[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Trainingsgerät für (Fels-)Kletterer
oder andere Personen, die insbesondere ihre Finger- und Handkraft stärken möchten.
Derartige, oft als "Hangboard" oder "Fingerboard" bezeichnete Geräte werden üblicherweise
oberhalb des Türrahmens oder an der Decke hängend ortsfest befestigt, so dass sich
die zu trainierende oder gegebenenfalls auch therapierende Person mit wenigstens einem
Finger, vorzugsweise mehreren Fingern jeder Hand, an positiven oder negativ-ausgebildeten
Griffprofilen hängen kann.
[0003] Bekannt ist dabei ein derartiges Training in statischer Weise, das heißt, die Person
hängt über eine vorbestimmte Zeitdauer und mit vorbestimmten Wiederholungsraten/-dauern
an den Griffen. Eine Variation ist allenfalls derart möglich, dass die Person entweder
bspw. durch elastische Bänder entlastet wird oder aber durch Zusatzgewichte die Belastung
an den Fingern verstärkt. Das Hänge-Trainingsgerät bewegt sich dabei nicht.
[0004] Aus der
US 10,232,243B2 ist eine Trainingseinrichtung für Felskletterer bekannt, bei der Griffe und Tritte
auf eine Art Förderband angeordnet und die Neigung des Förderbands bezüglich einer
Haltestruktur einstellbar ist.
[0005] Die vorliegende Erfindung setzt sich nunmehr zum Ziel, Trainingsgeräte der erstgenannten
Art derart auszulegen, dass sich die Trainingseffizienz erhöht. Dabei wurde herausgefunden,
dass eine nichtstatische, sondern zyklisch variierende Belastung der Finger und der
folgenden oberen Gliedmaßen des menschlichen Körpers eine effizientere Trainingsmaßnahme
darstellt.
[0006] Gemäß dem Gedanken der Erfindung ist ein derartiges Trainingsgerät nicht mehr statisch
an der Decke oder am Türrahmen (oder sonst wie oberhalb Kopfhöhe) befestigt, oder
an Seilen aufgehängt. Vielmehr ist das Trainingsgerät derart ausgebildet, dass es
um eine definierte Drehachse, die im Wesentlichen parallel zur Verbindungslinie der
beiden Hände liegt, und die oberhalb der Verbindungslinie der beiden das Trainingsgerät
greifenden Hände liegt, beidseitig bezüglich der Vertikalen rotieren und somit das
Trainingsgerät und ggf. der daran hängende Benutzer hin-und herschwingen kann.
[0007] Gemäß der Erfindung ist somit eine Trainingsmethode vorgesehen, gemäß der der trainierende
Benutzer an den Fingern hängend (unter aktiver Mitarbeit der Bauchmuskulatur und der
Beinmuskulatur) sich selbst an dem rotierenden Trainingsgerät in eine zyklische, schwingende
Hin-und Her-Schwingbewegung versetzt.
[0008] Erfindungsgemäß ist es auch möglich, dass diese schwingende Hin-und Her-Bewegung
motorisch durch eine Antriebseinheit des Trainingsgeräts zumindest unterstützt wird.
[0009] Es wurde herausgefunden, dass ein derartiges Schwingen (im Vergleich zu einem rein
statischen Hängen) zu einer zyklischen Variation der Krafteinleitung auf die Finger
führt, wobei im Bereich des oberen Totpunkts der schwingenden Bewegung (Umkehrpunkt)
die Kraftbelastung am niedrigsten ist, und im Bereich des Durchgangs durch die Vertikale
(unterer Tiefpunkt) die Kraftbelastung am höchsten ist. Somit kommt es zu einer zyklischen
Belastung der Muskulatur der trainierenden menschlichen Person, was ausweislich von
Untersuchungen eine im Vergleich zum statischen Training deutlich erhöhte Trainingseffizienz
mit sich bringt. Weiterhin wurde herausgefunden, dass diese schwingende Bewegung ein
gewisses spielerisches Element mitbringt, was eine erhöhte Motivation der trainierenden
menschlichen Person im Vergleich zum statischen Hängen bewirkt.
