(19)
(11) EP 4 459 586 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.11.2024  Patentblatt  2024/45

(21) Anmeldenummer: 24174327.7

(22) Anmeldetag:  06.05.2024
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G08B 17/10(2006.01)
G08B 17/12(2006.01)
B08B 15/00(2006.01)
G08B 17/117(2006.01)
G08B 21/14(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
G08B 17/10; G08B 17/117; G08B 21/14; G08B 17/125; B08B 15/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
GE KH MA MD TN

(30) Priorität: 05.05.2023 DE 102023111818

(71) Anmelder: Sehon, Tiemo
75391 Gechingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Sehon, Tiemo
    75391 Gechingen (DE)

(74) Vertreter: DREISS Patentanwälte PartG mbB 
Friedrichstraße 6
70174 Stuttgart
70174 Stuttgart (DE)

   


(54) KAROSSERIEARBEITSPLATZ


(57) Die Erfindung betrifft einen Karosseriearbeitsplatz (10) zur Bearbeitung von Fahrzeugkarosserien, mit einem einen Fahrzeugstellplatz (14) umfassenden Arbeitsraum (12), einer seitlichen Abtrennung (24) zur Abtrennung des Arbeitsraums (12) von der Umgebung, und einem den Arbeitsraum (12) entlang der Schwerkraftrichtung (g) nach unten begrenzenden Boden (20), wobei eine im Arbeitsraum (12) angeordneten Überwachungseinrichtung (32) zur Überwachung des Arbeitsraums (12), wobei die Überwachungseinrichtung (32) eine Staub- und Rauchdetektionseinheit (34) zur Detektion von Staub und Rauch im Arbeitsraum (12) und/oder eine Gasdetektionseinheit (36) zur Detektion von Gasen im Arbeitsraum (12) aufweist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Karosseriearbeitsplatz zur Bearbeitung von Fahrzeugkarosserien mit Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.

[0002] Karosseriearbeitsplätze zur Bearbeitung von Fahrzeugkarosserien sind aus dem Stand der Technik bekannt, bspw. aus DE 10 2017 105 292 A1. Mit einem solchen Karosseriearbeitsplatz ist eine Bearbeitung von Fahrzeugkarosserien mit Materialmix, bspw. von Karosserien mit Aluminium, Stahl und Karbonfaserverbundwerkstoffen möglich. Allerdings besteht in Sachen Sicherheit und Gesundheit der an und in einem solchen Karosseriearbeitsplatz tätigen Mitarbeitenden Optimierungspotential.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Karosseriearbeitsplatz anzugeben, bei dem die Sicherheit und die Gesundheit der Mitarbeitenden in höchstem Maße gewährleistet sind.

[0004] Der Karosseriearbeitsplatz ist zur Bearbeitung von Fahrzeugkarosserien von Fahrzeugen bzw. Kraftfahrzeugen eingerichtet und/oder bestimmt. Der Karosseriearbeitsplatz weist einen Arbeitsraum auf, der wiederum einen Fahrzeugstellplatz aufweist. Auf dem Fahrzeugstellplatz kann das zu bearbeitende Fahrzeug abgestellt werden.

[0005] Der Karosseriearbeitsplatz weist außerdem eine seitliche Abtrennung zur Abtrennung des Arbeitsraums von der Umgebung auf. Zudem weist der Karosseriearbeitsplatz einen Boden bzw. eine Bodenfläche auf, der bzw. die den Arbeitsraum entlang der Schwerkraftrichtung nach unten begrenzt.

[0006] Der Karosseriearbeitsplatz zeichnet sich dadurch aus, dass im Arbeitsraum eine Überwachungseinrichtung zur Überwachung des Arbeitsraums angeordnet ist. Die Überwachungseinrichtung weist eine Staub- und Rauchdetektionseinheit zur Detektion von Staub und Rauch im Arbeitsraum auf. Alternativ oder ergänzend weist die Überwachungseinrichtung eine Gasdetektionseinheit zur Detektion von (definierten) Gasen im Arbeitsraum auf.

[0007] Damit ist eine Arbeitsplatzüberwachung hinsichtlich Staub und Rauch bzw. Gas realisiert, die dazu beiträgt, im Arbeitsraum möglichst sichere und gesunde Umgebungsbedingungen bereitzustellen (Schutz der Mitarbeitenden). Durch die Überwachung kann zudem vermieden werden, dass im Arbeitsraum ein explosionsfähiges Gemisch ("EX-Zone") entsteht. Mit dem Karosseriearbeitsplatz kann nicht nur eine Bearbeitung von klassischen Karosserien (Stahl bzw. Blech) erfolgen, sondern auch von Mischbauweisen wie Karosserien mit Aluminium, Stahl und/oder Karbonfaserverbundwerkstoffen ("Multi-Mix-Karosseriearbeitsplatz"). Mittels der Staub- und Rauchdetektionseinheit können Staub und Rauch erkannt und deren Konzentration ermittelt werden.

[0008] Die Gasdetektionseinheit bzw. deren Gassensor kann eine Vielzahl unterschiedlicher Gase und deren Konzentrationen erfassen. Die Gasdetektionseinheit bzw. deren Gassensor ist insbesondere dazu eingerichtet, Zyanid, Benzol, Hydrogen (Wasserstoff) und Batterieflüssigkeit (definierte Gase) zu erkennen. Mit anderen Worten ist die Gasdetektionseinheit bzw. der Gassensor dazu eingerichtet, mehrere der o.g. Gase, insbesondere deren Gaskonzentration, zu erfassen. Alternativ oder ergänzend kann die Gasdetektionseinheit einen gesonderten Wasserstoffsensor aufweisen (gezielte Erfassung von Wasserstoff bzw. Wasserstoffkonzentration). Mit dem vorgeschlagenen Karosseriearbeitsplatz können nicht nur Karosserien klassischer Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotor als Antriebseinheit, sondern auch Karosserien von Hybridelektrokraftfahrzeugen (HEV), Plugin-Hybriden (PHEV), Brennstoffzellenfahrzeugen (FCHV) und batterieelektrischen Fahrzeuge (BEV) sicher bearbeitet werden.

[0009] Bei der Karosserie bzw. Fahrzeugkarosserie kann es sich bspw. um die Karosserie eines PKW handeln, der eine der oben genannten Antriebseinheiten aufweisen kann.

[0010] Die seitliche Abtrennung kann als ein in einer vorzugsweise umlaufenden Führung (Schiene) geführter Vorhang oder als Türen/Faltwände ausgebildet sein, mittels dem/denen der Arbeitsraum zu mehreren oder allen Seiten hin, insbesondere zu vier Seiten hin, von der Umgebung abtrennbar ist. Die seitliche Abtrennung kann aus feuerfestem Material ausgebildet sein. Vorzugsweise kann die seitliche Abtrennung bis zum Boden reichen bzw. auf dem Boden aufliegen, so dass die seitlich Abtrennung am Boden weitgehend gasdicht sind. Vorzugsweise ist die seitliche Abtrennung nachgiebig (nicht druckdicht), so dass bspw. im Falle von plötzlich entstehendem Überdruck im Arbeitsraum keine Druck-Reflektionen an der seitlichen Abtrennung entstehen.

[0011] Mit dem Fahrzeugstellplatz ist der Platz im Arbeitsraum gemeint, auf dem das jeweilige Fahrzeug abgestellt werden kann. Ist die zu bearbeitende Karosserie eine Kraftfahrzeugkarosserie, so handelt es sich bei dem Platz um einen Kraftfahrzeugabstellplatz, insbesondere für einen PKW.

[0012] Eine Bearbeitung der Karosserien bzw. Kraftfahrzeugkarosserien im Arbeitsraum kann bspw. ein Reinigen, Schleifen, Schweißen, Spachteln und/oder Ausbeulen umfassen.

[0013] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann die Überwachungseinrichtung weiter eine Wärmebildkamera zur Erfassung von Infrarotstrahlung im Arbeitsraum aufweisen. Dies trägt zu vergleichsweise hoher Sicherheit bei, da entstehende Schäden oder Brände, bspw. ein entstehender Brand eines Kraftfahrzeugs mit Verbrennungsmotor oder eines batterieelektrischen Fahrzeugs (z.B. ein entstehender Batteriebrand) frühzeitig erkennbar sind. Somit können frühzeitig Gegenmaßnahmen getroffen und Mitarbeitende evakuiert werden.

[0014] Vorzugsweise kann die Wärmebildkamera dazu eingerichtet sein, Live-Bilder (herkömmliches Videosignal) und Wärmebilder zu erfassen und/oder zu übertragen. Dies erleichtert einem Mitarbeitenden eine Einschätzung der aktuellen Situation im Arbeitsraum. Die Wärmebildkamera ist vorzugsweise dazu eingerichtet, gleichzeitig oder nacheinander Live-Bilder und Wärmebilder zu übertragen.

[0015] In vorteilhafter Weise kann die Wärmebildkamera auf dem Fahrzeugstellplatz derart am Boden montiert oder alternativ mittels einer Halteeinrichtung, bspw. einem verfahrbaren Trolley, gehalten und derart auf dem Fahrzeugstellplatz positionierbar sein, dass der Unterboden eines auf dem Fahrzeugstellplatz befindlichen Fahrzeugs (bspw. mit einer der oben genannten Antriebseinheiten) zumindest abschnittsweise erfassbar oder erfasst ist. Mit anderen Worten ist der Erfassungsbereich der Wärmebildkamera auf den Unterboden bzw. einen Abschnitt des Unterbodens eines auf dem Fahrzeugstellplatz befindlichen Fahrzeugs ausrichtbar oder ausgerichtet. Somit kann das im Karosseriearbeitsplatz zu bearbeitende Fahrzeug von unten überwacht werden, bspw. dort, wo bei einem BEV dessen Traktionsbatterie sitzt. Bei Ausgestaltung mit einer Halteeinrichtung, bspw. einem verfahrbaren Trolley (Rahmen mit Rollen), kann die Halteeinrichtung mit Wärmebildkamera an der gewünschten Stelle unterhalb des Fahrzeugs positioniert werden. Der Trolley kann eine, vorzugsweise schwenkbar, am Rahmen befestigte Positionierstange aufweisen. Hiermit kann der Trolley durch einen Werker bequem und genau unter einem Fahrzeug positioniert werden. Bei Montage der Wärmebildkamera am Boden kann die Wärmebildkamera auf dem Boden montiert oder (teilweise oder vollständig) versenkt im Boden montiert sein.

[0016] In zweckmäßiger Weise kann die Überwachungseinrichtung eine Überwachungskamera aufweisen, die derart ausgerichtet ist, dass diese den Arbeitsraum erfasst. Hiermit kann eine Arbeitsplatzüberwachung erfolgen, mittels der Sicherheit und Arbeitssicherheit erhöht werden können. Die Überwachungskamera ist vorzugsweise als Videokamera bzw. TV-Kamera ausgebildet. Die Überwachungskamera ist derart positioniert und/oder ausgerichtet, dass der Arbeitsraum mit Fahrzeugstellplatz erfasst werden kann. Im Konkreten kann die Überwachungskamera an einer gemeinsamen Tragestruktur der Staub- und/oder Rauchdetektionseinheit und der Gasdetektionseinheit angeordnet und/oder befestigt sein. Alternativ hierzu kann die Überwachungskamera an einem Rahmen, insbesondere einer Traverse des Rahmens, angeordnet und/oder befestigt sein, an dem die seitliche Abtrennung befestigt ist.

[0017] Vorzugsweise kann die Überwachungseinrichtung eine weitere Wärmebildkamera zur Erfassung von Infrarotstrahlung aufweisen, die derart ausgerichtet ist, dass diese den Arbeitsraum, vorzugsweise den Arbeitsraum und dessen Umgebung, erfasst. Dadurch lässt sich eine globale thermische Überwachung des Arbeitsplatzes, ggf. mit dessen Umgebung (und nicht nur eine Überwachung von unterhalb des Fahrzeugs) realisieren. So können bspw. ein durch Karosseriebearbeitung oben am Fahrzeug entstehender Temperaturanstieg (Hotspot) erkannt und Gegenmaßnahmen ergriffen werden (bspw. auch zu einem Zeitpunkt, in dem die Wärmebildkamera unterhalb des Fahrzeugs noch keine Unregelmäßigkeiten erkennt). Erfasst die weitere Wärmebildkamera auch die Umgebung, so können auch Unregelmäßigkeiten in der Umgebung des Arbeitsraums, bspw. an einem benachbarten Karosseriearbeitsplatz erkannt werden. Die weitere Wärmebildkamera kann an einem Rahmen, insbesondere einer Traverse des Rahmens, angeordnet und/oder befestigt sein, an dem die seitliche Abtrennung befestigt ist.

[0018] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann die Überwachungseinrichtung eine elektronische Auswerteinheit aufweisen, wobei die Staub- und Rauchdetektionseinheit, die Gasdetektionseinheit, die Wärmebildkamera, die Überwachungskamera und/oder die weitere Wärmebildkamera drahtlos oder drahtgebunden mit der Auswerteeinheit gekoppelt sind, so dass deren Messwerte oder Signale an die Auswerteeinheit übertragen werden können. Somit kann mittels der Auswerteeinheit eine zentrale Überwachung und Auswertung der eingehenden Messwerte und Signale erfolgen. Dies trägt zu einem effizienten Betrieb bei, da lediglich eine Auswerteeinheit vorhanden sein und konfiguriert werden muss und für die Detektionseinheiten bzw. Kameras genutzt werden kann.

[0019] Im einfachsten Fall kann die Auswerteeinheit als elektronische Schaltung ausgebildet sein, bspw. als Komparator. Bevorzugt ist die Auswerteeinheit jedoch als Computer ausgebildet, der zumindest einen Prozessor, einen Speicher (ROM- und/der RAM-Speicher) sowie Schnittstellen (Eingabe- und/oder Ausgabeschnittstellen) aufweist.

[0020] In vorteilhafter Weise kann die Auswerteeinheit dazu eingerichtet sein, zu prüfen, ob die (an die Auswerteeinheit übertragenen) Messwerte oder Signale jeweils einen definierten Schwellwert oder Gradienten überschreiten und bei Überschreiten des Schwellwerts oder Gradienten jeweils ein Ausgangssignal und/oder eine Meldung, bspw. an einen Mitarbeitenden des Karosseriearbeitsplatzes, ausgeben. Somit werden in die Auswerteeinheit eingehende Messwerte bzw. Signale überwacht und beim Überschreiten eines Schwellwerts wird jeweils ein Ausgangssignal oder eine Meldung ausgegeben, bspw. an den Mitarbeitenden. Somit wird der Mitarbeitende unterstützt und kann dann, wenn ein Ausgangssignal oder eine Meldung ergeht, absehen ob oder welche Maßnahmen bzw. Gegenmaßnahmen erforderlich sind und ggf. die betreffenden Maßnahmen einleiten. Das Ausgangssignal und/oder die Meldung kann über eine an die Auswerteeinheit angeschlossene Anzeigeeinrichtung (Komponente der Überwachungseinrichtung), bspw. eine oder mehrere LEDs, ein Display oder einen Monitor, erfolgen. Alternativ oder ergänzend kann ein an die Auswerteeinheit angeschlossener Bildschirm zur Ausgabe von Kamerasignalen angeschlossen sein, an welchem die Kamerasignale von Wärmebildkamera, Überwachungskamera und/oder weiterer Wärmebildkamera ausgegeben wird. Der Bildschirm kann an einer gemeinsamen Tragestruktur der Staub- und/oder Rauchdetektionseinheit und der Gasdetektionseinheit angeordnet und/oder befestigt sein.

[0021] In zweckmäßiger Weise kann in der Auswerteeinheit ein Katalog von Maßnahmen zur Reaktion auf die sich im Arbeitsraum ändernden Umgebungsbedingungen ("Gegenmaßnahmen") gespeichert sein und die Auswerteeinheit kann dazu eingerichtet sein, in Abhängigkeit von dem überschrittenen Schwellwert oder Gradienten jeweils ein Ausgangssignal und/oder eine Meldung mit zumindest einer geeigneten Maßnahme, bspw. an einen im Karosseriearbeitsplatz Arbeitenden, auszugeben. Hiermit können frühzeitig Maßnahmen ermittelt und eingeleitet werden, so dass die Sicherheit und Gesundheit der im Karosseriearbeitsplatz Mitarbeitenden geschützt und der Betrieb im Karosseriearbeitsplatz fortgeführt werden kann (Arbeitsgang muss nicht unterbrochen werden). Der Katalog der Maßnahmen kann als Maßnahmen aufweisen: Aufsetzen einer Atemschutzmaske, Positionskorrektur einer Lokalabsaugung einer Absaugeinrichtung, Regulieren der Saugintensität einer Absaugeinrichtung (niedrigere oder höhere Saugstufe einschalten), und/oder Reinigen oder Tauschen eines Filterelements einer Absaugeinrichtung.

[0022] Der Karosseriearbeitsplatz ist derart eingerichtet, dass durch Überwachung der Messwerte oder Signale der Staub- und Rauchdetektionseinheit sowie der Gasdetektionseinheit mittels der Auswerteeinheit und Umsetzung der durch die Auswerteeinheit vorgegebenen Maßnahmen im Arbeitsraum kein explosionsfähiges Gemisch entstehen kann. Vielmehr wird durch Überwachung des Arbeitsraums und der Umsetzung der Maßnahmen bzw. Gegenmaßnahmen frühzeitig "gegengesteuert", so dass sich verschlechternde Umgebungsbedingungen im Arbeitsraum frühzeitig bekämpft werden und ein explosionsfähiges Gemisch im Arbeitsraum somit gar nicht erst entstehen kann.

[0023] Im Konkreten kann die Auswerteeinheit dazu eingerichtet sein, zu prüfen, ob die (an die Auswerteeinheit übertragenen) Messwerte oder Signale der Wärmebildkamera und/oder der weiteren Wärmebildkamera einen definierten Temperaturanstieg pro Zeiteinheit überschreiten und bei Überschreiten des definierten Temperaturanstiegs pro Zeiteinheit jeweils ein Alarmsignal und/oder eine Warnmeldung ausgeben. Somit kann ein entstehender Schaden oder ein Brand eines Fahrzeugs frühzeitig erkannt und im Karosseriearbeitsplatz Mitarbeitende rechtzeitig gewarnt und ggf. evakuiert werden. Insbesondere bei unterhalb des (auf dem Fahrzeugstellplatz befindlichen) Fahrzeugs positionierter Wärmebildkamera können entstehende Schäden oder Brände an Traktionsbatterien von BEVs zeitnah erkannt werden (Temperaturanstieg pro Zeiteinheit oberhalb von herkömmlichem Ladevorgang), noch bevor Mitarbeitende im Karosseriearbeitsplatz dies wahrnehmen können. Auch bspw. infolge von Karosseriearbeiten entstehende Schäden oder Brände können bei entsprechend positionierter weiterer Wärmebildkamera zeitnah erkannt werden. Das Alarmsignal kann als optisches Warnsignal (Anzeigeeinrichtung, s.o.) und/oder akustisches Warnsignal ausgebildet sein (an Auswerteeinheit angeschlossener Lautsprecher).

[0024] In zweckmäßiger Weise kann die Auswerteeinheit dazu eingerichtet sein, die (an die Auswerteeinheit übertragenen) Messwerte oder Signale auf einem, vorzugsweise durch einen Mitarbeitenden des Karosseriearbeitsplatzes (händisch und werkzeuglos) entnehmbaren, Datenspeicher zu speichern. Damit kann mittels der Auswerteeinheit ein Datenlogger bereitgestellt werden. Hiermit können Messwerte oder Signale, bspw. Staubund Rauchkonzentration und/oder Gaskonzentration, auf dem Datenspeicher mit einer bestimmten Abtastrate (z.B. 1 Messwert pro Sekunde oder Minute) gespeichert werden (Dokumentation der im Arbeitsraum herrschenden Umgebungsbedingungen). Indem der Datenspeicher vorzugsweise händisch und werkzeuglos entnehmbar ist, ist ein einfacher Datenexport oder Austausch des Datenspeichers möglich. Vorzugsweise ist der Datenspeicher als USB-Stick ausgebildet.

[0025] In vorteilhafter Weise kann die Auswerteeinheit eine drahtlose oder drahtgebundene Schnittstelle aufweisen, mittels der Messwerte, Signale und/oder Meldungen an digitale Abnehmer, insbesondere an digitale Endgeräte, übertragen werden können. Dies erlaubt eine weitergehende Überwachung, bspw. in einer dem oder den Karosseriearbeitsplätzen übergeordneten Zentrale. Zudem kann somit auch eine Anbindung an Behörden wie Polizei, Rettungsdienst und/oder Feuerwehr erfolgen. Mit anderen Worten können mediale Abnehmer, die mit der Auswerteeinheit gekoppelt sind, entsprechend informiert werden.

[0026] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung können die Staubund Rauchdetektionseinheit sowie die Gasdetektionseinheit an einer gemeinsamen Tragestruktur gehalten sein, wobei die Tragestruktur als im Arbeitsraum verfahrbar ausgebildet ist. Somit können die Detektionseinheiten im Rahmen ihrer Verfahrbarkeit im Arbeitsraum verfahren werden, bspw. um eine Detektion möglichst nahe an der tatsächlichen Arbeitsposition an der Karosserie vorzunehmen (bspw. Karosserieseiten, -heck oder -front der zu bearbeitenden Karosserie des auf dem Fahrzeugstellplatz befindlichen Fahrzeugs). Zudem kann an der Tragestruktur ein an die Auswerteeinheit angeschlossener Bildschirm zur Ausgabe von Kamerasignalen angeordnet und/oder befestigt sein. An diesem Bildschirm können die Kamerasignale von Wärmebildkamera, Überwachungskamera und/oder weiterer Wärmebildkamera ausgegeben werden.

[0027] Die Tragestruktur kann selbst verfahrbar ausgebildet sein, insbesondere durch an der Tragestruktur befestigte Rollen. Mittels der Rollen kann die Tragestruktur auf dem Boden verfahren werden. Alternativ hierzu kann die Tragestruktur mittelbar verfahrbar ausgebildet sein, in dem die Tragestruktur an einem mit Rollen versehenen Werkstattwagen befestigt ist. Der Werkstattwagen kann auf dem Boden verfahren werden, wobei auch die (hieran befestigte) Tragestruktur mitbewegt wird. Ebenfalls denkbar ist, dass im Arbeitsraum eine Führung, bspw. eine Schiene bzw. ein Schienensystem angeordnet ist, an welchem die Tragestruktur, vorzugsweise mittels Rollen oder Gleitern, verschieblich geführt ist.

[0028] Im Konkreten kann der Boden elektrisch nichtleitend ausgebildet sein. Mit anderen Worten kann der Boden isolierend wirken. Dies reduziert das Risiko eines vom Fahrzeug ausgehenden "Stromschlages" für Mitarbeitende des Karosseriearbeitsplatzes. Der Boden kann hierzu nichtleitend beschichtet sein (nichtleitende Beschichtung).

[0029] Vorzugsweise kann der Karosseriearbeitsplatz eine Deckenabtrennung zur Abtrennung des Arbeitsraums von der Umgebung aufweisen. Hiermit ist der Arbeitsraum von der Umgebung abtrennbar. Eine Verunreinigung oder Kontamination der Umgebung kann so reduziert werden. Für eine feuerhemmende Ausgestaltung kann die Deckenabtrennung aus nicht brennbarem (feuerfestem) Material ausgebildet sein. Die Deckenabtrennung kann als Dach, insbesondere als Zeltdach, ausgebildet sein. Ist eine Deckenabsaugung vorhanden, kann die Deckenabtrennung oberhalb der Deckenabsaugung angeordnet sein.

[0030] In vorteilhafter Weise kann eine erste Absaugeinrichtung zur Absaugung von Rauch und Dämpfen aus dem Arbeitsraum vorgesehen sein. Hiermit können Rauch und Dämpfe eingesaugt und aufgefangen werden. Die erste Absaugeinrichtung kann vorzugsweise einen Aktivkohlefilter aufweisen. Die erste Absaugeinrichtung kann mit mindestens einer Lokalabsaugung (Absaugarm und Rohrleitung) gekoppelt sein. Hiermit ist eine Absaugung von Rauch und Dämpfen unmittelbar an der tatsächlichen Arbeitsposition möglich.

[0031] In weiter vorteilhafter Weise kann eine zweite Absaugeinrichtung zur Absaugung von Stäuben aus dem Arbeitsraum vorgesehen sein. Hiermit kann Staub aus dem Arbeitsraum eingesaugt und aufgefangen werden. Die zweite Absaugeinrichtung kann mit einer Werkzeugabsaugung gekoppelt sein. Dadurch können bei der Bearbeitung mit einem Werkzeug entstehenden Stäube, bspw. Schleifstaub, direkt abgesaugt werden. Die zweite Absaugeinrichtung kann vorzugsweise eine Flüssigkeitsfilterung aufweisen.

[0032] Die erste Absaugeinrichtung und/oder die zweite Absaugeinrichtung können jeweils als mobile, insbesondere mittels Rollen auf dem Boden im Arbeitsraum verfahrbare Absaugeinrichtung ausgebildet sein. Dies reduziert den baulichen Aufwand im Vergleich zu fest installierten Absaugeinrichtungen. Außerdem können die Absaugeinrichtungen hiermit in gewünschter Position im Arbeitsraum und damit möglichst nahe an der Arbeitsposition positioniert werden, was eine energieeffiziente Absaugung begünstigt.

[0033] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann eine tragbare, insbesondere handgehaltene, Gasdetektionseinheit vorgesehen sein, mittels der an verschiedenen Orten im Arbeitsraum definierte Gase detektierbar sind. Die Gasdetektionseinheit kann als (tragbares) Handgerät ausgebildet sein. Somit können durch den im Arbeitsraum Mitarbeitenden an verschiedenen Positionen im Arbeitsraum Messungen durchgeführt werden. Vorzugsweise kann die tragbare Gasdetektionseinheit drahtlos mit Auswerteeinheit koppelbar oder gekoppelt sein.

[0034] In vorteilhafter Weise kann im oder angrenzend an den Arbeitsraum ein Evakuierungscontainer zur Aufnahme eines Kraftfahrzeugs vorgesehen sein. Der Evakuierungscontainer weist zumindest an einer Seite öffenbare Türen auf, ist ansonsten jedoch allseitig geschlossen. Der Evakuierungscontainer ist derart dimensioniert, dass dieser einen PKW aufnehmen kann. Im Brandfall oder bei Schaden an der Batterie des Fahrzeugs, bspw. bei Schaden an der Batterie eines BEV, kann das Fahrzeug in den Evakuierungscontainer verlagert, bspw. geschoben, werden. Der Evakuierungscontainer ist insbesondere derart ausgebildet, dass dieser von einem LKW aufgenommen und transportiert werden kann.

[0035] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert, wobei gleiche oder funktional gleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind, ggf. jedoch lediglich einmal. Es zeigen:

Fig.1 eine Ausführungsform des Karosseriearbeitsplatzes in einer perspektivischen Draufsicht;

Fig.2 des Karosseriearbeitsplatz aus Figur 1, wobei die seitliche Abtrennung transparent dargestellt ist;

Fig.3 den Karosseriearbeitsplatz aus Figur 1 gemäß dem in Figur 2 eingezeichneten Schnitt III-III; und

Fig.4 den Karosseriearbeitsplatz aus Figur 1 in einer Draufsicht gemäß der in Figur 3 eingezeichneten Blickrichtung IV.



[0036] Figur 1 zeigt einen Karosseriearbeitsplatz, der insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet ist. Der Karosseriearbeitsplatz 10 dient zur Bearbeitung von Fahrzeugkarosserien und weist einen Arbeitsraum 12 auf, der wiederum einen Fahrzeugstellplatz 14 umfasst (vgl. Fig.4).

[0037] Der Karosseriearbeitsplatz 10 weist einen Rahmen 16 auf, der ein Grundgestell bildet und an dem Komponenten des Karosseriearbeitsplatzes 10 befestigt werden können (vgl. Fig.1-3). Der Rahmen 16 weist im Beispiel Pfosten 18 auf, mit denen der Rahmen 16 gegenüber dem Boden 20 abgestützt ist. Der Rahmen 16 ist im Beispiel aus vier Traversen 22 gebildet, die jeweils an einem Pfosten 18 miteinander verbunden sind. Bei einer nicht dargestellten Ausführung ist denkbar, dass der Rahmen 16 an einer Gebäudedecke befestigt ist.

[0038] Der Karosseriearbeitsplatz 10 weist weiter eine seitliche Abtrennung 24 auf, mittels der der Arbeitsraum 12 zumindest an drei Seiten von der Umgebung abtrennbar ist. Die seitliche Abtrennung 24 ist im Beispiel als in einer Führung 26 (Schiene) geführter feuerfester Vorhang 28 ausgebildet. Die Führung 26 ist im Beispiel an den Traversen 22 befestigt.

[0039] An einer vierten Seite 30 kann der Arbeitsraum 12 durch eine kombinierte Versorgungs- und Aufbewahrungseinheit oder ebenfalls durch einen feuerfesten Vorgang von der Umgebung abgetrennt werden (nicht dargestellt). Zur Abtrennung des Arbeitsraums 12 gegenüber der Umgebung (entgegen der Schwerkraftrichtung g nach oben) kann eine Deckenabtrennung vorgesehen sein (nicht gezeigt), die aus feuerfestem Material bestehen kann.

[0040] Wie zuvor bereits angedeutet, wird der Arbeitsraum 12 entlang der Schwerkraftrichtung g nach unten durch den Boden 20 begrenzt. Der Boden 20 ist im Beispiel elektrisch nichtleitend ausgebildet.

[0041] Im Arbeitsraum 12 ist eine Überwachungseinrichtung 32 zur Überwachung des Arbeitsraums 12 angeordnet. Im Beispiel weist die Überwachungseinrichtung 32 eine Staub- und Rauchdetektionseinheit 34 zur Detektion von Staub und Rauch im Arbeitsraum 12 und eine Gasdetektionseinheit 36 zur Detektion definierter Gase im Arbeitsraum 12 auf.

[0042] Die Staub- und Rauchdetektionseinheit 34 sowie die Gasdetektionseinheit 36 sind an einer gemeinsamen Tragestruktur 38 gehalten, wobei die Tragestruktur 38 als im Arbeitsraum 12 verfahrbar ausgebildet ist. Im Beispiel ist die Tragestruktur 38 an einer weiteren am Rahmen 16 befestigten Schiene 40 mittels Rollen oder Gleitern verschieblich geführt. Die Schiene 40 weist in Draufsicht einen U-förmigen Verlauf auf (vgl. Fig.4). Die Tragestruktur 38 kann als Sensorik-Trolley bezeichnet werden.

[0043] Im Beispiel ist zudem eine weitere verfahrbare Tragestruktur 41 vorgesehen, die ebenfalls an der Schiene 40 mittels Rollen oder Gleitern verschieblich geführt ist. Die weitere Tragestruktur 41 kann von der Tragestruktur 38 unabhängig verfahren werden. Die weitere Tragestruktur 41 kann als Medien-Trolley bezeichnet werden. Hierauf kann bspw. ein Notebook, ein Bildschirm oder dergleichen positioniert werden. Im Beispiel ist ein Bildschirm 43 auf der Tragestruktur 41 angeordnet und/oder befestigt, an welchem Kamerasignale der weiter unten noch beschriebenen Kameras 52, ausgegeben werden können.

[0044] Im Beispiel sind am Rahmen 16 bzw. an dessen Traversen 22 zumindest an drei Seiten Verblendungselemente 42 vorgesehen. Die Verblendungselemente 42 können die Traversen 22 vor Umgebungseinflüssen schützen. Unabhängig davon sind im Beispiel am Rahmen 16 bzw. an dessen Traversen 22 Lichtbänder 44 vorgesehen, die hier beispielhaft als LED-Lichtbänder 44 ausgebildet sind.

[0045] Der Karosseriearbeitsplatz 10 weist eine erste Absaugeinrichtung 48 zur Absaugung von Rauch und Dämpfen aus dem Arbeitsraum 12 und eine zweite Absaugeinrichtung 50 zur Absaugung von Stäuben aus dem Arbeitsraum 12 auf (vgl. Fig.4; Absaugeinrichtungen nur schematisch dargestellt). Die erste Absaugeinrichtung 48 kann mit einer Lokalabsaugung (Absaugarm und Rohrleitung) gekoppelt sein (nicht gezeigt). Die zweite Absaugeinrichtung 50 kann mit einer Werkzeugabsaugung gekoppelt sein (nicht gezeigt). Die Absaugeinrichtungen 48, 50 sind jeweils als mobile, insbesondere mittels Rollen auf dem Boden 20 im Arbeitsraum 12 verfahrbare Absaugeinrichtungen ausgebildet.

[0046] Die Überwachungseinrichtung 32 weist eine Wärmebildkamera 52 zur Erfassung von Infrarotstrahlung im Arbeitsraum 12 auf. Vorzugsweise ist die Wärmebildkamera 52 dazu eingerichtet, Live-Bilder und Wärmebilder zu erfassen. Im Beispiel ist die Wärmebildkamera 52 auf einem am Boden 20 verfahrbaren Trolley 53 montiert, und zwar derart, dass der Unterboden eines auf dem Fahrzeugstellplatz 14 befindlichen Fahrzeugs (nicht gezeigt) zumindest abschnittsweise durch die Wärmebildkamera 52 erfasst werden kann. Der Trolley 53 weist einen Rahmen 57 mit Rollen 59 auf. Am Rahmen 57 ist schwenkbar eine Positionierstange 61 befestigt, so dass die Wärmebildkamera 52 durch einen Bediener einfach positioniert werden kann.

[0047] Die Überwachungseinrichtung 52 weist weiter eine Überwachungskamera 63 auf, die derart ausgerichtet ist, dass diese den Arbeitsraum 12 erfasst. Im Beispiel ist die Überwachungskamera 63 an der Tragestruktur 41 angeordnet und befestigt (vgl. Fig.3).

[0048] Die Überwachungseinrichtung 52 weist zudem eine weitere Wärmebildkamera 66 zur Erfassung von Infrarotstrahlung aufweisen, die derart ausgerichtet ist, dass diese den Arbeitsraum 12 und vorzugsweise auch dessen Umgebung erfasst. Die weitere Wärmebildkamera 66 ist im Beispiel an einer Traverse 22 des Rahmens 16 angeordnet und befestigt (vgl. Fig.4).

[0049] Die Überwachungseinrichtung 32 weist weiter eine elektronische Auswerteeinheit 54 auf (vgl. Fig.3). Die Auswerteeinheit 54 ist im Beispiel mit der Gasdetektionseinheit 36 in einem Gehäuse 55 zusammengefasst. Die Auswerteeinheit 54 ist im Beispiel als Computer ausgebildet, der u.a. ein Display 56, ein Eingabefeld 58 sowie Schnittstellen (Eingabe- und Ausgabeschnittstellen; nicht gezeigt) aufweist. Zudem kann der Computer weitere der oben beschriebenen Komponenten aufweisen.

[0050] Die Staub- und Rauchdetektionseinheit 34, die Gasdetektionseinheit 36, die Wärmebildkamera 52, die Überwachungskamera 63 und die weitere Wärmebildkamera 66 sind über Schnittstellen der Auswerteeinheit 54 drahtlos oder drahtgebunden mit der Auswerteeinheit 54 gekoppelt, so dass deren Messwerte oder Signale an die Auswerteeinheit 54 übertragen werden können.

[0051] Die Auswerteeinheit 54 weist weiter eine drahtlose oder drahtgebundene Schnittstelle auf, mittels der Messwerte, Signale und/oder Meldungen an digitale Endgeräte wie bspw. das in den Figuren gezeigte Notebook übertragen werden können. Auch eine Übertragung an weitere Abnehmer wie bspw. Behörden ist denkbar, wie oben beschrieben.

[0052] Die Auswerteeinheit 54 ist dazu eingerichtet, die Messwerte oder Signale auf einem durch eine Bedienperson vorzugsweise händisch und werkzeuglos entnehmbaren Datenspeicher zu speichern, bspw. einem USB-Stick (nicht gezeigt).

[0053] Im Beispiel ist die Auswerteeinheit 54 dazu eingerichtet, zu prüfen, ob die Messwerte oder Signale jeweils einen definierten Schwellwert oder Gradienten überschreiten und bei Überschreiten des Schwellwerts oder Gradienten ein Ausgangssignal und/oder eine Meldung ausgeben. Überschreitet bspw. eine durch die Gasdetektionseinheit 34 ermittelte Konzentration eines bestimmten Gases einen Schwellwert, kann dies einem Mitarbeitenden des Karosseriearbeitsplatzes 10 signalisiert werden, bspw. durch eine Meldung auf dem Display 56.

[0054] In der Auswerteeinheit 54 ist ein Katalog von Maßnahmen gespeichert und die Auswerteeinheit 54 ist dazu eingerichtet, in Abhängigkeit von dem überschrittenen Schwellwert oder Gradienten ein Ausgangssignal und/oder eine Meldung mit zumindest einer geeigneten Maßnahme zur Reaktion auf die veränderten Umgebungsbedingungen auszugeben. Dies kann bspw. durch eine Meldung auf dem Display 56 ausgegeben werden. Ein Mitarbeitender des Karosseriearbeitsplatzes 10 kann dann eine entsprechende Maßnahme einleiten, wie oben beschrieben.

[0055] Im Konkreten ist die Auswerteeinheit 54 dazu eingerichtet, zu prüfen, ob die Messwerte oder Signale der Wärmebildkamera 52 und/oder der weiteren Wärmebildkamera 66 einen definierten Temperaturanstieg pro Zeiteinheit überschreiten und bei Überschreiten des definierten Temperaturanstiegs pro Zeiteinheit jeweils ein Alarmsignal und/oder eine Warnmeldung ausgeben. Dies kann bspw. durch eine Meldung auf dem Display 56 erfolgen. Zudem kann eine Mitteilung an entsprechende mediale Abnehmer ausgegeben werden, wie oben beschrieben.

[0056] Optional können eine tragbare, insbesondere handgehaltene, Gasdetektionseinheit und/oder ein Evakuierungscontainer zur Aufnahme eines Kraftfahrzeugs vorgesehen sein, wie oben beschrieben (nicht gezeigt).


Ansprüche

1. Karosseriearbeitsplatz (10) zur Bearbeitung von Fahrzeugkarosserien, mit

einem einen Fahrzeugstellplatz (14) umfassenden Arbeitsraum (12),

einer seitlichen Abtrennung (24) zur Abtrennung des Arbeitsraums (12) von der Umgebung, und

einem den Arbeitsraum (12) entlang der Schwerkraftrichtung (g) nach unten begrenzenden Boden (20), gekennzeichnet durch eine im Arbeitsraum (12) angeordneten Überwachungseinrichtung (32) zur Überwachung des Arbeitsraums (12), wobei die Überwachungseinrichtung (32) eine Staub- und Rauchdetektionseinheit (34) zur Detektion von Staub und Rauch im Arbeitsraum (12) und/oder eine Gasdetektionseinheit (36) zur Detektion von Gasen im Arbeitsraum (12) aufweist.


 
2. Karosseriearbeitsplatz (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (32) eine Wärmebildkamera (52) zur Erfassung von Infrarotstrahlung im Arbeitsraum (12) aufweist, vorzugsweise wobei die Wärmebildkamera (52) dazu eingerichtet ist, Live-Bilder und Wärmebilder zu erfassen.
 
3. Karosseriearbeitsplatz (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebildkamera (52) auf dem Fahrzeugstellplatz (14) derart am Boden (20) montiert oder mittels einer Halteeinrichtung gehalten und derart auf dem Fahrzeugstellplatz (14) positionierbar ist, dass der Unterboden eines auf dem Fahrzeugstellplatz (12) befindlichen Fahrzeugs zumindest abschnittsweise mittels der Wärmebildkamera (52) erfassbar ist.
 
4. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (32) eine Überwachungskamera (63) aufweist, die derart ausgerichtet ist, dass diese den Arbeitsraum (12) erfasst, und/oder dass die Überwachungseinrichtung (32) eine weitere Wärmebildkamera (66) zur Erfassung von Infrarotstrahlung aufweist, die derart ausgerichtet ist, dass diese den Arbeitsraum (12) oder den Arbeitsraum (12) und dessen Umgebung erfasst.
 
5. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (32) eine elektronische Auswerteinheit (54) aufweist, wobei die Staub- und Rauchdetektionseinheit (34), die Gasdetektionseinheit (36), die Wärmebildkamera (52), die Überwachungskamera (63) und/oder die weitere Wärmebildkamera (66) drahtlos oder drahtgebunden mit der Auswerteeinheit (54) gekoppelt sind, so dass deren Messwerte oder Signale an die Auswerteeinheit (54) übertragen werden können.
 
6. Karosseriearbeitsplatz (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (54) dazu eingerichtet ist, zu prüfen, ob die Messwerte oder Signale jeweils einen definierten Schwellwert oder Gradienten überschreiten und bei Überschreiten des Schwellwerts oder Gradienten jeweils ein Ausgangssignal und/oder eine Meldung ausgeben.
 
7. Karosseriearbeitsplatz (10) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Auswerteeinheit (54) ein Katalog von Maßnahmen gespeichert ist und die Auswerteeinheit (54) dazu eingerichtet ist, in Abhängigkeit von dem überschrittenen Schwellwert oder Gradienten jeweils ein Ausgangssignal und/oder eine Meldung mit zumindest einer geeigneten Maßnahme auszugeben.
 
8. Karosseriearbeitsplatz (10) nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (54) dazu eingerichtet ist, zu prüfen, ob die Messwerte oder Signale der Wärmebildkamera (52) und/oder der weiteren Wärmebildkamera (66) einen definierten Temperaturanstieg pro Zeiteinheit überschreiten und bei Überschreiten des definierten Temperaturanstiegs pro Zeiteinheit ein Alarmsignal und/oder eine Warnmeldung ausgeben.
 
9. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (54) dazu eingerichtet ist, die Messwerte oder Signale auf einem, vorzugsweise entnehmbaren, Datenspeicher zu speichern und/oder dass die Auswerteeinheit (10) eine drahtlose oder drahtgebundene Schnittstelle aufweist, mittels der Messwerte, Signale und/oder Meldungen an digitale Abnehmer, insbesondere an digitale Endgeräte, übertragen werden können.
 
10. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Staub- und Rauchdetektionseinheit (34) sowie die Gasdetektionseinheit (36) an einer gemeinsamen Tragestruktur (38) gehalten sind, wobei die Tragestruktur (38) als im Arbeitsraum (12) verfahrbar ausgebildet ist.
 
11. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (20) elektrisch nichtleitend ausgebildet ist.
 
12. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Absaugeinrichtung (48) zur Absaugung von Rauch und Dämpfen aus dem Arbeitsraum (12) und/oder eine zweite Absaugeinrichtung (50) zur Absaugung von Stäuben aus dem Arbeitsraum (12) vorgesehen sind.
 
13. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine tragbare, insbesondere handgehaltene, Gasdetektionseinheit vorgesehen ist, mittels der an verschiedenen Orten im Arbeitsraum (12) definierte Gase detektierbar sind.
 
14. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im oder angrenzend an den Arbeitsraum (12) ein Evakuierungscontainer zur Aufnahme eines Kraftfahrzeugs vorgesehen ist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente