(19)
(11) EP 4 459 120 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.11.2024  Patentblatt  2024/45

(21) Anmeldenummer: 24159671.7

(22) Anmeldetag:  26.02.2024
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F02M 21/02(2006.01)
F02M 61/12(2006.01)
F02M 61/08(2006.01)
F02M 61/16(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
F02M 61/12; F02M 61/08; F02M 21/0269; F02M 21/0275; F02M 61/168
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
GE KH MA MD TN

(30) Priorität: 03.05.2023 DE 102023111353

(71) Anmelder: MAN Energy Solutions SE
86153 Augsburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Atzkern, Thomas
    86153 Augsburg (DE)

   


(54) KRAFTSTOFFINJEKTOR EINER BRENNKRAFTMASCHINE UND BRENNKRAFTMASCHINE


(57) Kraftstoffinjektor (10) für eine Brennkraftmaschine, der dazu ausgebildet ist, einem Zylinder Kraftstoff zuzuführen, mit einem Gehäuse (11), über welches der Kraftstoffinjektor an der Brennkraftmaschine montierbar ist, mit einem mit einem Ventilsitz (14) zusammenwirkenden, an einem Ventilstößel (12) angreifenden Ventilkörper (13), der zum Freigeben einer Kraftstoffströmung in Richtung weg vom Gehäuse (11) oder bezogen auf das Gehäuse (11) in Richtung nach außen verlagerbar ist, mit einem einen Führungsabschnitt (15a) und einen Sitzabschnitt (15b) aufweisenden Führungs- und Sitzkörper (15), der am Gehäuse (11) montiert ist, wobei der Führungsabschnitt (15a) des Führungs- und Sitzkörpers (15) den Ventilstößel (12) führt, wobei der Sitzabschnitt (15b) des Führungs- und Sitzkörpers (15) den Ventilsitz (14) bereitstellt, wobei der Führungsabschnitt (15a) des Führungs- und Sitzkörpers (15) von Kraftstoff umströmbar ist, wobei der Sitzabschnitt (15b) des Führungs- und Sitzkörpers (15) von dem Kraftstoff durchströmbar ist, wobei zwischen dem Führungsabschnitt (15a) und dem Sitzabschnitt (15b) ein Zwischenabschnitt (15c) des Führungs- und Sitzkörpers (15) mit mindestens einer Ausnehmung (17) ausgebildet ist, über die der Kraftstoff vom Führungsabschnitt (15a) in Richtung auf den Sitzabschnitt (15b) leitbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Kraftstoffinjektor einer Brennkraftmaschine. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Brennkraftmaschine.

[0002] Die hier vorliegende Erfindung betrifft insbesondere den Bereich sogenannter Großmotoren bzw. Großbrennkraftmaschinen, deren Zylinder Kolbendurchmesser von mindestens 140 mm, insbesondere von mindestens 175 mm, aufweisen. Bei solchen Großbrennkraftmaschinen handelt es sich zum Beispiel um Schiffsmotoren.

[0003] Aus der Praxis sind als Gasmotoren, Flüssigkraftstoffmotoren oder als Dual-Fuel-Motoren ausgebildete Großbrennkraftmaschinen bekannt. In Flüssigkraftstoffbrennkraftmaschinen wird ein flüssiger Kraftstoff, wie zum Beispiel ein Dieselkraftstoff verbrannt. In Gasbrennkraftmaschinen wird ein gasförmiger Kraftstoff, wie zum Beispiel Erdgas verbrannt. In Dual-Fuel-Motoren kann in einem ersten Betriebsmodus ein Flüssigkraftstoff und in einem zweiten Betriebsmodus ein gasförmiger Kraftstoff verbrannt werden.

[0004] Um Zylindern der Brennkraftmaschine den Kraftstoff zuzuführen, verfügen Brennkraftmaschinen über Kraftstoffinjektoren. Über einen Kraftstoffinjektor kann der Kraftstoff direkt in einen Brennraum bzw. eine Brennkammer eines Zylinders oder in eine mit dem Brennraum bzw. der Brennkammer zusammenwirkende Vorkammer des Zylinders oder auch in ein zum Zylinder führendes Saugrohr eingebracht werden.

