[0001] Die Erfindung betrifft eine Fördereinrichtung zum Fördern eines einer Erdbohrung
entnommenen Flüssigkeits-Gas-Gemischs, insbesondere eines Erdöl-Erdgas-Gemischs.
[0002] Der Abbau fluider oder gasförmige Bodenschätze wie Erdöl und Erdgas erfolgt über
eine Erdbohrung, über die die Lagerstätte angebohrt wird. Wird aus einer Ölquelle
gefördert, so wird einerseits das Erdöl bzw. ein Erdöl-Erdgas-Gemisch gefördert, wobei
dieses Gemisch mittels einer an die zentrale Ölleitung angeschlossenen Mehrphasenpumpeinrichtung
gefördert wird. Parallel dazu wird aus der Erdbohrung auch ein regelmäßig an der Lagerstätte
vorhandenes Erdgas entnommen, das in einer äußeren Quellenbohrung, dem sogenannten
"well casing", nach oben gefördert wird. Die äußere Quellenbohrung wird über das eigentliche
Bohrloch definiert, in dem die zentrale Ölleitung verläuft, wobei die äußere Quellenbohrung
die Ölleitung umgibt. Das anfallende Erdgas aus der äußeren Quellenbohrung wird üblicherweise
abgefackelt. Dies ist insbesondere bei älteren Ölquellen von Vorteil, da hierdurch
der Druck in der äußeren Quellenbohrung reduziert werden kann, was sich, da der Gasdruck
auf dem Erdölvolumen lastet, wiederum vorteilhaft auf die Erdölförderung auswirkt.
Denn hierüber kann der Druck in der äußeren Quellenbohrung unter das Druckniveau des
Drucks in der eigentlichen Ölleitung abgesenkt werden.
[0003] Nicht zuletzt aus Umweltschutzgründen ist das Abfackeln, das sogenannte "flaring",
vielerorts nicht mehr erwünscht bzw. erlaubt. Um dennoch eine Druckreduzierung in
der äußeren Quellenbohrung zu erreichen, ist es bekannt, eine zusätzliche Pumpeinrichtung,
beispielsweise eine weitere Mehrphasenpumpeinrichtung, vorzusehen, über die zumindest
ein Teil des in der äußeren Quellenbohrung anfallenden Erdgases abgepumpt und dem
eigentlichen Zuführstrom, also dem Erdöl-Erdgas-Gemisch, zugeführt wird, sodass dieses
Gemisch sodann über die zentrale Mehrphasenpumpeinrichtung weiter gefördert wird.
Der Einsatz einer solchen zusätzlichen Pumpeinrichtung ist jedoch sehr aufwendig.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine verbesserte Fördereinrichtung anzugeben,
die es ermöglicht, einerseits den Druck in einer äußeren Quellenbohrung, in der ein
Gas gefördert wird, zu verringern, und andererseits ein Abfackeln zu verhindern.
[0005] Zur Lösung dieses Problems ist erfindungsgemäß eine Fördereinrichtung zum Fördern
eines einer Erdbohrung entnommenen Flüssigkeits-Gas-Gemischs, insbesondere eines Erdöl-Erdgas-Gemischs,
vorgesehen, mit einer mit wenigstens einer Zuführleitung und einer Abführleitung koppelbaren
oder gekoppelten Mehrphasenpumpeinrichtung, der das Flüssigkeits-Gas-Gemisch als Zuführstrom
über die Zuführleitung zuführbar und über die es als Förderstrom unter erhöhtem Druck
in die Abführleitung abführbar ist, sowie mit einer Rezirkulationsleitung, über die
ein Teilstrom der im Förderstrom enthaltenen Flüssigkeit zum Zuführstrom zurückführbar
ist, wobei in der Rezirkulationsleitung ein Injektor vorgesehen ist, durch den der
Teilstrom unter Erzeugung eines Unterdrucks führbar ist, und der mit wenigstens einer
ein, der Erdbohrung genommenes, Gas, insbesondere Erdgas, führenden Gasleitung koppelbar
oder gekoppelt ist.
[0006] Die erfindungsgemäße Fördereinrichtung umfasst zum einen eine Mehrphasenpumpeinrichtung,
die mit wenigstens einer Zuführleitung und mit wenigstens einer Abführleitung in der
Montagesituation verbunden ist. Über die Zuführleitung wird das Flüssigkeits-Gas-Gemisch,
das über die zentrale Erdbohrungsleitung zugeführt wird, angesaugt und gefördert und
über die Abführleitung abgeführt. Das angesaugte Flüssigkeits-Gas-Gemisch ist also
ein Zuführstrom, der unter einem ersten Druck steht, beispielsweise im Bereich von
3-5 bar, während das abgeförderte Flüssigkeits-Gas-Gemisch ein Abführstrom ist, der
unter einem höheren zweiten Druck, beispielsweise im Bereich von 30-35 bar steht,
wobei die angegebenen Druckwerte lediglich beispielhaft sind.
