(19)
(11) EP 4 456 021 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.10.2024  Patentblatt  2024/44

(21) Anmeldenummer: 24199465.6

(22) Anmeldetag:  23.04.2020
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G07C 9/25(2020.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
G07C 9/257; G07C 9/10; E06B 11/085
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
20171126.4 / 3901924

(71) Anmelder: Secunet Security Networks Aktiengesellschaft
45138 Essen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schwaiger, Michael
    4291 Lasberg (AT)
  • Steffens, Frank
    42549 Velbert (DE)

(74) Vertreter: Andrejewski - Honke Patent- und Rechtsanwälte Partnerschaft mbB 
An der Reichsbank 8
45127 Essen
45127 Essen (DE)

   


(54) DURCHGANGSKONTROLLSYSTEM MIT VERFAHRBARER KAMERA


(57) Durchgangskontrollsystem mit wenigstens einer Ausgangstür (1), wobei die Ausgangstür (1) ein Türblatt (2) umfasst. Das Türblatt (2) ist an einem Träger (4) befestigt und weist ein transparentes Material auf. An dem Türblatt (2) ist ein Kamerasystem (5) angeordnet, wobei das Kamerasystem (5) eine verfahrbare Einheit (6), ein Gehäuse (7) und einen Antrieb (8) für die verfahrbare Einheit (6) umfasst. Die verfahrbare Einheit (6) und der Antrieb (8) sind innerhalb des Gehäuses (7) angeordnet, wobei das Gehäuse (7) relativ zum Türblatt (2) unbeweglich fixiert ist. Die verfahrbare Einheit (6) ist innerhalb des Gehäuses (7) in Höhenrichtung verfahrbar und umfasst eine Porträtkamera (9). Die verfahrbare Einheit (6) definiert über den Verfahrweg und die Fläche der verfahrbaren Einheit in einer Vorderansicht eine überstrichene Fläche. Das Gehäuse (7) weist eine Rückseite (11) sowie eine Vorderseite (12) auf, wobei die Rückseite (11) des Gehäuses (7) über wenigstens einen Abschnitt der überstrichenen Fläche hinweg transparent ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Durchgangskontrollsystem mit wenigstens einer Ausgangstür, wobei die Ausgangstür ein Türblatt umfasst, wobei das Türblatt eine Eingangsseite und eine Ausgangsseite besitzt, wobei das Türblatt zur Aufhängung an einem Träger befestigt ist, wobei das Türblatt ein transparentes Material umfasst, wobei an dem Türblatt ein Kamerasystem angeordnet ist, wobei das Kamerasystem eine verfahrbare Einheit, ein Gehäuse und einen Antrieb für die verfahrbare Einheit aufweist, wobei die verfahrbare Einheit und der Antrieb innerhalb des Gehäuses angeordnet sind, wobei das Gehäuse relativ zum Türblatt unbeweglich fixiert ist, wobei die verfahrbare Einheit innerhalb des Gehäuses in Höhenrichtung verfahrbar ist, wobei die verfahrbare Einheit eine Porträtkamera umfasst, wobei die verfahrbare Einheit über den Verfahrweg und die Fläche der verfahrbaren Einheit in einer Vorderansicht eine überstrichene Fläche definiert, wobei die überstrichene Fläche abzüglich der Fläche der verfahrbaren Einheit eine freigegebene Fläche bestimmt, wobei das Gehäuse eine Rückseite sowie eine Vorderseite aufweist, wobei die Rückseite über Seitenwände mit der Vorderseite des Gehäuses verbunden ist.

[0002] Ein derartiges Durchgangskontrollsystem, beispielsweise für Flughäfen, ist bereits aus WO 2010/078856 A1 bekannt und umfasst eine Eingangstür aus Glas, eine Ausgangstür aus Glas sowie einen dazwischen liegenden Durchgang. Vor der Eingangstür befindet sich ein Lesegerät für Identifikationsdokumente (z.B. Ausweise bzw. Pässe), welches die Eingangstür nach Auslesen eines vorgelegten Identifikationsdokumentes, insbesondere eines Ausweisfotos, öffnet. Die zu identifizierende Person passiert dann die offene Eingangstür, welche sich daraufhin wieder schließt. Sie befindet sich nun im Durchgang und stellt sich vor die Eingangsseite der noch geschlossenen Ausgangstür. Ein Kamerasystem ist an der Ausgangsseite der Ausgangstür angeordnet und umfasst eine höhenverfahrbare Einheit mit einer Porträtkamera und einem Bildschirm. Die höhenverfahrbare Einheit wird in die Höhenposition des Kopfes der zu identifizierenden Person gebracht, so dass die Person die eigene Kameraaufnahme im Bildschirm betrachten und gegebenenfalls auf Anweisung hin korrigieren kann. Eine Recheneinheit vergleicht die Kameraaufnahme mit dem ausgelesenen Ausweisfoto und öffnet die Ausgangstür bei Übereinstimmung.

[0003] Das Kamerasystem aus WO 2010/078856 A1 umfasst einen auf der Ausgangsseite der Ausgangstür in Schwenkachsennähe angeordneten Antrieb, welcher die verfahrbare Einheit trägt. Die verfahrbare Einheit ist eingehaust und zwecks Verfahrbarkeit nicht am Türblatt befestigt, sondern über zwei Arme starr mit einem Führungsschlitten auf einer Führungsschiene des Antriebs verbunden. Nachteilig ist, dass die verfahrbare Einheit und der Führungsschlitten gegenüber der Umwelt verhältnismäßig ungeschützt sind. So gelangt im Bereich des Führungsschlittens schnell Staub zwischen den Führungsschlitten und die Führungsschiene. Auch kann die vorzugsweise schnell verfahrbare Einheit neugierige Kinder verletzen.

[0004] Aus der Praxis ist es daher bekannt, die verfahrbare Einheit gemeinsam mit dem Antrieb in einem Gehäuse des Kamerasystems anzuordnen. Dieses Gehäuse schützt die verfahrbare Einheit sowie den Antrieb vor der Umwelt und umfasst eine Vorder- und eine Rückseite, welche über Seitenwände miteinander verbunden sind. Das Gehäuse bildet einen abgeschlossenen Raum, welcher erheblich zur Langlebigkeit der verfahrbaren Einheit und insbesondere des empfindlichen Antriebes beiträgt und nebenbei das Gesamtbild der Ausgangstür bzw. des Kamerasystems abrundet.

[0005] Manchmal sind Ausweisfotos veraltet, so dass auch bei optimalen Aufnahmebedingungen (ausreichende Beleuchtung, mehrere Einzelaufnahmen, richtige Höhenposition, etc.) und mit modernster künstlicher Intelligenz bzw. Algorithmik die Kameraaufnahme nicht dem Ausweisfoto zugeordnet werden kann. Deswegen sind hinter den Durchgangskontrollen oft Grenzbeamte stationiert, welche im Bedarfsfall eine manuelle Überprüfung vornehmen. Eine andere Aufgabe der Grenzbeamten ist es, den Bereich der Durchgangskontrollen zu überwachen. Nachteilig an diesen bekannten Systemen aus der Praxis ist, dass die Grenzbeamten keinen ungehinderten Blick in den Durchgang haben, weil das aufgrund der Verfahrbarkeit recht große Gehäuse die Sicht in den Durchgang versperrt. Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, den Grenzbeamten eine bessere Überwachung der Durchgänge zu bieten.

[0006] Diese Aufgabe wird bzw. diese Aufgaben werden gelöst durch ein Durchgangskontrollsystem mit wenigstens einer Ausgangstür, wobei die Ausgangstür ein Türblatt umfasst, wobei das Türblatt eine Eingangsseite und eine Ausgangsseite besitzt, wobei das Türblatt zur Aufhängung an einem Träger befestigt ist, wobei das Türblatt ein transparentes Material umfasst, wobei an dem Türblatt ein Kamerasystem angeordnet ist, wobei das Kamerasystem eine verfahrbare Einheit, ein Gehäuse und einen Antrieb für die verfahrbare Einheit aufweist, wobei die verfahrbare Einheit und der Antrieb innerhalb des Gehäuses angeordnet sind, wobei das Gehäuse relativ zum Türblatt unbeweglich fixiert ist, wobei die verfahrbare Einheit innerhalb des Gehäuses in Höhenrichtung verfahrbar ist, wobei die verfahrbare Einheit eine Porträtkamera umfasst, wobei die verfahrbare Einheit über den Verfahrweg und die Fläche der verfahrbaren Einheit in einer Vorderansicht eine überstrichene Fläche definiert, wobei die überstrichene Fläche abzüglich der Fläche der verfahrbaren Einheit eine freigegebene Fläche bestimmt, wobei das Gehäuse eine Rückseite sowie eine Vorderseite aufweist, wobei die Rückseite über Seitenwände mit der Vorderseite des Gehäuses verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rückseite des Gehäuses über wenigstens einen Abschnitt der überstrichenen Fläche hinweg transparent ist.

[0007] Der Erfindung liegt zunächst die Erkenntnis zugrunde, dass es eine Vielzahl an Möglichkeiten gibt, die Überwachung des Durchgangs zu verbessern. Beispielsweise ist es möglich, in dem Durchgang gleich mehrere Überwachungskameras an verschiedenen Stellen zu positionieren. Dies ermöglicht ganz grundsätzlich eine deutlich bessere Überwachung, welche zudem keine Grenzbeamten vor Ort erfordert. Allerdings wurde gefunden, dass diese Art der Überwachung für die Grenzbeamten ermüdend ist und in der Folge Nachlässigkeit provoziert. Es wurde ferner gefunden, dass diese Art der Überwachung auch für künstliche Intelligenz zu komplex ist, so dass diese Art der Überwachung jedenfalls in absehbarer Zeit nicht möglich erscheint.

[0008] Eine andere Möglichkeit der besseren Überwachung der Durchgänge besteht darin, das Kamerasystem nicht an der Ausgangstür, sondern an Seitenwänden des Durchgangs anzuordnen, so dass die Ausgangstür aus Glas eine freie Sicht für die Grenzbeamten auf den Durchgang gewährleistet. Dies allerdings hat den Nachteil, dass die zu identifizierenden Personen nicht instinktiv auf die Ausgangstür zulaufen und davor stehen bleiben, sondern zu dem Kamerasystem an der Seitenwand gelenkt werden müssen. Die Lenkung kann beispielsweise optisch und/oder akustisch von statten gehen. Es wurde jedoch gefunden, dass dies für Verzögerungen im Ablauf sorgt, so dass der Durchsatz spürbar verringert wird.

[0009] Insbesondere wurde gefunden, dass ein wenigstens teilweise transparentes Kamerasystem einen solchen Einblick in den Bereich des Durchgangs gewährt, dass hinter der Durchgangskontrolle stationierte Grenzbeamte dies für ihre Arbeit als ausreichend empfinden. Die Grenzbeamten können alle wesentlichen Bewegungen der zu identifizierenden Personen wahrnehmen und deuten. Diese Art der Überwachung ist deutlich weniger ermüdend für Grenzbeamte und ermöglicht zugleich einen hohen Durchsatz an zu identifizierenden Personen. Im Ergebnis wird die eingangs genannte Aufgabe besonders zufriedenstellend gelöst.

[0010] Die eingangs genannte Aufgabe wird auch gelöst durch ein Durchgangskontrollsystem mit wenigstens einer Ausgangstür, wobei die Ausgangstür ein Türblatt umfasst, wobei das Türblatt eine Eingangsseite und eine Ausgangsseite besitzt, wobei das Türblatt zur Aufhängung an einem Träger befestigt ist, wobei das Türblatt ein transparentes Material umfasst, wobei an dem Türblatt ein Kamerasystem angeordnet ist, wobei das Kamerasystem eine verfahrbare Einheit, ein Gehäuse und einen Antrieb für die verfahrbare Einheit aufweist, wobei die verfahrbare Einheit und der Antrieb innerhalb des Gehäuses angeordnet sind, wobei das Gehäuse relativ zum Türblatt unbeweglich fixiert ist, wobei die verfahrbare Einheit innerhalb des Gehäuses in Höhenrichtung verfahrbar ist, wobei die verfahrbare Einheit eine Porträtkamera umfasst, wobei die verfahrbare Einheit über den Verfahrweg und die Fläche der verfahrbaren Einheit in einer Vorderansicht eine überstrichene Fläche definiert, wobei die überstrichene Fläche abzüglich der Fläche der verfahrbaren Einheit eine freigegebene Fläche bestimmt, wobei das Gehäuse eine Rückseite sowie eine Vorderseite aufweist, wobei die Rückseite über Seitenwände mit der Vorderseite des Gehäuses verbunden ist.

[0011] Der Begriff "transparent" meint vorzugsweise ein klares Material ohne wahrnehmbare Streuung, so dass bevorzugtermaßen ein Betrachter mit Blick durch das transparente Material ein scharfes Bild erkennt. Transparente Materialien sind beispielsweise Gläser für Fensterscheiben oder Acrylglas (Polymethylmetacrylat, PMMA). Unter den Ausdruck "transparente Materialien" fallen insbesondere auch Sicherheitsgläser oder Polycarbonate. Es ist bevorzugt, dass opake Materialien von dem Ausdruck "transparente Materialien" ausgeschlossen sind. Weiter bevorzugt sind auch stark streuende Materialien von dem Ausdruck "transparente Materialien" nicht umfasst. Mit dem Begriff "stark streuend" sind jene Materialien gemeint, bei denen die Umrisse von Personen nicht mehr scharf sind und die Konturen nur noch als diffuse Schatten erscheinen. Der Begriff "transparent" kann sich auf eine oder auf beide Blickrichtungen beziehen. Es ist möglich, dass das Türblatt mit einer spiegelnden Beschichtung versehen ist, so dass nur die Blickrichtung von der Ausgangsseite zur Eingangsseite des Türblatts möglich ist.

[0012] Das Durchgangskontrollsystem ist zweckmäßigerweise als Einbahnweg ausgestaltet. Steht eine zu identifizierende Personen vor der Ausgangstür und wartet, dass diese sich öffnet, so ist die der Person zugewandte Seite des Türblatts die Eingangsseite, während die andere Seite des Türblatts die Ausgangsseite ist. Eine Betrachtung des Durchgangskontrollsystems mit Blick auf die Eingangsseite des Türblatts entspricht einer Vorderansicht des Durchgangskontrollsystems bzw. der jeweiligen Komponente. Der Blick aus der entgegengesetzten Richtung entspricht somit der Rückansicht des Durchgangskontrollsystems bzw. der jeweiligen Komponente. Die Ausgangstür bzw. das Durchgangskontrollsystem definiert zweckmäßigerweise eine Durchgangsrichtung.

[0013] Der Ausdruck "unbeweglich fixiert" meint vorzugsweise, dass das Gehäuse beispielsweise über Schrauben oder über eine Verklebung oder über Rastmittel an dem Türblatt fixiert ist und dann - abgesehen von einem Lösen der Verbindung zwischen Gehäuse und Türblatt - nicht mehr relativ zum Türblatt beweglich ist. Beispielsweise ist in WO 2010/078 856 A1 eine verfahrbare Einheit mit einem Gehäuse gezeigt, welches zwar an dem Türblatt angeordnet ist, allerdings in Höhenrichtung relativ zu dem Türblatt verfahrbar ist, so dass das Gehäuse nach diesem Stand der Technik relativ zum Türblatt beweglich fixiert ist.

[0014] Der Ausdruck "überstrichene Fläche" meint bevorzugt diejenige Fläche, welche durch die Fläche der verfahrbaren Einheit in einer Vorderansicht bestimmt wird, wenn alle Höhenpositionen nacheinander abgefahren werden. Beispielsweise im Falle einer verfahrbaren Einheit mit einem rein rechteckförmigen Umriss in der Vorderansicht ergibt sich eine überstrichene Fläche aus der Breite des Rechtecks der verfahrbaren Einheit multipliziert mit einem Höhenunterschied zwischen der oberen Kante in der höchsten Höhenposition und der unteren Kante in der tiefsten Höhenposition der verfahrbaren Einheit. Die verfahrbare Einheit weist vorzugsweise einen Verfahrweg in Höhenrichtung von wenigstens 0,5 m bzw. 0,7 m bzw. 0,8 m auf. Es ist von Vorteil, dass die verfahrbare Einheit einen Verfahrweg in Höhenrichtung von höchstens 1,8 m bzw. 1,5 m bzw. 1,3 m besitzt. Es ist zweckmäßig dass der Begriff "verfahrbare Einheit" insbesondere eine oder mehrere Kameras sowie wenigstens einen Bildschirm und darüber hinaus vorzugsweise auch noch Kabel bzw. eine Kabelabdeckung, nicht aber beispielsweise einen Führungsschlitten oder einen Zahnriemen umfasst. Der Ausdruck "wenigstens ein Abschnitt der überstrichenen Fläche" meint vorzugsweise wenigstens 30 %, weiter vorzugsweise wenigstens 50 % bzw. 70 % bzw. 90 % der überstrichenen Fläche.

[0015] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Vorderseite des Gehäuses dem Türblatt bzw. der Ausgangsseite des Türblatts zugewandt. Vorteilhafterweise ist das Kamerasystem bzw. das Gehäuse bzw. die Vorderseite des Gehäuses mit dem Türblatt bzw. mit der Ausgangsseite des Türblatts verbunden bzw. liegt daran an. Es ist bevorzugt, das Gehäuse des Kamerasystems bzw. das Kamerasystem über wenigstens eine Schraubverbindung und vorzugsweise über mehrere Schraubverbindungen mit dem Türblatt zu verbinden. Zweckmäßigerweise befinden sich Schraubenköpfe der Schraubverbindungen auf einer Eingangsseite des Türblatts und durchgreifen Schraublöcher in dem Türblatt, wobei das Kamerasystem bzw. das Gehäuse Gewindebohrungen für Schrauben, vorzugsweise Rändelschrauben, aufweist.

[0016] Es ist sehr bevorzugt, dass das Kamerasystem einen Bildschirm aufweist, wobei der Bildschirm vorzugsweise verfahrbar ist und weiter vorzugsweise mit der Porträtkamera die verfahrbare Einheit bildet. Vorzugsweise ist der Bildschirm der verfahrbaren Einheit unterhalb der Porträtkamera angeordnet. Es ist möglich, dass der Bildschirm eine Portätufnahme der Porträtkamera bzw. Livebilder der Porträtkamera darstellt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die verfahrbare Einheit eine Livebild-Kamera. Es ist bevorzugt, dass der Bildschirm Bilder, insbesondere Livebilder der Livebild-Kamera darstellt. Es ist sehr bevorzugt, dass der Bildschirm mit Hilfe der Livebild-Kamera die Funktion eines Spiegels übernimmt. Es ist grundsätzlich möglich, dass eine Kamera zugleich Porträtaufnahmen und Livebild-Kamera ist. Bevorzugt ist, dass die Porträtkamera und die Livebild-Kamera wenigstens zwei unterschiedliche Kameras sind. Es ist von Vorteil, dass die Auflösung der Porträtkamera größer ist als die Auflösung der Livebild-Kamera. Die Auflösung der Porträtkamera mag beispielsweise 13 Megapixel (MP) bei einer Brennweite von 3,8 mm betragen. Die Auflösung der Livebild-Kamera mag beispielsweise 2 MP betragen. Es ist von Vorteil, wenn die Auflösung bzw. Pixelzahl der Porträtkamera wenigstens um einen Faktor 2, vorzugsweise um einen Faktor 3 oder 4 größer ist als die Auflösung bzw. Pixelzahl der Livebild-Kamera. Die Livebild-Kamera umfasst vorteilhafterweise wenigstens zwei Einzelkameras für die Aufnahme von Stereobildern und/oder einen RGB-Sensor und/oder einen Infrarot-Projektor. Es ist sehr bevorzugt, dass die Livebild-Kamera Daten zur Erstellung von dreidimensionalen Bildern aufnehmen kann.

[0017] Es ist sehr bevorzugt, dass die Vorderseite des Gehäuses eine transparente Öffnung aufweist, wobei bevorzugt ist, dass die transparente Öffnung als ein Loch in der Vorderseite des Gehäuses ausgebildet ist. Es ist bevorzugt, dass die transparente Öffnung bzw. das Loch von dem Türblatt in einer Vorderansicht bedeckt ist. Vorteilhafterweise liegt die Vorderseite des Gehäuses an der Ausgangsseite des Türblatts an. Es ist sehr bevorzugt, dass die Ausgangsseite des Türblatts um die transparente Öffnung herum, vorzugsweise vollständig umlaufend, an dem Türblatt anliegt. Es ist möglich, dass um die transparente Öffnung herum ein Dichtungsmaterial angeordnet ist, so dass die transparente Öffnung durch das Türblatt abgedichtet, vorzugsweise luftdicht abgedichtet, wird. Es ist von Vorteil, dass in einer Vorderansicht die Größe der Fläche der transparenten Öffnung der Größe der überstrichenen Fläche mit einer Abweichung von höchstens +/-50 % bzw. +/-30 % bzw. +/-20 % bzw. +/-10 % bzw. +/-5 % entspricht. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Fläche der transparenten Öffnung identisch bzw. im Wesentlichen identisch zu der überstrichenen Fläche.

[0018] Besonders vorzugsweise umfasst die Rückseite des Gehäuses ein transparentes Fenster. Es ist bevorzugt, dass das Gehäuse eine Rückseitenplatte aufweist, welche wenigstens einen Teil der Fläche des Kamerasystems in einer Rückansicht bedeckt. Es ist vorteilhaft, dass die Rückseitenplatte das transparente Fenster umfasst. Das transparente Fenster weist mit Vorteil ein transparentes Material auf, beispielsweise ein Glas bzw. ein Sicherheitsglas oder aber, bevorzugt, einen transparenten Kunststoff. Bei dem transparenten Kunststoff kann es sich z.B. um Acrylglas oder um ein Polycarbonat handeln. Vorzugsweise umfasst die Rückseite bzw. Rückseitenplatte ein blickdichtes bzw. opakes Material, welches vorzugsweise einen Rahmen des transparenten Fensters bildet. Es ist bevorzugt, dass das opake Material als Rahmen des transparenten Fensters die restliche Fläche der Rückseite des Kamerasystems bzw. des Gehäuses ausmacht. Vorzugsweise entspricht in einer Rückansicht die die Größe der Fläche des transparenten Fensters der Größe der überstrichenen Fläche mit einer Abweichung von höchstens +/-50 % bzw. +/-30 % bzw. +/-20 % bzw. +/-10 % bzw. +/-5 %. Vorteilhafterweise ist die Größe der Fläche des transparenten Fensters identisch bzw. im Wesentlichen identisch zu derjenigen der transparenten Öffnung bzw. der überstrichenen Fläche.

[0019] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass das Durchgangskontrollsystem eine Eingangstür und einen Durchgang zwischen der Eingangstür und der Ausgangstür aufweist. Bevorzugt weist das Durchgangskontrollsystem in einer Vorderansicht beidseitig jeweils ein Geländer auf. Das Geländer umfasst vorteilhafterweise einen Handlauf und/oder einen Geländerfuß und/oder eine Geländerwand zwischen dem Handlauf und dem Geländerfuß. Die Geländerwand mag ein transparentes Material, vorzugsweise Glas und besonders vorzugsweise ein Sicherheitsglas, aufweisen. Die Eingangstür umfasst bevorzugt ein transparentes Material, weiter bevorzugt ein Glas und besonders bevorzugt ein Sicherheitsglas. Die Eingangstür ist vorzugsweise mit wenigstens einem Kontrastelement, beispielsweise in Streifenform, versehen. Die Eingangstür mag zweiflügelig ausgebildet sein. Die Eingangstür ist vorzugsweise als eine sich in Durchgangsrichtung öffnende Schwenktür ausgebildet.

[0020] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das Durchgangskontrollsystem ein Lesegerät zum Auslesen von Identifikationsdokumenten. Identifikationsdokumente sind beispielsweise Reisepässe oder Personalausweise. Das Lesegerät umfasst vorzugsweise einen Bildschirm und/oder einen Scanner. Der Scanner ist vorzugsweise ausgebildet, um Identifikationsdokumente optisch oder elektronisch auszulesen. Ein elektronisches Auslesen kann beispielsweise über near field communication per RFID-Technik geschehen. Ein optisches Auslesen mag über die Erstellung eines fotografischen Abbilds mittels eines herkömmlichen Dokumentenscanners und anschließender Texterkennung geschehen. Vorteilhafterweise stellt der Scanner bzw. das Lesegerät den ausgelesenen Datensatz des Identifikationsdokumentes dem Durchgangskontrollsystem bzw. dessen Recheneinheit bzw. einem übergeordneten Rechner/Server zur Verfügung. Es ist besonders bevorzugt, dass das Durchgangskontrollsystem so ausgebildet ist, dass sich die Eingangstür öffnet, sobald ein Datensatz eines Identifikationsdokumentes ausgelesen wurde. Es ist besonders vorteilhaft, dass der ausgelesene Datensatz ein Lichtbild der zu identifizierenden Person umfasst. Es liegt insbesondere im Rahmen der Erfindung, dass eine Porträtaufnahme der Porträtkamera mit dem ausgelesenen Datensatz bzw. mit dem ausgelesenen Lichtbild der zu identifizierenden Person verglichen wird. Es ist sehr bevorzugt, dass das Durchgangskontrollsystem so ausgebildet ist, dass sich die Ausgangstür öffnet, sobald eine Übereinstimmung zwischen dem ausgelesenen Lichtbild und der Porträtaufnahme festgestellt wird. Der Abgleich zwischen dem ausgelesenen Lichtbild und der Porträtaufnahme kann über das Durchgangskontrollsystem und/oder eine übergeordnete Recheneinheit und/oder manuell vorgenommen werden.

[0021] Es ist bevorzugt, dass die Ausgangstür eine, vorzugsweise motorgetriebene, Schwenktür ist, welche bevorzugt einflügelig ausgebildet ist. Vorzugsweise umfasst der Träger eine Schwenkachse, welche zweckmäßigerweise in vertikaler Richtung orientiert ist. Die Schwenkachse ist in einer Vorderansicht des Durchgangskontrollsystems bevorzugt auf der rechten Seite angeordnet. Der Träger weist vorzugsweise einen Halter an einem oberen Ende der Schwenkachse zur Halterung der Schwenkachse auf. Es ist zweckmäßig, dass der Träger ein Standbein umfasst, wobei vorteilhafterweise die Schwenkachse auf dem Standbein angeordnet ist. Es ist möglich, dass die Schwenkachse mit einer Befestigung verbunden ist, wobei vorzugsweise die Befestigung mit dem Türblatt der Ausgangstür verbunden ist. Die Befestigung mag Bestandteil des Türblatts sein und aus einem anderen Material als das transparente Material bestehen. Die Befestigung kann insbesondere ein Metall, beispielsweise ein Stahl, umfassen.

[0022] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Antrieb eine sich in Höhenrichtung erstreckende Führungsschiene und vorzugsweise eine sich in Höhenrichtung erstreckende Stützschiene aufweist. Es ist bevorzugt, dass der Antrieb einen Führungsschlitten auf der Führungsschiene aufweist. Vorteilhafterweise umfasst die Führungsschiene einen Zahnriemen, wobei der Zahnriemen zweckmäßigerweise mit dem Führungsschlitten verbunden ist. Bevorzugtermaßen weist der Antrieb einen Elektromotor, vorzugsweise einen Schrittmotor, auf. Vorzugsweise ist der Elektromotor mit dem Zahnriemen verbunden, so dass der Führungsschlitten entlang der Führungsschiene verfahrbar ist. Es ist bevorzugt, dass der Antrieb einen Stützschlitten aufweist, welcher auf der Stützschiene verfahrbar angeordnet ist. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die verfahrbare Einheit mit dem Führungsschlitten und/oder dem Stützschlitten verbunden ist. Zweckmäßigerweise ist die verfahrbare Einheit in einer Vorderansicht zwischen der Stützschiene und der Führungsschiene angeordnet. Es ist bevorzugt, dass die Führungsschiene derjenigen Seite des Gehäuses bzw. des Kamerasystems zugeordnet ist, welche dem Träger zugewandt ist. Vorteilhafterweise ist die Stützschiene derjenigen Seite des Kamerasystems bzw. des Gehäuses zugeordnet, welche von dem Träger abgewandt ist. Es ist zweckmäßig, dass die Führungsschiene und die Stützschiene zueinander parallel ausgerichtet sind und vorteilhafterweise senkrecht verlaufen. Der Elektromotor mag ein Haltemoment von 3 bis 4 Nm aufweisen und beispielsweise einen Nennstrom von 3 bis 5 A ziehen. Der Schrittwinkel des als Schrittmotor ausgebildeten Elektromotors mag beispielsweise 1,5 bis 2° betragen. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Antrieb eine Motorsteuerung umfasst.

[0023] Gemäß einer sehr bevorzugten Ausführungsform umfasst der Antrieb eine Schleppkette, wobei die Schleppkette vorzugsweise der dem Träger zugewandten Seite des Gehäuses zugeordnet ist. Es ist bevorzugt, dass die Schleppkette innerhalb des Gehäuses angeordnet ist. Die Schleppkette umfasst insbesondere Kabel zur Spannungsversorgung der verfahrbaren Einheit und/oder Kabel zur Datenübertragung und/oder wenigstens ein Erdungskabel. Kabel zur Datenübertragung können beispielsweise Buskabel, z.B. für einen CAN-Bus oder einen RS485-Bus und/oder ein Ethernet-Kabel sein. Es ist bevorzugt, dass die Schleppkette eine oder mehrere elektrische bzw. elektronische Verbindungen zwischen der verfahrbaren Einheit und statisch fixierten Komponenten innerhalb des Kamerasystems bzw. des Gehäuses herstellt.

[0024] Es ist besonders bevorzugt, dass wenigstens eine Seitenwand bzw. das Gehäuse in einer Vorderansicht wenigstens einen Teil des Antriebs und vorzugsweise den gesamten Antrieb verdeckt. Der Begriff "verdeckt" meint bevorzugt, dass der verdeckte Teil in einer Vorderansicht, insbesondere aus der Perspektive einer 1,75 m großen Person in einer Entfernung von 2 m zur Ausgangstür, aufgrund des Gehäuses bzw. der Seitenwände den verdeckten Teil des Antriebs nicht sehen kann. Vorzugsweise entspricht in einer Vorderansicht ein in die überstrichene Fläche hineinragender Anteil des Antriebs höchstens 50 % bis 30 % bzw. 10 % bzw. 5 % der überstrichenen Fläche, so dass bevorzugt wenigstens 50 % bzw. 70 % bzw. 90 % bzw. 95 % der überstrichenen Fläche beim Hindurchsehen frei von dem hineinragenden Anteil des Antriebs bleiben und den Blick hindurch erlauben. Der Begriff "Seitenwand" meint vorzugsweise ein Element mit einem blickdichten bzw. opaken Material, so dass der verdeckte Teil des Antriebs in einer Vorderansicht nicht sichtbar ist. Die Seitenwand kann auch Flächen aufweisen, welche parallel zur Fläche der Ausgangsseite der Ausgangstür ausgebildet sind. Vorzugsweise meint der Begriff "Seitenwand" jene Gehäuseabschnitte, welche nicht zur Fläche der transparenten Öffnung gehören. Es ist bevorzugt, dass in einer Vorderansicht links und rechts der transparenten Öffnung befindliche Seitenwände die Führungsschiene und/oder die Stützschiene verdecken. Vorzugsweise verdeckt eine Seitenwand unterhalb der transparenten Öffnung einen Elektromotor und/oder eine Motorsteuerung und/oder eine Komponente zur Spannungsversorgung.

[0025] Vorteilhafterweise verdeckt in einer Vorderansicht des Kamerasystems die dem Träger zugewandte Seitenwand die Schleppkette und/oder den Führungsschlitten. Es ist bevorzugt, dass die dem Träger zugewandte Seitenwand des Kamerasystems in einer Vorderansicht dicker ist als die abgewandte Seitenwand. Der Begriff "dicker" meint bevorzugt "ausgedehnter in Richtung der Türblattbreite" in einer Vorderansicht. Vorzugsweise ist die dem Träger zugewandte Seitenwand des Gehäuses wenigstens entlang eines Höhenabschnittes dicker als die abgewandte Seitenwand. Es ist sehr bevorzugt, dass ein unterer Abschnitt der dem Träger zugewandten Seitenwand dicker ist als ein oberer Abschnitt der dem Träger zugewandten Seitenwand. Vorteilhafterweise verdeckt der dickere Abschnitt der dem Träger zugewandten Seitenwand die Schleppkette.

[0026] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das Kamerasystem eine Beleuchtungsvorrichtung für die Kameraaufnahmen, wobei die Beleuchtungsvorrichtung bevorzugt in wenigstens einer Seitenwand angeordnet ist. Es ist sehr bevorzugt, dass die Beleuchtungsvorrichtung einen Leuchtstreifen in der dem Träger abgewandten Seitenwand und/oder in der dem Träger zugewandten Seitenwand aufweist. Der Leuchtstreifen oder die Leuchtstreifen ist/sind bevorzugt länglich ausgebildet und erstrecken sich weiter bevorzugt in Höhenrichtung. Der Leuchtstreifen bzw. die Leuchtstreifen umfasst bzw. umfassen zweckmäßigerweise wenigstens eine Leuchtdiode und vorzugsweise eine Vielzahl an Leuchtdioden. Es ist von Vorteil, dass die Leuchtdiode bzw. die Leuchtdioden von einem lichtstreuenden Material abgedeckt sind. Es ist besonders bevorzugt, dass das Kamerasystem eine Beleuchtungssteuerung aufweist. Die Beleuchtungssteuerung ist vorzugsweise mit der Porträtkamera und/oder der Livebild-Kamera verbunden und ermittelt bevorzugt, ob das Gesicht der aufzunehmenden Person korrekt beleuchtet ist. Die Beleuchtungssteuerung ist vorzugsweise so ausgebildet, dass im Falle einer zu starken oder zu schwachen Beleuchtung des Gesichtes die Beleuchtungsvorrichtung nachgeregelt wird. Zweckmäßigerweise wird die Beleuchtungssteuerung von dem Gehäuse des Kamerasystems bzw. von einer Seitenwand bzw. von der Seitenwand unterhalb der transparenten Öffnung verdeckt. Die Beleuchtungssteuerung mag beispielsweise einen Mikrocontroller aufweisen.

[0027] Es ist besonders bevorzugt, dass das Durchgangskontrollsystem ein System zur Erkennung der Körpergröße von zu identifizierenden Personen umfasst, wobei das System zur Erkennung der Körpergröße vorzugsweise eine Gesichtserkennung aufweist. Gemäß einer Ausführungsform ist das Durchgangskontrollsystem so ausgebildet, dass die verfahrbare Einheit so lange verfahren wird, bis ein Gesicht einer direkt von der Ausgangstür stehenden Person erkannt wird. Vorzugsweise wird die Gesichtserkennung aktiviert, sobald ein Auslösesignal ausgegeben wurde. Das Auslösesignal kann beispielsweise bei Öffnung der Eingangstür oder bei bzw. nach einem Auslesen des Identifikationsdokumentes ausgegeben werden. Dann wird beispielsweise die Porträtkamera oder die Livebild-Kamera aktiviert und die Gesichtserkennung gestartet, während sich die zu identifizierende Person noch in Höhe der Eingangstür bzw. des Lesegerätes befindet. Es ist bevorzugt, dass das Kamerasystem die verfahrbare Einheit so verfährt, dass das noch an der Eingangstür bzw. an dem Lesegerät als Gesicht erkannte Objekt stets in einem mittleren Bereich des Aufnahmebereiches der Porträtkamera bzw. der Livebild-Kamera gehalten wird, so dass die verfahrbare Einheit vorzugsweise langsam bzw. sukzessive verfährt, bis die zu identifizierende Person direkt vor der Ausgangstür steht. Hierdurch wird vermieden, dass die verfahrbare Einheit schnelle Suchbewegungen durchführen muss, wenn die Person sich unmittelbar vor dem Kamerasystem befindet. Dies erhöht die Langlebigkeit des Kamerasystems deutlich. Gemäß einer anderen Ausführungsform umfasst das System zur Erkennung der Körpergröße ein Lichtgitter mit mehreren waagerecht verlaufenden Lichtschranken zur Ermittlung der Körpergröße.

[0028] Es ist möglich, dass die Ausgangstür einen Türrahmen aufweist. Der Türrahmen besitzt vorzugsweise wenigstens eine und weiter vorzugsweise zwei Seitenstreben, welche sich im Wesentlichen senkrecht erstrecken. Die beiden Seitenstreben des Türrahmens sind zweckmäßigerweise in einer Vorderansicht links und rechts des Türblattes angeordnet. Der Türrahmen besitzt vorteilhafterweise eine Querstrebe, welche zweckmäßigerweise waagerecht angeordnet ist. Die Querstrebe verbindet bevorzugt die beiden Seitenstreben und ist weiter bevorzugt oberhalb des Türblattes angeordnet.

[0029] Vorzugsweise umfasst das Durchgangskontrollsystem eine Anzeige mit Ampelfunktion. Die Anzeige weist bevorzugt wenigstens ein Symbol zur Erlaubnis und wenigstens ein Symbol zur Untersagung des Betretens des Durchgangskontrollsystems auf. Das Symbol zur Erlaubnis bzw. zur Untersagung des Betretens kann beispielsweise ein Feld mit wechselbaren Farben, beispielsweise rot und grün, sein. Es ist bevorzugt, dass die Anzeige mit dem Türrahmen, insbesondere mit der Querstrebe, verbunden ist bzw. darin integriert ist.

[0030] Zweckmäßigerweise umfasst das Durchgangskontrollsystem eine Überwachungskamera. Es ist bevorzugt, dass die Überwachungskamera in einer Vorderansicht des Durchgangskontrollsystems oberhalb des Kamerasystems bzw. oberhalb des Durchgangs angeordnet ist. Es ist von Vorteil, dass die Überwachungskamera in einer Vorderansicht oberhalb eines mittleren Drittels des Durchgangs befindlich ist. Es ist sehr bevorzugt, dass die Überwachungskamera über eine Haltestange mit dem Türrahmen, insbesondere mit der Querstrebe, verbunden ist.

[0031] Vorzugsweise umfasst das Durchgangskontrollsystem einen Sensor für Handbiometrie, insbesondere einen Fingerabdrucksensor. Es ist bevorzugt, dass der Sensor für Handbiometrie in einer Vorderansicht an dem Türrahmen, vorzugsweise rechts neben dem Türblatt, angeordnet ist. Vorteilhafterweise ist der Sensor für Handbiometrie an einer Seitenstrebe, vorzugsweise an der rechten Seitenstrebe, des Türrahmens angeordnet.

[0032] Die Erfindung lehrt zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe eine Kontrollanlage mit wenigstens zwei Durchgangskontrollsystemen, wobei beide Durchgangskontrollsysteme nebeneinander angeordnet sind und jeweils beidseitig von einem Geländer begrenzt werden, wobei die beiden Durchgangskontrollsysteme zwischen sich ein gemeinsames Geländer teilen. Es ist bevorzugt, dass beide Durchgangskontrollsysteme jeweils einen Türrahmen aufweisen, wobei die beiden Türrahmen vorzugsweise miteinander verbunden sind.

[0033] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand mehrerer Figuren näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Durchgangskontrollsystems mit einem erfindungsgemäßen Kamerasystem,
Fig. 2
das an einer Ausgangstür montierte Kamerasystem aus Fig. 1 in einer Vorderansicht,
Fig. 3
das nicht montierte Kamerasystem aus Fig. 2 in einer Vorderansicht und einer Seitenansicht,
Fig. 4
das Kamerasystem aus Fig. 3 in einer Rückansicht ohne Rückseitenplatte und
Fig. 5
das Kamerasystem aus Fig. 4 mit Rückseitenplatte.


[0034] Das erfindungsgemäße Durchgangskontrollsystemen aus Fig. 1 umfasst in diesem Ausführungsbeispiel eine zweiflügelige Eingangstür 15, eine einflügelige Ausgangstür 1 mit einem Türblatt 2 und einen dazwischenliegenden Durchgang 36. Die Eingangstür 15 und die Ausgangstür 1 definieren eine Durchgangssicherung. Beide Türen 1, 15 sind bevorzugt als Schwenktüren ausgebildet, welche in Durchgangsrichtung aufschwenken bzw. geöffnet werden. Die Eingangstür 15 bzw. die Flügel der Eingangstür 15 sind vorzugsweise mit Kontraststreifen zur verbesserten Wahrnehmung versehen, weil die Flügel der Eingangstür 15 bevorzugt aus einem transparenten Sicherheitsglas hergestellt sind. Auch das Türblatt 2 der Ausgangstür 1 umfasst vorteilhafterweise ein transparentes Sicherheitsglas. Der Durchgang 36 wird seitlich abgeschlossen von jeweils einem Geländer 27. Das Geländer 27 dieses Ausführungsbeispiels weist einen oberen Geländerrand 28, eine Geländerwand 29 aus Sicherheitsglas sowie einen Geländerfuß 21 auf. Der obere Geländerrand 28 dieses Ausführungsbeispieles ist als Handlauf ausgestaltet, wobei er aber insbesondere auch als Kontraststreifen in Form einer Beschichtung des Glases bzw. Sicherheitsglases der Geländerwand 29 ausgebildet sein kann. Das Durchgangskontrollsystem ist vorzugsweise Bestandteil einer Kontrollanlage mit beispielsweise sechs Durchgangskontrollsystemen, welche nebeneinander angeordnet sind. Zweckmäßigerweise teilen sich dann jeweils zwei Durchgangskontrollsysteme das zwischen ihnen liegende Geländer 27.

[0035] Unmittelbar vor der Eingangstür 15 befindet sich in diesem Ausführungsbeispiel ein Lesegerät 23, welches in eine Säule auf der rechten Seite der Eingangstür 15 integriert ist. Das Lesegerät 23 umfasst einen Bildschirm 24, welcher vorzugsweise Handlungsanweisungen für die Passagiere in Form von Videosequenzen und/oder Handlungsanweisungen in Textform anzeigt. Das Lesegerät 23 weist mit Vorteil einen Scanner 25 auf, auf welchen gemäß der Anweisungen des Bildschirms 24 Identifikationsdokumente aller Art, beispielsweise Reisepässe oder Personalausweise, zum Auslesen aufgelegt werden können. Auf der linken Seite der Eingangstür 15 ist nach Figur 1 ebenfalls eine Säule abgebildet, welche allerdings kein Lesegerät trägt. Befindet sich hingegen links von dem dargestellten Durchgangskontrollsystemen aus Fig. 1 ein weiteres Durchgangskontrollsystem, so wäre auch diese Säule mit einem Lesegerät versehen, welches allerdings dem linken Durchgangskontrollsystem zugeordnet wäre.

[0036] Die Ausgangstür 1 dieses Ausführungsbeispiels umfasst neben dem Türblatt 2 noch einen Türrahmen 34, welcher aus zwei senkrecht verlaufenden Seitenstreben und einer waagerecht verlaufenden Querstrebe gebildet sein mag. Die Querstrebe des Türrahmens 34 kann eine Anzeige 26 mit Ampelfunktion, beinhalten. Die Ampelfunktion wird beispielsweise dadurch gewährleistet, dass unterschiedliche Symbole und/oder unterschiedliche Farben, etwa rot und grün, ein Betreten des Durchgangskontrollsystems erlauben oder verbieten. Es ist bevorzugt, dass eine Haltestange an der Querstrebe des Türrahmens 34 befestigt ist, an deren anderem Ende sich eine Überwachungskamera 30 befindet. Die Überwachungskamera 30 ist mit Hilfe der Haltestange vorzugsweise so positioniert, dass sie den Bereich des Durchgangs 36 überwacht und in einer Vorderansicht des Durchgangskontrollsystems etwa mittig oberhalb des Durchgangs 36 angeordnet ist.

[0037] Vorteilhafterweise im Bereich der rechten Seitenstrebe des Türrahmens 34 befindet sich ein Sensor 35 für Handbiometrie, beispielsweise für die Aufnahme eines Fingerabdrucks, und außerdem ein Träger 4 zur Halterung des Türblatts 2. Der Träger 4 dieses Ausführungsbeispiels ist mit einer Befestigung 3 des Türblatts 2 verbunden, welche das Türblatt 2 mit dem Träger 4 verbindet. Gemäß Fig. 1 ist ein Kamerasystem 5 bevorzugt an der Ausgangsseite des Türblatts 2 befestigt. Das Kamerasystem 5 umfasst insbesondere eine verfahrbare Einheit 6, welche innerhalb des Kamerasystems 5 in Höhenrichtung verfahrbar gelagert ist. In diesem Ausführungsbeispiel weist die verfahrbare Einheit 6 einen Bildschirm 14 und bevorzugt eine Mehrzahl an Kameras 9, 42 auf. Die Kameras 9, 42 sind in Fig. 2 gezeigt und befinden sich bevorzugt oberhalb des Bildschirms 14. Eine Porträtkamera 9 dient der Erstellung von Porträtaufnahmen der zu identifizierenden Personen zum Zwecke des Abgleichs mit ausgelesenen Daten der Identifikationsdokumente. Eine bevorzugte Livebild-Kamera 42 ist mit dem Bildschirm 14 verbunden, so dass Livebilder der Livebild-Kamera 42 auf dem Bildschirm 14 angezeigt werden können.

[0038] In Fig. 2 ist ferner zu erkennen, dass der Träger 4 dieses Ausführungsbeispiels eine Schwenkachse 32 aufweist, welche von einem Halter 31 gehalten wird und auf einem Standbein 45 des Trägers 4 angeordnet ist. Der Halter 4 ist zweckmäßigerweise mit der Seitenstrebe des Türrahmens 34 verbunden bzw. in diese integriert. Die Befestigung 3 ist bevorzugt an der Eingangsseite des Türblatts 2, beispielsweise mittels Schrauben, befestigt. Hierzu sind Schrauben von der Ausgangsseite des Türblatts 2 durch entsprechende Schraubenlöcher des Türblatts 2 hindurchgeführt, um in entsprechenden Gewindebohrungen der Befestigung 3 verankert zu werden.

[0039] Das Kamerasystem 5 nach Fig. 2 umfasst ein Gehäuse 7, innerhalb welchem sich die verfahrbare Einheit 6 befindet. Das Gehäuse 7 besitzt Seitenwände 13a bis 13c, wobei die Seitenwand 13a dem Träger 4 zugewandt ist und in der in Fig. 2 gezeigten Vorderansicht deutlich dicker ausgebildet ist als die Seitenwand 13b. In den Seitenwänden 13a, 13b dieses Ausführungsbeispiels befindet sich jeweils ein Leuchtstreifen, welcher jeweils durch eine Mehrzahl an Leuchtdioden gebildet ist. Die beiden Leuchtstreifen bilden zusammen eine Beleuchtungsvorrichtung 22, damit das jeweilige, aufzunehmende Gesicht korrekt ausgeleuchtet ist.

[0040] Die Seitenwände 13a, 13b umfassen vorzugsweise auch jeweils ein Element oder mehrere Elemente einer Fixierung 33, um das Kamerasystem 5 bzw. das Gehäuse 7 an dem Türblatt 2 zu befestigen. In diesem Ausführungsbeispiel umfasst die Fixierung 33 vier Schraublöcher in dem Türblatt 2 sowie vier Rändelschrauben, deren Kopf jeweils der Eingangsseite des Türblatts 2 zugeordnet ist und die in entsprechende Gewinde innerhalb des Gehäuses 7 eingreifen. Die untere Seitenwand 13c ist vorzugsweise ebenfalls dicker als die Seitenwand 13b.

[0041] In Fig. 3 ist das Kamerasystem 5 ohne Türblatt 2 dargestellt, so dass die Gewinde der Fixierung 33 im Gehäuse 7 erkennbar sind. Das Gehäuse 7 weist mit Blick auf die Seitenansicht der Fig. 3 neben der Seitenwand 13a eine Rückseite 11 sowie eine Vorderseite 12 auf, wobei die Vorderseite 12 dieses Ausführungsbeispiels eine transparente Öffnung 39 umfasst. In der Seitenansicht nach Fig. 3 ist außerdem ein bevorzugter verdickter Bereich 40 der Seitenwand 13a zu erkennen, welcher z.B. in einem unteren Abschnitt eine Kabelöffnung 41 aufweist.

[0042] Die transparente Öffnung 39 aus der Vorderansicht nach Fig. 3 ist bevorzugt als ein Loch ausgebildet, welches durch das transparente Material des Türblatts 2 abgedeckt wird. Die transparente Öffnung 39 ist dabei vorzugsweise so ausgebildet, dass sie einer überstrichenen Fläche der verfahrbaren Einheit 6 entspricht bzw. im Wesentlichen entspricht. Die überstrichene Fläche abzüglich der Fläche der verfahrbaren Einheit 6 in einer Vorderansicht ergibt eine freigegebene Fläche 10, durch welche in diesem Ausführungsbeispiel sowohl die zu identifizierende Person als auch Personen von der Ausgangsseite hindurchschauen können.

[0043] In Fig. 4 ist eine Rückansicht des Kamerasystems 5 dargestellt, wobei in dieser Figur eine Rückseitenplatte 43 weggelassen wurde, um den Blick auf das Innenleben des Kamerasystems 5 freizugeben. Bei dem Innenleben handelt es sich vor allem um einen Antrieb 8, welcher die Verfahrbarkeit der verfahrbaren Einheit 6 gewährleistet. Der Antrieb 8 umfasst insbesondere einen Elektromotor 20 in Form eines Schrittmotors mit Bremse, eine Führungsschiene 16 mit einem Zahnriemen 46, eine Stützschiene 19 sowie einen Führungsschlitten 17 auf der Führungsschiene 16. Weitere, hier nicht dargestellte Komponenten des Antriebs können beispielsweise eine Motorsteuerung oder eine Gleichspannungsversorgung sein.

[0044] Der Elektromotor 20 dieses Ausführungsbeispiels mag einen Nennstrom von 4 A ziehen und ein Haltemoment von 3,5 Nm ausüben, während der Schrittwinkel 1,8° betragen kann. Der Elektromotor 20 treibt den Zahnriemen 46 an, welcher in Höhenrichtung umlaufend angeordnet ist und mit welchem der Führungsschlitten 17 verbunden ist. Der Führungsschlitten 17 seinerseits ist mit der verfahrbaren Einheit 6 verbunden, welche diesem Ausführungsbeispiel außerdem auch eine Kabelabdeckung 38 aufweist. Die Kabelabdeckung 38 ist bevorzugt auch mit der Stützschiene 19 verbunden, so dass die verfahrbare Einheit 6 beidseitig auf Schienen 16, 19 gelagert ist, was zusätzliche Stabilität verleiht.

[0045] In der Kabelabdeckung 38 befinden sich in diesem Ausführungsbeispiel Kabel für eine 24-V-Spannungsversorgung, einen RS485-Bus, einen CAN-Bus, ein Ethernet-Kabel sowie ein Erdungskabel. Die Kabel werden zweckmäßigerweise von dem Bildschirm 14 bzw. den Kammeras 9, 42 durch die Kabelabdeckung 38 hindurch bis zu einer Schleppkette 18 geführt. In Fig. 4 ist erkennbar, dass die Schleppkette 18 einen gewissen Raum seitlich der Führungsschiene 16 beansprucht, so dass der verdickte Bereich 40 entsteht. Die Schleppkette 18 gewährleistet einen Mindestradius für Kabelbiegungen, so dass die Kabel geschont werden. Die Kabel werden innerhalb der Schleppkette 18 bis zu einem bevorzugten oberen Übergabepunkt 47 der Schleppkette 18 und von dort statisch fixiert nach unten geführt.

[0046] Vorzugsweise innerhalb der Seitenwand 13c und weiter vorzugsweise unterhalb des Elektromotors 20 befinden sich weitere Komponenten des Antriebs 8, beispielsweise die Motorsteuerung oder die 24-V-Gleichspannungsversorgung. Einige der Kabel werden zweckmäßigerweise durch die Kabelöffnung 41 in Fig. 4 nach außen geführt, unter ihnen das Erdungskabel, wenigstens ein Kabel zur Spannungsversorgung, sowie das Ethernet-Kabel. Bevorzugt Letzteres übermittelt die aufgenommenen Porträtfotos an eine Recheneinheit des Durchgangskontrollsystems bzw. der Kontrollanlage bzw. eines übergeordneten Servers. In einem unteren Bereich ist schließlich noch eine Beleuchtungssteuerung 37 angeordnet, welche mit der Beleuchtungsvorrichtung 22 verbunden ist.

[0047] In Fig. 5 ist die Rückansicht des Kamerasystems 5 abgebildet, wobei allerdings im Unterschied zu Fig. 4 die Rückseitenplatte 43 den Antrieb 8 zur Gänze verdeckt. Die Rückseitenplatte 43 weist eine Fensteröffnung 44 auf, welche in diesem Ausführungsbeispiel aus einem transparenten Kunststoff, beispielsweise Polycarbonat, besteht. Die Fensteröffnung 44 der Rückseitenplatte 43 entspricht von ihren Abmessungen her der transparenten Öffnung 39 der Vorderseite. Auf diese Weise gewährleistet das Kamerasystem 5 eine Transparenz sowohl mit Blickrichtung in den Durchgang 36 hinein als auch mit Blickrichtung aus diesem heraus. Hierdurch entsteht bei den zu identifizierenden Personen weniger das Gefühl, eingesperrt zu sein. Ganz besonders aber haben insbesondere Grenzbeamte auf der Ausgangsseite der Ausgangstür 1 einen besseren Einblick in den Durchgang 36 und können die dort befindlichen, zu identifizierenden Personen gegebenenfalls besser beobachten und deren Handlungen besser deuten.

[0048] Die Funktionsweise des Durchgangskontrollsystems ist wie folgt: Eine zu identifizierende Person, beispielsweise ein Passagier in einem Flughafengebäude, nähert sich dem Durchgangskontrollsystem. Die Anzeige 26 signalisiert mit einem grünen Feld, dass die Person das Durchgangskontrollsystem betreten kann. Die Person nähert sich dem Lesegerät, erkennt die intuitiv dargestellte Handlungsanweisung auf den Bildschirm 24 des Lesegerätes 23 und legt daraufhin ihr Identifikationsdokument auf den Scanner 25. Die Daten des Identifikationsdokumentes werden ausgelesen und an eine Recheneinheit übergeben. Daraufhin öffnet sich die Eingangstür 15 nach innen, so dass die Person den Durchgang 36 betreten kann.

[0049] Danach schließt sich die Eingangstür 15 wieder und die Person wird von der Überwachungskamera 30 überwacht. Aufgrund des Aufbaus des Durchgangskontrollsystems, insbesondere aufgrund der intuitiv als Ausgangstür zu erkennenden Ausgangstür 1, nähert sich die Person der Ausgangstür 1. In diesem Ausführungsbeispiel aktiviert die Öffnung der Eingangstür 15 auch eine Gesichtserkennung des Kamerasystems 5, welche auf die Aufnahmen der Livebild-Kamera 42 zurückgreift. Da Gesichter bereits aus einer Entfernung von mehreren Metern als Gesicht erkannt werden können, ist das Kamerasystem 5 dieses Ausführungsbeispiels bestrebt, das Gesicht der sich nähernden Person stets etwa in der Mitte des Aufnahmebereiches der Livebild-Kamera 42 zu halten. Dadurch passt die verfahrbare Einheit 6 mit jedem Schritt der sich nähernden Person ihre Höhenposition an die Körpergröße der zu identifizierenden Person an. Hierdurch verfährt die verfahrbare Einheit 6 ruhiger und gleichmäßiger, so dass sie nicht erst dann schnell verfahren muss, wenn die Person direkt vor der Ausgangstür 1 steht.

[0050] Es ist sehr bevorzugt, dass der Bildschirm 14 des Kamerasystems 5 zeigt, dass die Person dazu verleitet wird sich so zu bewegen bis ihr Gesicht mittig im Aufnahmebereich der Livebild-Kamera 42 bzw. der Porträtkamera 9 befindet. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass der Bildschirm 14 Markierungen abbildet, innerhalb welchen das Gesicht der Person befindlich sein muss. Hierzu wird das Livebild der Livebild-Kamera 42 auf den Bildschirm 14 übertragen, so dass die Person das Gefühl hat, als stünde sie einem Spiegel gegenüber.

[0051] Über die Livebild-Kamera 42 ermittelt das Kamerasystem 5 in diesem Ausführungsbeispiel auch, ob das Gesicht der zu identifizierenden Person ausreichend ausgeleuchtet ist. Hierzu werden Bilder der Livebild-Kamera 42 an die Beleuchtungssteuerung 37 übergeben, welche prüft, ob eine stärkere oder schwächere Beleuchtung benötigt wird. Daraufhin wird ein entsprechendes Signal an die Beleuchtungsvorrichtung 22 ausgegeben, um die Beleuchtung anzupassen. Sobald das Kamerasystem 5 bzw. die Beleuchtungssteuerung 37 neben der korrekten Position des Gesichtes auch die korrekte Beleuchtungsstärke registriert, wird ein Auslösesignal an die Porträtkamera 9 ausgegeben, welche daraufhin eine Porträtaufnahme der zu identifizierenden Person aufnimmt. Die Porträtkamera 9 besitzt eine verhältnismäßig hohe Auflösung, welche beispielsweise Porträtaufnahmen mit 13 MP erlaubt. Demgegenüber mag die Auflösung der Livebild-Kamera lediglich 2 MP betragen.

[0052] Die Porträtaufnahme wird dann vorzugsweise über das Ethernet-Kabel an die Recheneinheit übertragen bzw. mit dem ausgelesenen Bild des Identifikationsdokumentes abgeglichen. Dieser Abgleich mag beispielsweise über eine künstliche Intelligenz in Form eines neuronalen Netzes vorgenommen werden. Sofern das ausgelesene Porträt der zu identifizierenden Person mit der Porträtaufnahme der Porträtkamera 9 übereinstimmt, öffnet sich die Ausgangstür 1, indem ein Elektromotor die Schwenkachse 32 betätigt und das Türblatt 2 mitsamt dem Kamerasystem 5 nach außen aufgeschwenkt wird.

[0053] Optional kann, bevor oder nachdem die Porträtaufnahme stattfindet aber in jedem Falle bevor die Ausgangstür 1 geöffnet wird, auf dem Bildschirm 14 die Anweisung ausgegeben werden, dass die Person ihre Hand oder einen Finger der Hand auf den Sensor 35 für Handbiometrie auflegen soll. Der auf diese Weise ermittelte Fingerabdruck oder Handabdruck kann dann ebenfalls mit dem ausgelesenen Datensatz verglichen werden. Auf diese Weise kann über eine zweifache Prüfung eine größere Sicherheit bei der Identifikation der Personen erreicht werden. Auch ist es denkbar, dass diese beiden Identifikationsverfahren alternativ zum Einsatz gebracht werden. Ist beispielsweise die ausgelesene Porträtaufnahme veraltet gleichwohl aber ein Fingerabdruck in dem Identifikationsdokument gespeichert, so kann auf einen erfolgreichen Abgleich der Porträtaufnahmen verzichtet werden und stattdessen auf den erfolgreichen Vergleich des Fingerabdruckes vertraut werden.

[0054] Ist ein automatischer erfolgreicher Abgleich nicht möglich, so besteht die Option, dass die Porträtaufnahme sowie auch das ausgelesene Porträtbild an einen Grenzbeamten zur manuellen Überprüfung übermittelt werden. Gelangt dieser zu der Auffassung, dass beide Aufnahmen zu ein- und derselben Person gehören, so kann er manuell die Ausgangstür 1 öffnen. Alternativ kann er auch eine manuelle Überprüfung des Identifikationsdokumentes nebst Inaugenscheinnahme der zu identifizierenden Person vornehmen. Spätestens dann öffnet sich die Ausgangstür 1 für die nun identifizierte Person, woraufhin das Durchgangskontrollsystem frei wird und nach Schließen der Ausgangstür 1 erneut über die Anzeige 26 die Aufnahmebereitschaft signalisiert.

Bezugszeichenliste:



[0055] 
B.Z. Bezeichnung B.Z. Bezeichnung
1 Ausgangstür 26 Anzeige
2 Türblatt 27 Geländer
3 Befestigung 28 oberer Rand des Geländers
4 Träger 29 Geländerwand
5 Kamerasystem 30 Überwachungskamera
6 verfahrbare Einheit 31 Halter
7 Gehäuse 32 Schwenkachse
8 Antrieb 33 Fixierung
9 Porträtkamera 34 Türrahmen
10 freigegebene Fläche 35 Sensor für Handbiometrie
11 Rückseite 36 Durchgang
12 Vorderseite 37 Beleuchtungssteuerung
13a, b, c Seitenwände 38 Kabelabdeckung
14 Bildschirm 39 transparente Öffnung
15 Eingangstür 40 verdickter Bereich
16 Führungsschiene 41 Kabelöffnung
17 Führungsschlitten 42 Livebild-Kamera
18 Schleppkette 43 Rückseitenplatte
19 Stützschiene 44 Fensteröffnung
20 Elektromotor 45 Standbein
21 Geländerfuß 46 Zahnriemen
22 Beleuchtungsvorrichtung 47 Übergabepunkt
23 Lesegerät    
24 Bildschirm    
25 Scanner    



Ansprüche

1. Durchgangskontrollsystem mit wenigstens einer Ausgangstür (1), wobei die Ausgangstür (1) ein Türblatt (2) umfasst, wobei das Türblatt (2) eine Eingangsseite und eine Ausgangsseite besitzt, wobei das Türblatt (2) zur Aufhängung an einem Träger (4) befestigt ist, wobei das Türblatt (2) ein transparentes Material umfasst, wobei an dem Türblatt (2) ein Kamerasystem (5) angeordnet ist,

wobei das Kamerasystem (5) eine verfahrbare Einheit (6), ein Gehäuse (7) und einen Antrieb (8) für die verfahrbare Einheit (6) aufweist, wobei die verfahrbare Einheit (6) und der Antrieb (8) innerhalb des Gehäuses (7) angeordnet sind, wobei das Gehäuse (7) relativ zum Türblatt (2) unbeweglich fixiert ist, wobei die verfahrbare Einheit (6) innerhalb des Gehäuses (7) in Höhenrichtung verfahrbar ist, wobei die verfahrbare Einheit (6) eine Porträtkamera (9) umfasst,

wobei die verfahrbare Einheit (6) über den Verfahrweg und die Fläche der verfahrbaren Einheit (6) in einer Vorderansicht eine überstrichene Fläche definiert, wobei die überstrichene Fläche abzüglich der Fläche der verfahrbaren Einheit eine freigegebene Fläche (10) bestimmt, wobei das Gehäuse (7) eine Rückseite (11) sowie eine Vorderseite (12) aufweist, wobei die Rückseite (11) über Seitenwände (13) mit der Vorderseite (12) des Gehäuses (7) verbunden ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Rückseite (11) des Gehäuses (7) über wenigstens einen Abschnitt der überstrichenen Fläche hinweg transparent ist.


 
2. Durchgangskontrollsystem nach Anspruch 1, wobei die Vorderseite (12) des Gehäuses (7) dem Türblatt (2) bzw. der Ausgangsseite des Türblatts (2) zugewandt ist.
 
3. Durchgangskontrollsystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Kamerasystem (5) einen Bildschirm (14) aufweist, wobei der Bildschirm (14) vorzugsweise verfahrbar ist und weiter vorzugsweise mit der Porträtkamera (9) die verfahrbare Einheit (6) bildet.
 
4. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Vorderseite (12) des Gehäuses (7) eine transparente Öffnung (39) aufweist, wobei bevorzugt ist, dass die transparente Öffnung (39) als ein Loch in der Vorderseite (12) des Gehäuses (7) ausgebildet ist, wobei das Loch von dem Türblatt (2) bedeckt ist.
 
5. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Rückseite (11) des Gehäuses (7) ein transparentes Fenster (44) umfasst.
 
6. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Durchgangskontrollsystem eine Eingangstür (15) und einen Durchgang (36) zwischen der Eingangstür (15) und der Ausgangstür (1) aufweist.
 
7. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Durchgangskontrollsystem ein Lesegerät (23) zum Auslesen von Identifikationsdokumenten umfasst.
 
8. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Ausgangstür (1) eine, vorzugsweise motorgetriebene, Schwenktür ist, welche bevorzugt einflügelig ausgebildet ist.
 
9. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Antrieb (8) eine sich in Höhenrichtung erstreckende Führungsschiene (16) und vorzugsweise eine sich in Höhenrichtung erstreckende Stützschiene (19) aufweist.
 
10. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Antrieb (8) eine Schleppkette (18) umfasst, wobei die Schleppkette (18) vorzugsweise der dem Träger (4) zugewandten Seite des Gehäuses (7) zugeordnet ist.
 
11. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei wenigstens eine Seitenwand (13) bzw. das Gehäuse (7) in einer Vorderansicht wenigstens einen Teil des Antriebs (8) verdeckt.
 
12. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei das Kamerasystem (5) eine Beleuchtungsvorrichtung (22) für die Kameraaufnahmen umfasst, wobei die Beleuchtungsvorrichtung (22) bevorzugt in wenigstens einer Seitenwand (13a, 13b, 13c) angeordnet ist.
 
13. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei das Durchgangskontrollsystem ein System zur Erkennung der Körpergröße von zu identifizierenden Personen aufweist, wobei das System zur Erkennung der Körpergröße vorzugsweise eine Gesichtserkennung umfasst.
 
14. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei die Ausgangstür (1) einen Türrahmen (34) aufweist.
 
15. Kontrollanlage mit wenigstens zwei Durchgangskontrollsystemen nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei beide Durchgangskontrollsysteme nebeneinander angeordnet sind und jeweils beidseitig von einem Geländer begrenzt werden, wobei die beiden Durchgangskontrollsysteme zwischen sich ein gemeinsames Geländer teilen.
 




Zeichnung




















Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente