[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Karosseriearbeitsplatz zur Bearbeitung von
Fahrzeugkarosserien mit Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
[0002] Karosseriearbeitsplätze zur Bearbeitung von Fahrzeugkarosserien sind aus dem Stand
der Technik bekannt, bspw. aus
DE 10 2017 105 292 A1. Mit einem solchen Karosseriearbeitsplatz ist eine Bearbeitung von Fahrzeugkarosserien
mit Materialmix, bspw. von Karosserien mit Aluminium, Stahl und Karbonfaserverbundwerkstoffen
möglich. Allerdings besteht in Sachen Sicherheit und Gesundheit der an und in einem
solchen Karosseriearbeitsplatz tätigen Mitarbeitenden Optimierungspotential.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Karosseriearbeitsplatz anzugeben,
bei dem die Sicherheit und die Gesundheit der Mitarbeitenden in höchstem Maße gewährleistet
sind.
[0004] Der Karosseriearbeitsplatz ist zur Bearbeitung von Fahrzeugkarosserien von Fahrzeugen
bzw. Kraftfahrzeugen eingerichtet und/oder bestimmt. Der Karosseriearbeitsplatz weist
einen Arbeitsraum auf, der wiederum einen Fahrzeugstellplatz aufweist. Auf dem Fahrzeugstellplatz
kann das zu bearbeitende Fahrzeug abgestellt werden.
[0005] Der Karosseriearbeitsplatz weist außerdem eine seitliche Abtrennung zur Abtrennung
des Arbeitsraums von der Umgebung auf. Zudem weist der Karosseriearbeitsplatz einen
Boden bzw. eine Bodenfläche auf, der bzw. die den Arbeitsraum entlang der Schwerkraftrichtung
nach unten begrenzt.
[0006] Der Karosseriearbeitsplatz zeichnet sich dadurch aus, dass im Arbeitsraum eine Überwachungseinrichtung
zur Überwachung des Arbeitsraums angeordnet ist. Die Überwachungseinrichtung weist
eine Staub- und Rauchdetektionseinheit zur Detektion von Staub und Rauch im Arbeitsraum
auf. Alternativ oder ergänzend weist die Überwachungseinrichtung eine Gasdetektionseinheit
zur Detektion von (definierten) Gasen im Arbeitsraum auf.
[0007] Damit ist eine Arbeitsplatzüberwachung hinsichtlich Staub und Rauch bzw. Gas realisiert,
die dazu beiträgt, im Arbeitsraum möglichst sichere und gesunde Umgebungsbedingungen
bereitzustellen (Schutz der Mitarbeitenden). Durch die Überwachung kann zudem vermieden
werden, dass im Arbeitsraum ein explosionsfähiges Gemisch ("EX-Zone") entsteht. Mit
dem Karosseriearbeitsplatz kann nicht nur eine Bearbeitung von klassischen Karosserien
(Stahl bzw. Blech) erfolgen, sondern auch von Mischbauweisen wie Karosserien mit Aluminium,
Stahl und/oder Karbonfaserverbundwerkstoffen ("Multi-Mix-Karosseriearbeitsplatz").
Mittels der Staub- und Rauchdetektionseinheit können Staub und Rauch erkannt und deren
Konzentration ermittelt werden.
[0008] Die Gasdetektionseinheit bzw. deren Gassensor kann eine Vielzahl unterschiedlicher
Gase und deren Konzentrationen erfassen. Die Gasdetektionseinheit bzw. deren Gassensor
ist insbesondere dazu eingerichtet, Zyanid, Benzol, Hydrogen (Wasserstoff) und Batterieflüssigkeit
(definierte Gase) zu erkennen. Mit anderen Worten ist die Gasdetektionseinheit bzw.
der Gassensor dazu eingerichtet, mehrere der o.g. Gase, insbesondere deren Gaskonzentration,
zu erfassen. Alternativ oder ergänzend kann die Gasdetektionseinheit einen gesonderten
Wasserstoffsensor aufweisen (gezielte Erfassung von Wasserstoff bzw. Wasserstoffkonzentration).
Mit dem vorgeschlagenen Karosseriearbeitsplatz können nicht nur Karosserien klassischer
Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotor als Antriebseinheit, sondern auch Karosserien
von Hybridelektrokraftfahrzeugen (HEV), Plugin-Hybriden (PHEV), Brennstoffzellenfahrzeugen
(FCHV) und batterieelektrischen Fahrzeuge (BEV) sicher bearbeitet werden.
[0009] Bei der Karosserie bzw. Fahrzeugkarosserie kann es sich bspw. um die Karosserie eines
PKW handeln, der eine der oben genannten Antriebseinheiten aufweisen kann.
[0010] Die seitliche Abtrennung kann als ein in einer vorzugsweise umlaufenden Führung (Schiene)
geführter Vorhang oder als Türen/Faltwände ausgebildet sein, mittels dem/denen der
Arbeitsraum zu mehreren oder allen Seiten hin, insbesondere zu vier Seiten hin, von
der Umgebung abtrennbar ist. Die seitliche Abtrennung kann aus feuerfestem Material
ausgebildet sein. Vorzugsweise kann die seitliche Abtrennung bis zum Boden reichen
bzw. auf dem Boden aufliegen, so dass die seitlich Abtrennung am Boden weitgehend
gasdicht sind. Vorzugsweise ist die seitliche Abtrennung nachgiebig (nicht druckdicht),
so dass bspw. im Falle von plötzlich entstehendem Überdruck im Arbeitsraum keine Druck-Reflektionen
an der seitlichen Abtrennung entstehen.
[0011] Mit dem Fahrzeugstellplatz ist der Platz im Arbeitsraum gemeint, auf dem das jeweilige
Fahrzeug abgestellt werden kann. Ist die zu bearbeitende Karosserie eine Kraftfahrzeugkarosserie,
so handelt es sich bei dem Platz um einen Kraftfahrzeugabstellplatz, insbesondere
für einen PKW.
[0012] Eine Bearbeitung der Karosserien bzw. Kraftfahrzeugkarosserien im Arbeitsraum kann
bspw. ein Reinigen, Schleifen, Schweißen, Spachteln und/oder Ausbeulen umfassen.
[0013] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann die Überwachungseinrichtung weiter
eine Wärmebildkamera zur Erfassung von Infrarotstrahlung im Arbeitsraum aufweisen.
Dies trägt zu vergleichsweise hoher Sicherheit bei, da entstehende Schäden oder Brände,
bspw. ein entstehender Brand eines Kraftfahrzeugs mit Verbrennungsmotor oder eines
batterieelektrischen Fahrzeugs (z.B. ein entstehender Batteriebrand) frühzeitig erkennbar
sind. Somit können frühzeitig Gegenmaßnahmen getroffen und Mitarbeitende evakuiert
werden.
[0014] Vorzugsweise kann die Wärmebildkamera dazu eingerichtet sein, Live-Bilder (herkömmliches
Videosignal) und Wärmebilder zu erfassen und/oder zu übertragen. Dies erleichtert
einem Mitarbeitenden eine Einschätzung der aktuellen Situation im Arbeitsraum. Die
Wärmebildkamera ist vorzugsweise dazu eingerichtet, gleichzeitig oder nacheinander
Live-Bilder und Wärmebilder zu übertragen.
[0015] In vorteilhafter Weise kann die Wärmebildkamera auf dem Fahrzeugstellplatz derart
am Boden montiert oder alternativ mittels einer Halteeinrichtung, bspw. einem verfahrbaren
Trolley, gehalten und derart auf dem Fahrzeugstellplatz positionierbar sein, dass
der Unterboden eines auf dem Fahrzeugstellplatz befindlichen Fahrzeugs (bspw. mit
einer der oben genannten Antriebseinheiten) zumindest abschnittsweise erfassbar oder
erfasst ist. Mit anderen Worten ist der Erfassungsbereich der Wärmebildkamera auf
den Unterboden bzw. einen Abschnitt des Unterbodens eines auf dem Fahrzeugstellplatz
befindlichen Fahrzeugs ausrichtbar oder ausgerichtet. Somit kann das im Karosseriearbeitsplatz
zu bearbeitende Fahrzeug von unten überwacht werden, bspw. dort, wo bei einem BEV
dessen Traktionsbatterie sitzt. Bei Ausgestaltung mit einer Halteeinrichtung, bspw.
einem verfahrbaren Trolley (Rahmen mit Rollen), kann die Halteeinrichtung mit Wärmebildkamera
an der gewünschten Stelle unterhalb des Fahrzeugs positioniert werden. Der Trolley
kann eine, vorzugsweise schwenkbar, am Rahmen befestigte Positionierstange aufweisen.
Hiermit kann der Trolley durch einen Werker bequem und genau unter einem Fahrzeug
positioniert werden. Bei Montage der Wärmebildkamera am Boden kann die Wärmebildkamera
auf dem Boden montiert oder (teilweise oder vollständig) versenkt im Boden montiert
sein.
[0016] In zweckmäßiger Weise kann die Überwachungseinrichtung eine Überwachungskamera aufweisen,
die derart ausgerichtet ist, dass diese den Arbeitsraum erfasst. Hiermit kann eine
Arbeitsplatzüberwachung erfolgen, mittels der Sicherheit und Arbeitssicherheit erhöht
werden können. Die Überwachungskamera ist vorzugsweise als Videokamera bzw. TV-Kamera
ausgebildet. Die Überwachungskamera ist derart positioniert und/oder ausgerichtet,
dass der Arbeitsraum mit Fahrzeugstellplatz erfasst werden kann. Im Konkreten kann
die Überwachungskamera an einer gemeinsamen Tragestruktur der Staub- und/oder Rauchdetektionseinheit
und der Gasdetektionseinheit angeordnet und/oder befestigt sein. Alternativ hierzu
kann die Überwachungskamera an einem Rahmen, insbesondere einer Traverse des Rahmens,
angeordnet und/oder befestigt sein, an dem die seitliche Abtrennung befestigt ist.
[0017] Vorzugsweise kann die Überwachungseinrichtung eine weitere Wärmebildkamera zur Erfassung
von Infrarotstrahlung aufweisen, die derart ausgerichtet ist, dass diese den Arbeitsraum,
vorzugsweise den Arbeitsraum und dessen Umgebung, erfasst. Dadurch lässt sich eine
globale thermische Überwachung des Arbeitsplatzes, ggf. mit dessen Umgebung (und nicht
nur eine Überwachung von unterhalb des Fahrzeugs) realisieren. So können bspw. ein
durch Karosseriebearbeitung oben am Fahrzeug entstehender Temperaturanstieg (Hotspot)
erkannt und Gegenmaßnahmen ergriffen werden (bspw. auch zu einem Zeitpunkt, in dem
die Wärmebildkamera unterhalb des Fahrzeugs noch keine Unregelmäßigkeiten erkennt).
Erfasst die weitere Wärmebildkamera auch die Umgebung, so können auch Unregelmäßigkeiten
in der Umgebung des Arbeitsraums, bspw. an einem benachbarten Karosseriearbeitsplatz
erkannt werden. Die weitere Wärmebildkamera kann an einem Rahmen, insbesondere einer
Traverse des Rahmens, angeordnet und/oder befestigt sein, an dem die seitliche Abtrennung
befestigt ist.
[0018] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann die Überwachungseinrichtung eine elektronische
Auswerteinheit aufweisen, wobei die Staub- und Rauchdetektionseinheit, die Gasdetektionseinheit,
die Wärmebildkamera, die Überwachungskamera und/oder die weitere Wärmebildkamera drahtlos
oder drahtgebunden mit der Auswerteeinheit gekoppelt sind, so dass deren Messwerte
oder Signale an die Auswerteeinheit übertragen werden können. Somit kann mittels der
Auswerteeinheit eine zentrale Überwachung und Auswertung der eingehenden Messwerte
und Signale erfolgen. Dies trägt zu einem effizienten Betrieb bei, da lediglich eine
Auswerteeinheit vorhanden sein und konfiguriert werden muss und für die Detektionseinheiten
bzw. Kameras genutzt werden kann.
[0019] Im einfachsten Fall kann die Auswerteeinheit als elektronische Schaltung ausgebildet
sein, bspw. als Komparator. Bevorzugt ist die Auswerteeinheit jedoch als Computer
ausgebildet, der zumindest einen Prozessor, einen Speicher (ROM- und/der RAM-Speicher)
sowie Schnittstellen (Eingabe- und/oder Ausgabeschnittstellen) aufweist.
[0020] In vorteilhafter Weise kann die Auswerteeinheit dazu eingerichtet sein, zu prüfen,
ob die (an die Auswerteeinheit übertragenen) Messwerte oder Signale jeweils einen
definierten Schwellwert oder Gradienten überschreiten und bei Überschreiten des Schwellwerts
oder Gradienten jeweils ein Ausgangssignal und/oder eine Meldung, bspw. an einen Mitarbeitenden
des Karosseriearbeitsplatzes, ausgeben. Somit werden in die Auswerteeinheit eingehende
Messwerte bzw. Signale überwacht und beim Überschreiten eines Schwellwerts wird jeweils
ein Ausgangssignal oder eine Meldung ausgegeben, bspw. an den Mitarbeitenden. Somit
wird der Mitarbeitende unterstützt und kann dann, wenn ein Ausgangssignal oder eine
Meldung ergeht, absehen ob oder welche Maßnahmen bzw. Gegenmaßnahmen erforderlich
sind und ggf. die betreffenden Maßnahmen einleiten. Das Ausgangssignal und/oder die
Meldung kann über eine an die Auswerteeinheit angeschlossene Anzeigeeinrichtung (Komponente
der Überwachungseinrichtung), bspw. eine oder mehrere LEDs, ein Display oder einen
Monitor, erfolgen. Alternativ oder ergänzend kann ein an die Auswerteeinheit angeschlossener
Bildschirm zur Ausgabe von Kamerasignalen angeschlossen sein, an welchem die Kamerasignale
von Wärmebildkamera, Überwachungskamera und/oder weiterer Wärmebildkamera ausgegeben
wird. Der Bildschirm kann an einer gemeinsamen Tragestruktur der Staub- und/oder Rauchdetektionseinheit
und der Gasdetektionseinheit angeordnet und/oder befestigt sein.
[0021] In zweckmäßiger Weise kann in der Auswerteeinheit ein Katalog von Maßnahmen zur Reaktion
auf die sich im Arbeitsraum ändernden Umgebungsbedingungen ("Gegenmaßnahmen") gespeichert
sein und die Auswerteeinheit kann dazu eingerichtet sein, in Abhängigkeit von dem
überschrittenen Schwellwert oder Gradienten jeweils ein Ausgangssignal und/oder eine
Meldung mit zumindest einer geeigneten Maßnahme, bspw. an einen im Karosseriearbeitsplatz
Arbeitenden, auszugeben. Hiermit können frühzeitig Maßnahmen ermittelt und eingeleitet
werden, so dass die Sicherheit und Gesundheit der im Karosseriearbeitsplatz Mitarbeitenden
geschützt und der Betrieb im Karosseriearbeitsplatz fortgeführt werden kann (Arbeitsgang
muss nicht unterbrochen werden). Der Katalog der Maßnahmen kann als Maßnahmen aufweisen:
Aufsetzen einer Atemschutzmaske, Positionskorrektur einer Lokalabsaugung einer Absaugeinrichtung,
Regulieren der Saugintensität einer Absaugeinrichtung (niedrigere oder höhere Saugstufe
einschalten), und/oder Reinigen oder Tauschen eines Filterelements einer Absaugeinrichtung.
[0022] Der Karosseriearbeitsplatz ist derart eingerichtet, dass durch Überwachung der Messwerte
oder Signale der Staub- und Rauchdetektionseinheit sowie der Gasdetektionseinheit
mittels der Auswerteeinheit und Umsetzung der durch die Auswerteeinheit vorgegebenen
Maßnahmen im Arbeitsraum kein explosionsfähiges Gemisch entstehen kann. Vielmehr wird
durch Überwachung des Arbeitsraums und der Umsetzung der Maßnahmen bzw. Gegenmaßnahmen
frühzeitig "gegengesteuert", so dass sich verschlechternde Umgebungsbedingungen im
Arbeitsraum frühzeitig bekämpft werden und ein explosionsfähiges Gemisch im Arbeitsraum
somit gar nicht erst entstehen kann.
[0023] Im Konkreten kann die Auswerteeinheit dazu eingerichtet sein, zu prüfen, ob die (an
die Auswerteeinheit übertragenen) Messwerte oder Signale der Wärmebildkamera und/oder
der weiteren Wärmebildkamera einen definierten Temperaturanstieg pro Zeiteinheit überschreiten
und bei Überschreiten des definierten Temperaturanstiegs pro Zeiteinheit jeweils ein
Alarmsignal und/oder eine Warnmeldung ausgeben. Somit kann ein entstehender Schaden
oder ein Brand eines Fahrzeugs frühzeitig erkannt und im Karosseriearbeitsplatz Mitarbeitende
rechtzeitig gewarnt und ggf. evakuiert werden. Insbesondere bei unterhalb des (auf
dem Fahrzeugstellplatz befindlichen) Fahrzeugs positionierter Wärmebildkamera können
entstehende Schäden oder Brände an Traktionsbatterien von BEVs zeitnah erkannt werden
(Temperaturanstieg pro Zeiteinheit oberhalb von herkömmlichem Ladevorgang), noch bevor
Mitarbeitende im Karosseriearbeitsplatz dies wahrnehmen können. Auch bspw. infolge
von Karosseriearbeiten entstehende Schäden oder Brände können bei entsprechend positionierter
weiterer Wärmebildkamera zeitnah erkannt werden. Das Alarmsignal kann als optisches
Warnsignal (Anzeigeeinrichtung, s.o.) und/oder akustisches Warnsignal ausgebildet
sein (an Auswerteeinheit angeschlossener Lautsprecher).
[0024] In zweckmäßiger Weise kann die Auswerteeinheit dazu eingerichtet sein, die (an die
Auswerteeinheit übertragenen) Messwerte oder Signale auf einem, vorzugsweise durch
einen Mitarbeitenden des Karosseriearbeitsplatzes (händisch und werkzeuglos) entnehmbaren,
Datenspeicher zu speichern. Damit kann mittels der Auswerteeinheit ein Datenlogger
bereitgestellt werden. Hiermit können Messwerte oder Signale, bspw. Staubund Rauchkonzentration
und/oder Gaskonzentration, auf dem Datenspeicher mit einer bestimmten Abtastrate (z.B.
1 Messwert pro Sekunde oder Minute) gespeichert werden (Dokumentation der im Arbeitsraum
herrschenden Umgebungsbedingungen). Indem der Datenspeicher vorzugsweise händisch
und werkzeuglos entnehmbar ist, ist ein einfacher Datenexport oder Austausch des Datenspeichers
möglich. Vorzugsweise ist der Datenspeicher als USB-Stick ausgebildet.
[0025] In vorteilhafter Weise kann die Auswerteeinheit eine drahtlose oder drahtgebundene
Schnittstelle aufweisen, mittels der Messwerte, Signale und/oder Meldungen an digitale
Abnehmer, insbesondere an digitale Endgeräte, übertragen werden können. Dies erlaubt
eine weitergehende Überwachung, bspw. in einer dem oder den Karosseriearbeitsplätzen
übergeordneten Zentrale. Zudem kann somit auch eine Anbindung an Behörden wie Polizei,
Rettungsdienst und/oder Feuerwehr erfolgen. Mit anderen Worten können mediale Abnehmer,
die mit der Auswerteeinheit gekoppelt sind, entsprechend informiert werden.
[0026] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung können die Staubund Rauchdetektionseinheit
sowie die Gasdetektionseinheit an einer gemeinsamen Tragestruktur gehalten sein, wobei
die Tragestruktur als im Arbeitsraum verfahrbar ausgebildet ist. Somit können die
Detektionseinheiten im Rahmen ihrer Verfahrbarkeit im Arbeitsraum verfahren werden,
bspw. um eine Detektion möglichst nahe an der tatsächlichen Arbeitsposition an der
Karosserie vorzunehmen (bspw. Karosserieseiten, -heck oder -front der zu bearbeitenden
Karosserie des auf dem Fahrzeugstellplatz befindlichen Fahrzeugs). Zudem kann an der
Tragestruktur ein an die Auswerteeinheit angeschlossener Bildschirm zur Ausgabe von
Kamerasignalen angeordnet und/oder befestigt sein. An diesem Bildschirm können die
Kamerasignale von Wärmebildkamera, Überwachungskamera und/oder weiterer Wärmebildkamera
ausgegeben werden.
[0027] Die Tragestruktur kann selbst verfahrbar ausgebildet sein, insbesondere durch an
der Tragestruktur befestigte Rollen. Mittels der Rollen kann die Tragestruktur auf
dem Boden verfahren werden. Alternativ hierzu kann die Tragestruktur mittelbar verfahrbar
ausgebildet sein, in dem die Tragestruktur an einem mit Rollen versehenen Werkstattwagen
befestigt ist. Der Werkstattwagen kann auf dem Boden verfahren werden, wobei auch
die (hieran befestigte) Tragestruktur mitbewegt wird. Ebenfalls denkbar ist, dass
im Arbeitsraum eine Führung, bspw. eine Schiene bzw. ein Schienensystem angeordnet
ist, an welchem die Tragestruktur, vorzugsweise mittels Rollen oder Gleitern, verschieblich
geführt ist.
[0028] Im Konkreten kann der Boden elektrisch nichtleitend ausgebildet sein. Mit anderen
Worten kann der Boden isolierend wirken. Dies reduziert das Risiko eines vom Fahrzeug
ausgehenden "Stromschlages" für Mitarbeitende des Karosseriearbeitsplatzes. Der Boden
kann hierzu nichtleitend beschichtet sein (nichtleitende Beschichtung).
[0029] Vorzugsweise kann der Karosseriearbeitsplatz eine Deckenabtrennung zur Abtrennung
des Arbeitsraums von der Umgebung aufweisen. Hiermit ist der Arbeitsraum von der Umgebung
abtrennbar. Eine Verunreinigung oder Kontamination der Umgebung kann so reduziert
werden. Für eine feuerhemmende Ausgestaltung kann die Deckenabtrennung aus nicht brennbarem
(feuerfestem) Material ausgebildet sein. Die Deckenabtrennung kann als Dach, insbesondere
als Zeltdach, ausgebildet sein. Ist eine Deckenabsaugung vorhanden, kann die Deckenabtrennung
oberhalb der Deckenabsaugung angeordnet sein.
[0030] In vorteilhafter Weise kann eine erste Absaugeinrichtung zur Absaugung von Rauch
und Dämpfen aus dem Arbeitsraum vorgesehen sein. Hiermit können Rauch und Dämpfe eingesaugt
und aufgefangen werden. Die erste Absaugeinrichtung kann vorzugsweise einen Aktivkohlefilter
aufweisen. Die erste Absaugeinrichtung kann mit mindestens einer Lokalabsaugung (Absaugarm
und Rohrleitung) gekoppelt sein. Hiermit ist eine Absaugung von Rauch und Dämpfen
unmittelbar an der tatsächlichen Arbeitsposition möglich.
[0031] In weiter vorteilhafter Weise kann eine zweite Absaugeinrichtung zur Absaugung von
Stäuben aus dem Arbeitsraum vorgesehen sein. Hiermit kann Staub aus dem Arbeitsraum
eingesaugt und aufgefangen werden. Die zweite Absaugeinrichtung kann mit einer Werkzeugabsaugung
gekoppelt sein. Dadurch können bei der Bearbeitung mit einem Werkzeug entstehenden
Stäube, bspw. Schleifstaub, direkt abgesaugt werden. Die zweite Absaugeinrichtung
kann vorzugsweise eine Flüssigkeitsfilterung aufweisen.
[0032] Die erste Absaugeinrichtung und/oder die zweite Absaugeinrichtung können jeweils
als mobile, insbesondere mittels Rollen auf dem Boden im Arbeitsraum verfahrbare Absaugeinrichtung
ausgebildet sein. Dies reduziert den baulichen Aufwand im Vergleich zu fest installierten
Absaugeinrichtungen. Außerdem können die Absaugeinrichtungen hiermit in gewünschter
Position im Arbeitsraum und damit möglichst nahe an der Arbeitsposition positioniert
werden, was eine energieeffiziente Absaugung begünstigt.
[0033] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann eine tragbare, insbesondere handgehaltene,
Gasdetektionseinheit vorgesehen sein, mittels der an verschiedenen Orten im Arbeitsraum
definierte Gase detektierbar sind. Die Gasdetektionseinheit kann als (tragbares) Handgerät
ausgebildet sein. Somit können durch den im Arbeitsraum Mitarbeitenden an verschiedenen
Positionen im Arbeitsraum Messungen durchgeführt werden. Vorzugsweise kann die tragbare
Gasdetektionseinheit drahtlos mit Auswerteeinheit koppelbar oder gekoppelt sein.
[0034] In vorteilhafter Weise kann im oder angrenzend an den Arbeitsraum ein Evakuierungscontainer
zur Aufnahme eines Kraftfahrzeugs vorgesehen sein. Der Evakuierungscontainer weist
zumindest an einer Seite öffenbare Türen auf, ist ansonsten jedoch allseitig geschlossen.
Der Evakuierungscontainer ist derart dimensioniert, dass dieser einen PKW aufnehmen
kann. Im Brandfall oder bei Schaden an der Batterie des Fahrzeugs, bspw. bei Schaden
an der Batterie eines BEV, kann das Fahrzeug in den Evakuierungscontainer verlagert,
bspw. geschoben, werden. Der Evakuierungscontainer ist insbesondere derart ausgebildet,
dass dieser von einem LKW aufgenommen und transportiert werden kann.
[0035] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert, wobei gleiche
oder funktional gleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind, ggf.
jedoch lediglich einmal. Es zeigen:
Fig.1 eine Ausführungsform des Karosseriearbeitsplatzes in einer perspektivischen
Draufsicht;
Fig.2 des Karosseriearbeitsplatz aus Figur 1, wobei die seitliche Abtrennung transparent
dargestellt ist;
Fig.3 den Karosseriearbeitsplatz aus Figur 1 gemäß dem in Figur 2 eingezeichneten
Schnitt III-III; und
Fig.4 den Karosseriearbeitsplatz aus Figur 1 in einer Draufsicht gemäß der in Figur
3 eingezeichneten Blickrichtung IV.
[0036] Figur 1 zeigt einen Karosseriearbeitsplatz, der insgesamt mit dem Bezugszeichen 10
bezeichnet ist. Der Karosseriearbeitsplatz 10 dient zur Bearbeitung von Fahrzeugkarosserien
und weist einen Arbeitsraum 12 auf, der wiederum einen Fahrzeugstellplatz 14 umfasst
(vgl. Fig.4).
[0037] Der Karosseriearbeitsplatz 10 weist einen Rahmen 16 auf, der ein Grundgestell bildet
und an dem Komponenten des Karosseriearbeitsplatzes 10 befestigt werden können (vgl.
Fig.1-3). Der Rahmen 16 weist im Beispiel Pfosten 18 auf, mit denen der Rahmen 16
gegenüber dem Boden 20 abgestützt ist. Der Rahmen 16 ist im Beispiel aus vier Traversen
22 gebildet, die jeweils an einem Pfosten 18 miteinander verbunden sind. Bei einer
nicht dargestellten Ausführung ist denkbar, dass der Rahmen 16 an einer Gebäudedecke
befestigt ist.
[0038] Der Karosseriearbeitsplatz 10 weist weiter eine seitliche Abtrennung 24 auf, mittels
der der Arbeitsraum 12 zumindest an drei Seiten von der Umgebung abtrennbar ist. Die
seitliche Abtrennung 24 ist im Beispiel als in einer Führung 26 (Schiene) geführter
feuerfester Vorhang 28 ausgebildet. Die Führung 26 ist im Beispiel an den Traversen
22 befestigt.
[0039] An einer vierten Seite 30 kann der Arbeitsraum 12 durch eine kombinierte Versorgungs-
und Aufbewahrungseinheit oder ebenfalls durch einen feuerfesten Vorgang von der Umgebung
abgetrennt werden (nicht dargestellt). Zur Abtrennung des Arbeitsraums 12 gegenüber
der Umgebung (entgegen der Schwerkraftrichtung g nach oben) kann eine Deckenabtrennung
vorgesehen sein (nicht gezeigt), die aus feuerfestem Material bestehen kann.
[0040] Wie zuvor bereits angedeutet, wird der Arbeitsraum 12 entlang der Schwerkraftrichtung
g nach unten durch den Boden 20 begrenzt. Der Boden 20 ist im Beispiel elektrisch
nichtleitend ausgebildet.
[0041] Im Arbeitsraum 12 ist eine Überwachungseinrichtung 32 zur Überwachung des Arbeitsraums
12 angeordnet. Im Beispiel weist die Überwachungseinrichtung 32 eine Staub- und Rauchdetektionseinheit
34 zur Detektion von Staub und Rauch im Arbeitsraum 12 und eine Gasdetektionseinheit
36 zur Detektion definierter Gase im Arbeitsraum 12 auf.
[0042] Die Staub- und Rauchdetektionseinheit 34 sowie die Gasdetektionseinheit 36 sind an
einer gemeinsamen Tragestruktur 38 gehalten, wobei die Tragestruktur 38 als im Arbeitsraum
12 verfahrbar ausgebildet ist. Im Beispiel ist die Tragestruktur 38 an einer weiteren
am Rahmen 16 befestigten Schiene 40 mittels Rollen oder Gleitern verschieblich geführt.
Die Schiene 40 weist in Draufsicht einen U-förmigen Verlauf auf (vgl. Fig.4). Die
Tragestruktur 38 kann als Sensorik-Trolley bezeichnet werden.
[0043] Im Beispiel ist zudem eine weitere verfahrbare Tragestruktur 41 vorgesehen, die ebenfalls
an der Schiene 40 mittels Rollen oder Gleitern verschieblich geführt ist. Die weitere
Tragestruktur 41 kann von der Tragestruktur 38 unabhängig verfahren werden. Die weitere
Tragestruktur 41 kann als Medien-Trolley bezeichnet werden. Hierauf kann bspw. ein
Notebook, ein Bildschirm oder dergleichen positioniert werden. Im Beispiel ist ein
Bildschirm 43 auf der Tragestruktur 41 angeordnet und/oder befestigt, an welchem Kamerasignale
der weiter unten noch beschriebenen Kameras 52, ausgegeben werden können.
[0044] Im Beispiel sind am Rahmen 16 bzw. an dessen Traversen 22 zumindest an drei Seiten
Verblendungselemente 42 vorgesehen. Die Verblendungselemente 42 können die Traversen
22 vor Umgebungseinflüssen schützen. Unabhängig davon sind im Beispiel am Rahmen 16
bzw. an dessen Traversen 22 Lichtbänder 44 vorgesehen, die hier beispielhaft als LED-Lichtbänder
44 ausgebildet sind.
[0045] Der Karosseriearbeitsplatz 10 weist eine erste Absaugeinrichtung 48 zur Absaugung
von Rauch und Dämpfen aus dem Arbeitsraum 12 und eine zweite Absaugeinrichtung 50
zur Absaugung von Stäuben aus dem Arbeitsraum 12 auf (vgl. Fig.4; Absaugeinrichtungen
nur schematisch dargestellt). Die erste Absaugeinrichtung 48 kann mit einer Lokalabsaugung
(Absaugarm und Rohrleitung) gekoppelt sein (nicht gezeigt). Die zweite Absaugeinrichtung
50 kann mit einer Werkzeugabsaugung gekoppelt sein (nicht gezeigt). Die Absaugeinrichtungen
48, 50 sind jeweils als mobile, insbesondere mittels Rollen auf dem Boden 20 im Arbeitsraum
12 verfahrbare Absaugeinrichtungen ausgebildet.
[0046] Die Überwachungseinrichtung 32 weist eine Wärmebildkamera 52 zur Erfassung von Infrarotstrahlung
im Arbeitsraum 12 auf. Vorzugsweise ist die Wärmebildkamera 52 dazu eingerichtet,
Live-Bilder und Wärmebilder zu erfassen. Im Beispiel ist die Wärmebildkamera 52 auf
einem am Boden 20 verfahrbaren Trolley 53 montiert, und zwar derart, dass der Unterboden
eines auf dem Fahrzeugstellplatz 14 befindlichen Fahrzeugs (nicht gezeigt) zumindest
abschnittsweise durch die Wärmebildkamera 52 erfasst werden kann. Der Trolley 53 weist
einen Rahmen 57 mit Rollen 59 auf. Am Rahmen 57 ist schwenkbar eine Positionierstange
61 befestigt, so dass die Wärmebildkamera 52 durch einen Bediener einfach positioniert
werden kann.
[0047] Die Überwachungseinrichtung 52 weist weiter eine Überwachungskamera 63 auf, die derart
ausgerichtet ist, dass diese den Arbeitsraum 12 erfasst. Im Beispiel ist die Überwachungskamera
63 an der Tragestruktur 41 angeordnet und befestigt (vgl. Fig.3).
[0048] Die Überwachungseinrichtung 52 weist zudem eine weitere Wärmebildkamera 66 zur Erfassung
von Infrarotstrahlung aufweisen, die derart ausgerichtet ist, dass diese den Arbeitsraum
12 und vorzugsweise auch dessen Umgebung erfasst. Die weitere Wärmebildkamera 66 ist
im Beispiel an einer Traverse 22 des Rahmens 16 angeordnet und befestigt (vgl. Fig.4).
[0049] Die Überwachungseinrichtung 32 weist weiter eine elektronische Auswerteeinheit 54
auf (vgl. Fig.3). Die Auswerteeinheit 54 ist im Beispiel mit der Gasdetektionseinheit
36 in einem Gehäuse 55 zusammengefasst. Die Auswerteeinheit 54 ist im Beispiel als
Computer ausgebildet, der u.a. ein Display 56, ein Eingabefeld 58 sowie Schnittstellen
(Eingabe- und Ausgabeschnittstellen; nicht gezeigt) aufweist. Zudem kann der Computer
weitere der oben beschriebenen Komponenten aufweisen.
[0050] Die Staub- und Rauchdetektionseinheit 34, die Gasdetektionseinheit 36, die Wärmebildkamera
52, die Überwachungskamera 63 und die weitere Wärmebildkamera 66 sind über Schnittstellen
der Auswerteeinheit 54 drahtlos oder drahtgebunden mit der Auswerteeinheit 54 gekoppelt,
so dass deren Messwerte oder Signale an die Auswerteeinheit 54 übertragen werden können.
[0051] Die Auswerteeinheit 54 weist weiter eine drahtlose oder drahtgebundene Schnittstelle
auf, mittels der Messwerte, Signale und/oder Meldungen an digitale Endgeräte wie bspw.
das in den Figuren gezeigte Notebook übertragen werden können. Auch eine Übertragung
an weitere Abnehmer wie bspw. Behörden ist denkbar, wie oben beschrieben.
[0052] Die Auswerteeinheit 54 ist dazu eingerichtet, die Messwerte oder Signale auf einem
durch eine Bedienperson vorzugsweise händisch und werkzeuglos entnehmbaren Datenspeicher
zu speichern, bspw. einem USB-Stick (nicht gezeigt).
[0053] Im Beispiel ist die Auswerteeinheit 54 dazu eingerichtet, zu prüfen, ob die Messwerte
oder Signale jeweils einen definierten Schwellwert oder Gradienten überschreiten und
bei Überschreiten des Schwellwerts oder Gradienten ein Ausgangssignal und/oder eine
Meldung ausgeben. Überschreitet bspw. eine durch die Gasdetektionseinheit 34 ermittelte
Konzentration eines bestimmten Gases einen Schwellwert, kann dies einem Mitarbeitenden
des Karosseriearbeitsplatzes 10 signalisiert werden, bspw. durch eine Meldung auf
dem Display 56.
[0054] In der Auswerteeinheit 54 ist ein Katalog von Maßnahmen gespeichert und die Auswerteeinheit
54 ist dazu eingerichtet, in Abhängigkeit von dem überschrittenen Schwellwert oder
Gradienten ein Ausgangssignal und/oder eine Meldung mit zumindest einer geeigneten
Maßnahme zur Reaktion auf die veränderten Umgebungsbedingungen auszugeben. Dies kann
bspw. durch eine Meldung auf dem Display 56 ausgegeben werden. Ein Mitarbeitender
des Karosseriearbeitsplatzes 10 kann dann eine entsprechende Maßnahme einleiten, wie
oben beschrieben.
[0055] Im Konkreten ist die Auswerteeinheit 54 dazu eingerichtet, zu prüfen, ob die Messwerte
oder Signale der Wärmebildkamera 52 und/oder der weiteren Wärmebildkamera 66 einen
definierten Temperaturanstieg pro Zeiteinheit überschreiten und bei Überschreiten
des definierten Temperaturanstiegs pro Zeiteinheit jeweils ein Alarmsignal und/oder
eine Warnmeldung ausgeben. Dies kann bspw. durch eine Meldung auf dem Display 56 erfolgen.
Zudem kann eine Mitteilung an entsprechende mediale Abnehmer ausgegeben werden, wie
oben beschrieben.
[0056] Optional können eine tragbare, insbesondere handgehaltene, Gasdetektionseinheit und/oder
ein Evakuierungscontainer zur Aufnahme eines Kraftfahrzeugs vorgesehen sein, wie oben
beschrieben (nicht gezeigt).
1. Karosseriearbeitsplatz (10) zur Bearbeitung von Fahrzeugkarosserien, mit
einem einen Fahrzeugstellplatz (14) umfassenden Arbeitsraum (12),
einer seitlichen Abtrennung (24) zur Abtrennung des Arbeitsraums (12) von der Umgebung,
und
einem den Arbeitsraum (12) entlang der Schwerkraftrichtung (g) nach unten begrenzenden
Boden (20), gekennzeichnet durch eine im Arbeitsraum (12) angeordneten Überwachungseinrichtung (32) zur Überwachung
des Arbeitsraums (12), wobei die Überwachungseinrichtung (32) eine Staub- und Rauchdetektionseinheit
(34) zur Detektion von Staub und Rauch im Arbeitsraum (12) und/oder eine Gasdetektionseinheit
(36) zur Detektion von Gasen im Arbeitsraum (12) aufweist.
2. Karosseriearbeitsplatz (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (32) eine Wärmebildkamera (52) zur Erfassung von Infrarotstrahlung
im Arbeitsraum (12) aufweist, vorzugsweise wobei die Wärmebildkamera (52) dazu eingerichtet
ist, Live-Bilder und Wärmebilder zu erfassen.
3. Karosseriearbeitsplatz (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebildkamera (52) auf dem Fahrzeugstellplatz (14) derart am Boden (20) montiert
oder mittels einer Halteeinrichtung gehalten und derart auf dem Fahrzeugstellplatz
(14) positionierbar ist, dass der Unterboden eines auf dem Fahrzeugstellplatz (12)
befindlichen Fahrzeugs zumindest abschnittsweise mittels der Wärmebildkamera (52)
erfassbar ist.
4. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (32) eine Überwachungskamera (63) aufweist, die derart
ausgerichtet ist, dass diese den Arbeitsraum (12) erfasst, und/oder dass die Überwachungseinrichtung
(32) eine weitere Wärmebildkamera (66) zur Erfassung von Infrarotstrahlung aufweist,
die derart ausgerichtet ist, dass diese den Arbeitsraum (12) oder den Arbeitsraum
(12) und dessen Umgebung erfasst.
5. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (32) eine elektronische Auswerteinheit (54) aufweist,
wobei die Staub- und Rauchdetektionseinheit (34), die Gasdetektionseinheit (36), die
Wärmebildkamera (52), die Überwachungskamera (63) und/oder die weitere Wärmebildkamera
(66) drahtlos oder drahtgebunden mit der Auswerteeinheit (54) gekoppelt sind, so dass
deren Messwerte oder Signale an die Auswerteeinheit (54) übertragen werden können.
6. Karosseriearbeitsplatz (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (54) dazu eingerichtet ist, zu prüfen, ob die Messwerte oder
Signale jeweils einen definierten Schwellwert oder Gradienten überschreiten und bei
Überschreiten des Schwellwerts oder Gradienten jeweils ein Ausgangssignal und/oder
eine Meldung ausgeben.
7. Karosseriearbeitsplatz (10) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Auswerteeinheit (54) ein Katalog von Maßnahmen gespeichert ist und die Auswerteeinheit
(54) dazu eingerichtet ist, in Abhängigkeit von dem überschrittenen Schwellwert oder
Gradienten jeweils ein Ausgangssignal und/oder eine Meldung mit zumindest einer geeigneten
Maßnahme auszugeben.
8. Karosseriearbeitsplatz (10) nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (54) dazu eingerichtet ist, zu prüfen, ob die Messwerte oder
Signale der Wärmebildkamera (52) und/oder der weiteren Wärmebildkamera (66) einen
definierten Temperaturanstieg pro Zeiteinheit überschreiten und bei Überschreiten
des definierten Temperaturanstiegs pro Zeiteinheit ein Alarmsignal und/oder eine Warnmeldung
ausgeben.
9. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (54) dazu eingerichtet ist, die Messwerte oder Signale auf einem,
vorzugsweise entnehmbaren, Datenspeicher zu speichern und/oder dass die Auswerteeinheit
(10) eine drahtlose oder drahtgebundene Schnittstelle aufweist, mittels der Messwerte,
Signale und/oder Meldungen an digitale Abnehmer, insbesondere an digitale Endgeräte,
übertragen werden können.
10. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Staub- und Rauchdetektionseinheit (34) sowie die Gasdetektionseinheit (36) an
einer gemeinsamen Tragestruktur (38) gehalten sind, wobei die Tragestruktur (38) als
im Arbeitsraum (12) verfahrbar ausgebildet ist.
11. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (20) elektrisch nichtleitend ausgebildet ist.
12. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Absaugeinrichtung (48) zur Absaugung von Rauch und Dämpfen aus dem Arbeitsraum
(12) und/oder eine zweite Absaugeinrichtung (50) zur Absaugung von Stäuben aus dem
Arbeitsraum (12) vorgesehen sind.
13. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine tragbare, insbesondere handgehaltene, Gasdetektionseinheit vorgesehen ist, mittels
der an verschiedenen Orten im Arbeitsraum (12) definierte Gase detektierbar sind.
14. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im oder angrenzend an den Arbeitsraum (12) ein Evakuierungscontainer zur Aufnahme
eines Kraftfahrzeugs vorgesehen ist.