[0007] Über eine Rezirkulationsleitung wird ein Teilstrom der im Förderstrom enthaltenen
Flüssigkeit zurückgeführt. Bei Mehrphasenpumpen ist eine solche Rückführung eines
reinen Flüssigkeitsstromanteils direkt zur Mehrphasenpumpe regelmäßig vorgesehen,
um über den zurückgeführten Teilstrom, bestehend aus einem geringen Anteil, z.B. 3
- 5%, der im Förderstrom enthaltenen Flüssigkeit, einerseits interne Spalte innerhalb
der Mehrphasenpumpe anzudichten, um ein Entweichen des Gasas aus dem Flüssigkeits-Gas-Gemisch
zu verhindern, und um andererseits die Mehrphasenpumpe zu kühlen. Erfindungsgemäß
wird nun ein entsprechender Flüssigkeitsanteil über einen Rezirkulationsleitung zum
Zuführstrom zurückgeführt. In diese Rezirkulationsleitung ist erfindungsgemäß ein
Injektor geschaltet. Diesem Injektor wird folglich der zurückgeführte Teilstrom zugeführt,
der durch den Injektor strömt. Der Injektor weist eine Düsenanordnung auf, die einen
sich verringernden Querschnitt aufweist, sodass die Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit
respektive des Teilstroms im Bereich der Querschnittsreduzierung zunimmt. Damit einher
geht eine Reduzierung des Drucks am Düsenausgang. D. h., dass sich in der Düsenanordnung
respektive dem Düsengehäuse ein Unterdruck ausbildet, entsprechend dem Venturi-Effekt.
Dieser Unterdruck wird nun erfindungsgemäß genutzt, um das in der äußeren Quellenbohrung
anfallende Erdgas abzusaugen. Hierzu ist der Injektor mit einer Gasleitung verbunden,
die wiederum mit der äußeren Quellenbohrung verbunden ist. Da der Injektor wiederum
mit der Zuführleitung gekoppelt ist, wird das abgesaugte Erdgas dem Förderstrom in
der Zuführleitung, also der eigentlichen Produktleitung, zugeführt und über die Mehrphasenpumpeinrichtung
mit abgepumpt. Das abgesaugte Gas vermischt sich im oder nach dem Injektor mit dem
Teilstrom, also der Flüssigkeit, so dass sich wieder ein Flüssigkeits-Gas-Gemisch
bildet, das der Zuführleitung, in der ebenfalls ein Flüssigkeits-Gas-Gemisch gefördert
wird, zugeführt wird. Das aktive Absaugen des Erdgases über den Injektor ermöglicht
es, das Druckniveau in der äußeren Quellenbohrung auf einen Druckbereich zu reduzieren,
der deutlich unterhalb des Drucks des Förderstroms, also des Erdöl-Erdgas-Gemischs
in der Zuführleitung liegt (z.B. 0,5 bar(g)). Durch die Reduzierung des Gasdrucks
wird das Erdölreservoir entlastet, was wiederum dazu führt, dass das Flüssigkeitsniveau
in der Quelle steigt, was wiederum die Förderrate steigert.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Integration des Injektors, also der Venturi-Düsenanordnung,
kann demzufolge auf einfache Weise ohne Integration einer teuren Pumpeinrichtung ein
Absaugen des anfallenden Erdgases in ausreichender Menge mit einer ausreichenden Druckreduzierung,
beispielsweise einem Ansaugdruck von 0,5 - 1,5 bar, erreicht werden, ohne dass ein
Gasanteil abzufackeln ist. Das abgesaugte Erdgas kann, da letztlich im Zuführstrom
enthalten, gepumpt und später separiert werden und einer weiteren Nutzung zugeführt
werden. Ein solcher Injektor ist ein einfach konzipiertes, strömungsmechanisches Bauteil,
an dem lediglich die entsprechende Düsenanordnung samt Düsengehäuse sowie entsprechende
Anschlüsse für die jeweiligen Leitungen vorzusehen sind. Die erfindungsgemäße Fördereinrichtung
ist demzufolge äußerst einfach ausgelegt, gleichzeitig aber auch äußerst effizient.
[0009] Der Mehrphasenpumpeinrichtung kann in Weiterbildung der Erfindung eine Separatoreinrichtung
nachgeschaltet sein, mit der die Rezirkulationsleitung gekoppelt ist. Dem Separator
wird das über die Mehrphasenpumpeinrichtung geförderte Gemisch, also der Förderstrom,
zugeführt, wobei in der Separatoreinrichtung eine Phasentrennung erfolgt, d. h., dass
die flüssige Phase von der gasförmigen Phase getrennt wird, vorliegend also Erdöl
von Erdgas. Das Erdöl kann nun anteilig als Teilstrom über die Rezirkulationsleitung,
die an der Separatoreinrichtung angeschlossen ist, zurückgeführt werden und entweder
vollständig oder, worauf nachfolgend eingegangen wird, auch nur anteilig dem Injektor
zugeführt werden.
[0010] Die Rezirkulationsleitung kann einen ersten Leitungsabschnitt aufweisen, der mit
der Mehrphasenpumpeinrichtung gekoppelt ist und über den ein erster Teilstromanteil
der Mehrphasenpumpeinrichtung zuführbar ist. Die Rezirkulationsleitung kann des Weiteren
einen zweiten Leitungsabschnitt aufweisen, der mit dem Injektor koppelbar oder gekoppelt
ist und über den ein zweiter Teilstrom dem Injektor zuführbar ist. Demgemäß wird,
beispielsweise aus der Separatoreinrichtung, ein entsprechender Teilstrom abgezogen,
um rezirkuliert zu werden. Jedoch wird beispielsweise nicht der gesamte Teilstrom
dem Injektor zugeführt, vielmehr wird der Teilstrom in zwei Teilstromanteile gesplittet,
wobei ein Teilstromanteil direkt der Mehrphasenpumpeinrichtung zugeführt wird, während
der andere Teilstromanteil dem Injektor zugeführt wird und durch diesen strömt, dabei
den Unterdruck erzeugend, wonach der Teilstromanteil dem Zuführstrom wieder zugeführt
wird. Alternativ kann aber auch der gesamte Teilstrom dem Injektor zugeführt werden,
je nach der Menge des über den Injektor abzusaugenden Gases.
[0011] In der Rezirkulationsleitung oder im ersten und im zweiten Leitungsabschnitt kann
in Weiterbildung der Erfindung ein Drosselventil vorgesehen sein. Über das oder jedes
Drosselventil kann der Druck in der jeweiligen Leitung eingestellt werden, sodass
sich hierüber der sich im Injektor einstellende Unterdruck einstellen lässt, worüber
wiederum das angesaugte Erdgasvolumen wie auch die entsprechende Druckabsenkung in
der Gasleitung eingestellt werden kann. Der Gasdruck wird bevorzugt auf einen Wert,
der kleiner als der Druck des Zuführstroms ist, eingestellt.
[0012] Die erfindungsgemäße Fördereinrichtung kann nur einer Erdbohrung zugeordnet sein.
D. h., dass mit der Mehrphasenpumpeinrichtung nur eine Zuführleitung und mit dem Injektor
nur eine Gasleitung verbunden ist, über die die Mehrphasenpumpeinrichtung respektive
der Injektor versorgt werden. Denkbar ist es aber auch, dass die Zuführleitung mit
mehreren separaten, unterschiedlichen Erdbohrungen zugehörigen, ein Flüssigkeits-Gas-Gemisch
führenden Leitungen verbunden ist, und/oder dass die Gasleitung mit mehreren separaten,
unterschiedlichen Erdbohrungen zugeordneten, Gas führenden Leitungen verbunden ist.
Gemäß dieser Erfindungsvariante münden folglich in die mit der Mehrphasenpumpeinrichtung
verbundene Zuführleitung mehrere separate Gemisch-Leitungen, die von unterschiedlichen
Erdbohrungen kommen. D. h., dass ein Flüssigkeits-Gas-Gemisch, das mehreren Erdbohrungen
bzw. Ölleitungen entnommen wird, über die gemeinsame Mehrphasenpumpeinrichtung gefördert
wird. Alternativ oder zusätzlich kann in gleicher Weise auch der Injektor mehrere
Erdbohrungen respektive deren Gas-Leitungen bedienen und dort Gas absaugen, indem
die mit dem Injektor verbundene Gasleitung wiederum mit mehreren separaten, den einzelnen
Erdbohrungen zugeordneten, Gas führenden Leitungen kommuniziert. D. h., dass Erdgas,
das mehreren Erdbohrungen bzw. äußeren Quellenbohrung entnommen wird, über den gemeinsamen
Injektor abgesaugt wird, wobei die gesamte Gasmenge wiederum dem Zuführstrom vor der
Mehrphasenpumpeinrichtung zugeführt wird.
[0013] Der Injektor selbst weißt wenigstens einen ersten Anschluss, an dem die Rezirkulationsleitung
angeschlossen ist, und dem in einem Düsengehäuse eine Düse mit eingeschnürtem Düsenquerschnitt
folgt, sowie wenigstens einen zweiten Anschluss, an dem die Gasleitung angeschlossen
ist, und der im Düsengehäuse mündet, auf, wobei dem Düsengehäuse eine mit der Zuleitung
verbundene Leitung folgt. Der Injektor ist also ein einfaches Bauteil, umfassend ein
Düsengehäuse oder einen Düsenblock, in dem die Venturi-Düse angeordnet ist. Die Venturi-Düse
ist einem ersten Anschluss nachgeschaltet, an dem die Rezirkulationsleitung angeschlossen
ist, sodass der zugeführte Teilstrom direkt der Düse zugeführt wird. Im Düsengehäuse
respektive am Düsenblock ist ein zweiter Anschluss für die Gasleitung vorgesehen,
die folglich im Düseninneren mündet, also in dem Bereich, in dem der Unterdruck herrscht,
sodass über den Unterdruck das Erdgas entsprechend angesaugt werden kann. Über eine
Leitung, die beispielsweise als separates Leitungsrohr an das Düsengehäuse angeschlossen
ist, wird der aus der Düse ausgetretene Teilstrom sowie das angesaugt Gas als Gemisch
weitergeleitet und schließlich dem Zuführstrom an einer entsprechenden Verbindung
mit der Zuführleitung zugeführt.
[0014] Neben der Fördereinrichtung selbst betrifft die Erfüllung ferner ein Verfahren zum
Fördern eines einer Erdbohrung entnommenen Flüssigkeits-Gas-Gemischs, insbesondere
eines Erdöl-Erdgas-Gemischs, bei dem mit einer, mit einer Zuführleitung und einer
Abführleitung gekoppelten, Mehrphasenpumpeinrichtung das als Zuführstrom über die
Zuführleitung zugeführte Flüssigkeits-Gas-Gemisch als Förderstrom unter erhöhtem Druck
in die Abführleitung gefördert wird, wobei über eine Rezirkulationsleitung ein Teilstrom
des Förderstroms zum Zuführstrom zurückgeführt wird, wobei der Teilstrom durch einen
in der Rezirkulationsleitung vorgesehenen Injektor strömt, wobei hierdurch ein Unterdruck
erzeugt wird, über den ein in einer Gasleitung geführtes, der Erdbohrung entnommenes
Gas angesaugt wird.
[0015] Dabei kann erfindungsgemäß der Teilstrom einer der Mehrphasenpumpeinrichtung nachgeschalteten
Separatoreinrichtung, mit der die Rezirkulationsleitung gekoppelt ist, entnommen werden.
[0016] Denkbar ist es, nur einen Teilstrom vom Förderstrom abzuzweigen und dem Injektor
zuzuführen. Dieser Teilstrom kann an einer der Mehrphasenpumpeinrichtung nachgeschalteten
Position abgezweigt werden, oder von der Separatoreinrichtung. Alternativ ist auch
denkbar, dass ein erster Teilstromanteil über einen ersten Leitungsabschnitt der Rezirkulationsleitung
der Mehrphasenpumpeinrichtung zugeführt wird, während ein zweiter Teilstromanteil
über einen zweiten Leitungsabschnitt dem Injektor zugeführt wird. Die beiden Teilstromanteile
werden demzufolge unterschiedlichen Einheiten, nämlich im einen Fall der Mehrphasenpumpeinrichtung,
um dort die Spaltabdichtung und Kühlung zu ermöglichen, im anderen Fall dem Injektor
zugeführt.
[0017] Weiterhin kann der Druck, mit dem der Teilstrom oder der Teilstromanteil gefördert
wird, über ein in der Rezirkulationsleitung oder im ersten und im zweiten Leitungsabschnitt
vorgesehenes Drosselventil reduziert werden, sodass eine entsprechende Mengenaufteilung
der jeweiligen Ströme möglich ist.
[0018] Grundsätzlich kann mit der Fördereinrichtung nur eine Erdbohrung bedient werden.
D. h., dass das Flüssigkeits-Gas-Gemisch nur einer Bohrung entnommen und als Zuführstrom
der Mehrphasenpumpeinrichtung zugeführt wird, und dass das Gas nur einer äußeren Quellenbohrung
entnommen und als Gasstrom dem Injektor zugeführt respektive über diesen abgesaugt
wird. Alternativ hierzu ist aber auch denkbar, dass das Flüssigkeits-Gas-Gemisch von
mehreren separaten Zuführleitungen, die mehreren separaten, unterschiedlichen Erdbohrungen
zugehörig sind und die mit der gemeinsamen, mit der Mehrphasenpumpe gekoppelten Zuführleitung
verbunden sind, als Zuführstrom zugeführt wird, und/oder dass das Gas von mehreren
separaten Gasleitungen, die mehreren separaten, unterschiedlichen Erdbohrungen zugehörig
sind und die mit der gemeinsamen, mit dem Injektor gekoppelten Gasleitung verbunden
sind, angesaugt wird. Demgemäß fördert die Mehrphasenpumpeinrichtung folglich das
Gemisch, also beispielsweise das Erdöl-Erdgas-Gemisch, mehrerer Erdbohrungen, wie
ebenso das Erdgas mehrerer Erdbohrungen über den Injektor abgesaugt wird. Die Fördereinrichtung
umfassend die Mehrphasenpumpeinrichtung sowie den Injektor bedient demzufolge mehrere
Erdbohrungen, die über entsprechende Leitungsverbindungen mit der Fördereinrichtung
gekoppelt sind.
[0019] Zweckmäßigerweise wird ein Injektor verwendet, der einen ersten Anschluss, an dem
die Rezirkulationsleitung angeschlossen ist, und dem in einem Düsengehäuse eine Düse
mit eingeschnürtem Düsenquerschnitt folgt, sowie einen zweiten Anschluss an dem die
Gasleitung angeschlossen ist, und der im Düsengehäuse mündet, wobei dem Düsengehäuse
eine mit der Zuführleitung verbundene Leitung folgt, aufweist.
[0020] Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den
im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnung. Dabei
zeigen:
- Figur 1
- eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Fördereinrichtung in ihrer Kopplung
zu einer Erdbohrung,
- Figur 2
- eine Prinzipdarstellung eines Injektors, und
- Figur 3
- eine Prinzipdarstellung einer Ausführungsform eines Injektors, in einer Schnittdarstellung.
[0021] Figur 1 zeigt eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Fördereinrichtung 1
mit ihren wesentlichen Funktionskomponenten, die zum Fördern eines einer Erdbohrung
2 entnommenen Flüssigkeits-Gas-Gemischs dient. Die Erdbohrung 2 ist über ein Bohrloch
3 realisiert, mit einer äußeren Quellenbohrung 4 sowie einer inneren Leitung 5. Der
Erdbohrung 2 wird beispielsweise ein Erdöl-Erdgas-Gemisch entnommen, wobei in der
Leitung 5 ein entsprechendes Gemisch aus Erdöl und Erdgas mit einem überwiegenden
Erdölanteil gefördert wird, während in der äußeren Quellenbohrung 4 Erdgas abgezogen
wird. Mit der äußeren Quellenbohrung 4 sowie der Leitung 5 ist die Fördereinrichtung
1 in geeigneter Weise über entsprechende Leitungen 6, 7 verbunden.
[0022] Die Fördereinrichtung 1 weist eine Mehrphasenpumpeinrichtung 8 auf, die über eine
Zuführleitung 9 mit der Leitung 7, die wiederum mit der Leitung 5 der Erdbohrung 2
gekoppelt ist, verbunden ist. Über die Mehrphasenpumpeinrichtung 8 wird das Flüssigkeits-Gas-Gemisch
als Zuführstrom angesaugt und als Förderstrom mit höherem Druck über eine Abführleitung
10 weiter gefördert. Der Druck an der Saugseite, also der Druck des Zuführstrom, beträgt
beispielsweise 4-5 bar, während der Druck an der Druckseite, also der Druck des Förderstroms,
beispielsweise 30-35 bar beträgt.
[0023] Der Mehrphasenpumpeinrichtung 8 ist eine Separatoreinrichtung 11 nachgeschaltet,
in der eine Phasentrennung erfolgt, d. h., dass dort ein Flüssigkeitsstrom abgezweigt
wird. Das restliche Erdöl-Erdgas-Gemisch wird einer Pipeline 12 zugeführt.
[0024] Vorgesehen ist des Weiteren eine Rezirkulationsleitung 13, die im gezeigten Beispiel
von der Separatoreinrichtung 11 bzw. dem Einrichtungsteil, in dem die abgetrennte
Flüssigkeit, also das Erdöl/Wasser anfällt, abgeführt ist. Sie weist einen ersten
Leitungsabschnitt 13a auf, der direkt zur Mehrphasenpumpeinrichtung 8 führt, sodass
ein Teilstromanteil des vom der Separatoreinrichtung 11 abgezogenen, nur Flüssigkeit
enthaltenden Teilstroms direkt der Mehrphasenpumpeinrichtung 8 zugeführt wird, um
dort über diesen rückgeführten Flüssigkeitsanteil die Spaltabdichtung und den Druckaufbau
und Kühlung zu ermöglichen. Die Rezirkulationsleitung 13 weist ferner einen zweiten
Leitungsabschnitt 13b auf, der zur Zuführleitung 9 dient, sodass ein in dem Leitungsabschnitt
13b geführter, nur Flüssigkeit enthaltener weiterer Teilstromanteil wieder dem Zuführstrom
zurückgeführt wird.
[0025] In den zweiten Leitungsabschnitt 13b ist ein Injektor 14 geschaltet, dem der Teilstromanteil
zugeführt wird und durch den er geführt wird, bevor er wieder dem Zuführstrom zugemischt
wird. Dieser Injektor 14 wiederum ist mit einer Gasleitung 15 verbunden, die ihrerseits
mit der Leitung 6 verbunden ist, über die das Erdgas aus der äußeren Quellenbohrung
4 abgezogen wird. Der Injektor 14 weist, worauf nachfolgend noch eingegangen wird,
eine Düsenanordnung auf, durch die der Teilstromanteil strömt, sodass im Injektor
ein Unterdruck erzeugt wird, über den das Erdgas über die Gasleitung 15 sowie die
Leitung 6 aus der äußeren Quellenbohrung 4 gesaugt wird. Hierüber wird der Druck in
der äußeren Quellenbohrung 4 und damit der Druck, der auf dem Erdölreservoir lastet,
reduziert, was eine Erhöhung der Fördermenge ermöglicht.
[0026] Im Injektor bildet sich demzufolge ein Gemisch aus dem Teilstromanteil, also einer
reinen flüssigen Phase, und dem angesaugten Erdgas, also einer gasförmigen Phase,
sodass dem Zuführstrom in der Zuführleitung 9 wiederum ein Flüssigkeits-Gas-Gemisch
bzw. konkret ein Erdöl-Erdgas-Gemisch zugeführt wird. Die beiden Teilströme, also
der eigentliche Zuführstrom sowie der vom Injektor 14 kommende Strom, werden sodann
wieder über die Mehrphasenpumpeinrichtung 8 gepumpt.
[0027] Wie Figur 1 ferner zeigt, sind in beiden Leitungsabschnitt 13a, 13b zwei Drosselventile
16, 17 angeordnet, über die eine Einstellung des Volumenanteils des jeweiligen in
dem Leitungsabschnitt 13a, 13b geförderten Teilstromanteils eingestellt werden kann,
je nachdem, mit welchem Druck der jeweilige Teilstromanteil einerseits der Mehrphasenpumpeinrichtung
8, andererseits dem Injektor 14 zugeführt werden soll.
[0028] Figur 1 zeigt ferner die Möglichkeit, dass die erfindungsgemäße Fördereinrichtung
1 nicht nur eine Erdbohrung 2 bedient, sondern weitere Erdbohrungen 2, von denen im
gezeigten Beispiel die jeweiligen, das Gas führenden Leitungen 6a, 6b, 6c, über die
jeweils das Erdgas abgesaugt wird, sowie die Flüssigkeits-Gas-Gemisch führenden Leitungen
7a, 7b, 7c, über die jeweils das Erdöl abgepumpt wird, gezeigt sind. Die Leitungen
6, 6a, 6b, 6c sowie 7, 7a, 7b, 7c werden gebündelt und sind mit der der Gasleitung
15 respektive der Zuführleitung 9 verbunden, sodass folglich über die Mehrphasenpumpeinrichtung
8 Erdöl aus mehreren Erdbohrungen 2 abgepumpt werden kann, wie auch über den Injektor
14 Erdgas aus mehreren Erdbohrungen 2 respektive äußeren Quellenbohrung in abgesaugt
werden kann.
[0029] Figur 2 zeigt eine Prinzipdarstellung des Injektors 14. Gezeigt ist ein Düsengehäuse
18, in dem eine ihren Querschnitt verringernde Düse 19 aufgenommen ist. Das Düsengehäuse
18 weist einen ersten Anschluss 20 auf, an dem im Beispiel gemäß Figur 1 der Leitungsabschnitt
13b angeschlossen wird, sodass der Teilstromanteil 23a, wie durch den Pfeil P1 gezeigt,
unmittelbar der Düse 19 zugeführt wird. Am einen deutlich verringerten Querschnitt
aufweisenden Düsenausgang 21 tritt der flüssige Teilstrom 23b, also das beispielsweise
gemäß Figur 1 der Separatoreinrichtung 11 entnommene Erdöl aus, dessen Strömungsgeschwindigkeit
sich erhöht hat, dessen Druck aber abgenommen hat, sodass sich im Inneren des Düsengehäuse
18 ein Unterdruck einstellt.
[0030] Das Düsengehäuse 18 weist einen zweiten Anschluss 22 auf, an dem im gezeigten Beispiel
gemäß Figur 1 die Gasleitung 15 angeschlossen ist. Durch den im Inneren des Düsengehäuse
18 herrschenden Unterdruck wird über die Gasleitung 15 Erdgas angesaugt, wie durch
den Pfeil P2 gezeigt, sodass es zu einer Druckreduzierung in der äußeren Quellenbohrung
und damit an der Lagerstätte selbst kommt. Das angesaugte Erdgas vermischt sich mit
dem Erdöl-Teilstromanteil 23b, sodass es zur Bildung eines Erdöl-Erdgas-Gemischs 24
kommt, wie in Figur 2 dargestellt. Das Erdöl-Erdgas-Gemisch 24 strömt in einer weiterführenden
Leitung 25, die sich im Querschnitt erweitern kann, weiter, wie durch den Pfeil P3
dargestellt ist, bis das Gemisch 24 an einer Schnittstelle zur Zuführleitung 9 dem
eigentlichen Zuführstrom zugemischt wird. Je nach Auslegung der Querschnittsverhältnisse
der Düse 19 wie auch des Drucks, mit dem der Teilstromanteil 23a zugeführt wird, stellt
sich ein höherer oder niedrigerer Unterdruck ein, d. h., dass über die Auslegung dieser
Venturi-Düsenanordnung der Ansaugvorgang entsprechend eingestellt werden kann.
[0031] Figur 3 zeigt eine Schnittansicht einer Ausführungsform des Injektors 14. Gezeigt
ist das Düsengehäuse 18 mit der Düse 19 sowie den beiden Anschlüssen 20, 22, die als
entsprechende Anschlussflansche ausgeführt sind und die im gezeigten Beispiel orthogonal
zueinanderstehen. Gezeigt ist weiterhin die Leitung 25, die über eine Flanschverbindung
26 mit dem Düsengehäuse 18 verbunden ist. Die Leitung 25 kommuniziert mit dem Inneren
27 des Düsengehäuse 18, in dem sich das Erdöl-Erdgas-Gemisch 24 bildet, das über die
Leitung 25 abgeführt wird.
[0032] Die gezeigte Ausführungsform des Injektors 14 ist lediglich exemplarisch, andere
Bauformen sind natürlich denkbar, solange sie das erfindungsgemäße Ansaugen ermöglichen.
1. Fördereinrichtung zum Fördern eines einer Erdbohrung (2) entnommenen Flüssigkeits-Gas-Gemischs,
insbesondere eines Erdöl-Erdgas-Gemischs, mit einer mit wenigstens einer Zuführleitung
(9) und einer Abführleitung (10) koppelbaren oder gekoppelten Mehrphasenpumpeinrichtung
(8), der das Flüssigkeits-Gas-Gemisch als Zuführstrom über die Zuführleitung (9) zuführbar
und über die es als Förderstrom unter erhöhtem Druck in die Abführleitung (10) abführbar
ist, sowie mit einer Rezirkulationsleitung (13), über die ein Teilstrom der im Förderstrom
enthaltenen Flüssigkeit zum Zuführstrom zurückführbar ist, wobei in der Rezirkulationsleitung
(13) ein Injektor (14) vorgesehen ist, durch den der Teilstrom unter Erzeugung eines
Unterdrucks führbar ist und der mit wenigstens einer ein, der Erdbohrung (2) entnommenes,
Gas, insbesondere Erdgas, führenden Gasleitung (15) koppelbar oder gekoppelt ist,
wobei über den Unterdruck das Gas ansaugbar ist.
2. Fördereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mehrphasenpumpeinrichtung (8) eine Separatoreinrichtung (11) nachgeschaltet ist,
mit dem die Rezirkulationsleitung (13) gekoppelt ist.
3. Fördereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rezirkulationsleitung (13) einen ersten Leitungsabschnitt (13a) aufweist, der
mit der Mehrphasenpumpeinrichtung (8) gekoppelt ist und über den ein erster Teilstromanteil
der Mehrphasenpumpeinrichtung (8) zuführbar ist, und einen zweiten Leitungsabschnitt
(13b) aufweist, der mit dem Injektor (14) gekoppelt ist und über den ein zweiter Teilstromanteil
dem Injektor (14) zuführbar ist.
4. Fördereinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Rezirkulationsleitung (13) oder im ersten und im zweiten Leitungsabschnitt
(13a, 13b) ein Drosselventil (16, 17) vorgesehen ist.
5. Fördereinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführleitung (9) mit mehreren separaten, unterschiedlichen Erdbohrungen (2)
zugehörigen, ein Flüssigkeits-Gas-gemisch führenden Leitungen (7a, 7b, 7c) verbunden
ist, und/oder dass die Gasleitung (15) mit mehreren separaten, unterschiedlichen Erdbohrungen
(2) zugeordneten, Gas führenden Leitungen (6a, 6b, 6c) verbunden ist.
6. Fördereinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Injektor (14) einen ersten Anschluss (20), an dem die Rezirkulationsleitung (13,
13b) angeschlossen ist, und dem in einem Düsengehäuse (18) eine Düse (19) mit eingeschnürtem
Düsenquerschnitt folgt, sowie einen zweiten Anschluss (22), an dem die Gasleitung
(15) angeschlossen ist, und der im Düsengehäuse (18) mündet, aufweist, wobei dem Düsengehäuse
(18) eine mit der Zuführleitung (9) verbundene Gemischleitung (25) folgt.
7. Verfahren zum Fördern eines einer Erdbohrung entnommenen Flüssigkeits-Gas-Gemischs,
insbesondere eines Erdöl-Erdgas-Gemischs, bei dem mit einer mit einer Zuführleitung
(9) und einer Abführleitung (10) gekoppelten Mehrphasenpumpeinrichtung (8) das als
Zuführstrom über die Zuführleitung (9) zugeführte Flüssigkeits-Gas-Gemisch als Förderstrom
unter erhöhtem Druck in die Abführleitung (10) gefördert wird, wobei über eine Rezirkulationsleitung
(13) ein Teilstrom des Förderstroms zum Zuführstrom zurückgeführt wird, wobei der
Teilstrom durch einen in der Rezirkulationsleitung (13) vorgesehenen Injektor (14)
strömt, wobei hierdurch ein Unterdruck erzeugt wird, über den ein in einer Gasleitung
(15) geführtes, der Erdbohrung (2) entnommenes Gas angesaugt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilstrom einer der Mehrphasenpumpeinrichtung (8) nachgeschalteten Separatoreinrichtung
(11), mit der die Rezirkulationsleitung (13) gekoppelt ist, entnommen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Teilstromanteil über einen ersten Leitungsabschnitt (13a) der Rezirkulationsleitung
(13) der Mehrphasenpumpeinrichtung (8) zugeführt wird, und ein zweiter Teilstromanteil
über einen zweiten Leitungsabschnitt (13b) dem Injektor (14) zugeführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck, mit dem der Teilstrom oder der Teilstromanteil gefördert wird, über ein
in der Rezirkulationsleitung (13) oder im ersten und im zweiten Leitungsabschnitt
(13a, 13b) vorgesehenes Drosselventil (16, 17) reduziert wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Flüssigkeits-Gas-Gemisch von mehreren separaten ein Flüssigkeits-Gas-gemisch
führenden Leitungen (7a, 7b, 7c), die mehreren separaten, unterschiedlichen Erdbohrungen
(2) zugehörig sind und die mit der gemeinsamen, mit der Mehrphasenpumpe (8) gekoppelten
Zuführleitung (9) verbunden sind, als Zuführstrom zugeführt wird, und/oder dass das
Gas von mehreren separaten, Gas führenden Leitungen (6a, 6b, 6c), die mehreren separaten,
unterschiedlichen Erdbohrungen (2) zugehörig sind und die mit der gemeinsamen, mit
dem Injektor (14) gekoppelten Gasleitung (15) verbunden sind, angesaugt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Injektor (14) verwendet wird, der einen ersten Anschluss (20), an dem die Rezirkulationsleitung
(13, 13a) angeschlossen ist, und dem in einem Düsengehäuse (18) eine Düse (19) mit
eingeschnürtem Düsenquerschnitt folgt, sowie einen zweiten Anschluss (22), an dem
die Gasleitung (15) angeschlossen ist, und der im Düsengehäuse (18) mündet, wobei
dem Düsengehäuse (18) eine mit der Zuführleitung (9) verbundene Leitung (25) folgt,
aufweist.