(19)
(11) EP 4 455 434 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.10.2024  Patentblatt  2024/44

(21) Anmeldenummer: 24169967.7

(22) Anmeldetag:  12.04.2024
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E05D 15/56(2006.01)
E05D 15/06(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
E05D 15/565; E05D 2015/0695; E05Y 2201/46; E05Y 2201/462; E05Y 2201/426; E05Y 2201/684; E05Y 2800/27; E05Y 2800/276; E05Y 2900/132; E05Y 2900/148; E05F 15/60; E05F 15/641
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
GE KH MA MD TN

(30) Priorität: 14.04.2023 DE 102023109442

(71) Anmelder: SCHÜCO International KG
33609 Bielefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • LINDENMANN, Benjamin
    33607 Bielefeld (DE)
  • WIERSPECKER, Dieter
    49324 Melle (DE)

(74) Vertreter: Kleine, Hubertus et al
Loesenbeck - Specht - Dantz Patent- und Rechtsanwälte Am Zwinger 2
33602 Bielefeld
33602 Bielefeld (DE)

   


(54) SCHIEBETÜR MIT MINDESTENS EINEM HEBE- /SCHIEBEFLÜGEL UND VERFAHREN ZUM ANHEBEN, ABSENKEN UND/ODER ZUR SEITENFÜHRUNG EINES HEBE- /SCHIEBEFLÜGELS


(57) Die Erfindung betrifft eine Schiebetür (1) mit mindestens einem Hebe- /Schiebeflügel (3), der relativ zu einem Blendrahmen (10) vertikal höhenverstellbar und horizontal verfahrbar angeordnet ist, wobei im Blendrahmen (10) und/oder in dem mindestens einen Hebe- /Schiebeflügel (3) mindestens eine Magnetanordnung (12) mit mindestens einem Magneten angeordnet ist, dessen Magnetkraft einer Gewichtskraft des Hebe- /Schiebeflügels (3) entgegenwirkt. Die mindestens eine Magnetanordnung (12) weist mindestens einen Elektromagneten auf, und der Magnetanordnung (12) ist ein ferromagnetisches Element zugeordnet, das beim Anheben des mindestens einen Hebe- /Schiebeflügels (3) angezogen wird, wobei der mindestens eine Elektromagnet auf einem Joch (121) angeordnet ist, das u-förmig ausgebildet ist und mit Stirnflächen dem ferromagnetischen Element zugewandt ist. Die Erfindung betriff weiterhin ein Verfahren zum Anheben, Absenken und/oder zur Seitenführung eines Hebe- /Schiebeflügels (3) einer Schiebetür (1), wobei mindestens eine Magnetanordnung (12, 16) vorhanden ist, die über magnetische Anziehungskraft auf den Hebe- /Schiebeflügel (3) wirkt und die mindestens einen Elektromagneten aufweist, der über eine Steuerung angesteuert wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Schiebetür mit mindestens einem Hebe- /Schiebeflügel, der relativ zu einem Blendrahmen vertikal höhenverstellbar und horizontal verfahrbar angeordnet ist, wobei im Blendrahmen und/oder in dem mindestens einen Hebe- /Schiebeflügel mindestens eine Magnetanordnung mit mindestens einem Magneten angeordnet ist, dessen Magnetkraft einer Gewichtskraft des Hebe- /Schiebeflügels entgegenwirkt, wobei die mindestens eine Magnetanordnung mindestens einen Elektromagneten aufweist und wobei der Magnetanordnung ein ferromagnetisches Element zugeordnet ist, das beim Anheben des mindestens einen Hebe- /Schiebeflügels angezogen wird. Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zum Anheben, Absenken und/oder zur Seitenführung eines Hebe- /Schiebeflügels einer Schiebetür.

[0002] Es sind Schiebetüren mit einem oder mehreren Hebe- /Schiebeflügeln bekannt, die handbetätigt angehoben oder abgesenkt werden können. Im angehobenen Zustand sind sie üblicherweise auf Rollen gelagert, so dass sie horizontal verfahren werden können. Im abgesenkten Zustand sind i. d. R. die Rollen eingefahren, so dass der oder die Hebe- /Schiebeflügel aufsetzen und bereits durch Gleitreibung vor einem weiteren Verschieben gesichert sind. Zusätzlich können z. B. einhakende Verriegelungselemente vorgesehen sein.

[0003] Grundsätzlich hat sich eine derartige Rollenführung bewährt. Insbesondere bei im Laufe der Zeit zunehmender Verschmutzung der Laufflächen und/oder der Rollen kann jedoch eine störende Geräuschentwicklung einsetzen. Zudem wird durch Verschmutzung das Verschieben aufgrund der steigenden Reibung erschwert.

[0004] Aus beispielsweise der Druckschrift DE 1 584 021 A ist eine Schiebetür bekannt, die diese Nachteile dadurch überwindet, dass die Tür durch die Absto-ßungskraft von Permanentmagneten in einen Schwebezustand gebracht wird. Lediglich eine Seitenführung erfolgt über Rollen und/oder Gleitelemente. Dabei sind Permanentmagnete sowohl im Blendrahmen als auch in dem Hebe-/Schiebeflügel angeordnet und so ausgerichtet, dass sie sich voneinander abstoßen. Da die Magnetkraft stark abstandsabhängig ist, stellt sich in der abstoßenden Anordnung ein Gleichgewichtszustand bei einem Abstand der gegenpolig angeordneten Magnete ein, bei dem die abstandsabhängige Magnetkraft gerade der Schwerkraft des Flügels entspricht.

[0005] Nachteilig hieran ist jedoch, dass die Tür dauerhaft in dem angehobenen Zustand verbleibt, so dass ein seitliches Verschieben nicht bereits aufgrund der Schwerkraft und der Haft- bzw. Gleitreibung verhindert oder erschwert ist. Weiter nachteilig ist, dass die Magnetkraft von Permanentmagneten im Laufe der Zeit abnimmt, was zu einem Aufsetzen der Tür beim Schieben und damit zu einem Schleifen der Tür bis hin zur Funktionsunfähigkeit führen kann. Um dem entgegenzuwirken, können Magnete eingesetzt werden, deren Magnetkraft anfangs die notwendige Magnetkraft zum Anheben des Flügels weit übersteigt, was jedoch mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.

[0006] Die Druckschrift US 2015/0345198 A1 zeigt ebenfalls eine Schiebetür, die durch Magnetkräfte angehoben wird. Dabei können anziehende oder abstoßende Magnetkräfte von Permanent- oder von Elektromagneten eingesetzt werden.

[0007] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schiebetür eingangs genannter Art zu schaffen, bei der die Möglichkeit besteht, den Hebe- /Schiebeflügel wahlweise abzusetzen und in den Schwebezustand zu bringen bzw. zu halten.

[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Schiebetür mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

[0009] Eine erfindungsgemäße Schiebetür eingangs genannter Art zeichnet sich dadurch aus, dass der mindestens eine Elektromagnet auf einem Joch angeordnet ist, das u-förmig ausgebildet ist und mit Stirnflächen dem ferromagnetischen Element zugewandt ist. Durch das Joch werden Feldlinien möglichst geschlossen geführt, wodurch sich effektiv eine hohe Magnetkraft erzielen lässt. Das Joch ermöglicht zudem eine platzsparende Anordnung des mindestens einen Elektromagneten.

[0010] Es wird keine abstoßende Magnetkraft von Permanentmagneten genutzt, sondern eine anziehende Magnetkraft des Elektromagneten, z. B. realisiert durch eine Spule. Ein Anheben des Hebe- /Schiebeflügels durch anziehende Magnetkraft erfolgt, indem der Elektromagnet mit dem mindestens einen ferromagnetischen Element zusammenwirkt, das ebenfalls ein Joch bilden kann. Die mindestens eine Magnetanordnung kann dabei im unteren und/oder oberen Bereich der Schiebetür angeordnet sein.

[0011] Beim ausschließlichen Einsatz von Permanentmagneten wird abstoßende Magnetkraft zum Anheben verwendet, da auf diese Weise ein im Hinblick auf den sich einstellenden Abstand stabiles System gebildet wird. Mit anderen Worten stellt sich automatisch ein Gleichgewichtsabstand ein, indem sich Magnetkraft und Schwerkraft in entgegengesetzter Richtung und gleicher absoluter Größe die Waage halten. Verringert sich dagegen beim Anheben ein Abstand zwischen unterschiedlichen Magnetpolen, ist ein im Hinblick auf den Abstand nicht selbsteinstellendes System geschaffen, bei dem sich die Anziehungskraft mit sinkendem Polabstand erhöht. Aufgrund der Möglichkeit, die Magnetkräfte bei der erfindungsgemäßen Schiebetür mithilfe des Elektromagneten zu variieren, kann dennoch ein gewünschter Abstand eingestellt werden, auch wenn das System keinen stabilen Gleichgewichtsabstand aufweist.

[0012] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Schiebetür weist die mindestens eine Magnetanordnung zusätzlich mindestens einen Permanentmagneten auf, der zusammen mit dem mindestens einem Elektromagneten in einem magnetischen Kreis angeordnet ist. Der mindestens eine Permanentmagnet ist dabei gemeinsam mit dem Elektromagneten auf dem Joch angeordnet oder in das Joch integriert. Der Permanentmagnet unterstützt mit seiner Magnetkraft den Elektromagneten, wodurch dieser kleiner ausgebildet sein kann und/oder mit geringeren Strömen betrieben werden kann. Unterschiedliche Bestromung des Elektromagneten ermöglicht es auch in diesem kombinierten System, die Gesamtmagnetkraft zu variieren und so den Hebe- /Schiebeflügel gesteuert anzuheben, abzusenken oder in einer Position zu halten. Dabei kann der mindestens eine Elektromagnet so bestromt werden, dass er mit seiner Magnetkraft die des Permanentmagneten unterstützt (insbesondere beim Anheben des Hebe- /Schiebeflügels), oder auch so, dass er der Wirkung des Permanentmagneten entgegenwirkt (z.B. beim Absenken des Hebe- /Schiebeflügels). Weiter kann vorteilhaft mit dem Elektromagneten z.B. eine alters- oder temperaturbedingte Abnahme der Permanentmagnetkraft ausgeglichen werden.

[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Schiebetür weist die mindestens eine Magnetanordnung mindestens einen Positionssensor auf, der eine Höhenposition des Hebe- /Schiebeflügels relativ zum Blendrahmen misst. Weiter bevorzugt ist eine Steuerung vorgesehen, die dazu eingerichtet ist, Messwerte des mindestens einen Positionssensors auszuwerten und den Elektromagneten so anzusteuern, dass eine vorgegebene Höhenposition des Hebe- /Schiebeflügels eingenommen bzw. eingehalten wird.

[0014] Weiter bevorzugt ist das Joch mit dem Hebe- /Schiebeflügel mechanisch verbunden und unter einer Bodenplatte in einer unteren Führungsschiene des Blendrahmens positioniert, wobei die Bodenplatte das ferromagnetische Element bildet. Die mindestens eine Magnetanordnung wird so platzsparend in der unteren Führungsschiene positioniert und hebt den Hebe- /Schiebeflügel an seiner Unterseite an. Die Bodenplatte erstreckt sich über mindestens einen Verfahrweg des Hebe- /Schiebeflügels, um in jeder Position des Hebe- /Schiebeflügels den Gegenpart für die Kombination aus Permanentmagnet und Elektromagnet ferromagnetische Element zu bilden.

[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die untere Führungsschiene ein unteres Führungsprofil, in dem in Längsrichtung eine Kammer ausgebildet ist, in der das Joch mit dem mindestens einen Permanentmagneten und dem mindestens einen Elektromagneten aufgenommen ist.

[0016] In seitlicher Richtung gesehen ist weiter vorteilhaft an dem Joch mittig mindestens ein Stempel angeordnet, der durch einen Schlitz der Bodenplatte ragt und an einem unteren Rahmenprofil des mindestens einen Hebe- /Schiebeflügels befestigt ist. Über den oder die Stempel erfolgt die mechanische Verbindung zwischen der Magnetanordnung und dem unteren Rahmenprofil. Zudem kann vorgesehen sein, zu beiden Seiten des mindestens einen Stempels jeweils eine Spule als Elektromagnet auf das Joch zu wickeln. Um den Hebe- /Schiebeflügel anzuheben, werden beide Spulen im Wesentlichen gleichmäßig bestromt in einer Stromrichtung, die den permanenten, durch den mindestens einen Permanentmagneten hervorgerufenen Fluss erhöht. Die Magnetanordnung zieht sich dann in Richtung der Bodenplatte hoch, wobei diese Bewegung über einen mittig angeordneten Stempel auf den Hebe- /Schiebeflügel übertragen wird, wodurch dieser ebenfalls angehoben wird.

[0017] Durch eine ungleichmäßige Bestromung der beiden Spulen wird ein zusätzlicher magnetischer Fluss erzeugt, der sich in einer Hälfte des Jochs ausbildet und durch nur einen Teil der Bodenplatte sowie den Stempel zurückgeführt wird. Diese Asymmetrie zwischen den beiden Spulen führt zu einer Seitenablenkung, die genutzt werden kann, um den Stempel möglichst zentral in dem Schlitz der Bodenplatte zu halten. Auf den Hebe- /Schiebeflügel wirkende Querkräfte, beispielsweise Windkräfte, können so ausgeglichen werden. Auch die Seitenposition kann dabei mit einem Positionssensor gemessen werden und von einer Steuerung mittels eines Regelkreises auf einen gewünschten Wert eingeregelt werden.

[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Schiebetür ist mindestens eine weitere Magnetanordnung vorhanden, bei der ein Anker mindestens einen Permanentmagneten und mindestens einen Elektromagneten aufweist, wobei der Anker mit einem Luftspalt zwischen zwei ferromagnetischen Seitenplatten angeordnet ist. Die derart ausgebildete weitere Magnetanordnung dient nicht dem Anheben des Hebe- /Schiebeflügels, sondern seiner seitlichen Führung. Das Funktionsprinzip der weiteren Magnetanordnung ist dabei dem der Magnetanordnung zum Anheben ähnlich: Eine Kombination aus Permanentmagnet und Elektromagnet wird genutzt, um sowohl von den Vorteilen des statischen Permanentmagnetismus und des in seiner Größe einstellbaren Elektromagnetismus zu profitieren. Im Ruhezustand des Hebe- /Schiebeflügels zieht sich der Anker an eine der ferromagnetischen Seitenplatten, was zu einer stabilen Ruhelage führt, in der der Anker fest an dieser ferromagnetischen Seitenplatte anliegt. Eine Schiebebewegung des Hebe- /Schiebeflügels ist aufgrund des Reibschlusses zumindest erschwert. Bei Bestromung des Elektromagneten verlässt der Anker seine Ruheposition und kann in eine Mittelposition zwischen den beiden ferromagnetischen Seitenplatten gebracht werden, in der der Hebe- /Schiebeflügel nach dem Anheben möglichst reibungsfrei verschoben werden kann.

[0019] In einer Ausgestaltung der Schiebetür ist der Anker mit dem mindestens einen Hebe- /Schiebeflügel mechanisch gekoppelt ist und die ferromagnetischen Seitenplatten sind in dem Blendrahmen angeordnet. Es ist jedoch auch eine umgekehrte Anordnung möglich. Als Elektromagnet ist bevorzugt eine Spule auf den Anker gewickelt. Vergleichbar mit der Bodenplatte erstrecken sich auch die Seitenplatten über mindestens den Verfahrweg des Hebe- /Schiebeflügels.

[0020] Die mindestens eine weitere Magnetanordnung kann ebenfalls mindestens einen Positionssensor aufweisen, der eine Seitenposition des Hebe- /Schiebeflügels relativ zum Blendrahmen misst. Eine Steuerung, kann bevorzugt wiederum dazu eingerichtet sein, Messwerte des mindestens einen Positionssensors auszuwerten und die Spule so anzusteuern, dass eine vorgegebene Seitenposition des Hebe- /Schiebeflügels eingenommen bzw. eingehalten wird.

[0021] In einer Weiterbildung der Schiebetür kann zudem vorgesehen sein, dass die horizontale Bewegung des angehobenen Hebe- /Schiebeflügels von einem Antriebssystem vorgenommen oder unterstützt wird. Es kann so eine komfortable Bedienung der Schiebetür erfolgen und zudem eine Einbindung in ein Hausautomationssystem. Bevorzugt ist dazu die mindestens eine Magnetanordnung als Linearantrieb ausgebildet.

[0022] Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient dem Anheben, Absenken und/oder zur Seitenführung eines Hebe- /Schiebeflügels einer Schiebetür, wobei mindestens eine Magnetanordnung vorhanden ist, die über magnetische Anziehungskraft auf den Hebe- /Schiebeflügel wirkt und die mindestens einen Elektromagneten aufweist, der über eine Steuerung angesteuert wird.

[0023] Das Verfahren zeichnet sich durch die folgenden Schritte aus: Es wird eine Höhen- und/oder Seitenposition des Hebe- /Schiebeflügels relativ zu einem Blendrahmen der Schiebetür mithilfe mindestens einen Positionssensors ermittelt und der mindestens eine Elektromagnet abhängig von der ermittelten Position bestromt. In einer Weiterbildung umfasst die Steuerung einen Regelkreis, durch den eine vorgebbare Höhen- und/oder Seitenposition des Hebe- /Schiebeflügels relativ zum Blendrahmen des Hebe- /Schiebeflügels eingeregelt wird. Es ergeben sich die im Zusammenhang mit der Schiebetür zuvor beschriebenen Vorteile.

[0024] Es wird angemerkt, dass das Verfahren zu einer kombinierten Einstellung der Höhen- und Seitenposition durch eine Magnetanordnung durchgeführt werden kann oder auch zu einer Einstellung nur der Höhenposition bzw. nur der Seitenposition durch (jeweils) eine separate Magnetanordnung. Insbesondere ist es auch möglich, das Verfahren zur Einstellung der Seitenposition durch eine Magnetanordnung bei einem Hebe- /Schiebeflügel durchzuführen, der mithilfe eines davon unabhängigen Hebesystems anhebbar ist. Das Hebesystem kann dabei auch nicht-magnetisch ausgebildet sein, beispielsweise indem der Hebe-/Schiebeflügel beim Anheben auf Rollen gelagert ist.