[0010] Ein erster Aspekt betrifft ein Trainingsgerät für Kletterer, aufweisend:
- wenigstens zwei negative oder positive Griffprofile die für menschliche Hände eines
an den Griffprofilen hängenden menschlichen Benutzers ausgelegt sind,
wobei die Griffprofile auf einem gemeinsamen Träger vorzugsweise in Form eines brett-
oder plattenförmigen Element angeordnet sind oder andersweit zumindest in ihrem horizontalen
Abstand starr miteinander verbunden sind,
- wenigstens ein, bevorzugt zwei, bevorzugt von dem gemeinsamen Träger beabstandete(s)
Montageelement(e) zur Montage des Trainingsgeräts an einer Wand oder Decke, und
- wenigstens ein Gelenkelement, das derart angeordnet ist, dass die Griffprofile bezüglich
des/der Montageelemente eine (bis auf die Reibung in der Lagerung) freie Rotation
um eine definierte Drehachse ausführen können. Dies ist also eine im wesentlichen
freie Schwingbewegumg um die Vertikalebene, die durch die Bewegung der Beine und des
Rumpfes wie bspw. aus dem Bereich des Turnens bekannt auslösbar ist.
[0011] Das Gelenkelement kann wenigstens eine Drehlagerung aufweisen.
[0012] Jedes der Gelenkelemente kann mittels einer starren Verbindung mit dem/den Montagelementen
verbunden sein.
[0013] Jedes der Gelenkelemente kann mittels einer starren Verbindung mit dem Träger verbunden
sein.
[0014] Jedes der Gelenkelemente und somit die Drehachse kann von dem Träger beabstandet
sein.
[0015] Die Position jedes der Gelenkelemente und somit der Drehachse relativ zu dem Träger
kann verstellbar sein.
[0016] Ein gemeinsames Gelenkelement kann über mehrere starre Verbindungen mit dem Träger
verbunden sein.
[0017] Ein gemeinsames Gelenkelement kann über jeweils eine starre Verbindung mit einem
von mehreren Montagelementen verbunden sein.
[0018] Das gemeinsame Gelenkelementkann durch einen randseitig gelagerten Drehstab gebildet
sein.
[0019] Das Trainingsgerät kann weiterhin ein Messgerät aufweisen zur Erfassung der Anzahl
und/oder der Amplitude von Rotationen, und/oder aufweisend Anbringungsmittel für ein
portables Messgerät beispielsweise in Form eines Tablets oder Mobiltelefons.
[0020] Das wenigstens eine Montageelement kann zur Deckenmontage ausgebildet sein.
[0021] Das brett- oder plattenförmigen Element kann beidseitig wenigstens zwei horizontal
beabstandete Griffprofile aufweisen. Typischerweise liegen mehrere unterschiedliche
Griffpaare vor.
[0022] Das Gelenkelement kann derart ausgebildet sein, dass bei montiertem Trainingsgerät
die Griffprofile beidseitig bezüglich der Vertikalen rotieren können.
[0023] Das Gelenkelement kann derart ausgebildet sein, dass der Rotationswinkel wenigstens
+-45 Grad, bevorzugt +-60 Grad beträgt.
[0024] Das Trainingsgerät kann eine Begrenzung, beispielsweise in Form eines Anschlags,
für den maximalen Rotationswinkel aufweisen.
[0025] Die Griffprofile können zumindest zum Teil austauschbar oder veränderbar sein.
[0026] Es kann eine motorische Unterstützung der Rotation vorgesehen sein. Dabei können
Sensoren vorgesehen sein, die eine Schwungeinleitung eines Benutzers erkennen und
phasengenau unterstützen. Die motorische Unterstützung kann auf eine Anfangsphase
des Schwingens beschränkt sein, bspw. bis Winkelmess-Sensoren eine ausreichende Amplitude
der Rotation erkennen.
[0027] Ein weiterer Aspekt betrifft ein Trainingsgerät für Kletterer, aufweisend:
- wenigstens zwei Griffprofile, die für menschliche Hände eines an den Griffprofilen
hängenden menschlichen Benutzers ausgelegt sind,
wobei die Griffprofile auf einem gemeinsamen Träger vorzugsweise in Form eines brett-
oder plattenförmigen Elements angeordnet sind oder andersweit zumindest in ihrem horizontalen
Abstand starr miteinander verbunden sind,
- wenigstens einen, bevorzugt zwei, bevorzugt von dem gemeinsamen Träger beabstandete
Montageelemente zur Montage des Trainingsgeräts an einer Wand oder Decke. Dabei sind
die Griffprofile bezüglich des/der Montageelemente mittels einer Drehachse eine Rotation
ausführen können, wobei die Orientierung der Drehachse bezüglich der Montagelemente
fest definiert ist. Die Rotation erfolgt also im Wesentlichen symmetrisch in beiden
Richtungen bezüglich der Vertikalen.
[0028] Gemäss einem noch weiteren Aspekt können die Griffprofile eines solchen Trainingsgeräts
bezüglich des/der Montageelemente mittels einer Drehachse nur eine Rotation ausführen,
sind aber in allen anderen Freiheitsgraden fest sind.
[0029] Ein weiterer Aspekt betrifft ein Messgerät, beispielsweise Tablet oder Mobiltelefon,
das zur Erfassung der Anzahl und/oder der Amplitude von Rotationen eines Trainingsgeräts
nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.
[0030] Ein noch weiterer Aspekt betrifft ein Computerprogrammprodukt, insbesondere Applikation,
die Anzahl und/oder der Amplitude von Rotationen eines derartigen Trainingsgeräts,
wenn es auf einem Mobilgerät geladen ist.
[0031] Ein noch weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung für ein Trainingsgerät
für Kletterer, das aufweist:
- wenigstens zwei negativen oder positiven Griffprofile für menschliche Hände eines
an den Griffprofilen hängenden menschlichen Benutzers,
wobei die Griffprofile auf einem gemeinsamen Träger vorzugsweise in Form eines brett-
oder plattenförmigen Elements angeordnet sind oder andersweit starr miteinander verbunden
sind,
wobei die Montagevorrichtung aufweist:
- wenigstens eine Aufnahme für den Träger
- wenigstens einen, bevorzugt zwei, bevorzugt von dem gemeinsamen Träger beabstandete
Montageelemente zur Montage des Trainingsgeräts an einer Wand oder Decke, und
- wenigstens ein Gelenkelement, das derart angeordnet ist, dass bei montiertem Träger
die Griffprofile bezüglich des/der Montageelemente eine Rotation um eine definierte
Drehachse ausführen können.
[0032] Weitere Merkmale, Vorteile und Eigenschaften der Erfindung sollen nunmehr bezugnehmend
auf die Figuren der begleitenden Zeichnungen erläutert werden:
- Fig. 1a
- zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem das Trainingsgerät als
Brettelement mit positiven und/oder negativen Griffprofilen ausgebildet ist, das mit
mehreren starren Verbindungen mit einer Drehachse verbunden ist, die wiederum mit
Montageelementen zur Befestigung des Trainingsgeräts verbunden ist,
- Fig. 1b
- zeigt eine Seitenansicht dieses Ausführungsbeispiels, bei der insbesondere das beidseitige
Schwingen um einen Winkel +-a (bezüglich der Vertikalen) illustriert ist, sowie die
optionale beidseitige Anbringung von Griffelementen auf beiden Seiten des Trägers
des Trainingsgeräts,
- Fig. 2
- zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung zur Verdeutlichung, dass die Griffelemente
nicht an einem plattenförmigen Träger angeordnet sein müssen, sondern auch in sonstiger
Weise starr miteinander verbunden sein können. Weiterhin ist gezeigt, dass gegebenenfalls
auch eine einzige starre Verbindung hin zu einem einzigen Gelenkelement und wiederum
hin zu einem einzigen Montageelement möglich ist,
- Fig. 3
- zeigt die Anbringung eines Messgeräts wie beispielsweise eines Mobiltelefons an dem
erfindungsgemäßen Trainingsgerät zur Erfassung der Amplitude und/oder Wiederholungszahlen
der schwingenden Rotationen des Trainingsgeräts, und
- Fig. 4
- zeigt eine weitere Ausführungsform in einer Seitenansicht, bei der die definierte
Drehachse durch ein kurzes, flexibles Stück (Seil, etc.) zwischen zwei starren Elementen
gebildet ist.
[0033] Das Prinzip der Erfindung soll nunmehr zuerst im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel
von Fig. 1a erläutert werden.
[0034] Das Trainingsgerät 1 weist im Wesentlichen eine Montageeinheit 20 sowie einen Träger
4 für positive oder negative Griffprofile 2, 3 auf. Die Bezugszeichen 3 bezeichnen
dabei nach innen eingearbeitete (gefräste, etc.) Griffprofile. Die Bezugszeichen 3
bezeichnen nach außen vorstehende abgerundete Griffprofile. Das Bezugszeichen 14 zeigt
schematisch ein leistenartig (somit kantig) nach außen vorstehendes Griffelement.
Derartige Ausgestaltungen sind hinsichtlich Form, Dimensionen und Anzahl beliebig
veränderbar und aus dem Stand der Technik als solches bekannt.
[0035] Vorzugsweise sind für die linke und die rechte Hand in gleicher Höhe und zentriert
(Mitte der Verbindungslinie ist Mitte des Trägers) jeweils gleichartige Griffprofile
vorgesehen.
[0036] Der Träger kann beispielsweise aus Holz (bspw. verleimtes Schichtholz) und/oder aus
einem Kunstharzmaterial gefertigt sein.
[0037] Parallel zu der Verbindungsachse zugehöriger Griffelemente 2/2, 3/3 bzw. 14/14 weist
die Montageeinheit 20 des Trainingsgeräts 1 eine definierte Drehachse 9, konstruktiv
ausgebildet als Drehachsenlagerung, aufweist. "Definiert" bedeutet in diesem Sinne,
dass sich die Ausrichtung und der Abstand der Drehachse 9 zu den Griffprofilen und/oder
zu Montageelementen (siehe weiter unten) während der Benutzung nicht verändert. Vor
oder nach einer Benutzung kann indessen der Abstand zu den Griffprofilen und/oder
zu Montageelementen einstellbar sein. Diese Verstellung ist vorzugsweise derart, dass
die Ausrichtung der Drehachse zu den Griffprofilen und/oder zu Montageelementen nicht
veränderbar ist. Sie ist bei montiertem Trainingsgerät vorzugsweise stets horizontal.
[0038] Weiterhin ist die Drehachse 9 vorzugsweise derart ausgestaltet, dass die Griffelemente
bezüglich der Montageelemente während der Benutzung nur diese Rotation ausführen können,
aber keine weitere Drehung oder translatorische Bewegung. Dies ist bei einer reinen
Seilaufhängung nicht gegeben.
[0039] Diese Drehachse 9 ist beabstandet und vorzugsweise parallel zu jeder der gedachten
Verbindungslinien 2/2, 3/3 bzw. 14/14. Die Hände des Benutzers sind somit vorzugsweise
stets unterhalb der Drehachse. Der Abstand zwischen dem Träger 4 und der Drehachse
9 ist mit d bezeichnet. Dieser Abstand und insbesondere der Abstand zu den gedachten
Verbindungslinien zugehöriger Verbindungsgriffelemente 2/2, 3/3 bzw. 14/14 kann einstellbar
sein.
[0040] Der Träger 4 und insbesondere die zugehörigen Griffelemente können somit (in der
Seitenansicht) um diese Drehachse um die Horizontale hin und her schwenken. Dazu kann
vorgesehen sein, dass der Träger 4 des Trainingsgeräts 1 mit mehreren steifen Verbindungen
12, 13, beispielsweise aus einem Stahlmaterial, mit zwei Gelenkelementen 7, 8 verbunden
sein kann. Diese Gelenkelemente 7, 8 können separat vorliegen, oder aber, wie in Figur
1a gezeigt ist, insbesondere Teil einer gemeinsamen Gelenkverbindung sein. Die Drehachse
ist weiterhin vorzugsweise über zugehörigen starren Verbindungen 30, 31 mit Montageelementen
5, 6 verbunden, mit denen das Trainingsgerät 1 beispielsweise an einer Decke oder
oberhalb einer Tür oder sonst wie über Kopf montierbar ist.
[0041] Der Abstand sowie die Ausrichtung der Drehachse 9 bezüglich der Montagelemente ist
während der Benutzung des Trainingsgeräts 1 unveränderlich definiert. Dies ist bei
einer Aufhängung nur an einem Seil nicht gegeben. Ebensowenig ist bei der Erfindung
aufgrund der starrren Drehachse ein Verkippen möglich.
[0042] Wie insbesondere aus der Seitenansicht von Figur 1b ersichtlich ist, können auch
auf beiden Seiten des Trägers 4 Griffelemente angeordnet sein. Aus der Figur 1b auch
ersichtlich, dass vorzugsweise der Träger 4 bzw. zumindest die Griffelemente 2/2,
3/3 bzw. 14/14 um einen Winkel +-a um die Horizontale rotieren können. Dies definiert
also dann auch die entsprechende Schwingbewegung eines von diesen Griffelementen hängenden
menschlichen Benutzers. Der maximale Winkel kann beispielsweise durch Anschläge in
den Gelenkelementen 7, 8 begrenzt sein. Typischerweise liegt dieser Winkel α nicht
über 90°. Vorzugsweise ist in dem Bereich zwischen 20 und 90°, mehr bevorzugt 30 und
80°.
[0043] In Figur 2 ist nunmehr eine weitere Ausführungsform der Erfindung zu sehen. Dabei
ist zu sehen, dass nicht unbedingt ein plattenförmiger Träger 4 vorliegen muss. Vielmehr
reicht es aus, wenn wenigstens zwei zugehörige Griffelemente 2/2 mittels einer starren
Verbindung 4' verbunden sind, sodass die Verbindungslinie der Griffelemente 2, 2 fest
definiert ist und diese Verbindungslinie auch in diesem vereinfachten Ausführungsbeispiel
parallel und in einem Abstand d zu der Drehachse 9 liegt.
[0044] In Figur 2 ist auch schematisch dargestellt, dass bei jeglichen Ausführungsformen
der Erfindung ggf. auch nur eine Verbindung mit einer Gelenkachse 7 zu einem Montageelement
5 führen kann.
[0045] In Figur 3 ist dargestellt, dass vorzugsweise an den Träger 4 bzw. der starren Verbindung
4' ein elektronisches portables Messgerät 50 eingeordnet sein kann. Auf diesem Messgerät
läuft vorzugsweise eine Applikationssoftware ("App"), die die Anzahl der Schwingbewegungen
und/oder die Amplitude einer jeden bzw. die mittlere Amplitude der Schwingungen registrieren
und aufzeichnen kann. Vorzugsweise ist dieses portable Messgerät 50 ein Smartphone,
mit einer Applikation, die auf einen Gyrosensor in dem Mobiltelefon 50 zugreift, um
die Anzahl und/oder das Ausmaß der Schwingbewegungen zu erfassen. Dies lässt sich
somit zur Dokumentation eines Trainingsvorgangs verwenden. Die Ergebnisse können ggf.
auch in eine Cloud hochgeladen werden.
[0046] Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der die definierte
Gelenkachse durch eine kurze elastische (beispielsweise schnur- oder seilförmige)
Zwischenstrecke 15 gebildet wird, das relativ kurz ist im Vergleich zu seitlich einschließenden
starren Elementen. Somit kann in diesem Fall auch ein kurzes flexibles Verbindungselement
die starre Drehachse bilden.
[0047] Die Drehachse ist auf jeden Fall derart auszugestalten, dass die Schwingungen des
Trainingsgeräts möglichst reibungsfrei erfolgen.
[0048] In dem Ausführungsbeispiel von Figur 1 können beispielsweise die Gelenkelemente 7,
8 durch randseitiger Nadellager in einer metallischen zylindrischen Hülse gebildet
sein. Im Innerem der metallischen Hülse ist beispielsweise ein Metallstab über die
Nadellager gelagert, und die starren Elemente 30, 31 sind wiederum mit diesem inneren
metallischen Drehstab drehfest verbunden.
[0049] In einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Entlastungsvorrichtung vorgesehen,
die an dem schwingenden Trainingsgerät verbindbar ist (und somit mit diesem schwingt).
[0050] Der Aufhängepunkt der Entlastungsvorrichtung ist also nicht ortsfest, sondern an
dem rotierenden Element des Trainingsgeräts befestigt und bewegt sich somit mit.
[0051] Der Benutzer kann sich mit dieser Entlastungsvorrichtung verbinden, um die Haltekraft
an den Händen zu verringern. Bspw. kann die Entlastungsvorrichtung einen Klettergurt
aufweisen, mit dem sich der Benutzer zumindest teilweise mittels einer an dem Trainingsgerät
angebrachten Aufhängung entlasten kann. Alternativ oder zusätzlich kann die Entlastungsvorrichtung
auch eine Fussschlaufe aufweisen.
[0052] Die Länge der Aufhängung kann verstellbar sein. Die Aufhängung kann elastisch sein
bspw. in Form eines elastischen Bandes.
[0053] Die Entlastungsvorrichtung kann die Funktion einer Sicherung übernehmen, um zu verhindern,
dass der Benutzer unkontrolliert von dem schwingenden Trainingsgerät stürzt.
1. Trainingsgerät (1) für Kletterer, aufweisend:
- wenigstens zwei Griffprofile (2, 3), die für menschliche Hände eines an den Griffprofilen
(2, 3) hängenden menschlichen Benutzers ausgelegt sind,
wobei die Griffprofile (2, 3) auf einem gemeinsamen Träger (4) vorzugsweise in Form
eines brett- oder plattenförmigen Elements angeordnet sind oder andersweit zumindest
in ihrem horizontalen Abstand starr miteinander verbunden sind,
- wenigstens einen, bevorzugt zwei, bevorzugt von dem gemeinsamen Träger (4) beabstandete
Montageelemente (5, 6) zur Montage des Trainingsgeräts (1) an einer ortsfesten Struktur,
wobei die Griffprofile (2,3) bezüglich des/der Montageelemente (5, 6) mittels einer
Drehachsenlagerung (9) eine Rotation ausführen können, wobei die Lage der durch die
Drehachsenlagerung (9) definierten Drehachse bezüglich der Montagelemente (5, 6) während
der Benutzung fest definiert ist,
wobei die Drehachse derart angeordnet ist, dass die Griffprofile (2,3) bei montiertem
Trainingsgerät (1) stets unterhalb der Drehachse (9) sind und mittels der Drehachsenlagerung
(9) die Griffprofile (2,3) eine rotierende Hin- und Herbewegung um die Vertikale ausführen
können.
2. Trainingsgerät (1) für Kletterer nach Anspruch 1,
wobei die Griffprofile (2,3) bezüglich des/der Montageelemente (5, 6) mittels einer
Drehachsenlagerung (9) eine möglichst reibungsfreie Rotation ausführen können.
3. Trainingsgerät nach Anspruch 1 oder 2,
das für eine schwingende Hin- und Herbewegung beidseitig bezüglich der Vertikalen
um die Drehachse rotieren kann.
4. Trainingsgerät (1) für Kletterer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Griffprofile (2,3) bezüglich des/der Montageelemente (5, 6) nur eine Rotation um eine
horizontale Achse ausführen können, aber in allen anderen Freiheitsgraden fest sind.
5. Trainingsgerät (1) für Kletterer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend:
- wenigstens ein Gelenkelement (7,8), das derart angeordnet ist, dass die Griffprofile
(2,3) bezüglich des/der Montageelemente (5, 6) eine Rotation ausführen können.
6. Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem die Drehachsenlagerung (9) mittels einer starren Verbindung (12, 13) mit dem/den
Montagelementen (5, 6) verbunden ist.
7. Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem die Drehachsenlagerung (9) mittels einer starren Verbindung (12, 13) mit dem
Träger (4) verbunden ist.
8. Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem die Drehachsenlagerung (9) von dem Träger beabstandet ist.
9. Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem die Position der Drehachsenlagerung (9) relativ zu dem Träger verstellbar
ist.
10. Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem ein gemeinsames Gelenkelement über mehrere starren Verbindungen mit dem Träger
verbunden ist,
wobei das gemeinsames Gelenkelement vorzugsweise durch einen randseitig gelagerten
Drehstab gebildet ist.
11. Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
weiterhin aufweisend
- eine Halterung für ein Messgerät zur Erfassung der Anzahl und/oder der Amplitude
von Rotationen, oder
- Anbringungsmittel für ein portables Messgerät, beispielsweise in Form eines Tablets
oder Mobiltelefons.
12. Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
weiterhin aufweisend eine Körpergewicht-Entlastungsvorrichtung vorgesehen, die an
dem schwingenden Trainingsgerät verbindbar ist,
wobei ein Aufhängepunkt der Entlastungsvorrichtung derart mit dem Trainingsgerät verbunden
ist, dass die Entlastungsvorrichtung die Rotation der Griffprofile mitvollzieht.
13. System, aufweisend ein Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche und
ein Messgerät (50), beispielsweise Tablet oder Mobiltelefon, das zur Erfassung der
Anzahl und/oder der Amplitude von Rotationen eines Trainingsgeräts nach einem der
vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.
14. Montagevorrichtung (20) für ein Trainingsgerät (1) in Form eines Hangboards,
wobei die Montagevorrichtung (20) aufweist:
- Wenigstens eine Aufnahme für ein Hangboard,
- wenigstens ein, bevorzugt zwei, beabstandete Montageelemente (5, 6) zur Montage
der Montagevorrichtung (20) an einer ortstfesten Struktur, und
- wenigstens eine definierte Drehachse (9) zwischen den Montageelementen und der Aufnahme,
welche Drehachse (9) derart ausgebildet ist, dass bei montiertem Träger die Griffprofile
(2,3) bezüglich des/der Montageelemente (5, 6) eine Rotation um eine definierte horizontale
Drehachse (9) ausführen können, wobei die Drehachse derart angeordnet sind, dass die
Griffprofile (2,3) bei montierten Trainingsgerät stets unterhalb der Drehachse (9)
sind.
15. Montagevorrichtung nach Anspruch 14,
wobei die Drehachse (9) für eine möglichst reibungsfreie Rotation ausgelegt ist.