[0001] Die Erfindung betrifft eine Schlossgegeneinheit zum Einsatz in eine Zarge oder in
einen Standflügel einer zweiflügeligen Türanlage, wobei die Schlossgegeneinheit eine
Fallenöffnung aufweist, in die eine Falle eines Schlosses in Eingriff bringbar ist.
Die Schlossgegeneinheit ist insbesondere als Schließblech oder Gegenkasteneinheit
ausgebildet.
[0002] Derartige Schlossgegeneinheiten zum Einsatz in einer Zarge oder dergleichen und ein
Schloss zum Einsatz in einem Türblatt bilden gemeinsam eine Schließeinrichtung, die
insbesondere selbstverriegelnd sein kann.
[0003] Das Schloss weist eine Falle auf, die mit einer Verdrehung einer Drückernuss des
Schlosses, etwa mit einem Türdrücker oder einem Drehknauf, in den Schlosskasten zurückgezogen
werden kann.
[0004] Das Schloss kann ferner einen Riegel aufweisen, der aus dem Schlosskasten hervorschiebbar
und in den Schlosskasten zurückziehbar ist, etwa mit einem Schlüssel in Verbindung
mit einem Schließzylinder des Schlosses. Weiterhin kann das Schloss eine Hilfsfalle
aufweisen, die aus dem Schlosskasten selbsttätig hervorspringend und in den Schlosskasten
zurückdrückbar eingerichtet ist, wenn das Schloss eine selbstverriegelnde Funktion
haben soll.
STAND DER TECHNIK
[0005] Schlossgegeneinheiten zum Einsatz in einer Zarge oder in einem Standflügel, insbesondere
für selbstverriegelnde Schlosseinrichtungen, weisen zumindest eine Fallenöffnung für
eine Schlossfalle auf.
[0006] Die
EP 2 037 063 B1 offenbart eine selbstverriegelnde Schließeinrichtung mit einer Schlossgegeneinheit,
wobei eine schlossinterne Fallenarretierung vorgesehen ist, durch die die Schlossfalle
im geschlossenen Zustand der Tür arretierbar ist, wobei die Schlossfallenarretierung
durch ein über die kombinierte Öffner- und Verriegelungsfunktion mittels Zurückschieben
des Riegels aus der Schlossgegeneinheit in die "Entriegelt-Stellung" lösbar ist. So
kann eine kombinierte Öffner- und Verriegelungsfunktion umgesetzt werden, wobei unter
einer Öffnerfunktion ein ferngesteuertes Öffnen bzw. Entriegeln des Verriegelungssystems
zu verstehen ist, beispielsweise über eine elektrische Verbindung der Schließeinrichtung
mit einer externen Schalteinrichtung. Wird diese betätigt, ist keine Schlüsselbetätigung
zum Öffnen der Schließeinrichtung mehr notwendig, und auf diese Weise ist sowohl die
Entriegelung als auch die Verriegelung mit dem selbstverriegelnden Schloss möglich.
Solche Systeme finden beispielsweise ihren Einsatz bei fernöffnenbaren Schließsystemen
über elektrische Türdrücker, wobei aber nach dem Öffnen die Tür wieder schließt und
verriegelt. Nachteilig hieran ist, dass stets eine elektrische Entriegelung erfolgen
muss.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0007] Die Aufgabe der Erfindung besteht in einer einfachen Ausführung einer Schlossgegeneinheit
mit einer Offenhaltefunktion für die Schließeinrichtung, sodass die Schließeinrichtung
zumindest vorübergehend nicht verschließt, wenn die Tür zufällt und das Schloss mit
der Schlossgegeneinheit in Überdeckung gelangt. Hierdurch soll die Tür von beiden
Seiten der Tür ohne Schlüssel geöffnet werden können und/oder von einer Seite der
Tür ohne Schlüssel geöffnet werden können, die keinen Türdrücker aufweist.
[0008] Insbesondere soll ein elektrisch aktivierbarer Türöffner ersetzt oder ergänzt werden
durch eine einfache an der Schlossgegeneinheit bedienbaren Mechanik. Insbesondere
soll eine einfache Mechanik von Hand bedient werden können, sodass vorübergehend die
öffnungsverhindernde Funktion der Schließeinrichtung außer Kraft gesetzt wird.
[0009] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Schlossgegeneinheit für eine Schließeinrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0010] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass die Schlossgegeneinheit ein
Sperrelement aufweist, das, insbesondere manuell, zumindest teilweise in oder über
die Fallenöffnung bewegbar ist, sodass die Falle zumindest nicht vollständig in die
Fallenöffnung hinein vorspringen kann, wenn ein Schloss mit der Schlossgegeneinheit
in Überdeckung gebracht wird.
[0011] Kerngedanke der Erfindung ist ein einfaches, insbesondere manuell bedienbares Element,
welches zwischen zumindest zwei Positionen hin und her bewegt werden kann. Bei geöffneter
Tür, wenn die Schlossgegeneinheit nicht in Überdeckung mit dem Schloss ist und die
Schlossgegeneinheit frei zugänglich ist, kann das Sperrelement bedient werden und
eine insbesondere mechanische Daueroffenhaltung der Schlosseinrichtung vorübergehend
ermöglichen.
[0012] Erfindungsgemäß wird also verhindert, dass, wenn das Schloss mit der Schlossgegeneinheit
in Überdeckung gebracht wird, die Falle nicht in die Fallenöffnung vorspringen kann,
wenn das Sperrelement die Fallenöffnung zumindest so weit überdeckt, dass die Falle
lediglich gegen das Sperrelement zur Anlage gelangt.
[0013] Wird durch die Anlage der Falle an das Sperrelement ein Eingriff in die Fallenöffnung
vollständig verhindert, so gelangt die Falle nicht in Eingriff mit der Fallenöffnung.
Hierdurch ist ein mechanisches Geschlossenhalten des Türblatts verhindert. Hierbei
ist das Sperrelement insbesondere vor einem Rand der Fallenöffnung oder plan mit einem
Rand der Fallenöffnung angeordnet. "Vor" ist hierbei aus einer Draufsicht auf die
Türzarge bei einer eingebauten Schlossgegeneinheit zu verstehen. Bei einer Anordnung
des Sperrelements "vor" dem Rand befindet sich das Sperrelement somit zwischen dem
Rand der Fallenöffnung und einem Türspalt.
[0014] Wird durch die Anlage der Falle an das Sperrelement ein Eingriff in die Fallenöffnung
nur teilweise verhindert, so gelangt die Falle in einem geringen Maße in Eingriff
mit der Fallenöffnung. Hierbei ist das Sperrelement hinter einem Rand der Fallenöffnung
angeordnet. "hinter" ist hierbei aus einer Draufsicht auf die Türzarge bei einer eingebauten
Schlossgegeneinheit zu verstehen. Somit befindet sich der Rand der Fallenöffnung zwischen
dem Sperrelement und einem Türspalt. Durch den geringfügigen Eingriff der Falle in
die Fallenöffnung ist ein mechanisches Geschlossenhalten des Türblatts geringfügig
ermöglicht.
[0015] Insbesondere ist die Falle, wenn Druck auf das Türblatt ausgeübt wird, in das Schloss
zurückdrückbar. Hierzu kann die Falle z. B. schwenkbar, als Dachfalle, als Kurbelfalle
oder als Rollfalle ausgebildet sein. Insbesondere kann die Falle als Kreuzfalle ausgebildet
sein. Dieses ist insbesondere bei einem geringfügigen Eingriff der Falle in der Fallenöffnung
bei Anlage an das Sperrelement von Bedeutung, um die Offenhaltefunktion zu gewährleisten.
[0016] Es kann vorgesehen sein, dass durch die Anlage der Falle gegen das Sperrelement ein
Sperren der Falle in dem Schloss verhindert ist, so dass ein Zurückdrücken der Falle
möglich ist, auch wenn das Schloss mit der Schlossgegeneinheit in Überdeckung gebracht
ist.
[0017] Zusätzlich oder alternativ kann durch die Anlage der Falle gegen das Sperrelement
ein Ausfahren des Riegels, insbesondere im Falle eines selbstverriegelnden Schlosses,
verhindert sein.
[0018] Zusätzlich oder alternativ kann durch die Anlage der Falle gegen das Sperrelement
ein Sperren des Riegels in dem Schloss verhindert sein.
[0019] Das Sperrelement ist insbesondere zwischen einer Sperrposition und einer Freigabeposition,
insbesondere manuell, hin- und herbewegbar. In der Sperrposition verhindert das Sperrelement
das vollständige Einfahren der Falle in die Fallenöffnung. Vielmehr gelangt die Falle
zur Anlage an das Sperrelement. Hierdurch wird die Offenhaltefunktion erreicht. In
der Freigabeposition hingegen ermöglicht das Sperrelement ein vollständiges Einfahren
der Falle in die Fallenöffnung. Hierdurch ist die Offenhaltefunktion aufgehoben und
die Sperrfunktion der Schließeinrichtung ist erneut gegeben.
[0020] Die Schlossgegeneinheit kann eine Riegelöffnung umfassen, wobei in die Riegelöffnung
ein Riegel des Schlosses in Eingriff bringbar ist.
[0021] Die Schlossgegeneinheit kann zum Einsatz an einer Zarge einer einflügeligen Tür dienen.
Hierbei kann die Schlossgegeneinheit einem Schließblech entsprechen. Im Falle der
Ausbildung der Schlossgegeneinheit als Schließblech fehlt eine ein Fallendrücker und/oder
ein Riegeldrücker, um über die Schlossgegeneinheit eine Falle des Schlosses bzw. einen
Riegel des Schlosses von der Schlossgegeneinheit in Richtung des Schlosses zurückzudrücken.
[0022] Alternativ kann die Schlossgegeneinheit zum Einsatz an einer Zarge einer einflügeligen
Tür als eine Gegenkasteneinheit ausgebildet sein. Die Gegenkasteneinheit kann einen
Kastenkörper umfassen. In dem Kastenkörper kann ein Fallendrücker und/oder ein Riegeldrücker
angeordnet sein. Durch eine Bewegung des Fallendrückers kann eine Falle eines Schlosses
aus der Fallenöffnung gedrängt werden. Durch eine Bewegung des Riegeldrückers kann
ein Riegel des Schlosses aus der Riegelöffnung gedrängt werden.
[0023] Die Schlossgegeneinheit kann zum Einsatz an einer zweiflügeligen Tür dienen. In diesem
Fall kann die Schlossgegeneinheit als Gegenkasteneinheit mit einem Kastenkörper ausgebildet
sein. Die Gegenkasteneinheit kann eine Nuss zum mechanischen Betätigen des Fallendrückers
und/oder Riegeldrückers umfassen. Die Gegenkasteneinheit für eine zweiflügelige Tür
kann zumindest einen Stangenanschluss zum Anschluss an eine Riegelstange umfassen.
Der Stangenanschluss kann über die Nuss betätigbar sein.
[0024] Insbesondere umfasst die Schlossgegeneinheit ein Befestigungselement zur Befestigung
der Schlossgegeneinheit an der Zarge oder dem Standflügel. Das Befestigungselement
umfasst beispielsweise Schraublöcher, um die Schlossgegeneinheit an der Zarge oder
an dem Standflügel zu befestigen.
[0025] Das Befestigungselement ist als ein Stulp der Gegenkasteneinheit im Falle einer Gegenkasteneinheit
ausgebildet. Im Falle einer Ausbildung der Schlossgegeneinheit als Schließblech ist
das Befestigungselement als ein Schließblechgrundkörper ausgebildet.
[0026] Es kann vorgesehen sein, dass das Sperrelement einen flach ausgeführten Plankörper
aufweist, der in Längserstreckung entlang des Befestigungselements der Schlossgegeneinheit
zwischen der Freigabeposition und der Sperrposition hin und her beweglich angeordnet
ist.
[0027] Das Sperrelement ist neben möglichen weiteren Bestandteilen damit vorzugsweise als
ein flach ausgeführter Plankörper ausgebildet, der insbesondere in Längserstreckung
entlang des Befestigungselementes, also beispielsweise des Schließblechgrundkörpers
oder des Stulpes der Schlossgegeneinheit, zwischen der Freigabeposition und der Sperrposition
hin- und herbewegt werden kann.
[0028] Das Sperrelement kann außenseitig oder innenseitig am Befestigungselement beweglich
geführt angeordnet sein, und zwischen einer Freigabeposition und einer Sperrposition
hin- und herbewegt werden.
[0029] Die Schlossgegeneinheit weist insbesondere ein Halteelement auf, das abschnittsweise
planparallel zum Befestigungselement der Schlossgegeneinheit angeordnet ist, wobei
das Sperrelement, insbesondere der Plankörper, in einer Anordnung zwischen dem Befestigungselement
und dem Halteelement angeordnet ist.
[0030] Beispielsweise können entsprechende Ausfräsungen oder Vertiefungen im Befestigungselement
oder im Halteelement vorgesehen werden, um die Dicke des Sperrelements, insbesondere
des Plankörpers, auszugleichen und/oder insbesondere eine Führungswirkung zu erzielen,
in denen das Sperrelement, insbesondere der Plankörper, randseitig geführt wird.
[0031] Das Sperrelement ist insbesondere als Flächenelement ausgebildet und/oder ist formschlüssig
an der übrigen Schlossgegeneinheit beweglich gehalten, sodass sich das Sperrelement
insbesondere nur in der Erstreckungsebene des Halteelementes hin- und herbewegen lässt,
bezogen auf eine Einbaulage der Schlossgegeneinheit beispielsweise nach oben und nach
unten.
[0032] Die Schlossgegeneinheit weist beispielsweise den Kastenkörper mit dem Halteelement
auf, das abschnittsweise planparallel zum Stulp der Schlossgegeneinheit angeordnet
ist, beispielsweise eine zum Stulp gewandete Seite des Kastenkörpers. Der Plankörper
des Sperrelementes kann somit in einer Anordnung zwischen der Seite des Kastenkörpers,
der sich parallel zum Stulp erstreckt, und dem Stulp angeordnet sein.
[0033] Bei einer Ausbildung der Schlossgegeneinheit als Schließblech kann das Halteelement
als flache Platte, z. B. aus Metall oder Kunststoff, ausgebildet sein, dass mit dem
Schließblechgrundkörper zumindest im eingebauten Zustand verbunden ist. Hierzu können
das Halteelement und das Befestigungselement z. B. überdeckende Löcher für Befestigungsmittel,
insbesondere Schrauben, umfassen. Im eingebauten Zustand ist der Schließblechgrundkörper
zwischen dem Halteelement und dem Türspalt angeordnet.
[0034] Das Sperrelement kann zur manuellen Handhabung einen bedienbaren Vorsprung aufweisen,
der am übrigen Sperrelement, insbesondere am Plankörper des Sperrelementes, angeordnet
ist. Der Vorsprung ist insbesondere aus der Planebene senkrecht hervorstehend am übrigen
Sperrelement, insbesondere am Plankörper, angeordnet.
[0035] Bevorzugt ist im Befestigungselement eine längliche Aussparung eingebracht ist, in
die oder durch die hindurch der Vorsprung hineinragt oder hindurchragt.
[0036] Alternativ kann auf der Oberfläche des Sperrelementes, insbesondere auf der Oberfläche
des Plankörpers, die vom Befestigungselement nach außen weist, eine Mitnehmerstruktur
aufgebracht sein, die manuell bedienbar ist, sodass das Sperrelement beispielsweise
mit einem Finger zwischen der Freigabeposition und der Sperrposition hin- und herbewegt
werden kann. So ist es zum Beispiel denkbar, dass im Plankörper des Sperrelementes
Aussparungen, Löcher, Rillen oder dergleichen eingebracht sind, sodass das Sperrelement
durch manuelle Bedienung auch ohne einen hervorstehenden Vorsprung zwischen der Freigabeposition
und der Sperrposition hin- und her bewegbar ist.
[0037] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung Schlossgegeneinheit kann die Schlossgegeneinheit
ein elektrisches Schaltelement umfassen, das zur Erkennung des Schaltzustandes des
Sperrelementes, nämlich der Freigabeposition und der Sperrposition, eingerichtet ist.
Der Schaltzustand des Sperrelementes kann beispielsweise mittels einer von der Schlossgegeneinheit
fern eingerichteten Überwachungseinheit überwacht werden, sodass erkannt werden kann,
ob das Sperrelement beispielsweise in der Sperrposition verharrt, sodass auch beispielsweise
von einer Gebäudezentrale erkannt werden kann, ob die Schließeinrichtung dauerhaft
unverschlossen bleibt oder nicht.
[0038] Zur Wechselwirkung mit der elektrischen Schalteinheit kann das Sperrelement einen
Schaltvorsprung aufweisen, der am Plankörper des Sperrelementes von diesem hervorstehend
angeordnet ist und in Richtung zum elektrischen Schaltelement hinweist, um ein Anlaufelement
des elektrischen Schaltelementes zu bewegen, wenn das Sperrelement zwischen der Freigabeposition
und der Sperrposition bewegt wird. Das Anlaufelement des elektrischen Schaltelementes
bildet beispielhaft eine Federzunge, die verschwenkbar am elektrischen Schaltelement
angebracht ist. Der Schaltvorsprung kann in einer der beiden Positionen des Sperrelementes
mit dem Anlaufelement so in Wechselwirkung treten, sodass das elektrische Schaltelement
die Position des Sperrelementes erkennen kann, insofern also um die Freigabeposition
oder die Sperrposition zu detektieren. In der anderen Position, ausgewählt aus der
Freigabeposition oder der Sperrposition, hingegen ist der Schaltvorsprung bevorzugt
außer Wechselwirkung mit dem Anlaufelement.
[0039] Der Schaltvorsprung kann zusätzlich oder alternativ ein Langloch im Halteelement
durchdringen, um ein Anlaufelement des elektrischen Schaltelementes zu bewegen, wenn
das Sperrelement zwischen der Freigabeposition und der Sperrposition bewegt wird.
[0040] Vorzugsweise umfasst das Sperrelement ein Haltemittel, um das Sperrelement in der
Sperrposition zu halten.
[0041] Bevorzugt ist das Haltemittel als ein rastendes Haltemittel ausgebildet. So kann
das Haltemittel als eine Nocke, eine Verdickung oder beispielsweise eine Einkerbung
ausgebildet sein, in die eine Eingriffsgeometrie, insbesondere ein Vorsprung an einem
Bauteil der Schlossgegeneinheit, einrasten kann, um das Sperrelement in der Sperrposition
zu halten.
[0042] Dieses kann insbesondere dann vorteilhaft ist, wenn das Sperrelement im Einbaufall
senkrecht bewegbar ist und schwerkraftbedingt die eingestellte Position nicht verlassen
soll. In der üblicherweise senkrechten Einbaulage der Schlossgegeneinheit wird dabei
das Sperrelement zwischen der Freigabeposition und der Sperrposition gegen die Schwerkraft
nach oben und mit der Schwerkraft nach unten bewegt. Um zu vermeiden, dass das Sperrelement
schwerkraftbedingt immer von alleine in die untere Position gelangt, dient das Haltemittel,
insbesondere die Verrastung zwischen der Nocke, der Verdickung oder der Einkerbung
im Sperrelement in Wechselwirkung mit einer Gegengeometrie in der Schlossgegeneinheit.
Insbesondere kann die Verrastung des Sperrelementes in der Freigabeposition und/oder
in der Sperrposition so eingerichtet sein, dass ein Bediener eine haptische Rückmeldung
erhält, ob das Sperrelement tatsächlich in der Freigabeposition bzw. in der Sperrposition
eingerastet ist. Insbesondere ist die Verrastung zumindest für die obere Position,
die z. B. der Sperrposition entspricht, vorgesehen.
[0043] Alternativ zu einem rastenden Haltemittel kann das Haltemittel magnetisch wirken.
[0044] Auch ist es von Vorteil, wenn das Befestigungselement der Schlossgegeneinheit eine
Vertiefung aufweist, in der das Sperrelement insbesondere mit dem flach ausgeführten
Plankörper eingelegt ist, sodass das Befestigungselement plan am Halteelement anliegt,
wodurch das Sperrelement zusätzlich geführt ist. Das Sperrelement, insbesondere der
Plankörper, kann beispielsweise eine Dicke aufweisen, die deutlich geringer ist als
die Dicke des Befestigungselements, sodass das Sperrelement, insbesondere der Plankörper,
in der im Befestigungselement eingebrachten Vertiefung so eingelegt werden kann, dass
das Sperrelement, insbesondere der Plankörper, zwischen dem Befestigungselement und
dem Halteelement, z. B. dem Kastenkörper, verliersicher aufgenommen ist.
[0045] Beispielsweise weist das Sperrelement einen Kunststoffwerkstoff auf Selbstverständlich
besteht auch die Möglichkeit, das Sperrelement aus einem Metall, beispielsweise Aluminium
oder einem Stahlwerkstoff herzustellen, wobei insbesondere für die Wechselwirkung
zwischen der Nocke, der Verdickung oder der Einkerbung am Sperrelement in Verbindung
mit der Gegengeometrie der Schlossgegeneinheit eine vorteilhafte Werkstoffpaarung
erzeugt wird, wenn das Sperrelement aus einem Kunststoffwerkstoff ausgebildet ist.
Das Rastverhalten wird dadurch positiv beeinflusst, da der Kunststoffwerkstoff eine
größere Nachgiebigkeit hat als ein metallischer Werkstoff, sodass sich auch ein Rasteffekt
verbessert.
[0046] Zusätzlich oder alternativ kann das Sperrelement unter Vorspannung zwischen dem Schließblech
und dem Halteelement des Kastenkörpers aufgenommen sein.
[0047] Schließlich kann vorgesehen sein, dass das Sperrelement in der Sperrposition eine
unvollständige, beispielsweise halbe, Überdeckung mit der Fallenöffnung aufweist.
Das Sperrelement kann damit in der Sperrposition lediglich eine Teilüberdeckung oder
eine noch geringere Überdeckung mit der Fallenöffnung aufweisen, die hinreichend sein
kann, die Falle daran zu hindern, in die Fallenöffnung vollständig vorzuspringen.
Die halbe Überdeckung kann dabei auch noch weiter verringert werden, da der gewünschte
Effekt auch bereits dann eintritt, wenn die Falle auch nur mit einem kleinen Abschnitt
durch das Sperrelement daran gehindert wird, in die Fallenöffnung in der Schlossgegeneinheit
einzurasten. Durch die unvollständige Überdeckung kann das Sperrelement eine geringe
Länge aufweisen und damit platzsparend ausgebildet sein.
[0048] Wie erwähnt, kann die Schlossgegeneinheit als eine Gegenkasteneinheit mit einem Kastenkörper
ausgebildet sein.
[0049] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Kastenkörper einen Aufnahmeraum für die Falle
umfasst, wobei ein Schutzblech den Aufnahmeraum begrenzt, insbesondere umschließt.
Hierdurch wird der Kastenkörper vor Verschmutzungen oder Manipulationsversuchen geschützt.
[0050] Es kann sein, dass die Gegenkasteneinheit einen elektrischen Aktuator, insbesondere
einen Elektromotor, umfasst. Insbesondere dient der Aktuator dazu, den Fallendrücker
und/oder den Riegeldrücker elektrisch zu betätigen. Somit kann, wenn sich das Sperrelement
in der Freigabeposition befindet, elektrisch die Wirkverbindung zwischen Schloss und
Schlossgegeneinheit aufgehoben werden. Hierdurch kann eine geschlossene Tür aus der
Ferne öffenbar gemacht werden.
[0051] Bevorzugt ist der Aktuator im Kastenkörper angeordnet.
[0052] Bevorzugt ist vorgesehen, dass eine im Kastenkörper linear geführte Schiebereinheit
mit dem Aktuator wirkverbunden ist. Die Schiebereinheit ist durch den Aktuator translatorisch
verlagerbar.
[0053] Bevorzugt ist die Schiebereinheit mit dem Fallendrücker und/oder dem Riegeldrücker
wirkverbunden. Hierdurch kann der Aktuator über die Schiebereinheit mit dem Fallendrücker
und/oder dem Riegeldrücker wirkverbunden sein.
[0054] Der Fallendrücker und/oder der Riegeldrücker können als ein schwenkbarer Hebel ausgebildet
sein. Bevorzugt sind der Fallendrücker und/oder der Riegeldrücker um eine drehfeste
Achse in dem Kastenkörper gelagert.
[0055] Der Aktuator und die Schiebereinheit sind insbesondere über ein Getriebe mit einem
rotierbaren Getrieberad verbunden. An dem Getrieberad ist bevorzugt ein Exzenterelement
angeordnet.
[0056] Es kann vorgesehen sein, dass die Schiebereinheit ein Langloch aufweist, in dem das
Exzenterelement geführt ist, sodass bei einer Rotation des Getrieberades das Exzenterelement
im Langloch entlangwandert und die Schiebereinheit translatorisch bewegt.
[0057] Es kann sein, dass die Schlossgegeneinheit keinen Fallendrücker, sondern nur einen
Riegeldrücker umfasst. Dieses ist insbesondere möglich, wenn durch einen Wirkmechanismus
im Schloss durch ein Zurückdrücken des Riegels zudem die Falle entsperrt wird. Hierbei
ist die Falle, wenn Druck auf das Türblatt ausgeübt wird, in das Schloss zurückdrückbar.
[0058] Die Erfindung richtet sich ferner auf eine Schließeinrichtung, aufweisend ein Schloss,
insbesondere mit einem Schlosskasten, zum Einsatz in einem Türblatt mit einer Schlossgegeneinheit,
wie vorstehend beschrieben, wobei das Schloss eine Falle aufweist, die in Eingriff
mit der Fallenöffnung bringbar ist.
[0059] Das Schloss ist insbesondere selbstverriegelnd ausgebildet. Die Selbstverriegelung
findet statt, wenn die Falle in die Fallenöffnung vollständig vorspringen kann, d.
h. wenn sich das Sperrelement in der Freigabeposition befindet. Eine Selbstverriegelung
unterbleibt hingegen, wenn die Falle durch das Sperrelement an einem vollständigen
Vorspringen gehindert ist, d. h. wenn sich das Sperrelement in der Sperrposition befindet.
[0060] Bevorzugt umfasst das Schloss einen von der Falle separat ausgebildeten Riegel. Wenn
der Riegel aus dem Schloss hervorspringt und in die Schlossgegeneinheit, insbesondere
in die Riegelöffnung der Schlossgegeneinheit, eingreift, indem der Riegel sich in
die Riegelöffnung der Schlossgegeneinheit hinein erstreckt, ist die Schließeinrichtung
verriegelt.
[0061] Bei einem selbstverriegelnden Schloss kann mittels einer Wirkmechanik im Schlosskasten
der Riegel aus dem Schlosskasten hervorspringen, wenn die selbstverriegelnde Schließeinrichtung
schließt, das Schloss also in Überdeckung mit der Schlossgegeneinheit gebracht wird.
[0062] Ein Ausfahren des Riegels kann z. B. ausgelöst werden, wenn die Falle in die Fallenöffnung
der Schlossgegeneinheit vorschnellt, wenn sich das Sperrelement in der Freigabeposition
befindet. Befindet sich das Sperrelement hingegen in der Sperrposition und die Falle
kann nicht vollständig in die Fallenöffnung vorschnelle, so kann das Schloss ausgebildet
sein, dass ein Ausfahren des Riegels unterbleibt.
[0063] Es kann sein, dass das Schloss eine Hilfsfalle umfasst, um die Selbstverriegelung
auszulösen oder mitauszulösen. Zum Beispiel kann vorgesehen sein, dass die Falle und/oder
die Hilfsfalle in den Schlosskasten eingedrückt werden, etwa wenn die Schließeinrichtung
geschlossen wird und die Falle und die Hilfsfalle in Kontakt mit der Schlossgegeneinheit
kommen und eingedrückt werden. Dieses kann insbesondere eine zusätzliche Bedingung
sein, damit der Riegel ausfahren kann. Es kann vorgesehen sein, dass die Hilfsfalle
im geschlossenen Zustand der Schließeinrichtung eingedrückt bleibt.
[0064] Ist beispielsweise die Schließeinrichtung geöffnet worden, so kann mit der Bewegung
des Sperrelementes in die Sperrposition, solange das Sperrelement in der Sperrposition
verbleibt, verhindert werden, dass der Riegel in die Schlossgegeneinheit wieder eingreift,
wenn die Schließeinrichtung mit der Tür wieder schließt. Das wird dadurch erreicht,
dass die Falle an einem Einrücken in die Fallenöffnung in die Schlossgegeneinheit
zumindest teilweise gehindert wird, wenn das Sperrelement zumindest teilweise in oder
über die Fallenöffnung bewegt wurde. Wenn die Schließeinrichtung dann wieder schließt,
kann die Falle und beispielsweise auch die Hilfsfalle in den Schlosskasten zurückgedrückt
werden, aber die Falle schnellt nicht in die Fallenöffnung vor, da diese gegen das
Sperrelement gelangt, das die Fallenöffnung versperrt. So schnellt auch der Riegel
nicht wieder in die Schlossgegeneinheit vor.
[0065] Durch die schlossinterne Wirkmechanik zwischen der Falle und der Bewegung des Riegels
wird der Riegel nicht zum Vorschnellen aktiviert, da dieser nur dann vorgeschnellt,
wenn die Falle in die Fallenöffnung in der Schlossgegeneinheit einrücken kann und
insbesondere wenn die Hilfsfalle gegen die Stirnseite des Schließbleches zur Anlage
gelangt. Ist die Bedingung, dass die Falle nicht vorspringt, jedoch die Hilfsfalle
zurückgedrückt bleibt, nicht erfüllt, so wird das Schloss auch nicht verriegeln, da
der Riegel in der zurückgezogenen Position innerhalb des Schlosses verbleibt.
[0066] Es kann sein, dass die schlossinterne Wirkmechanik ausgebildet ist, ein Zurückdrücken
der Falle zu sperren, wenn die Falle vorgesprungen ist. Somit kann vorgesehen sein,
dass in der Sperrposition des Sperrelements die Falle in das Schloss zurückdrückbar
ist. In der Freigabeposition des Sperrelements hingegen ist ein Zurückdrücken der
Falle gesperrt.
[0067] Die Falle kann zumindest einen schwenkbaren Fallenkopf umfassen, wobei der Fallenkopf
dann schwenkbar ist, wenn die Falle durch das Sperrelement an einem vollständigen
Vorspringen gehindert ist. Bei einem vollständigen Vorspringen der Falle ist hingegen
die Verschwenkung des Fallenkopfes gesperrt. D. h. in der Sperrposition des Sperrelements
ist ein Verschwenken des Fallenkopfes ermöglicht. In der Freigabeposition des Sperrelements
hingegen ist ein Verschwenken des Fallenkopfes gesperrt. Hierdurch kann durch die
Sperrposition des Sperrelements die Offenhaltefunktion gewährleistet sein. Selbst
wenn die Falle im geringen Maße in die Fallenöffnung eintaucht, wenn sich das Sperrelement
in der Sperrposition befindet, kann durch ein Verschwenken des Fallenkopfes der Fallenkopf
gegenüber der Schlossgegeneinheit in eine Schräge bewegt werden und somit die Falle
in den Schlosskasten zurückdrückbar sein.
[0068] Das Schloss umfasst bevorzugt ein linear bewegliches, mechanisches Steuerelement,
insbesondere einen Schieber. Das Steuerelement nimmt eine erste Position ein, wenn
die Falle durch das Sperrelement an einem vollständigen Vorspringen gehindert ist,
d. h. in der Sperrposition des Sperrelement. Das Steuerelement nimmt eine zweite Position
ein, wenn die Falle vollständig vorgesprungen ist, d. h. in der Freigabeposition des
Sperrelement. In der ersten Position des Steuerelements ist ein Schwenken des Fallenkopfes
und/oder ein Zurückdrücken der Falle ermöglicht. In der ersten Position ist zusätzlich
oder alternativ der Riegel in dem Schloss zurückgehalten. In der zweiten Position
ein Schwenken des Fallenkopfes und/oder ein Zurückdrücken der Falle gesperrt. Zusätzlich
oder alternativ ist in der zweiten Position der Riegel aus dem Schloss ausgefahren.
[0069] Die Falle und das Steuerelement können sich, wenn die Falle zurückgedrückt ist und
sich das Steuerelement in der ersten Position befindet, in Wirkverbindung befinden,
so die Falle das Steuerelement an einer Bewegung in die zweite Position hindert. Hierbei
kann die Falle z. B. in eine Ausbuchtung des Steuerelements eingreifen.
[0070] Beispielsweise kann das Steuerelement in der ersten Position ein Blockadeelement
derart positionieren, dass ein Schwenken des Fallenkopfes verhindert ist und/oder
ein Zurückdrücken der Falle verhindert ist. In der zweiten Position hingegen gibt
das Steuerelement das Blockadeelement frei, die Falle nicht zu blockieren.
[0071] Das Steuerelement kann über eine Kulisse mit dem Riegel verbunden sein. Durch die
Bewegung des Steuerelement von der ersten Position in die zweite Position wird über
die Kulisse die Bewegung des Riegels aus dem Schlosskasten heraus bewirkt.
[0072] Über die Kulisse bewirkt ein Zurückdrücken des Riegels eine Bewegung des Steuerelements
von der zweiten in die erste Position. Hierdurch wird die Falle entsperrt. Hierdurch
kann in der Schlossgegeneinheit auf einen Fallendrücker verzichtet werden.
[0073] Ein Wechsel des Steuerelements von der ersten Position in die zweite Position ist
durch eine Anlage der Falle an dem Sperrelement allerdings gehindert.
BEVORZUGTES AUSFÜHRUNGSBEISPIEL DER ERFINDUNG
[0074] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren
näher dargestellt. Es zeigt:
- Figur 1
- eine Ansicht sowohl des Schlosses als auch der Schlossgegeneinheit mit geöffnetem
Schlosskasten und Gehäuse der Schlossgegeneinheit,
- Figur 2
- eine abschnittsweise Ansicht der Schlossgegeneinheit im Bereich der Fallenöffnung,
wobei das Sperrelement in der Freigabeposition angeordnet ist,
- Figur 3
- die Ansicht der Schlossgegeneinheit gemäß Figur 2 mit dem Sperrelement in der Sperrposition,
in der das Sperrelement die Fallenöffnung teilweise überdeckt,
- Figur 4
- eine Detailansicht eines Stulpes der Schlossgegeneinheit mit dem Sperrelement in einer
Freigabeposition,
- Figur 5
- eine Detailansicht des Stulpes mit dem Sperrelement in einer Sperrposition, in der
die Fallenöffnung vom Schließblech teilüberdeckt ist,
- Figur 6
- einen Ausschnitt der Schließeinrichtung mit dem Schloss und der Schlossgegeneinheit
in einer Detailansicht der Anordnung des Sperrelementes zwischen einem Halteelement
und einem Befestigungselement der Schlossgegeneinheit,
- Figur 7
- eine perspektivische Ansicht des vereinzelten Sperrelements;
- Figur 8
- eine perspektivische Ansicht des vereinzelten Sperrelementes in Zusammenschau mit
dem elektrischen Schaltelement.
[0075] Figur 1 zeigt die erfindungsgemäße Schließeinrichtung 100 mit einem selbstverriegelnden
Schloss 10, das beispielsweise in ein Türblatt eingesetzt werden kann, und mit einer
erfindungsgemäßen Schlossgegeneinheit 12, die beispielsweise in einer Zarge einer
Türeinrichtung oder in einem Standflügel einer zweiflügeligen Türanlage eingesetzt
werden kann. Das Schloss 10 ist mit einem Schlosskasten 11 ausgeführt und weist eine
Falle 13, eine Drückernuss 14 und einen Riegel 15 auf, wobei ferner eine sogenannte
Hilfsfalle 16 eingerichtet ist. Die weitere Schließmechanik und die mechanische Wirkverbindung
zwischen der Falle 13, der Hilfsfalle 16, dem Riegel 15 und der Drückernuss 14 wird
nur kurz beschrieben, da bekannt aus dem Dokument
EP2673434 B1, auf das hier Bezug genommen wird. Bei einer Verdrehung der Drückernuss 14, beispielsweise
mit einem Türdrücker oder Drehknauf, kann die Falle 13 freigegeben werden und der
Riegel 15 in den Schlosskasten 11 des Schlosses 10 zurückgezogen werden, der in der
Ansicht in der zurückgezogenen Position gezeigt ist. Hierzu ist ein mechanisches Steuerelement,
hier ausgebildet als Schieber 31, vorgesehen. Bei der Verdrehung der Drückernuss 14
wird der Schieber 31 von einer zweiten, unteren Position in eine erste, obere Position
bewegt.
[0076] In der hier dargestellten ersten Position des Schiebers 31 ist der Riegel 15 zurückgezogen.
In der zweiten Position des Schiebers ist der Riegel 15 aus dem Schlosskasten 11 ausgefahren.
Der Schieber 31 ist dabei mit dem Riegel 15 über eine Kulisse 32 verbunden, die die
gegenseitigen Positionen bedingen.
[0077] Die Falle 13 ist in der ersten Position des Schiebers 31 in den Schlosskasten 11
zurückdrückbar. Die Falle 13 ist als Kreuzfalle mit schenkbaren Fallenflügeln ausgebildet.
In der ersten Position des Schiebers 31 sind die Fallenflügel schwenkbar. Dieses ist
ermöglicht, in dem der Schieber 31 oder ein sich mit dem Schieber 31 mitbewegendes
Blockadeelement sich außer Wirkverbindung mit der Falle 13 befindet. In der zweiten
Position des Schiebers 31 ist ein Zurückdrücken der Falle 13 in den Schlosskasten
11 durch den Schieber 31 selber oder das sich mitbewegende Blockadeelement blockiert.
Zudem lassen sich die Fallenflügel in der zweiten Position des Schiebers 31 durch
eine Blockade des Schiebers 31 selber oder des sich mitbewegenden Blockadeelements
nicht verschwenken.
[0078] Wie in dem Dokument
EP2673434 B1 beschrieben, kann der Schieber 31 sich von der ersten, oberen Position in eine zweite,
untere Position bewegen, wenn die Falle 13 und die Hilfsfalle 16 eingedrückt werden
und danach die Falle 13 wieder ausfährt. Dieses ist eine Bewegung, die ein Hervorschnellen
des Riegels 15 hervorruft. Zudem bewegt sich der Schieber 31 oder das Blockadeelement
in Wirkverbindung mit der Falle 13, so dass ein Zurückdrücken der Falle 13 und ein
Verschwenken der Fallenflügel gehindert ist.
[0079] Die Falle 13 wird durch eine Feder aus dem Schlosskasten 11 gedrückt. Ferner ist
eine weitere Feder vorgesehen, die den Schieber 31 in die zweite Position drängt und
dadurch den Riegel 15 aus dem Schlosskasten 11 herausbewegt. In der ersten Position
des Schiebers 31 ist der Schieber 31 entgegen der Wirkung der weiteren Feder durch
einen Mechanismus gehalten, an dem die Hilfsfalle 16 beteiligt ist, siehe auch
EP2673434 B1, in der dieser Mechanismus detailliert beschrieben ist.
[0080] Alternativ und nicht dargestellt, kann es sein, dass die Hilfsfalle 16 einen Vorsprung
in Eingriff mit dem Schieber 31 aufweist, der den Schieber 31 gegen die Kraft der
weiteren Feder in der ersten Position hält. Ein Eindrücken der Hilfsfalle 16 bei ausgefahrener
Falle 13 führt in diesem Falle zu einer Bewegung des Schiebers 31 in die zweite Position
und zu einem Herausschnellen des Riegels 15.
[0081] In Falle des Mechanismus der
EP2673434 B1 oder auch der Hilfsfalle, die durch einen Vorsprung den Schieber 31 selber in Position
hält, sichert eine zurückgedrückte Falle 13 den Schieber 31 in der ersten Position.
Hierzu umfasst die Falle 13 eine Rolle 33, mit der die Falle 13 in der zurückgedrückten
Position in eine Ausbuchtung 34 des Schiebers 31 einfahren kann. Hierdurch wird der
Schieber 31 in der ersten Position gegen die Kraft der weiteren Feder gehalten. Somit
muss stets für eine Bewegung des Schiebers 31 von der ersten Position in die zweite
Position die Hilfsfalle 16 zurückgedrückt und die Falle 13 herausgefahren sein.
[0082] Die Schlossgegeneinheit 12 umfasst eine Riegelöffnung 18.
[0083] Die Schlossgegeneinheit 12 weist das erfindungsgemäße Sperrelement 19 auf, das zwischen
zwei Positionen hin und her bewegt werden kann, um die Fallenöffnung 17 in einer Freigabeposition
freizugeben oder gemäß der Darstellung in Figur 1 in einer Sperrposition zumindest
teilweise zu verdecken.
[0084] Wird das Sperrelement 19 in die Sperrposition überführt, so kann die Falle 13 in
die Fallenöffnung 17 nicht vorschnellen, wenn bei der Schließeinrichtung Schloss 10
und Schlossgegeneinheit 12 in Überdeckung gebracht werden, d. h. die Tür geschlossen
wird. Die Hilfsfalle 16, die insofern kopfseitig gegen den Stulp 21 zur Anlage gelangt,
ist bei Überdeckung des Schlosses 10 und der Schlossgegeneinheit 12 zwar eingedrückt.
Weil aber die Falle 13 ebenfalls zurückgedrückt ist und mit der Rolle 33 in der Ausbuchtung
34 des Schiebers 31 einfahren ist, wird der Schieber 31 in der ersten Position gehalten.
Damit wird das Vorschnellen des Riegels 15 in die Riegelöffnung 18 nicht ausgelöst.
[0085] Gibt jedoch das Sperrelement 19 die Fallenöffnung 17 in der Freigabeposition frei,
so wird durch die Schließmechanik auf bekannte Weise erreicht, dass der Riegel 15
in die Riegelöffnung 18 vorschnellt und das Schloss verriegelt, da auch die Falle
13 in die Fallenöffnung 17 vorspringen kann.
[0086] Die Figuren 2 und 3 zeigen einen Abschnitt der Schlossgegeneinheit 12 mit einem Sperrelement
19 in verschiedenen Positionen. Das Sperrelement 19 ist gemäß Figur 2 aus dem Öffnungsbereich
der Fallenöffnung 17 zurückgezogen und befindet sich insofern in der Freigabeposition
I. In Figur 3 ist das Sperrelement 19 teilweise über die Fallenöffnung 17 vorgeschoben
worden und überdeckt diese, sodass sich daraus die Sperrposition II ergibt, und das
selbstverriegelnde Schloss kann auch bei einer Überdeckung des Schlosses 10 mit der
gezeigten Schlossgegeneinheit 12 nicht verriegeln, da mit dem Sperrelement 19 verhindert
wird, dass die Falle in die Fallenöffnung 17 vorschnellen kann.
[0087] Die Schlossgegeneinheit 12 umfasst einen Stulp 21 als Befestigungselement und einen
Kastenkörper 22. Wie in Figur 1 dargestellt, überragt der Stulp 21 den Kastenkörper
22. Nicht dargestellte Löcher in dem den Kastenkörper 22 überragenden Teil des Stulpes
21 dienen dazu, mittels Schrauben die Schlossgegeneinheit 12 an der Zarge zu befestigen.
[0088] Der Stulp 21 ist am Kastenkörper 22 durch in den Figuren 2 und 3 dargestellten Löchern,
die oberhalb und unterhalb der Fallenöffnung angeordnet sind, verschraubbar.
[0089] Das Sperrelement 19 ist am Stulp 21 beweglich aufgenommen und weist einen manuell
bedienbaren Vorsprung 24 auf, der sich durch eine längliche Aussparung 25 im Schließblech
21 so hindurch erstreckt, dass das Sperrelement 19 von der Außenseite von einem Bediener
manuell zwischen der Freigabeposition I und der Sperrposition II hin und her bewegt
werden kann. Das Sperrelement 19 in der oberen Sperrposition II verrasten, sodass
dieses nicht schwerkraftbedingt wieder zurück in die untere Freigabeposition I gelangt.
Hierzu weist das Sperrelement 19 eine Einkerbung 29 auf (s. Figur 7 und 8). Am Rand
der Fallenöffnung 17 befindet sich ein entsprechender Rastvorsprung (nicht dargestellt),
der in die Einkerbung 29 einrasten kann. Das Sperrelement 19 ist aus Kunststoff ausgebildet.
[0090] Die Figuren 4 und 5 zeigen in einer perspektivischen Ansicht jeweils den Stulp 21
der Schlossgegeneinheit von der Rückseite des Stulpes 21, wobei in Figur 4 das Sperrelement
19 in der Freigabeposition I und in Figur 5 in der Sperrposition II angeordnet gezeigt
ist. Das Sperrelement 19 umfasst einen flachen Plankörper 20.
[0091] Wie insbesondere in Figur 5 dargestellt ist, umfasst der Stulp 21 eine Vertiefung
35, in der das Sperrelement 19 geführt ist. Die Vertiefung ist derart ausgebildet,
dass der Plankörper 20 vollständig in der Vertiefung 35 aufgenommen ist.
[0092] Auf dieser Seite des Sperrelements 19 ist zudem ein Schaltvorsprung 27 des Sperrelements
19 zu sehen.
[0093] Figur 6 zeigt eine vergrößerte Ansicht des Schlosses 10 und der Schlossgegeneinheit
12, die die gesamte Schließeinrichtung 100 bilden, wobei das Schloss 10 einen Schlosskasten
11 mit einem vorderseitigen Stulp 30 und die Schlossgegeneinheit 12 den Kastenkörper
22 mit einem abschnittsweisen Halteelement 23 aufweist, wobei das Halteelement 23
plan ausgebildet und parallel beabstandet zum oder angrenzend an den Stulp 21 der
Schlossgegeneinheit 12 angeordnet ist. Dem Stulp 21 der Schlossgegeneinheit 12 an
der Vorderseite des Kastenkörpers 22 liegt einem Stulp 30 des Schlosses 10 gegenüber,
wenn die Schließeinrichtung 100 geschlossen ist. Das Halteelement 23 entspricht in
diesem Fall einem Abschnitt einer Seite des Kastenkörpers 22, die dem Stulp 21 zugewandt
ist.
[0094] Das erfindungsgemäße Sperrelement 19 ist zwischen dem Halteelement 23 und dem Stulp
21 aufgenommen, und es ist gezeigt, dass sich der manuell bedienbare Vorsprung 24
durch die längliche Aussparung 25 hindurch erstreckt, sodass ein Bediener mittels
des Vorsprunges 24 die Position des Sperrelementes 19 zwischen der Freigabeposition
und der Sperrposition hin und her bewegen kann, wenn die Schließeinrichtung 100 geöffnet
wird und das Schließblech 21 frei zugänglich ist.
[0095] Ferner ist gezeigt, dass die Hilfsfalle 16 gegen den Stulp 21 zur Anlage gelangt,
wohingegen die Falle 13 nicht in die Fallenöffnung 17 vorspringen kann, da diese teilweise
vom Sperrelement 19 verschlossen ist.
[0096] Die Darstellung zeigt ferner ein elektrisches Schaltelement 26 mit einem Anlaufelement
28, sodass je nach Schaltstellung das Sperrelement 19 das Anlaufelement 28 in eine
erste und in eine zweite Schaltposition bewegt werden kann, sodass mit dem elektrischen
Schaltelement 26 erkannt werden kann, ob sich das Sperrelement 19 in der Freigabeposition
oder in der Sperrposition befindet. Die Bewegung des Anlaufelementes 28 wird dabei
verursacht durch eine taktile Wechselwirkung mit dem Schaltvorsprung 27 des Sperrelements
19.
[0097] Figur 7 zeigt vereinzelt das Sperrelement 19 mit dem Plankörper 20, und auf einer
zur Außenseite der Schlossgegeneinheit 19 weisenden Planseite besitzt der Plankörper
20 den manuell bedienbaren Vorsprung 24, und auf einer gegenüberliegenden Seite ist
der Schaltvorsprung 27 gezeigt, um mit dem Anlaufelement der elektrischen Schalteinrichtung
eine Wechselwirkung einzugehen, wie in Figur 8 gezeigt. Hierin ist erkennbar, dass
das Anlaufelement 28 des elektrischen Schaltelements 26 abhängig von der Position
des Sperrelements 19 mit dem Plankörper 20 bewegt wird, sodass der Schaltvorsprung
27 das Anlaufelement 28 in Richtung zum Schaltelement 26 hin oder von diesem weg je
nach Bewegungsrichtung einfedert oder ausfedert.
[0098] Damit der Schaltvorsprung 27 mit dem Anlaufelement 28 in Wechselwirkung treten kann,
umfasst das Halteelement 23 ein Langloch, durch das der Schaltvorsprung 27 ragt.
[0099] In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst die Schlossgegeneinheit 12
den Kastenkörper 22. Ein Schutzblech 37 trennt einen Aufnahmeraum für die Falle 13
hinter der Fallenöffnung 17 von dem übrigen Kastenkörper 22.
[0100] Die Schlossgegeneinheit 12 umfasst einen elektrischen Aktuator, der als Elektromotor
38 ausgebildet ist. Mittels des Elektromotor 38 kann ein Riegeldrücker 39 der Schlossgegeneinheit
12 verschwenkt werden. Der Riegeldrücker 39 bewegt den Riegel 15 in den Schlosskasten
11 zurück.
[0101] Durch das Zurückdrücken des Riegels 15 wird der Schieber 31 von der zweiten Position
in die erste Position bewegt. Hierdurch wird die Falle 13 entsperrt. Die Fallenflügel
werden verschwenkbar, so dass die Falle 13 bei Druck auf das Türblatt in den Schlosskasten
11 zurückdrückbar wird. Hierdurch ist es möglich, die Tür zu öffnen.
[0102] Die mittels des Aktuators 38 verursachte Bewegung führt als zu einer Öffenbarkeit
der Tür bei einer Bestromung des Aktuators 38. Damit ist eine Öffenbarkeit der Tür
möglich, wenn sich das Sperrelement 19 in der Freigabeposition befindet. Befindet
sich das Sperrelement 19 in der Sperrposition, ist es nicht notwendig, den Aktuator
38 zu bestromen, da über die Anlage der Falle 13 an dem Sperrelement 19 die Öffenbarkeit
der Tür bereits gegeben ist.
[0103] Der Aktuator 38 ist mit dem Riegeldrücker 39 über eine linear bewegbare Schiebereinheit
42 verbunden. Die Schiebereinheit 42 kann eine erste Schieberposition und eine zweite
Schieberposition einnehmen. In der ersten, oberen Schieberposition ist der Riegeldrücker
39 zurückgezogen. In der zweiten, unteren Schieberposition ist der Riegeldrücker vorgeschwenkt.
Der Riegeldrücker 39 bewegt den Riegel 15, indem sich der Riegeldrücker 39 von der
zurückgezogenen in die vorgeschwenkte Position bewegt. Hierzu muss die Schiebereinheit
42 von der ersten Schieberposition in die zweite Schieberposition bewegt werden. In
der Figur 1 befindet sich die Schiebereinheit 42 in der zweiten Position und somit
der Riegeldrücker 39 in der vorgeschwenkten Position, in der der Riegeldrücker den
Riegel 15 in den Schlosskasten 11 zurückgedrückt hat.
[0104] Der Aktuator 38 treibt ein Getrieberad 40 mit einem Exzenterelement 41 an. Das Exzenterelement
41 greift in ein Langloch 44 der Schiebereinheit 42 ein. Bei einer Rotation des Getrieberades
40 wandert das Exzenterelement 41 in dem Langloch 44 entlang. Hierdurch wird die Schiebereinheit
42 translatorisch bewegt.
[0105] Der Riegeldrücker 39 ist um eine feste Achse 36 im Kastenkörper 22 schwenkbar gelagert.
Die Schiebereinheit 42 greift mit einem Vorsprung 43 in eine Ausnehmung des Riegeldrückers
39 ein, um den Riegeldrücker 39 zu verschwenken.
[0106] Die in dem Ausführungsbeispiel dargestellte Schlossgegeneinheit 12 ist für den Einbau
in einer Zarge einer einflügeligen Tür bestimmt. Hierdurch ist die Schlossgegeneinheit
12 ohne eine Nuss zum mechanischen Bewegen des Riegeldrückers 39 ausgebildet. Des
Weiteren ist kein Anschluss für eine Riegelstange in der Schlossgegeneinheit 12 vorgesehen.
[0107] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene
bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen
hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten
oder räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten
Kombinationen erfindungswesentlich sein.
[0108] In den nachfolgenden Beispielen wird nur auf die Unterschiede zu dem in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiel eingegangen. Die übrigen Merkmale können identisch
wie in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ausgebildet sein.
[0109] Beispielsweise kann die Schlossgegeneinheit 12 für einen Standflügel einer zweiflügeligen
Tür ausgebildet sein. Die Schiebereinheit kann zusätzlich oder alternativ zu dem Aktuator
38 über eine Nuss mechanisch betätigt werden. Die Schlossgegeneinheit 12 kann einen
Anschluss für eine Riegelstange umfassen.
[0110] In einem weiteren Beispiel kann die Schlossgegeneinheit als Schließblech ohne Kastenkörper
ausgebildet sein. In diesem Falle kann das Halteelement als eine Platte ausgebildet
sein.
[0111] Anstelle des Stulpes 21 ist ein Schließblechgrundkörper vorgesehen, der identisch
zu dem Stulp 21 ausgebildet sein kann. Der Schließblechgrundkörper kann somit eine
Vertiefung 35 zur Führung des Sperrelements 19 umfasst. Der Schließblechgrundkörper
kann eine längliche Aussparung 25 zur Führung des Vorsprungs 24 umfassen. Der Schließblechgrundkörper
kann Löcher umfassen, um mittels Schrauben an der Zarge befestigt zu werden.
[0112] Der Schließblechgrundkörper kann Befestigungsmittel, wie Vorsprünge oder weitere
Löcher, umfassen, mit denen der Schließblechgrundkörper und das Halteelement miteinander
verbunden sind. Das Halteelement umfasst dazu korrespondierende Befestigungsmittel.
[0113] Es kann sein, dass bei einer Ausbildung der Schlossgegeneinheit als Schließblech
das Schaltelement 27 fehlt. Somit kann das Sperrelement 19 ohne Schaltvorsprung 27
ausgebildet sein. In dem Halteelement 23 kann das Langloch entsprechend fehlen.
1. Schlossgegeneinheit (12) zum Einsatz in eine Zarge oder in einen Standflügel einer
zweiflügeligen Türanlage, insbesondere Schließblech oder Gegenkasteneinheit, wobei
- wobei die Schlossgegeneinheit (12) eine Fallenöffnung (17) aufweist, in die eine
Falle (13) eines Schlosses (10) in Eingriff bringbar ist, und
- dadurch gekennzeichnet, dass
die Schlossgegeneinheit (12) ein Sperrelement (19) aufweist, das, insbesondere manuell,
zumindest teilweise in oder über die Fallenöffnung (17) bewegbar ist, sodass die Falle
(13) zumindest nicht vollständig in die Fallenöffnung (17) hinein vorspringen kann,
wenn ein Schloss (10) mit der Schlossgegeneinheit (12) in Überdeckung gebracht wird.
2. Schlossgegeneinheit (12) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlossgegeneinheit (12) ein Befestigungselement (21) zur Befestigung der Schlossgegeneinheit
(12) an der Zarge oder dem Standflügel umfasst, wobei das Befestigungselement als
ein Stulp (21) der Gegenkasteneinheit (21) oder als ein Schließblechgrundkörper ausgebildet
ist, wobei das Sperrelement (19) einen flach ausgeführten Plankörper (20) aufweist,
der in Längserstreckung entlang des Befestigungselements (21) der Schlossgegeneinheit
(12) zwischen einer Freigabeposition (I) und einer Sperrposition (II) hin und her
beweglich angeordnet ist.
3. Schlossgegeneinheit (12) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlossgegeneinheit (12) ein Halteelement (23) aufweist, das abschnittsweise
planparallel zum Befestigungselement (21) der Schlossgegeneinheit (12) angeordnet
ist, wobei der Plankörper (20) in einer Anordnung zwischen dem Befestigungselement
(21) und dem Halteelement (23) angeordnet ist.
4. Schlossgegeneinheit (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sperrelement (19) einen manuell bedienbaren Vorsprung (24) aufweist, der am Plankörper
(20) des Sperrelementes (19) von diesem hervorstehend angeordnet ist und wobei im
Befestigungselement (21) eine längliche Aussparung (25) eingebracht ist, in die oder
durch die hindurch der Vorsprung (24) hinein- oder hindurch ragt.
5. Schlossgegeneinheit (12) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlossgegeneinheit (12) ein elektrisches Schaltelement (26) aufweist, das zur
Erkennung des Schaltzustandes des Sperrelementes (19) zwischen der Freigabeposition
(I) und der Sperrposition (II) eingerichtet ist, wobei das Sperrelement (19) einen
Schaltvorsprung (27) aufweist, der am Plankörper (20) des Sperrelementes (19) von
diesem hervorstehend angeordnet ist und in Richtung zum elektrischen Schaltelement
(26) hin weist und/oder oder ein Langloch im Halteelement (23) durchdringt, um ein
Anlaufelement (28) des elektrischen Schaltelementes (26) zu bewegen, wenn das Sperrelement
(19) zwischen der Freigabeposition (I) und der Sperrposition (II) bewegt wird.
6. Schlossgegeneinheit (12) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Sperrelement (19) ein Haltemittel ausgebildet ist, um das Sperrelement (19) gegen
die Schwerkraft in der Sperrposition (II) zu halten, wobei das Haltemittel insbesondere
als eine Nocke, eine Verdickung oder eine Einkerbung (29) ausgebildet ist, in die
eine Eingriffsgeometrie, insbesondere ein Vorsprung, an einem Bauteil der Schlossgegeneinheit
(12) einrasten kann.
7. Schlossgegeneinheit (12) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Befestigungselement (21) der Schlossgegeneinheit (12) eine Vertiefung aufweist,
in der das Sperrelement (19) insbesondere mit dem flach ausgeführten Plankörper (20)
eingelegt ist, sodass das Befestigungselement (21) plan am Halteelement (23) des Kastenkörpers
(22) anliegt und das Sperrelement (19) geführt ist.
8. Schlossgegeneinheit (12) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sperrelement (19) in der Sperrposition (II) eine unvollständige, insbesondere
halbe, Überdeckung mit der Fallenöffnung (17) aufweist.
9. Schlossgegeneinheit (12) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
die Schlossgegeneinheit (12) einen elektrischen Aktuator (38) umfasst, wobei der Aktuator
(38) dazu dient, einen Fallendrücker und/oder einen Riegeldrücker (39) elektrisch
zu betätigen, um eine Falle (13) bzw. einen Riegel (15) eines Schlosses (10) zurückzudrücken.
10. Schlossgegeneinheit (12) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aktuator (38) über eine Schiebereinheit (42) der Schlossgegeneinheit (12) mit
dem Fallendrücker und/oder dem Riegeldrücker (39) wirkverbunden ist, wobei der Aktuator
(38) und die Schiebereinheit (42) über ein Getrieberad (40), an dem ein Exzenterelement
(41) angeordnet ist, verbunden sind, wobei die Schiebereinheit (42) ein Langloch (44)
aufweist, in dem das Exzenterelement (41) geführt ist, sodass bei einer Rotation des
Getrieberades (40) das Exzenterelement (41) im Langloch (44) entlangwandert und die
Schiebereinheit (42) translatorisch bewegt.
11. Schließeinrichtung (100), aufweisend ein Schloss (10) mit einem Schlosskasten (11)
zum Einsatz in einem Türblatt und aufweisend die Schlossgegeneinheit (12) nach einem
der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Schloss (10) eine Falle (13) aufweist, die in Eingriff
mit der Fallenöffnung (17) bringbar ist.
12. Schließeinrichtung (100) nach Anspruch 11, wobei das Schloss (10) selbstverriegelnd
ausgebildet ist, wenn die Falle (13) in die Fallenöffnung (17) vollständig vorspringen
kann, wobei eine Selbstverriegelung unterbleibt, wenn die Falle (13) durch das Sperrelement
(19) an einem vollständigen Vorspringen gehindert ist, insbesondere dass das Schloss
(10) einen von der Falle (13) separat ausgebildeten Riegel (15) umfasst.
13. Schließeinrichtung (100) nach Anspruch 11 oder 12, wobei die Falle (13) zumindest
einen schwenkbaren Fallenkopf umfasst, wobei der Fallenkopf dann schwenkbar ist, wenn
die Falle (13) durch das Sperrelement (19) an einem vollständigen Vorspringen gehindert
ist, und bei einem vollständigen Vorspringen die Schwenkung des Fallenkopfes gesperrt
ist.
14. Schließeinrichtung (100) nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei das Schloss (11)
ein linear bewegliches, mechanisches Steuerelement umfasst, wobei das Steuerelement
eine erste Position einnimmt, wenn die Falle (13) durch das Sperrelement (19) an einem
vollständigen Vorspringen gehindert ist, und eine zweite Position einnimmt, wenn die
Falle (13) vollständig vorgesprungen ist, wobei in der ersten Position ein Schwenken
des Fallenkopfes ermöglicht und/oder der Riegel in dem Schloss zurückgehalten ist,
und wobei in der zweiten Position ein Schwenken des Fallenkopfes gesperrt und/oder
der Riegel in dem Schloss ausgefahren ist.
15. Schließeinrichtung (100) nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei ein Wechsel des
Steuerelements von der ersten Position in die zweite Position durch eine Anlage der
Falle (13) an dem Sperrelement (19) gehindert ist.