[0001] Die Erfindung betrifft einen Kraftstoffinjektor einer Brennkraftmaschine. Des Weiteren
betrifft die Erfindung eine Brennkraftmaschine.
[0002] Die hier vorliegende Erfindung betrifft insbesondere den Bereich sogenannter Großmotoren
bzw. Großbrennkraftmaschinen, deren Zylinder Kolbendurchmesser von mindestens 140
mm, insbesondere von mindestens 175 mm, aufweisen. Bei solchen Großbrennkraftmaschinen
handelt es sich zum Beispiel um Schiffsmotoren.
[0003] Aus der Praxis sind als Gasmotoren, Flüssigkraftstoffmotoren oder als Dual-Fuel-Motoren
ausgebildete Großbrennkraftmaschinen bekannt. In Flüssigkraftstoffbrennkraftmaschinen
wird ein flüssiger Kraftstoff, wie zum Beispiel ein Dieselkraftstoff verbrannt. In
Gasbrennkraftmaschinen wird ein gasförmiger Kraftstoff, wie zum Beispiel Erdgas verbrannt.
In Dual-Fuel-Motoren kann in einem ersten Betriebsmodus ein Flüssigkraftstoff und
in einem zweiten Betriebsmodus ein gasförmiger Kraftstoff verbrannt werden.
[0004] Um Zylindern der Brennkraftmaschine den Kraftstoff zuzuführen, verfügen Brennkraftmaschinen
über Kraftstoffinjektoren. Über einen Kraftstoffinjektor kann der Kraftstoff direkt
in einen Brennraum bzw. eine Brennkammer eines Zylinders oder in eine mit dem Brennraum
bzw. der Brennkammer zusammenwirkende Vorkammer des Zylinders oder auch in ein zum
Zylinder führendes Saugrohr eingebracht werden.
[0005] Kraftstoffinjektoren verfügen über ein Gehäuse, über welches der jeweilige Kraftstoffinjektor
an einer Brennkraftmaschine montierbar ist. Ferner verfügen Kraftstoffinjektoren über
einen an einem Ventilstößel angreifenden Ventilkörper, der mit einem Ventilsitz zusammenwirkt.
Abhängig von der Relativstellung zwischen Ventilkörper und Ventilsitz ist eine Kraftstoffströmung
entweder freigegeben oder versperrt.
[0006] Bei Kraftstoffinjektoren unterscheidet man prinzipiell zwischen Kraftstoffinjektoren
mit einem nach außen öffnenden Ventilkörper oder einem nach innen öffnenden Ventilkörper.
Bei einem Kraftstoffinjektor mit einem nach außen öffnenden Ventilkörper ist der Ventilkörper
zum Freigeben einer Kraftstoffströmung in einer Richtung weg vom Gehäuse oder bezogen
auf das Gehäuse in Richtung nach außen verlagerbar. Bei einem Kraftstoffinjektor mit
einem nach innen öffnenden Ventilkörper ist hingegen der Ventilkörper zum Freigeben
der Kraftstoffströmung bezogen auf das Gehäuse in Richtung nach innen in das Gehäuse
hinein verlagerbar. Die Erfindung betrifft einen Kraftstoffinjektor mit einem zum
Freigeben der Kraftstoffströmung nach außen öffnenden Ventilkörper.
[0007] Es besteht Bedarf an einem Kraftstoffinjektor mit einem nach außen öffnenden Ventilkörper,
der in einem geöffneten Zustand bei geringem Bauraumbedarf einen möglichst großen
Strömungsquerschnitt für den Kraftstoff bereitstellt.
[0008] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen neuartigen
Kraftstoffinjektor einer Brennkraftmaschine und eine Brennkraftmaschine mit einem
solchen Kraftstoffinjektor zu schaffen.
[0009] Diese Aufgabe wird durch einen Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1 gelöst.
[0010] Der Kraftstoffinjektor weist ein Gehäuse auf, über welches der Kraftstoffinjektor
an der Brennkraftmaschine montierbar ist. Der Kraftstoffinjektor weist ferner einen
mit einem Ventilsitz zusammenwirkenden, an einem Ventilstößel angreifenden Ventilkörper
auf, der zum Freigeben einer Kraftstoffströmung in Richtung weg vom Gehäuse oder bezogen
auf das Gehäuse in Richtung nach außen verlagerbar ist. Der Kraftstoffinjektor weist
ferner einen Führungs- und Sitzkörper auf, der einen Führungsabschnitt und einen Sitzabschnitt
aufweist und der am Gehäuse montiert ist. Der Führungsabschnitt des Führungs- und
Sitzkörpers führt den Ventilstößel. Der Sitzabschnitt des Führungs- und Sitzkörpers
stellt den Ventilsitz bereit. Der Führungsabschnitt des Führungs- und Sitzkörpers
ist von Kraftstoff umströmbar. Der Sitzabschnitt ist des Führungs- und Sitzkörpers
von dem Kraftstoff durchströmbar ist. Zwischen dem Führungsabschnitt und dem Sitzabschnitt
ist ein Zwischenabschnitt des Führungs- und Sitzkörpers mit mindestens einer Ausnehmung
ausgebildet, über die der Kraftstoff vom Führungsabschnitt in Richtung auf den Sitzabschnitt
leitbar ist.
[0011] Der erfindungsgemäße Kraftstoffinjektor stellt bei minimalen Bauraumbedarf einen
großen Strömungsquerschnitt für Kraftstoff bereit. Insbesondere reicht zur Bereitstellung
eines großen Strömungsquerschnitts ein relativ kleiner Außendurchmesser des Kraftstoffinjektors
insbesondere in einem Bereich unterhalb des Führungsabschnitts oder in Strömungsrichtung
des Kraftstoffs gesehen stromabwärts des Führungsabschnitts aus. Die Führungsfunktion
für den Ventilstößel sowie die Ventilsitzfunktion für den am Ventilstößel angreifenden
Ventilkörper werden beide vom Führungs- und Sitzkörper bereitgestellt, der vorzugsweise
einstückig oder monolithisch ist. Dies ermöglicht einerseits einen einfachen Aufbau
des Kraftstoffinjektors, andererseits kann eine präzise Form- und Lage-Tolerierung
des Führungsabschnitts und des Sitzabschnitts zueinander bei der Fertigung erzielt
werden, der Führungsabschnitt und der Sitzabschnitt an demselben Bauteil, nämlich
am Führungs- und Sitzkörper, ausgebildet sind. Da der Führungs- und Sitzkörper gegenüber
dem Gehäuse als separate Baugruppe ausgeführt ist, die am Gehäuse montiert ist, können
das Gehäuse sowie der Führungs- und Sitzkörper im Hinblick auf die von denselben bereitzustellenden
Funktionen unabhängig voneinander ausgelegt werden.
[0012] Vorzugsweise ragt der Führungs- und Sitzkörper mit dem Führungsabschnitt in das Gehäuse
hinein. Dies ist zur Bereitstellung einer einfachen, kompakten Bauform unter Bereitstellung
eines möglichst großen Strömungsquerschnitts bevorzugt.
[0013] Vorzugsweise ragt der Führungs- und Sitzkörper mit dem Zwischenabschnitt in das Gehäuse
hinein. Auch dies ist zur Bereitstellung einer kompakten, einfachen Bauform unter
Bereitstellung eines möglichst großen Strömungsquerschnitts bevorzugt.
[0014] Vorzugsweise ragt der Führungs- und Sitzkörper mit dem Sitzabschnitt aus dem Gehäuse
heraus. Auch dies dient der Bereitstellung einer einfachen und kompakten Bauform sowie
eines möglichst großen Strömungsquerschnitts.
[0015] Vorzugsweise weist der Kraftstoffinjektor eine Strahlkappe auf, welche den Sitzabschnitt
radial außen zumindest abschnittsweise umschließt. Über die Strahlkappe kann eine
Kraftstoffströmung gezielt beeinflusst werden.
[0016] Vorzugsweise ist mit dem Gehäuse eine Überwurfmutter verschraubt, welche den Führungs-
und Sitzkörper am Gehäuse hält oder klemmt. Dies erlaubt eine einfache Befestigung
des Führungs- und Sitzkörpers am Gehäuse.
[0017] Vorzugsweise ist der Führungs- und Sitzkörper mit dem Gehäuse verschraubt, wobei
über die Einschraubtiefe des Führungs- und Sitzkörpers in das Gehäuse ein Hub des
Ventilstößels einstellbar ist. Hierdurch ist es möglich, den Hub des Ventilstößels
und damit eine Kraftstoffströmung bei vom Ventilsitz abgehobenem Ventilkörper gezielt
einzustellen.
[0018] Die erfindungsgemäße Brennkraftmaschine ist in Anspruch 10 definiert.
[0019] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf
beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1:
- einen schematisierten Querschnitt durch einen ersten erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektor
einer Brennkraftmaschine;
- Fig. 2
- einen schematisierten Querschnitt durch einen zweiten erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektor
einer Brennkraftmaschine;
- Fig. 3
- einen schematisierten Querschnitt durch einen dritten erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektor
einer Brennkraftmaschine.
[0020] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Kraftstoffinjektors 10 für eine Brennkraftmaschine. Beim Kraftstoffinjektor 10 kann
es sich sowohl um einen Kraftstoffinjektor für flüssigen Kraftstoff als auch um einen
Kraftstoffinjektor für gasförmigen Kraftstoff handeln.
[0021] Der Kraftstoffinjektor 10 ist ausgebildet, um einem Zylinder der Brennkraftmaschine
Kraftstoff zuzuführen, und zwar entweder direkt in eine Brennkammer des Zylinders
oder in eine mit der Brennkammer zusammenwirkende Vorkammer des Zylinders oder in
ein zur Brennkammer des Zylinders führendes Rohr der Brennkraftmaschine, welches auch
Verbrennungsluft zum Zylinder führt.
[0022] Der Kraftstoffinjektor 10 verfügt über ein Gehäuse 11. Über das Gehäuse 11 kann der
Kraftstoffinjektor 10 an der Brennkraftmaschine, so zum Beispiel im Bereich eines
Zylinderkopfs oder eines Zylinderkopfdeckels, montiert werden.
[0023] Der Kraftstoffinjektor 10 verfügt weiterhin über einen Ventilstößel 12, der einen
Ventilkörper 13 trägt. Der Ventilstößel 12 kann direkt magnetisch aktuiert sein. Der
Ventilkörper 13 wirkt mit einem Ventilsitz 14 zusammen. Dann, wenn der Ventilkörper
13 am Ventilsitz 14 anliegt, lässt der Kraftstoffinjektor 10 keine Kraftstoffströmung
zu. Ist hingegen der Ventilkörper 13 vom Ventilsitz 14 abgehoben, so gibt der Kraftstoffinjektor
eine Kraftstoffströmung frei.
[0024] Der Kraftstoffinjektor 10 verfügt weiterhin über einen Führungs- und Sitzkörper 15
mit einem Führungsabschnitt 15a für den Ventilstößel 12 und einem den Ventilsitz 14
bereitstellenden Sitzabschnitt 15b. Dieser Führungs- und Sitzkörper 15 ist gegenüber
dem Gehäuse 11 als separate, einstückige oder monolithische Baugruppe ausgeführt und
am Gehäuse 11 montiert.
[0025] Wie bereits ausgeführt, führt der Führungsabschnitt 15a des Führungs- und Sitzkörpers
15 den Ventilstößel 12, wobei hierzu der Ventilstößel 12 eine Ausnehmung 16 im Führungsabschnitt
15a durchdringt. Der Sitzabschnitt 15b des Führungs- und Sitzkörpers 15 stellt den
Ventilsitz 14 für den Ventilkörper 13 bereit.
[0026] Der Führungsabschnitt 15a des Führungs- und Sitzkörpers 15 ist von Kraftstoff umströmbar.
Der Sitzabschnitt 15b des Führungs- und Sitzkörpers 15 ist hingegen von dem Kraftstoff
durchströmbar. Ist demnach der Ventilkörper 13 vom Ventilsitz 14 abgehoben und gibt
der Kraftstoffinjektor 10 eine Kraftstoffströmung frei, so umströmt der Kraftstoff
den Führungsabschnitt 15a und durchströmt den Sitzabschnitt 15b des Führungs- und
Sitzkörpers 15.
[0027] Zwischen dem Führungsabschnitt 15a und dem Sitzabschnitt 15b ist ein Zwischenabschnitt
15c des Führungs- und Sitzkörpers ausgebildet. In diesen Zwischenabschnitt 15c ist
mindestens eine Ausnehmung 17 eingebracht, die von Kraftstoff durchströmbar ist, damit
der Kraftstoff bei geöffnetem Kraftstoffinjektor 10 ausgehend vom umströmten Führungsabschnitt
15b in den durchströmten Sitzabschnitt 15b überströmen kann.
