[0001] Die Erfindung betrifft einen Fadenführer, geeignet für eine Strickmaschine, insbesondere
eine Flachstickmaschine, mit einem Fadenführerarm, an dessen freiem Ende eine Fadenöse
zerstörungsfrei lösbar befestigbar ist, wobei der Fadenführerarm an seinem freien
Ende zwei Schenkel aufweist, die eine Aufnahme für die Fadenöse ausbilden. Weiterhin
betrifft die Erfindung eine Fadenführeranordnung und eine Flachstrickmaschine.
[0002] Um die Effizienz einer Flachstrickmaschine bei der Produktion von Gestrickteilen
zu steigern, wurden bereits verschiedene Vorschläge zum schnellen und einfachen Tauschen
von Teilen und Komponenten der Flachstrickmaschine gemacht, damit die Zeiten, in welchen
die Maschine nicht produktiv ist, möglichst geringgehalten werden können. Dies betrifft
sowohl Zeiten, in denen z. B. auf ein neues Strickmuster umgestellt werden muss, Reparaturen
durchgeführt werden müssen, oder beschädigte oder verschlissene Teile getauscht werden
müssen. Bisher ist es üblich, beim Umstellen auf ein Garn mit einem anderen Durchmesser,
die kompletten Fadenführer auszutauschen, da die Öffnungen der Fadenösen mit unterschiedlichen
Durchmessern zur Durchführung und genauen Positionierung des Garns ausgeführt sind.
Auch bei Beschädigungen im Bereich der Fadenöse musste lange Zeit der komplette Fadenführer
aus der Flachstrickmaschine entfernt und durch einen anderen ersetzt werden. Der alleinige
Tausch der Fadenöse ist häufig nicht möglich.
[0003] Durch einen Fadenführerwechsel werden die Stillstandszeiten der Flachstrickmaschine
verlängert, was einen hohen Produktionsausfall zur Folge hat. Auch die Lagerhaltungskosten
für verschiedene Fadenführertypen sind hoch.
[0004] Aus der
EP 3 323 921 A1 ist ein Fadenführer gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 bekannt, bei dem die Fadenöse
mittels eines Werkzeugs durch Spreizen des Fadenführerarms ausgetauscht werden kann.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass eine Fadenöse im Fehlerfall an der Maschine, wie
z. B. bei einer Überlastung an der Fadenöse, diese sich aus ihrer eingebauten Position
lösen kann.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Fadenführer bereitzustellen,
bei dem ein separater Austausch der Fadenöse möglich ist, ohne den Fadenführer bzw.
Fadenführerarm aus einer Flachstrickmaschine ausbauen zu müssen und ein versehentliches
Lösen der Fadenöse aus dem Fadenführerarm ausgeschlossen ist.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch einen Fadenführer, geeignet für eine
Strickmaschine, insbesondere eine Flachstrickmaschine, mit einem Fadenführerarm, an
dessen freiem Ende eine Fadenöse zerstörungsfrei lösbar befestigbar ist, wobei der
Fadenführerarm an seinem freien Ende zwei Schenkel aufweist, die eine Aufnahme für
die Fadenöse ausbilden, wobei die Schenkel beigesteif ausgebildet sind und im Bereich
der Aufnahme zumindest ein Verriegelungselement zur Verriegelung der Fadenöse am Fadenführer,
insbesondere am Fadenführerarm, angeordnet ist. Unter "biegesteif" ist im Sinne der
vorliegenden Erfindung zu verstehen, dass die Schenkel zumindest im Wesentlichen biegesteif
ausgebildet sind. Insbesondere sind sie starr, unelastisch ausgebildet. Der gesamte
Fadenführerarm kann biegesteif ausgestaltet sein. Der Fadenführerarm kann mehrteilig
ausgebildet sein. Insbesondere kann der Fadenführerarm eine Stange aufweisen, die
bezüglich eines Fadenführerteils, welches am Fadenführerkasten befestigt ist, vertikal
beweglich ist. Die Fadenöse kann am freien Ende dieser Stange anordenbar sein. Dadurch,
dass die Schenkel biegesteif ausgebildet sind, kann verhindert werden, dass sich die
Schenkel bei Betrieb der Flachstrickmaschine aufweiten und die Fadenöse unbeabsichtigt
aus dem Fadenführer gelöst wird. Das Verriegelungselement kann die Fadenöse in ihrer
eingebauten Position halten. Insbesondere kann die Fadenöse formschlüssig am Fadenführerarm
gehalten werden. Dadurch ist es möglich, die Fadenöse ohne zusätzliche Befestigungsmittel,
wie beispielsweise Klebstoff, Schweißen, Löten, etc., insbesondere reibschlüssig,
an dem Fadenführerarm zu befestigen. Das Verriegelungselement kann ausgebildet sein,
dass es bei vollständig eingesetzter Fadenöse selbstständig (automatisch) verriegelt
wird und sich das Verriegelungselement durch Belastung der Fadenöse nicht selbstständig
wieder öffnen kann. Insbesondere kann die Verbindung von Fadenöse und Fadenführerarm
selbsthemmend gestaltet sein.
[0007] Durch das Entriegeln des Verriegelungselements ist es möglich, die Fadenöse zerstörungsfrei
von dem Fadenführerarm zu lösen. Insbesondere kann das Verriegelungselement aus einer
Rastposition gebracht werden, indem die formschlüssige Verbindung des Fadenführerarms
mit der Fadenöse gelöst wird und die Fadenöse aus dem Fadenführerarm entfernt wird.
[0008] Das Verriegelungselement kann elastisch ausgebildet sein. Dabei kann das Verriegelungselement
in die Aufnahme ragen. Beim Einführen der Fadenöse kann das Verriegelungselement durch
die Fadenöse oder ein entsprechendes Werkzeug verdrängt werden und anschließend aufgrund
seiner Elastizität in eine Verriegelungsstellung gelangen. Das Verriegelungselement
kann am Fadenführer oder einer Fadenöse angeordnet sein.
[0009] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Verriegelungselement als Blattfeder ausgebildet
ist. Das Verriegelungselement kann schräg nach unten von dem Schenkel abstehen. Bevorzugt
ist es, wenn das Verriegelungselement am Fadenführer angeordnet ist. Dadurch kann
die Fadenöse kostengünstiger hergestellt werden, nämlich ohne dass an jeder Fadenöse
ein Verriegelungselement vorgesehen werden müsste.
[0010] Das Verriegelungselement kann einstückig mit einem Schenkel ausgebildet sein oder
an einem Schenkel befestigt sein. Die Befestigung des Verriegelungselements am Schenkel
kann mittels Formschluss, mittels einer Klebeverbindung oder einer Schweiß- oder Lötverbindung
erfolgen.
[0011] Zumindest ein Schenkel kann eine Führung für die Fadenöse aufweisen, entlang welcher
die Fadenöse parallel zur Längsrichtung des Fadenführerarms bewegbar ist. Vorzugsweise
sind der Fadenführer - zumindest im Bereich der Aufnahme - als auch die Fadenöse symmetrisch
ausgebildet. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Fadenöse an zwei gegenüberliegenden
Seiten durch jeweils einen Schenkel geführt wird. Durch die Führung kann auch eine
Verdrehsicherung der Fadenöse bezüglich des Fadenführerarms sichergestellt werden.
Außerdem muss beim Einbau der Fadenöse nicht auf deren Orientierung geachtet werden.
Dadurch, dass die Fadenöse durch zumindest einen Schenkel geführt wird, kann die Fadenöse
in ihre Verriegelungsposition geführt werden. Die Montage vereinfacht sich dadurch.
