Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bewertung einer Eigenschaft einer Papierprobe.
Weiter betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt umfassend Programmanweisungen,
um das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen und/oder zu steuern, wenn das Programm
auf einem Prozessor ausgeführt wird, sowie ein computerlesbares Speichermedium umfasst
das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt.
Hintergrund
[0002] Das Tiefdruckverfahren ist im Dekordruck auch heute noch das dominierende Druckverfahren.
Mittelpunkt einer Tiefdruckmaschine ist das Druckwerk, das im Wesentlichen eine Farbwanne
mit Druckfarbe, einen Formzylinder, der die Druckfarbe aus der Farbwanne aufnimmt,
eine Rakel zum Abstreifen überschüssiger Druckfarbe von dem Formzylinder, einen Druckzylinder
und ein Trocknungssystem umfasst. Im Rahmen des sogenannten Rotationstiefdrucks werden
Vertiefungen auf der Außenseite des Formzylinders, sogenannte Näpfchen, mit Druckfarbe
gefüllt. Die überschüssige Druckfarbe auf dem Formzylinder wird mittels der Rakel
vor dem Druck von der Oberfläche abgerakelt. Die Druckfarbe wird dann aus den Näpfchen
auf das Papier übertragen. Mit starkem Pressdruck und durch die saugende Kraft des
Papiers gelangt die Farbe auf das Druckmedium. Der Druckzylinder hat dabei die Aufgabe,
den Bedruckstoff so an den Formzylinder zu drücken, dass dieser Kontakt zur Druckfarbe
erhält und sie aus den Näpfchen herauszieht.
[0003] Für den Dekordruck werden kreative Vorlagen erstellt. Das Layout wird beispielsweise
elektromechanisch oder mittels Lasergravur unmittelbar in die Oberfläche des Formzylinders
graviert. Der Tiefdruck ermöglicht durch die feinen Näpfchen, die behutsam in die
Zylinder eingraviert werden, eine hohe Qualität. Die Maße der Näpfchen bestimmen die
Farbverteilung. Sowohl die Breite als auch die Höhe definieren exakt, wie viel Druckfarbe
der Zylinder an welchen Stellen aufnimmt. Diese Präzision wirkt sich auf die Töne,
Halbtöne und Farbnuancen aus. Farbabstufungen können so realistisch abgebildet werden.
[0004] Beim Dekordruck tritt jedoch das Problem auf, dass Papiere einer Sorte unterschiedliche
Bedruckbarkeitseigenschaften haben können, obwohl die vorgegebenen Spezifikationen
für die Papierherstellung eingehalten worden sind. Da beispielsweise die Farbannahme
des Papiers sehr unterschiedlich ausfallen kann, können trotz gleicher Rohpapierfarbe
deutliche Farb- und Densitätsunterschiede nach dem Druck festgestellt werden. Dekordrucker
müssen daraufhin die Farbrezeptur für den Druck aufwendig anpassen. Längere Angleichzeiten
können vor allem beim Start eines Druckprozesses und/oder beim Einsatz von Papierrollen
aus verschiedenen Fertigungen entstehen. Zudem ist dies mit einem erhöhten Makulaturanfall
verbunden.
[0005] Eine Methode zur Bestimmung einer Papiereigenschaft ist die Glättemessung nach Bekk.
Dabei wird die Glätte des Papiers nicht direkt bestimmt, sondern in Relation zu einem
Luftstrom entlang der Papieroberfläche gesetzt. Zu beachten ist allerdings, dass die
Glätte zumindest teilweise reversibel sein kann. Insbesondere durch Feuchtigkeitsaufnahme
aus der Luft verringert sich der Glättewert, da die Papierfasern zum Teil wieder aufquellen.
Die Kontrolle der Farbannahme erfolgt aktuell beispielsweise durch visuelle Beurteilung
von Laborandrucken. Diese Sichtprüfungen ermöglichen zwar eine rudimentäre Beurteilung
der Druckergebnisse, sind aber subjektiv und nicht präzise bzw. wiederholgenau.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren bereitzustellen, mit
welchem Eigenschaften einer Papierprobe objektiv und zuverlässig bestimmt werden können.
Es besteht insbesondere das Bestreben, mit großer Wirtschaftlichkeit Druckbasispapiere
herzustellen, die optimale Verdruckbarkeits- (runability) und Bedruckbarkeitseigenschaften
(printability) aufweisen.
Erfindung
[0007] Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch
ein Verfahren zur Bestimmung einer Eigenschaft einer Papierprobe, das Verfahren umfassend
die Schritte: Bedrucken der Papierprobe mit mindestens einem Messfeld, Analysieren
des mindestens einen Messfelds auf der Papierprobe mit Hilfe einer Bildanalyseeinrichtung,
und Bestimmen einer Eigenschaft der Papierprobe basierend auf der Analyse des Messfelds
auf der Papierprobe.
[0008] Bei der Papierprobe handelt es sich insbesondere um Dekorpapier. Das Papier kann
beispielsweise ein Gewicht von 20 bis 350 g/m
2, insbesondere 20 bis 210 g/m
2, bevorzugt 40 bis 100/m
2, aufweisen. Für das Bedrucken der Papierprobe kann beispielsweise schwarze oder braune
Druckfarbe verwendet werden. Insbesondere kann für das Bedrucken heller Papierproben
dunkle Druckfarbe verwendet werden. Für das Bedrucken dunkler Papierproben, insbesondere
dunkelgrauer oder schwarzer Papierproben, kann helle, beispielsweise weiße Druckfarbe
verwendet werden. Das Bedrucken der Papierprobe mit dem mindestens einen Messfeld
erfolgt insbesondere mittels Tiefdrucks. Das Bedrucken der Papierprobe kann beispielsweise
einen Probeandruck umfassen. Die Papierprobe wird beispielsweise auf einer Walze befestigt
und mit einem bestimmten Druck über eine mit Farbe benetzte Druckplatte gerollt. Die
Druckplatte kann einzelne Felder mit unterschiedlicher Näpfchentiefe umfassen. Denkbar
ist beispielsweise, dass die Druckplatte zum Drucken eines 100%-Messfelds E eine Näpfchentiefe
von 51 µm, zum Drucken eines 75%-Messfelds D eine Näpfchentiefe von 38 µm, zum Drucken
eines 50%-Messfelds C eine Näpfchentiefe von 25,5 µm, zum Drucken eines 25%-Messfelds
B eine Näpfchentiefe von 12,75 µm und zum Drucken eines 12,5%-Messfelds A eine Näpfchentiefe
von 5,1 µm aufweist. Die Näpfchen können beispielsweise in einem Raster, beispielsweise
in einem Raster von 60 x 60 Näpfchen pro cm
2 vorgesehen sein. Ein oder mehr Messfelder können so auf die Papierprobe aufgebracht
werden. Der Walzendruck, der Klingendruck und/oder die Abrollgeschwindigkeit können
einstellbar sein, wobei diese im Regelfall konstant gehalten werden. Denkbar ist auch,
dass das mindestens eine Messfeld mittels eines Rotationstiefdrucks auf die Papierprobe
gedruckt wird. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn das Bedrucken der Papierprobe
inline mit weiteren Verfahrensschritten, beispielsweise inline mit der Papierherstellung,
erfolgt. Das Bedrucken der Papierprobe kann auch parallel zum Herstellungsprozess
erfolgen.
[0009] Das Messfeld kann zur Bestimmung mindestens einer Eigenschaft der Papierprobe ausgelegt
sein. Bei dem mindestens einen Messfeld kann es sich beispielsweise um ein Vollton-
oder Rasterfeld handeln. Vorzugsweise werden unterschiedliche Messfelder auf die Papierprobe
aufgedruckt. Auf einzelne Messfelder können beispielsweise unterschiedliche Farbmengen
aufgetragen werden. Im Rahmen eines Inline-Prozesses kann das mindestens eine Messfeld
außerhalb des eigentlichen Druckbereichs auf eine Papierlage aufgebracht werden. Insbesondere
wird das Messfeld in einem Randbereich, der auch als Technikrand bekannt ist, aufgebracht.
[0010] Das Verfahren kann ein Analysieren des mindestens einen Messfelds auf der Papierprobe
mit Hilfe einer Bildanalyseeinrichtung umfassen. Das Analysieren des mindestens einen
Messfelds kann ein Analysieren zumindest eines Ausschnitts des Messfelds umfassen.
Denkbar ist beispielsweise, dass eine Messfläche als Region of Interest definiert
wird. Die Messfläche kann im Rahmen des Verfahrens analysiert werden. Das Analysieren
des mindestens einen Messfelds mit Hilfe der Bildanalyseeinrichtung umfasst beispielsweise
ein Analysieren eines Bilds des mindestens einen Messfelds. Die bedruckte Papierprobe
kann beispielsweise mittels einer Bilderfassungseinrichtung digitalisiert werden.
Für die Analyse des Messfelds mit Hilfe des Bildanalyseeinrichtung kann die bedruckte
Papierprobe beispielsweise mit Hilfe einer Scaneinrichtung eingescannt werden. Beispielsweise
dient ein PCgesteuerter Scanner als Scaneinrichtung. Mit Hilfe der Scaneinrichtung
kann ein Flächenausschnitt der Papierprobe umfassend das Messfeld als Bild, beispielsweise
als Graustufenbild, aufgenommen werden. Insbesondere kann aus einem digitalisierten
Bild ein Bitmap-Bild gebildet werden. Es können beispielsweise Papiergewichte von
20 bis 350 g/m
2, insbesondere 20 bis 210 g/m
2, bevorzugt 40 bis 100/m
2, gescannt werden.
[0011] Weiter kann das Verfahren ein Bestimmen einer Eigenschaft der Papierprobe basierend
auf der Analyse des Messfelds auf der Papierprobe umfassen. Insbesondere umfasst das
Verfahren ein Bestimmen der Bedruckbarkeit, insbesondere einer Bedruckbarkeitseigenschaft,
der Papierprobe. Beispielsweise umfasst das Verfahren ein Bestimmen des Farbannahmeverhaltens
der Papierprobe. Denkbar ist, dass das Verfahren ein Bestimmen der Qualität der Papierprobe
umfasst. Insbesondere umfasst das Verfahren ein Bewerten der Papierprobe basierend
auf der Analyse des Messfelds. Das Bestimmen mindestens einer Eigenschaft der Papierprobe
kann außerdem ein Bestimmen einer Vergleichbarkeit oder Identität mit mindestens einer
Eigenschaft eines anderen Papiers, beispielsweise mindestens einer Referenzpapierprobe,
umfassen. Das Bestimmen mindestens einer Eigenschaft der Papierprobe kann ein Vergleichen
der mindestens einen Eigenschaft der Papierprobe mit mindestens einer Eigenschaft
mindestens einer Referenzpapierprobe umfassen. Das Bestimmen einer Eigenschaft der
Papierprobe basierend auf der Analyse des Messfelds auf der Papierprobe kann mittels
mindestens einer Vorrichtung, beispielsweise ebenfalls mittels der Bildanalyseeinrichtung,
erfolgen.
[0012] Es wurde erkannt, dass mit dem Verfahren zur Bestimmung einer Eigenschaft einer Papierprobe
eine objektive Messmethode bereitgestellt werden kann, mit der Eigenschaften der Papierprobe
quantitativ und nachvollziehbar bestimmt werden können. Das Verfahren erlaubt insbesondere
eine belastbare Vorhersage zur Bedruckbarkeit von Dekorpapieren, insbesondere eine
Bereitstellung von Papier mit einem konstantem und reproduzierbarem Farbannahmeverhalten
für einen problemlosen Farbanschluss bei möglichst geringen Farbangleichzeiten. Das
Verfahren erlaubt vorzugsweise Rückschlüsse auf das Verhalten von Dekorpapier beim
Industriedruck und kann somit als wichtiges Instrument der Qualitätssicherung dienen.
[0013] Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch
ein Computerprogrammprodukt umfassend Programmanweisungen, um ein Verfahren gemäß
dem ersten Aspekt auszuführen und/oder zu steuern, wenn das Programm auf einem Prozessor
ausgeführt wird.
[0014] Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Aufgabe zudem gelöst
durch ein computerlesbares Speichermedium umfassend ein Computerprogrammprodukt gemäß
dem zweiten Aspekt. Ein computerlesbares Speichermedium kann zum Beispiel als magnetisches,
elektrisches, elektromagnetisches, optisches und/oder andersartiges Speichermedium
ausgebildet sein. Ein solches computerlesbares Speichermedium ist vorzugsweise gegenständlich
(also "berührbar"), zum Beispiel ist es als Datenträgervorrichtung ausgebildet. Eine
solche Datenträgervorrichtung ist beispielsweise tragbar oder in einer Vorrichtung
fest installiert. Beispiele für eine solche Datenträgervorrichtung sind flüchtige
oder nicht-flüchtige Speicher mit wahlfreiem-Zugriff (RAM) wie z.B. NOR-Flash-Speicher
oder mit sequentiellen-Zugriff wie NAND-Flash-Speicher und/oder Speicher mit Nur-Lese-Zugriff
(ROM) oder Schreib-Lese-Zugriff. Computerlesbar soll zum Beispiel so verstanden werden,
dass das Speichermedium von einem Computer bzw. einer Datenverarbeitungsanlage (aus)gelesen
und/oder beschrieben werden kann, beispielsweise von einem Prozessor. Denkbar ist
auch, dass das Computerprogrammprodukt von einem cloudbasierten System, insbesondere
einem Cloud-Server, umfasst ist.
[0015] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben
und werden nachfolgend im Einzelnen erläutert.
[0016] Gemäß einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Analysieren
des mindestens einen Messfelds auf der Papierprobe mit Hilfe der Bildanalyseeinrichtung
ein quantitatives Bestimmen einer Messgröße basierend auf dem mindestens einen Messfeld
auf der Papierprobe. Beispielsweise kann die Farbdichte basierend auf dem Messfeld
bestimmt werden. Im Vergleich zu einer visuellen subjektiven Bewertung können mit
Hilfe des Verfahrens insbesondere Eigenschaften einer Papierprobe quantifiziert werden.
[0017] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Analysieren
des mindestens einen Messfelds auf der Papierprobe mit Hilfe der Bildanalyseeinrichtung:
Ermitteln eines Istwerts der Messgröße basierend auf dem mindestens einen Messfeld
auf der Papierprobe, und Vergleichen des ermittelten Istwerts der Messgröße mit einem
Sollwertbereich. Insbesondere umfasst das Verfahren ein Prüfen, ob der ermittelte
Istwert der Messgröße in dem Sollwertbereich liegt.
[0018] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Sollwertbereich
basierend auf mindestens einer Referenzpapierprobe bestimmt. Insbesondere wird der
Sollwertbereich basierend auf einer Vielzahl von Referenzpapierproben bestimmt. Beispielsweise
wird der Grenzwert für jede Papiersorte auf einer Vielzahl von Referenzpapierproben
bestimmt. Eine Vielzahl von Referenzpapierproben meint beispielsweise mindestens zwei
Referenzpapierproben. Beispielsweise meint eine Vielzahl mindestens fünf, mindestens
zehn, mindestens 15, mindestens 20 oder mindestens 50 Referenzpapierproben. Ein Sollwert
einer Messgröße wird beispielsweise basierend auf dem Mittelwert der Messgrößen einer
Vielzahl von Referenzpapierproben bestimmt. Denkbar ist beispielsweise, dass für die
Referenzpapierproben Absolutwerte ermittelt werden, z.B. Absolutwerte für die Densität
und die unbedruckte Fläche, und basierend auf den Absolutwerten der Mittelwert ermittelt
wird. Der Sollwertbereich wird beispielsweise basierend auf der Standard-Abweichung
der Messgrößen der Vielzahl von Referenzpapierproben bestimmt. Denkbar ist beispielsweise,
dass der Sollwertbereich basierend auf 3Sigma-Grenzen bestimmt wird. Denkbar ist auch,
dass der Sollwertbereich als prozentualer Toleranzbereich um den Mittelwert herum
definiert wird, beispielsweise ± 5% oder ± 3% des Mittelwerts. Die Grenzen des Sollwertbereichs
können beispielsweise basierend auf definierten Anforderungen, insbesondere kundenabhängig,
z.B. von einem Druckerkunden, angepasst werden.
[0019] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Messfeld auf
der Papierprobe zur Bestimmung der Farbdichte ausgelegt. Die Farbdichte bzw. Densität
meint insbesondere die Farbmenge pro Flächeneinheit. Basierend auf einem Messfeld
zur Bestimmung der Farbdichte, insbesondere einem 75%-Messfeld, kann beispielsweise
der mittlere Grauwert
gMean der Pixel in der Messfläche genutzt werden:

[0020] Je dunkler die Pixel im analysierten Druckbereich, desto höher die mittlere Druckdichte
DMean. Das Messfeld kann insbesondere zur Ermittlung einer Farbdichte, einer Flächenbedeckung
und/oder eines Farbwerts geeignet sein. Unter einem 75%-Messfeld kann ein Messfeld
verstanden werden, bei dem erwartungsgemäß 75% der Fläche bedruckt sein sollte. Während
unter einem 100%-Messfeld beispielsweise ein Messfeld zu verstehen ist, welches vollflächig
mit Druckfarbe bedeckt sein sollte, bei welchem es sich also um ein Vollton-Feld handeln
sollte, ist der gewünschte Zielwert bei einem 75%-Messfeld 75% bedruckte Fläche.
[0021] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Messfeld auf
der Papierprobe zur Bestimmung der Flächenbedeckung ausgelegt. Basierend auf einem
Messfeld zur Bestimmung der Flächenbedeckung, insbesondere einem 25%-Messfeld, kann
beispielsweise der Anteil der unbedruckten Fläche UF bezogen auf die Messfläche
AROI analysiert werden:

[0022] Basierend auf den Messgrößen Farbdichte und unbedruckte Fläche kann insbesondere
die Bedruckbarkeit der Papierprobe bewertet werden. Unter einem 25%-Messfeld kann
ein Messfeld verstanden werden, bei dem erwartungsgemäß 25% der Fläche bedruckt sein
sollte. Farbfehlstellen werden im Rahmen der Analyse des Messfeld beispielsweise als
Missing Dots identifiziert.
[0023] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Analysieren
des mindestens einen Messfelds auf der Papierprobe mit Hilfe der Bildanalyseeinrichtung
eine Missing Dot-, eine Farbannahme- und/oder eine Farbstandanalyse. Bei der Missing
Dot-Analyse wird das Messfeld auf der Papierprobe hinsichtlich fehlender Druckpunkte
(Missing Dots) untersucht. Bleibt Farbe in einem Näpfchen, so bildet sich auf dem
Papier eine Farbfehlstelle, ein Missing Dot. Die Missing Dot-Anzahl ist die Zahl der
Druckpunkte, die in einem von der Druckform vorgegebenen Raster von vorhandenen Druckpunkten
zur Vervollständigung fehlen. Das Messfeld der bedruckten Papierprobe wird im Rahmen
der Missing Dot-Analyse auf fehlende Druckpunkte hin untersucht. Für die Missing Dot-Analyse
ist insbesondere das 25%-Feld geeignet.
[0024] Die Farbannahme gibt an, wie gut eine Druckfarbe, insbesondere nasse Druckfarbe,
auf das Papier übertragen wird. Die Farbe sollte leicht in das Papier eindringen,
aber nicht zu tief, da dies das Druckbild abschwächen würde. Ebenso darf die Farbe
nicht zu hoch auf dem Papier stehen bleiben, da sonst die Gefahr einer unruhigen Farblage
(Mottling) besteht. Letzteres kann mittels einer Farbstandanalyse analysiert werden.
[0025] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Analysieren
des mindestens einen Messfelds auf der Papierprobe mit Hilfe der Bildanalyseeinrichtung:
Bestimmen eines Grenzwerts zur Differenzierung zwischen einer bedruckten und einer
unbedruckten Fläche auf der Papierprobe. Insbesondere können in einem Bild alle Pixel,
die als dunkler als der referenzierte Grenzwert erkannt werden, als bedruckte Fläche
gelten. Alle Pixel, die heller als oder gleich hell wie der Grenzwert erkannt werden,
können als unbedruckte Fläche gelten. Denkbar ist zudem, dass das Verfahren ein Bestimmen
des Anteils der unbedruckten Fläche in dem mindestens einen Messfeld auf der Papierprobe
abhängig von dem bestimmten Grenzwert umfasst.
[0026] Zur Bestimmung des Grenzwerts zur Differenzierung zwischen der bedruckten und der
unbedruckten Fläche auf der Papierprobe wird vorzugsweise eine unbedruckte Referenzmessfläche
auf der Papierprobe vorgesehen. Der ermittelte Farbwert der Referenzmessfläche kann
als Grenzwert dienen, um in den zu analysierenden Druckbereichen zwischen bedruckter
und unbedruckter Fläche zu unterscheiden. Die Referenzmessfläche dient insbesondere
zur Berücksichtigung des Einflusses des unbedruckten Papiers. Die Referenzmessfläche
kann insbesondere zur Definition der unbedruckten Fläche dienen. Ein Bild des mindestens
einen Messfeldes wird insbesondere wird gegen den spezifischen Untergrund vermessen.
Abhängig von der Farbe des unbedruckten Papieres ist so beispielsweise die gemessene
Farbdichte eines 75% Messfeldes unterschiedlich. Mit Hilfe der Referenzmessfläche
kann der Einfluss des Papieres vorzugsweise herausgerechnet werden.
[0027] Der Grenzwert zur Differenzierung zwischen der bedruckten und der unbedruckten Fläche
auf der Papierprobe wird vorzugsweise abhängig von der Papiersorte und/oder der Papierfarbe
bestimmt. Der farbliche Unterschied zwischen der Druckfarbe und dem Papier muss deutlich
sein, um gute Ergebnisse zu erzielen. Daher wird beispielsweise eine dunkelbraune
Druckfarbe für die in der Regel hellen Papiere gewählt. Damit können die meisten Papierfarben
für Druckbasispapiere abgedeckt werden und der Kontrast ist auch bei dunklerem Grau
oder Braun noch gut. Für schwarze Papierproben kann beispielsweise weiße Druckfarbe
verwendet werden.
[0028] Die Zuverlässigkeit der Analyse des mindestens einen Messfelds auf der Papierprobe
ist insbesondere von der Qualität des Bedruckens der Papierprobe bzw. der Druckeinrichtung
zum Bedrucken der Papierprobe, insbesondere der Druckplatte oder Druckwalze, maßgeblich
abhängig. Das Verfahren kann daher weiter ein Überprüfen der Druckeinrichtung zum
Bedrucken der Papierprobe umfassen. Das Überprüfen der Druckeinrichtung kann beispielsweise
in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. Zur Überprüfung der Druckeinrichtung
kann das Verfahren umfassen: Bedrucken einer Kalibrierpapierprobe mit dem mindestens
einen Messfeld, und Analysieren des mindestens einen Messfelds auf der Kalibrierpapierprobe
mit Hilfe der Bildanalyseeinrichtung, wobei das Analysieren ein Vergleichen des Istwerts
einer Messgröße des Messfelds auf der Kalibrierpapierprobe mit einem Sollwertbereich
der Messgröße umfasst, wobei der Sollwertbereich basierend auf mindestens einer Referenz-Kalibrierpapierprobe,
insbesondere einer Vielzahl von Referenz-Kalibrierpapierproben, bestimmt wird. Abhängig
von dem Vergleich des Istwerts der Messgröße des Messfelds auf der Kalibrierpapierprobe
mit dem Sollwertbereich, kann die Druckeinrichtung beispielsweise gereinigt werden
und/oder Verschleißteile der Druckeinrichtung ersetzt werden. Eine regelmäßige Kontrolle
der Abnutzung der Druckeinrichtung dient dazu, präventiv die Verschließteile zu ersetzen
und damit den Einfluss auf den Druck auszuschließen. Damit ist eine spätere Berücksichtigung
in der Berechnung nicht erforderlich.
[0029] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Verfahren
weiter: selektives Weiterverarbeiten des Papiers abhängig von der bestimmten Eigenschaft
der Papierprobe. Basierend auf der bestimmten Eigenschaft der Papierprobe kann eine
selektive Weiterverarbeitung des Papiers erfolgen. Das Bestimmen der mindestens einen
Eigenschaft der Papierprobe kann beispielsweise für eine Bewertung, insbesondere Einsortierung,
des Papiers, insbesondere der Papierrollen, von dem die Papierprobe stammt, genutzt
werden. Insbesondere kann beispielsweise basierend auf der mindestens einen bestimmten
Eigenschaft der Papierprobe bestimmt werden, ob das Papier bestimmte Anforderungen
erfüllt, um entsprechend anderer Papiere weiterverarbeitet zu werden. Durch konstante
Bedruckbarkeitseigenschaften wird beispielsweise das Mischen von Papierrollen aus
verschiedenen Produktionen ermöglicht. Durch Verwendung von Druckbasispapieren mit
gleichbleibenden Bedruckbarkeitseigenschaften kann eine Homogenität innerhalb eines
Druckauftrags sichergestellt werden. Insbesondere kann mit Hilfe des Verfahrens ein
konstanter Einfluss des Papiers auf das Druckergebnis und eine reproduzierbare Qualität
gewährleistet werden. Dadurch kann vorteilhaft eine gesteigerte Produktivität der
Drucker, insbesondere durch Reduzierung der Färbezeiten und der Makulatur, erreicht
werden.
[0030] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Verfahren
weiter: Steuern oder Regeln der Papierherstellung abhängig von der bestimmten Eigenschaft
der Papierprobe. Mit Hilfe des Verfahrens kann beispielsweise eine Aussage über die
mindestens eine Eigenschaft der Papierprobe getroffen werden und bei einer unzureichenden
Eigenschaft können qualitätsrelevante Parameter der Papierherstellung nachjustiert
werden. Insbesondere umfasst das Verfahren ein Steuern oder Regeln einer Papiermaschineneinrichtung,
insbesondere einer Papiermaschineneinrichtung zum Glätten des Papiers, abhängig von
der bestimmten Eigenschaft der Papierprobe. Es wurde erkannt, dass insbesondere die
Einstellung der Papiermaschineneinrichtung, insbesondere eines Glättwerks, Einfluss
auf die Bedruckbarkeitseigenschaften des Papiers hat. Die wesentlichen Einflussgrößen
sind der Glättwerksdruck und die Feuchte. Auch die Mahlung kann Einfluss auf die Papiereigenschaften
nehmen. Durch die Mahlung wird die Faseroberfläche vergrößert, was ein dichteres Papiergefüge
verursacht und damit die Luftdurchlässigkeit verringert. Durch die mechanische Verdichtung
beim Glätten nimmt die Luftdurchlässigkeit ebenfalls ab. Durch die Verdichtung des
Papiers kann die Farbe wiederum nicht tief eindringen und bleibt auf der Oberfläche
stehen, was zu einer höheren Farbdichte führt.
[0031] Die oben beschriebenen Merkmale und Ausführungsbeispiele der Erfindung können sich
gleichermaßen auf die verschiedenen Aspekte gemäß der vorliegenden Erfindung beziehen.
Die zuvor in dieser Beschreibung beschriebenen beispielhaften Ausgestaltungen der
vorliegenden Erfindung sollen auch in allen Kombinationen miteinander offenbart verstanden
werden. Es versteht sich vielmehr, dass die Darstellung von Ausführungsformen der
Erfindung lediglich beispielhaft und nicht einschränkend ist.
Detaillierte Beschreibung
[0032] Weitere vorteilhafte beispielhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der folgenden
detaillierten Beschreibung einiger beispielhafter Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung, insbesondere in Verbindung mit den Figuren, zu entnehmen. Die Figuren sollen
jedoch nur dem Zwecke der Verdeutlichung, nicht aber zur Bestimmung des Schutzbereiches
der Erfindung dienen. Die Figuren sind nicht maßstabsgetreu und sollen lediglich das
allgemeine Konzept der vorliegenden Erfindung beispielhaft widerspiegeln. Insbesondere
sollen Merkmale, die in den Figuren enthalten sind, keineswegs als notwendiger Bestandteil
der vorliegenden Erfindung erachtet werden.
[0033] Die Zeichnung zeigt in
- Fig. 1
- in einer schematischen Darstellung eine Vorrichtung zum Bedrucken einer Papierprobe;
- Fig. 2
- in einer schematischen Darstellung eine mit den Messfeldern bedruckte Papierprobe;
- Fig. 3
- in einer schematischen Darstellung ein Computerprogramm zur bildanalytischen Auswertung
von Messfeldern einer Papierprobe; und
- Fig. 4
- in einer schematischen Darstellung beispielhafte Ausführungsformen des computerlesbaren
Speichermediums gemäß dem dritten Aspekt.
[0034] In Fig. 1 ist eine Vorrichtung 10 zum Bedrucken einer Papierprobe 1 gezeigt. Die
Vorrichtung 10 zum Bedrucken der Papierprobe 1 umfasst eine Druckplatte 11 mit einer
Vielzahl an eingravierten Druckfeldern a, b, c, d, e, f, wobei die einzelnen Druckfelder
a, b, c, d, e, f eine unterschiedliche Näpfchentiefe aufweisen. So kann beispielsweise
das Druckfeld e zum Drucken eines 100%-Messfelds E eine Näpfchentiefe von 51 µm, das
Druckfeld d zum Drucken eines 75%-Messfelds D eine Näpfchentiefe von 38 µm, das Druckfeld
c zum Drucken eines 50%-Messfelds C eine Näpfchentiefe von 25,5 µm, das Druckfeld
b zum Drucken eines 25%-Messfelds B eine Näpfchentiefe von 12,75 µm und das Druckfeld
a zum Drucken eines 12,5%-Messfelds A eine Näpfchentiefe von 5,1 µm aufweisen. Weiter
umfasst die Vorrichtung 10 eine Walze 12, welche mit konstanter Geschwindigkeit über
die Druckplatte 11 gefahren wird. Die Papierprobe 1 wird auf der Walze 12 befestigt
und diese mit einem bestimmten Druck über die mit Druckfarbe benetzte Druckplatte
11 gerollt. Auf diese Weise lässt sich die in die Druckfelder a, b, c, d, e, f der
Druckplatte 11 eingebrachte Druckfarbe auf die Papierprobe 1 übertragen und die Papierprobe
1 wird mit Messfeldern (nicht gezeigt) unterschiedlicher Farbmengen bedruckt. Die
mit den Messfeldern A, B, C, D, E bedruckte Papierprobe 1 ist in Fig. 2 gezeigt. Als
Druckfarbe ist ein dunkelbrauner Farbton gewählt worden,
[0035] Um sicherzustellen, dass die Druckfarbe vor dem Druck gleichmäßig in den Druckfeldern
a, b, c, d, e, f der Druckplatte 11 vorgesehen ist und kein Überstand an Druckfarbe
vorhanden ist, umfasst die Vorrichtung 10 zudem eine Klinge 13 zum Verteilen und Abstreichen
der Druckfarbe. Der Walzendruck, der Klingendruck und die Abrollgeschwindigkeit sind
einstellbar, wobei diese im Regelfall konstant gehalten werden. Zur Überprüfung der
Druckeinrichtung bzw. des Verschleißzustandes von Rakel und Druckplatte kann ein Kalibrierandruck
mit einem stabilisierten Papier, einer Kalibrierpapierprobe, durchgeführt werden.
