[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Jagd- oder Sportwaffe mit einem niedrigbauenden
Verschluss nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Die Erfindung betrifft insbesondere eine Jagd- oder Sportwaffe mit Repetierfunktion,
bei der die Munition bzw. die Patronen über einen von Hand zu betätigenden Mechanismus
aus einem Magazin in das Patronenlager im Waffenlauf nachgeladen wird, wobei ein Verschluss,
der über einen Kammergriff betätigbar ist und je nach Betätigung die Verschlussführung
bzw. den Magazinschacht der Waffe abdeckt und einen Verschlusskopf im Waffenlauf verriegelt
oder in der Offenstellung eine Nachladung ausführt.
[0003] Nachteil z.B. des Geradezug-Verschlusses der Blaser R8 ist allerdings, dass ein relativ
großbauendes Verschlussgehäuse vorgesehen sein muss, weil einerseits im Verschlussgehäuse
die gesamte Mechanik für den Kammergriff und dessen verschiedene Funktionen eingebaut
werden müssen und der Verschluss den gesamten Magazinschacht der Waffe abdecken muss
und andererseits die Schlagbolzenfeder koaxial zum Schlagbolzen im Verschlussgehäuse
angeordnet ist, was bedeutet, dass das Verschlussgehäuse groß, das heißt, hochbauend,
ausgebildet werden muss, weil die Schlagbolzenfeder koaxial zum Schlagbolzen ausgerichtet
ist und den Raum im Verschlussgehäuse annähernd in der Höhe ausfüllt.
[0004] Dasselbe Verschlussprinzip ist auch bekannt durch die Beretta BRX1 das hat dieselben
Nachteile wie der Verschluss der Blaser R8.
[0005] Das führte dazu, dass die relativ hochbauenden Verschlussgehäuse die Waffe unhandlich,
schwer und nicht optisch ansprechend machen und der Bedienungskomfort eingeschränkt
ist.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Jagd- und Sportwaffe mit einem
Verschluss der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass ein niedriges Verschlussgehäuse
erreicht werden kann, welches Vorteile bei der Handhabung der Waffe bietet.
[0007] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des
Anspruches 1 gekennzeichnet.
[0008] Nach einem bevorzugten Merkmal der Erfindung ist der Verschluss als in der Höhe abgestuftes
Verschlussgehäuse ausgebildet, das aus einem vorderen höheren Teil entsprechend der
Höhe des Monoblocks oder des Waffenlaufs besteht, an das sich über einen Rücksprung
ein in der Höhe vermindertes Teil anschließt.
[0009] Durch diese Höhenabstufung des Verschlussgehäuse ist es erstmals möglich, den hinteren
Teil unter die (niedrige) hinterschaftseitige Schaftbacke zu fahren und die dabei
bewegte Masse des Verschlusses entscheidend zu reduzieren.
[0010] Es wurde erkannt, dass die niedrige Bauhöhe des Verschlusses durch Änderung der Anordnung
von Schlagbolzen und Schlagbolzenfeder erreicht werden kann.
[0011] Bevorzugtes Merkmal der Erfindung ist, dass nunmehr die Schlagbolzenfeder nicht mehr
koaxial zum Schlagbolzen angeordnet ist, sondern höhenversetzt unterhalb der Längsachse
des Schlagbolzens, nämlich in der Art einer Z-Anordnung.
[0012] Dabei wird bevorzugt, wenn die Schlagbolzenfeder in der Höhe versetzt nach unten
unterhalb des Schlagbolzens angeordnet ist. Die Achse des Schlagbolzens ist dabei
stets koaxial zur Laufseelenachse des Waffenlaufs bzw. des Patronenlagers. Nachdem
beim Stand der Technik auch die Achse der Schlagbolzenfeder koaxial zur Achse des
Schlagbolzens war, kam es zu dem zu vermeidenden hohen Aufbau des Verschlussgehäuses.
[0013] Hier setzt die Erfindung ein, die vorsieht, dass die Achsen des Schlagbolzens und
der Schlagbolzenfeder zwar vorzugsweise zueinander parallel sind, aber einen gegenseitigen
Höhenversatz zueinander haben. Damit kann die Schlagbolzenfeder in einem hinteren,
in der Bauhöhe verminderten Teil des Verschlussgehäuses angeordnet werden und es ist
nicht mehr notwendig, dieses hintere Teil mit der gleichen Höhe wie den vorderen Teil
des Verschlussgehäuses auszubilden.
[0014] Damit gelingt es erstmals, das Verschlussgehäuse - zumindest in seinem hinteren Teil
- niedrigbauend zu gestalten. Damit kann der hintere Teil des Verschlussgehäuses wegen
der niedrigen Bauhöhe während des Repetiervorgangs unter der (hinterschaftseitigen)
Schaftbacke hindurchlaufen, was ein großer Vorteil beim Repetiervorgang ist. Dies
ermöglicht jetzt auch eine neue Anordnung des Magazinschachtes in den vorderen Teil
des Hinterschaftes somit wird die Länge der Waffe wesentlich verkürzt. Dadurch, dass
die Laufbahn für die Verschiebeführung des Verschlussgehäuses nun auch in den Hinterschaft
verlegt werden kann - weil der hintere Teil des Verschlussgehäuses unter der Schaftbacke
hindurch laufen kann - ergibt sich, dass auch die hinteren Teile des Systemkastens
in den Hinterschaft verlegt werden können. Daraus ergibt sich der folgende, weitere
Vorteil.
[0015] Weiterer Nachteil des Geradezug-Verschlusses z.B. der Blaser R8 oder der Beretta
BRX1 ist, dass das Verschlussgehäuse mit seinem dem Schützen zugewandten Ende auf
das Gesicht des Schützen zuläuft und nicht durch eine Schaftbacke nach oben hin abgedeckt
werden kann, weil es zu hoch ist. Damit müssen der hintere Teil des Verschlussgehäuses
und der Systemkasten weit vor dem Hinterschaft enden, was zu einer unerwünscht langen
Waffe führt. Dieser Nachteil wird durch das abgestufte, niedrigbauende Verschlussgehäuse
beseitigt.
[0016] Mit der technischen Lehre der Erfindung gelingt es erstmals, nur den vorderen Bereich
des Verschlussgehäuses in üblicher Höhe auszubilden, weil der Schlagbolzen stets koaxial
mit der Laufseelenachse sein muss.
[0017] Im erhöhten Teil des Verschlussgehäuses kann die gesamte Mechanik der Verschlusssteuerung
untergebracht werden, während sich an den erhöhten, vorderen Bereich des Verschlussgehäuses
ein rückwärtiger, niedriger Teil anschließt, der unter der hinterschaftseitigen Schaftbacke
hindurchlaufen kann und von dieser vorzugsweise nach allen Seiten hin abgedeckt ist.
[0018] Damit wird der hintere Längsverschiebungsplatz für das verschiebbare Verschlussgehäuse
unter die hinterschaftseitige Schaftbacke verlegt, was ein wesentlicher Vorteil gegenüber
den bekannten Jagd- oder Sportwaffen mit Geradezug-Verschluss ist. Eine solche Schaftbacke
kann auch als Kinnstütze bezeichnet werden und ein bevorzugtes Merkmal der Erfindung
ist, dass der hintere Teil des Verschlussgehäuses während des Repetiervorganges unter
die Schaftbacke fährt und sich deshalb nicht mit seinem hinteren Ende dem Gesicht
des Schützen nähert.
[0019] Weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahme ist, dass es wegen der niedrigen
Bauhöhe aufgrund des radialen Versatzes der Schlagbolzenfeder zum Schlagbolzen möglich
ist, ein sehr kurzbauendes Verschlussgehäuse (auch Kammerverschlussgehäuse oder Verschlusssteuerungsgehäuse
genannt) vorzusehen, in dessen vorderen Teil der handbetätigt schwenkbare Kammergriff
mit seinen gesamten Funktionen angeordnet ist und auch die Verschlusskopfaufnahme
beinhaltet. Alle Funktionen des Kammergriffs werden sozusagen in den hochbauenden,
kurzen vorderen Teil des Verschlussgehäuses verlegt, während es im hinteren Bereich
des Verschlussgehäuses einen Rücksprung zu einer niedrigen Bauhöhe gibt, der den Rest
des Verschlusses mit geringer Bauhöhe versieht, sodass aufgrund dieser geringen Bauhöhe
der Verschluss unter die hinterschaftseitige Schaftbacke einfahren kann.
[0020] Der Höhenversatz, der durch die Anordnung einer radial versetzten Schlagbolzenfeder
erreicht wird, beträgt bevorzugt etwa 12 mm, wobei hierbei ein Bereich von 5-25 mm
vorgesehen sein kann.
[0021] Um den bevorzugten Höhenversatz von etwa 12 mm baut demnach der Verschluss in seinem
hinteren Bereich kleiner und damit gelingt es, diesen kleiner bauenden Verschluss
mit seinem hinteren Teil unter die Schaftbacke zu fahren. Die Höhe des hinteren Bereiches
beträgt dabei bevorzugt 16 mm, wobei ein Bereich zwischen 5 und 25 mm vorhanden sein
kann.
[0022] Der damit erreichte Rücksprung von 12 mm reicht aus, den in der Höhe reduzierten
Verschluss nunmehr unter die Schaftbacke einfahren zu können, was bei den bisher bekannten
Geradezug-Verschlüssen nicht möglich war.
[0023] Die Vorteile der Erfindung ergeben sich durch ein in der Höhe abgestuftes Verschlussgehäuse,
in dem die Schlagbolzenfeder und der Schlagbolzen eine in der Höhe versetzte Z-förmige
Anordnung bilden.
[0024] Weiteres bevorzugtes Merkmal der Erfindung liegt darin, dass in dem höherbauenden
Teil des Verschlussgehäuses, welches bevorzugt eine Höhe von ca. 30 mm und eine Länge
von ca. 30mm innerhalb eines bevorzugten Bereichs von 15 bis 40 mm aufweisen kann,
die gesamte Verschlusssteuerungsmechanik und die Aufnahme für den Verschlusskopf untergebracht
ist, was bisher nicht bekannt war.
[0025] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0026] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, könnten
als erfindungswesentlich beansprucht werden, soweit sie einzeln oder in Kombination
gegenüber dem Stand der Technik neu sind. Die Verwendung der Begriffe "wesentlich"
oder "erfindungsgemäß" oder "erfindungswesentlich" ist subjektiv und impliziert nicht,
dass die so benannten Merkmale zwangsläufig Bestandteil eines oder mehrerer Patentansprüche
sein müssen.
[0027] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0028] Es zeigen:
Figur 1: Perspektivische Seitenansicht einer Jagd- und Sportwaffe mit geschlossenem
Verschluss.
Figur 2: Ein Detail A nach Figur 1.
Figur 3: Eine Vorderansicht des Verschlussgehäuses mit eingesetztem Verschlusskopf.
Figur 4: Ein Schnitt längs der Linie B-B in Figur 3.
Figur 5: Eine gleiche Darstellung wie Figur 3 mit entferntem Verschlusskopf.
Figur 6: Ein Schnitt gemäß der Linie B-B in Figur 5.
Figur 7: Eine perspektivische Seitenansicht der Z-Anordnung von Schlagbolzen und Schlagbolzenfeder
[0029] In den Figuren 1 und 2 ist als mögliches Ausführungsbeispiel eine Jagd- und Sportwaffe
mit Repetierfunktion dargestellt, die einen Waffenlauf 1 aufweist, auf dem eine Zielfernrohrmontage
2 angebracht ist. Nach hinten anschließend der Zielfernrohrmontage 2 ist ein Verschluss
3 im Systemkasten 12 der Waffe angeordnet, wobei der Hinterschaft 5 von einer Schaftbacke
4 abgedeckt ist. Wahlweise kann der Hinterschaft 5 auch stirnseitig von einer rückwärtigen
Schaftkappe 6 abgedeckt sein. Der Waffenlauf 1 ist fest mit einem Monoblock 11 verbunden
und der Verschluss 3 schließt mit seinem vorderen Ende an den Monoblock 11 an und
ist mit diesem verriegelbar.
[0030] Im Bereich des Pistolengriffes 14 ist ein zentrales Steuerelement für die Verschlusssteuerung
angeordnet, das als Handballendrücker 15 bezeichnet ist und unter anderem auch als
Handspanner für die Spannung der Schlagbolzenfeder 28 dient. Im vorderen Teil des
Pistolengriffs 14 sind der Abzugsbügel 13 mit dem Abzug 7 angeordnet.
[0031] Der Handballendrücker 15 kann federbelastet einwärts gedrückt werden, um unter der
Last einer nicht dargestellten Feder in seine in Figur 1 dargestellten Ruhestellung
auszuschwenken.
[0032] Das zentrale Steuerelement in Form des Handballendrückers 15 ist als Handspanner
und als Sicherungselement für bestimmte Funktionen des Kammergriffes 10 und der Verschlusssteuerung
ausgebildet.
[0033] Der Kammergriff 10 trägt an seinem freien schwenkbaren Ende eine Kammergriffkugel
9 und ist am Verschlussgehäuse 30 seitlich angeordnet. Der Vorderschaft 8 schließt
an den Systemkasten 12 an.
[0034] Aus Figur 2 ist in Verbindung mit Figur 4 erkennbar, dass das Verschlussgehäuse 30,
welches Teil des Verschlusses 3 ist, eine bestimmte vordere Höhe aufweist, welche
die Systemhöhe des Monoblocks 11 bestimmt. Der erhöhte Teil des Verschlussgehäuses
30 erstreckt sich lediglich um eine kurze axiale Länge 24 nach hinten und geht in
einen, diese Höhe vermindernden Rücksprung 31 über, dessen verminderte Höhe sich über
die gesamte, hintere axiale Länge des Verschlussgehäuses 30 erstreckt. Der Höhenversatz
ist mit dem Abstand 23 in Figur 2 gezeigt. Der Höhenversatz hat ein bevorzugtes Maß
von 12 mm, kann jedoch im Bereich zwischen 5 bis 25 mm liegen.
[0035] Damit liegt der hintere Teil des Verschlusses 3 um den Höhenversatz bezüglich des
Abstandes 23 unterhalb der Oberkante des Verschlussgehäuse Teils 30a.
[0036] Das Verschlussgehäuse besteht somit bevorzugt aus drei ineinander übergehenden und
aneinander anschließenden Teilen, nämlich dem vorderen erhöhten Teil 30a, einem mittleren
Teil 30b niedriger Bauhöhe und einem sich an das mittlere Teil vorzugsweise in gleicher
Bauhöhe anschließenden endseitigen Teil 30c.
[0037] Daraus ergibt sich insgesamt eine Länge des Verschlusses 3 der in seinem vorderen
Teil 30a kurz baut. Die in der Bauhöhe verminderten Teile 30b und 30c können aufgrund
der niedrigen Bauhöhe während des Repetiervorgangs unter die Schaftbacke 4 fahren.
Damit wird das Gesicht des Schützen von der Schaftbacke 4 abgedeckt und die hinteren
Teile 30b und 30c können sich nicht ungeschützt dem Gesicht des Schützen nähern. Durch
die Abdeckung der Schaftbacke 4 ist somit der Schütze geschützt.
[0038] Von besonderem Vorteil ist, dass das Verschlussgehäuse 30 an seinem hinteren, axialen
Ende in den dachförmigen Teil 30c niedriger Bauhöhe übergeht, welches zusammen mit
dem davorliegenden Teil 30b bevorzugt ein zusammenhängendes Teil niedriger Bauhöhe
bildet und dadurch eine optimale Abdeckung der Verschlussöffnung bzw. der Verschlussführung
der Waffe während des Repetiervorgangs gewährleistet.
[0039] Soweit ergibt sich ein geschlossenes System der Waffe, was gegen Verschmutzungen
gesichert ist, weil der Verschluss 3 mit dem verlängerten Teil 30c des Verschlussgehäuses
auch während des Repetiervorganges keine offenen Teile oder Bereiche der Waffe bloßlegt.
Während des Repetiervorgangs fährt das Teil 30c des Verschlussgehäuses 30 unter die
Schaftbacke 4 und bei geschlossenem Verschluss 3 deckt das Verschlussgehäuse 30 die
gesamte Öffnung, die den Magazinschacht im Systemkasten 12 darstellen kann, ab.
[0040] In den Figuren 4 und 6 ist dargestellt, dass die erhöhte Länge 24 des Verschlusssteuergehäuses
30 jeweils nur ein Drittel der Gesamtlänge des Verschlusses 3 ohne Einbeziehung der
Länge 26 des Teils 30c ausmacht.
[0041] Aus den Figuren 3 bis 7 sind die weiteren Einzelheiten des erfindungsgemäßen niedrigbauenden
Verschlusses 3 zu entnehmen. Zunächst ist in Figur 5 die Stirnansicht des Verschlusses
3 bei fehlendem Verschlusskopf 25 mit Darstellung des Schlagbolzens 19 gezeigt, während
die Figur 3 den Verschlusskopf 25 mit dem zentrisch den Verschlusskopf 25 durchgreifenden
Schlagbolzen 19 zeigt.
[0042] Die niedrige Bauhöhe des Verschlussgehäuses 30 wird durch die Z-förmige höhenversetzte
Anordnung der Schlagbolzenfeder 28 zum Schlagbolzen 19 erreicht.
[0043] Die Schlagbolzenfeder 28 wird nach Figur 4 und 7 mit ihrem einen Federende in einer
stift- oder hülsenförmigen Schlagbolzenfederaufnahme 20 aufgenommen, die eine erste
axiale Achse 17 bildet. Das andere Federende der Schlagbolzenfeder 28 stützt sich
an einem Gegenlager 27 an der Unterseite des Verschlussgehäuses 30 ab.
[0044] Das vordere Ende der stift- oder hülsenförmigen Schlagbolzenfederaufnahme 20 setzt
am einen Ende einer querverlaufenden Schlagbolzenbrücke 21 an, die etwa im Bereich
des Rücksprungs 31 des Verschlussgehäuses 30 angeordnet ist. Die Schlagbolzenbrücke
21 ist mit ihrem zweiten Ende mit dem Schlagbolzen 19 verbunden. Der Schlagbolzen
19 hat dabei die Achse 16, die zur Achse 17 der Schlagbolzenfeder 28 um den Abstand
18 höhenversetzt ist. Die beiden Achsen 16, 17 sind vorzugsweise parallel zueinander.
Darauf ist die Erfindung jedoch nicht angewiesen, es kann vorgesehen sein, dass die
Achse 17 der Schlagbolzenfeder 28 und deren koaxiale Verlängerung der Schlagbolzenfederaufnahme
20 einen spitzen Winkel zur Achse 16 des Schlagbolzens 19 bilden. Die Achse 17 der
beiden Teile 20, 28 kann also auch leicht schräg geneigt sein.
[0045] Dabei wird es bevorzugt, wenn die querverlaufende Achse 32 durch die Schlagbolzenbrücke
21 senkrecht zu den beiden koaxialen Achsen 16 und 17 steht. Dabei wird es bevorzugt,
wenn die Achse 32 in vertikaler Richtung ausgerichtet ist. Darauf ist die Erfindung
jedoch nicht angewiesen. Es kann vorgesehen sein, dass die Achse 32 durch die Schlagbolzenbrücke
21 leicht schräg zur Vertikalen ausgerichtet ist.
[0046] Somit können zur Verringerung der Höhe des Verschlussgehäuses noch weitere Winkel
zur Anwendung kommen, wie beispielsweise ein Winkel von 45° zur Vertikalen der Waffe.
[0047] Das hintere Ende des Schlagbolzens 19 wird mit einem Spannstift 22 in der Schlagbolzenbrücke
21 arretiert.
[0048] Wegen dieses Höhenversatzes 18, der sich aus dem Versatz der beiden Längsmittenachsen
16 und 17 durch die Schlagbolzenfederaufnahme 20 und durch den Schlagbolzen 19 ergibt,
kommt es zu der gewünschten niedrigen Bauart des Verschlusses 3, wie in Figur 1 und
2 dargestellt.
[0049] Die Gesamtlänge der Waffe konnte bei vergleichbarer Schussleistung, Kaliber und Abmessungen
einer üblichen Waffe entscheidend verkürzt werden und es gelang überdies die optische
Achse des Zielfernrohrs zur Laufseelenachse zu minimieren, welches beides der erfindungsgemäße
niedrige Verschluss erbringt.
[0050] Die Schlagbolzenbrücke 21 oder die Schlagbolzenfederaufnahme 20 ist allgemein verdrehsicher
oder lageorientiert zum Schlagbolzen 19 im Verschlussgehäuse 30 verbaut. Die Lage
des Schlagbolzens 19 ist definiert im Zentrum des Verschlusskopfes 25 oder im Zentrum
der Laufseelenachse des Waffenlaufs 1. Das heißt die Drehachse ist der Schlagbolzen
und die Schlagbolzenbrücke mit der Schlagbolzenfederaufnahme kann um diese drehen.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 1. Waffenlauf
- 2. Zielfernrohrmontage
- 3. Verschluss
- 4. Schaftbacke
- 5. Hinterschaft
- 6. Schaftkappe
- 7. Abzug
- 8. Vorderschaft
- 9. Kammergriffkugel
- 10. Kammergriff
- 11. Monoblock
- 12. Systemkasten
- 13. Abzugsbügel
- 14. Pistolengriff
- 15. Handballendrücker
- 16. Achse von 19
- 17. Achse von 20
- 18. Abstand
- 19. Schlagbolzen
- 20. Schlagbolzen-Federaufnahme
- 21. Schlagbolzen-Brücke
- 22. Spannstift
- 23. Abstand
- 24. Länge
- 25. Verschlusskopf
- 26. Länge Abdeckung
- 27. Gegenlager für 28
- 28. Schlagbolzenfeder
- 29. Aufnahmehülse für 25
- 30. Verschlussgehäuse
30a Teil
30b Teil
30c Teil
- 31. Rücksprung
- 32. Achse (von 21)
1. Jagd- oder Sportwaffe mit Repetierfunktion, bei der die Munition über einen von Hand
zu betätigenden Mechanismus aus einem Magazin in das Patronenlager im Waffenlauf (1)
nachgeladen wird, mit einem Verschluss (3), der über einen Kammergriff (10) betätigbar
ist und je nach Betätigung die Verschlussführung oder den Magazinschacht der Waffe
abdeckt und einen Verschlusskopf (25) im Waffenlauf (1) verriegelt oder in der Offenstellung
eine Nachladung ausführt, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss (3) als in der Höhe abgestuftes Verschlussgehäuse (30) ausgebildet
ist, das aus einem vorderen höheren Teil (30a) entsprechend der Höhe des Monoblocks
(11) oder des Waffenlaufs (1) besteht, an das sich über einen Rücksprung (31) ein
in der Höhe vermindertes Teil (30b, 30c) anschließt.
2. Jagd- oder Sportwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich in axialer Verlängerung an das in der Höhe verminderte Teil (30b) des Verschlussgehäuses
(30) ein weiteres Teil (30c) anschließt, das zum Unterfahren der hinterschaftseitigen
Schaftbacke (4) geeignet ist.
3. Jagd- oder Sportwaffe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlagbolzenfeder (28) und der Schlagbolzen (19) zueinander höhenversetzt sind.
4. Jagd- oder Sportwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die in Längsrichtung gerichteten Achsen (16, 17) von Schlagbolzenfeder (28) und Schlagbolzen
(19) zueinander parallel sind.
5. Jagd- oder Sportwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen dem Schlagbolzen (19) und der höhenversetzt daran anschließenden
Schlagbolzenfeder (28) durch eine die beiden höhenversetzten Achsen (16, 17) verbindendes
Brückenteil (21) erfolgt.
6. Jagd- oder Sportwaffe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Brückenteil (21) im Bereich des höher ausgebildeten Teils (30a) im Verschlussgehäuse
(30) angeordnet ist und mit seiner Längsachse (32) in Richtung der Vertikalen ausgerichtet
ist.
7. Jagd- oder Sportwaffe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Brückenteil (21) im Bereich des höher ausgebildeten Teils (30a) im Verschlussgehäuse
(30) angeordnet ist und mit seiner Längsachse (32) in einem Winkel von 45° in Richtung
der Vertikalen ausgerichtet ist.
8. Jagd- oder Sportwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der hintere Teil des Verschlussgehäuses (30) in den Hinterschaft (5) der Waffe hineinragt.
9. Jagd- oder Sportwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Höhenversatz zwischen Schlagbolzenfeder (28) und Schlagbolzen (19) in einem Bereich
zwischen 5 bis 25 mm, bevorzugt 12 mm liegt.
10. Jagd- oder Sportwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der in der Höhe verminderte hintere Teil (30b, 30c) des Verschlussgehäuses (30) eine
Bauhöhe im Bereich von 5 bis 25 mm, bevorzugt 16 mm aufweist.
11. Jagd- oder Sportwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des vorderen Teils (30a) des Verschlussgehäuses (30) im Bereich von 15 bis
40 mm liegt und bevorzugt 30 mm beträgt.
12. Jagd- oder Sportwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Länge des Verschlusses (3) bevorzugt 100 mm beträgt und in einem Bereich
von 50 bis 150 mm liegt.
13. Jagd- oder Sportwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Länge des erhöhten Teils (30a) des Verschlussgehäuses etwa ein Viertel
der axialen Länge der sich daran anschließenden Teile (30b, 30c) beträgt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Jagd- oder Sportwaffe mit Repetierfunktion, bei der die Munition über einen von Hand
zu betätigenden Mechanismus aus einem Magazin in das Patronenlager im Waffenlauf (1)
nachgeladen wird, mit einem Verschluss (3), der über einen Kammergriff (10) betätigbar
ist und je nach Betätigung die Verschlussführung oder den Magazinschacht der Waffe
abdeckt und einen Verschlusskopf (25) im Waffenlauf (1) verriegelt oder in der Offenstellung
eine Nachladung ausführt und mit einer Schlagbolzenfeder (28) und einem Schlagbolzen
(19), dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss (3) als in der Höhe abgestuftes Verschlussgehäuse (30) ausgebildet
ist, das aus einem vorderen höheren Teil (30a) entsprechend der Höhe des Waffenlaufs
(1) besteht, an das sich über einen Rücksprung (31) ein in der Höhe vermindertes Teil
(30b, 30c) anschließt und dass die Schlagbolzenfeder (28) und der Schlagbolzen (19)
zueinander höhenversetzt sind.
2. Jagd- oder Sportwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich in axialer Verlängerung an das in der Höhe verminderte Teil (30b) des Verschlussgehäuses
(30) ein weiteres Teil (30c) anschließt, das zum Unterfahren der hinterschaftseitigen
Schaftbacke (4) geeignet ist.
3. Jagd- oder Sportwaffe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die in Längsrichtung gerichteten Achsen (16, 17) von Schlagbolzenfeder (28) und Schlagbolzen
(19) zueinander parallel sind.
4. Jagd- oder Sportwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen dem Schlagbolzen (19) und der höhenversetzt daran anschließenden
Schlagbolzenfeder (28) durch eine die beiden höhenversetzten Achsen (16, 17) verbindendes
Brückenteil (21) erfolgt.
5. Jagd- oder Sportwaffe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Brückenteil (21) im Bereich des höher ausgebildeten Teils (30a) im Verschlussgehäuse
(30) angeordnet ist und mit seiner Längsachse (32) in Richtung der Vertikalen ausgerichtet
ist.
6. Jagd- oder Sportwaffe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Brückenteil (21) im Bereich des höher ausgebildeten Teils (30a) im Verschlussgehäuse
(30) angeordnet ist und mit seiner Längsachse (32) in einem Winkel von 45° in Richtung
der Vertikalen ausgerichtet ist.
7. Jagd- oder Sportwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der hintere Teil des Verschlussgehäuses (30) in den Hinterschaft (5) der Waffe hineinragt.
8. Jagd- oder Sportwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Höhenversatz zwischen Schlagbolzenfeder (28) und Schlagbolzen (19) in einem Bereich
zwischen 5 bis 25 mm, bevorzugt 12 mm liegt.
9. Jagd- oder Sportwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der in der Höhe verminderte hintere Teil (30b, 30c) des Verschlussgehäuses (30) eine
Bauhöhe im Bereich von 5 bis 25 mm, bevorzugt 16 mm aufweist.
10. Jagd- oder Sportwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des vorderen Teils (30a) des Verschlussgehäuses (30) im Bereich von 15 bis
40 mm liegt und bevorzugt 30 mm beträgt.
11. Jagd- oder Sportwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Länge des Verschlusses (3) bevorzugt 100 mm beträgt und in einem Bereich
von 50 bis 150 mm liegt.
12. Jagd- oder Sportwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Länge des erhöhten Teils (30a) des Verschlussgehäuses etwa ein Viertel
der axialen Länge der sich daran anschließenden Teile (30b, 30c) beträgt.