[0012] Der Fadenführerarm kann eine Anlagefläche für die Fadenöse aufweisen, die einen vom
freien Ende des Fadenführerarms weg gerichteten Winkel zur Längsrichtung des Fadenführerarms
im Bereich 90° bis 160°, vorzugsweise von 140°, aufweist.
[0013] Durch die Anlagefläche wird zum einen die Bewegung der Fadenöse relativ zum Fadenführerarm
während der Montage der Fadenöse begrenzt und somit die Montageposition festgelegt.
Zum anderen kann aufgrund der mit einem Winkel ausgebildeten Anlagefläche erreicht
werden, dass diese sich mit einer entsprechenden Fläche, insbesondere einer Positionierfläche,
der Fadenöse quasi verkrallt, sodass durch die Fadenöse zusätzlich verhindert werden
kann, dass sich die Stege im Betrieb aufweiten.
[0014] In den Rahmen der Erfindung fällt außerdem eine Fadenführeranordnung mit einem erfindungsgemäßen
Fadenführer, wobei eine Fadenöse vorgesehen ist, die am Fadenführer, insbesondere
spielfrei, befestigt ist. Die Befestigung kann mittels Formschluss, insbesondere über
das oder die Verriegelungselemente, erfolgen. Insbesondere kann die Fadenöse formschlüssig
am Fadenführerarm gehalten sein.
[0015] Die Fadenöse kann eine seitliche Führung, insbesondere Nut, für einen Schenkel des
Fadenführerarms aufweisen, entlang dem sie parallel zur Längsrichtung des Fadenführerarms
bewegbar ist. Dadurch kann die Fadenöse durch den Fadenführerarm in ihre Endposition
geführt werden, was die Installation der Fadenöse erleichtert.
[0016] Die Fadenöse kann eine Rastgeometrie zur Verrastung mit einem Verriegelungselement
aufweisen. Durch diese Maßnahme kann eine formschlüssige Verbindung bzw. Verriegelung
sichergestellt werden.
[0017] Die Rastgeometrie kann zwei in einem Winkel ≥ 90° angeordnete Anschlagflächen für
das Verriegelungselement umfassen. Dabei kann eine der Anschlagflächen im Wesentlichen
vertikal ausgerichtet sein und die andere Anschlagfläche im Wesentlichen horizontal
ausgerichtet sein. Vorzugsweise ist die eine Anschlagfläche jedoch gegenüber der Horizontalen
leicht nach unten geneigt, sodass das Verriegelungselement an der Anschlagfläche entlang
gleiten kann und in die Rastposition gelangen kann.
[0018] Die Fadenöse kann eine Positionierfläche aufweisen. Die Positionierfläche kann mit
der Anlagefläche des Schenkels zusammenwirken.
[0019] Die Fadenöse kann aus Stahl, insbesondere gehärtetem Stahl, oder Keramik ausgebildet
sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Fadenöse eine verschleißfeste Beschichtung,
beispielsweise aus Chrom, Nickel oder Keramik, aufweisen.
[0020] In den Rahmen der Erfindung fällt weiterhin eine Flachstickmaschine mit einem erfindungsgemäßen
Fadenführer und/oder mit einer erfindungsgemäßen Fadenführeranordnung.
[0021] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Entnahmewerkzeug geeignet zur Entnahme einer
Fadenöse aus einem Fadenführer, mit einem Aufnahmeabschnitt zur Aufnahme des unteren
Endes der Fadenöse und einem Betätigungsabschnitt zum Lösen von Verriegelungselement(en).
Somit können die Verriegelungselemente durch das Entnahmewerkzeug aufgeweitet und
somit eine Verrastung gelöst werden. Die Fadenöse kann durch die Aufnahme aufgenommen
werden.
[0022] Das Entnahmewerkzeug kann eine Sicherungseinrichtung zum sicheren Halten der Fadenöse
aufweisen. Die Sicherungseinrichtung kann einen Magnet oder einen Klemmmechanismus
umfassen.
[0023] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.
Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß
jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.
Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
Es zeigen:
[0024]
- Fig. 1a
- einen Ausschnitt einer Flachstrickmaschine;
- Fig. 1b
- einen vergrößerten Ausschnitt der Figur 1a;
- Fig. 1c
- eine Ansicht des unteren Teils eines Fadenführers;
- Fig. 2a
- eine Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform des unteren Teils eines Fadenführerarms;
- Fig. 2b
- eine alternative Ausführungsform des unteren Teils eines Fadenführerarms;
- Fig. 3a
- einen Fadenführerarm mit eingesetzter Fadenöse;
- Fig. 3b
- ein vergrößertes Detail der Figur 3a;
- Fig. 4
- eine Fadenöse in einer teilweisen Schnittdarstellung;
- Fig. 5
- die Fadenöse in einer Ansicht von unten;
- Fig. 6
- eine Darstellung zur Veranschaulichung der Entnahme einer Fadenöse mit Hilfe eines
Entnahmewerkzeugs.
[0025] Die Figur 1a zeigt einen Ausschnitt einer Flachstrickmaschine 100 mit Fadenführeranordnungen
1, welche auf mehreren Fadenführerschienen 10 in Längsrichtung der Fadenführerschienen
10 verschiebbar befestigt sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind dies autark
angetriebene Fadenführeranordnungen 1, welche ohne Einfluss des hier nicht gezeigten
Schlittens motorisch angetrieben sind. Die Erfindung betrifft jedoch auch Fadenführeranordnungen
1, welche z. B. vom Schlitten mittels entsprechender Mitnahmeeinrichtungen verschoben
werden.
[0026] Die Figur 1b zeigt die beiden in der Figur 1a beispielhaft dargestellten Fadenführeranordnungen
1 in vergrößerter Darstellung. Jede der Fadenführeranordnungen 1 umfasst einen Fadenführerkasten
2, mit welchem der Fadenführer 20 an seiner jeweiligen Fadenführerschiene 10 befestigt
ist, und einen am Fadenführerkasten 2 befestigten und sich von diesem vertikal nach
unten erstreckenden Fadenführerarm 3. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der untere
Bereich des Fadenführerarms 3 in Form einer Stange 4 vertikal beweglich ausgeführt,
sodass Auf- und Abbewegungen der am unteren Ende des Fadenführerarms 3 im Bereich
einer Aufnahme 6 angebrachten Fadenöse 5 möglich sind. Es sind jedoch auch Ausführungsformen
denkbar, bei denen der komplette Fadenführerarm 3 die Vertikalbewegungen ausführt.
Daher wird im weiteren Verlauf lediglich der Fadenführerarm 3 genannt. Zur Fixierung
der Fadenöse 5 ist am unteren Ende des Fadenführerarms 3 - im gezeigten Ausführungsbeispiel
am unteren Ende der Stange 4 - eine Aufnahme 6 zur Aufnahme der Fadenöse 5 vorgesehen.
Die Aufnahme 6 wird durch zwei gabelförmig angeordnete Schenkeln 6a, 6b definiert.
Die Schenkel 6a, 6b schließen die Fadenöse 5 zwischen sich ein.
[0027] Die Figur 1c zeigt den Fadenführerarm 3 und die Aufnahme 6 mit den beiden Schenkeln
6a, 6b sowie die Fadenöse 5 aus der Figur 1b in vergrößerter Darstellung. Weiterhin
sind Verriegelungselemente 7a, 7b dargestellt, welche mit den Schenkeln 6a, 6b der
Aufnahme 6 verbunden sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind sie formschlüssig
mit den Schenkel 6a, 6b verbunden. Insbesondere ragen die Verriegelungselemente 7a,
7b, die als Federelemente ausgebildet sind, in die Aufnahme 6. Sie stehen schräg von
den Schenkeln 6a, 6b in Richtung freies Ende des Fadenführerarms 3 bzw. in Richtung
Fadenöse 5 ab.