[0025] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mithilfe von Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen:
Fig. 1
eine Gesamtansicht einer Schiebetür mit Magnetanordnungen;
Fig. 2a, b
eine schematische Schnittdarstellung einer Magnetanordnung zum Anheben und eines Hebe- /Schiebeflügels einer Schiebetür;
Fig. 3a, b
eine schematische Schnittdarstellung der Magnetanordnung der Fig. 2a, b in zwei Betriebszuständen mit eingezeichneten Magnetflüssen;
Fig. 4
eine Querschnittsdarstellung eines unteren Teils der Schiebetür der Fig. 1;
Fig. 5
eine räumliche Darstellung einen unteren Rahmenprofils mit eingesetzter Magnetanordnung der Schiebetür der Fig. 1;
Fig. 6
eine Querschnittsdarstellung eines oberen Teils der Schiebetür der Fig. 1; und
Fig. 7a, b
eine schematische Schnittdarstellung einer weiteren Magnetanordnung einer Schiebetür in zwei Betriebszuständen mit eingezeichneten Magnetflüssen.


[0026] In allen nachfolgend detaillierter beschriebenen Figuren kennzeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder gleich wirkende Elemente. Richtungsangaben wie "rechts" und "links" beziehen sich auf die in der jeweiligen Figur gewählte Darstellung. Lediglich die Angaben "oben" und "unten" beziehen sich zudem auf den üblichen Einbauzustand der dargestellten Elemente, der i.d.R. auch mit der Darstellung in den Figuren übereinstimmt.

[0027] Fig. 1 zeigt zunächst eine Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Schiebetür 1 mit Blick auf ihre Innenseite.

[0028] Die Schiebetür 1 weist einen Blendrahmen 10 auf, in dem ein Festflügel 2 mit einem Flächenelement 20 in einem Festrahmen 21 fest angeordnet ist. Weiter ist ein Hebe- /Schiebeflügel 3 mit einem Flächenelement 30 und einem Schieberahmen 31 verschiebbar in den Blendrahmen 10 eingesetzt. Die Anordnung von einem Festflügel 2 und einem Hebe- /Schiebeflügel 3 in der dargestellten Schiebetür 1 ist beispielhaft. Die Erfindung umfasst auch Schiebetüren 1 mit mehr als jeweils einem dieser Flügel.

[0029] Der Blendrahmen 10 weist eine untere Führungsschiene 11 auf, die nachfolgend vereinfacht auch als "Bodenschiene 11" bezeichnet wird. Diese Bodenschiene 11 ist in der Fig. 1 teilweise geschnitten dargestellt, um andernfalls verdeckte Elemente zu zeigen, insbesondere Magnetanordnungen 12, die einem Anheben des Hebe- /Schiebeflügels 3 mithilfe von Magnetkraft dienen. Bei der dargestellten Schiebetür 1 werden zwei solcher Magnetanordnungen 12 verwendet, wobei bei größeren Hebe- /Schiebeflügeln 3 auch eine größere Anzahl an Magnetanordnungen 12 eingesetzt werden kann.

[0030] In den Fig. 2a, b und 3a, b ist der Aufbau und die Funktionsweise der Magnetanordnung 12 zunächst schematisch dargestellt. Die Figuren zeigen jeweils einen Querschnitt durch die Bodenschiene 11 und die Magnetanordnung 12 sowie einen unteren Teil des Hebe- /Schiebeflügels 3. Von der Bodenschiene 11 ist lediglich eine Bodenplatte 13 gezeigt, die bei der erfindungsgemäßen Schiebetür 1 ferromagnetisch ausgebildet ist, also entweder aus einem ferromagnetischen Material gefertigt ist oder einen Kern eines ferromagnetischen Materials enthält. Die Bodenplatte 13 ist im dargestellten Bereich zweiteilig ausgebildet und erstreckt sich zu beiden Seiten des Hebe- /Schiebeflügels 3, wobei zwischen beiden Teilen ein Schlitz 131 freigelassen ist, der sich im Wesentlichen mittig unter dem Hebe- /Schiebeflügel 3 befindet. Der Hebe- /Schiebeflügel 3 weist ein unteres Rahmenprofil 32 auf, das in den Figuren nur sehr schematisch durch ein rechteckiges Profil angedeutet ist. Zu beiden Seiten des Schlitzes 131 ist eine Bodendichtung 321 am unteren Rahmenprofil 32 angeordnet.

[0031] In der Fig. 2a ist der Hebe- /Schiebeflügel 3 in einer abgesenkten Stellung dargestellt, was an dem geringen Abstand zwischen dem unteren Rahmenprofil 32 und der Bodenplatte 13 und den entsprechend aufsitzenden Bodendichtungen 321 erkennbar ist. Um den Hebe- /Schiebeflügel 3 horizontal verfahren zu können, wird er durch die Magnetanordnung 12 angehoben, was in Fig. 2b dargestellt ist. In dieser Position kann er möglichst reibungsfrei horizontal verschoben werden.

[0032] Die Magnetanordnung 12 weist ein im Querschnitt u-förmiges (Magnet-) Joch 121, nachfolgend auch als "u-Joch 121" bezeichnet, auf. Das u-Joch 121 ist nach oben geöffnet, wobei auf den freien Enden der Schenkel Permanentmagnete 122 angeordnet sind. Die Polung der Permanentmagnete 122 ist derart, dass im u-Joch 121 ein Magnetfluss ausgebildet wird, der sich durch die Bodenplatte 13 über den Schlitz 131 hinweg schließt. Die Bodenplatte 13 ist ein ferromagnetisches Element und stellt ebenfalls ein magnetisches Joch dar, das zusammen mit dem u-Joch 121 einen Magnetkreis bildet. Die Permanentmagnete 122 müssen dabei nicht zwingend auf den Stirnflächen des u-Jochs 121 angeordnet sein, wie das in diesen Figuren dargestellt ist, sondern können auch an anderer Stelle innerhalb des u-Jochs 121 positioniert sein.

[0033] Neben den Permanentmagneten 122 sind vorliegend zwei Spulen 123 vorhanden, die einen Elektromagneten bilden, mit dem eine Magnetisierung im u-Joch 121 variabel erhöht oder erniedrigt werden kann. Von den Spulen 123 sind in den Fig. 2a-3b jeweils vier im Querschnitt rechteckige Wicklungspakete der Spulen 123 zu erkennen. Die beiden Wicklungspakete auf der rechten und die beiden Wicklungspakete auf der linken Seite bilden jeweils eine der bevorzugt unabhängig voneinander ansteuerbaren Spulen 123. Der Draht jeder der Spulen 123 verläuft also z.B. im jeweils oberen Wicklungspaket in die Ebene der Figuren hinein und tritt im jeweils unteren Wicklungspaket aus der Ebene heraus.

[0034] Um den Hebe- /Schiebeflügel 3 wie in Fig. 2b dargestellt anzuheben, werden beide Spulen 123, also die auf der rechten ebenso wie die auf der linken Seite, im Wesentlichen gleichmäßig bestromt in einer Stromrichtung, die den permanenten, durch die Permanentmagnete 122 hervorgerufenen Fluss erhöht. Die Magnetanordnung 12 zieht sich dann in Richtung der Bodenplatte 13 hoch, wobei diese Bewegung über einen mittig angeordneten Stempel 124 auf den Hebe- /Schiebeflügel 3 übertragen wird, wodurch dieser ebenfalls angehoben wird.

[0035] Um ein Anheben bis zu einem Anschlagen des u-Jochs 121 an der Unterseite der Bodenplatte 13 zu verhindern, wird der Stromfluss durch die Spulen 123 so geregelt, dass sich ein gewünschter Abstand und damit Schwebezustand ergibt, wie er in Fig. 2b dargestellt ist. Eine Einstellung und eine Regelung des gewünschten Abstands können beispielsweise mithilfe von Positionssensoren erfolgen, was im Zusammenhang mit Fig. 5 noch detaillierter erläutert wird.

[0036] In den Fig. 3a und 3b sind für zwei verschiedene Betriebssituationen die magnetischen Flüsse im u-Joch 121 und der Bodenplatte 13 sowie dem Stempel 124 schematisch wiedergegeben.

[0037] Fig. 3a zeigt das Anheben des Hebe- /Schiebeflügels 3 aus einem abgesenkten Zustand heraus. In diesem Fall werden die Spulen 123 so bestromt, dass ein durch sie hervorgerufener magnetischer Fluss ΦEL sich zu dem permanenten Magnetfluss ΦPM, hervorgerufen durch die Permanentmagnete 122, addiert. Gleichzeitig wird beispielhaft die linke Spule 123 stärker bestromt, so dass sich ein zusätzlicher magnetischer Fluss ΦSA einstellt, der sich in der linken Hälfte des u-Jochs 121 ausbildet und durch den linken Teil der Bodenplatte 13 sowie den Stempel 124 zurückgeführt wird. Diese Asymmetrie zwischen der linken und der rechten der Spulen 123 führt zu einer Seitenablenkung, die genutzt wird, um den Stempel 124 möglichst zentral im Schlitz 131 zu halten. Auf den Hebe- /Schiebeflügel 3 wirkende Querkräfte, beispielsweise Windkräfte, können so ausgeglichen werden. Auch hierzu werden zur Steuerung Positionssensoren eingesetzt, die ebenfalls im Zusammenhang mit der Fig. 5 dargestellt sind.

[0038] Wenn der Hebe- /Schiebeflügel 3 angehoben wird und sich der Abstand zwischen den Stirnflächen des u-Jochs 121 und der Bodenplatte 13 verringert, würden bei gleichbleibender Bestromung der Spulen 123 die Magnetkräfte aufgrund der Abstandsabhängigkeit von magnetischen Anziehungskräften bei sinkender Luftspaltbreite stark erhöhen, so dass die Stirnflächen des u-Jochs 121 bis an die Bodenplatte 13 herangedrückt würden bzw. der Hebe- /Schiebeflügel an einen sonstigen Anschlag anschlagen würde. Um dieses zu verhindern, wird der Strom durch die Spulen 123 zurückgenommen oder in seiner Richtung ggf. gegenüber dem Zustand gemäß Fig. 3a umgekehrt. Der Gesamtfluss, der sich aus der Summe des elektromagnetisch bedingten magnetischen Flusses ΦEL und dem permanentmagnetisch bedingten Fluss ΦPM ergibt, wird so angepasst, dass ein Schwebezustand beibehalten wird oder auch der Flügel wieder abgesenkt wird.

[0039] Wenn der Flügel abgesenkt ist, ist eine weitere Bestromung der Spule 123 dann wiederum nicht mehr notwendig, da die Magnetkraft bereits aufgrund des erhöhten Luftspalts zwischen den Stirnflächen des u-Jochs 121 und der Bodenplatte 13 soweit abgesunken ist, dass der durch die Permanentmagnete hervorgerufene Fluss ΦPM nicht zum Anheben des Hebe- /Schiebeflügels ausreicht.

[0040] Auf diese Weise wird durch die Kombination von Permanentmagneten 122 und Spulen 123 ein System geschaffen, das im abgesenkten Zustand keinerlei elektrische Energie benötigt und im angehobenen Zustand nur eine geringe Menge an elektrischer Energie, nämlich zur Abstandskorrektur. Elektrische Energie wird im Wesentlichen nur während einer Zustandsänderung, also für das Anheben des Hebe- /Schiebeflügels bzw. das Absenken des Hebe- /Schiebeflügels, eingesetzt. Zudem kann der variierbare magnetische Fluss ΦEL, hervorgerufen durch die Spulen 123, zur seitlichen Positionskorrektur eingesetzt werden und kann benutzt werden, um eine alterungs- und/oder temperaturbedingte Veränderung des magnetischen Flusses ΦPM, hervorgerufen durch die Permanentmagnete 122, auszugleichen.

[0041] In Fig. 4 ist ein Querschnitt durch einen unteren Teil der Schiebetür 1 gemäß Fig. 1 gezeigt, bei der das Prinzip gemäß den Fig. 2 und 3 in einer konkreten Umsetzung realisiert ist. Die Fig. 4 zeigt die Bodenschiene 11 mit unterer Magnetanordnung 12 sowie das untere Rahmenprofil 32 mit einem Abschnitt des Flächenelements 30 im Querschnitt.

[0042] Anders als in den schematischen Zeichnungen der Fig. 2a-3b ist bei dieser konkreten Umsetzung von der Bodenschiene 11 ein unteres Führungsprofil 14 dargestellt, das zwei nebeneinanderliegende Kammern 141 aufweist, in denen jeweils eine Magnetanordnung 12 angeordnet sein kann. Dieses bietet die Möglichkeit, einen weiteren Hebe- /Schiebeflügel 3 bei der Schiebetür 1 vorzusehen, der versetzt zu dem dargestellten Hebe- /Schiebeflügel 3 ebenfalls abhebbar und verfahrbar wäre. Alternativ kann in dem in der Figur rechten Bereich der Bodenschiene 11 auch der in Figur 1 gezeigte Festflügel 2 montiert sein.

[0043] In der links in der Figur dargestellten Kammer 141 ist die Magnetanordnung 12 angeordnet, die im Aufbau im Wesentlichen der in den Figuren 2a-3b gezeigten entspricht. Zur Anpassung an den Querschnitt der Kammer 141 ist lediglich die Rückführung der Drähte der Spule 123 in den beiden unteren Wicklungsabschnitten im Querschnitt nicht rechteckig, sondern trapezförmig abgeschrägt. Im unteren Führungsprofil 14 sind in bekannter Weise Isolierstege 142 eingesetzt, um eine Wärmeisolierung von einer Innen- zu einer Außenseite der Schiebetür 1 zu erzielen.

[0044] Das untere Rahmenprofil 32 des Hebe- /Schiebeflügels 3 ist in ebenfalls bekannter Weise zweischalig aufgebaut mit einem inneren und einem äußeren Profil, die über Isolierstege 322 miteinander verbunden sind. Im oberen Bereich ist zwischen den beiden Teilen des unteren Rahmenprofils 32 das Flächenelement 30, beispielsweise ein Mehrglas-Isolierscheibenelement mithilfe einer Dichtung und untergelegten Glasklötzen eingesetzt. Unten im unteren Rahmenprofil 32 ist ein Träger 323 eingesetzt, der die Gewichtskräfte des Hebe- /Schiebeflügels 3 auf einem mittleren Steg bündelt, der mit dem Stempel 124 der Magnetanordnung 12 verbunden ist. Über diesen Kraftweg wird die anhebende Kraft der Magnetanordnung 12 auf den Hebe- /Schiebeflügel 3 übertragen.

[0045] Fig. 5 zeigt die Bodenschiene 11 stirnseitig geöffnet in einer räumlichen Ansicht. In die Bodenschiene 11 ist die Magnetanordnung 12 eingesetzt, die aus Gründen der Übersichtlichkeit jedoch nicht vollständig wiedergegeben ist. Dargestellt sind der horizontal verlaufende Teil des u-Jochs 121 sowie der Stempel 124, der in diesem Ausführungsbeispiel in Längsrichtung nicht durchgehend ist, sondern in Form einer Mehrzahl von Säulen mit dazwischenliegenden Unterbrechungen ausgebildet ist. Nicht dargestellt sind entsprechend die Seitenabschnitte des u-Jochs 121 mit dem aufgesetzten Permanentmagneten 122 und ebenfalls nicht dargestellt sind die Spulen 123. Weiter ist, um Einblick in den inneren Aufbau zu bekommen, ein mittlerer Teil der Bodenplatte 13 nicht wiedergegeben.

[0046] Eine der Säulen, die den Stempel 124 bilden, ist in Längsrichtung breiter ausgeführt und mit einer Bohrung versehen, in die ein stiftförmiger Positionssensor 125 eingesetzt ist. Dieser Positionssensor 15 ist ein Abstandssensor, der den Abstand zu einer Seitenkante der Bodenplatte 13 misst. Mithilfe dieses Positionssensors 125 kann die Seitenposition der Magnetanordnung 12 innerhalb der Bodenschiene 11 vermessen und in einem Regelkreis so ausgeregelt werden, dass trotz Störeinflüssen, beispielsweise einer Windlast auf dem Hebe-/Schiebeflügel 3, sich dieser so in der Bodenschiene 11 bewegt, dass die Stempel 124 nicht am Rand des Schlitzes 131 schleifen. Der Positionssensor 125 kann alternativ auch so angeordnet sein, dass ein Abstand zu einer Innenwand des Führungsprofils 14 gemessen wird. Auch daraus kann die Seitenposition der Magnetanordnung 12 innerhalb der Bodenschiene 11 bestimmt werden.

[0047] Ein weiterer vergleichbarer Positionssensor 125 ist senkrecht in eine Bohrung in dem u-Joch 121 eingesetzt. Dieser Positionssensor 125 misst in vergleichbarer Weise den Abstand der Magnetanordnung 12 zu der Unterseite der Bodenplatte 13. Mit diesem Positionssensor 125 kann die Größe des Luftspalts zwischen den Stirnflächen des u-Jochs 121 und der Unterseite der Bodenplatte 13 vermessen und ausgeregelt werden. Auch in diesem Fall kann alternativ der Positionssensor 125 so positioniert werden, dass ein Abstand zu einem (dann horizontal verlaufenden) Wandabschnitt des unteren Führungsprofils 14 gemessen wird.

[0048] Zur Stromversorgung der Spulen 123, der Positionssensoren 125 und ggf. einer integrierten Steuerelektronik können Schleifbahnen bzw. Schleifkontakte in der Bodenschiene 13 bzw. dem unteren Rahmenprofil 32 vorgesehen sein. Alternativ ist es denkbar, im Schieberahmen 11 wiederaufladbare Batterien als mitbewegte Energiespeicher einzusetzen, die die Spulen 123, die Positionssensoren 125 und ggf. die Steuerelektronik versorgen und die über Kontakte oder induktiv in zumindest bestimmten Stellungen des Hebe- /Schiebeflügels 3 geladen werden.

[0049] In einer Weiterbildung der Schiebetür 1 kann zudem vorgesehen sein, dass die horizontale Bewegung des angehobenen Hebe- /Schiebeflügels 3 von einem Antriebssystem vorgenommen oder unterstützt wird. Das Antriebssystem kann so ausgebildet sein, dass es eine Öffnungs- oder Schließbewegung aus jeder Stellung des Hebe- /Schiebeflügels 3 bis zu jeder gewünschten Stellung des Hebe- /Schiebeflügels 3 durchführen kann. Das Antriebssystem kann zum Beispiel im Schieberahmen 11 des Hebe- /Schiebeflügels 3 angeordnet sein. Es kann z.B. eine antreibbare Reibrolle aufweisen, mit dem sich der Hebe- /Schiebeflügel 3 entlang des Blendrahmens 10 bewegt. Auch ist es möglich, eine oder jede der verwendeten Magnetanordnungen 12 als Linearantrieb auszubilden, mit dessen Hilfe eine Horizontalbelegung durchgeführt werden kann. Dazu können zusätzliche Permanent- und/oder Elektromagnete in der Bodenschiene 13 und/oder zumindest einer der Magnetanordnungen 12 angeordnet sein, die zusammen mit einer entsprechenden Steuerung die Horizontalbewegung herbeiführen.

[0050] Das Antriebssystem kann alternativ so ausgebildet sein, dass es nur eine initiale Öffnungsbewegung ausführt, indem aus der geschlossenen Stellung heraus der Hebe- /Schiebeflügel 3 aufgestoßen wird.

[0051] In einer weiteren Ausgestaltung der Schiebetür 1 können die Magnetanordnungen 12, die dem Anheben des Hebe- /Schiebeflügels 3 dienen, alternativ und/oder zusätzlich auch in einem oberen Bereich der Schiebetür 1 angeordnet sein.

[0052] Bei der in den Figuren 1 bis 5 dargestellten Schiebetür 1 sind dagegen im oberen Teil der Schiebetür 1 zwei weitere Magnetanordnungen 16 vorgesehen, die jedoch nicht dem Anheben, sondern der seitlichen Führung des Schieberahmens 31 dienen. Die Anordnung und Funktion dieser weiteren Magnetanordnungen 16 wird in im folgenden beschriebenen Figuren 6 und 7 erläutert.

[0053] Fig. 6 zeigt dazu zunächst in gleicher Weise wie Fig. 4 einen Querschnitt durch einen oberen Teil der Schiebetür 1 gemäß Fig. 1 detaillierter.

[0054] Der Blendrahmen 10 weist im oberen Abschnitt eine obere Führungsschiene 15 auf, in der die weitere Magnetanordnung 16 angeordnet ist, die, wie nachfolgend noch detaillierter beschrieben wird, einer seitlichen Führung des Hebe-/Schiebeflügels 3 dient. Die obere Führungsschiene 15 basiert auf einem oberen Führungsprofil 18, das analog zum unteren Führungsprofil 14 aufgebaut ist. Es umfasst ebenfalls zwei nebeneinanderliegende Abschnitte mit Kammern 181 zur Aufnahme jeweils einer weiteren Magnetanordnung 16 oder zur Befestigung des in Fig. 1 gezeigten Festflügels 2. Die beiden Abschnitte des oberen Führungsprofils 18 sind wiederum zur thermischen Isolierung mittels Isolierstegen 182 verbunden.

[0055] Der Hebe- /Schiebeflügel 3 weist in seinem oberen Abschnitt ein oberes Rahmenprofil 33 auf, das ebenfalls analog zum unteren Rahmenprofil 32 aufgebaut ist. Es ist wiederum zweischalig ausgebildet, wobei Innen- und Außenseite über Isolierstege 332 miteinander verbunden sind. Zur Ankopplung an die weitere Magnetanordnung 16 ist ein Träger 131 eingesetzt, der mit der weiteren Magnetanordnung 16 über einen zentralen Steg verbunden ist.

[0056] Zum Aufbau und zur Funktionsweise der weiteren Magnetanordnung wird ergänzend auf die Fig. 7a und 7b verwiesen.

[0057] Die weitere Magnetanordnung 16 weist einen querliegenden Anker 161 auf, der zwischen zwei ferromagnetischen Seitenplatten 17 angeordnet ist. Der Anker 161 ist mit dem Träger 331 und damit dem Hebe- /Schiebeflügel 3 verbunden. Die ferromagnetischen Seitenplatten 17 sind im oberen Führungsprofil 18 angeordnet und somit ortsfest.

[0058] Auf einer Stirnfläche des Ankers 161, die einer der ferromagnetischen Seitenplatten 17 zugewandt ist, ist ein Permanentmagnet 162 angebracht, der ein permanentes Magnetmoment bereitstellt. Weiter ist auf den Anker 161 eine Spule 163 aufgebracht, die bei Bestromung ein zusätzliches magnetisches Moment im Anker 161 hervorruft. In den Fig. 6 und 7a ist ein Zustand der weiteren Magnetanordnung 16 gezeigt, in der die Spule 163 nicht bestromt ist. In diesem Fall resultiert ein magnetischer Fluss ΦPM im Anker 161, der nur von dem Permanentmagneten 162 hervorgerufen wird. Die Länge des Ankers 161 (einschließlich des aufgesetzten Permanentmagneten 162) ist kürzer als der Innenabstand zwischen den ferromagnetischen Seitenplatten 17. Aufgrund des magnetischen Flusses ΦPM zieht sich der Anker 161 an die linke ferromagnetische Seitenplatte 17, wohingegen an der gegenüberliegenden Seite ein Luftspalt besteht. Der magnetische Kraftschluss führt zu einer stabilen Ruhelage, in der der Anker 161 fest an der linken ferromagnetischen Seitenplatte 17 anliegt. Auch eine Schiebebewegung des Hebe- /Schiebeflügels 3 ist aufgrund des Reibschlusses zumindest erschwert.

[0059] Um den Hebe- /Schiebeflügel 3 nach dem Anheben möglichst reibungsfrei verschieben zu können, wird die Spule 163 so bestromt, dass ein von ihr hervorgerufener magnetischer Fluss ΦEL zwischen dem Anker 161 und der ferromagnetischen Seitenplatte 17 auf der rechten Seite wirkt, der in seiner Absolutgröße gerade dem magnetischen Fluss ΦPM, hervorgerufen durch den Permanentmagneten 162, entspricht. Entsprechend verlässt der Anker 161 seine Ruheposition gemäß Fig. 7a und nimmt eine Mittelposition zwischen den beiden ferromagnetischen Seitenplatten 17 an, gewissermaßen eine seitliche Schwebeposition. Vergleichbar mit dem Positionssensor 125 der Magnetanordnung 12 ist auch hier ein nicht dargestellter Positionssensor vorgesehen, der eine Seitenposition des Ankers 161 zwischen den ferromagnetischen Seitenplatten 17 bzw. relativ zu einer Wand des oberen Führungsprofils 18 detektiert und dessen Messgrößen in einem Regelkreis zur Ansteuerung der Spule 163 eingesetzt werden, um die in Fig. 7b dargestellte seitliche Position einzuhalten, auch wenn Störgrößen auf den Hebe- /Schiebeflügel 3 einwirken.

Bezugszeichenliste



[0060] 
1
Schiebetür
10
Blendrahmen
11
untere Führungsschiene (Bodenschiene)
12
Magnetanordnung
121
u-Joch
122
Permanentmagnet
123
Spule
124
Stempel
13
Bodenplatte
131
Schlitz
14
unteres Führungsprofil
141
Kammer
125
Positionssensor
142
Isoliersteg
15
obere Führungsschiene
16
weitere Magnetanordnung
161
Anker
162
Permanentmagnet
163
Spule
17
ferromagnetische Seitenplatte
18
oberes Führungsprofil
181
Kammer
182
Isoliersteg
2
Festflügel
20
Flächenelement
21
Festrahmen
3
Hebe- /Schiebeflügel
30
Flächenelement
31
Schieberahmen
32
unteres Rahmenprofil
321
Bodendichtung
322
Isoliersteg
323
Träger
33
oberes Rahmenprofil
331
Träger
332
Isoliersteg



Ansprüche

1. Schiebetür (1) mit mindestens einem Hebe- /Schiebeflügel (3), der relativ zu einem Blendrahmen (10) vertikal höhenverstellbar und horizontal verfahrbar angeordnet ist, wobei im Blendrahmen (10) und/oder in dem mindestens einen Hebe- /Schiebeflügel (3) mindestens eine Magnetanordnung (12) mit mindestens einem Magneten angeordnet ist, dessen Magnetkraft einer Gewichtskraft des Hebe- /Schiebeflügels (3) entgegenwirkt, wobei die mindestens eine Magnetanordnung (12) mindestens einen Elektromagneten aufweist und wobei der Magnetanordnung (12) ein ferromagnetisches Element zugeordnet ist, das beim Anheben des mindestens einen Hebe- /Schiebeflügels (3) angezogen wird, dadurch gekennzeichnet, dass
der mindestens eine Elektromagnet auf einem Joch (121) angeordnet ist, das u-förmig ausgebildet ist und mit Stirnflächen dem ferromagnetischen Element zugewandt ist.
 
2. Schiebetür (1) nach Anspruch 1, bei der die mindestens eine Magnetanordnung (12) mindestens einen Permanentmagneten (122) aufweist, der zusammen mit dem mindestens einem Elektromagneten in einem magnetischen Kreis angeordnet ist und der gemeinsam mit dem mindestens eine Elektromagneten auf dem Joch (121) angeordnet ist oder in das Joch integriert ist.
 
3. Schiebetür (1) nach Anspruch 1 oder 2, bei der die mindestens eine Magnetanordnung (12) im unteren und/oder oberen Bereich der Schiebetür (1) angeordnet ist.
 
4. Schiebetür (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der das Joch (121) mit dem Hebe- /Schiebeflügel (3) mechanisch verbunden ist und unter einer Bodenplatte (13) in einer unteren Führungsschiene (11) des Blendrahmens (10) positioniert ist, wobei die Bodenplatte (13) das ferromagnetische Element bildet.
 
5. Schiebetür (1) nach Anspruch 4, bei der sich die Bodenplatte (13) über mindestens einen Verfahrweg des Hebe- /Schiebeflügels (3) erstreckt.
 
6. Schiebetür (1) nach Anspruch 4 oder 5, bei der die untere Führungsschiene (11) ein unteres Führungsprofil (14) umfasst, in dem in Längsrichtung eine Kammer (141) ausgebildet ist, in der das Joch (121) mit dem mindestens einen Permanentmagneten (122) und dem mindestens einen Elektromagneten aufgenommen ist.
 
7. Schiebetür (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, bei der in seitlicher Richtung gesehen an dem Joch (121) mittig mindestens ein Stempel (124) angeordnet ist, der durch einen Schlitz (131) der Bodenplatte (11) ragt und an einem unteren Rahmenprofil (32) des mindestens einen Hebe- /Schiebeflügels (3) befestigt ist.
 
8. Schiebetür (1) nach Anspruch 7, bei der zu beiden Seiten des mindestens einen Stempels (124) jeweils eine Spule (123) als Elektromagnet auf das Joch (121) gewickelt ist.
 
9. Schiebetür (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der mindestens eine weitere Magnetanordnung (16) vorhanden ist, bei der ein Anker (161) mindestens einen Permanentmagneten (162) und mindestens einen Elektromagneten aufweist, wobei der Anker (161) mit einem Luftspalt zwischen zwei ferromagnetischen Seitenplatten (17) angeordnet ist.
 
10. Schiebetür (1) nach Anspruch 9, bei der der Anker (161) mit dem mindestens einen Hebe- /Schiebeflügel (3) mechanisch gekoppelt ist und die ferromagnetischen Seitenplatten (17) in dem Blendrahmen (10) angeordnet sind.
 
11. Schiebetür (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei der die mindestens eine Magnetanordnung (12) und/oder die mindestens eine weitere Magnetanordnung (16) mindestens einen Positionssensor (125) aufweist, der eine Höhen- und/oder Seitenposition des Hebe- /Schiebeflügels (3) relativ zum Blendrahmen (10) misst.
 
12. Schiebetür (1) nach Anspruch 11, weiter aufweisend eine Steuerung, die dazu eingerichtet ist, Messwerte des mindestens einen Positionssensors (125) auszuwerten und die Spulen (123, 163) so anzusteuern, dass eine vorgegebene Höhen- und/oder Seitenposition des Hebe- /Schiebeflügels (3) eingenommen bzw. eingehalten wird.
 
13. Schiebetür (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, aufweisend einen Antrieb zur horizontalen Bewegung des mindestens einen Hebe- /Schiebeflügels (3).
 
14. Verfahren zum Anheben, Absenken und/oder zur Seitenführung eines Hebe- /Schiebeflügels (3) einer Schiebetür (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei mindestens eine Magnetanordnung (12, 16) vorhanden ist, die über magnetische Anziehungskraft auf den Hebe- /Schiebeflügel (3) wirkt und die mindestens einen Elektromagneten aufweist, der über eine Steuerung angesteuert wird, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte

- Ermitteln einer Höhen- und/oder Seitenposition des Hebe- /Schiebeflügels (3) relativ zu einem Blendrahmen der Schiebetür (1) mithilfe mindestens einen Positionssensors (125);

- Bestromen des mindestens einen Elektromagneten abhängig von der ermittelten Position.


 
15. Verfahren nach Anspruch 14, bei dem die Steuerung einen Regelkreis umfasst, durch den eine vorgebbare Höhen- und/oder Seitenposition des Hebe- /Schiebeflügels (3) des Hebe- /Schiebeflügels (3) eingeregelt wird.
 




Zeichnung

























Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente