[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zur thermochemischen Konversion von festen Biomassebrennstoffen
bzw. anderen festen Brennstoffen, mit einem Treppenrost mit Reihen von Rostelementen,
wobei im Bereich des oberen Endes des Treppenrostes ein Gegenstromvergaser mit einem
im Wesentlichen vertikal angeordneten Vergaserraum angeordnet ist, wobei die Anlage
im Bereich des unteren Endes eine Entaschung aufweist, und wobei im Bereich unter
dem Treppenrost eine Einrichtung zum Zuführen von gasförmigem Oxidationsmedium angeordnet
ist.
[0002] In derartigen Vergasungsanlagen wird Biomasse, vor allem Holz bzw. andere feste Brennstoffe,
mit Hilfe eines Vergasungs- oder Oxidationsmediums (z.B. Luft) in ein brennbares Produktgas
(Brenngas) umgewandelt. Über die Vergasung kann der Festbrennstoff in einen gasförmigen
Sekundärbrennstoff umgewandelt werden, der, gegebenenfalls nach entsprechender Gasreinigung,
in verschiedenen Nutzungsoptionen, beispielsweise als Brennstoff in Gasmotoren, Gasturbinen
oder Brennstoffzellen, z.B. zur Stromerzeugung oder als Kraft- und Treibstoff, oder
für die Nutzung als Synthesegas für die chemische Synthese effizienter eingesetzt
werden kann. Das brennbare Produktgas kann auch in einem Produktgasbrenner verbrannt
werden.
[0003] Insbesondere umfasst die Erfindung einen Treppenrost mit Rostelementen, der unter
einem Gegenstromvergaser angeordnet ist. Der Gegenstromvergaser weist einen schachtförmigen
Reaktor auf, der das Brennstoffbett enthält, und in den der Brennstoff mittels einer
Brennstoffzufuhr von oben und das Vergasungsmedium durch den Treppenrost von unten
zugeführt werden. Das Brennstoffbett stützt sich auf dem Rost ab und wird durch die
Schwerkraft sowie durch die Rostbewegungen nach unten transportiert. Der Treppenrost
ist außerdem mit einer Einrichtung zum Entfernen der festen Verbrennungsrückstände
(Asche) gekoppelt. Der Rost ist neben der Abstützung des Brennstoffbettes und des
Transportes des Brennstoffes sowie der thermisch nicht zersetzbaren Asche auch für
eine gleichmäßige Verteilung des Vergasungsmediums über den Vergaserquerschnitt zuständig.
[0004] Durch die entgegengesetzte Bewegungsrichtung des Brennstoffs und des Gasstroms bilden
sich innerhalb des Reaktors klar abgegrenzte Reaktionszonen aus, in denen primär die
jeweiligen Teilprozesse ablaufen. In einem in Fig. 2a schematisch dargestellten Gegenstromvergaser
bildet sich im Brennstoffbett 101 des schachtförmigen Reaktors ein charakteristisches
Zonenprofil aus. Der Temperaturverlauf über dieses Profil ist in Fig. 2b dargestellt.
Im obersten Bettbereich, in den der Brennstoff 108 zugeführt wird, befindet sich die
Trocknungszone 102, darunter die Pyrolysezone 103, darunter eine Vergasungszone (auch
Reduktionszone genannt) 104, und über dem Rost 105 die Kohleverbrennungszone (auch
Oxidationszone genannt) 106. In der Oxidationszone 106, die sich am unteren Ende des
Reaktors dort ausbildet, wo das Vergasungsmittel (Oxidationsmedium, z.B. Luft) 107
von unten eingeblasen wird, finden die Oxidationsreaktionen der Kohle statt. Sie liefern
die notwendige Wärme für die Trocknung, Aufwärmung und Vergasung des Brennstoffes.
Das Gas wird, wie mit den Pfeilen 109 angedeutet, über der Zone 102 nach oben abgezogen,
und die Asche wird, wie mit dem Pfeil 110 angedeutet, vorzugsweise nach unten abgefördert.
Dieses typische Profil ergibt sich dadurch, dass Gas und Brennstoff im Gegenstrom
geführt werden. Die Betthöhe kann durch eine entsprechende Höhenmessung, auf die die
Brennstoffzufuhr reagiert, stabil gehalten werden. Der Vergaser bzw. schachtförmige
Reaktor ist gut isoliert ausgeführt, um Wärmeverluste zu minimieren. Im Rostbereich
erfolgt durch die Zufuhr des Oxidationsmediums die Umsetzung der Kohle zu Asche, welche
am Rostende abtransportiert wird.
[0005] In einem Gegenstromvergaser kann somit ein sehr guter Ausbrand der Kohle erreicht
werden. Der Brennstoff wird praktisch vollständig in ein brennbares Gas umgesetzt,
das am oberen Ende des Brennstoffbettes entweicht.
[0006] Im Vergleich zu Gleichstromvergasern zeichnen sich Gegenstromvergaser durch die deutlich
höhere Brennstoffflexibilität (insbesondere bzgl. Partikelgröße und Wassergehalt),
den erreichbaren vollständigen Ascheausbrand, einen höheren Kaltgasnutzungsgrad sowie
eine bessere Skalierbarkeit aus. Gegenstromvergaser werden typischerweise in einem
Leistungsbereich von wenigen kW bis in den Bereich von ca. 10 MW Brennstoffwärmeleistung
eingesetzt.
[0007] Durch die geeignete Steuerung bzw. Wahl des Oxidationsmediums kann die sich in der
heißen Kohleverbrennungszone einstellende Temperatur kontrolliert und dadurch Ascheschmelze
bzw. Ascheversinterung verhindert werden.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anlage zur Verfügung zu stellen, mit der Brennstoffe
unterschiedlicher Art und Qualität, insbesondere jedoch Holz, Holzreste und Holz enthaltendes
Material, sowie andere feste biogene Reststoffe, zuverlässig und in einem kontinuierlichen
Verfahren ohne Leistungsschwankungen, mit hohem Wirkungsgrad und hoher Ausbrandqualität
der Rostasche thermochemisch konvertiert werden können.
[0009] Erfindungsgemäß wird dies mit einer Anlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht.
[0010] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Glutbetttemperatur im
Rostbereich über die Zufuhr von Oxidationsmedium (z.B. Mischung aus Luft und rezirkuliertem
Rauchgas oder Mischung aus Luft und Wasserdampf) zu steuern, um dadurch, je nach verwendetem
Brennstoff, Ascheversinterungen bzw. Ascheschmelze am Rost zu vermeiden.
[0011] Bei der Erfindung wird ein Treppenrost mit Reihen von beweglichen und nicht beweglichen
Rostelementen verwendet, der zwei Rostabschnitte aufweist, die etwa A-förmig und besonders
bevorzugt symmetrisch angeordnet sind, und im Bereich ihrer oberen Enden im Mittelbereich
unter dem Vergaserraum angeordnet sind. Die Rostabschnitte weisen an ihren oberen
Enden eine oberste Reihe von beweglichen Rostelementen auf, und im Mittelbereich darüber
ist ein nicht beweglicher Giebel angeordnet. Die Anlage weist des Weiteren im Bereich
des unteren Endes der Rostabschnitte eine Entaschung und im Bereich unter dem Treppenrost
eine Einrichtung zum Zuführen des gasförmigen Oxidationsmediums auf.
[0012] Durch den nicht beweglichen Giebel am oberen Ende des Treppenrostes und die darunter
befindliche oberste Reihe von beweglichen Rostelementen wird eine sehr gleichmäßige
und symmetrische Verteilung des zu konvertierenden Brennstoffes auf die beiden Rostabschnitte
ermöglicht, was zu einem sehr gleichmäßigen Prozessablauf beiträgt.
[0013] Durch die Zufuhr des gasförmigen Oxidationsmediums von unterhalb des Treppenrostes
durch die Rostabschnitte nach oben und zusätzlich durch die Wahl und Dosierung des
Oxidationsmediums kann des Weiteren die Temperatur des Glutbettes sehr genau gesteuert
werden, um Ascheversinterungen bzw. Ascheschmelze am Rost zu vermeiden.
[0014] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Entaschung im Wesentlichen
gasdicht. Eine gute Dichtheit der Entaschung ist wichtig für die Betriebssicherheit
und die Regelbarkeit der Anlage.
[0015] Bei der Erfindung stellt sich in der erfindungsgemäßen Anlage im kontinuierlichen
Betrieb eine stabile Schichtung des Brennstoffes ein, die sich nicht durchmischt.
Unterhalb des eigentlichen Glutbettes bildet sich eine schmale Schicht mit thermisch
nicht zersetzbaren Aschekomponenten aus, die in weiterer Folge kurz als Asche bezeichnet
werden. Durch die Bewegung des Treppenrostes über einen geeigneten Antrieb wird der
Brennstoff bzw. die Kohle in Richtung zum unterem Rostende hin transportiert, wobei
gleichzeitig die Konversion des Brennstoffes bzw. der Kohle abgeschlossen und die
verbleibende Asche letztlich über eine am Rostende liegende Austragsöffnung ausgetragen
wird. Geringe Aschemengen können auch durch den Rost (die Rostöffnungen) fallen, deshalb
wird Asche vorzugsweise auch aus dem Bereich unter dem Rost entfernt.
[0016] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, das oberste Element des Rostes in der
Rostmitte als eine Art Giebel zum Teilen des Brennstoffes für den Weitertransport
nach links und rechts auszuführen. Der Giebel bildet eine Art Verteil- und Staukeil,
der den Transport des Brennstoffes bzw. der Kohle mithilfe des obersten Rostelementes
nach unten unterstützt. Da die oberste Rostebene bzw. Rostreihe, die von der obersten
Reihe von beweglichen Rostelementen gebildet wird, den Brennstoff abwechselnd zu den
beiden Rostabschnitten schiebt, wirkt der mittig über der obersten Rostebene angeordnete
Giebel wie eine Barriere, um den Brennstoff tatsächlich weiterschieben zu können und
ihn nicht nur hin- und her zu bewegen.
[0017] Auch wenn diese Geometrie natürlich nicht zwingend ist, weist der Giebel in einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung einen etwa A-förmigen Oberteil auf, der
vorzugsweise einen Keilwinkel von 30° bis 90°, besonders bevorzugt von etwa 60°, aufweist.
Der Keilwinkel ist vorteilhaft, weil er den Aufbau von Ascheablagerungen verhindert.
[0018] Der Giebel ist weiters bevorzugt wassergekühlt, um ihn vor zu hohen Temperaturen
zu schützen.
[0019] Der Giebel ist vorzugsweise fest mit einem Rostrahmen verbunden und mittig über der
obersten Rostebene, die von der obersten Reihe von beweglichen Rostelementen gebildet
wird, angeordnet.
[0020] Mit dem stationären Rostrahmen sind vorzugsweise auch alle nicht beweglichen Rostelemente
verbunden.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die einander gegenüberliegenden
Rostelemente der obersten Reihe der beiden Rostabschnitte miteinander verbunden. Die
oberste Rostreihe unter dem Giebel ist somit als eine Art Doppelelement ausgeführt,
das den Brennstoff mit Hilfe des Giebels als Staukeil auf die linke und rechte Rostseite
verteilt.
[0022] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung können die Rostelemente des Doppelelementes
durch einen gemeinsamen mittigen Trägerteil verbunden sein, der auch an einen beweglichen
Rostantrieb sowie an eine Kühlung für den Rostrahmen angebunden sein kann.
[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der bewegliche Rostantrieb
von einem Rostwagen gebildet, dessen Hubbewegung vorzugsweise einstellbar und konstant
ist. D.h., dass die Hubbewegung bevorzugt über den gesamten Rost mit gleichmäßiger
Vorschubgeschwindigkeit erfolgt. Die Bewegung des Rostes kann abhängig von der Leistung
eingestellt werden, wobei für jede Leistung ein definierter Bewegungs- und Pausenzyklus
festgelegt sein kann.
[0024] In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist/sind wenigstens
ein Teil der Rostelemente, vorzugsweise alle Rostelemente, an rohrförmigen Halterungen
montiert, die von einem Kühlmedium durchströmt sind. Die rohrförmigen Halterungen
sind idealer Weise an die Kühlung des Rostrahmens angeschlossen, wie dies bei der
Erfindung bevorzugt ist. Damit kann der gesamte Treppenrost auf einfache Weise gekühlt
werden.
[0025] Besonders bevorzugt ist, wenn alle beweglichen Rostelemente auf einer Ebene durch
einen gemeinsamen Antrieb, vorzugsweise durch den Rostwagen, bewegt werden. Dadurch
ist immer nur eine Seite schiebend, was das Nachrutschen des Bettes verlangsamt und
daher das Vergaserbett möglichst wenig stört.
[0026] Der Treppenrost besteht aus mehreren Reihen von Rostelementen, wobei vorzugsweise
jede zweite Rostreihe an den beweglichen Rostantrieb, vorzugsweise den Rostwagen,
angebunden ist und somit bewegt werden kann. Damit ist die oberste Rostreihe, die
dritte von oben und so weiter, beweglich ausgeführt.
[0027] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Rostabschnitte
jeweils kürzere Rostelemente im oberen Bereich und längere Rostelemente im unteren
Bereich auf.
[0028] In einer in diesem Zusammenhang bevorzugten Ausführungsform besteht ein wesentlicher
Vorteil der vorliegenden Erfindung darin, dass der Rost aus drei verschiedenen Rostelementen
aufgebaut ist, nämlich den Doppelelementen an der Rostspitze, sogenannten Abbrandelementen,
die von den kürzeren Rostelementen gebildet werden, und sogenannten Ausbrandelementen,
die von den längeren Rostelementen gebildet werden. Im Bereich des darüber liegenden
zylindrischen Vergasers (Rostmitte) sind die kürzeren Rostelemente (Abbrandelemente)
angeordnet und im äußeren Bereich des Rostes sind die längeren Rostelemente (Ausbrandelemente)
zum Ausbrand der Kohle und zum Ascheabtransport angeordnet. Die Ausbrandrostelemente
sind länger. Sie bilden daher eine größere Auflagefläche, auf der sich das Bett des
Brennstoffes bzw. der Kohle abstützen kann. Durch sie erfolgt der Ascheabtransport.
Weiters wird durch die längeren Rostelemente die Verweilzeit der Kohle am äußeren
bzw. unteren Bereich des Rostes verlängert und dadurch ein vollständigerer Ausbrand
des Brennstoffes sichergestellt.
[0029] Wenn sich zwischen den Rostelementen Schlitze befinden, kann durch diese das von
unterhalb des Rostes zugeführte Oxidationsmedium strömen.
[0030] Die Schlitze können dabei in einer weiters bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
dadurch gebildet werden, dass die Rostelemente Seitenwände aufweisen und dass in den
Seitenwänden Ausnehmungen angeordnet sind, die jeweils vor einem vorderen und hinteren
Ende der Rostelemente enden, sodass jeweils zwischen zwei benachbarten Rostelementen
ein Schlitz begrenzter Länge gebildet wird, durch den von unterhalb des Rostes zugeführtes
Oxidationsmedium strömen kann.
[0031] Damit wird ein definierter Strömungsquerschnitt gebildet, wobei dennoch gewährleistet
ist, dass die Rostelemente an ihren vorderen und hinteren Enden mit ihren Seitenwänden
aneinander anliegen können und somit eine definierte Lage in der jeweiligen Rostreihe
gewährleistet ist.
[0032] Der Rost selbst ist bevorzugt aus einem thermisch und chemisch beständigem Material
(typischerweise einem Cr-Ni-Stahl) ausgeführt.
[0033] Der Gegenstromvergaser weist einen unteren Rand auf, wobei der Abstand des unteren
Randes von den Rostabschnitten in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
so gewählt ist, dass der Schüttwinkel des Brennstoffes ausgehend vom unteren Rand
auf der untersten Reihe von Rostelementen oder weiter oberhalb des jeweiligen Rostabschnittes
endet.
[0034] Damit kann ein sogenanntes "Ausrinnen" des Brennstoffbettes verhindert werden, indem
der Abstand zwischen dem unteren Rand des Gegenstromvergasers, insbesondere dessen
Vergaserrohres, und dem Rost so klein ist, dass sich das Brennstoffbett innerhalb
des Schüttwinkels gut auf der untersten oder zweiten bzw. vorletzten Reihe der Ausbrandelemente
abstützen kann und dadurch ein Auslaufen der Partikel über den untersten Rand des
Rostes mit Sicherheit verhindert wird. Das heißt, dass der Abstand zwischen dem unteren
Rand des Vergaserrohres und dem Rost so ausgeführt wird, dass der Schüttwinkel der
Kohleschüttung (liegt üblicherweise in einem Bereich von 35-45°) typischerweise nicht
über das erste Ausbrandelement hinausreicht.
[0035] Die sich am Rost bildende Asche muss regelmäßig aus dem Vergaser (Reaktor) entfernt
(ausgetragen) werden, da diese ansonsten den Reaktor verstopfen würde. Je höher der
Aschegehalt des Brennstoffes ist, desto kürzer sind die erforderlichen Entaschungszyklen.
[0036] Bei bekannten Lösungen wird der Rost in gewissen Abständen, wenn sich eine ausreichende
Menge an Asche unterhalb des Glutbetts angesammelt hat, unterhalb des Reaktors ganz
oder teilweise geöffnet, um die Asche auszutragen. Eine Lösung zur Austragung der
Asche besteht somit darin, dass der Rost Öffnungen aufweist, durch die die Asche nach
unten abgeführt wird, wobei die Öffnungen so konzipiert sind, dass der Brennstoff
(die Kohle) weitgehend zurückgehalten wird. In Abhängigkeit der Eigenschaften des
Brennstoffs und der Wahl des Oxidationsmediums kann es aber am Rost bzw. in Rostnähe
aufgrund der herrschenden hohen Temperaturen in der Oxidationszone (typischerweise
zwischen 800 und 1.100 °C) zur Bildung von Ascheversinterungen und Schlacke kommen.
Das heißt, es werden im Glutbett stabile Strukturen gebildet, die zu groß für die
Rostöffnungen sind und sich daher im Reaktor ansammeln und auf längere Sicht zu Problemen
(Agglomerationen) führen. Zum Beispiel offenbart die
US 2018/0079978 A1 einen rotierenden, kreisförmigen Rost für einen Gleichstromfestbettvergaser. Der
Rost weist schlitzförmige Öffnungen auf, durch die die Asche nach unten abgeführt
wird. Jede Öffnung weist einen sich in Richtung von der Ober- zur Unterseite des Rostes
konisch erweiternden Querschnitt auf.
[0037] In einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform befindet sich am unteren Ende
bzw. Rand jedes Rostabschnittes jeweils eine sich über die gesamte Rostbreite erstreckende
Ascheförderschnecke, über die die Asche ausgetragen wird. Diese beiden Schnecken münden
in einer weiteren, bevorzugten Weiterbildung der Erfindung in eine gemeinsame Aschesammelschnecke,
die seitlich neben dem Treppenrost angeordnet sein kann. Am Ende der Aschesammelschnecke
befindet sich unterhalb der Schnecke ein Schieber, der die Dichtheit des Vergasers
während des Betriebes sichert.
[0038] Der Schieber kann in einer selbstverständlich nicht zwingenden Weiterbildung der
Erfindung zur Sicherung der Dichtheit über eine Endlageüberwachung verfügen. Der Schieber
ist bevorzugt immer waagrecht angeordnet und nicht mit Asche überdeckt. Wenn der Schieber
am Beginn eines Entaschungszyklus öffnet, setzt sich die Aschesammelschnecke in Bewegung
und fördert Asche in den freien Schieberquerschnitt. Dadurch wird sichergestellt,
dass der Schieber nicht mit Asche bedeckt wird (um nach dem Entaschungsvorgang ordentlich
schließen zu können) und die Aschesammelschnecke aufgrund des kurz gewählten Entaschungsintervalls
teilweise mit Asche überdeckt bleibt. Eine unterhalb des Schiebers angeordnete Steigschnecke
fördert die Asche schließlich in einen Aschesammelbehälter.
[0039] Im Betrieb kann eine Schieberöffnung nur wenige Sekunden dauern und beispielsweise
alle drei Stunden erfolgen, wobei das genaue Intervall beispielsweise auch vom Aschegehalt
des Brennstoffes abhängt und wählbar ist. Dadurch wird der Falschlufteintrag während
eines Entaschungszyklus minimiert.
[0040] In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Unterrostasche
über einen Querförderer in eine seitlich angeordnete Ascheschnecke abtransportiert.
Die Querschnecke kann dann in eine Schrägschnecke münden, die die Asche in weiterer
Folge wieder auf einen Unterrostascheschieber abwirft. Durch diesen Schieber gelangt
die Unterrostasche auf eine der Ascheförderschnecken, von wo sie weiter transportiert
wird. Die Unterrostentaschung kann beispielsweise nur nach zehn normalen Entaschungszyklen
einmal aktiviert werden, da sich unter dem Rost deutlich weniger Asche sammelt.
[0041] In noch einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Einrichtung
zum Zuführen von gasförmigem Oxidationsmedium jeweils einen Anschluss für Luft und
rezirkuliertes Rauchgas auf. Das Oxidationsmedium wird vorzugsweise mittig unter dem
Rost über ein Mischrohr zugeführt und strömt aus diesem unter dem Rost aus. Damit
kann eine zuverlässige Versorgung des über dem Rost befindlichen, gesamten Brennstoffbettes
mit Oxidationsmedium gewährleistet werden.
[0042] Durch die geregelte Zugabe von rezirkuliertem Rauchgas zur Vergasungsluft ändert
sich der Sauerstoffpartialdruck der Mischung (des Oxidationsmediums), wodurch der
Kohleabbrand verlangsamt und die auftretenden Temperaturen im Glutbett reduziert werden.
So kann eine definierte Glutbetttemperatur sichergestellt werden. Die Temperatur des
Glutbettes liegt vorzugsweise zwischen 800 °C und 1.000 °C.
[0043] Dies erfolgt, um die Temperatur des Glutbettes zu kontrollieren und dadurch Versinterungen
bzw. Verschlackungen der Asche zu vermeiden. Die Mischung des Oxidationsmediums kann
in Abhängigkeit der Brennstoffzusammensetzung variiert werden. Die Regelung der Zumischung
von rezirkuliertem Rauchgas erfolgt vorzugsweise über ein Ventil, insbesondere eine
Klappe, und einen definierten Differenzdruck, der mit dem Volumenstrom korrespondiert.
[0044] Die Temperaturüberwachung erfolgt beispielsweise über zwei Thermoelemente, die über
dem Rost im Glutbettbereich angeordnet sind. Sollte dort eine definierte Temperatur
überschritten werden, dann wird die Menge an rezirkuliertem Rauchgas im Oxidationsmedium
erhöht.
[0045] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines bevorzugten, den Schutzbereich nicht beschränkenden, Ausführungsbeispiels der
Erfindung unter Bezugnahme auf die angeschlossenen Zeichnungen. Es zeigt:
Fig. 1 eine Schnittansicht einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2a eine schematische Darstellung eines Gegenstromvergasers.
Fig. 2b ein Temperaturprofil über die Zonen des Vergasers,
Fig. 3 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Treppenrostes,
Fig. 4 eine Schnittansicht des obersten Bereiches des Treppenrostes,
Fig. 5a, 5b und 5c Außenansichten der Erfindung samt Entaschungsorganen,
Fig. 6a, 6b und 6c eine Schrägansicht, eine Ansicht von oben sowie eine Seitenansicht
des Doppelelementes an der Rostspitze,
Fig. 7a, 7b und 7c Schrägansichten, eine Ansicht von oben sowie eine Seitenansicht
eines Abbrandelementes des Treppenrostes,
Fig. 8a, 8b und 8c eine Schrägansicht, eine Ansicht von unten sowie eine Seitenansicht
eines Ausbrandelementes des Treppenrostes, und
Fig. 9a und 9b eine Seitenansicht und eine Draufsicht des Mischrohres zur Zufuhr des
Oxidationsmediums.
[0046] In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt,
die aber nur beispielhaft ist und, abgesehen von den erfindungsgemäßen Merkmalen,
wie sie in den Ansprüchen definiert sind, im Rahmen der vorliegenden Erfindung bezüglich
vieler Komponenten auch anders ausgeführt sein kann, ohne dass dies im Folgenden einer
besonderen Erwähnung bedarf.
[0047] Fig. 1 zeigt eine Schnittansicht einer beispielhaften Ausführungsform des unteren
Teils einer erfindungsgemäßen Anlage mit einem symmetrischen Treppenrost 1 und Fig.
3 eine Schrägansicht des Treppenrostes 1 von Fig. 1.
[0048] Der Treppenrost 1 weist zwei Rostabschnitte 1a, 1b auf, die A-förmig und symmetrisch
angeordnet sind, und im Bereich ihrer oberen Enden im Mittelbereich unter einem Vergaserraum
des Gegenstromvergasers mit einem Vergaserrohr 22 positioniert sind.
[0049] Im obersten Bereich des Treppenrostes 1, in dem die beiden Rostabschnitte 1a, 1b
zusammengeführt sind, ist in der Rostmitte ein Giebel 2 zum Teilen des Brennstoffes
nach links und rechts ausgeführt. Der Giebel 2 ist wassergekühlt, um ihn vor zu hohen
Temperaturen zu schützen und weist einen A-förmigen Oberteil 2' auf, der vorzugsweise
einen Keilwinkel α von 30° bis 90°, besonders bevorzugt von etwa 60°, aufweist, um
den Aufbau von Aschedepositionen zu verhindern.
[0050] Fig. 4 zeigt eine Schnittansicht des obersten Bereiches des Treppenrostes 1. Der
Giebel 2 ist fest mit einem stationären Rostrahmen 16 verbunden und mittig über der
obersten Rostebene, die durch Doppelrostelemente 3 gebildet wird, angeordnet. Die
Doppelrostelemente 3 sind in der dargestellten Ausführungsform der Erfindung im Wesentlichen
wie zwei Rostelemente 3' ausgeführt, die auch in den darunterliegenden Rostebenen
verwendet werden, aber an ihren einander zugwandten Enden miteinander verbunden sind.
[0051] Der gesamte Treppenrost 1 ist in der dargestellten Ausführungsform im Wesentlichen
aus drei verschiedenen Rostelementen aufgebaut, und zwar den Doppelelementen 3 an
der Rostspitze bzw. dem oberen Rostende, Rostelementen 4 als sogenannten Abbrandelementen
unter dem vorzugsweise im Wesentlichen zylindrischen Vergaserrohr 22, und längeren
Rostelementen 5 als sogenannten Ausbrandelementen im unteren, äußeren Bereich des
Treppenrostes zum Ausbrand der Kohle und zum Ascheabtransport.
[0052] Die Fig. 6a, 6b und 6c zeigen eine Schnittansicht, eine Ansicht von unten, sowie
Seitenansichten des Doppelrostelementes 3, das die oberste Rostebene bildet.
[0053] Die Fig. 7a, 7b und 7c zeigen eine Schnittansicht, eine Ansicht von unten, sowie
Seitenansichten eines Rostelementes 4, das im Rahmen der hier beschriebenen Erfindung
auch als Abbrandelement bezeichnet wird.
[0054] Die Fig. 8a, 8b und 8c zeigen schließlich eine Schnittansicht, eine Ansicht von unten
sowie Seitenansichten eines Rostelementes 5, das im Rahmen der hier beschriebenen
Erfindung auch als Ausbrandelement bezeichnet wird.
[0055] Die Doppelrostelemente 3, die in der obersten Rostreihe unter dem Giebel 2 angeordnet
sind, verteilen den Brennstoff mit Hilfe des Giebels 2 als Staukeil auf die linke
und rechte Rostseite. Die Doppelrostelemente 3 weisen einen gemeinsamen, mittigen
Trägerteil 3" auf, über den Rostelemente 3', die den jeweiligen Rostabschnitte 1a,
1b zugeordnet sind, miteinander verbunden sind. Der Trägerteil 3" ist über rohrförmige
Halterungen 6 mit einem beweglichen Rostantrieb, den sogenannten Rostwagen 7, verbunden.
Der Trägerteil 3" ist in der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsform U-förmig
und von oben auf die Halterungen 6 aufgesteckt. Die Rostelemente 3' weisen, ebenso
wie die Rostelemente 4 und 5 ein vorderes, abgerundetes Ende 8 auf, mit dem sie auf
der Oberfläche 9 des jeweils darunter liegenden Rostelementes 4, 5 aufliegen und gleiten.
[0056] Die Ausbrandrostelemente 5 sind länger als die Rostelemente 3' und die Abbrandelemente
4, sonst aber im Wesentlichen gleich gestaltet. Die Ausbrandrostelemente 5 bilden
daher eine größere Auflagefläche als die Abbrandelemente 4, sodass sich das Bett des
Brennstoffes besser auf den Ausbrandrostelementen 5 abstützen kann und auch der Aschevorschub
effizienter erfolgt. Weiters wird durch die längeren Rostelemente 5 die Verweilzeit
der Kohle im äußeren Bereich des Rostes verlängert und dadurch ein vollständiger Ausbrand
der Kohle sichergestellt.
[0057] Die Rostelemente 4 und 5 weisen ebenfalls einen Trägerteil 10 auf, der U-förmig ist.
Die beweglichen Rostelemente 4 und 5 sind von oben auf die Halterungen 6 des Rostwagens
7 aufgesteckt
[0058] Die nicht beweglichen Rostelemente 4, 5 sind so auf rohrförmige Halterungen 11 aufgesteckt,
dass eine gut wärmeleitende Verbindung zwischen den Trägerteilen 10 und den rohrförmigen
Halterungen 11 vorhanden ist. Diese rohrförmigen Halterungen 11 sind idealerweise
an eine Kühlung des Rostrahmens 16 angeschlossen und werden von einem Kühlmedium,
z.B. Wasser, durchströmt. Eine separate Zufuhr von Kühlwasser wäre aber natürlich
ebenso möglich.
[0059] Wie in den Fig 6, 7 und 8 zu sehen ist, weisen alle Rostelemente 3, 4, 5 Seitenwände
12 auf, an denen Ausnehmungen 13 angeordnet sind, wobei an deren hinterem Ende im
Bereich der Trägerteile 3", 10 einerseits und der vorderen Enden 8 andererseits noch
Seitenwände 12 stehen bleiben, sodass jeweils zwischen zwei benachbarten Rostelementen
ein Schlitz begrenzter Länge gebildet wird, durch den von unterhalb des Rostes zugeführtes
Oxidationsmedium strömen kann.
[0060] Außerdem weisen die Rostelemente 3, 4, 5 wenigstens im Bereich der seitlichen Ausnehmungen
einen sich nach unten verjüngenden Querschnitt auf, der in der dargestellten Ausführungsform
durch einen schmalen Steg 14 unter der die Oberfläche 9 der Rostelemente 3, 4, 5 bildenden
Platte angeordnet ist, und das Durchfallen von Ascheteilchen erleichtert.
[0061] Die beiden Rostabschnitte 1a, 1b des Treppenrostes 1 bestehen jeweils aus mehreren
Rostreihen, wobei nur jede zweite Rostreihe an den beweglichen Rostwagen 7 angebunden
ist und somit bewegt werden kann. Die oberste Rostreihe ist beweglich ausgeführt,
die dritte von oben ebenfalls und so weiter.
[0062] Alle Rostelemente 3, 4, 5 auf einer beweglichen Ebene werden durch den gemeinsamen
Rostwagen 7 bewegt. Dadurch ist immer nur eine Seite schiebend, was das Nachrutschen
des Bettes insgesamt langsamer macht und daher das Vergaserbett weniger stört.
[0063] Der Gegenstromvergaser weist ein isoliertes Vergaserrohr 22 auf, das zylindrisch
oder mehreckig (z.B. achteckig) sein kann, und das einen unteren Rand 15 aufweist,
der vorzugsweise über dem Übergangsbereich von den Rostreihen mit den kürzeren Abbrandelementen
4 zu den Rostreihen mit den längeren Ausbrandelementen 5 liegt. Der Abstand zwischen
dem unteren Rand 15 des Vergaserrohres und dem Rost ist so bemessen, dass der Schüttwinkel
des Brennstoffbettes (üblicherweise in einem Bereich von 35-45°) im Bereich der untersten
oder zweiten bzw. vorletzten Reihe der Ausbrandelemente liegt, womit ein Auslaufen
der Partikel über den untersten Rand 15 des Rostes verhindert werden kann.
[0064] Die Fig. 5a bis 5c zeigen Außenansichten der erfindungsgemäßen Anlage mit einem Entaschungssystem.
Am unteren Ende jedes Rostabschnittes 1a, 1b befindet sich links und rechts unterhalb
der letzten Rostreihe jeweils eine Ascheschnecke 23, über die die Asche ausgetragen
wird, und die sich über die gesamte Rostbreite erstreckt. Diese beiden Ascheschnecken
23 münden in eine gemeinsame Aschesammelschnecke 24, die seitlich außerhalb und neben
dem Gehäuse der Anlage angeordnet ist. Am Ende der Aschesammelschnecke 24 befindet
sich unterhalb der Schnecke ein Ascheschieber 21, der die Dichtheit der Anlage während
des Betriebes sichert.
[0065] Der Ascheschieber 21 ist vorzugsweise waagrecht angeordnet und nicht mit Asche überdeckt.
Wenn der Ascheschieber 21 am Beginn eines Entaschungszyklus öffnet, setzt sich die
Aschesammelschnecke 24 in Bewegung und fördert Asche in den freien Schieberquerschnitt.
Dadurch wird sichergestellt, dass der Ascheschieber 21 nicht mit Asche bedeckt wird
(um nach dem Entaschungsvorgang ordentlich schließen zu können) und die Aschesammelschnecke
24 durch ein entsprechend kurz gewähltes Entaschungsintervall mit Asche überdeckt
bleibt. Eine unterhalb des Schiebers 21 angeordnete Steigschnecke 25 fördert die Asche
schließlich in einen Aschesammelbehälter.
[0066] Asche, die durch die Schlitze zwischen den Rostelementen 3, 4, 5 durchfallen kann,
und als Unterrostasche bezeichnet wird, wird in der dargestellten Ausführungsform
der Erfindung über einen Querförderer 17 in eine seitlich angeordnete Unterrostascheschnecke
18 abtransportiert. Die Unterrostascheschnecke 18 mündet dann in eine Unterrostschrägschnecke
19, die dann die Asche wieder auf einen Unterrostascheschieber 20 abwirft. Durch diesen
Schieber gelangt die Unterrostasche auf eine der Ascheschnecken 23 die entlang des
Rostes angeordnet sind, von wo sie weiter transportiert wird. Die Unterrostentaschung
kann beispielsweise nur ca. nach 10 normalen Entaschungszyklen einmal aktiviert werden,
da sich unter dem Rost deutlich weniger Material sammelt.
[0067] Die Fig. 9a und 9b zeigen eine Seitenansicht und eine Draufsicht eines Mischrohres
27, das als Einrichtung zum Zuführen von gasförmigem Oxidationsmedium dient. Das Mischrohr
27 weist einen Anschluss für ein Zufuhrrohr 28 für Luft und einen Anschluss für ein
Zufuhrrohr 29 für rezirkuliertes Rauchgas auf. Das Oxidationsmedium wird über dieses
Mischrohr 27 mittig unter dem Rost zugeführt und strömt aus diesem unter dem Treppenrost
1 aus. Das Oxidationsmedium besteht dabei normalerweise aus einer Mischung aus Luft
und rezirkuliertem Rauchgas. Eine gute Mischung der Luft mit dem rezirkulierten Rauchgas
wird dabei über das Mischrohr 27 sichergestellt, das für eine sehr gute Einmischung
des rezirkulierten Rauchgases in die Verbrennungsluft sorgt, bevor das Oxidationsmedium
in den Raum unter dem Treppenrost 1 austritt. Das rezirkulierte Rauchgas strömt über
ein dünneres Zufuhrrohr 29 axial in das Mischrohr ein. Die Luft strömt über ein breiteres
Zufuhrrohr 28, das zur Zufuhr des rezirkulierten Rauchgases um 90° versetzt angeordnet
ist, in das Mischrohr 27. Durch die um 90° versetzten Einströmöffnungen, die Wahl
der Durchmesser der beiden Einströmöffnungen und die Mischstrecke nach den Einströmöffnungen
kommt es zu einer sehr guten Durchmischung von Luft und rezirkuliertem Rauchgas. Die
Mischung tritt dann über nach unten gerichtete Ausströmöffnungen 30 des Mischrohres
in den Raum unter dem Treppenrost 1 ein. Durch diese gute Vermischung wird sichergestellt,
dass es unter dem Rost zu keinen Strähnenbildungen von Luft bzw. rezirkuliertem Rauchgas
kommt, die sich negativ auf die lokalen Abbrandbedingungen der Kohle am Rost auswirken
könnten, und dass das Oxidationsmedium gut und gleichmäßig im Raum unter dem Rost
verteilt wird.
[0068] Durch die geregelte Zugabe von rezirkuliertem Rauchgas zur Vergasungsluft ändert
sich der Sauerstoffpartialdruck der Mischung (des Oxidationsmediums), wodurch der
Abbrand des Brennstoffes verlangsamt und die auftretenden Temperaturen im Glutbett
reduziert werden. So kann eine definierte Glutbetttemperatur sichergestellt werden.
Die Temperatur des Glutbettes liegt vorzugsweise zwischen 800 und 1.000 °C, um Versinterungen
bzw. Verschlackungen der Asche zu vermeiden. Sie kann, je nach Brennstoffzusammensetzung,
variiert werden. Die Regelung der Zumischung von rezirkuliertem Rauchgas erfolgt über
ein Ventil, insbesondere eine Klappe, und einen definierten Differenzdruck, der mit
dem Volumenstrom korrespondiert.
[0069] In Fig. 1 ist schließlich noch zu sehen, an welchen Orten bevorzugt Temperaturmessungen
im rostnahen Glutbettbereich erfolgen. Dort können beispielsweise zwei Thermoelemente
31 angeordnet sein. Sollte an diesen Punkten eine kritische Temperatur (z.B. 1.000
°C) überschritten werden, kann der Anteil an rezirkuliertem Rauchgas im Oxidationsmedium
erhöht werden.
[0070] Die Ummantelung des Rostbereiches 26 ist isoliert ausgeführt, um Wärmeverluste nach
außen zu minimieren. Vorzugsweise erfolgt ein mehrschichtiger Isolationsaufbau (z.B.
Feuerfestbeton, Isolierbeton, Keramikwolle, Blechmantel).
Bezugszeichenliste:
[0071]
- 1
- Treppenrost
- 1a
- Rostabschnitt
- 1b
- Rostabschnitt
- 2
- Giebel
- 2'
- Oberteil
- 3
- Doppelrostelement
- 3'
- oberstes Rostelement
- 3"
- Trägerteil
- 4
- kürzeres Rostelement
- 5
- längeres Rostelement
- 6
- rohrförmige Halterung
- 7
- Rostwagen
- 8
- vorderes Ende
- 9
- Oberfläche
- 10
- Trägerteil
- 11
- rohrförmige Halterung
- 12
- Seitenwand
- 13
- Ausnehmung
- 14
- Steg
- 15
- Rand des Gegenstromvergasers
- 16
- Rostrahmen mit Rostrahmenkühlung
- 17
- Querförderer
- 18
- Unterrostascheschnecke
- 19
- Unterrostschrägschnecke
- 20
- Unterrostascheschieber
- 21
- Ascheschieber
- 22
- Vergaserrohr des Gegenstromvergasers samt Ausmauerung
- 23
- Ascheschnecke
- 24
- Aschesammelschnecke
- 25
- Steigschnecke
- 26
- Ummantelung des Rostbereiches
- 27
- Mischrohr
- 28
- Zufuhrrohr für Luft
- 29
- Zufuhrrohr für rezirkuliertes Rauchgas
- 30
- Ausströmöffnungen für das Oxidationsmedium
- 31
- Thermoelemente
- 101
- Brennstoffbett
- 102
- Trocknungszone
- 103
- Pyrolysezone
- 104
- Vergasungszone
- 105
- Rost
- 106
- Kohleverbrennungszone, Oxidationszone
- 107
- Oxidationsmittelzufuhr
- 108
- Brennstoffzufuhr
- 109
- Gasabfuhr
- 110
- Ascheabfuhr
- α
- Keilwinkel
1. Anlage zur thermochemischen Konversion von festen Brennstoffen, mit einem Treppenrost
(1) mit Reihen von Rostelementen (3, 4, 5), wobei im Bereich über dem oberen Ende
des Treppenrostes (1) ein Gegenstromvergaser mit einem im Wesentlichen vertikal angeordneten
Vergaserrohr (22) angeordnet ist, das einen Vergaserraum bildet, wobei die Anlage
im Bereich des unteren Endes eine Einrichtung zum Abtransport von Asche aufweist,
und wobei im Bereich unter dem Treppenrost (1) eine Einrichtung (27) zum Zuführen
von gasförmigem Oxidationsmedium angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Treppenrost (1) Reihen von beweglichen und nicht beweglichen Rostelementen (3,
4, 5) aufweist, dass der Treppenrost (1) zwei Rostabschnitte (1a, 1b) aufweist, die
etwa A-förmig und besonders bevorzugt symmetrisch angeordnet sind, und im Bereich
ihrer oberen Enden im Mittelbereich unter dem Vergaserraum angeordnet sind, dass die
Rostabschnitte (1a, 1b) an ihren oberen Enden eine oberste Reihe von beweglichen Rostelementen
(3) aufweisen, und dass im Mittelbereich darüber ein nicht beweglicher Giebel (2)
angeordnet ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass einander gegenüberliegende Rostelemente (3') der obersten Reihe der beiden Rostabschnitte
(1a, 1b) miteinander verbunden sind und dass vorzugsweise der Giebel (2) im Mittelbereich
über den miteinander verbundenen Rostabschnitten (1a, 1b) der obersten Reihe angeordnet
ist.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Giebel (2) einen A-förmigen Oberteil (2') aufweist, der vorzugsweise einen Keilwinkel
(α) von 30° bis 90°, besonders bevorzugt von 60°, aufweist.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rostabschnitte (1a, 1b) jeweils kürzere Rostelemente (4) im oberen Bereich und
längere Rostelemente (5) im unteren Bereich aufweisen und dass vorzugsweisen die kürzeren
Rostelemente (4) in einem Bereich unter dem Gegenstromvergaser angeordnet sind, und
dass die längeren Rostelemente (5) in einem Bereich angeordnet sind, der nicht unter
dem Gegenstromvergaser liegt.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rostelemente (3, 4, 5) Seitenwände (12) aufweisen, und dass in den Seitenwänden
(12) Ausnehmungen (13) angeordnet sind, die jeweils vor einem vorderen und hinteren
Ende der Rostelemente (3, 4, 5) enden, sodass jeweils zwischen zwei benachbarten Rostelementen
(3, 4, 5) ein Schlitz begrenzter Länge gebildet wird, durch den von unterhalb des
Rostes zugeführtes Oxidationsmedium strömen kann.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen stationären Rostrahmen (16), mit dem alle nicht beweglichen Rostelemente (4,
5) und der Giebel (2) verbunden sind.
7. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils alle beweglichen Rostelemente (3, 4, 5) einer Ebene durch einen gemeinsamen
Antrieb, vorzugsweise durch einen Rostwagen (7), bewegt werden, und dass vorzugsweise
die Hubbewegung des beweglichen Rostwagens (7) einstellbar und vorzugsweise konstant
ist.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der Rostelemente (4, 5) an rohrförmigen Halterungen (6, 11) montiert
sind, die von einem Kühlmedium durchströmt sind.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (27) zum Zuführen von gasförmigem Oxidationsmedium jeweils einen
Anschluss für Luft und rezirkuliertes Rauchgas aufweist.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch wenigstens ein Thermoelement (31), vorzugsweise zwei Thermoelemente (31), über dem
Treppenrost (1), von denen jeweils eines über einem Rostabschnitt (1a, 1b) angeordnet
ist, wobei das Thermoelement (31) oder die Thermoelemente (31) mit einer Steuereinrichtung
verbunden ist/sind, die mit einem Ventil zur Steuerung der Zufuhr von rezirkuliertem
Rauchgas in die Einrichtung (27) verbunden ist.
11. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Vergaserrohr (22) des Gegenstromvergasers einen unteren Rand (15) aufweist, und
dass der Abstand des unteren Randes (15) von den Rostabschnitten (1a, 1b) so gewählt
ist, dass der Schüttwinkel des Brennstoffes, ausgehend vom unteren Rand (15), auf
der untersten Reihe von Rostelementen (5) oder weiter oberhalb des jeweiligen Rostabschnittes
(1a, 1b) endet.
12. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich am unteren Ende jedes Rostabschnittes (1a, 1b) jeweils eine sich über die gesamte
Rostbreite erstreckende Ascheförderschnecke (23) befindet, über die die Asche ausgetragen
wird und dass vorzugsweise die beiden Ascheförderschnecken (23) in eine gemeinsame
Aschesammelschnecke (24) münden, die seitlich neben dem Treppenrost angeordnet ist.
13. Anlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich am Ende der Aschesammelschnecke (24) ein Ascheschieber (21) befindet, der die
Anlage während des Betriebes abdichtet, und dass vorzugsweise eine unterhalb des Ascheschiebers
(21) angeordnete Steigschnecke (25) die Asche in einen Aschebehälter fördert.
14. Anlage nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb des Treppenrostes (1) ein Querförderer (17) angeordnet ist, an den eine
Unterrostascheschnecke (18) anschließt, dass die Unterrostascheschnecke (18) in eine
Unterrostschrägschnecke (19) mündet, die die Asche auf einen Unterrostascheschieber
(20) abwirft, und dass der Unterrostascheschieber (20) die Unterrostasche in eine
der Ascheschnecken (23) fördert, die entlang des Rostes angeordnet sind.
15. Anlage nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dass die Einrichtung zum Abtransport von
Asche im Wesentlichen gasdicht ist.