(19)
(11) EP 4 461 382 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.11.2024  Patentblatt  2024/46

(21) Anmeldenummer: 24172644.7

(22) Anmeldetag:  26.04.2024
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A63B 21/068(2006.01)
A63B 23/16(2006.01)
A63B 21/16(2006.01)
A63B 71/06(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
A63B 69/0048; A63B 2225/09; A63B 2210/50; A63B 21/068; A63B 23/16; A63B 2220/16; A63B 21/169; A63B 21/1681; A63B 2208/029; A63B 21/1636; A63B 21/0552; A63B 71/0622; A63B 23/03508; A63B 23/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
GE KH MA MD TN

(30) Priorität: 09.05.2023 DE 102023112030

(71) Anmelder: Schlesener, Christian
83483 Bischofswiesen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schlesener, Christian
    83483 Bischofswiesen (DE)

(74) Vertreter: Rupp, Christian 
Mitscherlich PartmbB Patent- und Rechtsanwälte Karlstraße 7
80333 München
80333 München (DE)

   


(54) TRAININGSGERÄT FÜR KLETTERER MIT EINEM UM DIE DREHACHSE ROTIERBAREN TRÄGER SOWIE SYSTEM UND MONTAGEVORRICHTUNG


(57) Trainingsgerät (1) für Kletterer, aufweisend:
- wenigstens zwei Griffprofile (2, 3), die für menschliche Hände eines an den Griffprofilen (2, 3) hängenden menschlichen Benutzers ausgelegt sind,
wobei die Griffprofile (2, 3) auf einem gemeinsamen Träger (4) vorzugsweise in Form eines brett- oder plattenförmigen Elements angeordnet sind oder andersweit zumindest in ihrem horizontalen Abstand starr miteinander verbunden sind,
- wenigstens einen, bevorzugt zwei, bevorzugt von dem gemeinsamen Träger (4) beabstandete Montageelemente (5, 6) zur Montage des Trainingsgeräts (1) an einer ortsfesten Struktur,
wobei die Griffprofile (2,3) bezüglich des/der Montageelemente (5, 6) mittels einer Drehachsenlagerung (9) eine Rotation ausführen können, wobei die Lage der Drehachse (9) bei bezüglich der Montagelemente (5, 6) während der Benutzung fest definiert ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Trainingsgerät für (Fels-)Kletterer oder andere Personen, die insbesondere ihre Finger- und Handkraft stärken möchten. Derartige, oft als "Hangboard" oder "Fingerboard" bezeichnete Geräte werden üblicherweise oberhalb des Türrahmens oder an der Decke hängend ortsfest befestigt, so dass sich die zu trainierende oder gegebenenfalls auch therapierende Person mit wenigstens einem Finger, vorzugsweise mehreren Fingern jeder Hand, an positiven oder negativ-ausgebildeten Griffprofilen hängen kann.

[0002] Derartige Trainingsgeräte sind bspw. bekannt aus der US20160243422A1, der US 2011/0245040 und der EP 0424569.

[0003] Bekannt ist dabei ein derartiges Training in statischer Weise, das heißt, die Person hängt über eine vorbestimmte Zeitdauer und mit vorbestimmten Wiederholungsraten/-dauern an den Griffen. Eine Variation ist allenfalls derart möglich, dass die Person entweder bspw. durch elastische Bänder entlastet wird oder aber durch Zusatzgewichte die Belastung an den Fingern verstärkt. Das Hänge-Trainingsgerät bewegt sich dabei nicht.

[0004] Aus der US 10,232,243B2 ist eine Trainingseinrichtung für Felskletterer bekannt, bei der Griffe und Tritte auf eine Art Förderband angeordnet und die Neigung des Förderbands bezüglich einer Haltestruktur einstellbar ist.

[0005] Die vorliegende Erfindung setzt sich nunmehr zum Ziel, Trainingsgeräte der erstgenannten Art derart auszulegen, dass sich die Trainingseffizienz erhöht. Dabei wurde herausgefunden, dass eine nichtstatische, sondern zyklisch variierende Belastung der Finger und der folgenden oberen Gliedmaßen des menschlichen Körpers eine effizientere Trainingsmaßnahme darstellt.

[0006] Gemäß dem Gedanken der Erfindung ist ein derartiges Trainingsgerät nicht mehr statisch an der Decke oder am Türrahmen (oder sonst wie oberhalb Kopfhöhe) befestigt, oder an Seilen aufgehängt. Vielmehr ist das Trainingsgerät derart ausgebildet, dass es um eine definierte Drehachse, die im Wesentlichen parallel zur Verbindungslinie der beiden Hände liegt, und die oberhalb der Verbindungslinie der beiden das Trainingsgerät greifenden Hände liegt, beidseitig bezüglich der Vertikalen rotieren und somit das Trainingsgerät und ggf. der daran hängende Benutzer hin-und herschwingen kann.

[0007] Gemäß der Erfindung ist somit eine Trainingsmethode vorgesehen, gemäß der der trainierende Benutzer an den Fingern hängend (unter aktiver Mitarbeit der Bauchmuskulatur und der Beinmuskulatur) sich selbst an dem rotierenden Trainingsgerät in eine zyklische, schwingende Hin-und Her-Schwingbewegung versetzt.

[0008] Erfindungsgemäß ist es auch möglich, dass diese schwingende Hin-und Her-Bewegung motorisch durch eine Antriebseinheit des Trainingsgeräts zumindest unterstützt wird.

[0009] Es wurde herausgefunden, dass ein derartiges Schwingen (im Vergleich zu einem rein statischen Hängen) zu einer zyklischen Variation der Krafteinleitung auf die Finger führt, wobei im Bereich des oberen Totpunkts der schwingenden Bewegung (Umkehrpunkt) die Kraftbelastung am niedrigsten ist, und im Bereich des Durchgangs durch die Vertikale (unterer Tiefpunkt) die Kraftbelastung am höchsten ist. Somit kommt es zu einer zyklischen Belastung der Muskulatur der trainierenden menschlichen Person, was ausweislich von Untersuchungen eine im Vergleich zum statischen Training deutlich erhöhte Trainingseffizienz mit sich bringt. Weiterhin wurde herausgefunden, dass diese schwingende Bewegung ein gewisses spielerisches Element mitbringt, was eine erhöhte Motivation der trainierenden menschlichen Person im Vergleich zum statischen Hängen bewirkt.

[0010] Ein erster Aspekt betrifft ein Trainingsgerät für Kletterer, aufweisend:
  • wenigstens zwei negative oder positive Griffprofile die für menschliche Hände eines an den Griffprofilen hängenden menschlichen Benutzers ausgelegt sind,
wobei die Griffprofile auf einem gemeinsamen Träger vorzugsweise in Form eines brett- oder plattenförmigen Element angeordnet sind oder andersweit zumindest in ihrem horizontalen Abstand starr miteinander verbunden sind,
  • wenigstens ein, bevorzugt zwei, bevorzugt von dem gemeinsamen Träger beabstandete(s) Montageelement(e) zur Montage des Trainingsgeräts an einer Wand oder Decke, und
  • wenigstens ein Gelenkelement, das derart angeordnet ist, dass die Griffprofile bezüglich des/der Montageelemente eine (bis auf die Reibung in der Lagerung) freie Rotation um eine definierte Drehachse ausführen können. Dies ist also eine im wesentlichen freie Schwingbewegumg um die Vertikalebene, die durch die Bewegung der Beine und des Rumpfes wie bspw. aus dem Bereich des Turnens bekannt auslösbar ist.


[0011] Das Gelenkelement kann wenigstens eine Drehlagerung aufweisen.

[0012] Jedes der Gelenkelemente kann mittels einer starren Verbindung mit dem/den Montagelementen verbunden sein.

[0013] Jedes der Gelenkelemente kann mittels einer starren Verbindung mit dem Träger verbunden sein.

[0014] Jedes der Gelenkelemente und somit die Drehachse kann von dem Träger beabstandet sein.

[0015] Die Position jedes der Gelenkelemente und somit der Drehachse relativ zu dem Träger kann verstellbar sein.

[0016] Ein gemeinsames Gelenkelement kann über mehrere starre Verbindungen mit dem Träger verbunden sein.

[0017] Ein gemeinsames Gelenkelement kann über jeweils eine starre Verbindung mit einem von mehreren Montagelementen verbunden sein.

[0018] Das gemeinsame Gelenkelementkann durch einen randseitig gelagerten Drehstab gebildet sein.

[0019] Das Trainingsgerät kann weiterhin ein Messgerät aufweisen zur Erfassung der Anzahl und/oder der Amplitude von Rotationen, und/oder aufweisend Anbringungsmittel für ein portables Messgerät beispielsweise in Form eines Tablets oder Mobiltelefons.

[0020] Das wenigstens eine Montageelement kann zur Deckenmontage ausgebildet sein.

[0021] Das brett- oder plattenförmigen Element kann beidseitig wenigstens zwei horizontal beabstandete Griffprofile aufweisen. Typischerweise liegen mehrere unterschiedliche Griffpaare vor.

[0022] Das Gelenkelement kann derart ausgebildet sein, dass bei montiertem Trainingsgerät die Griffprofile beidseitig bezüglich der Vertikalen rotieren können.

[0023] Das Gelenkelement kann derart ausgebildet sein, dass der Rotationswinkel wenigstens +-45 Grad, bevorzugt +-60 Grad beträgt.

[0024] Das Trainingsgerät kann eine Begrenzung, beispielsweise in Form eines Anschlags, für den maximalen Rotationswinkel aufweisen.

[0025] Die Griffprofile können zumindest zum Teil austauschbar oder veränderbar sein.

[0026] Es kann eine motorische Unterstützung der Rotation vorgesehen sein. Dabei können Sensoren vorgesehen sein, die eine Schwungeinleitung eines Benutzers erkennen und phasengenau unterstützen. Die motorische Unterstützung kann auf eine Anfangsphase des Schwingens beschränkt sein, bspw. bis Winkelmess-Sensoren eine ausreichende Amplitude der Rotation erkennen.

[0027] Ein weiterer Aspekt betrifft ein Trainingsgerät für Kletterer, aufweisend:
  • wenigstens zwei Griffprofile, die für menschliche Hände eines an den Griffprofilen hängenden menschlichen Benutzers ausgelegt sind,
wobei die Griffprofile auf einem gemeinsamen Träger vorzugsweise in Form eines brett- oder plattenförmigen Elements angeordnet sind oder andersweit zumindest in ihrem horizontalen Abstand starr miteinander verbunden sind,
  • wenigstens einen, bevorzugt zwei, bevorzugt von dem gemeinsamen Träger beabstandete Montageelemente zur Montage des Trainingsgeräts an einer Wand oder Decke. Dabei sind die Griffprofile bezüglich des/der Montageelemente mittels einer Drehachse eine Rotation ausführen können, wobei die Orientierung der Drehachse bezüglich der Montagelemente fest definiert ist. Die Rotation erfolgt also im Wesentlichen symmetrisch in beiden Richtungen bezüglich der Vertikalen.


[0028] Gemäss einem noch weiteren Aspekt können die Griffprofile eines solchen Trainingsgeräts bezüglich des/der Montageelemente mittels einer Drehachse nur eine Rotation ausführen, sind aber in allen anderen Freiheitsgraden fest sind.

[0029] Ein weiterer Aspekt betrifft ein Messgerät, beispielsweise Tablet oder Mobiltelefon, das zur Erfassung der Anzahl und/oder der Amplitude von Rotationen eines Trainingsgeräts nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.

[0030] Ein noch weiterer Aspekt betrifft ein Computerprogrammprodukt, insbesondere Applikation, die Anzahl und/oder der Amplitude von Rotationen eines derartigen Trainingsgeräts, wenn es auf einem Mobilgerät geladen ist.

[0031] Ein noch weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung für ein Trainingsgerät für Kletterer, das aufweist:
  • wenigstens zwei negativen oder positiven Griffprofile für menschliche Hände eines an den Griffprofilen hängenden menschlichen Benutzers,

wobei die Griffprofile auf einem gemeinsamen Träger vorzugsweise in Form eines brett- oder plattenförmigen Elements angeordnet sind oder andersweit starr miteinander verbunden sind,

wobei die Montagevorrichtung aufweist:

  • wenigstens eine Aufnahme für den Träger
  • wenigstens einen, bevorzugt zwei, bevorzugt von dem gemeinsamen Träger beabstandete Montageelemente zur Montage des Trainingsgeräts an einer Wand oder Decke, und
  • wenigstens ein Gelenkelement, das derart angeordnet ist, dass bei montiertem Träger die Griffprofile bezüglich des/der Montageelemente eine Rotation um eine definierte Drehachse ausführen können.



[0032] Weitere Merkmale, Vorteile und Eigenschaften der Erfindung sollen nunmehr bezugnehmend auf die Figuren der begleitenden Zeichnungen erläutert werden:
Fig. 1a
zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem das Trainingsgerät als Brettelement mit positiven und/oder negativen Griffprofilen ausgebildet ist, das mit mehreren starren Verbindungen mit einer Drehachse verbunden ist, die wiederum mit Montageelementen zur Befestigung des Trainingsgeräts verbunden ist,
Fig. 1b
zeigt eine Seitenansicht dieses Ausführungsbeispiels, bei der insbesondere das beidseitige Schwingen um einen Winkel +-a (bezüglich der Vertikalen) illustriert ist, sowie die optionale beidseitige Anbringung von Griffelementen auf beiden Seiten des Trägers des Trainingsgeräts,
Fig. 2
zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung zur Verdeutlichung, dass die Griffelemente nicht an einem plattenförmigen Träger angeordnet sein müssen, sondern auch in sonstiger Weise starr miteinander verbunden sein können. Weiterhin ist gezeigt, dass gegebenenfalls auch eine einzige starre Verbindung hin zu einem einzigen Gelenkelement und wiederum hin zu einem einzigen Montageelement möglich ist,
Fig. 3
zeigt die Anbringung eines Messgeräts wie beispielsweise eines Mobiltelefons an dem erfindungsgemäßen Trainingsgerät zur Erfassung der Amplitude und/oder Wiederholungszahlen der schwingenden Rotationen des Trainingsgeräts, und
Fig. 4
zeigt eine weitere Ausführungsform in einer Seitenansicht, bei der die definierte Drehachse durch ein kurzes, flexibles Stück (Seil, etc.) zwischen zwei starren Elementen gebildet ist.


[0033] Das Prinzip der Erfindung soll nunmehr zuerst im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel von Fig. 1a erläutert werden.

[0034] Das Trainingsgerät 1 weist im Wesentlichen eine Montageeinheit 20 sowie einen Träger 4 für positive oder negative Griffprofile 2, 3 auf. Die Bezugszeichen 3 bezeichnen dabei nach innen eingearbeitete (gefräste, etc.) Griffprofile. Die Bezugszeichen 3 bezeichnen nach außen vorstehende abgerundete Griffprofile. Das Bezugszeichen 14 zeigt schematisch ein leistenartig (somit kantig) nach außen vorstehendes Griffelement. Derartige Ausgestaltungen sind hinsichtlich Form, Dimensionen und Anzahl beliebig veränderbar und aus dem Stand der Technik als solches bekannt.

[0035] Vorzugsweise sind für die linke und die rechte Hand in gleicher Höhe und zentriert (Mitte der Verbindungslinie ist Mitte des Trägers) jeweils gleichartige Griffprofile vorgesehen.

[0036] Der Träger kann beispielsweise aus Holz (bspw. verleimtes Schichtholz) und/oder aus einem Kunstharzmaterial gefertigt sein.

[0037] Parallel zu der Verbindungsachse zugehöriger Griffelemente 2/2, 3/3 bzw. 14/14 weist die Montageeinheit 20 des Trainingsgeräts 1 eine definierte Drehachse 9, konstruktiv ausgebildet als Drehachsenlagerung, aufweist. "Definiert" bedeutet in diesem Sinne, dass sich die Ausrichtung und der Abstand der Drehachse 9 zu den Griffprofilen und/oder zu Montageelementen (siehe weiter unten) während der Benutzung nicht verändert. Vor oder nach einer Benutzung kann indessen der Abstand zu den Griffprofilen und/oder zu Montageelementen einstellbar sein. Diese Verstellung ist vorzugsweise derart, dass die Ausrichtung der Drehachse zu den Griffprofilen und/oder zu Montageelementen nicht veränderbar ist. Sie ist bei montiertem Trainingsgerät vorzugsweise stets horizontal.

[0038] Weiterhin ist die Drehachse 9 vorzugsweise derart ausgestaltet, dass die Griffelemente bezüglich der Montageelemente während der Benutzung nur diese Rotation ausführen können, aber keine weitere Drehung oder translatorische Bewegung. Dies ist bei einer reinen Seilaufhängung nicht gegeben.

[0039] Diese Drehachse 9 ist beabstandet und vorzugsweise parallel zu jeder der gedachten Verbindungslinien 2/2, 3/3 bzw. 14/14. Die Hände des Benutzers sind somit vorzugsweise stets unterhalb der Drehachse. Der Abstand zwischen dem Träger 4 und der Drehachse 9 ist mit d bezeichnet. Dieser Abstand und insbesondere der Abstand zu den gedachten Verbindungslinien zugehöriger Verbindungsgriffelemente 2/2, 3/3 bzw. 14/14 kann einstellbar sein.

[0040] Der Träger 4 und insbesondere die zugehörigen Griffelemente können somit (in der Seitenansicht) um diese Drehachse um die Horizontale hin und her schwenken. Dazu kann vorgesehen sein, dass der Träger 4 des Trainingsgeräts 1 mit mehreren steifen Verbindungen 12, 13, beispielsweise aus einem Stahlmaterial, mit zwei Gelenkelementen 7, 8 verbunden sein kann. Diese Gelenkelemente 7, 8 können separat vorliegen, oder aber, wie in Figur 1a gezeigt ist, insbesondere Teil einer gemeinsamen Gelenkverbindung sein. Die Drehachse ist weiterhin vorzugsweise über zugehörigen starren Verbindungen 30, 31 mit Montageelementen 5, 6 verbunden, mit denen das Trainingsgerät 1 beispielsweise an einer Decke oder oberhalb einer Tür oder sonst wie über Kopf montierbar ist.

[0041] Der Abstand sowie die Ausrichtung der Drehachse 9 bezüglich der Montagelemente ist während der Benutzung des Trainingsgeräts 1 unveränderlich definiert. Dies ist bei einer Aufhängung nur an einem Seil nicht gegeben. Ebensowenig ist bei der Erfindung aufgrund der starrren Drehachse ein Verkippen möglich.

[0042] Wie insbesondere aus der Seitenansicht von Figur 1b ersichtlich ist, können auch auf beiden Seiten des Trägers 4 Griffelemente angeordnet sein. Aus der Figur 1b auch ersichtlich, dass vorzugsweise der Träger 4 bzw. zumindest die Griffelemente 2/2, 3/3 bzw. 14/14 um einen Winkel +-a um die Horizontale rotieren können. Dies definiert also dann auch die entsprechende Schwingbewegung eines von diesen Griffelementen hängenden menschlichen Benutzers. Der maximale Winkel kann beispielsweise durch Anschläge in den Gelenkelementen 7, 8 begrenzt sein. Typischerweise liegt dieser Winkel α nicht über 90°. Vorzugsweise ist in dem Bereich zwischen 20 und 90°, mehr bevorzugt 30 und 80°.

[0043] In Figur 2 ist nunmehr eine weitere Ausführungsform der Erfindung zu sehen. Dabei ist zu sehen, dass nicht unbedingt ein plattenförmiger Träger 4 vorliegen muss. Vielmehr reicht es aus, wenn wenigstens zwei zugehörige Griffelemente 2/2 mittels einer starren Verbindung 4' verbunden sind, sodass die Verbindungslinie der Griffelemente 2, 2 fest definiert ist und diese Verbindungslinie auch in diesem vereinfachten Ausführungsbeispiel parallel und in einem Abstand d zu der Drehachse 9 liegt.

[0044] In Figur 2 ist auch schematisch dargestellt, dass bei jeglichen Ausführungsformen der Erfindung ggf. auch nur eine Verbindung mit einer Gelenkachse 7 zu einem Montageelement 5 führen kann.

[0045] In Figur 3 ist dargestellt, dass vorzugsweise an den Träger 4 bzw. der starren Verbindung 4' ein elektronisches portables Messgerät 50 eingeordnet sein kann. Auf diesem Messgerät läuft vorzugsweise eine Applikationssoftware ("App"), die die Anzahl der Schwingbewegungen und/oder die Amplitude einer jeden bzw. die mittlere Amplitude der Schwingungen registrieren und aufzeichnen kann. Vorzugsweise ist dieses portable Messgerät 50 ein Smartphone, mit einer Applikation, die auf einen Gyrosensor in dem Mobiltelefon 50 zugreift, um die Anzahl und/oder das Ausmaß der Schwingbewegungen zu erfassen. Dies lässt sich somit zur Dokumentation eines Trainingsvorgangs verwenden. Die Ergebnisse können ggf. auch in eine Cloud hochgeladen werden.

[0046] Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der die definierte Gelenkachse durch eine kurze elastische (beispielsweise schnur- oder seilförmige) Zwischenstrecke 15 gebildet wird, das relativ kurz ist im Vergleich zu seitlich einschließenden starren Elementen. Somit kann in diesem Fall auch ein kurzes flexibles Verbindungselement die starre Drehachse bilden.

[0047] Die Drehachse ist auf jeden Fall derart auszugestalten, dass die Schwingungen des Trainingsgeräts möglichst reibungsfrei erfolgen.

[0048] In dem Ausführungsbeispiel von Figur 1 können beispielsweise die Gelenkelemente 7, 8 durch randseitiger Nadellager in einer metallischen zylindrischen Hülse gebildet sein. Im Innerem der metallischen Hülse ist beispielsweise ein Metallstab über die Nadellager gelagert, und die starren Elemente 30, 31 sind wiederum mit diesem inneren metallischen Drehstab drehfest verbunden.

[0049] In einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Entlastungsvorrichtung vorgesehen, die an dem schwingenden Trainingsgerät verbindbar ist (und somit mit diesem schwingt).

[0050] Der Aufhängepunkt der Entlastungsvorrichtung ist also nicht ortsfest, sondern an dem rotierenden Element des Trainingsgeräts befestigt und bewegt sich somit mit.

[0051] Der Benutzer kann sich mit dieser Entlastungsvorrichtung verbinden, um die Haltekraft an den Händen zu verringern. Bspw. kann die Entlastungsvorrichtung einen Klettergurt aufweisen, mit dem sich der Benutzer zumindest teilweise mittels einer an dem Trainingsgerät angebrachten Aufhängung entlasten kann. Alternativ oder zusätzlich kann die Entlastungsvorrichtung auch eine Fussschlaufe aufweisen.

[0052] Die Länge der Aufhängung kann verstellbar sein. Die Aufhängung kann elastisch sein bspw. in Form eines elastischen Bandes.

[0053] Die Entlastungsvorrichtung kann die Funktion einer Sicherung übernehmen, um zu verhindern, dass der Benutzer unkontrolliert von dem schwingenden Trainingsgerät stürzt.


Ansprüche

1. Trainingsgerät (1) für Kletterer, aufweisend:

- wenigstens zwei Griffprofile (2, 3), die für menschliche Hände eines an den Griffprofilen (2, 3) hängenden menschlichen Benutzers ausgelegt sind,

wobei die Griffprofile (2, 3) auf einem gemeinsamen Träger (4) vorzugsweise in Form eines brett- oder plattenförmigen Elements angeordnet sind oder andersweit zumindest in ihrem horizontalen Abstand starr miteinander verbunden sind,

- wenigstens einen, bevorzugt zwei, bevorzugt von dem gemeinsamen Träger (4) beabstandete Montageelemente (5, 6) zur Montage des Trainingsgeräts (1) an einer ortsfesten Struktur,

wobei die Griffprofile (2,3) bezüglich des/der Montageelemente (5, 6) mittels einer Drehachsenlagerung (9) eine Rotation ausführen können, wobei die Lage der durch die Drehachsenlagerung (9) definierten Drehachse bezüglich der Montagelemente (5, 6) während der Benutzung fest definiert ist,

wobei die Drehachse derart angeordnet ist, dass die Griffprofile (2,3) bei montiertem Trainingsgerät (1) stets unterhalb der Drehachse (9) sind und mittels der Drehachsenlagerung (9) die Griffprofile (2,3) eine rotierende Hin- und Herbewegung um die Vertikale ausführen können.


 
2. Trainingsgerät (1) für Kletterer nach Anspruch 1,
wobei die Griffprofile (2,3) bezüglich des/der Montageelemente (5, 6) mittels einer Drehachsenlagerung (9) eine möglichst reibungsfreie Rotation ausführen können.
 
3. Trainingsgerät nach Anspruch 1 oder 2,
das für eine schwingende Hin- und Herbewegung beidseitig bezüglich der Vertikalen um die Drehachse rotieren kann.
 
4. Trainingsgerät (1) für Kletterer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Griffprofile (2,3) bezüglich des/der Montageelemente (5, 6) nur eine Rotation um eine horizontale Achse ausführen können, aber in allen anderen Freiheitsgraden fest sind.
 
5. Trainingsgerät (1) für Kletterer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend:

- wenigstens ein Gelenkelement (7,8), das derart angeordnet ist, dass die Griffprofile (2,3) bezüglich des/der Montageelemente (5, 6) eine Rotation ausführen können.


 
6. Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem die Drehachsenlagerung (9) mittels einer starren Verbindung (12, 13) mit dem/den Montagelementen (5, 6) verbunden ist.
 
7. Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem die Drehachsenlagerung (9) mittels einer starren Verbindung (12, 13) mit dem Träger (4) verbunden ist.
 
8. Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem die Drehachsenlagerung (9) von dem Träger beabstandet ist.
 
9. Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem die Position der Drehachsenlagerung (9) relativ zu dem Träger verstellbar ist.
 
10. Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

bei dem ein gemeinsames Gelenkelement über mehrere starren Verbindungen mit dem Träger verbunden ist,

wobei das gemeinsames Gelenkelement vorzugsweise durch einen randseitig gelagerten Drehstab gebildet ist.


 
11. Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
weiterhin aufweisend

- eine Halterung für ein Messgerät zur Erfassung der Anzahl und/oder der Amplitude von Rotationen, oder

- Anbringungsmittel für ein portables Messgerät, beispielsweise in Form eines Tablets oder Mobiltelefons.


 
12. Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

weiterhin aufweisend eine Körpergewicht-Entlastungsvorrichtung vorgesehen, die an dem schwingenden Trainingsgerät verbindbar ist,

wobei ein Aufhängepunkt der Entlastungsvorrichtung derart mit dem Trainingsgerät verbunden ist, dass die Entlastungsvorrichtung die Rotation der Griffprofile mitvollzieht.


 
13. System, aufweisend ein Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche und ein Messgerät (50), beispielsweise Tablet oder Mobiltelefon, das zur Erfassung der Anzahl und/oder der Amplitude von Rotationen eines Trainingsgeräts nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.
 
14. Montagevorrichtung (20) für ein Trainingsgerät (1) in Form eines Hangboards,
wobei die Montagevorrichtung (20) aufweist:

- Wenigstens eine Aufnahme für ein Hangboard,

- wenigstens ein, bevorzugt zwei, beabstandete Montageelemente (5, 6) zur Montage der Montagevorrichtung (20) an einer ortstfesten Struktur, und

- wenigstens eine definierte Drehachse (9) zwischen den Montageelementen und der Aufnahme, welche Drehachse (9) derart ausgebildet ist, dass bei montiertem Träger die Griffprofile (2,3) bezüglich des/der Montageelemente (5, 6) eine Rotation um eine definierte horizontale Drehachse (9) ausführen können, wobei die Drehachse derart angeordnet sind, dass die Griffprofile (2,3) bei montierten Trainingsgerät stets unterhalb der Drehachse (9) sind.


 
15. Montagevorrichtung nach Anspruch 14,
wobei die Drehachse (9) für eine möglichst reibungsfreie Rotation ausgelegt ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente