[0001] Die Erfindung betrifft ein Durchgangskontrollsystem mit wenigstens einer Ausgangstür,
wobei die Ausgangstür ein Türblatt umfasst, wobei das Türblatt eine Eingangsseite
und eine Ausgangsseite besitzt, wobei das Türblatt zur Aufhängung an einem Träger
befestigt ist, wobei das Türblatt ein transparentes Material umfasst, wobei an dem
Türblatt ein Kamerasystem angeordnet ist, wobei das Kamerasystem eine verfahrbare
Einheit, ein Gehäuse und einen Antrieb für die verfahrbare Einheit aufweist, wobei
die verfahrbare Einheit und der Antrieb innerhalb des Gehäuses angeordnet sind, wobei
das Gehäuse relativ zum Türblatt unbeweglich fixiert ist, wobei die verfahrbare Einheit
innerhalb des Gehäuses in Höhenrichtung verfahrbar ist, wobei die verfahrbare Einheit
eine Porträtkamera umfasst, wobei die verfahrbare Einheit über den Verfahrweg und
die Fläche der verfahrbaren Einheit in einer Vorderansicht eine überstrichene Fläche
definiert, wobei die überstrichene Fläche abzüglich der Fläche der verfahrbaren Einheit
eine freigegebene Fläche bestimmt, wobei das Gehäuse eine Rückseite sowie eine Vorderseite
aufweist, wobei die Rückseite über Seitenwände mit der Vorderseite des Gehäuses verbunden
ist.
[0002] Ein derartiges Durchgangskontrollsystem, beispielsweise für Flughäfen, ist bereits
aus
WO 2010/078856 A1 bekannt und umfasst eine Eingangstür aus Glas, eine Ausgangstür aus Glas sowie einen
dazwischen liegenden Durchgang. Vor der Eingangstür befindet sich ein Lesegerät für
Identifikationsdokumente (z.B. Ausweise bzw. Pässe), welches die Eingangstür nach
Auslesen eines vorgelegten Identifikationsdokumentes, insbesondere eines Ausweisfotos,
öffnet. Die zu identifizierende Person passiert dann die offene Eingangstür, welche
sich daraufhin wieder schließt. Sie befindet sich nun im Durchgang und stellt sich
vor die Eingangsseite der noch geschlossenen Ausgangstür. Ein Kamerasystem ist an
der Ausgangsseite der Ausgangstür angeordnet und umfasst eine höhenverfahrbare Einheit
mit einer Porträtkamera und einem Bildschirm. Die höhenverfahrbare Einheit wird in
die Höhenposition des Kopfes der zu identifizierenden Person gebracht, so dass die
Person die eigene Kameraaufnahme im Bildschirm betrachten und gegebenenfalls auf Anweisung
hin korrigieren kann. Eine Recheneinheit vergleicht die Kameraaufnahme mit dem ausgelesenen
Ausweisfoto und öffnet die Ausgangstür bei Übereinstimmung.
[0003] Das Kamerasystem aus
WO 2010/078856 A1 umfasst einen auf der Ausgangsseite der Ausgangstür in Schwenkachsennähe angeordneten
Antrieb, welcher die verfahrbare Einheit trägt. Die verfahrbare Einheit ist eingehaust
und zwecks Verfahrbarkeit nicht am Türblatt befestigt, sondern über zwei Arme starr
mit einem Führungsschlitten auf einer Führungsschiene des Antriebs verbunden. Nachteilig
ist, dass die verfahrbare Einheit und der Führungsschlitten gegenüber der Umwelt verhältnismäßig
ungeschützt sind. So gelangt im Bereich des Führungsschlittens schnell Staub zwischen
den Führungsschlitten und die Führungsschiene. Auch kann die vorzugsweise schnell
verfahrbare Einheit neugierige Kinder verletzen.
[0004] Aus der Praxis ist es daher bekannt, die verfahrbare Einheit gemeinsam mit dem Antrieb
in einem Gehäuse des Kamerasystems anzuordnen. Dieses Gehäuse schützt die verfahrbare
Einheit sowie den Antrieb vor der Umwelt und umfasst eine Vorder- und eine Rückseite,
welche über Seitenwände miteinander verbunden sind. Das Gehäuse bildet einen abgeschlossenen
Raum, welcher erheblich zur Langlebigkeit der verfahrbaren Einheit und insbesondere
des empfindlichen Antriebes beiträgt und nebenbei das Gesamtbild der Ausgangstür bzw.
des Kamerasystems abrundet.
[0005] Manchmal sind Ausweisfotos veraltet, so dass auch bei optimalen Aufnahmebedingungen
(ausreichende Beleuchtung, mehrere Einzelaufnahmen, richtige Höhenposition, etc.)
und mit modernster künstlicher Intelligenz bzw. Algorithmik die Kameraaufnahme nicht
dem Ausweisfoto zugeordnet werden kann. Deswegen sind hinter den Durchgangskontrollen
oft Grenzbeamte stationiert, welche im Bedarfsfall eine manuelle Überprüfung vornehmen.
Eine andere Aufgabe der Grenzbeamten ist es, den Bereich der Durchgangskontrollen
zu überwachen. Nachteilig an diesen bekannten Systemen aus der Praxis ist, dass die
Grenzbeamten keinen ungehinderten Blick in den Durchgang haben, weil das aufgrund
der Verfahrbarkeit recht große Gehäuse die Sicht in den Durchgang versperrt. Der Erfindung
liegt somit die Aufgabe zugrunde, den Grenzbeamten eine bessere Überwachung der Durchgänge
zu bieten.
[0006] Diese Aufgabe wird bzw. diese Aufgaben werden gelöst durch ein Durchgangskontrollsystem
mit wenigstens einer Ausgangstür, wobei die Ausgangstür ein Türblatt umfasst, wobei
das Türblatt eine Eingangsseite und eine Ausgangsseite besitzt, wobei das Türblatt
zur Aufhängung an einem Träger befestigt ist, wobei das Türblatt ein transparentes
Material umfasst, wobei an dem Türblatt ein Kamerasystem angeordnet ist, wobei das
Kamerasystem eine verfahrbare Einheit, ein Gehäuse und einen Antrieb für die verfahrbare
Einheit aufweist, wobei die verfahrbare Einheit und der Antrieb innerhalb des Gehäuses
angeordnet sind, wobei das Gehäuse relativ zum Türblatt unbeweglich fixiert ist, wobei
die verfahrbare Einheit innerhalb des Gehäuses in Höhenrichtung verfahrbar ist, wobei
die verfahrbare Einheit eine Porträtkamera umfasst, wobei die verfahrbare Einheit
über den Verfahrweg und die Fläche der verfahrbaren Einheit in einer Vorderansicht
eine überstrichene Fläche definiert, wobei die überstrichene Fläche abzüglich der
Fläche der verfahrbaren Einheit eine freigegebene Fläche bestimmt, wobei das Gehäuse
eine Rückseite sowie eine Vorderseite aufweist, wobei die Rückseite über Seitenwände
mit der Vorderseite des Gehäuses verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rückseite des Gehäuses über wenigstens einen Abschnitt der überstrichenen Fläche
hinweg transparent ist.
[0007] Der Erfindung liegt zunächst die Erkenntnis zugrunde, dass es eine Vielzahl an Möglichkeiten
gibt, die Überwachung des Durchgangs zu verbessern. Beispielsweise ist es möglich,
in dem Durchgang gleich mehrere Überwachungskameras an verschiedenen Stellen zu positionieren.
Dies ermöglicht ganz grundsätzlich eine deutlich bessere Überwachung, welche zudem
keine Grenzbeamten vor Ort erfordert. Allerdings wurde gefunden, dass diese Art der
Überwachung für die Grenzbeamten ermüdend ist und in der Folge Nachlässigkeit provoziert.
Es wurde ferner gefunden, dass diese Art der Überwachung auch für künstliche Intelligenz
zu komplex ist, so dass diese Art der Überwachung jedenfalls in absehbarer Zeit nicht
möglich erscheint.
[0008] Eine andere Möglichkeit der besseren Überwachung der Durchgänge besteht darin, das
Kamerasystem nicht an der Ausgangstür, sondern an Seitenwänden des Durchgangs anzuordnen,
so dass die Ausgangstür aus Glas eine freie Sicht für die Grenzbeamten auf den Durchgang
gewährleistet. Dies allerdings hat den Nachteil, dass die zu identifizierenden Personen
nicht instinktiv auf die Ausgangstür zulaufen und davor stehen bleiben, sondern zu
dem Kamerasystem an der Seitenwand gelenkt werden müssen. Die Lenkung kann beispielsweise
optisch und/oder akustisch von statten gehen. Es wurde jedoch gefunden, dass dies
für Verzögerungen im Ablauf sorgt, so dass der Durchsatz spürbar verringert wird.
[0009] Insbesondere wurde gefunden, dass ein wenigstens teilweise transparentes Kamerasystem
einen solchen Einblick in den Bereich des Durchgangs gewährt, dass hinter der Durchgangskontrolle
stationierte Grenzbeamte dies für ihre Arbeit als ausreichend empfinden. Die Grenzbeamten
können alle wesentlichen Bewegungen der zu identifizierenden Personen wahrnehmen und
deuten. Diese Art der Überwachung ist deutlich weniger ermüdend für Grenzbeamte und
ermöglicht zugleich einen hohen Durchsatz an zu identifizierenden Personen. Im Ergebnis
wird die eingangs genannte Aufgabe besonders zufriedenstellend gelöst.
[0010] Die eingangs genannte Aufgabe wird auch gelöst durch ein Durchgangskontrollsystem
mit wenigstens einer Ausgangstür, wobei die Ausgangstür ein Türblatt umfasst, wobei
das Türblatt eine Eingangsseite und eine Ausgangsseite besitzt, wobei das Türblatt
zur Aufhängung an einem Träger befestigt ist, wobei das Türblatt ein transparentes
Material umfasst, wobei an dem Türblatt ein Kamerasystem angeordnet ist, wobei das
Kamerasystem eine verfahrbare Einheit, ein Gehäuse und einen Antrieb für die verfahrbare
Einheit aufweist, wobei die verfahrbare Einheit und der Antrieb innerhalb des Gehäuses
angeordnet sind, wobei das Gehäuse relativ zum Türblatt unbeweglich fixiert ist, wobei
die verfahrbare Einheit innerhalb des Gehäuses in Höhenrichtung verfahrbar ist, wobei
die verfahrbare Einheit eine Porträtkamera umfasst, wobei die verfahrbare Einheit
über den Verfahrweg und die Fläche der verfahrbaren Einheit in einer Vorderansicht
eine überstrichene Fläche definiert, wobei die überstrichene Fläche abzüglich der
Fläche der verfahrbaren Einheit eine freigegebene Fläche bestimmt, wobei das Gehäuse
eine Rückseite sowie eine Vorderseite aufweist, wobei die Rückseite über Seitenwände
mit der Vorderseite des Gehäuses verbunden ist.
[0011] Der Begriff "transparent" meint vorzugsweise ein klares Material ohne wahrnehmbare
Streuung, so dass bevorzugtermaßen ein Betrachter mit Blick durch das transparente
Material ein scharfes Bild erkennt. Transparente Materialien sind beispielsweise Gläser
für Fensterscheiben oder Acrylglas (Polymethylmetacrylat, PMMA). Unter den Ausdruck
"transparente Materialien" fallen insbesondere auch Sicherheitsgläser oder Polycarbonate.
Es ist bevorzugt, dass opake Materialien von dem Ausdruck "transparente Materialien"
ausgeschlossen sind. Weiter bevorzugt sind auch stark streuende Materialien von dem
Ausdruck "transparente Materialien" nicht umfasst. Mit dem Begriff "stark streuend"
sind jene Materialien gemeint, bei denen die Umrisse von Personen nicht mehr scharf
sind und die Konturen nur noch als diffuse Schatten erscheinen. Der Begriff "transparent"
kann sich auf eine oder auf beide Blickrichtungen beziehen. Es ist möglich, dass das
Türblatt mit einer spiegelnden Beschichtung versehen ist, so dass nur die Blickrichtung
von der Ausgangsseite zur Eingangsseite des Türblatts möglich ist.
[0012] Das Durchgangskontrollsystem ist zweckmäßigerweise als Einbahnweg ausgestaltet. Steht
eine zu identifizierende Personen vor der Ausgangstür und wartet, dass diese sich
öffnet, so ist die der Person zugewandte Seite des Türblatts die Eingangsseite, während
die andere Seite des Türblatts die Ausgangsseite ist. Eine Betrachtung des Durchgangskontrollsystems
mit Blick auf die Eingangsseite des Türblatts entspricht einer Vorderansicht des Durchgangskontrollsystems
bzw. der jeweiligen Komponente. Der Blick aus der entgegengesetzten Richtung entspricht
somit der Rückansicht des Durchgangskontrollsystems bzw. der jeweiligen Komponente.
Die Ausgangstür bzw. das Durchgangskontrollsystem definiert zweckmäßigerweise eine
Durchgangsrichtung.
[0013] Der Ausdruck "unbeweglich fixiert" meint vorzugsweise, dass das Gehäuse beispielsweise
über Schrauben oder über eine Verklebung oder über Rastmittel an dem Türblatt fixiert
ist und dann - abgesehen von einem Lösen der Verbindung zwischen Gehäuse und Türblatt
- nicht mehr relativ zum Türblatt beweglich ist. Beispielsweise ist in
WO 2010/078 856 A1 eine verfahrbare Einheit mit einem Gehäuse gezeigt, welches zwar an dem Türblatt
angeordnet ist, allerdings in Höhenrichtung relativ zu dem Türblatt verfahrbar ist,
so dass das Gehäuse nach diesem Stand der Technik relativ zum Türblatt beweglich fixiert
ist.
[0014] Der Ausdruck "überstrichene Fläche" meint bevorzugt diejenige Fläche, welche durch
die Fläche der verfahrbaren Einheit in einer Vorderansicht bestimmt wird, wenn alle
Höhenpositionen nacheinander abgefahren werden. Beispielsweise im Falle einer verfahrbaren
Einheit mit einem rein rechteckförmigen Umriss in der Vorderansicht ergibt sich eine
überstrichene Fläche aus der Breite des Rechtecks der verfahrbaren Einheit multipliziert
mit einem Höhenunterschied zwischen der oberen Kante in der höchsten Höhenposition
und der unteren Kante in der tiefsten Höhenposition der verfahrbaren Einheit. Die
verfahrbare Einheit weist vorzugsweise einen Verfahrweg in Höhenrichtung von wenigstens
0,5 m bzw. 0,7 m bzw. 0,8 m auf. Es ist von Vorteil, dass die verfahrbare Einheit
einen Verfahrweg in Höhenrichtung von höchstens 1,8 m bzw. 1,5 m bzw. 1,3 m besitzt.
Es ist zweckmäßig dass der Begriff "verfahrbare Einheit" insbesondere eine oder mehrere
Kameras sowie wenigstens einen Bildschirm und darüber hinaus vorzugsweise auch noch
Kabel bzw. eine Kabelabdeckung, nicht aber beispielsweise einen Führungsschlitten
oder einen Zahnriemen umfasst. Der Ausdruck "wenigstens ein Abschnitt der überstrichenen
Fläche" meint vorzugsweise wenigstens 30 %, weiter vorzugsweise wenigstens 50 % bzw.
70 % bzw. 90 % der überstrichenen Fläche.
[0015] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Vorderseite des Gehäuses
dem Türblatt bzw. der Ausgangsseite des Türblatts zugewandt. Vorteilhafterweise ist
das Kamerasystem bzw. das Gehäuse bzw. die Vorderseite des Gehäuses mit dem Türblatt
bzw. mit der Ausgangsseite des Türblatts verbunden bzw. liegt daran an. Es ist bevorzugt,
das Gehäuse des Kamerasystems bzw. das Kamerasystem über wenigstens eine Schraubverbindung
und vorzugsweise über mehrere Schraubverbindungen mit dem Türblatt zu verbinden. Zweckmäßigerweise
befinden sich Schraubenköpfe der Schraubverbindungen auf einer Eingangsseite des Türblatts
und durchgreifen Schraublöcher in dem Türblatt, wobei das Kamerasystem bzw. das Gehäuse
Gewindebohrungen für Schrauben, vorzugsweise Rändelschrauben, aufweist.
[0016] Es ist sehr bevorzugt, dass das Kamerasystem einen Bildschirm aufweist, wobei der
Bildschirm vorzugsweise verfahrbar ist und weiter vorzugsweise mit der Porträtkamera
die verfahrbare Einheit bildet. Vorzugsweise ist der Bildschirm der verfahrbaren Einheit
unterhalb der Porträtkamera angeordnet. Es ist möglich, dass der Bildschirm eine Portätufnahme
der Porträtkamera bzw. Livebilder der Porträtkamera darstellt. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform umfasst die verfahrbare Einheit eine Livebild-Kamera. Es ist bevorzugt,
dass der Bildschirm Bilder, insbesondere Livebilder der Livebild-Kamera darstellt.
Es ist sehr bevorzugt, dass der Bildschirm mit Hilfe der Livebild-Kamera die Funktion
eines Spiegels übernimmt. Es ist grundsätzlich möglich, dass eine Kamera zugleich
Porträtaufnahmen und Livebild-Kamera ist. Bevorzugt ist, dass die Porträtkamera und
die Livebild-Kamera wenigstens zwei unterschiedliche Kameras sind. Es ist von Vorteil,
dass die Auflösung der Porträtkamera größer ist als die Auflösung der Livebild-Kamera.
Die Auflösung der Porträtkamera mag beispielsweise 13 Megapixel (MP) bei einer Brennweite
von 3,8 mm betragen. Die Auflösung der Livebild-Kamera mag beispielsweise 2 MP betragen.
Es ist von Vorteil, wenn die Auflösung bzw. Pixelzahl der Porträtkamera wenigstens
um einen Faktor 2, vorzugsweise um einen Faktor 3 oder 4 größer ist als die Auflösung
bzw. Pixelzahl der Livebild-Kamera. Die Livebild-Kamera umfasst vorteilhafterweise
wenigstens zwei Einzelkameras für die Aufnahme von Stereobildern und/oder einen RGB-Sensor
und/oder einen Infrarot-Projektor. Es ist sehr bevorzugt, dass die Livebild-Kamera
Daten zur Erstellung von dreidimensionalen Bildern aufnehmen kann.
[0017] Es ist sehr bevorzugt, dass die Vorderseite des Gehäuses eine transparente Öffnung
aufweist, wobei bevorzugt ist, dass die transparente Öffnung als ein Loch in der Vorderseite
des Gehäuses ausgebildet ist. Es ist bevorzugt, dass die transparente Öffnung bzw.
das Loch von dem Türblatt in einer Vorderansicht bedeckt ist. Vorteilhafterweise liegt
die Vorderseite des Gehäuses an der Ausgangsseite des Türblatts an. Es ist sehr bevorzugt,
dass die Ausgangsseite des Türblatts um die transparente Öffnung herum, vorzugsweise
vollständig umlaufend, an dem Türblatt anliegt. Es ist möglich, dass um die transparente
Öffnung herum ein Dichtungsmaterial angeordnet ist, so dass die transparente Öffnung
durch das Türblatt abgedichtet, vorzugsweise luftdicht abgedichtet, wird. Es ist von
Vorteil, dass in einer Vorderansicht die Größe der Fläche der transparenten Öffnung
der Größe der überstrichenen Fläche mit einer Abweichung von höchstens +/-50 % bzw.
+/-30 % bzw. +/-20 % bzw. +/-10 % bzw. +/-5 % entspricht. Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform ist die Fläche der transparenten Öffnung identisch bzw. im Wesentlichen
identisch zu der überstrichenen Fläche.
[0018] Besonders vorzugsweise umfasst die Rückseite des Gehäuses ein transparentes Fenster.
Es ist bevorzugt, dass das Gehäuse eine Rückseitenplatte aufweist, welche wenigstens
einen Teil der Fläche des Kamerasystems in einer Rückansicht bedeckt. Es ist vorteilhaft,
dass die Rückseitenplatte das transparente Fenster umfasst. Das transparente Fenster
weist mit Vorteil ein transparentes Material auf, beispielsweise ein Glas bzw. ein
Sicherheitsglas oder aber, bevorzugt, einen transparenten Kunststoff. Bei dem transparenten
Kunststoff kann es sich z.B. um Acrylglas oder um ein Polycarbonat handeln. Vorzugsweise
umfasst die Rückseite bzw. Rückseitenplatte ein blickdichtes bzw. opakes Material,
welches vorzugsweise einen Rahmen des transparenten Fensters bildet. Es ist bevorzugt,
dass das opake Material als Rahmen des transparenten Fensters die restliche Fläche
der Rückseite des Kamerasystems bzw. des Gehäuses ausmacht. Vorzugsweise entspricht
in einer Rückansicht die die Größe der Fläche des transparenten Fensters der Größe
der überstrichenen Fläche mit einer Abweichung von höchstens +/-50 % bzw. +/-30 %
bzw. +/-20 % bzw. +/-10 % bzw. +/-5 %. Vorteilhafterweise ist die Größe der Fläche
des transparenten Fensters identisch bzw. im Wesentlichen identisch zu derjenigen
der transparenten Öffnung bzw. der überstrichenen Fläche.
[0019] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass das Durchgangskontrollsystem eine Eingangstür
und einen Durchgang zwischen der Eingangstür und der Ausgangstür aufweist. Bevorzugt
weist das Durchgangskontrollsystem in einer Vorderansicht beidseitig jeweils ein Geländer
auf. Das Geländer umfasst vorteilhafterweise einen Handlauf und/oder einen Geländerfuß
und/oder eine Geländerwand zwischen dem Handlauf und dem Geländerfuß. Die Geländerwand
mag ein transparentes Material, vorzugsweise Glas und besonders vorzugsweise ein Sicherheitsglas,
aufweisen. Die Eingangstür umfasst bevorzugt ein transparentes Material, weiter bevorzugt
ein Glas und besonders bevorzugt ein Sicherheitsglas. Die Eingangstür ist vorzugsweise
mit wenigstens einem Kontrastelement, beispielsweise in Streifenform, versehen. Die
Eingangstür mag zweiflügelig ausgebildet sein. Die Eingangstür ist vorzugsweise als
eine sich in Durchgangsrichtung öffnende Schwenktür ausgebildet.
[0020] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das Durchgangskontrollsystem
ein Lesegerät zum Auslesen von Identifikationsdokumenten. Identifikationsdokumente
sind beispielsweise Reisepässe oder Personalausweise. Das Lesegerät umfasst vorzugsweise
einen Bildschirm und/oder einen Scanner. Der Scanner ist vorzugsweise ausgebildet,
um Identifikationsdokumente optisch oder elektronisch auszulesen. Ein elektronisches
Auslesen kann beispielsweise über
near field communication per RFID-Technik geschehen. Ein optisches Auslesen mag über die Erstellung eines fotografischen
Abbilds mittels eines herkömmlichen Dokumentenscanners und anschließender Texterkennung
geschehen. Vorteilhafterweise stellt der Scanner bzw. das Lesegerät den ausgelesenen
Datensatz des Identifikationsdokumentes dem Durchgangskontrollsystem bzw. dessen Recheneinheit
bzw. einem übergeordneten Rechner/Server zur Verfügung. Es ist besonders bevorzugt,
dass das Durchgangskontrollsystem so ausgebildet ist, dass sich die Eingangstür öffnet,
sobald ein Datensatz eines Identifikationsdokumentes ausgelesen wurde. Es ist besonders
vorteilhaft, dass der ausgelesene Datensatz ein Lichtbild der zu identifizierenden
Person umfasst. Es liegt insbesondere im Rahmen der Erfindung, dass eine Porträtaufnahme
der Porträtkamera mit dem ausgelesenen Datensatz bzw. mit dem ausgelesenen Lichtbild
der zu identifizierenden Person verglichen wird. Es ist sehr bevorzugt, dass das Durchgangskontrollsystem
so ausgebildet ist, dass sich die Ausgangstür öffnet, sobald eine Übereinstimmung
zwischen dem ausgelesenen Lichtbild und der Porträtaufnahme festgestellt wird. Der
Abgleich zwischen dem ausgelesenen Lichtbild und der Porträtaufnahme kann über das
Durchgangskontrollsystem und/oder eine übergeordnete Recheneinheit und/oder manuell
vorgenommen werden.
[0021] Es ist bevorzugt, dass die Ausgangstür eine, vorzugsweise motorgetriebene, Schwenktür
ist, welche bevorzugt einflügelig ausgebildet ist. Vorzugsweise umfasst der Träger
eine Schwenkachse, welche zweckmäßigerweise in vertikaler Richtung orientiert ist.
Die Schwenkachse ist in einer Vorderansicht des Durchgangskontrollsystems bevorzugt
auf der rechten Seite angeordnet. Der Träger weist vorzugsweise einen Halter an einem
oberen Ende der Schwenkachse zur Halterung der Schwenkachse auf. Es ist zweckmäßig,
dass der Träger ein Standbein umfasst, wobei vorteilhafterweise die Schwenkachse auf
dem Standbein angeordnet ist. Es ist möglich, dass die Schwenkachse mit einer Befestigung
verbunden ist, wobei vorzugsweise die Befestigung mit dem Türblatt der Ausgangstür
verbunden ist. Die Befestigung mag Bestandteil des Türblatts sein und aus einem anderen
Material als das transparente Material bestehen. Die Befestigung kann insbesondere
ein Metall, beispielsweise ein Stahl, umfassen.
[0022] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Antrieb eine sich in Höhenrichtung erstreckende
Führungsschiene und vorzugsweise eine sich in Höhenrichtung erstreckende Stützschiene
aufweist. Es ist bevorzugt, dass der Antrieb einen Führungsschlitten auf der Führungsschiene
aufweist. Vorteilhafterweise umfasst die Führungsschiene einen Zahnriemen, wobei der
Zahnriemen zweckmäßigerweise mit dem Führungsschlitten verbunden ist. Bevorzugtermaßen
weist der Antrieb einen Elektromotor, vorzugsweise einen Schrittmotor, auf. Vorzugsweise
ist der Elektromotor mit dem Zahnriemen verbunden, so dass der Führungsschlitten entlang
der Führungsschiene verfahrbar ist. Es ist bevorzugt, dass der Antrieb einen Stützschlitten
aufweist, welcher auf der Stützschiene verfahrbar angeordnet ist. Es liegt im Rahmen
der Erfindung, dass die verfahrbare Einheit mit dem Führungsschlitten und/oder dem
Stützschlitten verbunden ist. Zweckmäßigerweise ist die verfahrbare Einheit in einer
Vorderansicht zwischen der Stützschiene und der Führungsschiene angeordnet. Es ist
bevorzugt, dass die Führungsschiene derjenigen Seite des Gehäuses bzw. des Kamerasystems
zugeordnet ist, welche dem Träger zugewandt ist. Vorteilhafterweise ist die Stützschiene
derjenigen Seite des Kamerasystems bzw. des Gehäuses zugeordnet, welche von dem Träger
abgewandt ist. Es ist zweckmäßig, dass die Führungsschiene und die Stützschiene zueinander
parallel ausgerichtet sind und vorteilhafterweise senkrecht verlaufen. Der Elektromotor
mag ein Haltemoment von 3 bis 4 Nm aufweisen und beispielsweise einen Nennstrom von
3 bis 5 A ziehen. Der Schrittwinkel des als Schrittmotor ausgebildeten Elektromotors
mag beispielsweise 1,5 bis 2° betragen. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der
Antrieb eine Motorsteuerung umfasst.
[0023] Gemäß einer sehr bevorzugten Ausführungsform umfasst der Antrieb eine Schleppkette,
wobei die Schleppkette vorzugsweise der dem Träger zugewandten Seite des Gehäuses
zugeordnet ist. Es ist bevorzugt, dass die Schleppkette innerhalb des Gehäuses angeordnet
ist. Die Schleppkette umfasst insbesondere Kabel zur Spannungsversorgung der verfahrbaren
Einheit und/oder Kabel zur Datenübertragung und/oder wenigstens ein Erdungskabel.
Kabel zur Datenübertragung können beispielsweise Buskabel, z.B. für einen CAN-Bus
oder einen RS485-Bus und/oder ein Ethernet-Kabel sein. Es ist bevorzugt, dass die
Schleppkette eine oder mehrere elektrische bzw. elektronische Verbindungen zwischen
der verfahrbaren Einheit und statisch fixierten Komponenten innerhalb des Kamerasystems
bzw. des Gehäuses herstellt.
[0024] Es ist besonders bevorzugt, dass wenigstens eine Seitenwand bzw. das Gehäuse in einer
Vorderansicht wenigstens einen Teil des Antriebs und vorzugsweise den gesamten Antrieb
verdeckt. Der Begriff "verdeckt" meint bevorzugt, dass der verdeckte Teil in einer
Vorderansicht, insbesondere aus der Perspektive einer 1,75 m großen Person in einer
Entfernung von 2 m zur Ausgangstür, aufgrund des Gehäuses bzw. der Seitenwände den
verdeckten Teil des Antriebs nicht sehen kann. Vorzugsweise entspricht in einer Vorderansicht
ein in die überstrichene Fläche hineinragender Anteil des Antriebs höchstens 50 %
bis 30 % bzw. 10 % bzw. 5 % der überstrichenen Fläche, so dass bevorzugt wenigstens
50 % bzw. 70 % bzw. 90 % bzw. 95 % der überstrichenen Fläche beim Hindurchsehen frei
von dem hineinragenden Anteil des Antriebs bleiben und den Blick hindurch erlauben.
Der Begriff "Seitenwand" meint vorzugsweise ein Element mit einem blickdichten bzw.
opaken Material, so dass der verdeckte Teil des Antriebs in einer Vorderansicht nicht
sichtbar ist. Die Seitenwand kann auch Flächen aufweisen, welche parallel zur Fläche
der Ausgangsseite der Ausgangstür ausgebildet sind. Vorzugsweise meint der Begriff
"Seitenwand" jene Gehäuseabschnitte, welche nicht zur Fläche der transparenten Öffnung
gehören. Es ist bevorzugt, dass in einer Vorderansicht links und rechts der transparenten
Öffnung befindliche Seitenwände die Führungsschiene und/oder die Stützschiene verdecken.
Vorzugsweise verdeckt eine Seitenwand unterhalb der transparenten Öffnung einen Elektromotor
und/oder eine Motorsteuerung und/oder eine Komponente zur Spannungsversorgung.
[0025] Vorteilhafterweise verdeckt in einer Vorderansicht des Kamerasystems die dem Träger
zugewandte Seitenwand die Schleppkette und/oder den Führungsschlitten. Es ist bevorzugt,
dass die dem Träger zugewandte Seitenwand des Kamerasystems in einer Vorderansicht
dicker ist als die abgewandte Seitenwand. Der Begriff "dicker" meint bevorzugt "ausgedehnter
in Richtung der Türblattbreite" in einer Vorderansicht. Vorzugsweise ist die dem Träger
zugewandte Seitenwand des Gehäuses wenigstens entlang eines Höhenabschnittes dicker
als die abgewandte Seitenwand. Es ist sehr bevorzugt, dass ein unterer Abschnitt der
dem Träger zugewandten Seitenwand dicker ist als ein oberer Abschnitt der dem Träger
zugewandten Seitenwand. Vorteilhafterweise verdeckt der dickere Abschnitt der dem
Träger zugewandten Seitenwand die Schleppkette.
[0026] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das Kamerasystem eine Beleuchtungsvorrichtung
für die Kameraaufnahmen, wobei die Beleuchtungsvorrichtung bevorzugt in wenigstens
einer Seitenwand angeordnet ist. Es ist sehr bevorzugt, dass die Beleuchtungsvorrichtung
einen Leuchtstreifen in der dem Träger abgewandten Seitenwand und/oder in der dem
Träger zugewandten Seitenwand aufweist. Der Leuchtstreifen oder die Leuchtstreifen
ist/sind bevorzugt länglich ausgebildet und erstrecken sich weiter bevorzugt in Höhenrichtung.
Der Leuchtstreifen bzw. die Leuchtstreifen umfasst bzw. umfassen zweckmäßigerweise
wenigstens eine Leuchtdiode und vorzugsweise eine Vielzahl an Leuchtdioden. Es ist
von Vorteil, dass die Leuchtdiode bzw. die Leuchtdioden von einem lichtstreuenden
Material abgedeckt sind. Es ist besonders bevorzugt, dass das Kamerasystem eine Beleuchtungssteuerung
aufweist. Die Beleuchtungssteuerung ist vorzugsweise mit der Porträtkamera und/oder
der Livebild-Kamera verbunden und ermittelt bevorzugt, ob das Gesicht der aufzunehmenden
Person korrekt beleuchtet ist. Die Beleuchtungssteuerung ist vorzugsweise so ausgebildet,
dass im Falle einer zu starken oder zu schwachen Beleuchtung des Gesichtes die Beleuchtungsvorrichtung
nachgeregelt wird. Zweckmäßigerweise wird die Beleuchtungssteuerung von dem Gehäuse
des Kamerasystems bzw. von einer Seitenwand bzw. von der Seitenwand unterhalb der
transparenten Öffnung verdeckt. Die Beleuchtungssteuerung mag beispielsweise einen
Mikrocontroller aufweisen.
[0027] Es ist besonders bevorzugt, dass das Durchgangskontrollsystem ein System zur Erkennung
der Körpergröße von zu identifizierenden Personen umfasst, wobei das System zur Erkennung
der Körpergröße vorzugsweise eine Gesichtserkennung aufweist. Gemäß einer Ausführungsform
ist das Durchgangskontrollsystem so ausgebildet, dass die verfahrbare Einheit so lange
verfahren wird, bis ein Gesicht einer direkt von der Ausgangstür stehenden Person
erkannt wird. Vorzugsweise wird die Gesichtserkennung aktiviert, sobald ein Auslösesignal
ausgegeben wurde. Das Auslösesignal kann beispielsweise bei Öffnung der Eingangstür
oder bei bzw. nach einem Auslesen des Identifikationsdokumentes ausgegeben werden.
Dann wird beispielsweise die Porträtkamera oder die Livebild-Kamera aktiviert und
die Gesichtserkennung gestartet, während sich die zu identifizierende Person noch
in Höhe der Eingangstür bzw. des Lesegerätes befindet. Es ist bevorzugt, dass das
Kamerasystem die verfahrbare Einheit so verfährt, dass das noch an der Eingangstür
bzw. an dem Lesegerät als Gesicht erkannte Objekt stets in einem mittleren Bereich
des Aufnahmebereiches der Porträtkamera bzw. der Livebild-Kamera gehalten wird, so
dass die verfahrbare Einheit vorzugsweise langsam bzw. sukzessive verfährt, bis die
zu identifizierende Person direkt vor der Ausgangstür steht. Hierdurch wird vermieden,
dass die verfahrbare Einheit schnelle Suchbewegungen durchführen muss, wenn die Person
sich unmittelbar vor dem Kamerasystem befindet. Dies erhöht die Langlebigkeit des
Kamerasystems deutlich. Gemäß einer anderen Ausführungsform umfasst das System zur
Erkennung der Körpergröße ein Lichtgitter mit mehreren waagerecht verlaufenden Lichtschranken
zur Ermittlung der Körpergröße.
[0028] Es ist möglich, dass die Ausgangstür einen Türrahmen aufweist. Der Türrahmen besitzt
vorzugsweise wenigstens eine und weiter vorzugsweise zwei Seitenstreben, welche sich
im Wesentlichen senkrecht erstrecken. Die beiden Seitenstreben des Türrahmens sind
zweckmäßigerweise in einer Vorderansicht links und rechts des Türblattes angeordnet.
Der Türrahmen besitzt vorteilhafterweise eine Querstrebe, welche zweckmäßigerweise
waagerecht angeordnet ist. Die Querstrebe verbindet bevorzugt die beiden Seitenstreben
und ist weiter bevorzugt oberhalb des Türblattes angeordnet.
[0029] Vorzugsweise umfasst das Durchgangskontrollsystem eine Anzeige mit Ampelfunktion.
Die Anzeige weist bevorzugt wenigstens ein Symbol zur Erlaubnis und wenigstens ein
Symbol zur Untersagung des Betretens des Durchgangskontrollsystems auf. Das Symbol
zur Erlaubnis bzw. zur Untersagung des Betretens kann beispielsweise ein Feld mit
wechselbaren Farben, beispielsweise rot und grün, sein. Es ist bevorzugt, dass die
Anzeige mit dem Türrahmen, insbesondere mit der Querstrebe, verbunden ist bzw. darin
integriert ist.
[0030] Zweckmäßigerweise umfasst das Durchgangskontrollsystem eine Überwachungskamera. Es
ist bevorzugt, dass die Überwachungskamera in einer Vorderansicht des Durchgangskontrollsystems
oberhalb des Kamerasystems bzw. oberhalb des Durchgangs angeordnet ist. Es ist von
Vorteil, dass die Überwachungskamera in einer Vorderansicht oberhalb eines mittleren
Drittels des Durchgangs befindlich ist. Es ist sehr bevorzugt, dass die Überwachungskamera
über eine Haltestange mit dem Türrahmen, insbesondere mit der Querstrebe, verbunden
ist.
[0031] Vorzugsweise umfasst das Durchgangskontrollsystem einen Sensor für Handbiometrie,
insbesondere einen Fingerabdrucksensor. Es ist bevorzugt, dass der Sensor für Handbiometrie
in einer Vorderansicht an dem Türrahmen, vorzugsweise rechts neben dem Türblatt, angeordnet
ist. Vorteilhafterweise ist der Sensor für Handbiometrie an einer Seitenstrebe, vorzugsweise
an der rechten Seitenstrebe, des Türrahmens angeordnet.
[0032] Die Erfindung lehrt zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe eine Kontrollanlage
mit wenigstens zwei Durchgangskontrollsystemen, wobei beide Durchgangskontrollsysteme
nebeneinander angeordnet sind und jeweils beidseitig von einem Geländer begrenzt werden,
wobei die beiden Durchgangskontrollsysteme zwischen sich ein gemeinsames Geländer
teilen. Es ist bevorzugt, dass beide Durchgangskontrollsysteme jeweils einen Türrahmen
aufweisen, wobei die beiden Türrahmen vorzugsweise miteinander verbunden sind.
[0033] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand mehrerer Figuren näher
erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Durchgangskontrollsystems mit
einem erfindungsgemäßen Kamerasystem,
- Fig. 2
- das an einer Ausgangstür montierte Kamerasystem aus Fig. 1 in einer Vorderansicht,
- Fig. 3
- das nicht montierte Kamerasystem aus Fig. 2 in einer Vorderansicht und einer Seitenansicht,
- Fig. 4
- das Kamerasystem aus Fig. 3 in einer Rückansicht ohne Rückseitenplatte und
- Fig. 5
- das Kamerasystem aus Fig. 4 mit Rückseitenplatte.
[0034] Das erfindungsgemäße Durchgangskontrollsystemen aus Fig. 1 umfasst in diesem Ausführungsbeispiel
eine zweiflügelige Eingangstür 15, eine einflügelige Ausgangstür 1 mit einem Türblatt
2 und einen dazwischenliegenden Durchgang 36. Die Eingangstür 15 und die Ausgangstür
1 definieren eine Durchgangssicherung. Beide Türen 1, 15 sind bevorzugt als Schwenktüren
ausgebildet, welche in Durchgangsrichtung aufschwenken bzw. geöffnet werden. Die Eingangstür
15 bzw. die Flügel der Eingangstür 15 sind vorzugsweise mit Kontraststreifen zur verbesserten
Wahrnehmung versehen, weil die Flügel der Eingangstür 15 bevorzugt aus einem transparenten
Sicherheitsglas hergestellt sind. Auch das Türblatt 2 der Ausgangstür 1 umfasst vorteilhafterweise
ein transparentes Sicherheitsglas. Der Durchgang 36 wird seitlich abgeschlossen von
jeweils einem Geländer 27. Das Geländer 27 dieses Ausführungsbeispiels weist einen
oberen Geländerrand 28, eine Geländerwand 29 aus Sicherheitsglas sowie einen Geländerfuß
21 auf. Der obere Geländerrand 28 dieses Ausführungsbeispieles ist als Handlauf ausgestaltet,
wobei er aber insbesondere auch als Kontraststreifen in Form einer Beschichtung des
Glases bzw. Sicherheitsglases der Geländerwand 29 ausgebildet sein kann. Das Durchgangskontrollsystem
ist vorzugsweise Bestandteil einer Kontrollanlage mit beispielsweise sechs Durchgangskontrollsystemen,
welche nebeneinander angeordnet sind. Zweckmäßigerweise teilen sich dann jeweils zwei
Durchgangskontrollsysteme das zwischen ihnen liegende Geländer 27.
[0035] Unmittelbar vor der Eingangstür 15 befindet sich in diesem Ausführungsbeispiel ein
Lesegerät 23, welches in eine Säule auf der rechten Seite der Eingangstür 15 integriert
ist. Das Lesegerät 23 umfasst einen Bildschirm 24, welcher vorzugsweise Handlungsanweisungen
für die Passagiere in Form von Videosequenzen und/oder Handlungsanweisungen in Textform
anzeigt. Das Lesegerät 23 weist mit Vorteil einen Scanner 25 auf, auf welchen gemäß
der Anweisungen des Bildschirms 24 Identifikationsdokumente aller Art, beispielsweise
Reisepässe oder Personalausweise, zum Auslesen aufgelegt werden können. Auf der linken
Seite der Eingangstür 15 ist nach Figur 1 ebenfalls eine Säule abgebildet, welche
allerdings kein Lesegerät trägt. Befindet sich hingegen links von dem dargestellten
Durchgangskontrollsystemen aus Fig. 1 ein weiteres Durchgangskontrollsystem, so wäre
auch diese Säule mit einem Lesegerät versehen, welches allerdings dem linken Durchgangskontrollsystem
zugeordnet wäre.
[0036] Die Ausgangstür 1 dieses Ausführungsbeispiels umfasst neben dem Türblatt 2 noch einen
Türrahmen 34, welcher aus zwei senkrecht verlaufenden Seitenstreben und einer waagerecht
verlaufenden Querstrebe gebildet sein mag. Die Querstrebe des Türrahmens 34 kann eine
Anzeige 26 mit Ampelfunktion, beinhalten. Die Ampelfunktion wird beispielsweise dadurch
gewährleistet, dass unterschiedliche Symbole und/oder unterschiedliche Farben, etwa
rot und grün, ein Betreten des Durchgangskontrollsystems erlauben oder verbieten.
Es ist bevorzugt, dass eine Haltestange an der Querstrebe des Türrahmens 34 befestigt
ist, an deren anderem Ende sich eine Überwachungskamera 30 befindet. Die Überwachungskamera
30 ist mit Hilfe der Haltestange vorzugsweise so positioniert, dass sie den Bereich
des Durchgangs 36 überwacht und in einer Vorderansicht des Durchgangskontrollsystems
etwa mittig oberhalb des Durchgangs 36 angeordnet ist.
[0037] Vorteilhafterweise im Bereich der rechten Seitenstrebe des Türrahmens 34 befindet
sich ein Sensor 35 für Handbiometrie, beispielsweise für die Aufnahme eines Fingerabdrucks,
und außerdem ein Träger 4 zur Halterung des Türblatts 2. Der Träger 4 dieses Ausführungsbeispiels
ist mit einer Befestigung 3 des Türblatts 2 verbunden, welche das Türblatt 2 mit dem
Träger 4 verbindet. Gemäß Fig. 1 ist ein Kamerasystem 5 bevorzugt an der Ausgangsseite
des Türblatts 2 befestigt. Das Kamerasystem 5 umfasst insbesondere eine verfahrbare
Einheit 6, welche innerhalb des Kamerasystems 5 in Höhenrichtung verfahrbar gelagert
ist. In diesem Ausführungsbeispiel weist die verfahrbare Einheit 6 einen Bildschirm
14 und bevorzugt eine Mehrzahl an Kameras 9, 42 auf. Die Kameras 9, 42 sind in Fig.
2 gezeigt und befinden sich bevorzugt oberhalb des Bildschirms 14. Eine Porträtkamera
9 dient der Erstellung von Porträtaufnahmen der zu identifizierenden Personen zum
Zwecke des Abgleichs mit ausgelesenen Daten der Identifikationsdokumente. Eine bevorzugte
Livebild-Kamera 42 ist mit dem Bildschirm 14 verbunden, so dass Livebilder der Livebild-Kamera
42 auf dem Bildschirm 14 angezeigt werden können.
[0038] In Fig. 2 ist ferner zu erkennen, dass der Träger 4 dieses Ausführungsbeispiels eine
Schwenkachse 32 aufweist, welche von einem Halter 31 gehalten wird und auf einem Standbein
45 des Trägers 4 angeordnet ist. Der Halter 4 ist zweckmäßigerweise mit der Seitenstrebe
des Türrahmens 34 verbunden bzw. in diese integriert. Die Befestigung 3 ist bevorzugt
an der Eingangsseite des Türblatts 2, beispielsweise mittels Schrauben, befestigt.
Hierzu sind Schrauben von der Ausgangsseite des Türblatts 2 durch entsprechende Schraubenlöcher
des Türblatts 2 hindurchgeführt, um in entsprechenden Gewindebohrungen der Befestigung
3 verankert zu werden.
[0039] Das Kamerasystem 5 nach Fig. 2 umfasst ein Gehäuse 7, innerhalb welchem sich die
verfahrbare Einheit 6 befindet. Das Gehäuse 7 besitzt Seitenwände 13a bis 13c, wobei
die Seitenwand 13a dem Träger 4 zugewandt ist und in der in Fig. 2 gezeigten Vorderansicht
deutlich dicker ausgebildet ist als die Seitenwand 13b. In den Seitenwänden 13a, 13b
dieses Ausführungsbeispiels befindet sich jeweils ein Leuchtstreifen, welcher jeweils
durch eine Mehrzahl an Leuchtdioden gebildet ist. Die beiden Leuchtstreifen bilden
zusammen eine Beleuchtungsvorrichtung 22, damit das jeweilige, aufzunehmende Gesicht
korrekt ausgeleuchtet ist.
[0040] Die Seitenwände 13a, 13b umfassen vorzugsweise auch jeweils ein Element oder mehrere
Elemente einer Fixierung 33, um das Kamerasystem 5 bzw. das Gehäuse 7 an dem Türblatt
2 zu befestigen. In diesem Ausführungsbeispiel umfasst die Fixierung 33 vier Schraublöcher
in dem Türblatt 2 sowie vier Rändelschrauben, deren Kopf jeweils der Eingangsseite
des Türblatts 2 zugeordnet ist und die in entsprechende Gewinde innerhalb des Gehäuses
7 eingreifen. Die untere Seitenwand 13c ist vorzugsweise ebenfalls dicker als die
Seitenwand 13b.
[0041] In Fig. 3 ist das Kamerasystem 5 ohne Türblatt 2 dargestellt, so dass die Gewinde
der Fixierung 33 im Gehäuse 7 erkennbar sind. Das Gehäuse 7 weist mit Blick auf die
Seitenansicht der Fig. 3 neben der Seitenwand 13a eine Rückseite 11 sowie eine Vorderseite
12 auf, wobei die Vorderseite 12 dieses Ausführungsbeispiels eine transparente Öffnung
39 umfasst. In der Seitenansicht nach Fig. 3 ist außerdem ein bevorzugter verdickter
Bereich 40 der Seitenwand 13a zu erkennen, welcher z.B. in einem unteren Abschnitt
eine Kabelöffnung 41 aufweist.
[0042] Die transparente Öffnung 39 aus der Vorderansicht nach Fig. 3 ist bevorzugt als ein
Loch ausgebildet, welches durch das transparente Material des Türblatts 2 abgedeckt
wird. Die transparente Öffnung 39 ist dabei vorzugsweise so ausgebildet, dass sie
einer überstrichenen Fläche der verfahrbaren Einheit 6 entspricht bzw. im Wesentlichen
entspricht. Die überstrichene Fläche abzüglich der Fläche der verfahrbaren Einheit
6 in einer Vorderansicht ergibt eine freigegebene Fläche 10, durch welche in diesem
Ausführungsbeispiel sowohl die zu identifizierende Person als auch Personen von der
Ausgangsseite hindurchschauen können.
[0043] In Fig. 4 ist eine Rückansicht des Kamerasystems 5 dargestellt, wobei in dieser Figur
eine Rückseitenplatte 43 weggelassen wurde, um den Blick auf das Innenleben des Kamerasystems
5 freizugeben. Bei dem Innenleben handelt es sich vor allem um einen Antrieb 8, welcher
die Verfahrbarkeit der verfahrbaren Einheit 6 gewährleistet. Der Antrieb 8 umfasst
insbesondere einen Elektromotor 20 in Form eines Schrittmotors mit Bremse, eine Führungsschiene
16 mit einem Zahnriemen 46, eine Stützschiene 19 sowie einen Führungsschlitten 17
auf der Führungsschiene 16. Weitere, hier nicht dargestellte Komponenten des Antriebs
können beispielsweise eine Motorsteuerung oder eine Gleichspannungsversorgung sein.
[0044] Der Elektromotor 20 dieses Ausführungsbeispiels mag einen Nennstrom von 4 A ziehen
und ein Haltemoment von 3,5 Nm ausüben, während der Schrittwinkel 1,8° betragen kann.
Der Elektromotor 20 treibt den Zahnriemen 46 an, welcher in Höhenrichtung umlaufend
angeordnet ist und mit welchem der Führungsschlitten 17 verbunden ist. Der Führungsschlitten
17 seinerseits ist mit der verfahrbaren Einheit 6 verbunden, welche diesem Ausführungsbeispiel
außerdem auch eine Kabelabdeckung 38 aufweist. Die Kabelabdeckung 38 ist bevorzugt
auch mit der Stützschiene 19 verbunden, so dass die verfahrbare Einheit 6 beidseitig
auf Schienen 16, 19 gelagert ist, was zusätzliche Stabilität verleiht.
[0045] In der Kabelabdeckung 38 befinden sich in diesem Ausführungsbeispiel Kabel für eine
24-V-Spannungsversorgung, einen RS485-Bus, einen CAN-Bus, ein Ethernet-Kabel sowie
ein Erdungskabel. Die Kabel werden zweckmäßigerweise von dem Bildschirm 14 bzw. den
Kammeras 9, 42 durch die Kabelabdeckung 38 hindurch bis zu einer Schleppkette 18 geführt.
In Fig. 4 ist erkennbar, dass die Schleppkette 18 einen gewissen Raum seitlich der
Führungsschiene 16 beansprucht, so dass der verdickte Bereich 40 entsteht. Die Schleppkette
18 gewährleistet einen Mindestradius für Kabelbiegungen, so dass die Kabel geschont
werden. Die Kabel werden innerhalb der Schleppkette 18 bis zu einem bevorzugten oberen
Übergabepunkt 47 der Schleppkette 18 und von dort statisch fixiert nach unten geführt.
[0046] Vorzugsweise innerhalb der Seitenwand 13c und weiter vorzugsweise unterhalb des Elektromotors
20 befinden sich weitere Komponenten des Antriebs 8, beispielsweise die Motorsteuerung
oder die 24-V-Gleichspannungsversorgung. Einige der Kabel werden zweckmäßigerweise
durch die Kabelöffnung 41 in Fig. 4 nach außen geführt, unter ihnen das Erdungskabel,
wenigstens ein Kabel zur Spannungsversorgung, sowie das Ethernet-Kabel. Bevorzugt
Letzteres übermittelt die aufgenommenen Porträtfotos an eine Recheneinheit des Durchgangskontrollsystems
bzw. der Kontrollanlage bzw. eines übergeordneten Servers. In einem unteren Bereich
ist schließlich noch eine Beleuchtungssteuerung 37 angeordnet, welche mit der Beleuchtungsvorrichtung
22 verbunden ist.
[0047] In Fig. 5 ist die Rückansicht des Kamerasystems 5 abgebildet, wobei allerdings im
Unterschied zu Fig. 4 die Rückseitenplatte 43 den Antrieb 8 zur Gänze verdeckt. Die
Rückseitenplatte 43 weist eine Fensteröffnung 44 auf, welche in diesem Ausführungsbeispiel
aus einem transparenten Kunststoff, beispielsweise Polycarbonat, besteht. Die Fensteröffnung
44 der Rückseitenplatte 43 entspricht von ihren Abmessungen her der transparenten
Öffnung 39 der Vorderseite. Auf diese Weise gewährleistet das Kamerasystem 5 eine
Transparenz sowohl mit Blickrichtung in den Durchgang 36 hinein als auch mit Blickrichtung
aus diesem heraus. Hierdurch entsteht bei den zu identifizierenden Personen weniger
das Gefühl, eingesperrt zu sein. Ganz besonders aber haben insbesondere Grenzbeamte
auf der Ausgangsseite der Ausgangstür 1 einen besseren Einblick in den Durchgang 36
und können die dort befindlichen, zu identifizierenden Personen gegebenenfalls besser
beobachten und deren Handlungen besser deuten.
[0048] Die Funktionsweise des Durchgangskontrollsystems ist wie folgt: Eine zu identifizierende
Person, beispielsweise ein Passagier in einem Flughafengebäude, nähert sich dem Durchgangskontrollsystem.
Die Anzeige 26 signalisiert mit einem grünen Feld, dass die Person das Durchgangskontrollsystem
betreten kann. Die Person nähert sich dem Lesegerät, erkennt die intuitiv dargestellte
Handlungsanweisung auf den Bildschirm 24 des Lesegerätes 23 und legt daraufhin ihr
Identifikationsdokument auf den Scanner 25. Die Daten des Identifikationsdokumentes
werden ausgelesen und an eine Recheneinheit übergeben. Daraufhin öffnet sich die Eingangstür
15 nach innen, so dass die Person den Durchgang 36 betreten kann.
[0049] Danach schließt sich die Eingangstür 15 wieder und die Person wird von der Überwachungskamera
30 überwacht. Aufgrund des Aufbaus des Durchgangskontrollsystems, insbesondere aufgrund
der intuitiv als Ausgangstür zu erkennenden Ausgangstür 1, nähert sich die Person
der Ausgangstür 1. In diesem Ausführungsbeispiel aktiviert die Öffnung der Eingangstür
15 auch eine Gesichtserkennung des Kamerasystems 5, welche auf die Aufnahmen der Livebild-Kamera
42 zurückgreift. Da Gesichter bereits aus einer Entfernung von mehreren Metern als
Gesicht erkannt werden können, ist das Kamerasystem 5 dieses Ausführungsbeispiels
bestrebt, das Gesicht der sich nähernden Person stets etwa in der Mitte des Aufnahmebereiches
der Livebild-Kamera 42 zu halten. Dadurch passt die verfahrbare Einheit 6 mit jedem
Schritt der sich nähernden Person ihre Höhenposition an die Körpergröße der zu identifizierenden
Person an. Hierdurch verfährt die verfahrbare Einheit 6 ruhiger und gleichmäßiger,
so dass sie nicht erst dann schnell verfahren muss, wenn die Person direkt vor der
Ausgangstür 1 steht.
[0050] Es ist sehr bevorzugt, dass der Bildschirm 14 des Kamerasystems 5 zeigt, dass die
Person dazu verleitet wird sich so zu bewegen bis ihr Gesicht mittig im Aufnahmebereich
der Livebild-Kamera 42 bzw. der Porträtkamera 9 befindet. Dies kann beispielsweise
dadurch geschehen, dass der Bildschirm 14 Markierungen abbildet, innerhalb welchen
das Gesicht der Person befindlich sein muss. Hierzu wird das Livebild der Livebild-Kamera
42 auf den Bildschirm 14 übertragen, so dass die Person das Gefühl hat, als stünde
sie einem Spiegel gegenüber.
[0051] Über die Livebild-Kamera 42 ermittelt das Kamerasystem 5 in diesem Ausführungsbeispiel
auch, ob das Gesicht der zu identifizierenden Person ausreichend ausgeleuchtet ist.
Hierzu werden Bilder der Livebild-Kamera 42 an die Beleuchtungssteuerung 37 übergeben,
welche prüft, ob eine stärkere oder schwächere Beleuchtung benötigt wird. Daraufhin
wird ein entsprechendes Signal an die Beleuchtungsvorrichtung 22 ausgegeben, um die
Beleuchtung anzupassen. Sobald das Kamerasystem 5 bzw. die Beleuchtungssteuerung 37
neben der korrekten Position des Gesichtes auch die korrekte Beleuchtungsstärke registriert,
wird ein Auslösesignal an die Porträtkamera 9 ausgegeben, welche daraufhin eine Porträtaufnahme
der zu identifizierenden Person aufnimmt. Die Porträtkamera 9 besitzt eine verhältnismäßig
hohe Auflösung, welche beispielsweise Porträtaufnahmen mit 13 MP erlaubt. Demgegenüber
mag die Auflösung der Livebild-Kamera lediglich 2 MP betragen.
[0052] Die Porträtaufnahme wird dann vorzugsweise über das Ethernet-Kabel an die Recheneinheit
übertragen bzw. mit dem ausgelesenen Bild des Identifikationsdokumentes abgeglichen.
Dieser Abgleich mag beispielsweise über eine künstliche Intelligenz in Form eines
neuronalen Netzes vorgenommen werden. Sofern das ausgelesene Porträt der zu identifizierenden
Person mit der Porträtaufnahme der Porträtkamera 9 übereinstimmt, öffnet sich die
Ausgangstür 1, indem ein Elektromotor die Schwenkachse 32 betätigt und das Türblatt
2 mitsamt dem Kamerasystem 5 nach außen aufgeschwenkt wird.
[0053] Optional kann, bevor oder nachdem die Porträtaufnahme stattfindet aber in jedem Falle
bevor die Ausgangstür 1 geöffnet wird, auf dem Bildschirm 14 die Anweisung ausgegeben
werden, dass die Person ihre Hand oder einen Finger der Hand auf den Sensor 35 für
Handbiometrie auflegen soll. Der auf diese Weise ermittelte Fingerabdruck oder Handabdruck
kann dann ebenfalls mit dem ausgelesenen Datensatz verglichen werden. Auf diese Weise
kann über eine zweifache Prüfung eine größere Sicherheit bei der Identifikation der
Personen erreicht werden. Auch ist es denkbar, dass diese beiden Identifikationsverfahren
alternativ zum Einsatz gebracht werden. Ist beispielsweise die ausgelesene Porträtaufnahme
veraltet gleichwohl aber ein Fingerabdruck in dem Identifikationsdokument gespeichert,
so kann auf einen erfolgreichen Abgleich der Porträtaufnahmen verzichtet werden und
stattdessen auf den erfolgreichen Vergleich des Fingerabdruckes vertraut werden.
[0054] Ist ein automatischer erfolgreicher Abgleich nicht möglich, so besteht die Option,
dass die Porträtaufnahme sowie auch das ausgelesene Porträtbild an einen Grenzbeamten
zur manuellen Überprüfung übermittelt werden. Gelangt dieser zu der Auffassung, dass
beide Aufnahmen zu ein- und derselben Person gehören, so kann er manuell die Ausgangstür
1 öffnen. Alternativ kann er auch eine manuelle Überprüfung des Identifikationsdokumentes
nebst Inaugenscheinnahme der zu identifizierenden Person vornehmen. Spätestens dann
öffnet sich die Ausgangstür 1 für die nun identifizierte Person, woraufhin das Durchgangskontrollsystem
frei wird und nach Schließen der Ausgangstür 1 erneut über die Anzeige 26 die Aufnahmebereitschaft
signalisiert.
Bezugszeichenliste:
[0055]
B.Z. |
Bezeichnung |
B.Z. |
Bezeichnung |
1 |
Ausgangstür |
26 |
Anzeige |
2 |
Türblatt |
27 |
Geländer |
3 |
Befestigung |
28 |
oberer Rand des Geländers |
4 |
Träger |
29 |
Geländerwand |
5 |
Kamerasystem |
30 |
Überwachungskamera |
6 |
verfahrbare Einheit |
31 |
Halter |
7 |
Gehäuse |
32 |
Schwenkachse |
8 |
Antrieb |
33 |
Fixierung |
9 |
Porträtkamera |
34 |
Türrahmen |
10 |
freigegebene Fläche |
35 |
Sensor für Handbiometrie |
11 |
Rückseite |
36 |
Durchgang |
12 |
Vorderseite |
37 |
Beleuchtungssteuerung |
13a, b, c |
Seitenwände |
38 |
Kabelabdeckung |
14 |
Bildschirm |
39 |
transparente Öffnung |
15 |
Eingangstür |
40 |
verdickter Bereich |
16 |
Führungsschiene |
41 |
Kabelöffnung |
17 |
Führungsschlitten |
42 |
Livebild-Kamera |
18 |
Schleppkette |
43 |
Rückseitenplatte |
19 |
Stützschiene |
44 |
Fensteröffnung |
20 |
Elektromotor |
45 |
Standbein |
21 |
Geländerfuß |
46 |
Zahnriemen |
22 |
Beleuchtungsvorrichtung |
47 |
Übergabepunkt |
23 |
Lesegerät |
|
|
24 |
Bildschirm |
|
|
25 |
Scanner |
|
|
1. Durchgangskontrollsystem mit wenigstens einer Ausgangstür (1), wobei die Ausgangstür
(1) ein Türblatt (2) umfasst, wobei das Türblatt (2) eine Eingangsseite und eine Ausgangsseite
besitzt, wobei das Türblatt (2) zur Aufhängung an einem Träger (4) befestigt ist,
wobei das Türblatt (2) ein transparentes Material umfasst, wobei an dem Türblatt (2)
ein Kamerasystem (5) angeordnet ist,
wobei das Kamerasystem (5) eine verfahrbare Einheit (6), ein Gehäuse (7) und einen
Antrieb (8) für die verfahrbare Einheit (6) aufweist, wobei die verfahrbare Einheit
(6) und der Antrieb (8) innerhalb des Gehäuses (7) angeordnet sind, wobei das Gehäuse
(7) relativ zum Türblatt (2) unbeweglich fixiert ist, wobei die verfahrbare Einheit
(6) innerhalb des Gehäuses (7) in Höhenrichtung verfahrbar ist, wobei die verfahrbare
Einheit (6) eine Porträtkamera (9) umfasst,
wobei die verfahrbare Einheit (6) über den Verfahrweg und die Fläche der verfahrbaren
Einheit (6) in einer Vorderansicht eine überstrichene Fläche definiert, wobei die
überstrichene Fläche abzüglich der Fläche der verfahrbaren Einheit eine freigegebene
Fläche (10) bestimmt, wobei das Gehäuse (7) eine Rückseite (11) sowie eine Vorderseite
(12) aufweist, wobei die Rückseite (11) über Seitenwände (13) mit der Vorderseite
(12) des Gehäuses (7) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rückseite (11) des Gehäuses (7) über wenigstens einen Abschnitt der überstrichenen
Fläche hinweg transparent ist.
2. Durchgangskontrollsystem nach Anspruch 1, wobei die Vorderseite (12) des Gehäuses
(7) dem Türblatt (2) bzw. der Ausgangsseite des Türblatts (2) zugewandt ist.
3. Durchgangskontrollsystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Kamerasystem (5) einen
Bildschirm (14) aufweist, wobei der Bildschirm (14) vorzugsweise verfahrbar ist und
weiter vorzugsweise mit der Porträtkamera (9) die verfahrbare Einheit (6) bildet.
4. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Vorderseite (12)
des Gehäuses (7) eine transparente Öffnung (39) aufweist, wobei bevorzugt ist, dass
die transparente Öffnung (39) als ein Loch in der Vorderseite (12) des Gehäuses (7)
ausgebildet ist, wobei das Loch von dem Türblatt (2) bedeckt ist.
5. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Rückseite (11)
des Gehäuses (7) ein transparentes Fenster (44) umfasst.
6. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Durchgangskontrollsystem
eine Eingangstür (15) und einen Durchgang (36) zwischen der Eingangstür (15) und der
Ausgangstür (1) aufweist.
7. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Durchgangskontrollsystem
ein Lesegerät (23) zum Auslesen von Identifikationsdokumenten umfasst.
8. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Ausgangstür (1)
eine, vorzugsweise motorgetriebene, Schwenktür ist, welche bevorzugt einflügelig ausgebildet
ist.
9. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Antrieb (8) eine
sich in Höhenrichtung erstreckende Führungsschiene (16) und vorzugsweise eine sich
in Höhenrichtung erstreckende Stützschiene (19) aufweist.
10. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Antrieb (8) eine
Schleppkette (18) umfasst, wobei die Schleppkette (18) vorzugsweise der dem Träger
(4) zugewandten Seite des Gehäuses (7) zugeordnet ist.
11. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei wenigstens eine
Seitenwand (13) bzw. das Gehäuse (7) in einer Vorderansicht wenigstens einen Teil
des Antriebs (8) verdeckt.
12. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei das Kamerasystem
(5) eine Beleuchtungsvorrichtung (22) für die Kameraaufnahmen umfasst, wobei die Beleuchtungsvorrichtung
(22) bevorzugt in wenigstens einer Seitenwand (13a, 13b, 13c) angeordnet ist.
13. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei das Durchgangskontrollsystem
ein System zur Erkennung der Körpergröße von zu identifizierenden Personen aufweist,
wobei das System zur Erkennung der Körpergröße vorzugsweise eine Gesichtserkennung
umfasst.
14. Durchgangskontrollsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei die Ausgangstür
(1) einen Türrahmen (34) aufweist.
15. Kontrollanlage mit wenigstens zwei Durchgangskontrollsystemen nach einem der Ansprüche
1 bis 14, wobei beide Durchgangskontrollsysteme nebeneinander angeordnet sind und
jeweils beidseitig von einem Geländer begrenzt werden, wobei die beiden Durchgangskontrollsysteme
zwischen sich ein gemeinsames Geländer teilen.