[0028] Die Ausnehmungen 17 im Zwischenabschnitt 15c des Führungs- und Sitzkörpers 15 dienen
demnach der Leitung bzw. Führung des Kraftstoffs ausgehend vom Führungsabschnitt 15a
in Richtung auf den Sitzabschnitt 15b bei geöffnetem Kraftstoffinjektor 10.
[0029] Der Führungs- und Sitzkörper 15 ragt mit seinem Führungsabschnitt 15a in das Gehäuse
11 hinein. Zwischen dem Gehäuse 11 und dem Führungsabschnitt 15a ist ein Ringraum
18 ausgebildet, welcher bei geöffnetem Kraftstoffinjektor 10 von Kraftstoff durchströmt
ist, wobei dieser den Ringraum 18 durchströmende Kraftstoff den Führungsabschnitt
15a außen umströmt.
[0030] Ferner ragt im gezeigten Ausführungsbeispiel auch der Zwischenabschnitt 15c des Führungs-
und Sitzkörpers 15 in das Gehäuse 11 zumindest abschnittsweise hinein. Der Sitzabschnitt
15b hingegen ragt aus dem Gehäuse 11 des Kraftstoffinjektors 10 hinaus, und zwar in
Fig. 1 derart, dass Ventilsitz 14 außerhalb des Gehäuses 11 positioniert ist.
[0031] Der Ventilstößel 12 durchdringt nicht nur den Führungsabschnitt 15a, sondern auch
den Sitzabschnitt 15b des Führungs- und Sitzkörpers 15, wobei zwischen dem Ventilstößel
12 und dem Sitzabschnitt 15b ein Ringraum 19 ausgebildet ist, der bei geöffnetem Kraftstoffinjektor
10 von Kraftstoff durchströmt ist. Der den Ringraum 19 durchströmende Kraftstoff durchströmt
ebenfalls den Sitzabschnitt 15b und umströmt abschnittsweise den Ventilstößel 12,
nämlich denjenigen Abschnitt des Ventilstößels 12, der sich innerhalb des Sitzabschnitts
15b des Führungs- und Sitzkörpers 15 erstreckt.
[0032] Die Ringräume 18 und 19 sind über die Ausnehmungen 17 gekoppelt.
[0033] Insbesondere ist vorgesehen, dass sich die Strömungsquerschnitte für den Kraftstoff
in Richtung auf den Ventilsitz 14 sukzessive verkleinern. So wird der Strömungsquerschnitt
für den Kraftstoff im Bereich des Führungsabschnitts 15a durch einen Außendurchmesser
des Führungsabschnitts 15a und einen Innendurchmesser des Gehäuses 11 definiert. Der
Strömungsquerschnitt im Bereich der Ausnehmungen 17 des Zwischenabschnitts 15c des
Führungs- und Sitzkörpers 15 wird durch den Durchmesser und die Anzahl der Ausnehmungen
17 bestimmt. Der Strömungsquerschnitt im Bereich des Sitzabschnitts 15 wird durch
den Innendurchmesser des Sitzabschnitts 15 und einen Außendurchmesser des Ventilstößels
12 bestimmt. Dann, wenn sich die Strömungsquerschnitte in Strömungsrichtung des Kraftstoffs
sukzessive verkleinern, können Druckverluste reduziert werden.
[0034] In Fig. 1 weist der Kraftstoffinjektor 10 weiterhin eine Überwurfmutter 20 auf. Die
Überwurfmutter 20 verfügt über ein Innengewinde 21, welches mit einem Außengewinde
22 des Gehäuses 11 zusammenwirkt. Zur Befestigung des Führungs- und Sitzkörpers 15
am Gehäuse 11 klemmt die Überwurfmutter 20 einen nach radial außen gerichteten Vorsprung
15d des Führungs- und Sitzkörpers 15, der zwischen dem Zwischenabschnitt 15c und dem
Sitzabschnitt 15b ausgebildet ist, zwischen dem Gehäuse 11 und der Überwurfmutter
20. Über diese Klemmung kann eine Dichtfunktion zwischen dem Führungs- und Sitzkörper
15 und dem Gehäuse 11 bereitgestellt werden.
[0035] Gehäuse 11 und Führungs- und Sitzkörper 15 sind vorzugsweise aus einem metallischen
Werkstoff gefertigt, wobei dann in Fig. 1 der Führungs- und Sitzkörper 15 gegenüber
dem Gehäuse 11 metallisch dichtend verspannt bzw. geklemmt ist.
[0036] Der umlaufende Vorsprung 15d des Führungs- und Sitzkörpers 15 beschränkt weiterhin
die Einführtiefe des Führungs- und Sitzkörpers 15 in das Gehäuse 11.
[0037] Fig. 2 zeigt eine Weiterbildung des Kraftstoffinjektors 10 der Fig. 1, wobei der
Kraftstoffinjektor 10 der Fig. 2 zusätzlich eine Strahlkappe 23 aufweist. Die Strahlkappe
23 umgibt den Sitzabschnitt 15b des Führungs- und Sitzkörpers 15 radial außen zumindest
abschnittsweise und steht gegenüber dem Ventilsitz 14 vor. Über einen solche Strahlkappe
23 kann der über den Ventilsitz 14 strömende Kraftstoffstrahl geformt und gezielt
beeinflusst werden.
[0038] Gemäß Fig. 2 ist ein umlaufender Bund 23a der Strahlkappe 23 ebenso wie der Führungs-
und Sitzkörper 15 mithilfe der Überwurfmutter 20 zwischen Überwurfmutter 20 und Gehäuse
11 geklemmt bzw. verspannt. Der umlaufende Bund 23a der Strahlkappe 23 ist dabei zwischen
dem umlaufenden Vorsprung 15d des Führungs- und Sitzkörpers 15 und der Überwurfmutter
20 positioniert, und zwar in Verlagerungsrichtung des Ventilstößels 12 gesehen.
[0039] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass der Ventilkörper 13 sowie der Ventilstößel
12 beim Öffnen des Kraftstoffinjektors 10, also beim Abheben des Ventilkörpers 13
vom Ventilsitz 14, nach außen öffnet, also vom Gehäuse 11 wegbewegt wird. Der Kraftstoffinjektor
10 ist demnach ein Kraftstoffinjektor mit einem nach außen öffnenden Ventilkörper
13.
[0040] Fig. 3 zeigt eine Weiterbildung des Kraftstoffinjektors 10, bei welcher der Führungs-
und Sitzkörper 15 mit dem Gehäuse 11 verschraubt ist. So weist der Führungs- und Sitzkörper
15 ein Außengewinde 24 auf, welches mit einem Innengewinde 25 des Gehäuses 11 zusammenwirkt.
Über die Einschraubtiefe des Führungs- und Sitzkörpers 15 in das Gehäuse 11 kann ein
Hub des Ventilstößels 12 eingestellt werden.
[0041] In Fig. 3 erfolgt die Abdichtung des Führungs- und Sitzkörpers 15 gegenüber dem Gehäuse
11 über ein als O-Ring ausgebildetes Dichtungselement 26. Dieses ist in einer Nut
des Führungs- und Sitzkörpers 15 angeordnet.
[0042] Der erfindungsgemäße Kraftstoffinjektor 10 erlaubt bei geringem Bauraumbedarf, insbesondere
bei kleinem Außendurchmesser insbesondere in einem Bereich unterhalb oder in Strömungsrichtung
des Kraftstoffs gesehen stromabwärts des Führungsabschnitts 15a, die Bereitstellung
eines großen Strömungsquerschnitts für den Kraftstoff. Zentrale Baugruppe des Kraftstoffinjektors
10 ist dabei der Führungs- und Sitzkörper 15, der den von Kraftstoff umströmten Führungsabschnitt
15a und den von Kraftstoff durchströmten Sitzabschnitt 15b aufweist. Über die Ausnehmungen
17 im Zwischenabschnitt 15c kann der Kraftstoff ausgehend vom Führungsabschnitt 15a
in den Bereich des Sitzabschnitts 15b überströmen. Die Abdichtung des Führungs- und
Sitzkörpers 15 gegenüber dem Gehäuse 11 kann über eine Verspannung bzw. Klemmung und/oder
über ein als O-Ring ausgebildetes Dichtungselement 26 erfolgen.
[0043] In Fig. 3 ist eine Hubeinstellung für den Hub des Ventilstößels 12 möglich. Während
in Fig. 1 und 2 der Führungs- und Sitzkörper 15 am Gehäuse 11 verklemmt ist, ist in
Fig. 3 der Führungs- und Sitzkörper 15 mit dem Gehäuse 11 verschraubt. Ferner ist
es alternativ möglich, den Führungs- und Sitzkörper 15 mit dem Gehäuse 11 durch Verschweißen
zu verbinden.
[0044] Der erfindungsgemäße Kraftstoffinjektor 10 verfügt über einen einfachen Aufbau und
kann kostengünstig hergestellt werden. Er stellt bei geringem Bauraumbedarf einen
großen Strömungsquerschnitt für den Kraftstoff bereit. Vorzugsweise ist der Kraftstoffinjektor
10 ein Kraftstoffinjektor für gasförmigen Kraftstoff.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 10
- Kraftstoffinjektor
- 11
- Gehäuse
- 12
- Ventilstößel
- 13
- Ventilkörper
- 14
- Ventilsitz
- 15
- Führungs- und Sitzkörper
- 15a
- Führungsabschnitt
- 15b
- Sitzabschnitt
- 15c
- Zwischenabschnitt
- 15d
- Vorsprung
- 16
- Ausnehmung
- 17
- Ausnehmung
- 18
- Ringraum
- 19
- Ringraum
- 20
- Überwurfmutter
- 21
- Innengewinde
- 22
- Außengewinde
- 23
- Strahlkappe
- 23a
- Bund
- 24
- Außengewinde
- 25
- Innengewinde
- 26
- Dichtungselement
1. Kraftstoffinjektor (10) für eine Brennkraftmaschine, der dazu ausgebildet ist, einem
Zylinder der Brennkraftmaschine Kraftstoff zuzuführen,
mit einem Gehäuse (11), über welches der Kraftstoffinjektor an der Brennkraftmaschine
montierbar ist,
mit einem mit einem Ventilsitz (14) zusammenwirkenden, an einem Ventilstößel (12)
angreifenden Ventilkörper (13), der zum Freigeben einer Kraftstoffströmung in Richtung
weg vom Gehäuse (11) oder bezogen auf das Gehäuse (11) in Richtung nach außen verlagerbar
ist,
mit einem einen Führungsabschnitt (15a) und einen Sitzabschnitt (15b) aufweisenden
Führungs- und Sitzkörper (15), der am Gehäuse (11) montiert ist,
wobei der Führungsabschnitt (15a) des Führungs- und Sitzkörpers (15) den Ventilstößel
(12) führt,
wobei der Sitzabschnitt (15b) des Führungs- und Sitzkörpers (15) den Ventilsitz (14)
bereitstellt,
wobei der Führungsabschnitt (15a) des Führungs- und Sitzkörpers (15) von Kraftstoff
umströmbar ist,
wobei der Sitzabschnitt (15b) des Führungs- und Sitzkörpers (15) von dem Kraftstoff
durchströmbar ist,
wobei zwischen dem Führungsabschnitt (15a) und dem Sitzabschnitt (15b) ein Zwischenabschnitt
(15c) des Führungs- und Sitzkörpers (15) mit mindestens einer Ausnehmung (17) ausgebildet
ist, über die der Kraftstoff vom Führungsabschnitt (15a) in Richtung auf den Sitzabschnitt
(15b) leitbar ist.
2. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1,
wobei der Führungs- und Sitzkörper (15) mit dem Führungsabschnitt (15a) in das Gehäuse
(11) hineinragt.
3. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1 oder 2,
wobei der Führungs- und Sitzkörper (15) mit dem Zwischenabschnitt (15c) in das Gehäuse
(11) hineinragt.
4. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1, 2 oder 3,
wobei der Führungs- und Sitzkörper (15) mit dem Sitzabschnitt (15b) aus dem Gehäuse
(11) herausragt.
5. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
mit einer Strahlkappe (23), welche den Sitzabschnitt (15b) radial außen zumindest
abschnittsweise umschließt.
6. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
mit einer mit dem Gehäuse (11) verschraubten Überwurfmutter (20), welche den Führungs-
und Sitzkörper (15) am Gehäuse (11) hält oder klemmt.
7. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei der Führungs- und Sitzkörper (15) mit dem Gehäuse (11) verschraubt ist, wobei
über die Einschraubtiefe des Führungs- und Sitzkörpers (15) in das Gehäuse (11) ein
Hub des Ventilstößels (15) einstellbar ist.
8. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei der Führungs- und Sitzkörper (15) gegenüber dem Gehäuse (11) abgedichtet ist.
9. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei der Führungs- und Sitzkörper (15) einstückig oder monolithisch ausgebildet ist.
10. Brennkraftmaschine,
mit Zylindern,
wobei jeder Zylinder einen Kraftstoffinjektor (10) nach einem der Ansprüche 1 bis
9 aufweist.