[0028] In der Figur 1c ist die Fadenöse 5 in eingebautem Zustand gezeigt. Die unteren Bereiche
der Verriegelungselemente 7a, 7b halten die Fadenöse 5 formschlüssig und drücken diese
nach unten, sodass diese spielfrei am Fadenführerarm 3 in der Montageposition gehalten
wird.
[0029] Die Schenkel 6a, 6b stellen an ihren der Aufnahme 6 zugewandten Seiten Führungen
für die Fadenöse 5 dar. Die Fadenöse 5 weist korrespondierende Führungsnuten auf,
in welchen die Schenkel 6a, 6b abschnittsweise aufgenommen werden. Um in die gezeigte
Montageposition zu gelangen, kann daher die Fadenöse 5 entlang der Innenseiten der
Schenkel 6a, 6b geführt werden, sodass sie eine Relativbewegung zum Fadenführerarm
3 in Längsrichtung L des Fadenführerarms 3 durchführen kann, um in die gezeigte Montageposition
zu gelangen.
[0030] Die Figur 2a zeigt eine Schnittdarstellung des Fadenführerarms 3 im Bereich der Aufnahme
6. Die Verriegelungselemente 7a, 7b sind als separate Verriegelungselemente 7a, 7b
ausgebildet und an dem Fadenführerarm 3, insbesondere an den Schenkeln 6a, 6b, befestigt.
Im Unterschied dazu sind die Verriegelungselemente 7a', 7b' bei der Ausführungsform
gemäß der Figur 2b einstückig mit den Schenkeln 6a, 6b ausgebildet, also integraler
Bestandteil des Fadenführerarms 3.
[0031] Die Schenkel 6a, 6b sind biegesteif ausgebildet. Wenn eine Fadenöse 5 von oben eingeführt
wird, werden die Verriegelungselemente 7a, 7b, 7a', 7b' nach außen verdrängt und ermöglichen
ein leichtgängiges Einsetzen der Fadenöse 5. Ein Aufweiten der Schenkel 6a, 6b erfolgt
nicht.
[0032] Im unteren Bereich der Schenkel 6a, 6b sind Positionierflächen 8a, 8b angeordnet,
auf welchen die Fadenöse 5 mit entsprechend ausgebildeten Anlageflächen 51, 52 (s.
Fig. 3a) in ihrer verrasteten Position (entspricht der oben erwähnten Montageposition)
aufliegt.
[0033] Die Figur 3a zeigt den Fadenführerarm 3 in einer Schnittdarstellung mit eingesetzter
Fadenöse 5. Die Fadenöse 5 wurde im oberen Bereich der Aufnahme 6, insbesondere oberhalb
der Verriegelungselemente 7a, 7b eingesetzt und in Pfeilrichtung U nach unten bewegt.
Dabei kam die Fadenöse 5 in Kontakt mit den Verriegelungselementen 7a, 7b und hat
diese jeweils in Richtung a der zugeordneten Doppelpfeile BF verdrängt. Bei Erreichen
ihrer Endposition (=Montageposition) liegt die Fadenöse 5 mit ihren Anlageflächen
51, 52 auf den Positionierflächen 8a, 8b auf. Die Positionierflächen 8a, 8b und somit
auch die Anlageflächen 51, 52 weisen einen von einem freien Ende des Fadenführerarms
3 weg gerichteten Winkel α zur Längsrichtung L des Fadenführerarms 3 von ca. 140°
auf. Somit kann verhindert werden, dass die Fadenöse 5 selbsttätig oder versehentlich
in Richtung eines Nadelbetts aus dem Fadenführerarm 3 entfernt wird und dass sich
der Fadenführerarm 3, z. B. im Überlastungsfall, im Bereich der Aufnahme 6 aufbiegt.
Insbesondere wird die Fadenöse 5 in Richtung Nadelbett sicher an dem Fadenführerarm
3 gehalten.
[0034] Wenn die Fadenöse 5 in der gezeigten Endposition ist, bewegen sich die Verriegelungselemente
7a, 7b aufgrund ihrer Elastizität in Pfeilrichtung i der Doppelpfeile BF in ihre jeweilige
Ausgangsposition zurück, wodurch sie in Rastgeometrien 53, 54 der Fadenöse 5, insbesondere
am oberen Ende der Fadenöse 5, gelangen. Dadurch wird die Fadenöse 5 in dieser Position
verratet und kann sich nicht mehr nach oben bewegen. Die Rastgeometrien 53, 54 sind
im Wesentlichen als Ausnehmungen ausgestaltet, die Anlageflächen 53a, 53b (siehe Figur
3b) aufweisen, die einen Winkel ≥ 90° zueinander einnehmen. Dabei ist die Anlagefläche
53a im Wesentlichen vertikal ausgerichtet und die Anlagefläche 53b im Wesentlichen
horizontal ausgerichtet, wobei die Anlagefläche 53b leicht schräg nach unten verläuft,
um sicher zu stellen, dass das Verriegelungselement 7a in die Rastgeometrie 53 gelangen
kann. Entsprechendes gilt eine hier nicht bezeichnete Anlagefläche der Rastgeometrie
54 und das Verriegelungselement 7b.
[0035] Die Figur 4 zeigt die Fadenöse 5 in einer teilweisen Schnittdarstellung. Insbesondere
die Rastgeometrie 54 und eine als Nut ausgebildete Führung 60 sind hier besonders
gut zu erkennen. Außerdem ist die Anlagefläche 52 dargestellt, die einen Formschluss
mit dem Schenkel 6b eingehen kann, sich insbesondere mit diesem verhaken kann. Entsprechendes
gilt für die Anlagefläche 51 und den Schenkel 6a.
[0036] Die Führung 60 und eine auf der gegenüberliegenden Seite angeordnete Führung 62 sind
auch der Figur 5 zu entnehmen, die eine Ansicht von unten auf die Fadenöse 5 zeigt.
Die Schenkel 6a, 6b können in die Führungen 60, 62 eingreifen und somit die Fadenöse
5 bei einer Bewegung parallel zur Längsrichtung L des Fadenführerarms 3 führen. Außerdem
kann durch die Führung auf gegenüberliegenden Seiten der Fadenöse 5 eine Verdrehsicherung
realisiert werden. Zu erkennen ist weiterhin eine Durchgangsöffnung 64 für ein Garn.
[0037] Die Figur 6 zeigt ein Entnahmewerkzeug 70 zum Lösen der Verrastung der Fadenöse 5
am Fadenführerarm 3 und zur Entnahme der Fadenöse 5 nach oben. Das Entnahmewerkzeug
70 weist im oberen Bereich einen Betätigungsabschnitt 11 auf, der eine Breite aufweist,
sodass dessen seitliche Flächen 11a, 11b beim Bewegen in Richtung des Pfeils E in
Kontakt mit den Verriegelungselementen 7a, 7b kommt und diese in Richtung a des jeweils
zugeordneten Doppelpfeils BF verdrängt. Dadurch wird die Verrastung der Fadenöse 5
mit dem Fadenführer 20 gelöst.
[0038] Das Entnahmewerkzeug 70 weist weiterhin einen Aufnahmeabschnitt 12 für die Fadenöse
5 auf, wobei der Aufnahmeabschnitt 12 und der Betätigungsabschnitt 11 miteinander
verbunden sein können. Diese Verbindung wird in der Figur 6 durch die Fadenöse 5 verdeckt.
Insbesondere kann das Entnahmewerkzeug 70 zunächst mit seinem Betätigungsabschnitt
11 im Bereich der Aufnahme 6 eingeführt werden und nach unten in Pfeilrichtung E bewegt
werden, um die Verriegelungselemente 7a, 7b in Richtung a der Doppelpfeile BF zu verdrängen.
Anschließend kann das Entnahmewerkzeug 70 mit seinem Aufnahmeabschnitt 12 unter die
Fadenöse 5 geschwenkt werden und diese nach oben entnommen werden.
[0039] Das Entnahmewerkzeug 70 kann zusätzlich mit einem hier nicht dargestellten Magnet
oder dergleichen ausgerüstet sein, um die Fadenöse 5 sicher am Entnahmewerkzeug 70
zu halten. Dies verhindert, dass die Fadenöse 5 bei der Entnahme in die Strickmaschine,
beispielsweise in den Nadelraum, fallen kann.
1. Fadenführer (20), geeignet für eine Strickmaschine, insbesondere eine Flachstrickmaschine,
mit einem Fadenführerarm (3), an dessen freiem Ende eine Fadenöse (5) zerstörungsfrei
lösbar befestigbar ist, wobei der Fadenführerarm (5) an seinem freien Ende zwei Schenkel
(6a, 6b) aufweist, die eine Aufnahme (6) für die Fadenöse (5) ausbilden, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (6a, 6b) biegesteif ausgebildet sind und im Bereich der Aufnahme (6)
zumindest ein Verriegelungselement (7a, 7b, 7a', 7b') zur Verriegelung der Fadenöse
(5) am Fadenführer (20) angeordnet ist.
2. Fadenführer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (7a, 7b, 7a', 7b') elastisch ausgebildet ist.
3. Fadenführer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (7a, 7b, 7a', 7b') als Blattfeder ausgebildet ist.
4. Fadenführer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (7a, 7b, 7a', 7b') einstückig mit einem Schenkel (6a, 6b)
ausgebildet ist oder an einem Schenkel (6a, 6b) befestigt ist.
5. Fadenführer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Schenkel (6a, 6b) eine Führung für die Fadenöse (5) aufweist, entlang
welcher die Fadenöse (5) parallel zur Längsrichtung (L) des Fadenführerarms (3) bewegbar
ist.
6. Fadenführer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenführerarm (3) eine Anlagefläche (51, 52) für die Fadenöse (5) aufweist,
die einen vom freien Ende des Fadenführerarms (3) weg gerichteten Winkel zur Längsrichtung
(L) des Fadenführerarms (3) im Bereich 90° bis 160°, vorzugsweise von 140°, aufweist.
7. Fadenführeranordnung mit einem Fadenführer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Fadenöse (5) vorgesehen ist, die am Fadenführer (20), insbesondere spielfrei,
befestigt ist.
8. Fadenführeranordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenöse (5) eine seitliche Führung (60, 62), insbesondere Nut, für einen Schenkel
(6a, 6b) des Fadenführerarms (3) aufweist, entlang dem sie parallel zur Längsrichtung
(L) des Fadenführerarms bewegbar ist.
9. Fadenführeranordnung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenöse (5) eine Rastgeometrie (53, 54) zur Verrastung mit einem Verriegelungselement
(7a, 7b, 7a', 7b') aufweist.
10. Fadenführeranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastgeometrie (53, 54) zwei in einem Winkel ≥ 90° angeordnete Anschlagflächen
(53a, 53b) für das Verriegelungselement (7a, 7b, 7a', 7b') umfasst.
11. Fadenführeranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenöse (5) eine Positionierfläche (8a, 8b) aufweist.
12. Fadenführeranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenöse (5) aus Stahl, insbesondere gehärtetem Stahl, oder Keramik ausgebildet
ist oder eine verschleißfeste Beschichtung aufweist.
13. Flachstrickmaschine mit einem Fadenführer nach einem der Ansprüche 1 bis 6 und/oder
mit einer Fadenführeranordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 12.
14. Entnahmewerkzeug (70) geeignet zur Entnahme einer Fadenöse (5) aus einem Fadenführer
(20), mit einem Aufnahmeabschnitt (12) zur Aufnahme des unteren Endes der Fadenöse
(5) und einem Betätigungsabschnitt (11) zum Lösen von Verriegelungselement(en) (7a,
7b, 7a', 7b').
15. Entnahmewerkzeug nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Sicherungseinrichtung zum sicheren Halten der Fadenöse (5) aufweist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Fadenführer (20), geeignet für eine Strickmaschine, insbesondere eine Flachstrickmaschine,
mit einem Fadenführerarm (3), an dessen freiem Ende eine Fadenöse (5) zerstörungsfrei
lösbar befestigbar ist, wobei der Fadenführerarm (5) an seinem freien Ende zwei Schenkel
(6a, 6b) aufweist, die eine Aufnahme (6) für die Fadenöse (5) ausbilden, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (6a, 6b) biegesteif ausgebildet sind und im Bereich der Aufnahme (6)
zumindest ein Verriegelungselement (7a, 7b, 7a', 7b') zur Verriegelung der Fadenöse
(5) am Fadenführer (20) angeordnet ist.
2. Fadenführer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (7a, 7b, 7a', 7b') elastisch ausgebildet ist.
3. Fadenführer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (7a, 7b, 7a', 7b') als Blattfeder ausgebildet ist.
4. Fadenführer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (7a, 7b, 7a', 7b') einstückig mit einem Schenkel (6a, 6b)
ausgebildet ist oder an einem Schenkel (6a, 6b) befestigt ist.
5. Fadenführer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Schenkel (6a, 6b) eine Führung für die Fadenöse (5) aufweist, entlang
welcher die Fadenöse (5) parallel zur Längsrichtung (L) des Fadenführerarms (3) bewegbar
ist.
6. Fadenführer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenführerarm (3) eine Positionierfläche (8a, 8b) für die Fadenöse (5) aufweist,
die einen vom freien Ende des Fadenführerarms (3) weg gerichteten Winkel zur Längsrichtung
(L) des Fadenführerarms (3) im Bereich 90° bis 160°, vorzugsweise von 140°, aufweist.
7. Fadenführeranordnung mit einem Fadenführer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Fadenöse (5) vorgesehen ist, die am Fadenführer (20), insbesondere spielfrei,
befestigt ist.
8. Fadenführeranordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenöse (5) eine seitliche Führung (60, 62), insbesondere Nut, für einen Schenkel
(6a, 6b) des Fadenführerarms (3) aufweist, entlang dem sie parallel zur Längsrichtung
(L) des Fadenführerarms bewegbar ist.
9. Fadenführeranordnung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenöse (5) eine Rastgeometrie (53, 54) zur Verrastung mit einem Verriegelungselement
(7a, 7b, 7a', 7b') aufweist.
10. Fadenführeranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastgeometrie (53, 54) zwei in einem Winkel ≥ 90° angeordnete Anschlagflächen
(53a, 53b) für das Verriegelungselement (7a, 7b, 7a', 7b') umfasst.
11. Fadenführeranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenöse (5) eine Anlagefläche (51, 52) aufweist.
12. Fadenführeranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenöse (5) aus Stahl, insbesondere gehärtetem Stahl, oder Keramik ausgebildet
ist oder eine verschleißfeste Beschichtung aufweist.
13. Flachstrickmaschine mit einem Fadenführer nach einem der Ansprüche 1 bis 6 und/oder
mit einer Fadenführeranordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 12.
14. Entnahmewerkzeug (70) geeignet zur Entnahme einer Fadenöse (5) aus einem Fadenführer
(20), mit einem Aufnahmeabschnitt (12) zur Aufnahme des unteren Endes der Fadenöse
(5) und einem Betätigungsabschnitt (11) zum Lösen von Verriegelungselement(en) (7a,
7b, 7a', 7b').
15. Entnahmewerkzeug nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Sicherungseinrichtung zum sicheren Halten der Fadenöse (5) aufweist.