[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher, wobei der Wärmetauscher zumindest einen
länglichen Strömungskanal aufweist, durch den während des Betriebs ein Fluid in einer
der Längserstreckung des Strömungskanals entsprechenden Hauptströmungsrichtung hindurchgeleitet
wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Wärmepumpe mit zumindest einem solchen Wärmetauscher.
[0002] Derartige Wärmetauscher werden beispielsweise in Wärmepumpensystemen eingesetzt und
sind im Stand der Technik in unterschiedlichsten Ausgestaltungen bekannt. Dabei kommen
unterschiedliche Wärmetauscher-Bauarten zum Einsatz, wie beispielsweise sogenannte
Rohr-, Rohrbündel-, Rippenrohr- und Plattenwärmetauscher. Ein Nachteil dieser Wärmetauscher
besteht darin, dass sie einen großen Bauraum einnehmen. Darüber hinaus wird mit ihnen
derzeit nur ein geringer COP-Wert (
Coefficient
of
Performance) erzielt. Der COP-Wert beschreibt die Effizienz des Wärmepumpensystems.
Er gibt das Verhältnis der Wärmeleistung und der dazu erforderlichen Arbeitsenergie
an, die dem Wärmepumpensystem in Form von Strom zugeführt wird.
[0003] Ausgehend von diesem Stand ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
verbesserten Wärmetauscher und eine verbesserte Wärmepumpe der eingangs genannten
Art zu schaffen, die einen vergleichsweise kleinen Bauraum einnehmen und/oder eine
verbesserte Effizienz aufweisen.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die vorliegende Erfindung einen Wärmetauscher der
eingangs genannten Art, der dadurch gekennzeichnet ist, dass der zumindest eine Strömungskanal
Einbauten und/oder Gestaltungsmerkmale aufweist, die dem in Hauptströmungsrichtung
strömenden Fluid einen Drall in einer Umfangsrichtung des Strömungskanals verleihen.
Untersuchungen haben ergeben, dass die über einen solchen gezielt hervorgerufenen
Drall bewirkte Verwirbelung des Fluids eine Verbesserung der Intensität des Wärmeübergangs
insbesondere im flüssigen, nicht kochendem sowie im gasförmigen Zustand des Fluids
nach sich zieht. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass Dank des auferlegten Dralls
insbesondere im kochendem Zustand des Fluids Druckverluste minimiert werden können.
Entsprechend lässt sich die Effizienz des erfindungsgemäßen Wärmetauschers gegenüber
herkömmlichen Wärmetauschern, bei denen das Fluid den Strömungskanal lediglich in
Hauptströmungsrichtung durchströmt, bei gleichbleibendem Bauraum optimieren. Alternativ
lässt sich der Bauraum bei gleichbleibender oder verbesserter Effizienz verringern.
[0005] Gemäß einer ersten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der zumindest eine
Strömungskanal als eine Rohrleitung mit insbesondere kreisförmigem Querschnitt ausgebildet,
wobei als Einbauten in den Strömungskanal ortsfeste, starre Drallkörper eingesetzt
sind, die jeweils eine zentrale, sich in Hauptströmungsrichtung erstreckende Mittelachse
und sich ausgehend von dieser Mittelachse radial auswärts erstreckende Leitschaufeln
aufweisen, die dem den jeweiligen Drallkörper anströmenden Fluid den gewünschten Drall
verleihen. Es hat sich gezeigt, dass sich die Intensität des Wärmeübergangs einer
Rohrleitung mit solchen Drallkörpern gegenüber einem Strömungskanal ohne Drallkörper
etwa verdoppeln lässt.
[0006] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der zumindest eine
längliche Strömungskanal als Rohrleitung ausgebildet und zumindest bereichsweise in
wenigstens zwei sich parallel zueinander in Hauptströmungsrichtung erstreckende Teilkanäle
unterteilt, zwischen denen sich eine Trennwand erstreckt, wobei der erste Teilkanal
stromabwärts und der zweite Teilkanal stromaufwärts mit einer sich quer zur Hauptströmungsrichtung
erstreckenden Prallplatte versehen ist, und wobei die Trennwand mit Fluiddurchtrittsöffnungen
versehen ist, durch die das in den ersten Teilkanal eingeleitete Fluid in den zweiten
Teilkanal geleitet wird. Durch diese in erster Linie durch die Prallplatte des ersten
Teilkanals und die Fluiddurchtrittsöffnungen bewirkte erzwungene Umlenkung des Fluids
aus dem ersten Teilkanal in den zweiten Teilkanal wird das Fluid gezielt mit einem
Drall in Umfangsrichtung des Strömungskanals beaufschlagt. Mit einem solchen Aufbau
des zumindest einen Strömungskanals lässt sich die Intensität des Wärmeübergangs des
Wärmepumpensystems gegenüber herkömmlichen Wärmetauschern, bei denen das Fluid durch
eine einfache Rohrleitung mit kreisrundem Querschnitt geleitet wird, um bis zum Fünffachen
steigern, was insbesondere eine deutliche Reduzierung des Bauraums ermöglicht.
[0007] Bevorzugt ist der zumindest eine längliche Strömungskanal zumindest bereichsweise
in drei sich parallel zueinander in Hauptströmungsrichtung erstreckende Teilkanäle
unterteilt, zwischen denen sich jeweils eine Trennwand erstreckt, wobei der erste
mittlere Teilkanal stromabwärts und der zweite Teilkanal und der dritte Teilkanal
jeweils stromaufwärts mit einer sich quer zur Hauptströmungsrichtung erstreckenden
Prallplatte versehen ist, und wobei die Trennwände mit Fluiddurchtrittsöffnungen versehen
sind, durch die das in den ersten Teilkanal eingeleitete Fluid unter Beaufschlagung
desselben mit einem Drall in den zweiten Teilkanal und in den dritten Teilkanal geleitet
wird. Mit einem solchen Aufbau konnte die größte Steigerung der Intensität des Wärmeübergangs
gegenüber herkömmlichen Wärmetauschern, bei denen das Fluid durch eine einfache Rohrleitung
mit kreisrundem Querschnitt geleitet wird, verzeichnet werden.
[0008] Bevorzugt weist der erste Teilkanal einen rechteckigen oder bevorzugt quadratischen
Querschnitt auf, und der zweite und dritte Teilkanal weisen jeweils einen halbkreisförmigen
Querschnitt auf. Dieser Aufbau hat sich als besonders einfach, preiswert und effizient
erwiesen.
[0009] Vorteilhaft ist die Prallplatte des ersten Teilkanals mit zumindest einem Durchgangsloch
oder bevorzugt mit zumindest einem Durchgangsschlitz versehen ist. Dank solcher Durchgangslöcher
und/oder Durchgangsschlitze lassen sich vor allem Reibungsverluste minimieren.
[0010] Bevorzugt sind die Fluiddurchtrittsöffnungen in Hauptströmungsrichtung beabstandet
voneinander angeordnet, wobei der Abstand zwischen benachbarten Fluiddurchtrittsöffnungen
stromabwärts bevorzugt nach und nach zunimmt. Auch hierdurch lassen sich Strömungsverluste
reduzieren.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist eine Vielzahl von
Strömungskanälen vorgesehen, wobei jeder Strömungskanal durch eine Mehrzahl geradliniger,
sich in Hauptströmungsrichtung erstreckender, über Fluiddurchtrittsöffnungen miteinander
verbundener Strömungskanalabschnitte gebildet ist, die in Hauptströmungsrichtung einander
überlappend und in Richtungen quer zur Hauptströmungsrichtung versetzt zueinander
angeordnet sind, wobei jeder Strömungskanal, durch den ein heißes Fluid geleitet wird,
bevorzugt über seine gesamte Länge einen benachbarten Strömungskanal kontaktiert,
durch den ein kaltes Fluid geleitet wird. Diese in Hauptströmungsrichtung einander
überlappende und in Richtungen quer zur Hauptströmungsrichtung versetzte Anordnung
der einzelnen über die Fluiddurchtrittsöffnungen miteinander verbundenen Strömungskanalabschnitte
führt dazu, dass das durch den Strömungskanal geleitete Fluid beim Übergang von einem
Strömungskanalabschnitt in den nächsten Strömungskanalabschnitt mit einem Drall in
Umfangsrichtung des Strömungskanals beaufschlagt wird. Mit einem solchen Aufbau wurden
im Rahmen von Versuchen hinsichtlich der Intensitätssteigerung des Wärmeübergangs
die besten Resultate mit einem Faktor von bis zu 7 gegenüber herkömmlichen Wärmetauschern
erzielt, bei denen das Fluid durch eine Rohrleitung mit rundem Querschnitt geleitet
wird.
[0012] Bevorzugt werden die Strömungskanalabschnitte durch quaderförmige Hohlstäbe mit insbesondere
quadratischen Stirnseiten gebildet, die an ihren freien Enden jeweils mit einer Fluiddurchtrittsöffnung
versehen sind. Auf diese Weise wird ein einfacher modularer Aufbau erzielt. Die Hohlstäbe
können beispielsweise stoffschlüssig miteinander verbunden sein. Die Hohlstäbe können
aber auch gemeinsam additiv gefertigt werden, so dass einzelne Hohlstäbe nur virtuell
und nicht tatsächlich vorhanden sind.
[0013] Vorteilhaft sind die Fluiddurchtrittsöffnungen schlitzförmig ausgebildet, wobei die
Schlitzbreite bevorzugt dem 0,1- bis 0,3-fachen der Länge einer Stirnseite des Hohlstabs
entspricht, insbesondere dem 0,25-fachen. Auf diese Weise können Reibungsverluste
minimiert werden.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der Wärmetauscher
in Form eines Rippenplattenwärmetauschers vorgesehen, der eine Vielzahl von Strömungskanälen
aufweist, die jeweils durch zwei parallele Platten und schräg angestellte Rippen begrenzt
sind und einen trapezförmigen Querschnitt aufweisen, wobei zumindest eine Stirnwand
jedes Strömungskanals mit Fluiddurchtrittsöffnungen versehen ist, durch die das in
einen Strömungskanal eingeleitete Fluid unter Beaufschlagung desselben mit einem Drall
in Umfangsrichtung des Strömungskanals in einen benachbarten Strömungskanal geleitet
wird.
[0015] Bevorzugt sind die Fluiddurchtrittsöffnungen (15) an derjenigen Seite, von der das
Fluid in einen Strömungskanal (8) eingeleitet wird, jeweils mit einer anströmseitig
offen ausgebildeten Abdeckung (27) versehen. Die Abdeckungen können beispielsweise
durch Schlitzen und Umformen des die Rippe bildenden Bleches hergestellt sein, wodurch
ein sehr einfacher Aufbau erzielt wird.
[0016] Ferner schafft die vorliegende Erfindung eine Wärmepumpe mit zumindest einem erfindungsgemäßen
Wärmetauscher.
[0017] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren deutlich. Darin ist
Figur 1 eine schematische Ansicht einer Wärmepumpe;
Figur 2 eine perspektivische Ansicht eines gemäß einem ersten erfindungsgemäßen Ansatz
ausgebildeten Strömungskanals, bei dem es sich um einen solchen eines Wärmetauschers
der in Figur 1 gezeigten Wärmepumpe handeln kann;
Figur 3 eine vergrößerte Seitenansicht eines in Figur 2 nur schematisch dargestellten
Drallkörpers;
Figur 4 ein Graph, der die Verbesserung der Intensität des Wärmeübergangs von Varianten
des in Figur 2 gezeigten Strömungskanals gegenüber einem Referenz-Strömungskanal in
Abhängigkeit von der Reynolds-Zahl zeigt;
Figur 5 ein Graph, der die Erhöhung des hydraulischen Reibungsverlustes dieser Varianten
gegenüber dem Referenz-Strömungskanal in Abhängigkeit von der Reynolds-Zahl zeigt;
Figur 6 ein Diagramm, dass die Verbesserung der Intensität des Wärmeübergangs dieser
Varianten gegenüber dem Referenz-Strömungskanal bei einer Reynolds-Zahl von 10.000
zeigt;
Figur 7 eine perspektivische Ansicht einer ersten Variante eines gemäß einem zweiten
erfindungsgemäßen Ansatz ausgebildeten Strömungskanals, bei dem es sich um einen solchen
eines Wärmetauschers der in Figur 1 gezeigten Wärmepumpe handeln kann;
Figur 8 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Variante eines gemäß einem zweiten
erfindungsgemäßen Ansatz ausgebildeten Strömungskanals, bei dem es sich um einen solchen
eines Wärmetauschers der in Figur 1 gezeigten Wärmepumpe handeln kann;
Figur 9 eine perspektivische Ansicht einer dritten Variante eines gemäß einem zweiten
erfindungsgemäßen Ansatz ausgebildeten Strömungskanals, bei dem es sich um einen solchen
eines Wärmetauschers der in Figur 1 gezeigten Wärmepumpe handeln kann;
Figur 10 eine perspektivische Ansicht der in Figur 7 gezeigten ersten Variante, welche
exemplarisch die Umlenkung eines durch den Strömungskanal geleiteten Fluids zeigt;
Figur 11 ein Graph, der die Verbesserung der Intensität des Wärmeübergangs der in
den Figuren 7 bis 9 dargestellten Varianten gegenüber dem Referenz-Strömungskanal
in Abhängigkeit von der Reynolds-Zahl zeigt;
Figur 12 ein Graph, der die Erhöhung des hydraulischen Reibungsverlustes der in den
Figuren 7 bis 9 dargestellten Varianten gegenüber dem Referenz-Strömungskanal in Abhängigkeit
von der Reynolds-Zahl zeigt;
Figur 13 ein Diagramm, dass die Verbesserung der Intensität des Wärmeübergangs der
in den Figuren 7 bis 9 dargestellten Varianten gegenüber dem Referenz-Strömungskanal
bei einer Reynolds-Zahl von 10.000 zeigt;
Figur 14 eine perspektivische Ansicht eines Wärmetauschers, bei dem es sich um einen
solchen der in Figur 1 gezeigten Wärmepumpe handeln kann, bei dem die Strömungskanäle
gemäß einem dritten erfindungsgemäßen Ansatz ausgebildet sind;
Figur 15 eine Querschnittansicht entlang der Linie XV in Figur 14;
Figur 16 eine weitere, teilweise durchsichtig dargestellte perspektivische Ansicht
des in Figur 14 dargestellten Wärmetauschers;
Figur 17 eine schematische Ansicht zweier Strömungskanäle des in Figur 14 dargestellten
Wärmetauschers;
Figur 18 ein Graph, der die Verbesserung der Intensität des Wärmeübergangs dreier
Varianten der in Figur 17 dargestellten Strömungskanäle gegenüber dem Referenz-Strömungskanal
in Abhängigkeit von der Reynolds-Zahl zeigt;
Figur 19 ein Graph, der die Erhöhung des hydraulischen Reibungsverlustes dreier Varianten
der in Figur 17 dargestellten Strömungskanäle gegenüber dem Referenz-Strömungskanal
in Abhängigkeit von der Reynolds-Zahl zeigt;
Figur 20 ein Diagramm, dass die Verbesserung der Intensität des Wärmeübergangs dreier
Varianten der in Figur 17 dargestellten Strömungskanäle gegenüber dem Referenz-Strömungskanal
bei einer Reynolds-Zahl von 10.000 zeigt;
Figur 21 eine perspektivische Ansicht einer ersten Variante eines gemäß einem vierten
erfindungsgemäßen Ansatz ausgebildeten Strömungskanals, bei dem es sich um einen solchen
eines Wärmetauschers der in Figur 1 gezeigten Wärmepumpe handeln kann;
Figur 22 eine Vorderansicht des in Figur 21 dargestellten Strömungskanals, welche
die Umlenkung eines durch den Strömungskanal geleiteten Fluids zeigt;
Figur 23 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Variante eines gemäß einem vierten
erfindungsgemäßen Ansatz ausgebildeten Strömungskanals, bei dem es sich um einen solchen
eines Wärmetauschers der in Figur 1 gezeigten Wärmepumpe handeln kann;
Figur 24 eine Vorderansicht des in Figur 23 dargestellten Strömungskanals, welche
die Umlenkung eines durch den Strömungskanal geleiteten Fluids zeigt;
Figur 25 eine perspektivische Ansicht einer dritten Variante eines gemäß einem vierten
erfindungsgemäßen Ansatz ausgebildeten Strömungskanals, bei dem es sich um einen solchen
eines Wärmetauschers der in Figur 1 gezeigten Wärmepumpe handeln kann;
Figur 26 eine Vorderansicht des in Figur 25 dargestellten Strömungskanals, welche
die Umlenkung eines durch den Strömungskanal geleiteten Fluids zeigt;
Figur 27 ein Graph, der die Verbesserung der Intensität des Wärmeübergangs der in
den Figuren 21, 23 und 25 dargestellten Varianten gegenüber dem Referenz-Strömungskanal
in Abhängigkeit von der Reynolds-Zahl zeigt;
Figur 28 ein Graph, der die Erhöhung des hydraulischen Reibungsverlustes der in den
Figuren 21, 23 und 25 dargestellten Varianten gegenüber dem Referenz-Strömungskanal
in Abhängigkeit von der Reynolds-Zahl zeigt;
Figur 29 ein Diagramm, dass die Verbesserung der Intensität des Wärmeübergangs der
in den Figuren 21, 23 und 25 dargestellten Varianten gegenüber dem Referenz-Strömungskanal
bei einer Reynolds-Zahl von 10.000 zeigt;
Figur 30 ein Graph, der die Verbesserung der Intensität des Wärmeübergangs der gemäß
den vier erfindungsgemäßen Ansätzen gestalteten Strömungskanäle gegenüber dem Referenz-Strömungskanal
in Abhängigkeit von der Reynolds-Zahl zeigt;
Figur 31 ein Graph, der die Erhöhung des hydraulischen Reibungsverlustes der gemäß
den vier erfindungsgemäßen Ansätzen gestalteten Strömungskanäle gegenüber dem Referenz-Strömungskanal
in Abhängigkeit von der Reynolds-Zahl zeigt;
Figur 32 ein Diagramm, das die Verbesserung der Intensität des Wärmeübergangs der
der gemäß den vier erfindungsgemäßen Ansätzen gestalteten Strömungskanäle gegenüber
dem Referenz-Strömungskanal bei einer Reynolds-Zahl von 10.000 zeigt;
Figur 33 eine perspektivische Darstellung, die beispielhaft einen herkömmlichen Wärmetauscher
und einen erfindungsgemäß modifizierten Wärmetauscher zeigt.
[0018] Gleiche Bezugsziffern bezeichnen nachfolgend gleiche oder gleichartige Bauteile bzw.
Bauteilbereiche.
[0019] Figur 1 zeigt schematisch eine Wärmepumpe 1, die einen ersten Wärmetauscher 2, einen
Verdichter 3, einen zweiten Wärmetauscher 4 und eine Drossel 5 aufweist, die der Reihe
nach in einen Fluidkreislauf 6 eingebunden sind, durch den ein Fluid in Form eines
Kältemittels geleitet wird. In dem ersten Wärmetauscher 2 wird der durch die Natur
bereitgestellten Wärmequelle (bspw. Luft, Wasser oder Erde) Energie entzogen, die
auf das flüssige Kältemittel übertragen wird und dieses verdampft. Im dampfförmigen
Zustand wird das Kältemittel dann dem Verdichter 3 zugeführt, der das verdichtete
Kältemittel anschließend an den zweiten Wärmetauscher 4 weiterleitet. In dem zweiten
Wärmetauscher 4 wird das Kältemittel kondensiert, wobei die dem Kältemittel dabei
entzogene Energie auf ein zu erwärmendes Fluid, beispielsweise Heizungswasser übertragen
wird, das entsprechend erhitzt wird. Das Kältemittel wird schließlich der Drossel
5 zugeführt und entspannt, woraufhin es wieder zum ersten Wärmetauscher 2 geleitet
wird.
[0020] Bei herkömmlichen Wärmetauschern 2,4 werden die Fluide unabhängig davon, ob diese
als Rohr-, Rohrbündel-, Rippenrohr- und Plattenwärmetauscher ausgeführt sind, in einer
Hautströmungsrichtung 7 jeweils geradlinig durch zumindest einen länglichen Strömungskanal
8 geleitet, wobei die Hauptströmungsrichtung 7 der Längserstreckung des Strömungskanals
8 entspricht. Der Erfindung liegt die grundsätzliche Idee zugrunde, den zumindest
einen Strömungskanal 8 mit Einbauten und/oder Gestaltungsmerkmalen zu versehen, die
dem in Hauptströmungsrichtung 7 strömenden Fluid einen Drall in einer Umfangsrichtung
des Strömungskanals 8 verleihen. Ziel ist es, auf diese Weise die Intensität des Wärmeübergangs
zu erhöhen und/oder den benötigten Bauraum des Wärmetauschers 2, 4 zu verkleinern.
[0021] Die Figuren 2 und 3 zeigen einen ersten erfindungsgemäßen Ansatz, bei dem in einen
Strömungskanal 8 als Einbauten zwei Drallkörper 9 eingesetzt sind. Bei dem Strömungskanal
8 handelt es sich um eine Rohrleitung, die eine glatte Innenfläche und einen kreisförmigen
Querschnitt mit dem Durchmesser D aufweist. Die ortsfest und starr in den Strömungskanal
8 eingesetzten Drallkörper 9 umfassen jeweils eine zentrale, sich in Hauptströmungsrichtung
7 erstreckende Mittelachse 10 und sich ausgehend von dieser Mittelachse 10 radial
auswärts erstreckende Leitschaufeln 11, die dem den Drallkörper 9 in Hauptströmungsrichtung
7 anströmenden Fluid den Drall in Umfangsrichtung verleihen. Hierzu sind die Leitschaufeln
11 vorliegend bogenförmig ausgebildet, wobei der Winkel α, den die Hauptströmungsrichtung
7 mit einer an die abströmseitige Kante einer Leitschaufel 12 angelegte Tangente 12
einschließt, bevorzugt 60° beträgt. Dieser Winkel α ebenso wie die Anzahl der Leitschaufeln
11, die vorliegend acht beträgt, können grundsätzlich variiert werden.
[0022] Im Rahmen eines ersten Versuchs wurde unter den nachfolgenden Bedingungen ein Fluidgesamtmassestrom
m
t durch den in Figur 2 gezeigten Strömungskanal 8 geleitet:
Fluid: Luft (ideales Gas)
Einlassdruck p*in = 1 atm
Einlasstemperatur T*in = 303,15 K
Außentemperatur Th = 373,15 K
Wärmeübertragungskoeffizient außen HTCh
Reynolds-Zahl Re = variabel
Nußelt-Zahl Nu basierend auf hydraulischem Durchmesser und Reibungsfaktor f
[0023] In einer ersten Messreihe wurden die Drallkörper 9 in einem Abstand L = 6D positioniert.
[0024] In einer zweiten Messreihe wurden die Drallkörper 9 in einem Abstand L = 40D positioniert.
[0025] Eine Referenzmessung erfolgte unter analogen Bedingungen unter Verwendung desselben
Strömungskanals 8 ohne die darin positionierten Drallkörper 9. Diese Referenzmessung
ist mit dem Index 0 gekennzeichnet.
[0026] Die Figuren 4 bis 6 zeigen Auszüge der im Rahmen der Untersuchungen erzielten Ergebnisse.
[0027] Die Anordnung von Drallkörpern 9 in dem Strömungskanal 8 ermöglicht, wie es in den
Figuren 4 und 6 gezeigt ist, gegenüber der Referenzmessung eine Erhöhung der Intensität
des Wärmeübergangs im Strömungskanal 8 - in Abhängigkeit von der Reynolds-Zahl - um
das 1,5 bis 4-fache bei gleichzeitigem Anstieg der hydraulischen Verluste um das 2
bis 8-fache, siehe Figur 5. Eine Verringerung des Abstands L zwischen den beiden Drallkörpern
9 führt zu einem Anstieg der Intensität des Wärmeübergangs sowie zu einem Anstieg
der hydraulischen Verluste.
[0028] Die Figuren 7 bis 9 zeigen Varianten eines gemäß einem zweiten erfindungsgemäßen
Ansatz ausgebildeten Strömungskanals 8, der zumindest bereichsweise in mehrere, vorliegend
in drei sich parallel zueinander in Hauptströmungsrichtung 7 erstreckende Teilkanäle
8a,8b und 8c unterteilt ist, zwischen denen sich jeweils eine Trennwand 13 erstreckt.
Ein erster mittlerer Teilkanal 8a des dargestellten Strömungskanals 8 weist einen
quadratischen Querschnitt auf. Die den mittleren Teilkanal 8a flankierenden anderen
beiden Teilkanäle 8b und 8c haben jeweils einen halbkreisförmigen Querschnitt.
[0029] Die Geometrien der in den Figuren 7 bis 9 dargestellten Varianten der Strömungskanäle
8 sind grundsätzlich identisch.
[0030] Bei der in Figur 7 dargestellten ersten Variante des Strömungskanals 8, die in den
Figuren 11 bis 13 durch die Ziffer "1" repräsentiert wird, ist der erste mittlere
Teilkanal 8a stromabwärts und sind der zweite Teilkanal 8b und der dritte Teilkanal
8c jeweils stromaufwärts mit einer sich quer zur Hauptströmungsrichtung 7 erstreckenden,
vollständig geschlossenen Prallplatte 14 versehen. Ferner sind die Trennwände 13 mit
Fluiddurchtrittsöffnungen 15 ausgebildet, durch die das in den ersten Teilkanal 8a
eingeleitete Fluid unter Beaufschlagung desselben mit einem Drall in den zweiten Teilkanal
8b und in den dritten Teilkanal 8c geleitet wird. Der Abstand der einzelnen Fluiddurchtrittsöffnungen
15 in Richtung der Hauptströmungsrichtung 7 nimmt bei der dargestellten Ausführung
stromabwärts zu. Diese Geometrie ist nachfolgend mit dem Index 1 gekennzeichnet.
[0031] Die Geometrie der in Figur 8 gezeigten zweiten Variante des Strömungskanals 8, die
in den Figuren 11 bis 13 durch die Ziffer "2" repräsentiert wird t, entspricht in
wesentlichen Teilen derjenigen des in Figur 7 gezeigten Strömungskanals 8. Die den
ersten mittleren Teilkanal 8a verschließende Prallplatte 14 ist hier aber mit einem
zentralen kreisrunden Durchgangsloch 16 versehen.
[0032] Die Geometrie der in Figur 9 gezeigten dritten Variante des Strömungskanals 8, die
in den Figuren 11 bis 13 durch die Ziffer "3" repräsentiert wird, unterscheidet sich
dahingehend von derjenigen des in Figur 8 gezeigten Strömungskanals 8, dass die den
ersten mittleren Teilkanal 8a verschließende Prallplatte 14 nicht mit einem zentralen
Durchgangsloch 16, sondern vorliegend mit zwei horizontalen Durchgangsschlitzen 17
versehen ist, die im oberen und im unteren Bereich der Prallplatte 14 positioniert
sind.
[0033] Im Rahmen eines zweiten Versuchs wurde unter denselben Bedingungen wie im ersten
Versuch ein Fluidgesamtmassestrom durch die in den Figuren 7 bis 9 gezeigten Strömungskanäle
8 geleitet.
[0034] Figur 10 zeigt, wie das die Fluiddurchlassöffnungen 15 passierende Fluid mit einem
Drall in Umfangsrichtung des Strömungskanals 8 beaufschlagt wird, wie es durch Pfeile
veranschaulicht ist. Die Geschwindigkeiten des Fluids sind in den bogenförmigen Außenbereichen
des zweiten und dritten Teilkanals 8b und 8c maximal.
[0035] Die Figuren 11 bis 13 zeigen Auszüge der im Rahmen der Messreihen erzielten Ergebnisse,
wobei auch hier die einfache Rohrleitung als Referenz diente, Index 0.
[0036] Die Geometrien der Varianten 1 bis 3 ermöglichen, wie es in den Figuren 11 und 13
gezeigt ist, gegenüber der Referenzgeometrie 0 eine Erhöhung der Intensität des Wärmeübergangs
im Strömungskanal 8 - in Abhängigkeit von der Reynolds-Zahl - um das 4 bis 10-fache
bei gleichzeitigem Anstieg der hydraulischen Verluste um das 40 bis 100-fache, siehe
Figur 12. Das Vorsehen eines Durchgangsloches 16 oder von Durchgangsschlitzen 17 in
der den ersten Teilkanal 8a verschließenden Prallplatte 14 führt zu einer signifikanten
Verringerung der hydraulischen Verluste bei gleichzeitig geringfügiger Verschlechterung
des Wärmeübergangs, siehe Figuren 11 und 12 in Zusammenschau.
[0037] Die Figuren 14 bis 17 zeigen einen dritten erfindungsgemäßen Ansatz, die Intensität
der Wärmeübertragung zu erhöhen. Der dargestellte Wärmetauscher 2, 4 verfügt über
einen Fluideinlass 18 und einen Fluidauslass 19 für ein erstes Fluid sowie über einen
Fluideinlass 20 und einen Fluidauslass 21 für ein zweites Fluid, wobei die Fluide
vorliegend im Gegenstrom durch den Wärmetauscher 2, 4 geleitet werden. Hierfür ist
eine Vielzahl von im Querschnitt betrachtet matrixartig angeordneten Strömungskanälen
8 vorgesehen, siehe Figur 15, wobei jeder Strömungskanal 8, wie es in Figur 17 schematisch
gezeigt ist, durch eine Mehrzahl geradliniger, sich in Hauptströmungsrichtung erstreckender,
über Fluiddurchtrittsöffnungen 22 miteinander verbundener Strömungskanalabschnitte
gebildet ist, die in Hauptströmungsrichtung 7 einander überlappend und in Richtungen
quer zur Hauptströmungsrichtung 7 versetzt zueinander angeordnet sind. Die einzelnen
Strömungskanalabschnitte eines Strömungskanals 8 sind vorliegend derart positioniert,
dass der Strömungskanal 8 insgesamt in Richtung seiner Längserstreckung eine schraubenlinienartige
Form aufweist. Dabei kontaktiert jeder Strömungskanal 8, durch den ein heißes Fluid
geleitet wird, bevorzugt über seine gesamte Länge einen benachbarten Strömungskanal
8, durch den ein kaltes Fluid geleitet wird, wie es links in Figur 17 gezeigt ist.
Zwei Strömungskanäle 8 sind also jeweils schraubenlinienartig "verdrillt". Die Strömungskanalabschnitte
sind jeweils durch quaderförmige Hohlstäbe 23 mit vorliegend quadratischen Stirnseiten
gebildet, die an ihren freien Enden jeweils mit einer Fluiddurchtrittsöffnung 15 versehen
sind. Die Fluiddurchtrittsöffnungen 15 sind vorliegend jeweils schlitzförmig ausgebildet
und erstrecken sich in Hauptströmungsrichtung 7, wobei die Schlitzbreite b bevorzugt
dem 0,1- bis 0,3-fachen der Länge d einer Stirnseite eines Hohlstabs 23 entspricht,
insbesondere dem 0,25-fachen. Die in Hauptströmungsrichtung 7 einander überlappende
und in Richtungen quer zur Hauptströmungsrichtung 7 versetzte Anordnung der einzelnen
Strömungskanalabschnitte führt dazu, dass das den Strömungskanal 8 durchströmende
Fluid mit einem Drall in Umfangsrichtung des Strömungskanals 8 beaufschlagt wird,
wie es in Figur 17 durch die gestrichelte Linien 24 angedeutet ist. Die gezeigten
Strömungskanäle 8 können aus einzelnen miteinander verbundenen, beispielsweise miteinander
verschweißten oder verlöteten Hohlstäben zusammengesetzt sein. Alternativ kann die
matrixartige Anordnung aber auch additiv gefertigt werden, so dass es sich bei den
Hohlstäben nur um virtuelle Hohlstäbe handelt.
[0038] Im Rahmen eines dritten Versuchs wurde unter denselben Bedingungen wie im ersten
Versuch ein Fluidgesamtmassestrom durch die in den Figuren 14 bis 17 gezeigten Strömungskanäle
geleitet. Auch hier diente die einfache Rohrleitung als Referenz, Index 0.
[0039] Bei einer ersten Variante, die in den Figuren 18 bis 20 mit durch die Ziffer "1"
repräsentiert wird, betrug die Schlitzbreite b der Fluiddurchtrittsöffnungen der Hohlstäbe
dem 0,25-fachen der Länge d einer Stirnseite der Hohlstäbe, bei einer zweiten Variante
(Ziffer "2") dem 0,5-fachen und bei einer dritten Variante (Ziffer "3") dem 1-fachen.
[0040] Die Figuren 18 bis 20 zeigen Auszüge der im Rahmen der Untersuchungen erzielten Ergebnisse.
[0041] Die Geometrien der Varianten 1 bis 3 ermöglichen, wie es in den Figuren 18 und 20
gezeigt ist, gegenüber der Referenzgeometrie 0 eine Erhöhung der Intensität des Wärmeübergangs
im Strömungskanal 8 - in Abhängigkeit von der Reynolds-Zahl - um das 4 bis 7-fache
bei gleichzeitigem Anstieg der hydraulischen Verluste um das 20 bis 45-fache, siehe
Figur 19. Dabei weist die Geometrie mit der kleinsten Schlitzbreite b sowohl den größten
Intensitäts- als auch Reibungszuwachs auf. Es wird angenommen, dass sich insbesondere
die erhöhte Reibung durch Optimierung der Geometrie der Strömungskanäle 8 noch deutlich
optimieren lässt.
[0042] Die Figuren 21 bis 26 zeigen einen dritten erfindungsgemäßen Ansatz, die Intensität
der Wärmeübertragung bei einem Rippenplatten-Wärmetauscher zu erhöhen. Die Figuren
21, 23 und 25 zeigen drei Varianten von Strömungskanälen mit zum Großteil identischer
Geometrie, die durch zwei parallele Platten 25 und schräg angestellte Rippen 26 begrenzt
sind und jeweils einen trapezförmigen Querschnitt aufweisen. Bei der in Figur 21 dargestellten
ersten Variante ist jeweils eine Rippe 26 eines Strömungskanals 8 mit Fluiddurchtrittsöffnungen
15 versehen, durch die das in einen Strömungskanal 8 eingeleitete Fluid unter Beaufschlagung
desselben mit einem Drall in einen benachbarten Strömungskanal 8 geleitet wird, siehe
Figur 22. Die Fluiddurchtrittsöffnungen 15 sind an derjenigen Seite, von der das Fluid
in einen Strömungskanal 8 eingeleitet wird, jeweils mit einer anströmseitig offen
ausgebildeten Abdeckung 27 versehen, die vorliegend durch Schlitzen und Umformen des
die Rippe 26 bildenden Bleches hergestellt ist. Bei der in Figur 23 dargestellten
zweiten Variante sind beide Rippen 27 eines Strömungskanals 8 mit entsprechenden Fluiddurchtrittsöffnungen
15 versehen, wobei die Abdeckungen 27 derart gewählt sind, dass das von einem Strömungskanal
8 in den benachbarten Strömungskanal 8 eingeleitete Fluid dann wieder weiter in den
nächsten Strömungskanal 8 geleitet wird, siehe Figur 24. Bei der in Figur 25 dargestellten
dritten Variante sind Fluiddurchtrittsöffnungen an beiden Rippen 26 eines Strömungskanals
8 vorgesehen, wobei die Abdeckungen 27 derart gewählt sind, dass das Fluid von zwei
Strömungskanälen 8 in einen zwischen diesen angeordneten dritten Strömungskanal 8
eingeleitet wird, siehe Figur 26.
[0043] Im Rahmen eines vierten Versuchs wurde unter denselben Bedingungen wie im ersten
Versuch ein Fluidgesamtmassestrom durch die in den Figuren 21, 23 und 25 gezeigten
Strömungskanäle geleitet. Auch hier diente die einfache Rohrleitung als Referenz,
Index 0.
[0044] Die Figuren 27 bis 29 zeigen Auszüge der im Rahmen der Untersuchungen erzielten Ergebnisse,
wobei die Ziffern "1", "2" und "3" hier wieder die unterschiedlichen Varianten repräsentieren.
[0045] Die Geometrien der Varianten 1 bis 3 ermöglichen gegenüber der Geometrie 0 (Referenz)
eine Erhöhung der Intensität des Wärmeübergangs im Strömungskanal 8 - in Abhängigkeit
von der Reynolds-Zahl - um das 2,5 bis 7-fache, siehe die Figuren 27 und 29, bei gleichzeitigem
Anstieg der hydraulischen Verluste um das 1,8 bis 2,5-fache, siehe Figur 28. Dabei
wurden mit der Geometrie der zweiten Variante die besten Ergebnisse erzielt.
[0046] Die Figuren 30 bis 32 stellen die Ansätze 1 bis 4, die durch die Ziffern "1" bis
"4" repräsentiert sind, einander gegenüber. Zusammenfassend kann festgehalten werden,
dass der zweite Ansatz sehr vielversprechend ist, da bei diesem Ansatz der größte
Anstieg der Intensität des Wärmeübergangs zu verzeichnen ist. Ein wesentlicher Vorteil
dieses zweiten Ansatzes wie auch des ersten und vierten Ansatzes besteht darin, dass
er sich bei bestehenden Wärmetauscher-Bauarten vergleichsweise problemlos realisieren
und ggf. sogar nachrüsten lässt. Figur 33 zeigt beispielhaft links einen herkömmlichen
Wärmetauscher 2, 4, dessen Strömungskanäle 8 durch einfache glatte Rohrleitungen mit
kreisrundem Querschnitt gebildet sind, und rechts einen gemäß dem zweiten Ansatz modifizierten
Wärmetauscher 2, 4, bei dem bei vergleichbarer Intensität des Wärmeübergangs das Bauvolumen
deutlich reduziert ist.
[0047] Figur 32 stellt die Intensitäten des Wärmeübergangs der drei Ansätze bei einer Reynolds-Zahl
von 10.000 einander gegenüber. Zwar ist die Steigerung der Intensität des Wärmeübergangs
beim dritten Ansatz geringer als beim zweiten Ansatz. Dennoch wird beim dritten Ansatz
das größte Optimierungspotential gesehen. Der dritte Ansatz lässt sich allerdings
nicht bei bestehenden Wärmetauschern realisieren. Vielmehr erfordert die technische
Umsetzung des dritten Ansatzes den Aufbau eines neuen Wärmetauschers 2, 4.
[0048] Obwohl die Erfindung im Detail durch die in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten
Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet
werden, ohne den durch die beiliegenden Ansprüche definierten Schutzumfang der Erfindung
zu verlassen. Insbesondere sei darauf hingewiesen, dass sich die erfindungsgemäßen
Wärmetauscher nicht nur bei Wärmepumpen sondern auch auf anderen technischen Gebieten
vorteilhaft einsetzen lassen.
1. Wärmetauscher (2,4), insbesondere Rohr-, Rohrbündel-, Rippenrohr- und Plattenwärmetauscher,
mit zumindest einem länglichen Strömungskanal (8), durch den während des Betriebs
ein Fluid in einer der Längserstreckung des Strömungskanals (8) entsprechenden Hauptströmungsrichtung
(7) hindurchgeleitet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zumindest eine Strömungskanal (8) Einbauten und/oder Gestaltungsmerkmale aufweist,
die dem in Hauptströmungsrichtung (7) strömenden Fluid einen Drall in einer Umfangsrichtung
des Strömungskanals (8) verleihen.
2. Wärmetauscher (2,4) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zumindest eine Strömungskanal (8) als Rohrleitung mit insbesondere kreisförmigem
Querschnitt ausgebildet ist, und dass als Einbauten in den Strömungskanal (8) ortsfeste,
starre Drallkörper (9) eingesetzt sind, die jeweils eine zentrale, sich in Hauptströmungsrichtung
(7) erstreckende Mittelachse (10) und sich ausgehend von dieser Mittelachse (10) radial
auswärts erstreckende Leitschaufeln (11) aufweisen.
3. Wärmetauscher (2,4) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zumindest eine längliche Strömungskanal (8) als Rohrleitung ausgebildet und zumindest
bereichsweise in wenigstens zwei sich parallel zueinander in Hauptströmungsrichtung
(7) erstreckende Teilkanäle (8a,b) unterteilt ist, zwischen denen sich eine Trennwand
(13) erstreckt, wobei der erste Teilkanal (8a) stromabwärts und der zweite Teilkanal
(8b) stromaufwärts mit einer sich quer zur Hauptströmungsrichtung (7) erstreckenden
Prallplatte (14) versehen ist, und wobei die Trennwand (13) mit Fluiddurchtrittsöffnungen
(15) versehen ist, durch die das in den ersten Teilkanal (8a) eingeleitete Fluid in
den zweiten Teilkanal (8b) geleitet wird.
4. Wärmetauscher (2,4) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zumindest eine längliche Strömungskanal (8) zumindest bereichsweise in drei sich
parallel zueinander in Hauptströmungsrichtung (7) erstreckende Teilkanäle (8a,b,c)
unterteilt ist, zwischen denen sich jeweils eine Trennwand (13) erstreckt, wobei der
erste mittlere Teilkanal (8a) stromabwärts und der zweite Teilkanal (8b) und der dritte
Teilkanal (8c) jeweils stromaufwärts mit einer sich quer zur Hauptströmungsrichtung
(7) erstreckenden Prallplatte (14) versehen ist, und wobei die Trennwände (13) mit
Fluiddurchtrittsöffnungen (15) versehen sind, durch die das in den ersten Teilkanal
(8a) eingeleitete Fluid unter Beaufschlagung desselben mit einem Drall in den zweiten
Teilkanal (8b) und in den dritten Teilkanal (8c) geleitet wird.
5. Wärmetauscher (2,4) nach einem der Ansprüche 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Teilkanal (8a) einen rechteckigen oder bevorzugt quadratischen Querschnitt
aufweist, und dass der zweite und dritte Teilkanal (8b,c) jeweils einen halbkreisförmigen
Querschnitt aufweisen.
6. Wärmetauscher (2,4) nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Prallplatte (14) des ersten Teilkanals (a) mit zumindest einem Durchgangsloch
(16) oder bevorzugt mit zumindest einem Durchgangsschlitz (17) versehen ist.
7. Wärmetauscher (2,4) nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fluiddurchtrittsöffnungen (15) in Hauptströmungsrichtung (7) beabstandet voneinander
angeordnet sind, wobei der Abstand zwischen benachbarten Fluiddurchtrittsöffnungen
(15) stromabwärts bevorzugt nach und nach zunimmt.
8. Wärmetauscher (2,4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Vielzahl von Strömungskanälen (8) vorgesehen ist, wobei jeder Strömungskanal
(8) durch eine Mehrzahl geradliniger, sich in Hauptströmungsrichtung (7) erstreckender,
über Fluiddurchtrittsöffnungen (22) miteinander verbundener Strömungskanalabschnitte
gebildet ist, die in Hauptströmungsrichtung (7) einander überlappend und in Richtungen
quer zur Hauptströmungsrichtung (7) versetzt zueinander angeordnet sind, wobei jeder
Strömungskanal (8), durch den ein heißes Fluid geleitet wird, bevorzugt über seine
gesamte Länge einen benachbarten Strömungskanal (8) kontaktiert, durch den ein kaltes
Fluid geleitet wird.
9. Wärmetauscher (2,4) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strömungskanalabschnitte durch quaderförmige Hohlstäbe (23) mit insbesondere quadratischen
Stirnseiten gebildet werden, die an ihren freien Enden jeweils mit einer Fluiddurchtrittsöffnung
(22) versehen sind.
10. Wärmetauscher (2,4) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fluiddurchtrittsöffnungen (22) schlitzförmig ausgebildet sind und sich in Hautströmungsrichtung
(7) erstrecken, wobei die Schlitzbreite (b) bevorzugt dem 0,1- bis 0,3-fachen der
Länge (d) einer Stirnseite des Hohlstabs (23) entspricht, insbesondere dem 0,25-fachen.
11. Wärmetauscher (2,4) nach Anspruch 1 in Form eines Rippenplattenwärmetauschers, der
eine Vielzahl von Strömungskanälen (8) aufweist, die jeweils durch zwei parallele
Platten (25) und schräg angestellte Rippen (26) begrenzt sind und einen trapezförmigen
Querschnitt aufweisen, wobei zumindest eine Stirnwand jedes Strömungskanals (8) mit
Fluiddurchtrittsöffnungen (15) versehen ist.
12. Wärmetauscher (2,4) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fluiddurchtrittsöffnungen (15) an derjenigen Seite, von der das Fluid in einen
Strömungskanal (8) eingeleitet wird, jeweils mit einer anströmseitig offen ausgebildeten
Abdeckung (27) versehen sind.
13. Wärmepumpe (1) mit zumindest einem Wärmetauscher (2,4) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.