[0005] Kraftstoffinjektoren verfügen über ein Gehäuse, über welches der jeweilige Kraftstoffinjektor an einer Brennkraftmaschine montierbar ist. Ferner verfügen Kraftstoffinjektoren über einen an einem Ventilstößel angreifenden Ventilkörper, der mit einem Ventilsitz zusammenwirkt. Abhängig von der Relativstellung zwischen Ventilkörper und Ventilsitz ist eine Kraftstoffströmung entweder freigegeben oder versperrt.

[0006] Bei Kraftstoffinjektoren unterscheidet man prinzipiell zwischen Kraftstoffinjektoren mit einem nach außen öffnenden Ventilkörper oder einem nach innen öffnenden Ventilkörper. Bei einem Kraftstoffinjektor mit einem nach außen öffnenden Ventilkörper ist der Ventilkörper zum Freigeben einer Kraftstoffströmung in einer Richtung weg vom Gehäuse oder bezogen auf das Gehäuse in Richtung nach außen verlagerbar. Bei einem Kraftstoffinjektor mit einem nach innen öffnenden Ventilkörper ist hingegen der Ventilkörper zum Freigeben der Kraftstoffströmung bezogen auf das Gehäuse in Richtung nach innen in das Gehäuse hinein verlagerbar. Die Erfindung betrifft einen Kraftstoffinjektor mit einem zum Freigeben der Kraftstoffströmung nach außen öffnenden Ventilkörper.

[0007] Es besteht Bedarf an einem Kraftstoffinjektor mit einem nach außen öffnenden Ventilkörper, der in einem geöffneten Zustand bei geringem Bauraumbedarf einen möglichst großen Strömungsquerschnitt für den Kraftstoff bereitstellt.

[0008] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen neuartigen Kraftstoffinjektor einer Brennkraftmaschine und eine Brennkraftmaschine mit einem solchen Kraftstoffinjektor zu schaffen.

[0009] Diese Aufgabe wird durch einen Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1 gelöst.

[0010] Der Kraftstoffinjektor weist ein Gehäuse auf, über welches der Kraftstoffinjektor an der Brennkraftmaschine montierbar ist. Der Kraftstoffinjektor weist ferner einen mit einem Ventilsitz zusammenwirkenden, an einem Ventilstößel angreifenden Ventilkörper auf, der zum Freigeben einer Kraftstoffströmung in Richtung weg vom Gehäuse oder bezogen auf das Gehäuse in Richtung nach außen verlagerbar ist. Der Kraftstoffinjektor weist ferner einen Führungs- und Sitzkörper auf, der einen Führungsabschnitt und einen Sitzabschnitt aufweist und der am Gehäuse montiert ist. Der Führungsabschnitt des Führungs- und Sitzkörpers führt den Ventilstößel. Der Sitzabschnitt des Führungs- und Sitzkörpers stellt den Ventilsitz bereit. Der Führungsabschnitt des Führungs- und Sitzkörpers ist von Kraftstoff umströmbar. Der Sitzabschnitt ist des Führungs- und Sitzkörpers von dem Kraftstoff durchströmbar ist. Zwischen dem Führungsabschnitt und dem Sitzabschnitt ist ein Zwischenabschnitt des Führungs- und Sitzkörpers mit mindestens einer Ausnehmung ausgebildet, über die der Kraftstoff vom Führungsabschnitt in Richtung auf den Sitzabschnitt leitbar ist.

