[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Möbelanordnung mit einem Sitz- und Liegemöbel
und einem Tisch mit einem Tischgestell und einer Tischplatte, wobei das Sitz- und
Liegemöbel ein auf einem Gestell abgestütztes Sitzteil umfasst.
[0002] In der
DE 10 2015 115 631 A1 ist ein Sitz- und Liegemöbel offenbart, bei dem auf einem Sitzteil ein Rückenteil
für die Tiefenverstellung verschiebbar ist und zudem die Neigung des Rückenteils verstellbar
ist. Dadurch kann die Sitzposition geändert werden. Wenn ein solches Sitz- und Liegemöbel
neben einem Tisch steht, kann die Sitzposition flexibel an die Bedürfnisse des Nutzers
angepasst werden. Allerdings ist es gerade bei beengten Platzverhältnissen notwendig,
den Raum noch effektiver zu nutzen.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möbelanordnung zu schaffen,
die gerade bei beengten Platzverhältnissen vielfältig nutzbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einer Möbelanordnung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0005] Die erfindungsgemäße Möbelanordnung umfasst ein Sitz- und Liegemöbel und einen Tisch
mit einem Tischgestell und einer Tischplatte, wobei das Sitz- und Liegemöbel ein Sitzteil
umfasst, das auf einem Gestell abgestützt ist, wobei das Sitzteil an einer Verstellmechanik
entlang einer Führung verlagerbar gehalten ist, um den Abstand zwischen dem Tischgestell
und dem Sitzteil zu verstellen. Die Führung ist vorzugsweise als Kurvenführung ausgebildet,
entlang der das Sitzteil verschiebbar ist. Das Verlagern kann dabei wahlweise in horizontale
Richtung erfolgen oder auch in eine angehobene oder abgesenkte Position geneigt zur
Horizontalen. Die Verstellung kann dabei manuell oder motorisch erfolgen. Dadurch
kann das Sitzteil von einer eingefahrenen Position neben dem Tischgestell in eine
ausgefahrene Position bewegt werden, in der das Sitzteil von dem Tischgestell hervorsteht.
Gerade bei beengten Platzverhältnissen kann somit wahlweise das Sitzteil zum Sitzen
an dem Tisch genutzt werden oder bei Bedarf in einer eingefahrenen Position zum Liegen
oder bequemen Sitzen verwendet werden. Durch die Verschiebung des Sitzteils kann der
Platzbedarf minimiert werden.
[0006] Vorzugsweise weist die Tischplatte mindestens zwei relativ zueinander verschwenkbare
oder verschiebbare Teile auf. Dadurch kann auch der Tisch eine eingefahrene oder zusammengefaltete
Position aufweisen, in der der Raumbedarf gering ist, und eine Position, in der die
Tischplatte vollflächig zur Verfügung steht. Vorzugsweise sind zwei Abschnitte der
Tischplatte verschwenkbar aneinander gehalten, was die Handhabung vereinfacht. Der
verschwenkbare Teil kann dabei über einen Rand des Sitzteils in der eingefahrenen
Position verschwenkt werden.
[0007] Für eine flexible Anwendung des Tisches umfasst das Tischgestell vorzugsweise mindestens
eine Hubsäule zur Höhenverstellung der Tischplatte. Dann kann der Tisch wahlweise
als Esstisch oder Arbeitstisch in der gewünschten Höhe genutzt werden. Des Weiteren
kann die Tischplatte auch in horizontaler Richtung beweglich gelagert sein, beispielsweise
über Auszugsschienen.
[0008] An dem Tisch ist vorzugsweise mindestens ein über die Tischplatte bewegbares Trennelement
vorgesehen, das eine optische Abtrennung und/oder einen verbesserten Schallschutz
bewirkt. Das Trennelement kann beispielsweise nach Art eines Fächers ausgeschwenkt
werden oder von einer abgesenkten Position in eine hochgezogene Position entlang einer
Führung verschoben werden. Dadurch kann der Tisch optisch zumindest teilweise verdeckt
werden.
[0009] Das Tischgestell umfasst in einer bevorzugten Ausgestaltung eine Wand, an die das
Sitzteil in der eingefahrenen Position anlegbar ist. Dann kann eine Liegefläche gebildet
werden, die auf einer Seite durch die Wand des Tischgestells und an der gegenüberliegenden
Seite durch verschiebbare Rückenlehnen begrenzt ist. Optional können an den Stirnseiten
Armlehnen vorgesehen sein, so dass in dieser Position ein Herausfallschutz an allen
vier Seiten vorhanden ist. Diese Armlehnen können über Verbindungsbeschläge einfach
auch demontierbar an dem Sitz- und Liegemöbel angebracht werden. Dadurch lässt sich
das Sitz- und Liegemöbel auch mit nur einer oder keiner Armlehne verwenden. Des Weiteren
ist es vorteilhaft möglich die Armlehnen an den Längsseiten des Sitz- und Liegemöbels
zu befestigen. Dadurch lässt sich eine stationäre Rückenlehne erzeugen, wenn die verstellbare
Rückenlehne in eine Position verfahren ist, in der diese als Liegefläche oder Beinauflage
verwendet wird.
[0010] Vorzugsweise ist auf dem Sitzteil mindestens eine nach oben hervorstehende Rückenlehne
angeordnet, die relativ zu dem Sitzteil verschiebbar und oder verschwenkbar ist und
deren Neigung relativ zu dem Sitzteil verstellbar ist. Dabei ist die Rückenlehne beidseitig
belastbar und durch mindestens einen Schwenkbeschlag verstellbar und gegenüber einer
Belastung in gegenüberliegende Richtungen fixierbar. Die Rückenlehne kann somit in
beide Richtungen belastet werden, so dass das Sitzteil auf beiden Seiten der Rückenlehne
genutzt werden kann, damit ein Benutzer sich entsprechend anlehnen kann. Dies ermöglicht
eine besonders flexible Nutzung des Sitz- und Liegemöbels, was gerade bei einem beengten
Wohnraum vorteilhaft ist. Die mindestens eine Rückenlehne kann dabei mittig auf dem
Sitzteil positionierbar sein, so dass auf beiden Seiten der Rückenlehne ein Sitzen
möglich ist. Die Rückenlehne ist vorzugsweise über mindestens 50 %, insbesondere mindestens
70 % der Tiefe des Sitzteils verschiebbar, so dass ausgehend von einer mittigen Position
wahlweise die eine Sitzfläche oder die gegenüberliegend angeordnete Sitzfläche vergrößert
wird. Die Rückenlehne kann dabei auch vollständig bis zum Ende einer Längsseite des
Sitzteils verfahrbar sein und an diesem Ende nach unten verschwenkt werden, um die
Oberfläche des Sitzteils vollständig nutzen zu können, beispielsweise für eine Liegeposition,
oder als Verwendung als Fußteil oder Beinauflage.
[0011] Für eine einfache Handhabung kann zum Verschieben und/oder Verschwenken der Rückenlehne
ein Antrieb unterhalb der Sitzoberfläche des Sitzteils angeordnet sein. Als Antrieb
kann beispielsweise ein motorisch angetriebener Spindelantrieb genutzt werden, mit
einer Spindel, die relativ zu einer Spindelmutter drehbar ist, um eine Verstellung
zu bewirken. Weiter kann auch ein motorischer Antrieb über flexible Zugmitteltriebe,
beispielsweise mit einem Band oder Seil, verwendet werden. Alternativ kann auch eine
Gasdruckfeder oder ein anderer Antrieb vorgesehen sein. In dem Sitzteil ist vorzugsweise
ein Schlitten verschiebbar gelagert, an dem mindestens ein Schwenkbeschlag zur Fixierung
der Rückenlehne festgelegt ist. Der Schwenkbeschlag kann dabei an einem Schlitz an
der Sitzoberfläche des Sitzteils durchgeführt sein und die Rückenlehne halten. Vorteilhaft
ist dabei die Anordnung der kompletten Mechaniken, sowohl für die Sitztiefenverstellung
als auch für die Schwenkmechanik, unterhalb der Sitzfläche des Sitzteils. Dieses erlaubt
einen sehr kompakten Aufbau des gesamten Sitz- und Liegemöbels und eine sichere Unterbringung
der Mechaniken, ohne die Möglichkeit von außen in die Mechanik einzugreifen.
[0012] Die mindestens eine Rückenlehne kann vorzugsweise aus einer aufrechten, nach oben
ragenden Position, um mindestens 60°, insbesondere zwischen 70° bis 100°, in eine
Richtung, vorteilhaft in beide Richtungen, verschwenkbar sein. Durch beidseitiges
Verschwenken kann ein Gesamtwinkel von mindestens 120° erreicht werden. Dadurch kann
die Rückenlehne bei Bedarf für eine Erweiterung der Sitzfläche genutzt werden, wahlweise
als Kopfstütze oder als Erweiterung einer Liegefläche.
[0013] Das Gestell weist in einer bevorzugten Ausgestaltung mindestens ein Fußelement auf,
das von oben betrachtet von dem Sitzteil hervorsteht. Dann kann die Rückenlehne über
das hervorstehende Fußelement verschoben und verschwenkt werden, so dass eine stabile
Abstützung, insbesondere von Kippmomenten, gewährleistet ist, auch wenn die Rückenlehne
seitlich über das Sitzteil hervorsteht.
[0014] Um die Fläche der Rückenlehne erweitern zu können, kann diese zwei relativ zueinander
faltbare Abschnitte umfassen, die vorteilhaft über Reib- und/oder Rastbeschläge verbunden
sind. Der Schwenkbeschlag kann beispielsweise auch so ausgestaltet sein, wie dies
in der
WO 2016/113 173 A1 offenbart ist. Die Abschnitte können dann für eine Sitzposition zusammengefaltet
werden, so dass diese gemeinsam eine weiche Rückenlehne bilden, während zur Erweiterung
einer Sitz- oder Liegefläche die beiden Abschnitte im Wesentlichen flächenbündig oder
gekrümmt ausgerichtet werden und dann eine Liegefläche bilden. In einer weiteren Anwendung
kann die Rückenlehne auch in einer im Wesentlichen senkrechten Ausrichtung entfaltet
sein, um eine optische Trennung von beiden Sitzbereichen zu erzielen.
[0015] Bei dem Sitz- und Liegemöbel können an dem Sitzteil vorzugsweise zwei unabhängig
voneinander verschiebbare Rückenlehnen nebeneinander angeordnet sein. Dadurch kann
jeder Sitzplatz individuell genutzt werden, wahlweise von der einen oder der anderen
Seite. Optional kann das Sitz- und Liegemöbel auch mehr als zwei Rückenlehnen aufweisen,
die auf dem Sitzteil verfahrbar gehalten sind.
[0016] Vorteilhaft weist das Sitz- und Liegemöbel des Weiteren ein oder mehrere Fußteile
auf, die an einem Ende der Sitzfläche am Gestell schwenkbar und in der Höhe einstellbar
befestigt werden. Optional können die Fußteile aufgestellt werden, um eine bequeme
Beinauflage in einer Sitzposition zu ermöglichen oder in der Verwendung als Liegemöbel
mit in maximal heruntergelassener Stellung der Rückenlehne die Liegefläche zu vergrößern.
[0017] Für einen stabilen Aufbau kann das Gestell des Sitz- und Liegemöbels mit dem Tischgestell
des Tisches mechanisch verbunden sein, so dass diese eine zusammenhängende Einheit
bilden.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf
die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1A bis 1D
- mehrere Ansichten einer erfindungsgemäßen Möbelanordnung mit einem Sitz- und Liegemöbel
und einem Tisch;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht der Möbelanordnung der Figur 1 mit ausgeklappter Tischplatte;
- Figur 3
- eine Seitenansicht der Möbelanordnung der Figur 2;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht der Möbelanordnung der Figur 2 mit ausgeklappter Rückenlehne;
- Figur 5
- eine Seitenansicht des Sitz- und Liegemöbels der Figur 4;
- Figur 6
- eine Ansicht der Beschlagsteile zum Bewegen der Rückenlehne des Sitz- und Liegemöbels
der Figur 4;
- Figur 7
- eine Seitenansicht der Beschlagsteile zum Bewegen der Rückenlehne der Figur 6;
- Figuren 8 bis 11
- mehrere Ansichten der Beschlagsteile zum Bewegen der Rückenlehne in unterschiedlichen
Positionen, und
- Figuren 12 und 13
- zwei Ansichten des Sitz- und Liegemöbels mit dem Tisch in unterschiedlichen Positionen.
[0019] Ein Sitz- und Liegemöbel 1 umfasst ein gepolstertes Sitzteil 2, das auf einem Gestell
3 mit mehreren Fußelementen abgestützt ist. Das Sitzteil 2 kann ein oder mehrere gepolsterte
quaderförmige Elemente umfassen. An dem Sitzteil 2 sind an gegenüberliegenden Stirnseiten
Seitenlehnen 4 vorgesehen, und an einer Oberseite sind zwei Rückenlehnen 5 angeordnet,
wobei optional auch nur eine einzige Rückenlehne 5 oder mehr als zwei Rückenlehnen
5 vorgesehen sein können. Das Sitz- und Liegemöbel 1 kann mit den Rückenlehnen 5 als
Sofa oder als Liegemöbel genutzt werden.
[0020] An einer Längsseite des Sitz- und Liegemöbels 1 ist ein Tisch 6 angeordnet, der eine
Tischplatte 7 aufweist, die auf einem Tischgestell 8 gehalten ist. Das Tischgestell
8 kann mit dem Gestell 3 des Sitz- und Liegemöbels 1 verbunden sein. Die Tischplatte
7 ist mehrteilig ausgebildet und weist einen verschwenkbaren Abschnitt 9 auf, der
klappbar ausgebildet ist.
[0021] Zwischen dem Sitz- und Liegemöbel 1 und dem Tischgestell 8 ist eine Wand 18 angebracht,
um eine geschlossene Fläche des Tisches 6 auf der Seite des Sitz- und Liegemöbels
1 herzustellen. In der in Fig. 1A gezeigten Konfiguration des Sitz- und Liegemöbels
1 bildet sich ein zu allen Seiten geschlossener Raum, der bspw. auch als Laufstall
für ein Baby oder Kleinkind verwendet werden kann.
[0022] In Figur 1B ist das Sitz- und Liegemöbel 1 in einer Position mit verstellten Rückenlehnen
5 gezeigt, die unmittelbar benachbart zu einer Wand 18 des Tischgestells 8 angeordnet
sind. Dadurch kann das Sitz- und Liegemöbel 1 für ein bequemes Sitzen verwendet werden.
Die beiden Seitenlehnen 4 sind über Verbindungsbeschläge 14 abnehmbar von den Sitzteilen
2 oder dem Gestell 3. An einem Sitzteil 2 ist ein Fußteil 10 hochgeklappt, das optional
vorgesehen werden kann.
[0023] In Figur 1C ist das Sitz- und Liegemöbel 1 in einer modifizierten Position gezeigt,
bei der die Rückenlehnen 5 um etwa 90° gegenüber der nach oben hervorstehenden Position
verschwenkt wurden, so dass die Liegefläche auf dem Sitzteil 2 zum Tisch 6 hin erweitert
wurde. Hierfür wurde das Sitzteil 2 in eine von dem Tischgestell 8 hervorstehende
Position verfahren, und der Spalt wird über die Rückenlehne 5 überdeckt, die benachbart
zu der Wand 18 an dem Tischgestell 8 angeordnet ist.
[0024] An dem Tisch 6 sind zwei bewegbare Trennwandelemente 15 und 16 nach oben hervorgezogen.
Die beiden Trennwandelemente 15 und 16 können nach Art eines Fächers über die Tischplatte
7 nach oben verschwenkt werden, um eine optische Abtrennung zu erreichen oder den
Schall zu dämpfen.
[0025] In Figur 1D ist eine modifizierte Position des Tisches 6 gezeigt, bei der der verschwenkbare
Teil 9 in eine heruntergeklappte Position bewegt wurde und die Oberseite der Tischplatte
7 somit im Wesentlichen eine Ebene bildet.
[0026] In Figur 2 ist die Möbelanordnung mit ausgeklapptem Tisch 6 ohne die optionalen Trennwandelemente
15 und 16 gezeigt, und das Sitzteil 2 ist in der von dem Tischgestell 8 beabstandeten
Sitzposition gezeigt. An dem Sitzteil 2 sind zwei unabhängig voneinander bewegbare
Rückenlehnen 5 vorgesehen, und die Rückenlehne 5 auf der linken Seite ist in einer
Position für gemütliches Sitzen mit Blickrichtung weg von dem Tisch angeordnet, und
die Rückenlehne 5 auf der rechten Seite ist für ein Sitzen an dem Tisch 6 positioniert.
[0027] In Figur 3 ist die Einheit aus Sitz- und Liegemöbel 1 und dem Tisch 6 in einer Gebrauchsposition
zur Nutzung des Tisches 6 gezeigt. Der verschwenkbare Abschnitt 9 der Tischplatte
7 wurde umgeklappt und verlängert nun die Tischplatte 7 an dem Tischgestell 8. Die
Rückenlehne 5 befindet sich in einer mittigen Position auf dem Sitzteil 2, so dass
auf der Seite des Tisches 6 eine ausreichend große Sitzfläche vorhanden ist, damit
ein Nutzer im Wesentlichen in aufrechter Position an dem Tisch 6 sitzen kann. Optional
kann der Tisch 6 höhenverstellbar sein, damit die Tischhöhe relativ zum Sitz- und
Liegemöbel 1 angepasst werden kann.
[0028] Die Rückenlehne 5 umfasst zwei faltbare Abschnitte 50 und 51, die in Figur 3 in einer
zusammengefalteten Position gezeigt sind und über eine Faltkante 52 miteinander verbunden
sind. Im Bereich der Faltkante 52 können vorteilhaft Reib- und/oder Rastbeschläge
angebracht sein, um die Position der beiden faltbaren Abschnitte 50 und 51 der Rückenlehne
5 zueinander einzustellen.
[0029] Auf der vom Tisch 6 abgewandten Seite kann das Sitzteil 2 ebenfalls genutzt werden,
wobei an dem Gestell 3 ein Fußteil 10 verstellbar gehalten ist, das in Fig. 3 in ein
einer hochgeklappten Position gezeigt ist. Das Fußteil 10 ist über Hebel 11 an einem
Halter 12 des Gestells 3 oder des Sitzteils 2 fixiert und kann bei Bedarf unter das
Sitzteil 2 verschwenkt werden.
[0030] In der perspektivischen Darstellung der Figur 2 ist erkennbar, dass das Fußteil 10
nur an einem Sitzplatz des Sitzteils 2 verschwenkt wurde, wobei optional auch zwei
oder mehr Fußteile 10 an dem Gestell 3 oder dem Sitzteil 2 vorgesehen sein können.
[0031] In Figur 4 ist nur das Sitz- und Liegemöbel 1 ohne den Tisch 6 gezeigt, und es ist
erkennbar, dass das Gestell 3 ein Fußelement 19 aufweist, das seitlich über das Sitzteil
2 in Draufsicht hervorsteht. Die Rückenlehne 5 wurde in Figur 4 vollständig auf eine
Längsseite des Sitzteils 2 verschoben, und die beiden Abschnitte 50 und 51 der Rückenlehne
wurden entfaltet, so dass die Oberfläche des Sitzteils 2 für eine Liegeposition verlängert
wurde. Die Rückenlehne 5 befindet sich in einer verschwenkten Position über dem Fußelement
19, so dass die Gewichtskräfte auf der Rückenlehne 5, die insbesondere ein Kippmoment
des Sitz- und Liegemöbels 1 erzeugen könnten, über das Fußelement 19 abgetragen werden
können. Das Fußelement 19 kann mit dem Tischgestell 8 mechanisch verbunden sein. Über
die Länge des Sitzteils 2 können mehrere Fußelemente 19 vorgesehen sein.
[0032] In Figur 5 ist eine Rückenlehne 5 in der entfalteten Position gezeigt, bei der die
beiden Abschnitte 50 und 51 eine Anlehnfläche für gemütliches Sitzen bilden. Die andere
Rückenlehne 5 ist in der eingefalteten Position dargestellt, so dass das Sitz- und
Liegemöbel 1 flexibel genutzt werden kann.
[0033] In Figur 6 ist eine Draufsicht auf einen Ausschnitt des Sitz- und Liegemöbels 1 mit
den Beschlagsteilen zum Bewegen der Rückenlehne 5 gezeigt. Führungsschienen 20 sind
an dem Gestell 3 fixiert, und entlang der Führungsschienen 20 ist ein Schlitten 21
verfahrbar gehalten. Der Schlitten 21 kann dabei über einen motorischen Antrieb, beispielsweise
einen Spindelantrieb, verfahren werden, wobei die Wegstrecke des Schlittens 21 zumindest
50 %, insbesondere mindestens 70 %, der Tiefe des Sitzteils 2 beträgt.
[0034] An dem Schlitten 21 ist ein Schwenkbeschlag 24 fixiert. Wie der Seitenansicht der
Figur 7 zu entnehmen ist, umfasst der Schwenkbeschlag 24 einen Arm 22, der einem über
einen Winkel 23 an dem Schlitten 21 fixiert ist. Der Schwenkbeschlag 24 umfasst einen
drehbaren nach oben ragenden Schwenkhebel 25, an dem ein plattenförmiger Träger 26
für die Rückenlehne 5 gehalten ist. Der Schwenkhebel 25 oder der plattenförmige Träger
26 durchgreift dabei eine Oberseite des Sitzteils 2, an der eine schlitzförmige Aussparung
für den Schwenkhebel 25 oder der plattenförmige Träger 26 vorgesehen ist. Der Schwenkbeschlag
ist in beide Richtungen belastbar, da der Schwenkhebel 25 in der in Figur 7 gezeigten
Position sowohl in eine Richtung im Uhrzeigersinn als auch gegenläufig dazu fixiert
ist. Dabei ist der Schwenkbeschlag in einer Vielzahl von Positionen arretierbar. Durch
eine manuell ausgelöste Betätigungsmechanik 27 kann der Schwenkhebel 25 relativ zu
dem Arm 22 in der Neigung verstellt werden. Nach Entriegelung des Schwenkbeschlags
24 durch die Betätigungsmechanik 27 kann der Schwenkbeschlag 24 nahezu stufenlos aus
jeder in jede beliebige Stellung gebracht und dort wieder arretiert werden. Der Schwenkbeschlag
24 kann dabei so ausgebildet sein, wie dies in der
DE 10 2021 109 079 A1 offenbart, ist auf die hiermit Bezug genommen wird.
[0035] In Figur 8 ist die Rückenlehne 5 an dem Sitzteil 2 bis zu einer Endposition auf der
rechten Seite des Sitzteils 2verfahren worden, und der Schlitten 21 befindet sich
in einer Endposition an der Führungsschiene 20. In dieser Position kann nun das Sitzteil
2 als Sofa mit aufrechter Sitzposition genutzt werden. Die Rückenlehne 5 kann aus
der aufrechten Position nun über den Schwenkbeschlag 24 relativ zu der Oberfläche
des Sitzteils 2 geneigt werden, wie dies in Figur 9 gezeigt ist. Der Schwenkbeschlag
24 wird hierfür über eine Betätigungsmechanik entriegelt, und dann wird die gewünschte
Neigung der Rückenlehne 5 eingestellt. Dies ermöglicht eine schräge Sitzposition.
Optional kann der Schwenkbeschlag 24 nun wieder entriegelt und weiter gedreht werden,
wie dies in Figur 10 gezeigt ist. In dieser Position verlängert die Rückenlehne 5
die Sitzfläche an der Oberseite des Sitzteils 2, und das Sitz- und Liegemöbel 1 kann
somit als Liegemöbel genutzt werden. Wie bereits in Figur 4 dargestellt wird, kann
optional die Rückenlehne 5 entfaltet werden, um die Liegefläche in Verlängerung des
Sitzteils 2 zu vergrößern. Optional könnte ein zusätzlich angebrachtes Fußteil 10
im ausgeklappten Zustand die Liegefläche weiter vergrößern.
[0036] In Figur 11 ist die Rückenlehne in die Endposition auf der linken Seite entlang der
Führungsschiene 20 verfahren worden. In dieser Position kann nun das Sitzteil 2 mit
der Oberfläche auf der rechten Seite der Rückenlehne 5 zum Sitzen oder Liegen genutzt
werden.
[0037] In Figur 12 ist die Einheit aus Sitz- und Liegemöbel 1 mit dem Tisch 6 noch einmal
gezeigt, wobei die Beschlagsteile des Sitz- und Liegemöbels 1 in durchgezogenen Linien
gezeigt sind, obwohl diese in der montierten Position unsichtbar sind. Das Sitzteil
2 ist an gegenüberliegenden Seiten jeweils an einem Träger 30 an dem Gestell 3 abgestützt.
Der Träger 30 umfasst zwei Führungen 31 in Form von Kurvenführungen, die durch Schlitze
oder Nuten gebildet sein können, um das Sitzteil 2 relativ zu dem Tisch 6 unterschiedlich
positionieren zu können. Die Kurvenführungen 31 besitzen jeweils an ihren Enden Rastmulden,
um die jeweilige Endposition zu fixieren. In Figur 12 befindet sich das Sitzteil 2
zumindest teilweise unter der Tischplatte 7, die durch den abklappbaren Abschnitt
9 verlängert ist. Dadurch ist das Sitzteil 2 nur mit geringem Spalt zu dem Tischgestell
8 angeordnet, so dass nur wenig Stauraum benötigt wird, aber kein Sitzen an dem Tisch
6 möglich ist.
[0038] An dem Gestell 3 sind Stützelemente 32 und 33 fixiert, die mit einem Gleitelement
oder einer Rolle in die Führungen 31 eingreifen und in Fig. 12 in einer ersten Endposition
gezeigt sind. Soll nun das Sitzteil 2 zur Benutzung des Tisches 6 in die zweite Position
bewegt werden, kann das Sitzteil 2 entlang der Führungen 31 bewegt werden, bis die
in Figur 13 gezeigte Position erreicht ist. Das Sitzteil 2 befindet sich nun in einer
Draufsicht von oben gesehen neben dem Tisch 6 und ist vollständig neben der Tischplatte
7 mit dem verlängerten Abschnitt 9 angeordnet, so dass ein Sitzen für einen Benutzer
komfortabel möglich ist. In dieser Position wurden die Rollen oder Gleitelemente entlang
der Führung 31 in eine zweite Endposition bewegt, so dass das Sitzteil 2 mit deutlich
größerem Abstand zu dem Tischgestell 8 angeordnet ist. Die Rückenlehne 5 kann nun
in die gewünschte Position bewegt werden, um ein komfortables Sitzen an dem Tisch
6 zu ermöglichen. In den Endpositionen der Führung kann das Sitzteil 2 verrastet oder
in einer Aufnahme gegen Verschieben gesichert gehalten sein.
[0039] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind an dem Sitzteil 2 zwei Rückenlehnen
5 nebeneinander angeordnet und jeweils über eine Beschlagseinheit verschiebbar gehalten.
Es ist auch möglich, nur eine einzige Rückenlehne 5 an dem Sitzteil 2 vorzusehen.
Zudem kann die Höhe und Form der Rückenlehne 5 variiert werden. Statt einer faltbaren
Ausgestaltung kann auch ein verschiebbares Polster ohne Faltung eingesetzt werden.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Sitz- und Liegemöbel
- 2
- Sitzteil
- 3
- Gestell
- 4
- Seitenlehne
- 5
- Rückenlehne
- 6
- Tisch
- 7
- Tischplatte
- 8
- Tischgestell
- 9
- Abschnitt
- 10
- Fußteil
- 11
- Hebel
- 12
- Halter
- 14
- Verbindungsbeschlag
- 15
- Trennwandelement
- 16
- Trennwandelement
- 18
- Wand
- 19
- Fußelement
- 20
- Führungsschiene
- 21
- Schlitten
- 22
- Arm
- 23
- Winkel
- 24
- Schwenkbeschlag
- 25
- Schwenkhebel
- 26
- Träger
- 27
- Betätigungsmechanik
- 30
- Träger
- 31
- Führung
- 32
- Stützelement
- 33
- Stützelement
- 50
- Abschnitt
- 51
- Abschnitt
- 52
- Faltkante
1. Möbelanordnung mit einem Sitz- und Liegemöbel (1) und einem Tisch (6) mit einem Tischgestell
(8) und einer Tischplatte (7), wobei das Sitz- und Liegemöbel (1) ein auf einem Gestell
(3) abgestütztes Sitzteil (2) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (2) entlang einer Führung (31) verlagerbar gehalten ist und der Abstand
zwischen dem Tischgestell (8) und dem Sitzteil (2) verstellbar ist.
2. Möbelanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tischplatte (7) mindestens zwei relativ zueinander verschwenkbare oder verschiebbare
Teile umfasst.
3. Möbelanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell (3) eine Verstellmechanik aufweist, mittels der das Sitzteil (2) von
einer Position neben dem Tischgestell (8) in eine von dem Tischgestell (8) beabstandete
Position verstellbar ist.
4. Möbelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (31) als Kurvenführung ausgebildet ist, entlang der das Sitzteil (2)
verlagerbar ist.
5. Möbelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Tischgestell (8) mindestens eine Hubsäule zur Höhenverstellung der Tischplatte
(7) umfasst.
6. Möbelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Tisch (6) mindestens ein über die Tischplatte (7) bewegbares Trennwandelement
(15, 16) vorgesehen ist.
7. Möbelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Tischgestell (8) eine Wand (18) aufweist, an der das Sitzteil (2) in einer eingefahrenen
Position anliegt.
8. Möbelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (2) eine Rückenlehne (5) aufweist, deren Neigung relativ zu dem Sitzteil
(2) verstellbar ist und durch mindestens einen Schwenkbeschlag (24) verstellbar ist,
der in gegenüberliegende Richtungen belastbar ist.
9. Möbelanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb der Sitzoberfläche des Sitzteils (2) ein Antrieb angeordnet ist, mittels
dem die Rückenlehne (5) entlang des Sitzteils (2) verschiebbar und/oder verschwenkbar
ist.
10. Möbelanordnung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Sitzteil (2) ein Schlitten (21) verschiebbar gelagert ist, an dem mindestens
ein Schwenkbeschlag (24) zur Fixierung der Rückenlehne (5) festgelegt ist.
11. Möbelanordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne (5) zwei relativ zueinander faltbare Abschnitte (50, 51) umfasst.
12. Möbelanordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Sitzteil (2) zwei unabhängig voneinander verschiebbare Rückenlehnen (5) nebeneinander
angeordnet sind.