusspunkt definiert
den Punkt, an dem die Zirkulationsleitung mit der Versorgungsleitung verbunden ist
und die Zirkulationsleitung das zirkulierende Wasser wieder in die Versorgungsleitung
führt.
[0038] Es ist vorteilhaft, wenn in der Zirkulationsteilleitung ein steuerungsmäßig mit der
Steuerungseinheit verbundenes Zirkulationsregulierventil angeordnet ist. Unter dem
"Zirkulationsregulierventil" kann im vorliegenden Zusammenhang beispielsweise ein
Ventil verstanden werden, das dazu eingerichtet ist, einen Durchfluss abzusperren
oder freizugeben. Es ist denkbar, dass dieses auch dazu eingerichtet ist, nur einen
bestimmten reduzierten Durchfluss zuzulassen. Wenn beispielsweise für einzelne Versorgungsteilleitungen
eine ausreichend hohe Wassernutzung, also ein ausreichend hoher Durchfluss, ermittelt
wurde, ist für diese Versorgungssteilleitung kein Zirkulations- bzw. Spülvorgang erforderlich.
In diesem Fall könnte die entsprechende Zirkulationsteilleitung bzw. deren Fließweg
durch das Zirkulationsregulierventil abgesperrt werden, sodass in dieser kein Zirkulationsvolumenstrom
fließt. Sollte sich der Durchfluss in der entsprechenden Versorgungsteilleitung so
stark verringern, dass wieder ein Zirkulationsvorgang erforderlich ist, kann das Zirkulationsregulierventil
und damit der Fließweg wieder geöffnet werden. Es ist denkbar, dass nur die Teilleitungen
mit einem nicht erfassten und nicht ausreichenden Durchfluss zirkulieren.
[0039] Vorzugsweise ist zumindest ein Konzentrationserfassungsmittel zum Erfassen der Konzentration
von Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen im Wasser in der Versorgungsleitung angeordnet.
Kumulativ oder alternativ ist das Konzentrationserfassungsmittel zum Erfassen der
Konzentration von Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen im Wasser in der Zirkulationsleitung
angeordnet. Durch dieses Konzentrationserfassungsmittel können die Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen
im Wasser in verschiedenen Bereichen des Trink- und Brauchwassersystems erfasst werden.
[0040] Unter dem "Konzentrationserfassungsmittel" kann im vorliegenden Zusammenhang jegliches
Mittel verstanden werden, welches die Konzentration von Metallverunreinigungen bzw.
von Kunststoffverunreinigungen im Wasser erfassen kann. Beispielsweise könnte dieses
Mittel die Menge an Metallionen bzw. Kunststoffpartikel im Wasser messen. Das Konzentrationserfassungsmittel
könnte auch die Trübung von Trinkwasser messen, um auf eine entsprechende Verunreinigung
schließen zu können. Wie eingangs erläutert, können durch das Zirkulieren des Wassers
durch das Rohrleitungssystem Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen in das Wasser
gelangen. Um die genaue Konzentration dieser ungewollten Verunreinigungen erfassen
zu können, können vorteilhafterweise entsprechende Konzentrationserfassungsmittel
eingesetzt werden. Insbesondere kann das Konzentrationserfassungsmittel kontinuierlich
die Konzentration von Metallverunreinigungen bzw. von Kunststoffverunreinigungen im
Wasser erfassen, sodass zu jedem Zeitpunkt das Konzentrationserfassungsmittel einen
Messwert der aktuellen Konzentration ausgeben bzw. an die Steuerungseinheit weitergeben
kann. So ist eine live-Messung der Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen möglich.
[0041] Kumulativ oder alternativ kann das Konzentrationserfassungsmittel, welches in der
Versorgungsleitung und/oder in der Zirkulationsleitung angeordnet ist, den Verkeimungsgrad
des Wassers erfassen. Unter dem \"Verkeimungsgrad" kann im vorliegenden Zusammenhang
die mikrobiologische Verunreinigung des Wassers, wie beispielsweise durch Bakterien
und Viren, verstanden werden.
[0042] Es ist von Vorteil, wenn das Konzentrationserfassungsmittel in Strömungsrichtung
zwischen der Einrichtung zum Kühlen und/oder Reinigen des Wassers und einem die Zirkulationsleitung
mit der Versorgungsleitung verbindenden Anschluss in der Zirkulationsleitung angeordnet
ist. An dieser Messstelle hat das Wasser den Großteil des Trink- und Brauchwassersystems
durchströmt und ist somit an möglichst vielen Verbindungsstellen des Rohrleitungssystems
vorbeigeströmt, durch welche sich Metallverunreinigungen bzw. Kunststoffverunreinigungen
in das Wasser absetzen können. Es kann also die Konzentration von Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen
gemessen werden, mit welcher das Wasser zurück in die Versorgungsleitung geführt wird.
[0043] Vorteilhafterweise ist das Konzentrationserfassungsmittel in Strömungsrichtung zwischen
dem Übergabepunkt und einem die Zirkulationsleitung mit der Versorgungsleitung verbindenden
Anschlusspunkt in der Versorgungsleitung angeordnet. Auf diese Weise kann die Konzentration
der Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen im Wasser erfasst werden, welches aus
dem öffentlichen Versorgungsnetz in das Trink- und Brauchwassersystem übergeben wird.
[0044] Insbesondere können verschiedene Messpunkte bzw. Anordnungen des Konzentrationserfassungsmittels,
wie beispielsweise die beiden vorstehenden Messpunkte, vorteilhaft kombiniert werden.
Beispielsweise kann ermittelt werden, ob die Verunreinigungen im Wasser über den Hausanschluss
eingetragen werden oder sich die Konzentration dieser Verunreinigungen erst innerhalb
des Zirkulationssystems anreichert. Es können auch Zonen des Rohrleitungssystems ausgemacht
werden, die besonders stark zu Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen im Wasser beitragen.
[0045] Es ist vorteilhaft, wenn das Konzentrationserfassungsmittel in Strömungsrichtung
zwischen dem Zirkulationsregulierventil und der Spüleinheit in der Zirkulationsleitung
angeordnet ist. Vorzugsweise ist das Konzentrationserfassungsmittel in der Zirkulationsteilleitung
angeordnet. Das Konzentrationserfassungsmittel kann live, also die aktuelle Konzentration
im Zirkulationssystem erfassen, um möglicherweise auch auf erhöhte Konzentrationen
reagieren zu können. Mit einer Anordnung des Konzentrationserfassungsmittels in der
Zirkulationsteilleitung können lokale bzw. punktuelle Überschreitungen vorgegebener
Grenzwerte der Verunreinigungen erkannt werden. Wird beispielsweise eine zu hohe Konzentration
in einer der Teilleitungen erkannt, könnte nur das Wasser der betroffenen Teilleitung
über die Spüleinheit aus dem System hinausgespült werden.
[0046] Sofern die Konzentration der Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen in der gesamten
Zirkulationsleitung von Bedeutung ist, kann das Konzentrationserfassungsmittel vorzugsweise
in der Zirkulationssammelleitung angeordnet sein. Da die Zirkulationsteilleitungen
in dieser zusammengeführt sind, kann diese Positionierung des Konzentrationserfassungsmittels
Aufschluss über die Konzentration der Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen im Wasser
innerhalb der Zirkulationsleitung insgesamt geben.
[0047] In einer vorteilhaften Ausführungsform kann das Konzentrationserfassungsmittel einen
Sensor umfassen, da Sensoren eine stetige bzw. Live-Messung eines bestimmten Messwertes
ermöglichen. Somit kann kontinuierlich überwacht werden, ob der Messwert einen definierten
Grenzwert überschreitet. Beispielsweise kann bei dem Erreichen eines definierten Grenzwertes
ein Spülvorgang durchgeführt und das Wasser mit zu hoher Konzentration abgeleitet
werden.
[0048] Kumulativ oder alternativ kann das Konzentrationserfassungsmittel ein automatisches
Entnahme- und Auswertemittel umfassen. Dieses erfasst Messwerte durch automatische
Probeentnahme und dessen Auswertung in einem definierbaren Intervall, sodass auch
kontinuierlich insbesondere die Verunreinigung durch Keime erfasst werden kann. Es
ist denkbar, dass die Entnahme- und Auswertemittel auch die Konzentration der Metall-
bzw. Kunststoffverunreinigungen im Wasser erfassen können.
[0049] Vorteilhafterweise ist die Steuerungseinheit steuerungsmäßig mit dem Durchflusssensor
und mit dem Konzentrationserfassungsmittel verbunden. Vorzugsweise ist die Steuerungseinheit
dazu eingerichtet, basierend auf Messwerten des Durchflusssensors und des Konzentrationserfassungsmittels
zu entscheiden, ob ein Ablassen des Wassers über die Spüleinheit erforderlich ist.
Über den Durchfluss, der durch den Durchflusssensor erfasst wird, und der Konzentration
von Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen, die über das Konzentrationserfassungsmittel
erfasst wird, kann die Steuerungseinheit einen Zusammenhang von ausgetauschtem Wasser
und Reduzierung der Konzentration in einem bestimmten Zeitraum ermitteln. Ein solcher
Zusammenhang kann auch über den Durchfluss, der durch den Durchflusssensor erfasst
wird, und der Verkeimung, die über das Konzentrationserfassungsmittel erfasst wird,
ermittelt werden. Beispielsweise kann dieser Zusammenhang eine bestimmte Konzentrationserhöhung
in Prozentpunkten pro Stunde sein. Die Steuerungseinheit kann also auf eine ausreichende
Verdünnung schließen.
[0050] Unter der "Verdünnung" kann im vorliegenden Zusammenhang vorzugsweise verstanden
werden, dass Wasser mit einer bestimmten Konzentration von Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen
mit Wasser niedrigerer Konzentration von Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen vermischt
wird, so dass insgesamt die Konzentration von Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen
im Wasser geringer wird als die Konzentration, die das Wasser hoher Konzentration
vor dem Vermischen hatte. Das Wasser wird also hinsichtlich der Konzentration von
Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen und Keimen "verdünnt". Es ist denkbar, dass
nur ein Teil des Wassers mit zu hoher Konzentration abgelassen wird und neues Kaltwasser
nachfließt, welches sich mit dem Rest des Wassers zu hoher Konzentration vermischt.
Das durchmischte Wasser kann ausreichend verdünnt sein, sodass sich dessen Konzentration
dann unter einem bestimmten Grenzwert befindet. Die Menge, die für eine entsprechende
Verdünnung erforderlich ist, ist über die Steuerungseinheit ermittelbar. Die Verdünnung
führt zu einer Bereinigung des Wassers.
[0051] Unter der "Bereinigung" kann im vorliegenden Zusammenhang vorzugsweise die Verdünnung
des Wassers verstanden werden, die dazu führt, dass sich die Konzentration von unerwünschten
Verunreinigungen im Wasser, wie beispielsweise Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen,
so weit verringert, dass diese einen definierten Grenzwert unterschreitet und in Bezug
auf Metallverunreinigungen bzw. Kunststoffverunreinigungen nicht mehr als verunreinigt
gilt. Dies trifft auch auf sonstige Verunreinigungen, wie beispielsweise mikrobiologische
Verunreinigungen, zu. In Abgrenzung zur "Reinigung" des Wassers, werden die Verunreinigungen
selbst nicht direkt aus dem Wasser entfernt, also das Wasser selbst wird nicht gereinigt.
Die Bereinigung findet passiv über die Verdünnung statt. Bei der Reinigung werden
beispielsweise mittels UV-Licht, Chlorung bzw. Desinfizieren Keime, Viren, bzw. Bakterien
oder Ähnliches aus dem Wasser entfernt, also das Wasser selbst gereinigt.
[0052] Es ist von Vorteil, wenn die Steuerungseinheit dazu eingerichtet ist, basierend auf
Messwerten des Durchflusssensors und des Konzentrationserfassungsmittels eine Spülmenge
zu ermitteln, die zur Bereinigung des verunreinigten Wassers erforderlich ist. Auf
diese Weise kann wertvolles Trinkwasser eingespart werden, da nicht die gesamte Wassermenge
in den Leitungen ausgetauscht werden muss. Die Steuerungseinheit kann die gerade ausreichende
Wassermenge ermitteln, die für eine Verdünnung erforderlich ist, so dass die Konzentration
einen definierten Grenzwert nicht überschreitet oder unter einen definierten Grenzwert
fällt.
[0053] Vorzugsweise ist entlang der Zirkulationssammelleitung eine Länge X ausgehend von
dem Konzentrationserfassungsmittel bis zu der Spüleinheit definiert, wobei X zumindest
so groß ist, dass die Zeit, die das Wasser zu dem Durchströmen der Länge X der Zirkulationssammelleitung
benötigt, kleiner ist als die Zeit, die in Summe das Konzentrationserfassungsmittel
zum Erfassen einer Konzentration und die Steuerungseinheit zu dem Ermitteln der Spülmenge
benötigen. Durch diese Anordnung des Konzentrationserfassungsmittels in der Zirkulationssammelleitung
kann ein gewisser Leitungsinhalt in dem Abschnitt X als Zeitverzögerung bereitgestellt
werden, damit die Steuerungseinheit ausreichend Zeit hat, den erforderlichen Spülzeitpunkt
zu ermitteln und den Spülvorgang einzuleiten. Bei einer kontinuierlichen Messung der
Konzentration der Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen, kann eine lokale bzw. punktuelle
Überschreitung eines definierten Grenzwertes erkannt werden. Durch die vorstehende
Ausgestaltung kann gezielt der Leitungsinhalt mit dem zu hohen Grenzwert bzw. der
zu hohen Konzentration über die Spüleinheit abgeleitet werden. Dafür muss das Konzentrationserfassungsmittel
zum einen vor der Spüleinheit platziert sein und zum anderen die Zeitverzögerung durch
den Abschnitt X gegeben sein. Die Steuerungseinheit muss den Ausspülzeitpunkt ermitteln,
bevor das verunreinigte Wasser bzw. das Wasser mit zu hoher Konzentration an der Spüleinheit
vorbeigeströmt ist.
[0054] Unter der Länge "X" kann im vorliegenden Zusammenhang vorzugsweise ein definierter
Leitungsabschnitt in der Zirkulationsleitung verstanden werden. Dieser Abschnitt reicht
von einem Konzentrationserfassungsmittel, welches in der Zirkulationsleitung angeordnet
ist, bis zu der Spüleinheit. Insbesondere reicht der Abschnitt bis zu einem Punkt,
an welchem die Spüleinheit über eine eigene Zuleitung mit der Zirkulationsleitung
verbunden ist.
[0055] Vorzugsweise ist die aktuelle Konzentration von Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen
bzw. der Verkeimungsgrad in der Zirkulationsleitung messbar, so dass diese Konzentrationen
live überwacht werden können und gezielt reagiert werden kann. Sobald eine zu hohe
Konzentration erkannt wird, kann in das System eingegriffen werden und beispielsweise
gezielt bzw. mit einer bestimmten Wassermenge gespült werden.
[0056] Es ist vorteilhaft, wenn die Steuerungseinheit einen selbstlernenden Algorithmus
umfasst. Vorzugsweise ist der selbstlernende Algorithmus eine Kl-Einheit. Unter "KI"
kann im vorliegenden Zusammenhang vorzugsweise "künstliche Intelligenz" verstanden
werden, dessen Bedeutung der Fachwelt allgemein bekannt ist. Die Steuerungseinheit
wertet die durch den Durchflusssensor erfassten Messwerte aus und kann aus diesen
Messwerten auf eine möglicherweise ausreichende Nutzung des Wassers durch die Verbraucher
schließen, die so hoch ist, dass kein Zirkulationsvorgang bzw. Spülvorgang erforderlich
ist. In diesem Fall schaltet die Steuerungseinheit gegebenenfalls automatisch die
Zirkulationspumpe ab. Über den selbstlernenden Algorithmus können Entnahmezeitpunkte
ermittelt werden, die angeben, zu welchen Zeiten ein ausreichend hoher Durchfluss
gegeben ist bzw. eine ausreichend hohe Nutzung des Wassers durch die Verbraucher erfolgen
wird bzw. zu erwarten ist.
[0057] Es ist von Vorteil, wenn der Durchflusssensor ein Wasserzähler ist. Wasserzähler
können zusätzlich zum reinen Vorhandensein eines Durchflusses eine genaue Auskunft
über die durchflossene Wassermenge geben. Außerdem werden Wasserzähler üblicherweise
ohnehin in Trink- und Brauchwassersystemen in der Regel unmittelbar am Übergabepunkt
eingesetzt, da zur Abrechnung der verbrauchten Wassermenge mit dem Versorger diese
Menge genau erfasst werden muss. Zu diesem Zweck sind Wasserzähler üblicherweise geeicht.
Dementsprechend können auch einzelne Durchflusssensoren bzw. Wasserzähler für die
einzelnen Versorgungsteilleitungen vorgesehen sein. In der Regel werden die Wassermengen
einzelner Wohneinheiten durch Wasserzähler erfasst. Somit müssten keine zusätzlichen
separaten Sensoren, die als Durchflusssensor dienen, installiert werden. Vorteilhafte
Durchflusssensoren in Form von Wasserzählern, sind für gewöhnlich bereits in einem
Trink-Brauchwassersystem vorhanden.
[0058] Es versteht sich, dass die Merkmale der vorstehend bzw. in den Ansprüchen beschriebenen
Lösungen gegebenenfalls auch kombiniert werden können, um die Vorteile entsprechend
kumuliert umsetzen zu können.
[0059] Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden anhand nachfolgender
Beschreibung von Ausführungsbeispielen erläutert, die insbesondere auch in anliegender
Zeichnung dargestellt sind. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines Trink- und Brauchwassersystems;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines zweiten Trink- und Brauchwassersystems;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines dritten Trink- und Brauchwassersystems;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung eines vierten Trink- und Brauchwassersystems; und
- Figur 5
- eine schematische Darstellung eines fünften Trink- und Brauchwassersystems.
[0060] In einem ersten Ausführungsbeispiel nach Figur 1 ist ein Trink- und Brauchwassersystem
10 als Kaltwassersystem ausgebildet. Das Trink- und Brauchwassersystem 10 umfasst
einen Übergabepunkt 11 von dem öffentlichen Wasserversorgungsnetz. Über den Übergabepunkt
11 wird eine zu Verbrauchern 12 führende Versorgungsleitung 20 in einer Strömungsrichtung
13 mit frischem Kaltwasser gespeist. Das Trink- und Brauchwassersystem 10 umfasst
eine Zirkulationsleitung 30, in welcher eine Zirkulationspumpe 33 angeordnet ist.
Zudem ist eine Kühleinrichtung 34 in der Zirkulationsleitung 30 angeordnet. Es ist
denkbar, dass kumulativ oder alternativ zu der Kühleinrichtung 34 auch eine Reinigungseinrichtung
34 vorgesehen ist.
[0061] Die Versorgungsleitung 20 des vorliegenden Ausführungsbeispiels umfasst eine Versorgungshauptleitung
21 in Form eines Steigrohrstranges und drei Versorgungsteilleitungen 22 in Form von
Stockwerkssträngen, die in einem Stockwerk verteilt sind. Die Versorgungsteilleitungen
22 entspringen der Versorgungshauptleitung 21 jeweils auf Höhe der jeweiligen Stockwerke.
Die Versorgungshauptleitung 21 ist direkt mit dem Übergabepunkt 11 verbunden, sodass
das gesamte durch den Übergabepunkt 11 bereitgestellte Wasser die Versorgungshauptleitung
21 durchströmt. Die Versorgungshauptleitung 21 umfasst einen ersten Abzweig 25, an
welchem sich der gesamte Wasserstrom der Versorgungshauptleitung 21 erstmalig in eine
Versorgungsteilleitung 22, beispielsweise zu einer einzelnen Wohneinheit, aufteilt.
Dort speist die Versorgungsteilleitung 22 die entsprechenden Verbraucher 12 mit Kaltwasser.
Die Versorgungshauptleitung 21 erstreckt sich von dem Übergabepunkt 11 bis zu seinem
Endstück 26, welches im vorliegenden Ausführungsbeispiel auf Höhe der obersten Etage
bzw. der Versorgungsteilleitung 22 der obersten Etage vorgesehen ist.
[0062] Eine Zirkulationsleitung 30 umfasst drei Zirkulationsteilleitungen 32, die in Strömungsrichtung
13 in eine gemeinsame Zirkulationssammelleitung 31 münden. Die Anzahl der Zirkulationsteilleitungen
32 entspricht der Anzahl der Versorgungsteilleitungen 22, damit das Wasser jeder Versorgungsteilleitung
22 hinter den Verbrauchern 12 weiterfließen bzw. zirkulieren kann. Die Zirkulationsteilleitungen
32 sind in Strömungsrichtung 13 den Verbrauchern 12 nachgeordnet. Kaltwasser, das
den Verbrauchern 12 durch die Versorgungsteilleitungen 22 bereitgestellt, jedoch nicht
verbraucht wurde, kann über die Zirkulationsteilleitungen 32, die den entsprechenden
Versorgungsteilleitungen 22 zugeordnet sind, weitergeführt werden. Somit kann das
Wasser in dem vorliegenden Trink- und Brauchwassersystem 10 über die Zirkulationsleitung
30 zirkulieren. Das Wasser aus den einzelnen Zirkulationsteilleitungen 32 wird in
eine gemeinsame Zirkulationssammelleitung 31 gesammelt. In Strömungsrichtung 13 ist
die Zirkulationssammelleitung 31 somit den Zirkulationsteilleitungen 32 nachgeordnet.
[0063] Das Wasser strömt über die Zirkulationsleitung 30 durch eine Kühleinrichtung 34 hindurch,
in welcher das Wasser gekühlt wird. Somit wird verhindert, dass sich Wassererwärmt
und mikrobiologische Verunreinigungen, wie Keime, bilden können, die bevorzugt bei
wärmeren Temperaturen entstehen. In Strömungsrichtung 13 hinter der Kühleinrichtung
34 ist in der Zirkulationsleitung 30 die Zirkulationspumpe 33 angeordnet, welche die
erforderliche Förderleistung aufbringt, um das Wasser durch die Zirkulationsleitung
30 zu fördern und somit eine Zirkulation des Wassers zu ermöglichen.
[0064] Die Zirkulation entsteht dadurch, dass die die Zirkulationsleitung 30 an einem Anschlusspunkt
24 mit der Versorgungsleitung 20 verbunden ist. Der Anschlusspunkt 24 befindet sich
in der Versorgungshauptleitung 21 der Versorgungsleitung 20. Das Wasser in dem Trink-
und Brauchwassersystem 10 zirkuliert demnach von der Versorgungsleitung 20 über die
Zirkulationsleitung 30 zurück in die Versorgungsleitung 20. In dem Abschnitt der Versorgungshauptleitung
21 hinter dem Anschlusspunkt 24 strömt sowohl frisches Wasser aus dem öffentlichen
Versorgungsnetz als auch das zirkulierte und gekühlte Wasser aus der Zirkulationsleitung
30, wenn ein Wasserverbrauch durch zumindest einen Verbraucher 12 erfolgt.
[0065] In dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1 ist in der Versorgungshauptleitung 21 ein
Durchflusssensor 23 angeordnet. Der Durchflusssensor 23 ist mit einer Steuerungseinheit
40 steuerungsmäßig verbunden. Die Steuerungseinheit 40 ist auch mit der Zirkulationspumpe
33 steuerungsmäßig verbunden.
[0066] Der Durchflusssensor 23 erfasst, ob in der Versorgungshauptleitung 21 ein Durchfluss
vorhanden ist oder nicht. Ein Durchfluss des Wassers liegt vor, wenn die Verbraucher
12 Wasser verbrauchen, weil dann Wasser durch die Versorgungsleitung 20 strömt. Demnach
kann über den Durchfluss auch darauf geschlossen werden, ob Wasser genutzt wird, also
auch auf die Wassernutzung der Verbraucher 12 geschlossen werden. Es ist denkbar,
dass der Durchflusssensor 23 ergänzend die konkrete Wassermenge erfassen kann.
[0067] Durch die steuerungsmäßige Verbindung der Steuerungseinheit 40 mit dem Durchflusssensor
23 und der Zirkulationspumpe 33 kann die Steuerungseinheit 40 basierend auf einem
Messwert des Durchflusssensors 23 entscheiden, ob die Zirkulationspumpe 33 ein- oder
ausgeschaltet wird und das entsprechende Signal zum Umschalten der Zirkulationspumpe
33 an diese senden.
[0068] Ein Zirkulationsvorgang in dem Trink- und Brauchwassersystem 10 ist nur erforderlich,
wenn Wasser zu lange in den Leitungen des Systems steht, da sich dann möglicherweise
mikrobiologische Verunreinigungen im Wasser bilden. Um dies zu verhindern, muss das
Wasser in den Leitungen rechtzeitig zirkulieren und vorzugsweise durch die Einrichtung
34 gekühlt bzw. gereinigt werden.
[0069] Das Strömen des Wassers in sämtlichen Leitungen sorgt jedoch dafür, dass im Wasser
enthaltener Sauerstoff an metallischen Verbindungsstellen des ansonsten aus Kunststoff
gefertigten Rohrleitungssystems vorbeiströmt. Hierbei kann der Sauerstoff chemisch
reduziert werden und somit für eine Oxidation der Metalle an den Verbindungsstellen
sorgen. Hierdurch können sich Metallverunreinigungen im Wasser bilden. Durch je mehr
Leitungen des Trink- und Brauchwassersystems 10 das Wasser fließt, desto höher ist
die Konzentration der Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen im Wasser. Daher ist
es von Vorteil, die Zirkulationsvorgänge auf ein Minimum zu reduzieren. Das Wasser
soll gerade so häufig zirkulieren, dass sich keine mikrobiologischen Verunreinigungen
durch zu lange Stagnationszeiten in den Leitungen bilden, jedoch nicht häufiger als
erforderlich, um die Konzentration der Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen nicht
mehr als nötig zu erhöhen.
[0070] Über den erfassten Durchfluss durch den Durchflusssensor 23 kann demnach über die
Steuerungseinheit 40 darauf geschlossen werden, ob ein Durchfließen des in der Versorgungsleitung
befindlichen Wassers durch die Zirkulationsleitung 30 erforderlich ist oder nicht.
Je nachdem kann die Steuerungseinheit 40 die Zirkulationspumpe 33 einschalten, wenn
das Wasser in den Leitungen zirkulieren soll und die Zirkulationspumpe 33 ausschalten,
wenn keine Zirkulation des Wassers erforderlich ist. Die vorliegende Ausführungsform
ermöglicht durchflussabhängige Zirkulationsvorgänge, um die Konzentration der Metall-
bzw. Kunststoffverunreinigungen im Wasser möglichst gering zu halten. Gleichzeitig
werden zu lange Stagnationszeitenzeiten des Wassers in den Leitungen vermieden, um
so mikrobiologischen Verunreinigungen vorzubeugen.
[0071] In einem zweiten Ausführungsbeispiel nach Figur 2 weist ein Trink- und Brauchwassersystem
10 den grundlegenden Aufbau des ersten Trink- und Brauchwassersystems 10 nach Figur
1 auf. Das vorliegende Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem nach Figur 1
dadurch, dass das Trink- und Brauchwassersystem 10 eine dem Verbraucher 12 in Strömungsrichtung
13 nachgelagerte Spüleinheit 35 umfasst. Über die Spüleinheit 35 kann verunreinigtes
Wasser aus dem Trink- und Brauchwassersystem 10 in das öffentliche Abwassernetz abgelassen
werden, also hinausgespült werden.
[0072] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Steuerungseinheit 40 auch steuerungsmäßig
mit der Spüleinheit 35 verbunden. Hierdurch kann die Steuerungseinheit 40 basierend
auf einem Messwert des Durchflusssensors 23 entscheiden, ob ein Ablassen des Wassers
über die Spüleinheit 35 erfolgen soll. Ein durchflussabhängiges Spülen ist somit möglich.
Durch das zu lange Ausbleiben eines Durchflusses kann die Steuerungseinheit 40 darauf
schließen, dass sich Wasser zu lange in den Leitungen befunden hat und somit höchstwahrscheinlich
durch mikrobiologische Verunreinigungen, wie Keime, verunreinigt ist. In diesem Fall
kann das verunreinigte Wasser abgeleitet, also hinausgespült, werden. Die Spüleinheit
35 ist an die Zirkulationsleitung 30 angeschlossen, damit das verunreinigte Wasser
abgeleitet werden kann, bevor es wieder zurück in die Versorgungsleitung 20 fließt.
Es versteht sich, dass auch Wasser mit andersartigen Verunreinigungen, wie beispielsweise
mit einer zu hohen Konzentration von Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen, über
die Spüleinheit 35 in das öffentliche Abwassernetz abgelassen werden kann.
[0073] In dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2 sind zudem jeweils Zirkulationsregulierventile
36 in den Zirkulationsteilleitungen 32 angeordnet. Diese sind steuerungsmäßig mit
der Steuerungseinheit 40 verbunden. Wenn beispielsweise ein ausreichender Durchfluss
bzw. eine ausreichende Wassernutzung für bestimmte Versorgungsteilleitungen 22 ermittelt
wurde, kann für die entsprechenden zugeordneten Zirkulationsteilleitungen 32 der Fließweg
über das Zirkulationsregulierventil 36 abgesperrt werden, sodass in diesen Leitungen
kein Zirkulationsvolumenstrom mehr fließt. Auf diese Weise können ausgewählte Versorgungsteilleitungen
22 bzw. Zirkulationsteilleitungen 32 von der Zirkulation ausgenommen werden, sodass
nur Wasser in den Leitungen mit einem nicht ausreichenden Durchfluss zirkuliert. Auf
diese Weise können nicht erforderliche Zirkulationsvorgänge vermieden werden, sodass
die Verunreinigung durch Metalle bzw. Kunststoffe im Wasser reduziert wird.
[0074] In einem dritten Ausführungsbeispiel nach Figur 3 ist ein Trink- und Brauchwassersystem
10 vorgesehen, welches grundlegend dem ersten Trink- und Brauchwassersystem 10 nach
Figur 1 entspricht. Zusätzlich sind in den Zirkulationsteilleitungen 32 Zirkulationsregulierventile
36 ähnlich dem zweiten Trink- und Brauchwassersystem nach Figur 2 angeordnet.
[0075] Des Weiteren sind in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel nach Figur 3 jeweils Durchflusssensoren
23 in den drei Versorgungsteilleitungen 22 angeordnet. Über die einzelnen Durchflusssensoren
23 kann der Durchfluss bzw. eine ausreichende Wassernutzung in jeder der Versorgungsteilleitungen
22 erfasst werden. Da jeder der Durchflusssensoren 23 auch steuerungsmäßig mit der
Steuerungseinheit 40 verbunden ist, kann somit ermittelt werden, ob ein Zirkulationsvorgang
für bestimmte Versorgungsteilleitungen 22 erforderlich ist. Über die Zirkulationsregulierventile
36 können die entsprechenden Teilleitungen abgesperrt werden, sodass nur das Wasser
in bestimmten Teilleitungen 22, 33 zirkuliert. Nicht erforderliche Zirkulationsvorgänge
in Leitungen mit ausreichend hohem Durchfluss, welcher durch die Durchflusssensoren
23 erfasst wurde, können somit vermieden werden. Hierzu werden die Zirkulationsregulierventile
36 in Abhängigkeit von den durch die Durchflusssensoren 23 erfassten Messwerten über
die Steuerungseinheit 40 gesteuert. Daher ist eine steuerungsmäßige Verbindung der
Steuerungseinheit 40 mit den Durchflusssensoren 23 und mit den Zirkulationsregulierventilen
36 vorgesehen.
[0076] In einem vierten Ausführungsbeispiel nach Figur 4 entspricht ein Trink- und Brauchwassersystem
10 im Wesentlichen dem Trink- und Brauchwassersystem 10 nach Figur 2. Zusätzlich ist
ein Konzentrationserfassungsmittel 50 zum Erfassen der Konzentration von Metall- bzw.
Kunststoffverunreinigungen im Wasser in der Versorgungsleitung 20 angeordnet. Im konkreten
Ausführungsbeispiel ist das Konzentrationserfassungsmittel 50 in der Versorgungshauptleitung
21 zwischen dem Übergabepunkt 11 und dem Durchflusssensor 23 angeordnet. Über das
Konzentrationserfassungsmittel 50 kann die Konzentration von Metall- und Kunststoffverunreinigungen
im Wasser gemessen werden. Es ist denkbar, dass das Konzentrationserfassungsmittel
50 kumulativ oder alternativ an einer anderen Stelle in der Versorgungsleitung 20
angeordnet ist, um die Konzentration in bestimmten Bereichen der Versorgungsleitung
20 zu messen. Das Konzentrationserfassungsmittel 50 kann auch dazu eingerichtet sein,
einen Verkeimungsgrad des Wassers zu messen, insbesondere einen Grad mikrobiologischer
Verunreinigungen. Durch die Anordnung des Konzentrationserfassungsmittels 50 des vorliegenden
Ausführungsbeispiels zwischen dem Übergabepunkt 11 und dem Anschlusspunk 24 in der
Versorgungsleitung 20 kann insbesondere die Konzentration von Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen
in dem Wasser erfasst werden, welches aus dem öffentlichen Wasserversorgungsnetz bezogen
wird. Es kann also einen Aufschluss darüber geben, ob eine erhöhte Konzentration von
Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen über das öffentliche Wasserversorgungsnetz
eingetragen wurde.
[0077] Mit einer möglichen Anordnung des Konzentrationserfassungsmittels 50 in der Versorgungsleitung
20 zwischen dem Anschlusspunkt 24 und dem Abzweig 25 kann der Grad der Verunreinigung
erfasst werden, mit welchem Wasser den Verbrauchern zugeführt wird.
[0078] Zudem ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein weiteres Konzentrationserfassungsmittel
50 in Strömungsrichtung 13 zwischen der Einrichtung 34 und dem Anschlusspunkt 24 angeordnet.
Diese Messposition gibt Aufschluss über die Konzentration von Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen
im Wasser bevor dieses wieder in die Versorgungsleitung 20 geleitet wird.
[0079] Insbesondere kann durch die Kombination der beiden Konzentrationserfassungsmittel
50 des vorliegenden Ausführungsbeispiels ermittelt werden, wie viel Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen
durch die Leitungen des Trink- und Brauchwassersystems 10 selbst eingetragen werden.
Das Konzentrationserfassungsmittel 50 in der Versorgungsleitung 20 gibt Aufschluss
über die Konzentration im Wasser, das aus dem öffentlichen Versorgungsnetz bezogen
wurde und das zweite Konzentrationserfassungsmittel 50 in der Zirkulationsleitung
30 bietet einen Vergleichswert, wie sich die Konzentration im Wasser nach dem Durchströmen
der Leitungen des Trink- und Brauchwassersystems 10 verändert hat.
[0080] Das Konzentrationserfassungsmittel 50 umfasst einen Sensor 51, der dazu in der Lage
ist, kontinuierlich die Konzentration zu messen. Somit ist eine Live-Messung der Konzentration
an der entsprechenden Messstelle möglich. Es ist denkbar, dass das Konzentrationserfassungsmittel
50 auch Entnahme- und Auswertemittel 52 umfasst, über welche eine automatische Probeentnahme
und Auswertung im definierbaren Intervall erfolgen kann.
[0081] Die Steuerungseinheit 40 ist steuerungsmäßig mit dem Durchflusssensor 23 und mit
dem Konzentrationserfassungsmittel 50 verbunden. Die Steuerungseinheit 40 ist dazu
eingerichtet, basierend auf Messwerten des Durchflusssensors 23 und des Konzentrationserfassungsmittels
23 zu entscheiden, ob ein Ablassen des Wassers über die Spüleinheit 35 erforderlich
ist. Durch die Messwerte des Durchflusssensors 23 und der Konzentrationserfassungsmittel
50 kann die Steuerungseinheit 40 einen Zusammenhang von Wasseraustausch und Reduzierung
der Konzentration von Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen in einem bestimmten
Zeitraum ermitteln, beispielsweise die Konzentrationserhöhung in Prozentpunkten pro
Stunde.
[0082] Zusätzlich ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Steuerungseinheit 40 dazu
eingerichtet, basierend auf Messwerten des Durchflusssensors 23 und des Konzentrationserfassungsmittels
50 eine Spülmenge zu ermitteln, die zur Bereinigung des verunreinigten Wassers erforderlich
ist. Die Steuerungseinheit 40 ermittelt also die Austauschmenge des Wassers, die für
eine ausreichende Verdünnung des Wassers erforderlich ist. Durch das Vermischen von
stärker verunreinigtem Wasser mit weniger verunreinigtem Wasser ergibt sich eine durchmischte
Wassermenge, die möglicherweise eine ausreichend geringe Konzentration an Verunreinigungen
aufweist. Das Wasser ist somit hinsichtlich der Konzentration von Verunreinigungen
verdünnt. Auf diese Weise kann wertvolles Trinkwasser eingespart werden, da nur die
gerade erforderliche Wassermenge aus dem System hinausgespült wird.
[0083] In einem fünften Ausführungsbeispiel nach Figur 5 umfasst ein Trink- und Brauchwassersystem
10 im Unterschied zu dem Trink- und Brauchwassersystem 10 nach Figur 4 ein Konzentrationserfassungsmittel
50 in Strömungsrichtung 13 zwischen dem Zirkulationsregulierventil 36 und der Spüleinheit
35 in der Zirkulationsleitung 30. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Konzentrationserfassungsmittel
50 in der Zirkulationssammelleitung 31 angeordnet. Es ist jedoch auch denkbar, dass
Konzentrationserfassungsmittel 50 in den Zirkulationsteilleitungen 32 angeordnet sind.
Über die Konzentrationserfassungsmittel 50 kann ermittelt werden, ob in dem Wasser
in der Zirkulationssammelleitung 31 eine zu hohe Konzentration von Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen
vorliegt, sodass dieses verunreinigte Wasser über die Spüleinheit 35 ausgespült werden
kann. Es ist denkbar, dass auch ermittelt werden kann, ob nur in bestimmten Zirkulationsteilleitungen
32 eine zu hohe Konzentration vorliegt, sodass lokale bzw. punktuelle Überschreitungen
der Grenzwerte der Konzentration erkannt werden können und somit gezielt die betroffenen
Leitungen gespült werden können.
[0084] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist entlang der Zirkulationssammelleitung 31
eine Länge X ausgehend von dem Konzentrationserfassungsmittel 50 bis zu der Spüleinheit
35 definiert. X ist zumindest so groß, dass die Zeit, die das Wasser zu dem Durchströmen
der Länge X der Zirkulationssammelleitung 31 benötigt, kleiner ist als die Zeit, die
in Summe das Konzentrationserfassungsmittel 50 zum Erfassen einer Konzentration und
die Steuerungseinheit 40 zu dem Ermitteln der Spülmenge benötigen. Der Leitungsinhalt
der Länge X dient als Zeitverzögerung, damit die Steuerungseinheit 40 ausreichend
Zeit hat, den erforderlichen Ausspülzeitpunkt des Wassers zu ermitteln. Sobald ein
bestimmter Bereich des Wassers an dem Konzentrationserfassungsmittel 50 vorbeifließt,
wird die Konzentration dieses Bereiches erfasst. Dieser Messwert wird an die Steuerungseinheit
40 weitergeleitet. Die Steuerungseinheit 40 berechnet die Spülmenge bzw. den exakten
Zeitpunkt, zu dem der betroffene Bereich des Wassers über die Spüleinheit 35 abgelassen
werden muss. Während dieser Vorgänge - ab dem Zeitpunkt, wenn das Konzentrationserfassungsmittel
50 die erhöhte Konzentration 35 erfasst - strömt das betroffene Wasser weiter durch
die Zirkulationsleitung 30. Daher muss die Spüleinheit 35 ausreichend weit von dem
Konzentrationserfassungsmittel 50 entfernt sein. Andernfalls könnte es passieren,
dass die Spüleinheit 35 zu spät das Wasser aus der Zirkulationsleitung 30 ausspült
und das Wasser erhöhter Konzentration bereits an der Spüleinheit 35 vorbeigeströmt
ist. Dann könnte das Wasser erhöhter Konzentration nicht mehr hinausgespült werden,
bevor es zurück in die Versorgungsleitung 20 gelangt.
[0085] Die Steuerungseinheit 40 der vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiele umfasst
eine KI-Einheit. Diese wertet die Messwerte des Durchflusssensors 23 aus und schließt
auf einen ausreichenden Durchfluss zu bestimmten Zeiten. Sie analysiert also ein Nutzungsverhalten
der Verbraucher 12. So kann die Steuerungseinheit 40 durch den selbstlernenden Algorithmus
Entnahmezeitpunkte ermitteln und die Zirkulationspumpe 33 entsprechend an- bzw. abschalten.
[0086] Es ist denkbar, dass der Durchflusssensor 23 der Ausführungsbeispiele nach den Figuren
1 bis 5 ein Wasserzähler ist, der die exakte Wassermenge ermitteln kann. Bei gattungsgemäßen
Trink- und Brauchwassersystemen 10 werden üblicherweise ohnehin Wasserzähler eingesetzt,
um die verbrauchte Wassermenge der Verbraucher 12 mit dem Versorger abzurechnen. Üblicherweise
weist auch jede einzelne Wohneinheit einen eigenen Wasserzähler auf. Somit können
die ohnehin vorgesehenen Wasserzähler als Durchflusssensor 23 verwendet werden. Zusätzliche
Sensoren, die als Durchflusssensor 23 dienen, müssen nicht mehr installiert werden.
[0087] Sämtliche Anordnungen von Sensoren und Erfassungsmitteln sowie steuerungsmäßige Verbindungen
mit der Steuerungseinheit 40 der vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiele können
auch geeignet kombiniert werden, um möglichst sauberes Wasser bei möglichst geringem
Wasserverbrauch bereitstellen zu können. Bestimmte Kombinationen können besonders
vorteilhaft für eine verbesserte Steuerung des Gesamtprozesses sein.
Bezugszeichenliste
[0088]
- 10
- Trink- und Brauchwassersystem
- 11
- Übergabepunkt
- 12
- Verbraucher
- 13
- Strömungsrichtung
- 20
- Versorgungsleitung
- 21
- Versorgungshauptleitung
- 22
- Versorgungsteilleitung
- 23
- Durchflusssensor
- 24
- Anschlusspunkt
- 25
- Abzweig
- 26
- Endstück der Versorgungshauptleitung 21
- 30
- Zirkulationsleitung
- 31
- Zirkulationssammelleitung
- 32
- Zirkulationsteilleitung
- 33
- Zirkulationspumpe
- 34
- Einrichtung
- 35
- Spüleinheit
- 36
- Zirkulationsregulierventil
- X
- Länge der Zirkulationssammelleitung 31 bis zur Spüleinheit 35
- 40
- Steuerungseinheit
- 50
- Konzentrationserfassungsmittel
- 51
- Sensor
- 52
- Entnahme- und Auswertemittel
1. Trink- und Brauchwassersystem (10), das als Kaltwassersystem ausgebildet ist, umfassend
einen Übergabepunkt (11) von dem öffentlichen Wasserversorgungsnetz, über den eine
zu mindestens einem Verbraucher (12) führende Versorgungsleitung (20) in einer Strömungsrichtung
(13) mit frischem Kaltwasser gespeist wird,
eine Zirkulationsleitung (30) mit einer in der Zirkulationsleitung (30) angeordneten
Zirkulationspumpe (33), und eine Einrichtung (34) zum Kühlen und/oder Reinigen von
Wasser, die in der Zirkulationsleitung (30) angeordnet ist,
gekennzeichnet durch eine steuerungsmäßig mit der Zirkulationspumpe (33) und mit einem in der Versorgungsleitung
(20) angeordneten Durchflusssensor (23) verbundene Steuerungseinheit (40), die dazu
eingerichtet ist, basierend auf einem Messwert des Durchflusssensors (23) zu entscheiden,
ob die Zirkulationspumpe (33) ein- oder ausgeschaltet wird.
2. Trink- und Brauchwassersystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Trink- und Brauchwassersystem (10) eine dem Verbraucher (12) in Strömungsrichtung
(13) nachgelagerte Spüleinheit (35) zum Ablassen von Wasser aus dem Trink- und Brauchwassersystem
(10) umfasst, dass die Steuerungseinheit (40) steuerungsmäßig mit der Spüleinheit
(35) verbunden ist, wobei die Steuerungseinheit (40) dazu eingerichtet ist, basierend
auf einem Messwert des Durchflusssensors (23) zu entscheiden, ob ein Ablassen des
Wassers über die Spüleinheit (35) erfolgt, und dass die Spüleinheit (35) an die Zirkulationsleitung
(30) angeschlossen ist.
3. Trink- und Brauchwassersystem (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgungsleitung (20) eine von dem gesamten durch den Übergabepunkt (11) bereitgestellten
Wasser durchströmte Versorgungshauptleitung (21) umfasst, welche sich von dem Übergabepunkt
(11) bis zu einem Endstück (26) erstreckt, und einen Abzweig umfasst, an dem sich
der gesamte Wasserstrom in der Versorgungshauptleitung (21) erstmalig in eine Versorgungsteilleitung
(22), insbesondere zu einer einzelnen Etage und/oder Wohnung eines Gebäudes, aufteilt,
und dass der Durchflusssensor (23) in der Versorgungshauptleitung (21), vorzugsweise
zwischen dem Übergabepunkt (11) und dem Abzweig (25), angeordnet ist.
4. Trink- und Brauchwassersystem (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchflusssensor (23) in der Versorgungsteilleitung (22) angeordnet ist.
5. Trink- und Brauchwassersystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zirkulationsleitung (30) zumindest eine, vorzugsweise genau eine, Zirkulationssammelleitung
(31) und mehrere in die Zirkulationssammelleitung (31) mündende Zirkulationsteilleitungen
(32) umfasst, und dass in der Zirkulationsteilleitung (32) ein steuerungsmäßig mit
der Steuerungseinheit (40) verbundenes Zirkulationsregulierventil (36) angeordnet
ist.
6. Trink- und Brauchwassersystem (10), insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Konzentrationserfassungsmittel (50) zum Erfassen der Konzentration
von Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen im Wasser und/oder des Verkeimungsgrades
des Wassers in der Versorgungsleitung (20) und/oder in der Zirkulationsleitung (30)
angeordnet ist.
7. Trink- und Brauchwassersystem (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Konzentrationserfassungsmittel (50) in Strömungsrichtung (13) zwischen der Einrichtung
(34) und einem die Zirkulationsleitung (30) mit der Versorgungsleitung (20) verbindenden
Anschlusspunkt (24) in der Zirkulationsleitung (30) angeordnet ist.
8. Trink- und Brauchwassersystem (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Konzentrationserfassungsmittel (50) in Strömungsrichtung (13) zwischen dem Übergabepunkt
(11) und einem die Zirkulationsleitung (30) mit der Versorgungsleitung (20) verbindenden
Anschlusspunkt (24) in der Versorgungsleitung (20) angeordnet ist.
9. Trink- und Brauchwassersystem (10) nach Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Konzentrationserfassungsmittel (50) in Strömungsrichtung (13) zwischen dem Zirkulationsregulierventil
(36) und der Spüleinheit (35) in der Zirkulationsleitung (30) angeordnet ist.
10. Trink- und Brauchwassersystem (10) nach Anspruch 5 und einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das Konzentrationserfassungsmittel (50) in der Zirkulationssammelleitung (31) angeordnet
ist.
11. Trink- und Brauchwassersystem (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Konzentrationserfassungsmittel (50) einen Sensor (51) und/oder ein automatisches
Entnahme- und Auswertemittel (52) umfasst.
12. Trink- und Brauchwassersystem (10) nach Anspruch 2 und einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit (40) steuerungsmäßig mit dem Durchflusssensor (23) und mit
dem Konzentrationserfassungsmittel (50) verbunden ist, wobei die Steuerungseinheit
(40) vorzugsweise dazu eingerichtet ist, basierend auf Messwerten des Durchflusssensors
(23) und des Konzentrationserfassungsmittels (50) zu entscheiden, ob ein Ablassen
des Wassers über die Spüleinheit (35) erforderlich ist.
13. Trink- und Brauchwassersystem (10) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit (40) dazu eingerichtet ist, basierend auf Messwerten des Durchflusssensors
(23) und des Konzentrationserfassungsmittels (50) eine Spülmenge zu ermitteln, die
zur Bereinigung des verunreinigten Wassers erforderlich ist.
14. Trink- und Brauchwassersystem (10) nach Anspruch 5 und Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass entlang der Zirkulationssammelleitung (31) eine Länge X ausgehend von dem Konzentrationserfassungsmittel
(50) bis zu der Spüleinheit (35) definiert ist, wobei X zumindest so groß ist, dass
die Zeit, die das Wasser zu dem Durchströmen der Länge X der Zirkulationssammelleitung
(31) benötigt, kleiner ist als die Zeit, die in Summe das Konzentrationserfassungsmittel
(50) zum Erfassen einer Konzentration und die Steuerungseinheit (40) zu dem Ermitteln
der Spülmenge benötigen.
15. Trink- und Brauchwassersystem (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die aktuelle Konzentration von Metall- bzw. Kunststoffverunreinigungen und/oder der
Verkeimungsgrad in der Zirkulationsleitung (35) messbar ist.