[0011] Der erfindungsgemäße Kraftstoffinjektor stellt bei minimalen Bauraumbedarf einen großen Strömungsquerschnitt für Kraftstoff bereit. Insbesondere reicht zur Bereitstellung eines großen Strömungsquerschnitts ein relativ kleiner Außendurchmesser des Kraftstoffinjektors insbesondere in einem Bereich unterhalb des Führungsabschnitts oder in Strömungsrichtung des Kraftstoffs gesehen stromabwärts des Führungsabschnitts aus. Die Führungsfunktion für den Ventilstößel sowie die Ventilsitzfunktion für den am Ventilstößel angreifenden Ventilkörper werden beide vom Führungs- und Sitzkörper bereitgestellt, der vorzugsweise einstückig oder monolithisch ist. Dies ermöglicht einerseits einen einfachen Aufbau des Kraftstoffinjektors, andererseits kann eine präzise Form- und Lage-Tolerierung des Führungsabschnitts und des Sitzabschnitts zueinander bei der Fertigung erzielt werden, der Führungsabschnitt und der Sitzabschnitt an demselben Bauteil, nämlich am Führungs- und Sitzkörper, ausgebildet sind. Da der Führungs- und Sitzkörper gegenüber dem Gehäuse als separate Baugruppe ausgeführt ist, die am Gehäuse montiert ist, können das Gehäuse sowie der Führungs- und Sitzkörper im Hinblick auf die von denselben bereitzustellenden Funktionen unabhängig voneinander ausgelegt werden.

[0012] Vorzugsweise ragt der Führungs- und Sitzkörper mit dem Führungsabschnitt in das Gehäuse hinein. Dies ist zur Bereitstellung einer einfachen, kompakten Bauform unter Bereitstellung eines möglichst großen Strömungsquerschnitts bevorzugt.

[0013] Vorzugsweise ragt der Führungs- und Sitzkörper mit dem Zwischenabschnitt in das Gehäuse hinein. Auch dies ist zur Bereitstellung einer kompakten, einfachen Bauform unter Bereitstellung eines möglichst großen Strömungsquerschnitts bevorzugt.

[0014] Vorzugsweise ragt der Führungs- und Sitzkörper mit dem Sitzabschnitt aus dem Gehäuse heraus. Auch dies dient der Bereitstellung einer einfachen und kompakten Bauform sowie eines möglichst großen Strömungsquerschnitts.

[0015] Vorzugsweise weist der Kraftstoffinjektor eine Strahlkappe auf, welche den Sitzabschnitt radial außen zumindest abschnittsweise umschließt. Über die Strahlkappe kann eine Kraftstoffströmung gezielt beeinflusst werden.

[0016] Vorzugsweise ist mit dem Gehäuse eine Überwurfmutter verschraubt, welche den Führungs- und Sitzkörper am Gehäuse hält oder klemmt. Dies erlaubt eine einfache Befestigung des Führungs- und Sitzkörpers am Gehäuse.

[0017] Vorzugsweise ist der Führungs- und Sitzkörper mit dem Gehäuse verschraubt, wobei über die Einschraubtiefe des Führungs- und Sitzkörpers in das Gehäuse ein Hub des Ventilstößels einstellbar ist. Hierdurch ist es möglich, den Hub des Ventilstößels und damit eine Kraftstoffströmung bei vom Ventilsitz abgehobenem Ventilkörper gezielt einzustellen.

[0018] Die erfindungsgemäße Brennkraftmaschine ist in Anspruch 10 definiert.

[0019] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1:
einen schematisierten Querschnitt durch einen ersten erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektor einer Brennkraftmaschine;
Fig. 2
einen schematisierten Querschnitt durch einen zweiten erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektor einer Brennkraftmaschine;
Fig. 3
einen schematisierten Querschnitt durch einen dritten erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektor einer Brennkraftmaschine.


[0020] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors 10 für eine Brennkraftmaschine. Beim Kraftstoffinjektor 10 kann es sich sowohl um einen Kraftstoffinjektor für flüssigen Kraftstoff als auch um einen Kraftstoffinjektor für gasförmigen Kraftstoff handeln.

[0021] Der Kraftstoffinjektor 10 ist ausgebildet, um einem Zylinder der Brennkraftmaschine Kraftstoff zuzuführen, und zwar entweder direkt in eine Brennkammer des Zylinders oder in eine mit der Brennkammer zusammenwirkende Vorkammer des Zylinders oder in ein zur Brennkammer des Zylinders führendes Rohr der Brennkraftmaschine, welches auch Verbrennungsluft zum Zylinder führt.

[0022] Der Kraftstoffinjektor 10 verfügt über ein Gehäuse 11. Über das Gehäuse 11 kann der Kraftstoffinjektor 10 an der Brennkraftmaschine, so zum Beispiel im Bereich eines Zylinderkopfs oder eines Zylinderkopfdeckels, montiert werden.

[0023] Der Kraftstoffinjektor 10 verfügt weiterhin über einen Ventilstößel 12, der einen Ventilkörper 13 trägt. Der Ventilstößel 12 kann direkt magnetisch aktuiert sein. Der Ventilkörper 13 wirkt mit einem Ventilsitz 14 zusammen. Dann, wenn der Ventilkörper 13 am Ventilsitz 14 anliegt, lässt der Kraftstoffinjektor 10 keine Kraftstoffströmung zu. Ist hingegen der Ventilkörper 13 vom Ventilsitz 14 abgehoben, so gibt der Kraftstoffinjektor eine Kraftstoffströmung frei.

[0024] Der Kraftstoffinjektor 10 verfügt weiterhin über einen Führungs- und Sitzkörper 15 mit einem Führungsabschnitt 15a für den Ventilstößel 12 und einem den Ventilsitz 14 bereitstellenden Sitzabschnitt 15b. Dieser Führungs- und Sitzkörper 15 ist gegenüber dem Gehäuse 11 als separate, einstückige oder monolithische Baugruppe ausgeführt und am Gehäuse 11 montiert.

[0025] Wie bereits ausgeführt, führt der Führungsabschnitt 15a des Führungs- und Sitzkörpers 15 den Ventilstößel 12, wobei hierzu der Ventilstößel 12 eine Ausnehmung 16 im Führungsabschnitt 15a durchdringt. Der Sitzabschnitt 15b des Führungs- und Sitzkörpers 15 stellt den Ventilsitz 14 für den Ventilkörper 13 bereit.

[0026] Der Führungsabschnitt 15a des Führungs- und Sitzkörpers 15 ist von Kraftstoff umströmbar. Der Sitzabschnitt 15b des Führungs- und Sitzkörpers 15 ist hingegen von dem Kraftstoff durchströmbar. Ist demnach der Ventilkörper 13 vom Ventilsitz 14 abgehoben und gibt der Kraftstoffinjektor 10 eine Kraftstoffströmung frei, so umströmt der Kraftstoff den Führungsabschnitt 15a und durchströmt den Sitzabschnitt 15b des Führungs- und Sitzkörpers 15.

[0027] Zwischen dem Führungsabschnitt 15a und dem Sitzabschnitt 15b ist ein Zwischenabschnitt 15c des Führungs- und Sitzkörpers ausgebildet. In diesen Zwischenabschnitt 15c ist mindestens eine Ausnehmung 17 eingebracht, die von Kraftstoff durchströmbar ist, damit der Kraftstoff bei geöffnetem Kraftstoffinjektor 10 ausgehend vom umströmten Führungsabschnitt 15b in den durchströmten Sitzabschnitt 15b überströmen kann.

[0028] Die Ausnehmungen 17 im Zwischenabschnitt 15c des Führungs- und Sitzkörpers 15 dienen demnach der Leitung bzw. Führung des Kraftstoffs ausgehend vom Führungsabschnitt 15a in Richtung auf den Sitzabschnitt 15b bei geöffnetem Kraftstoffinjektor 10.

[0029] Der Führungs- und Sitzkörper 15 ragt mit seinem Führungsabschnitt 15a in das Gehäuse 11 hinein. Zwischen dem Gehäuse 11 und dem Führungsabschnitt 15a ist ein Ringraum 18 ausgebildet, welcher bei geöffnetem Kraftstoffinjektor 10 von Kraftstoff durchströmt ist, wobei dieser den Ringraum 18 durchströmende Kraftstoff den Führungsabschnitt 15a außen umströmt.

[0030] Ferner ragt im gezeigten Ausführungsbeispiel auch der Zwischenabschnitt 15c des Führungs- und Sitzkörpers 15 in das Gehäuse 11 zumindest abschnittsweise hinein. Der Sitzabschnitt 15b hingegen ragt aus dem Gehäuse 11 des Kraftstoffinjektors 10 hinaus, und zwar in Fig. 1 derart, dass Ventilsitz 14 außerhalb des Gehäuses 11 positioniert ist.

[0031] Der Ventilstößel 12 durchdringt nicht nur den Führungsabschnitt 15a, sondern auch den Sitzabschnitt 15b des Führungs- und Sitzkörpers 15, wobei zwischen dem Ventilstößel 12 und dem Sitzabschnitt 15b ein Ringraum 19 ausgebildet ist, der bei geöffnetem Kraftstoffinjektor 10 von Kraftstoff durchströmt ist. Der den Ringraum 19 durchströmende Kraftstoff durchströmt ebenfalls den Sitzabschnitt 15b und umströmt abschnittsweise den Ventilstößel 12, nämlich denjenigen Abschnitt des Ventilstößels 12, der sich innerhalb des Sitzabschnitts 15b des Führungs- und Sitzkörpers 15 erstreckt.

[0032] Die Ringräume 18 und 19 sind über die Ausnehmungen 17 gekoppelt.

[0033] Insbesondere ist vorgesehen, dass sich die Strömungsquerschnitte für den Kraftstoff in Richtung auf den Ventilsitz 14 sukzessive verkleinern. So wird der Strömungsquerschnitt für den Kraftstoff im Bereich des Führungsabschnitts 15a durch einen Außendurchmesser des Führungsabschnitts 15a und einen Innendurchmesser des Gehäuses 11 definiert. Der Strömungsquerschnitt im Bereich der Ausnehmungen 17 des Zwischenabschnitts 15c des Führungs- und Sitzkörpers 15 wird durch den Durchmesser und die Anzahl der Ausnehmungen 17 bestimmt. Der Strömungsquerschnitt im Bereich des Sitzabschnitts 15 wird durch den Innendurchmesser des Sitzabschnitts 15 und einen Außendurchmesser des Ventilstößels 12 bestimmt. Dann, wenn sich die Strömungsquerschnitte in Strömungsrichtung des Kraftstoffs sukzessive verkleinern, können Druckverluste reduziert werden.

[0034] In Fig. 1 weist der Kraftstoffinjektor 10 weiterhin eine Überwurfmutter 20 auf. Die Überwurfmutter 20 verfügt über ein Innengewinde 21, welches mit einem Außengewinde 22 des Gehäuses 11 zusammenwirkt. Zur Befestigung des Führungs- und Sitzkörpers 15 am Gehäuse 11 klemmt die Überwurfmutter 20 einen nach radial außen gerichteten Vorsprung 15d des Führungs- und Sitzkörpers 15, der zwischen dem Zwischenabschnitt 15c und dem Sitzabschnitt 15b ausgebildet ist, zwischen dem Gehäuse 11 und der Überwurfmutter 20. Über diese Klemmung kann eine Dichtfunktion zwischen dem Führungs- und Sitzkörper 15 und dem Gehäuse 11 bereitgestellt werden.

[0035] Gehäuse 11 und Führungs- und Sitzkörper 15 sind vorzugsweise aus einem metallischen Werkstoff gefertigt, wobei dann in Fig. 1 der Führungs- und Sitzkörper 15 gegenüber dem Gehäuse 11 metallisch dichtend verspannt bzw. geklemmt ist.

[0036] Der umlaufende Vorsprung 15d des Führungs- und Sitzkörpers 15 beschränkt weiterhin die Einführtiefe des Führungs- und Sitzkörpers 15 in das Gehäuse 11.

[0037] Fig. 2 zeigt eine Weiterbildung des Kraftstoffinjektors 10 der Fig. 1, wobei der Kraftstoffinjektor 10 der Fig. 2 zusätzlich eine Strahlkappe 23 aufweist. Die Strahlkappe 23 umgibt den Sitzabschnitt 15b des Führungs- und Sitzkörpers 15 radial außen zumindest abschnittsweise und steht gegenüber dem Ventilsitz 14 vor. Über einen solche Strahlkappe 23 kann der über den Ventilsitz 14 strömende Kraftstoffstrahl geformt und gezielt beeinflusst werden.

[0038] Gemäß Fig. 2 ist ein umlaufender Bund 23a der Strahlkappe 23 ebenso wie der Führungs- und Sitzkörper 15 mithilfe der Überwurfmutter 20 zwischen Überwurfmutter 20 und Gehäuse 11 geklemmt bzw. verspannt. Der umlaufende Bund 23a der Strahlkappe 23 ist dabei zwischen dem umlaufenden Vorsprung 15d des Führungs- und Sitzkörpers 15 und der Überwurfmutter 20 positioniert, und zwar in Verlagerungsrichtung des Ventilstößels 12 gesehen.

[0039] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass der Ventilkörper 13 sowie der Ventilstößel 12 beim Öffnen des Kraftstoffinjektors 10, also beim Abheben des Ventilkörpers 13 vom Ventilsitz 14, nach außen öffnet, also vom Gehäuse 11 wegbewegt wird. Der Kraftstoffinjektor 10 ist demnach ein Kraftstoffinjektor mit einem nach außen öffnenden Ventilkörper 13.

[0040] Fig. 3 zeigt eine Weiterbildung des Kraftstoffinjektors 10, bei welcher der Führungs- und Sitzkörper 15 mit dem Gehäuse 11 verschraubt ist. So weist der Führungs- und Sitzkörper 15 ein Außengewinde 24 auf, welches mit einem Innengewinde 25 des Gehäuses 11 zusammenwirkt. Über die Einschraubtiefe des Führungs- und Sitzkörpers 15 in das Gehäuse 11 kann ein Hub des Ventilstößels 12 eingestellt werden.

[0041] In Fig. 3 erfolgt die Abdichtung des Führungs- und Sitzkörpers 15 gegenüber dem Gehäuse 11 über ein als O-Ring ausgebildetes Dichtungselement 26. Dieses ist in einer Nut des Führungs- und Sitzkörpers 15 angeordnet.

[0042] Der erfindungsgemäße Kraftstoffinjektor 10 erlaubt bei geringem Bauraumbedarf, insbesondere bei kleinem Außendurchmesser insbesondere in einem Bereich unterhalb oder in Strömungsrichtung des Kraftstoffs gesehen stromabwärts des Führungsabschnitts 15a, die Bereitstellung eines großen Strömungsquerschnitts für den Kraftstoff. Zentrale Baugruppe des Kraftstoffinjektors 10 ist dabei der Führungs- und Sitzkörper 15, der den von Kraftstoff umströmten Führungsabschnitt 15a und den von Kraftstoff durchströmten Sitzabschnitt 15b aufweist. Über die Ausnehmungen 17 im Zwischenabschnitt 15c kann der Kraftstoff ausgehend vom Führungsabschnitt 15a in den Bereich des Sitzabschnitts 15b überströmen. Die Abdichtung des Führungs- und Sitzkörpers 15 gegenüber dem Gehäuse 11 kann über eine Verspannung bzw. Klemmung und/oder über ein als O-Ring ausgebildetes Dichtungselement 26 erfolgen.

[0043] In Fig. 3 ist eine Hubeinstellung für den Hub des Ventilstößels 12 möglich. Während in Fig. 1 und 2 der Führungs- und Sitzkörper 15 am Gehäuse 11 verklemmt ist, ist in Fig. 3 der Führungs- und Sitzkörper 15 mit dem Gehäuse 11 verschraubt. Ferner ist es alternativ möglich, den Führungs- und Sitzkörper 15 mit dem Gehäuse 11 durch Verschweißen zu verbinden.

[0044] Der erfindungsgemäße Kraftstoffinjektor 10 verfügt über einen einfachen Aufbau und kann kostengünstig hergestellt werden. Er stellt bei geringem Bauraumbedarf einen großen Strömungsquerschnitt für den Kraftstoff bereit. Vorzugsweise ist der Kraftstoffinjektor 10 ein Kraftstoffinjektor für gasförmigen Kraftstoff.

Bezugszeichenliste



[0045] 
10
Kraftstoffinjektor
11
Gehäuse
12
Ventilstößel
13
Ventilkörper
14
Ventilsitz
15
Führungs- und Sitzkörper
15a
Führungsabschnitt
15b
Sitzabschnitt
15c
Zwischenabschnitt
15d
Vorsprung
16
Ausnehmung
17
Ausnehmung
18
Ringraum
19
Ringraum
20
Überwurfmutter
21
Innengewinde
22
Außengewinde
23
Strahlkappe
23a
Bund
24
Außengewinde
25
Innengewinde
26
Dichtungselement



Ansprüche

1. Kraftstoffinjektor (10) für eine Brennkraftmaschine, der dazu ausgebildet ist, einem Zylinder der Brennkraftmaschine Kraftstoff zuzuführen,

mit einem Gehäuse (11), über welches der Kraftstoffinjektor an der Brennkraftmaschine montierbar ist,

mit einem mit einem Ventilsitz (14) zusammenwirkenden, an einem Ventilstößel (12) angreifenden Ventilkörper (13), der zum Freigeben einer Kraftstoffströmung in Richtung weg vom Gehäuse (11) oder bezogen auf das Gehäuse (11) in Richtung nach außen verlagerbar ist,

mit einem einen Führungsabschnitt (15a) und einen Sitzabschnitt (15b) aufweisenden Führungs- und Sitzkörper (15), der am Gehäuse (11) montiert ist,

wobei der Führungsabschnitt (15a) des Führungs- und Sitzkörpers (15) den Ventilstößel (12) führt,

wobei der Sitzabschnitt (15b) des Führungs- und Sitzkörpers (15) den Ventilsitz (14) bereitstellt,

wobei der Führungsabschnitt (15a) des Führungs- und Sitzkörpers (15) von Kraftstoff umströmbar ist,

wobei der Sitzabschnitt (15b) des Führungs- und Sitzkörpers (15) von dem Kraftstoff durchströmbar ist,

wobei zwischen dem Führungsabschnitt (15a) und dem Sitzabschnitt (15b) ein Zwischenabschnitt (15c) des Führungs- und Sitzkörpers (15) mit mindestens einer Ausnehmung (17) ausgebildet ist, über die der Kraftstoff vom Führungsabschnitt (15a) in Richtung auf den Sitzabschnitt (15b) leitbar ist.


 
2. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1,
wobei der Führungs- und Sitzkörper (15) mit dem Führungsabschnitt (15a) in das Gehäuse (11) hineinragt.
 
3. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1 oder 2,
wobei der Führungs- und Sitzkörper (15) mit dem Zwischenabschnitt (15c) in das Gehäuse (11) hineinragt.
 
4. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1, 2 oder 3,
wobei der Führungs- und Sitzkörper (15) mit dem Sitzabschnitt (15b) aus dem Gehäuse (11) herausragt.
 
5. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
mit einer Strahlkappe (23), welche den Sitzabschnitt (15b) radial außen zumindest abschnittsweise umschließt.
 
6. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
mit einer mit dem Gehäuse (11) verschraubten Überwurfmutter (20), welche den Führungs- und Sitzkörper (15) am Gehäuse (11) hält oder klemmt.
 
7. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei der Führungs- und Sitzkörper (15) mit dem Gehäuse (11) verschraubt ist, wobei über die Einschraubtiefe des Führungs- und Sitzkörpers (15) in das Gehäuse (11) ein Hub des Ventilstößels (15) einstellbar ist.
 
8. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei der Führungs- und Sitzkörper (15) gegenüber dem Gehäuse (11) abgedichtet ist.
 
9. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei der Führungs- und Sitzkörper (15) einstückig oder monolithisch ausgebildet ist.
 
10. Brennkraftmaschine,

mit Zylindern,

wobei jeder Zylinder einen Kraftstoffinjektor (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 aufweist.


 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht