[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackungsmaschine mit einer Zuführeinrichtung für Verpackungsbeutel,
eine Verpackungsmaschine mit einer Wiegeeinrichtung und ein Verfahren zum Zuführen
eines Verpackungsbeutels zu einer Beförderungseinrichtung einer Verpackungsmaschine.
[0002] Verpackungsmaschinen zum Herstellen, Befüllen und Verschließen von Verpackungsbeuteln
sind häufig für einen bestimmten Verpackungsbeutel und für ein bestimmtes Füllgut
ausgelegt und sind nicht oder nur in geringem Umfang individuell steuerbar. Insbesondere
bei Wechsel des Verpackungsmaterials, des Verpackungsbeutels und/oder des Füllguts
ist ein Umrüsten der Verpackungsmaschine erforderlich, mit erheblichen Aufwand, Kosten
und Zeit. Beispielsweise kann Form und/oder Material von hergestellten Verpackungsbeuteln
zwischen verschiedenen Produkten, Chargen und/oder Produktionszyklen variieren, sodass
ein oder mehrere Vorrichtungen der Verpackungsmaschine und/oder Prozessschritte des
Verpackungsverfahrens entsprechend angepasst werden müssen, um eine ordnungsgemäße
Funktion zu gewährleisten.
[0003] Neue Konzepte für Verpackungsmaschinen erlauben ein flexibles Anpassen vieler Prozessabläufe
bis hin zu einer individuellen Steuerung eines jeden von der Verpackungsmaschine transportierten
Verpackungsbeutels. Dabei lassen sich einige Prozesse vergleichsweise einfach, beispielsweise
per Software, anpassen, wie z.B. die in die Verpackungsbeutel einzufüllende Menge
und/oder Art des Füllguts. Auch die Vorrichtungen zum Aufnehmen und/oder Halten und
Transportieren des Verpackungsbeutels zu unterschiedlichen Stationen, wie beispielsweise
Füllstation und Verschlussstation, können flexibel an wechselnde Formate der Verpackungsbeutel
angepasst werden. Dagegen bedarf beispielsweise das Einstellen einer Vorrichtung zum
Übergeben eines aus Verpackungsmaterial hergestellten Verpackungsbeutels an die Transportvorrichtung
eines vergleichsweise deutlichen Mehraufwands. Je nach Aufbau und Dimension der Verpackungsmaschine
kann dieser Umrüstvorgang mit einem erheblichen zeitlichen Aufwand verbunden sein,
was eine lange Standzeit der Verpackungsmaschine zur Folge hat, während welcher die
Verpackungsmaschine nicht betrieben werden kann.
[0004] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verpackungsmaschine sowie
ein Verfahren zum Zuführen eines Verpackungsbeutels zu einer Beförderungseinrichtung
einer Verpackungsmaschine bereitzustellen, welche es erlaubt, hergestellte Verpackungsbeutel
mit unterschiedlichen Formaten und auf vorteilhafte Weise an eine Beförderungseinrichtung
einer Verpackungsmaschine zu übergeben. Es ist ferner eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Verpackungsmaschine mit einer vorteilhaften Einrichtung zum Messen
eines Füllgewichts von Verpackungsbeuteln unterschiedlicher Formate bereitzustellen.
[0005] Diese Aufgaben werden durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen definiert.
[0006] Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Verpackungsmaschine zum Bereitstellen
und Befüllen eines Verpackungsbeutels, umfassend: eine Beförderungseinrichtung zum
Befördern einer Mehrzahl von Schlitten, wobei jeweils zwei benachbarte Schlitten eingerichtet
sind, zusammen einen Verpackungsbeutel zu übernehmen, zu halten und in einer Beförderungsrichtung
und/oder Produktionsrichtung zu verlagern; und eine Zuführeinrichtung zum Zuführen
eines Verpackungsbeutels zu der Beförderungseinrichtung, insbesondere zu zwei benachbarten
Schlitten der Beförderungseinrichtung; wobei der Verpackungsbeutel beim Zuführen zu
der Beförderungseinrichtung und die Schlitten beim Übernehmen des Verpackungsbeutels
in der Beförderungsrichtung verlagert werden.
[0007] In der Verpackungsindustrie sind insbesondere zwei Arten von Verpackungsmaschinen
verbreitet: Horizontale Form-, Füll- und Versiegelungsmaschine (HFFS - horizontal
form fill and seal machine) und Vertikale Form-, Füll- und Versiegelungsmaschine (VFFS
- vertical form fill and seal machine). Diese Verpackungsmaschinen bzw. Verpackungsverfahren
unterscheiden sich insbesondere im Hinblick auf eine Wesentliche Beförderungsrichtung
des Verpackungsmaterials bzw. der Verpackungsbeutel. Bei einem HFFS-Verfahren werden
das Verpackungsmaterial und/oder die hergestellten Verpackungsbeutel im Wesentlichen
in horizontaler Richtung befördert. Die vorliegende Anmeldung ist insbesondere auf
ein solches System und/oder Verfahren gerichtet, jedoch nicht auf dieses beschränkt.
[0008] Mit einer Beförderungsrichtung und/oder Produktionsrichtung (im Weiteren Beförderungsrichtung)
ist insbesondere eine Richtung gemeint, in welcher das Verpackungsmaterial und/oder
ein hergestellter und/oder verschlossener Verpackungsbeutel verlagert wird, insbesondere
von einer Station zur nächsten. Die Beförderungsrichtung kann sich in einer Verpackungsmaschine
ändern oder im Wesentlichen gleichbleiben, insbesondere zumindest bereichsweise linear
und/oder kurvig sein. Die Beförderungsrichtung ist insbesondere eine Richtung entlang
einer Beförderungsbahn bzw. -schiene der Beförderungseinrichtung, auf der die Schlitten
und/oder die von den Schlitten gehaltenen Verpackungsbeutel befördert werden. Vorzugsweise
ist die Beförderungsrichtung im Wesentlichen eben und/oder in einer im Wesentlichen
horizontalen Ebene. Vorzugsweise ist die Beförderungsrichtung im Bereich der Zuführeinrichtung
und/oder über einen Bereich der Beförderungseinrichtung, in welchem die Zuführung
und/oder Übergabe des Verpackungsbeutels stattfindet, im Wesentlichen geradlinig.
[0009] Die Beförderungseinrichtung ist vorzugweise ausgebildet eine Mehrzahl von Schlitten
in einer Beförderungsrichtung entlang der Beförderungsbahn zu befördern und/oder zu
verlagern. Die Beförderungsbahn kann insbesondere Merkmale eines elektromagnetischen
Linearmotors aufweisen, insbesondere eine Mehrzahl nebeneinander angeordnete Elektromagnete,
und/oder ein oder mehrere elektromagnetische Statoren ausbilden, um die Mehrzahl an
Schlitten, welche vorzugsweise als Läufer ausgebildet sind, zu verlagern. Bevorzugt
sind Parameter der Schlitten, wie insbesondere Geschwindigkeit, Verlagerungsrichtung,
Beschleunigung und Position entlang der Beförderungsbahn kontrollierbar und/oder erfassbar.
[0010] Die Mehrzahl von Schlitten können insbesondere als Shuttles für ein Magnetshuttle-System
ausgebildet sein, welche vorzugsweise entlang einer Bahn beförderbar sind. Solche
Shuttles sind vorteilhaft, da insbesondere ein Zeitpunkt und/oder eine Geschwindigkeit
und/oder eine Beschleunigung des Verlagerns der Shuttles individuell gesteuert werden
kann bzw. können. Dadurch können die Schlitten an verschiedenen Stationen und/oder
in verschiedenen Bereichen der Verpackungsmaschine unterschiedlich und individuell
verlagert werden, wodurch eine optimale Prozessgeschwindigkeit erreicht werden kann.
Insbesondere ist der Abstand von benachbarten Schlitten in Beförderungsrichtung einstellbar
bzw. veränderbar, wie nachstehend beschrieben.
[0011] Vorzugsweise sind zwei in Beförderungsrichtung benachbarte Schlitten ausgebildet,
zusammen einen hergestellten und/oder befüllten und/oder verschlossenen Verpackungsbeutel
zu übernehmen und/oder zu empfangen und/oder zu halten und/oder aufzunehmen.
[0012] Die benachbarten Schlitten sind vorzugsweise relativ zueinander verlagerbar, sodass
die Beförderungseinrichtung ausgebildet ist, Verpackungsbeutel mit unterschiedlichen
Maßen, insbesondere unterschiedlicher Breite, auf vorteilhafte Weise und insbesondere
ohne Umrüstaufwand zu halten und zu verlagern. Dadurch kann eine vorteilhafte "formatfreiheit"
der Verpackungsmaschine, insbesondere der Beförderungseinrichtung, erreicht werden.
[0013] Mit einem hergestellten Verpackungsbeutel ist insbesondere ein aus einer oder mehreren
Lagen Verpackungsmaterial geformter Verpackungsbeutel gemeint, welcher eine Öffnung
zum Einfüllen von Füllgut aufweist. Mit einem verschlossenen Verpackungsbeutel ist
insbesondere ein Verpackungsbeutel gemeint, welcher eine verschlossene Öffnung aufweist
und vorzugsweise mit Füllgut befüllt und/oder im Wesentlichen luftdicht verschlossen
ist.
[0014] Unter Füllgut ist insbesondere Schüttgut gemeint, welches beispielsweise im Wesentlichen
pulvriges, körniges, granulares und/oder stückiges Gemenge umfasst, welches bevorzugt
in schüttfähiger Form vorliegt. Ebenso umfasst Füllgut im Wesentlichen fluide, insbesondere
flüssige, Materie, sowie Mischformen und/oder Gemenge aus den zuvor genannten. Ebenso
umfasst Füllgut im Sinne dieser Anmeldung sogenannte lose Ware, d.h. im Wesentlichen
schüttfähige, abgrenzbare bzw. quanitfizierbare Einheiten, wie beispielsweise Eisenwaren
bzw. Montagezubehör (z.B. Schrauben, Muttern, Nägel, Beilagscheiben, Filzgleiter und
ähnliches.), Bastel- und Nähmaterialien (z.B. Perlen, (Druck-)Knöpfe, Pailletten und
ähnliches), Schreibwaren (z.B. Büroklammer und ähnliches), Spielwaren (z.B. Bausteine,
Spielfiguren, Würfel und ähnliches) sowie Lebensmittel (z.B. Kekse, Cerealien/Müsli,
Kaffee, Reis, Nudeln, Zucker, Salz und ähnliches). Alternativ und/oder zusätzlich
können Verpackungsbeutel zur Aufnahme von einem einzelnen Gegenstand geeignet sein,
wie z.B. einem Verbindungskabel, einem Handwerkzeug oder ähnlichem.
[0015] Die Beförderungseinrichtung ist insbesondere ausgebildet, zwei benachbarte und zusammen
einen Verpackungsbeutel haltende Schlitten im Wesentlichen synchron und/oder gleichförmig
zu verlagern. Dies ist insbesondere vorteilhaft, da so bei Befördern des gehaltenen
Verpackungsbeutels durch die Schlitten im Wesentlichen keine, zumindest aber nur eine
geringe, Kraft von den Schlitten auf den Verpackungsbeutel einwirkt und/oder im Wesentlichen
keine, zumindest aber nur eine geringe, Verformung des Verpackungsbeutels erfolgt.
Dadurch wird eine schonendes Befördernd der Verpackungsbeutel mittels der Schlitten
erreicht.
[0016] Die Zuführeinrichtung ist insbesondere ausgebildet, einen hergestellten Verpackungsbeutel
der Beförderungseinrichtung zuzuführen und/oder einen hergestellten Verpackungsbeutel
an die Beförderungseinrichtung, insbesondere an zwei benachbarte Schlitten, zu übergeben.
Vorzugsweise wird der Verpackungsbeutel zumindest temporär gleichzeitig sowohl von
der Zuführeinrichtung als auch von der Beförderungseinrichtung, insbesondere von zwei
Schlitten, gehalten.
[0017] Bevorzugt wird durch die Zuführeinrichtung und die Beförderungseinrichtung ein Übergabebereich
ausgebildet, in welchem die Übergabe des Verpackungsbeutels von der Zuführeinrichtung
an die Beförderungseinrichtung bzw. an die Schlitten stattfindet. Vorzugsweise ist
der Übergabebereich in einem überlappenden Bereich zwischen zumindest einem Teil der
Zuführeinrichtung und zumindest einem Teil der Beförderungsbahn ausgebildet und/oder
erstreckt sich in Beförderungsrichtung entlang eines Teils der Beförderungsbahn. Insbesondere
umfasst der Übergabebereich einen Bereich, an welchem der zu übergebende Verpackungsbeutel
von der Zuführeinrichtung gehalten und im Wesentlichen parallel und derart relativ
zu der Beförderungsbahn angeordnet ist, dass einer der zwei dem Verpackungsbeutel
zugeordneten Schlitten in Beförderungsrichtung vor dem Verpackungsbeutel positioniert
ist und der andere Schlitten in Beförderungsrichtung hinter dem Verpackungsbeutel
positioniert ist, wobei beide Schlitten in einem Bereich zwischen der Zuführeinrichtung
und der Beförderungsbahn positioniert sind.
[0018] Insbesondere ist die Zuführeinrichtung ausgebildet, während des Zuführens und/oder
Übergebens den Verpackungsbeutel im Wesentlichen in der Beförderungsrichtung zu verlagern.
Dadurch kann eine höhere Prozessgeschwindigkeit erreicht werden, da die Verpackungsbeutel
nach erfolgter Zuführung und/oder Übergabe an die Beförderungseinrichtung nicht aus
einem Stillstand heraus beschleunigt werden müssen, sondern bereits eine Geschwindigkeit
in der Beförderungsrichtung aufweisen. Dabei kann eine Verringerung oder Erhöhung
der Geschwindigkeit der Verpackungsbeutel in Beförderungsrichtung erfolgen. Insbesondere
kann die Geschwindigkeit der Verpackungsbeutel in Beförderungseinrichtung für die
Übergabe verringert werden, beispielsweise um zwischen etwa 50% und etwa 90%. Alternativ
oder zusätzlich kann nach der Übergabe die Geschwindigkeit der Verpackungsbeutel erhöht
werden, beispielsweise auf zwischen etwa 200% und etwa 1000% im Vergleich zu der Geschwindigkeit
während der Übergabe.
[0019] Alternativ oder zusätzlich können die Zuführeinrichtung und die Beförderungseinrichtung
ausgebildet sein, die Zuführung und/oder Übergabe der Verpackungsbeutel an die Beförderungseinrichtung
intermittierend auszuführen und/oder bei temporärem annäherndem Stillstand der Verpackungsbeutel
in der Beförderungsrichtung der Beförderungseinrichtung zuzuführen. Insbesondere bevorzugt
erfolgt kein Richtungswechsel der Verpackungsbeutel und/oder es erfolgt bevorzugt
eine "inline" Weiterbeförderung der Verpackungsbeutel.
[0020] Vorzugsweise ist die Zuführeinrichtung ausgebildet, Verpackungsbeutel unterschiedlicher
Maße, insbesondere unterschiedlicher Breite, halten und/oder befördern zu können.
Dies ist insbesondere vorteilhaft in Verbindung mit einer ebenfalls "formatfreien"
Beförderungseinrichtung, wie beispielsweise ein Magnetshuttle-System.
[0021] Vorzugsweise ist die Zuführeinrichtung ausgebildet, ein oder mehrere, insbesondere
ein, zwei, drei oder vier, Verpackungsbeutel im Wesentlichen gleichzeitig und/oder
gleichartig an die Beförderungseinrichtung zu übergeben und/oder dieser zuzuführen.
Ebenso kann die Beförderungseinrichtung ausgebildet sein, ein oder mehrere, insbesondere
ein, zwei, drei oder vier, Verpackungsbeutel im Wesentlichen gleichzeitig und/oder
gleichartig zu befördern.
[0022] Vorzugsweise wird der Verpackungsbeutel beim Zuführen im Wesentlichen beschleunigungsfrei,
insbesondere mit im Wesentlichen konstanter Geschwindigkeit, und/oder im Wesentlichen
nur in der Beförderungsrichtung verlagert. Insbesondere werden der Verpackungsbeutel
beim Zuführen und/oder Übergeben nicht oder nur geringfügig senkrecht zur Beförderungsrichtung
verlagert. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass kein Verformen und/oder Verbiegen
des Verpackungsbeutels bei der Übergabe aufgrund der Trägheit des Verpackungsbeutels
stattfindet. Insbesondere ist so das in Vertikalrichtung untere Ende des Verpackungsbeutels
bei der Übergabe stets im Wesentlichen unterhalb des oberen, gehaltenen Bereichs des
Verpackungsbeutels angeordnet. Insbesondere kann so ein durch Trägheit des unteren
Endes des Verpackungsbeutels hervorgerufenes Verformen des Verpackungsbeutels während
der Übergabe reduziert, vorzugsweise im Wesentlichen verhindert, werden. Dadurch kann
insbesondere die Prozessgeschwindigkeit erhöht werden.
[0023] Vorzugsweise werden die Schlitten während des Übernehmens und/oder Greifens des Verpackungsbeutels
in Beförderungsrichtung verlagert, um den verlagerten Verpackungsbeutel zu übernehmen.
[0024] Vorzugsweise nähern sich ein Verpackungsbeutel und zwei diesem zugeordnete Schlitten
unmittelbar vor und/oder bei der Übergabe einander an, wobei weder der Verpackungsbeutel
noch die Schlitten unmittelbar vor und/oder bei der Übergabe ausschließlich orthogonal
zu der Beförderungsrichtung verlagert werden.
[0025] Vorzugsweise weisen zwei benachbarte Schlitten jeweils eine Haltevorrichtung zum
in Eingriff bringen mit jeweils gegenüberliegenden Seiten und/oder Rändern eines Verpackungsbeutels
auf.
[0026] Die Schlitten weisen vorzugsweise jeweils eine Haltevorrichtung und/oder Greifvorrichtung
zum Greifen und/oder Halten eines Abschnitts des Verpackungsbeutels, insbesondere
eines seitlichen, oberen Randbereichs des Verpackungsbeutels auf. Vorzugsweise sind
die benachbarten Schlitten ausgebildet, jeweils gegenüberliegende und bevorzugt im
Wesentlichen in einer Horizontalen angeordnete Abschnitte des Verpackungsbeutels von
seitlich des Verpackungsbeutels zu greifen.
[0027] Die Haltevorrichtung und/oder Greifvorrichtung kann insbesondere zwei Halterelemente
aufweisen, welche gegeneinander verlagerbar sind. Beispielsweise ist ein erstes Halterelement
im Wesentlichen ortsfest gegenüber dem Schlitten angeordnet und ein zweites Halterelement
ausgebildet, sich von dem ersten Halterelement zumindest temporär zu entfernen, sodass
ein Abschnitt eines Verpackungsbeutels zwischen den Halterelementen positioniert werden
kann. Im Anschluss wird das zweite Halterelement wieder an das erste Halterelement
herangeführt bzw. mit diesem und dem Verpackungsbeutel in Eingriff gebracht. Alternativ
können beide Halterelemente einer Haltevorrichtung verlagerbar sein.
[0028] Vorzugsweise sind die Haltevorrichtungen der benachbarten Schlitten im Wesentlichen
spiegelsymmetrisch ausgebildet, sodass einer der Schlitten den Verpackungsbeutel von
einer Seite und der andere Schlitten den Verpackungsbeutel von der anderen, gegenüberliegenden
Seite greifen kann.
[0029] Vorzugsweise weist die Beförderungseinrichtung eine Beförderungsbahn auf, wobei die
Schlitten im Wesentlichen in vertikaler Ausrichtung an der Beförderungsbahn angeordnet
sind. Dies bietet den Vorteil, dass die Beförderungsbahn komplexe Profile, insbesondere
mit horizontalen Kurven, ausbilden kann und/oder die Verpackungsbeutel zu Stationen
verlagern kann, welche nicht in einer geraden Linie angeordnet sind. Daher kann die
Verpackungsmaschine einen flexiblen und/oder bedarfsangepassten und/oder komplexen
Aufbau aufweisen. Eine solche Ausrichtung bietet insbesondere eine vorteilhafte Zugänglichkeit
der Beförderungsbahn und/oder der auf diesen angeordneten Schlitten, beispielsweise
für Installation und/oder Wartung. Auch kann ein Wartungs- und/oder Reinigungsaufwand
der Beförderungsbahn und der Schlitten verringert werden, da sich weniger Schmutz
und/oder Staub auf der Beförderungsbahn absetzen kann. Insbesondere sind bei der beschriebenen
Ausrichtung die Schlitten über den gesamten Verlauf der Beförderungsbahn zum Halten
eines Verpackungsbeutels ausgerichtet, sodass Stationen zum Interagieren mit den Verpackungsbeuteln
entlang der gesamten Beförderungsbahn angeordnet sein können. Dadurch können kompaktere
Verpackungsmaschinen bereitgestellt werden. Ferner wird durch eine entsprechende Ausrichtung
eine vorteilhafte Bodenfreiheit erreicht.
[0030] Alternativ können die Schlitten im Wesentlichen in horizontaler Ausrichtung an der
Beförderungsbahn angeordnet sein. Alternativ oder zusätzlich können mehrere Verlagereinrichtungen
des Schlittens, insbesondere mehrere Laufrollen, welche in unmittelbarem Kontakt mit
der Beförderungsbahn stehen und den Schlittenkörper rollbar an der Beförderungsbahn
anordnen, im Wesentlichen horizontale Rotationsachsen aufweisen. Dadurch kann insbesondere
eine Beförderungseinrichtung mit einem geringen Standflächenbedarf bereitgestellt
werden, da Teilbereiche der Beförderungsbahn vertikal übereinander angeordnet sind.
Bei einer solchen Ausrichtung sind die Schlitten jedoch in einem Teilbereich der Beförderungsbahn,
insbesondere einem die Schlitten zu einer Verpackungsbeutelaufnahmeposition rückführenden
Bereich, umgedreht und/oder invertiert ausgerichtet, sodass nur über einen Teilbereich
der Beförderungsbahn Verpackungsbeutel befördert werden können.
[0031] Die Schlitten sind vorzugsweise derart an der Beförderungsbahn der Beförderungseinrichtung
angeordnet, dass eine Längserstreckung eines Schlittenkörpers eines Schlittens im
Wesentlichen vertikal orientiert ist. Alternativ oder zusätzlich können mehrere Verlagereinrichtungen
des Schlittens, insbesondere mehrere Laufrollen, welche in unmittelbarem Kontakt mit
der Beförderungsbahn stehen und den Schlittenkörper rollbar an der Beförderungsbahn
anordnen, im Wesentlichen vertikale Rotationsachsen aufweisen.
[0032] Bevorzugt ist eine, von zwei benachbarten Schlitten aufgespannte, Ebene im Wesentlichen
parallel zu dem von diesen gehaltenen Verpackungsbeutel orientiert.
[0033] Vorzugsweise ist die Haltevorrichtung an einem in Betriebsposition in Vertikalrichtung
oberen Abschnitts des Schlittens angeordnet und erstreckt sich nach oben und/oder
in Richtung weg von der Beförderungsbahn.
[0034] Die Beförderungsbahn ist vorzugsweise derart ausgebildet und angeordnet, dass eine
Fläche, an welcher die Schlitten anordenbar und von einem Magnetfeld der Beförderungsbahn
beeinflussbar sind, vorzugsweise über die gesamte Erstreckung der Beförderungsbahn,
im Wesentlichen vertikal ausgerichtet ist. Vorzugsweise bildet eine im Wesentlichen
vertikale Seitenfläche der Beförderungsbahn, bevorzugt über die gesamte Erstreckung
der Beförderungsbahn, eine Lauffläche aus, entlang welcher die Schlitten, insbesondere
unter Einfluss von der Beförderungseinrichtung erzeugten Magnetfelder, befördert werden
können.
[0035] Vorzugsweise umfasst die Beförderungsbahn ein oder mehrere Führungsvorrichtungen,
insbesondere Führungsrillen und/oder Führungsnuten, wobei die Führungsvorrichtungen
insbesondere zum Aufnehmen und/oder Abstützen einer oder mehrerer Verlagereinrichtungen
ausgebildet sind. Die Führungsvorrichtungen erstecken sich vorzugsweise über die gesamte
Beförderungsbahn. Bevorzugt weist eine Führungsvorrichtung einen horizontalen Abschnitt
auf, welcher distal und/oder seitlich nach außen von der Beförderungsbahn hervorragt
und zum Stützen einer Laufrolle eines Schlittens von vertikal unten ausgebildet. Alternativ
oder zusätzlich kann die Beförderungsbahn zumindest eine Führungsvorrichtung mit einer
vertikal nach oben gerichteten Führungsfläche aufweisen, wobei die Führungsfläche
ausgebildet ist, eine Seitenfläche einer Laufrolle eines Schlittens von vertikal unten
zu stützen. Dadurch kann eine vorteilhafte Führung der Schlitten beim Befördern entlang
der Beförderungsbahn erreicht werden.
[0036] Vorzugsweise ist die Beförderungseinrichtung ausgebildet, benachbarte Schlitten beim
Übernehmen eines Verpackungsbeutels individuell zu steuern, insbesondere das Verlagern
in der Beförderungsrichtung. Dadurch kann eine vorteilhafte, insbesondere schnelle,
Zuführung und/oder Übergabe von der Zuführeinrichtung an die Beförderungseinrichtung
erreicht und so die Prozessgeschwindigkeit erhöht werden.
[0037] Insbesondere können die benachbarten Schlitten zumindest zeitweise nicht synchron
verlagert werden. Beispielsweise kann ein in Beförderungsrichtung vorderer Schlitten,
insbesondere unmittelbar vor Greifen des Verpackungsbeutels, langsamer als der Verpackungsbeutel
verlagert werden, um einen Abstand zu dem Verpackungsbeutel in Beförderungsrichtung
zu verringern und/oder mit dem Verpackungsbeutel in Kontakt zu treten. Der in Beförderungsrichtung
hintere Schlitten, insbesondere unmittelbar vor Greifen des Verpackungsbeutels, kann
schneller als der Verpackungsbeutel verlagert werden, um einen Abstand zu dem Verpackungsbeutel
in Beförderungsrichtung zu verringern und/oder mit dem Verpackungsbeutel in Kontakt
zu treten. In anderen Worten können die benachbarten Schlitten sich jeweils gegenüberliegenden
Seiten und/oder Rändern des Verpackungsbeutels annähern, während der Verpackungsbeutel
von der Zuführeinrichtung in Beförderungsrichtung verlagert wird. Insbesondere ist
die Beförderungseinrichtung ausgebildet, einen Abstand in Beförderungsrichtung zwischen
den benachbarten Schlitten während des Zuführens und/oder Übergebens des Verpackungsbeutels
zu verringern, um die Schlitten gegenüberliegenden Seiten und/oder Rändern des Verpackungsbeutels
anzunähern.
[0038] Vorzugsweise weist die Zuführeinrichtung ein oder mehrere Saugbänder und/oder ein
oder mehrere Klemmriemenbänder zum Halten und/oder Befördern eines oder mehrerer Verpackungsbeutel
auf. Eine solche Zuführeinrichtung ist insbesondere vorteilhaft, da diese Verpackungsbeutel
unterschiedlicher Maße, insbesondere Breite, halten und/oder befördern kann, also
"Formatfreiheit" besteht. Dadurch entfällt eine aufwendige Umrüstung der Zuführeinrichtung
bei Wechsel des Verpackungsbeutelformats. Ferner sind keine Bauteile oberhalb des
Verpackungsbeutels angeordnet, welche eine Übergabe an die Beförderungseinrichtung
behindern oder erschweren können.
[0039] Die ein oder mehreren Saugbänder und/oder Klemmriemenbänder können insbesondere zumindest
bereichsweise im Wesentlichen parallel zu den Seitenflächen des Verpackungsbeutel
ausgerichtet sein, sodass die ein oder mehreren Saugbänder eine Seitenfläche der Verpackungsbeutel
ansaugen können bzw. die ein oder mehreren Klemmriemenbänder die Verpackungsbeuel
seitlich halten können.
[0040] Die Zuführeinrichtung ist bevorzugt ausgebildet, angesaugte Verpackungsbeutel durch
Verlagern der Saugbänder und/oder Klemmriemenbänder zu befördern.
[0041] Insbesondere können die Saugbänder und/oder Klemmriemenbänder mittels einer Antriebseinheit
verlagerbar sein, insbesondere in Endloseschleife entlang Ihrer Erstreckungsrichtung,
ähnlich einem Riemenantrieb und/oder einem Treibriemen eines Riemengetriebes.
[0042] Die Saugbänder können mit einer Unterdruckvorrichtung derart gekoppelt sein, dass
an einer Ansaugfläche der Saugbänder ein Unterdruck erzeugt wird, um die Verpackungsbeutel
anzusaugen. Dafür können die Saugbänder eine Vielzahl von Löchern aufweisen, an welchen
Unterdruck anliegt und Luft angesaugt wird.
[0043] Vorzugsweise sind die Saugbänder und/oder Klemmriemenbänder derart angeordnet, dass
diese einen angesaugten und/oder gehaltenen Verpackungsbeutel im Wesentlichen in Beförderungsrichtung
verlagert der Beförderungseinrichtung zuführen und/oder an diese übergeben.
[0044] Vorzugsweise umfasst die Verpackungsmaschine ferner zumindest eine Fülleinrichtung
zum Füllen eines Verpackungsbeutels mit Füllgut, wobei die Beförderungseinrichtung
eingerichtet ist, einen von zwei benachbarten Schlitten gehaltenen Verpackungsbeutel
zu der Fülleinrichtung zu verlagern.
[0045] Vorzugsweise ist die Beförderungseinrichtung eingerichtet, durch relatives Verlagern
des einen benachbarten Schlittens gegenüber dem anderen benachbarten Schlitten, insbesondere
in Richtung zueinander, eine Öffnung des Verpackungsbeutels zu öffnen und/oder zu
schließen, insbesondere unmittelbar vor bzw. nach dem Befüllvorgang und/oder Einleiten
von Füllgut in den Verpackungsbeutel. Durch Annähern der Schlitten werden die gegenüberliegenden
Seiten und/oder Ränder des Verpackungsbeutels näher aneinander geführt, sodass eine
Öffnung des Verpackungsbeutels geöffnet und/oder erweitert wird. Dies ermöglicht ein
vorteilhaftes Befüllen, da keine zusätzlichen Vorrichtungen zum Öffnen der Öffnung
benötigt werden. Insbesondere kann so die Öffnung des Verpackungsbeutels durch Abstandsänderung
der Schlitten individuell beeinflusst werden.
[0046] Vorzugsweise umfasst die Verpackungsmaschine eine Wiegeeinrichtung zum Wiegen eines
Verpackungsbeutels und/oder des Füllguts, insbesondere während der Verpackungsbeutel
im Bereich der Fülleinrichtung positioniert ist. Dadurch kann auf vorteilhafte Weise
das Füllgewicht und/oder die Füllmenge des Verpackungsbeutels während und/oder unmittelbar
nach dem Befüllen gemessen werden. So kann, falls eine Abweichung zu einem Soll-Gewicht
detektiert wird, der Verpackungsbeutel beispielsweise aussortiert oder nachbefüllt
werden.
[0047] Vorzugsweise weisen zwei benachbarte Schlitten jeweils eine Wiegezelle zum Wiegen
des von den Schlitten gemeinsam gehaltenen Verpackungsbeutels auf. Die Wiegezelle
kann beispielsweise mittels ein oder mehrerer Dehnmesstreifen eine Verformung eines
Abschnitts der Haltevorrichtung messen. Alternativ oder zusätzlich kann die Wiegezelle
mittels ein oder mehreren Piezoelementen eine durch den Verpackungsbeutel ausgeübte
Kraft in Vertikalrichtung nach unten messen.
[0048] Eine Stromversorgung für die Wiegeeinrichtung kann über eine Batterie- und/oder Akkuzelle
bereitgestellt sein. Alternativ oder zusätzlich können Schleifkontakte und/oder Federkontakte
vorgesehen sein, welche zumindest in einem Messabschnitt der Beförderungsbahn eine
Stromversorgung bereitstellt. Alternativ oder zusätzlich kann durch elektromagnetische
Induktion eine Stromversorgung bereitgestellt werden.
[0049] Eine Übertragung eines oder mehrerer Messignale der Wiegezelle kann beispielsweise
durch Funktechnologie, insbesondere NFC, erfolgen. Alternativ oder zusätzlich können
ein oder mehrere Messignale optisch übertragen werden, beispielsweise durch eine Leuchtdiode
an dem Schlitten und ein Fototransistor an der Beförderungsbahn oder einer Empfangseinrichtung,
welcher ein Signal der Leuchtdiode empfängt. Alternativ oder zusätzlich kann eine
Anzeige eines Displays und/oder einer mechanischen Messskala an dem Schlitten von
einer Kamera erfasst werden.
[0050] Vorzugsweise und alternativ kann die Beförderungseinrichtung einen im Wesentlichen
entkoppelten Abschnitt mit einer Wiegezelle zum Wiegen des Verpackungsbeutels und
den diesen haltenden Schlitten aufweisen. Dies hat den Vorteil, dass keine Stromversorgung
an die Schlitten und/oder Datenübertragung von den Schlitten vorgesehen werden muss.
[0051] Die Wiegeeinrichtung in der Beförderungsbahn kann ein im Wesentlichen entkoppeltes
Segment der Beförderungsbahn aufweisen, welches ein Gewicht der Schlitten und des
von diesen gehaltenen Verpackungsbeutels messen kann. Beispielsweise kann ein im Wesentlichen
statisches Drehmoment des Segments relativ zu einer Stütze gemessen werden, während
die Schlitten mit dem Verpackungsbeutel an diesem positioniert sind.
[0052] Vorzugsweise umfasst die Verpackungsmaschine ferner: eine Verbindungseinrichtung
zum Verbinden von wenigstens zwei Lagen Verpackungsmaterial und Herstellen eines Verpackungsbeutels;
und/oder eine Vereinzelungseinrichtung zum Vereinzeln eines Teils des Verpackungsmaterials
und/oder zumindest eines Verpackungsbeutels; und/oder eine Verschlusseinrichtung zum
Verschließen eines befüllten Verpackungsbeutels. Alternativ oder zusätzlich kann die
Verpackungsmaschine eine Vorrichtung zum Bereitstellen von hergestellten und vereinzelten
Verpackungsbeuteln aus einem Magazin und/oder Stapel und/oder von einem Förderband,
insbesondere an die Zuführeinrichtung und/oder an die Schlitten, aufweisen.
[0053] Zwei oder mehr Lagen Verpackungsmaterial können von einer oder mehr Verbindungseinrichtungen
bereichsweise verbunden werden, beispielsweise mittels Kleben und/oder Schweißen und/oder
Prägen, um einen Verpackungsbeutel auszubilden. Bevorzugt kann bzw. können ein oder
mehrere Vereinzelungseinrichtungen vorgesehen sein, um voneinander getrennte Verpackungsbeutel
herzustellen, beispielsweise durch Trennen des Verpackungsmaterials mittels einer
Schneide und/oder Klinge. Die auf diese oder ähnliche Weise hergestellten Verpackungsbeutel
werden von der Zuführeinrichtung an die Beförderungseinrichtung übergeben und/oder
dieser zugeführt, um von dieser zu weiteren Stationen, insbesondere zumindest einer
Füllstation und/oder einer Verschlusseinrichtung, befördert zu werden.
[0054] Die Beförderungseinrichtung ist insbesondere ausgebildet, einen Verpackungsbeutel
zu einer Verschlusseinrichtung zum Verschließen eines befüllten Verpackungsbeutels
zu befördern. Eine Verschlusseinrichtung kann insbesondere eine Öffnung des Verpackungsbeutels,
durch welche Füllgut in den Verpackungsbeutel eingeleitet wurde, im Wesentlichen,
vorzugsweise fluiddicht, verschließen.
[0055] Vorzugsweise ist die Zuführeinrichtung ausgebildet, das Verpackungsmaterial und/oder
die ausgebildeten Verpackungsbeutel zu der Verbindungseinrichtung und/oder der Vereinzelungseinrichtung
und/oder von dieser bzw. diesen weg zu befördern und der Beförderungseinrichtung zuzuführen.
Alternativ ist die Zuführeinrichtung ausgebildet, einen hergestellten, insbesondere
einen vereinzelten, Verpackungsbeutel aufzunehmen und der Beförderungseinrichtung
zuzuführen.
[0056] Vorzugsweise weist die Verpackungsmaschine ein oder mehrere Leit- und/oder Führungselemente
zum Führen von entlang der Beförderungseinrichtung beförderten Verpackungsbeuteln
auf. Bevorzugt sind ein oder mehrere Leit- und/oder Führungselemente an Kurven und/oder
nicht geradlinigen Bereichen der Beförderungsbahn vorgesehen, um ein Verschwenken
und/oder Pendeln zumindest eines Teils der Verpackungsbeutel aufgrund von Trägheit
und/oder Zentrifugalkräften zu begrenzen und/oder reduzieren, vorzugsweise im Wesentlichen
zu verhindern. Dadurch kann insbesondere eine Belastung des Verpackungsbeutels und/oder
der den Verpackungsbeutel haltenden Schlitten verringert werden. Ein Leit- und/oder
Führungselement kann insbesondere eine Schutzplanke und/oder Leitplanke und/oder ein
Schutzblech aufweisen, welche im Wesentlichen parallel zu einem Bereich der Beförderungsbahn
und beabstandet zu dieser angeordnet ist. Bevorzugt ist eine Position und/oder eine
Ausrichtung eines Leit- und/oder Führungselements manuell oder automatisiert verstellbar,
insbesondere um an unterschiedliche Verpackungsbeutel, Geschwindigkeiten, Füllgüter
und/oder Füllmengen anpassbar zu sein.
[0057] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuführen eines Verpackungsbeutels
zu einer Beförderungseinrichtung einer Verpackungsmaschine, wobei die Beförderungseinrichtung
zum Befördern einer Mehrzahl von Schlitten eingerichtet ist, umfassend: Zuführen eines
Verpackungsbeutels durch eine Zuführeinrichtung zu zwei benachbarten Schlitten der
Beförderungseinrichtung; Übernehmen und Halten des zugeführten Verpackungsbeutels
durch die benachbarten Schlitten während einem Verlagern der Schlitten und des Verpackungsbeutels
in einer Beförderungsrichtung. Dieses Verfahren ist insbesondere vorteilhaft, da eine
Übergabe der Verpackungsbeutel an die Beförderungseinrichtung erfolgt, bei welcher
eine Belastung des Verpackungsbeutels reduziert wird und die Prozessgeschwindigkeit
erhöht werden kann.
[0058] Vorzugsweise wird der Verpackungsbeutel beim Zuführen im Wesentlichen beschleunigungsfrei
und/oder im Wesentlichen nur in der Beförderungsrichtung verlagert. Insbesondere werden
die Schlitten beim Übernehmen im Wesentlichen in Beförderungsrichtung verlagert. Vorzugsweise
wird der Verpackungsbeutel beim Zuführen und/oder Übergeben im Wesentlichen nicht
senkrecht zu der Beförderungsrichtung verlagert.
[0059] Vorzugsweise umfasst das Verfahren ein in Eingriff Bringen jeweils einer Haltevorrichtung
zwei benachbarter Schlitten mit gegenüberliegenden Seiten und/oder Rändern eines Verpackungsbeutels.
[0060] Vorzugsweise umfasst das Verfahren ein Wiegen eines Verpackungsbeutels mittels einer
Wiegeeinrichtung, insbesondere während und/oder nach einem Befüllvorgang.
[0061] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Verpackungsmaschine zum Bereitstellen
und Befüllen eines Verpackungsbeutels, umfassend: eine Beförderungseinrichtung zum
Befördern einer Mehrzahl von Schlitten, wobei jeweils zwei benachbarte Schlitten eingerichtet
sind, zusammen einen Verpackungsbeutel zu übernehmen, zu halten und in einer Beförderungsrichtung
und/oder Produktionsrichtung zu verlagern; und eine Wiegeeinrichtung zum Wiegen eines
Verpackungsbeutels, wobei zwei benachbarte Schlitten jeweils eine Wiegezelle zum Wiegen
des von den Schlitten gehaltenen Verpackungsbeutels aufweisen oder wobei die Beförderungseinrichtung
einen im Wesentlichen entkoppelten Abschnitt mit einer Wiegezelle zum Wiegen des Verpackungsbeutels
und den diesen haltende Schlitten aufweist. Die Verpackungsmaschine und die Wiegeeinrichtung
können insbesondere ein oder mehrere der bezüglich anderer Aspekte beschriebenen Merkmale
und/oder Einrichtungen und/oder Eigenschaften aufweisen.
[0062] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Verpackungsmaschine zum Bereitstellen
und Befüllen eines Verpackungsbeutels, umfassend: eine Beförderungseinrichtung zum
Befördern einer Mehrzahl von Schlitten, wobei jeweils zwei benachbarte Schlitten eingerichtet
sind, zusammen einen Verpackungsbeutel zu übernehmen, zu halten und in einer Beförderungsrichtung
zu verlagern; wobei die Beförderungseinrichtung eine Beförderungsbahn aufweist, und:
die Schlitten im Wesentlichen in vertikaler Ausrichtung an der Beförderungsbahn angeordnet
sind; und/oder wobei zumindest eine Laufrolle eines Schlittens, welche in unmittelbarem
Kontakt mit der Beförderungsbahn steht, eine im Wesentlichen vertikale Rotationsachse
aufweist. Dieser Aspekt ist insbesondere mit ein oder mehreren der anderen Aspekte
der Erfindung vereinbar und/oder kann ein oder mehre Merkmale und/oder Eigenschaften
der anderen Aspekte aufweisen. Ebenso könne die anderen Aspekte ein oder mehre Merkmale
und/oder Eigenschaften dieses Aspekts aufweisen.
[0063] Vorzugsweise weist die Beförderungsbahn zumindest eine Führungsvorrichtung mit einer
vertikal nach oben gerichteten Führungsfläche auf, wobei die Führungsfläche ausgebildet
ist, eine Seitenfläche einer Laufrolle eines Schlittens von vertikal unten zu stützen.
[0064] Vorzugsweise umfasst die Verpackungsmaschine ferner: eine Zuführeinrichtung zum Zuführen
eines Verpackungsbeutels zu der Beförderungseinrichtung, insbesondere zu zwei benachbarten
Schlitten der Beförderungseinrichtung; wobei der Verpackungsbeutel beim Zuführen zu
der Beförderungseinrichtung und die Schlitten beim Übernehmen des Verpackungsbeutels
in der Beförderungsrichtung verlagert werden. Dabei kann der Verpackungsbeutel beim
Zuführen im Wesentlichen beschleunigungsfrei und/oder im Wesentlichen nur in der Beförderungsrichtung
verlagert werden.
[0065] Vorzugsweise weisen zwei benachbarte Schlitten jeweils eine Haltevorrichtung zum
in Eingriff bringen mit gegenüberliegenden Seiten und/oder Rändern eines Verpackungsbeutels
auf.
[0066] Vorzugsweise ist die Beförderungseinrichtung eingerichtet, benachbarte Schlitten
beim Übernehmen eines Verpackungsbeutels individuell zu steuern, insbesondere das
Verlagern in der Beförderungsrichtung.
[0067] Vorzugsweise weist die Zuführeinrichtung ein oder mehrere Saugbänder und/oder Klemmriemenbänder
zum Halten und/oder Befördern eines Verpackungsbeutels.
[0068] Vorzugsweise umfasst die Verpackungsmaschine ferner zumindest eine Fülleinrichtung
zum Füllen eines Verpackungsbeutels mit Füllgut und ist die Beförderungseinrichtung
eingerichtet, einen von zwei benachbarten Schlitten gehaltenen Verpackungsbeutel zu
der Fülleinrichtung zu verlagern.
[0069] Vorzugsweise ist die Beförderungseinrichtung eingerichtet, durch relatives Verlagern
des einen benachbarten Schlittens gegenüber dem anderen benachbarten Schlitten, eine
Öffnung eines von den Schlitten gehaltenen Verpackungsbeutels zu öffnen und/oder zu
schließen.
[0070] Im Folgenden werden einzelne Ausführungsformen zur Lösung der Aufgabe anhand der
Figuren beispielhaft beschrieben. Dabei weisen die einzelnen beschriebenen Ausführungsformen
zum Teil Merkmale auf, die nicht zwingend erforderlich sind, um den beanspruchten
Gegenstand auszuführen, die aber in bestimmten Anwendungsfällen gewünschte Eigenschaften
bereitstellen. So sollen auch Ausführungsformen als unter die beschriebene technische
Lehre fallend offenbart angesehen werden, die nicht alle Merkmale der im Folgenden
beschriebenen Ausführungsformen aufweisen. Ferner werden, um unnötige Wiederholungen
zu vermeiden, bestimmte Merkmale nur in Bezug auf einzelne der im Folgenden beschriebenen
Ausführungsformen erwähnt. Es wird darauf hingewiesen, dass die einzelnen Ausführungsformen
daher nicht nur für sich genommen, sondern auch in einer Zusammenschau betrachtet
werden sollen. Anhand dieser Zusammenschau wird der Fachmann erkennen, dass einzelne
Ausführungsformen auch durch Einbeziehung von einzelnen oder mehreren Merkmalen anderer
Ausführungsformen modifiziert werden können. Es wird darauf hingewiesen, dass eine
systematische Kombination der einzelnen Ausführungsformen mit einzelnen oder mehreren
Merkmalen, die in Bezug auf andere Ausführungsformen beschrieben werden, wünschenswert
und sinnvoll sein kann und daher in Erwägung gezogen und auch als von der Beschreibung
umfasst angesehen werden soll.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0071]
- Figur 1
- zeigt eine beispielhafte Verpackungsmaschine;
- Figur 2
- zeigt eine Vertikalansicht der beispielhaften Verpackungsmaschine der Figur 1;
- Figur 3
- zeigt eine beispielhafte Zuführeinrichtung, eine beispielhafte Vereinzelungseinrichtung
und eine beispielhafte Verbindungseinrichtung einer Verpackungsmaschine;
- Figur 4
- zeigt zwei beispielhafte benachbarte Schlitten mit einem Verpackungsbeutel.
Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
[0072] Die
Figur 1 zeigt eine beispielhafte Verpackungsmaschine 1 mit einer Beförderungseinrichtung
2 und einer Zuführeinrichtung 20 zum Zuführen von Verpackungsbeuteln 16 an die Beförderungseinrichtung
2.
[0073] Die Beförderungseinrichtung 2 weist insbesondere eine Beförderungsbahn 4 auf, welche
in diesem Beispiel eine Form im Wesentlichen eines Rechtecks mit abgerundeten Ecken
aufweist. Die Beförderungsbahn 4 kann jedoch auch eine andere Form aufweisen, insbesondere
ein oder mehrere im Wesentlichen horizontale Kurven aufweisen. Die Beförderungsbahn
4 ist vorzugsweise im Wesentlichen eben ausgerichtet. Jedoch kann die Beförderungsbahn
4 auch bereichsweise Steigungen und/oder Gefälle aufweisen, beispielsweise um Stationen
mit unterschiedlichen Höhen anzufahren.
[0074] Die Beförderungseinrichtung 2 ist vorzugweise ausgebildet, eine Mehrzahl von Schlitten
6 in einer Beförderungsrichtung B entlang der Beförderungsbahn 4 zu befördern und/oder
zu verlagern. Die Beförderungsbahn 4 kann Merkmale eines elektromagnetischen Linearmotors
aufweisen, insbesondere eine Mehrzahl nebeneinander angeordnete Elektromagnete, und/oder
ein oder mehrere elektromagnetische Statoren ausbilden, um die Mehrzahl an Schlitten
6, welche vorzugsweise als Läufer ausgebildet sind, zu verlagern. Bevorzugt sind Parameter
der Schlitten, wie insbesondere Geschwindigkeit, Verlagerungsrichtung, Beschleunigung
und Position entlang der Beförderungsbahn kontrollierbar und/oder erfassbar.
[0075] Insbesondere ist die Beförderungseinrichtung 2 ausgebildet, jeden der Schlitten 6
individuell und/oder einzeln zu verlagern. Ebenso ist die Beförderungseinrichtung
2 ausgebildet, zwei oder mehr Schlitten 6 im Wesentlichen synchron und/oder gleichartig
zu verlagern. Die Schlitten 6 werden bevorzugt wiederholt entlang der geschlossenen
Beförderungsbahn 4 bewegt und/oder absolvieren wiederholt Runden entlang der Beförderungsbahn
4.
[0076] Vorzugsweise weist die Beförderungsbahn 4 eine vertikale und/oder nach außen gerichtete
Seitenfläche auf, an welcher die Schlitten 6 angeordnet sind und mit welcher die Schlitten
6 unmittelbar in Kontakt sehen und/oder entlang welcher die Schlitten 6 verlagert
und/oder befördert werden.
[0077] Jeder der Schlitten 6 weist vorzugsweise eine Haltevorrichtung 12 zum in Eingriff
bringen mit einem Abschnitt eines Verpackungsbeutels 16 auf. Die Haltevorrichtung
12 kann beispielsweise zwei Halterelemente 14 aufweisen, wobei eines der Halterelemente
14 gegenüber dem anderen Halterelement 14 zumindest temporär verlagerbar ausgebildet
sein kann, um einen Abschnitt eines Verpackungsbeutels 16 zwischen den Halterelementen
14 anzuordnen und/oder zu positionieren. Bei einem darauf folgenden Annähern der beiden
Halterelemente 14 zueinander wird der Abschnitt des Verpackungsbeutels 16 zwischen
den Halterelementen 14 eingeklemmt und/oder mittels Kraft- und/oder Reibschluss von
der Haltevorrichtung 12 gehalten.
[0078] Eine detaillierte Ansicht von zwei benachbarten und einen Verpackungsbeutel 16 haltenden
Schlitten 6 ist in Figur 4 gezeigt.
[0079] Die Verpackungsmaschine 1 kann ferner ein oder mehrere Verbindungseinrichtungen aufweisen,
zum Verbinden von zwei oder mehr Lagen Verpackungsmaterial und Formen eines Verpackungsbeutels
16. Außerdem kann die Verpackungsmaschine 1 ein oder mehrere Vereinzelungseinrichtungen
30 aufweisen, welche miteinander verbundene Verpackungsbeutel 16 vereinzeln und/oder
voneinander trennen.
[0080] Vorzugsweise umfasst die Verpackungsmaschine 1 eine Zuführeinrichtung 20 zum Zuführen
eines hergestellten und/oder vereinzelten Verpackungsbeutels 16 zu der Beförderungseinrichtung
2. Die Zuführeinrichtung 20 ist ausgebildet, einen Verpackungsbeutel 16 im Wesentlichen
in einer Beförderungsrichtung B zu verlagern, wobei die Beförderungsrichtung B insbesondere
parallel zu der Ausrichtung des Abschnitts der Beförderungseinrichtung 2, an welchem
die Verpackungsbeutel 16 übernommen werden, orientiert ist.
[0081] Die Zuführeinrichtung 20 und die Beförderungseinrichtung 2 sind dabei insbesondere
derart ausgebildet und/oder zueinander ausgerichtet, dass der Verpackungsbeutel 16
bei der Zuführung und/oder Übergabe an die Beförderungseinrichtung 2 im Wesentlichen
kontinuierlich, vorzugweise beschleunigungsfrei, und/oder ausschließlich in der Beförderungsrichtung
B, optional verlangsamt, verlagert wird. In anderen Worten wird der Verpackungsbeutel
16 vorzugsweise von der Zuführeinrichtung 20 an die Beförderungseinrichtung 2 übergeben,
während dieser im Wesentlichen ausschließlich geradlinig und im Wesentlichen parallel
zu der Beförderungsbahn 4 verlagert wird. Insbesondere erfährt der Verpackungsbeutel
16 keine Beschleunigung in einer Richtung quer zu der Beförderungsrichtung B. Alternativ
können die Zuführeinrichtung 20 und die Beförderungseinrichtung 2 ausgebildet sein,
ein oder mehrere Verpackungsbeutel 16 im Wesentlichen intermittierend zu übergeben
respektive zu übernehmen, wobei die Verpackungsbeutel 16 in Beförderungsrichtung B
temporär nahezu stillstehen können.
[0082] Eine bevorzugte Anordnung der Zuführeinrichtung 20 und der Beförderungseinrichtung
2 ist in Figur 2 detailliert gezeigt. Eine beispielhafte Zuführeinrichtung 20 ist
in Figur 3 detailliert gezeigt.
[0083] Die Verpackungsmaschine 1 kann ferner eine Fülleinrichtung 36 umfassen, welche an
einem Abschnitt der Beförderungsbahn 4 angeordnet ist und welche ausgebildet ist,
einen von der Beförderungseinrichtung 2 beförderten Verpackungsbeutel 16 mit Füllgut
zu befüllen. Dafür wird der von zwei benachbarten Schlitten 6 gehaltene Verpackungsbeutel
16 zu der Fülleinrichtung 36 verlagert und unter einer Einleiteinrichtung positioniert.
[0084] Vorzugsweise werden die benachbarten Schlitten 6 relativ zueinander und annähernd
verlagert und/oder die Distanz in Beförderungsrichtung B zwischen den Schlitten 6
durch Verlagern der Schlitten 6 verringert, sodass der Verpackungsbeutel 16 derart
verformt wird, dass sich eine Öffnung des Verpackungsbeutels öffnet und/oder vergrößert,
sodass ein vorteilhaftes Befüllen erfolgen kann.
[0085] Alternativ oder zusätzlich wird die Öffnung des Verpackungsbeutels 16 geöffnet, beispielsweise
mittels Blasluft und/oder ein oder mehreren Saugern und/oder einem Former, welcher
durch die Öffnung in das Innere des Verpackungsbeutels 16 verlagert wird und die Öffnung
in einen im Wesentlichen offenen Zustand bringt. Optional kann ein Fühler und/oder
ein oder mehrere Sensoren vorgesehen sein, um den geöffneten Zustand des Verpackungsbeutels
16 kontrollieren.
[0086] Die
Figur 2 zeigt eine Vertikalansicht der beispielhaften Verpackungsmaschine 1 der Figur 1 von
oben.
[0087] Die Beförderungsbahn 4 der Beförderungseinrichtung 2 ist im Bereich der Zuführeinrichtung
20 vorzugsweise zumindest bereichsweise im Wesentlichen linear und/oder geradlinig
geformt, sodass die Beförderungsrichtung B des Verpackungsbeutels 16 im Bereich der
Zuführung und/oder der Übergabe an die Beförderungseinrichtung 2 ebenfalls im Wesentlichen
linear und/oder geradlinig ist.
[0088] Die Zuführeinrichtung 20 weist in dem Beispiel ein Saugband 22 auf, welches zumindest
bereichsweise im Wesentlichen parallel zu der Beförderungsbahn 4 verläuft und/oder
orientiert ist. Das Saugband 22 ist ausgebildet, an einer nach außen gerichteten Fläche
zumindest bereichsweise einen Unterdruck zu erzeugen, sodass ein Verpackungsmaterial
und/oder Verpackungsbeutel 16 zumindest temporär angesaugt und/oder von dem Saugband
22 gehalten werden kann.
[0089] Das Saugband 22 ist vorzugsweise verlagerbar ausgebildet, insbesondere mittels einer
Antriebseinheit 24, wobei das Saugband 22 bevorzugt als endloses, eine Schleife bildendes
Stück ausgebildet ist. Das Saugband 22 kann von ein oder mehreren Umlenkrollen 29
umgelenkt und/oder gespannt sein.
[0090] Die Zuführeinrichtung 20 kann ein oder mehrere Saugbänder 22 aufweisen, wobei zwei
oder mehr Saugbänder 22 im Wesentlichen in Beförderungsrichtung B nebeneinander, insbesondere
im Wesentlichen lückenlos anschließend, und/oder übereinander angeordnet sein können.
[0091] Alternativ oder zusätzlich kann die Zuführeinrichtung 20 ein oder mehrere Klemmriemenbänder
aufweisen, welche insbesondere ein oder mehrere der oben angeführten Eigenschaften
der Saugbänder 22 aufweisen kann bzw. können.
[0092] Die Zuführeinrichtung 20 ist insbesondere ausgebildet, Verpackungsbeutel 16 mit unterschiedlichen
Maßen und/oder Dimensionen, insbesondere unterschiedlicher Breite, zu halten und/oder
zu befördern, ohne die Notwendigkeit von Umrüstarbeit. Daher ist die Zuführeinrichtung
20 insbesondere vorteilhaft in Kombination mit der gezeigten, beispielhaften Beförderungseinrichtung
2, da sowohl die Zuführeinrichtung 20 als auch die Beförderungseinrichtung 2 im Wesentlichen
"format-frei" ausgebildet sind, d.h., dass kein oder nur ein geringer Umrüstaufwand
bei Wechsel des Formats des zu befördernden Verpackungsbeutels 16 vorliegt.
[0093] Wie in Figur 2 gezeigt, werden die Verpackungsbeutel 16 der Beförderungseinrichtung
2 derart übergeben, dass die Verlagerungsrichtung des Verpackungsbeutels 16 über den
Vorgang der Übergabe im Wesentlichen konstant und/oder geradlinig bleibt.
[0094] Vorzugsweise ist die Beförderungseinrichtung 2 ausgebildet, die einem Verpackungsbeutel
16 zugeordneten zwei benachbarten Schlitten 6 derart zu verlagern, dass der Verpackungsbeutel
2 im Wesentlichen beschleunigungsfrei an die Beförderungseinrichtung 2 bzw. an die
zwei Schlitten 6 übergeben wird.
[0095] Beispielsweise ist ein zu übergebender Verpackungsbeutel 16 von der Zuführeinrichtung
20, insbesondere dem Saugband 22, gehalten und wird von dieser bzw. diesem mit im
Wesentlichen konstanter Geschwindigkeit in der Beförderungsrichtung B verlagert.
[0096] Alternativ kann die Übergabe und/oder die Zuführung intermittierend und/oder bei
temporär annäherndem Stillstand des Verpackungsbeutels 16 in Beförderungsrichtung
B erfolgen.
[0097] Vorzugsweise ist ein in Beförderungsrichtung B vorderer Schlitten 6a an der Beförderungsbahn
4 vor dem Verpackungsbeutel 16 positioniert. Dabei kann der Schlitten 6a temporär
im Wesentlichen ortsfest sein oder in Beförderungsrichtung B derart verlagert werden,
wobei eine Geschwindigkeit des Schlittens 6a geringer ist als die Geschwindigkeit
des Verpackungsbeutel 16, sodass der Abstand zwischen dem Schlitten 6a und dem Verpackungsbeutel
16 verringert wird. Sobald und/oder kurz bevor der Schlitten 6a, insbesondere dessen
Haltevorrichtung 12, relativ zu dem Verpackungsbeutel 16 derart positioniert ist,
dass die Haltevorrichtung 12 mit einem Abschnitt des Verpackungsbeutels 16 in Eingriff
gebracht werden kann, wird der Schlitten 6a derart beschleunigt, dass der Schlitten
6a im Wesentlichen dieselbe Geschwindigkeit wie der Verpackungsbeutel 16 aufweist
und/oder derart, dass die Position des Schlittens 6a relativ zu dem Verpackungsbeutel
16 im Wesentlichen konstant bleibt.
[0098] Alternativ oder zusätzlich kann der in Beförderungsrichtung B und an der Beförderungsbahn
4 angeordnete hintere Schlitten 6b hinter dem Verpackungsbeutel 16 positioniert sein
und mit einer Geschwindigkeit verlagert werden, welche größer ist als die Geschwindigkeit
des Verpackungsbeutels 16, sodass der Abstand zwischen dem Schlitten 6b und dem Verpackungsbeutel
16 verringert wird. Sobald und/oder kurz bevor der Schlitten 6b, insbesondere dessen
Haltevorrichtung 12, relativ zu dem Verpackungsbeutel 16 derart positioniert ist,
dass die Haltevorrichtung 12 mit einem Abschnitt des Verpackungsbeutels 16 in Eingriff
gebracht werden kann, wird der Schlitten 6b derart negativ beschleunigt und/oder abgebremst,
dass der Schlitten 6b im Wesentlichen dieselbe Geschwindigkeit wie der Verpackungsbeutel
16 aufweist und/oder derart, dass die Position des Schlittens 6b relativ zu dem Verpackungsbeutel
16 im Wesentlichen konstant bleibt.
[0099] Vorzugsweise ist die Verpackungsmaschine 1 ausgebildet, ein Annähern der Halterelemente
14 einer Haltevorrichtung 12 zueinander zu steuern und/oder einzuleiten. Insbesondere
kann die Verpackungsmaschine 1 ausgebildet sein, die Halterelemente 14 der beiden
benachbarten und einem Verpackungsbeutel 16 zugeordneten Schlitten 6 im Wesentlichen
zeitgleich und/oder synchron zu verlagern, insbesondere einander anzunähern, sodass
die zwischen den Halterelementen 14 der Haltevorrichtung 12 beider Schlitten angeordneten
Abschnitte eines Verpackungsbeutels 16 im Wesentlichen zeitgleich eingeklemmt und/oder
festgehalten wird.
[0100] Vorzugsweise werden die beiden Schlitten 6a und 6b derart gesteuert, dass diese im
Wesentlichen zeitgleich jeweils relativ zu dem Verpackungsbeutel 16 derart positioniert
sind, dass deren Haltevorrichtung 12 mit jeweils einem Abschnitt des Verpackungsbeutels
16 in Eingriff gebracht werden können. Bevorzugt werden die Haltevorrichtungen 12
der beiden Schlitten 6a und 6b sodann und im Wesentlichen zeitgleich veranlasst, den
jeweiligen Abschnitt des Verpackungsbeutels 16 zu greifen und/oder einzuklemmen und/oder
festzuhalten, insbesondere durch im Wesentlichen zeitgleiches Verlagern jeweils zumindest
eines der Halterelemente 14.
[0101] Vorzugsweise umfasst die Verpackungsmaschine 1 eine Halterelement-Verlagerungseinrichtung
38 zum Verlagern eines oder mehrerer Halterelemente 14 von ein oder mehreren Schlitten
6.
[0102] Beispielsweise kann die Halterelement-Verlagerungseinrichtung 38 verlagerbar ausgebildet
sein, insbesondere quer zur Beförderungsrichtung, und derart angeordnet, dass diese
durch Verlagern mit einem oder mehreren, vorzugsweise zwei benachbarten und einem
Verpackungsbeutel 16 zugeordneten, Schlitten 6 in Kontakt tritt bzw. anstößt, sodass
zumindest ein Halterelement 14 des Schlittens 6 bzw. der Schlitten 6 verlagert bzw.
betätigt wird und einen Abschnitt des Verpackungsbeutels 16 festhält. Dies ist insbesondere
vorteilhaft, da die Halterelemente 14 beider benachbarter Schlitten 6 im Wesentlichen
gleichzeigt und/oder durch eine einzige Verlagerung der Halterelement-Verlagerungseinrichtung
38 verlagert werden können. Insbesondere kann der Zeitpunkt und/oder die Geschwindigkeit
des Verlagerns flexibel gesteuert und an verschiedene Formate der Verpackungsbeutel
16 und Verlagergeschwindigkeiten auf einfache Weise angepasst werden.
[0103] Alternativ kann die Halterelement-Verlagerungseinrichtung 38 im Wesentlichen ortsfest
gegenüber der Beförderungsbahn 4 angeordnet und derart ausgerichtet und/oder geformt
sein, dass ein Abschnitt einer Haltevorrichtung 12 bei der Beförderung des zugehörigen
Schlittens 6 an die Halterelement-Verlagerungseinrichtung 38 anstößt und dadurch verlagert
bzw. betätigt wird und den Verpackungsbeutel 16 festhält. Allerdings erfolgt ein Greifen
des Verpackungsbeutels 16 beider Haltevorrichtungen 12 dann nicht gleichzeitig, sondern
zeitlich versetzt wenn die jeweilige Haltevorrichtung 12 durch die Halterelement-Verlagerungseinrichtung
38 verlagert bzw. betätigt wird.
[0104] Bei der Übergabe des Verpackungsbeutels 16 von der Zuführeinrichtung 20 an die Schlitten
6 der Beförderungseinrichtung 2 wird der Verpackungsbeutel 16 temporär gleichzeitig
von dem Saugband 22 der Zuführeinrichtung 20 und von den Haltevorrichtungen 12 der
Schlitten 6 gehalten.
[0105] Die Zuführeinrichtung 20 kann derart ausgebildet sein, dass ein Erzeugen eines Unterdrucks
zum Ansaugen und/oder Halten des Verpackungsbeutels 16 durch das Saugband 22 verringert
und/oder gestoppt werden kann, sodass der Verpackungsbeutel 16, welcher bereits von
den Schlitten 6a und 6b gehalten und/oder empfangen wurde, von dem Saugband 22 entkoppelt
werden kann, insbesondere durch die Schlitten 6 beschleunigt und/oder mit einer Geschwindigkeit
abweichend von der Geschwindigkeit des Saugbands 22 verlagert werden kann. Alternativ
oder zusätzlich kann das Saugband 22, vorzugsweise um 90° oder mehr, umgelenkt und
weg von dem Verpackungsbeutel 16 und/oder der Beförderungsbahn 4 verlagert werden,
sodass der Verpackungsbeutel 16 nicht mehr von dem Saugband 22 angesaugt und/oder
gehalten wird und/oder der Verpackungsbeutel 16 von dem Saugband 22 entkoppelt wird.
[0106] Die beschriebene Vorgehensweise stellt lediglich eine von vielen, alternativen Vorgehensweisen
für ein vorteilhaftes Zuführen und/oder Übergeben eines Verpackungsbeutels 16 an eine
Beförderungseinrichtung 2 gemäß einem Aspekt der Erfindung dar.
[0107] Alternativ kann das Zuführen und/oder Übergeben eines oder mehrerer Verpackungsbeutel
16 an die Beförderungseinrichtung 2 intermittierend und/oder während temporärem annäherndem
Stillstand der ein oder mehreren Verpackungsbeutel 16 erfolgen. Dabei ist die Halterelement-Verlagerungseinrichtung
38 vorzugsweise ausgebildet, die einem Verpackungsbeutel 16 zugeordneten Haltevorrichtungen
12 im Wesentlichen gleichzeitig und/oder synchron zu verlagern.
[0108] Die
Figur 3 zeigt eine beispielhafte Zuführeinrichtung 20 und zwei beispielhafte Vereinzelungseinrichtungen
30 einer Verpackungsmaschine 1.
[0109] Die Zuführeinrichtung 20 kann eine Antriebseinheit 24 aufweisen, welche ein Saugband
22 antreibt und/oder das Saugband 22 in einer Endlosschleife in einer Bahn verlagert.
[0110] Das Saugband 22 bildet vorzugsweise eine Ansaugfläche 23 zum Ansaugen und/oder Halten
eines Verpackungsbeutels 16 aus. Die Ansaugfläche 23 ist bevorzugt im Wesentlichen
vertikal und parallel zur Beförderungsrichtung B ausgerichtet. Die Ansaugfläche 23
ist insbesondere ein Abschnitt des Saugbands 22, welcher ausgebildet ist, einen Verpackungsbeuel
16 aufzunehmen, zu verlagern und der Beförderungseinrichtung 2 zuzuführen. Vorzugsweise
ist die Ansaugfläche 23 im Wesentlichen parallel zu einer Außenfläche der Beförderungsbahn
4 angeordnet und hin zu dieser gerichtet.
[0111] Das Saugband 22 ist bevorzugt eingerichtet, an der Ansaugfläche 23 Unterdruck zu
erzeugen, insbesondere um ein Verpackungsmaterial und/oder Verpackungsbeutel 16 anzusaugen
und/oder zu halten. Dafür kann die Zuführeinrichtung 20 eine Unterdruckerzeugungseinrichtung
und/oder einen Kompressor aufweisen, welche bzw. welcher mit dem Saugband 22 verbunden
ist. Das Saugband 22 kann eine Vielzahl von Löchern aufweisen, an welchen der Unterdruck
anliegt und durch diese Luft und/oder ein Verpackungsbeutel angesaugt wird.
[0112] Die Zuführeinrichtung 20 kann ein oder mehrere, beispielsweise zwei, drei, vier oder
fünf, Saugbänder 22 aufweisen, welche zumindest bereichsweise hintereinander und/oder
übereinander angeordnet sein können. Beispielsweise können zwei übereinander angeordnete
Saugbänder 22 eine oder mehrere Ansaugflächen 23 ausbilden. Dies ist insbesondere
vorteilhaft, da bei Verpackungsbeuteln 16 mit einer geringen Höhe, welcher nur von
dem oberen Saugband 22 gehalten werden kann, ein Erzeugen eines Unterdrucks durch
das untere Saugband 22 gestoppt werden kann, um Energie zu sparen. Mehrer Saugbänder
22 können im Wesentlichen in einer Verlagerungsrichtung des Verpackungsbeutels 16,
vorzugsweise im Wesentlichen nahtlos, hintereinander angeordnet sein. Die ein oder
mehreren Saugbänder 22 können eine gemeinsame oder unterschiedliche Antriebseinheiten
24 und/oder Unterdruckerzeugungseinrichtungen aufweisen.
[0113] Die Ansaugfläche 23 ist vorzugsweise kein vorbestimmter Abschnitt entlang des Saugbands
22, sondern vielmehr wird die Ansaugfläche 23 stets von dem Abschnitt des Saugbands
22 ausgebildet, welcher gerade denjenigen Teil der Bahn ausbildet, welcher zum Halten
und/oder Verlagern eines Verpackungsmaterials und/oder Verpackungsbeutels 16 eingerichtet
ist. In dem Beispiel der Figur 3 ist die Ansaugfläche 23 im Wesentlichen zwischen
den Umlenkrollen 26 ausgebildet, welche das Saugband 22 in die Beförderungsrichtung
B bzw. von der Beförderungsrichtung B weg umlenken. An dem in Beförderungsrichtung
B vorderen Ende ist die Ansaugfläche 23 ausgebildet, einen bereitgestellten Verpackungsbeutel
16 anzusaugen und/oder aufzunehmen. An dem in Beförderungsrichtung B hinteren Ende
ist die Ansaugfläche 23 ausgebildet, einen gehaltenen und verlagerten Verpackungsbeutel
16 freizugeben und/oder abzustoßen, wobei der Verpackungsbeutel 16 dort vorzugsweise
bereits der Beförderungseinrichtung 2 zugeführt und/oder dieser übergeben wurde.
[0114] Die Zuführeinrichtung 20 mit Saugband 22 ist insbesondere vorteilhaft, da diese Verpackungsbeutel
16 in unterschiedlichen Formaten befördern kann. Dadurch können Umrüstarbeiten und
damit verbundene Standzeiten vermieden werden. Vorzugsweise sind die oberen Ränder
von Verpackungsbeuteln 16 unterschiedlicher Maße und/oder Größen im Wesentlichen auf
einer identischen Höhe angeordnet, sodass eine Zuführung zu der Beförderungseinrichtung
2 ohne Änderung der Position der Haltevorrichtungen 12 der Schlitten 6 erfolgen kann.
Vorzugsweise steht ein in Vertikalrichtung oberes Ende des Verpackungsbeutels 16 über
das Saugband 22 heraus, sodass die Abschnitte des Verpackungsbeutels 16, welche von
den Haltevorrichtungen 12 der Schlitten 6 gegriffen werden, im Wesentlichen freiliegen.
[0115] Ebenfalls vorteilhaft kann die Geschwindigkeit, mit der die Verpackungsbeutel in
Beförderungsrichtung B verlagert werden, steuer- und/oder regelbar sein und/oder mit
der Beförderungseinrichtung 2 abstimmbar und/oder synchronisierbar sein.
[0116] Vorzugsweise sind ein oder mehrere Verbindungseinrichtungen bereitgestellt, welche
zwei oder mehr Lagen Verpackungsmaterial verbinden können und so Verpackungsbeutel
16 ausformen können. Ebenfalls sind zwei Vereinzelungseinrichtungen 30 gezeigt, welche
geformte Verpackungsbeutel 16 vereinzeln und/oder abtrennen können. Die Verbindungseinrichtung
und die Vereinzelungseinrichtung 30 sind vor der Zuführeinrichtung 20 in der Verpackungsmaschine
1 angeordnet. Eine Fördereinrichtung zum Fördern des Verpackungsmaterials und/oder
der Verpackungsbeutel 16 zu der Zuführeinrichtung 20 kann vorgesehen sein. Die Fördereinrichtung
kann beispielsweise ein oder mehrere Saugbänder aufweisen, wobei vorzugsweise das
Saugband 22 der Zuführeinrichtung 20 im Wesentlichen unmittelbar daran anschließend
angeordnet ist. Optional kann die Ansaugfläche der Fördereinrichtung entgegen der
Ansaugfläche 23 der Zuführeinrichtung 20 orientiert sein, sodass bei Übergabe eines
Verpackungsmaterials und/oder Verpackungsbeutels 16 von der Fördereinrichtung an die
Zuführeinrichtung 20 zu einem Zeitpunkt beide Seitenflächen des Verpackungsmaterials
und/oder Verpackungsbeutels 16 von den entsprechenden Saugbändern angesaugt werden.
[0117] Alternativ oder zusätzlich kann die Zuführeinrichtung 20 ein oder mehrere Klemmriemenbänder
aufweisen, welche insbesondere ein oder mehrere der oben angeführten Eigenschaften
der Saugbänder 22 aufweisen kann bzw. können.
[0118] Die
Figur 4 zeigt beispielhafte benachbarte Schlitten 6 mit einem von diesen gehaltenen Verpackungsbeutel
16, wobei die Schlitten an der Beförderungsbahn 4 angeordnet sind. Die Schlitten 6
können insbesondere von einer Verpackungsmaschine 1 gemäß einem Aspekt der Erfindung
umfasst sein.
[0119] Ein Schlitten 6 umfasst vorzugsweise einen Schlittenkörper 8, welcher eine längliche
Form aufweisen kann. An dem Schlittenkörper 6 können ein oder mehrere, vorzugsweise
vier, Verlagereinrichtungen 10 angeordnet sein, zum Verlagern des Schlittens 6 entlang
der Beförderungsbahn 4. Die Verlagereinrichtungen 10 können insbesondere Laufrollen
sein, deren Rotationsachsen bevorzugt im Wesentlichen in Längserstreckung des Schlittenkörpers
8 ausgerichtet sind.
[0120] Bevorzugt ist der Schlittenkörper 8, im an der Beförderungsbahn 4 angeordneten Zustand,
im Wesentlichen vertikal ausgerichtet, wobei die Seitenfläche 5 der Beförderungsbahn
4 vertikal und/oder zur Seite und nach außen gerichtet ist. Die Laufrollen 10 sind
ausgebildet, an einer Seitenfläche 5 der Beförderungsbahn 4 entlangzulaufen, wobei
deren Rotationsachsen vorzugsweise im Wesentlichen vertikal orientiert sind.
[0121] Die Beförderungsbahn 4 weist vorzugsweise ein oder mehrere Führungsvorrichtungen
40 auf welche zumindest einen Teil der Laufrollen 10 der Schlitten 6 aufnehmen können.
Die Führungsvorrichtung 40 ist insbesondere zum Führen und/oder Abstützen der Schlitten
6 und/oder deren Verlagereinrichtungen 10 ausgebildet und/oder erstreckt sich entlang
zumindest eines Teils der Beförderungsbahn 4. Beispielsweise kann eine Führungsvorrichtung
40 als eine Nut in der Seitenfläche 5 und/oder als ein Vorsprung im Wesentlichen orthogonal
von der Seitenfläche 5 vorstehend ausgebildet sein. Insbesondere kann die Führungsvorrichtung
40 eine im Wesentlichen horizontale Führungsfläche aufweisen, welche derart angeordnet
ist, um eine Seitenwand einer Laufrolle 10 eines Schlittens 6 im Wesentlichen von
vertikal unten zu stützen. Der Schlitten 6 ist vorzugsweise eingerichtet, elektromagnetisch
entlang der Beförderungsbahn 4 verlagert zu werden. Insbesondere kann der Schlittenkörper
8 ausgebildet sein, von einem elektrischen und/oder magnetischen Feld angezogen und/oder
abgestoßen zu werden und dadurch verlagert zu werden. Bevorzugt umfasst der Schlittenkörper
8 zumindest bereichsweise ferromagnetisches Material.
[0122] Der Schlitten 6 weist vorzugsweise eine Haltevorrichtung 12 auf zum Halten und/oder
Greifen zumindest eines Abschnitts eines Verpackungsbeutels 12. In dem gezeigten Beispiel
ist die Haltevorrichtung 12 ausgebildet, einen oberen Randbereich des Verpackungsbeutels
16 seitlich zu greifen. Insbesondere kann die Haltevorrichtung 12 zwei Halterelemente
14 umfassen, welche jeweils an gegenüberliegenden Seiten des Verpackungsbeutels 16
anliegen und/oder einen Kraft- und/oder Reibschluss ausbilden, um den Verpackungsbeutel
16 zu halten.
[0123] Vorzugsweise ist zumindest einer der Halterelemente 14 relativ gegenüber dem anderen
Halterelement 14 verlagerbar ausgestaltet, sodass die Halterelemente 14 voneinander
wegbewegt werden können, um den zu greifenden Abschnitt des Verpackungsbeutels 16
zwischen diesen zu positionieren. Durch Zusammenführen der Halterelemente 14 wird
der dazwischenliegende Abschnitt des Verpackungsbeutels 16 eingeklemmt und/oder festgehalten.
[0124] Die beiden Schlitten 6a und 6b, welche ausgebildet sind, zusammen den Verpackungsbeutel
16 zu halten, weisen vorzugsweise gegeneinander gerichtete Halterelemente 14 auf.
In anderen Worten sind die Haltevorrichtungen 12 der benachbarten Schlitten 6a und
6b vorzugsweise im Wesentlichen spiegelsymmetrisch ausgebildet, sodass die Haltevorrichtungen
12 jeweils einen gegenüberliegenden Rand des Verpackungsbeutels 16 greifen und/oder
halten können.
[0125] Vorzugsweise ist die Haltevorrichtung 12 an einem in Vertikalrichtung oberen Bereich
des Schlittens angeordnet. Bevorzugt ragt die Haltevorrichtung 12 zumindest teilweise
nach oben und nach außen, d.h. weg von der Beförderungsbahn 4, von dem Schlittenkörper
8 vor. Dies ist insbesondere vorteilhaft, da so ein ausreichender Abstand zwischen
Verpackungsbeutel 16 und Beförderungsbahn 4 erreicht werden kann.
[0126] Der Schlitten 6 kann eine Wiegeeinrichtung 32 zum Wiegen des Verpackungsbeutels 12
und/oder dessen Inhalt umfassen und/oder ausbilden. Vorzugsweise weist der Schlitten
6 eine Wiegezelle 34 auf, welche insbesondere integral mit dem Schlittenkörper 8 oder
der Haltevorrichtung 12 ausgebildet sein kann und/oder zwischen dem Schlittenkörper
8 und der Haltevorrichtung 12 angeordnet sein kann.
[0127] Die Wiegezelle 34 kann beispielsweise eine Messdose umfassen und/oder mittels ein
oder mehreren Dehnmesstreifen und/oder optischen Sensoren eine Verformung eines Abschnitts
der Haltevorrichtung 12 und/oder des Schlittenkörpers 8 messen. Alternativ oder zusätzlich
kann die Wiegezelle 34 mittels ein oder mehrerer Piezoelemente eine auf die Haltevorrichtung
12 und/oder die Halterelemente 14 wirkende Kraft in Vertikalrichtung nach unten messen.
[0128] Die Wiegeeinrichtung 32 kann insbesondere über eine Batterie- und/oder Akkuzelle
mit Strom und/oder Spannung versorgt werden. Alternativ oder zusätzlich können Schleifkontakte
und/oder Federkontakte vorgesehen sein, über welche zumindest in einem Messabschnitt
der Beförderungsbahn 4 eine Stromversorgung bereitgestellt wird. Alternativ oder zusätzlich
kann durch elektromagnetische Induktion und eine Abnehmerspule des Schlittens 6 eine
Stromversorgung bereitgestellt werden.
[0129] Um ein oder mehrere Messignale von der Wiegeeinrichtung 32 an eine Empfangseinheit
zu übertragen kann beispielsweise Funktechnologie, insbesondere NFC, verwendet werden.
Dazu kann jeder Schlitten 6 einen Transmitter zum Aussenden eines Funksignals umfassen,
welches in der Nähe des Schlittens empfangen werden kann. Alternativ oder zusätzlich
können ein oder mehrere Messignale optisch übertragen werden, beispielsweise durch
ein oder mehrere Leuchtdioden an dem Schlitten 6 und ein oder mehrere Fototransistoren
an der Beförderungsbahn 4 oder einer Empfangseinheit, zum Empfangen des Signals der
Leuchtdiode(n). Alternativ oder zusätzlich kann eine Anzeige eines Displays und/oder
einer mechanischen Messskala an dem Schlitten 6 von einer Kamera erfasst werden und
einer Steuer- und/oder Regelvorrichtung zugeführt werden. Vorzugsweise werden Messignale
von zwei benachbarten und zusammen einen Verpackungsbeutel 16 haltenden Schlitten
6 durch eine Verrechnungseinrichtung miteinander verrechnet, um das Gewicht des Verpackungsbeutels
16 und/oder des von diesem aufgenommenen Füllguts zu bestimmen.
Bezugszeichenliste
[0130]
- 1
- Verpackungsmaschine
- 2
- Beförderungseinrichtung
- 4
- Beförderungsbahn
- 5
- Seitenfläche
- 6
- Schlitten
- 8
- Schlittenkörper
- 10
- Verlagereinrichtung
- 12
- Haltevorrichtung
- 14
- Halterelement
- 16
- Verpackungsbeutel
- 20
- Zuführeinrichtung
- 22
- Saugband
- 23
- Ansaugfläche
- 24
- Antriebseinheit
- 26
- Umlenkrolle
- 30
- Vereinzelungseinrichtung
- 32
- Wiegeeinrichtung
- 34
- Wiegezelle
- 36
- Fülleinrichtung
- 38
- Halterelement-Verlagerungseinrichtung
- 40
- Führungsvorrichtung
- B
- Beförderungsrichtung