[0036] Die mit den Messfeldern A, B, C, D, E bedruckte Papierprobe 1 wird mit Hilfe einer
Scaneinrichtung (nicht gezeigt) eingescannt und ein Bild 2 der mit den Messfeldern
A, B, C, D, E bedruckten Papierprobe 1 in einem Computerprogramm zur bildanalytischen
Auswertung der Papierprobe 1 zur Verfügung gestellt, wie in Fig. 3 gezeigt. Basierend
auf dem Bild 2 werden das Messfeld B der Papierprobe 1, das zur Bestimmung der Flächenbedeckung
ausgelegt ist, und das Messfeld D der Papierprobe 1, das zur Bestimmung der Farbdichte
ausgelegt ist, mit Hilfe einer Bildanalyseeinrichtung analysiert. Hierzu werden Ausschnitte
der Messfelder B und D, die Messflächen B' und D', analysiert.
[0037] Zunächst wird ein Grenzwert zur Differenzierung zwischen einer bedruckten und einer
unbedruckten Fläche auf der Papierprobe 1 bestimmt. Hierzu ist eine unbedruckte Referenzmessfläche
R auf der Papierprobe 1 vorgesehen. Unter Berücksichtigung der Referenzmessfläche
R wird der Grenzwert zur Differenzierung zwischen der bedruckten und der unbedruckten
Fläche auf der Papierprobe 1 abhängig von der Farbe der Papierprobe 1 bestimmt. Auf
Basis der Referenzmessfläche R wird ein mittlerer Grauwert der Papierprobe 1 ermittelt.
[0038] Zur Bestimmung der Eigenschaften der Papierprobe 1 wird basierend auf dem 25%-Messfeld
B zur Bestimmung der Flächenbedeckung der Anteil der unbedruckten Fläche UF bezogen
auf die Messfläche
AROI analysiert:

[0039] Basierend auf dem 25%-Messfeld B wird zudem eine Missing Dot-Analyse durchgeführt.
Basierend auf dem 75%-Messfeld D zur Bestimmung der Farbdichte wird mittlere Grauwert
gMean der Pixel in der Messfläche D' genutzt:

[0040] Je dunkler die Pixel im analysierten Druckbereich, desto höher die mittlere Druckdichte
DMean. Das 100%-Messfeld E ist im Gegensatz zu dem 75%-Messfeld D "übervoll" mit Farbe,
was die Ergebnisse verfälschen würde.
[0041] Die Ergebnisse werden in einem Dashboard 3 grafisch visualisiert. Das Analysieren
des der Messfelder B, D mit Hilfe der Bildanalyseeinrichtung umfassen ein quantitatives
Bestimmen der Messgrößen basierend auf den Messfeldern. Die ermittelten Istwerte der
Messgrößen werden für die Bestimmung der Eigenschaft der Papierprobe 1 nicht absolut
genutzt, sondern mit einem Sollwertbereich verglichen, wobei die Ober- und Untergrenzen
des Sollwertbereichs durch statistische Versuche für Referenzpapierproben der jeweiligen
Papiersorte bestimmt wurden. In dem Dashboard 3 ist zu erkennen, dass sowohl der Istwert
1,6 für die Flächenbedeckung als auch der Istwert -4,6 für die Farbdichte in dem vorgegebenen
Sollbereich von -2.5 bis 2,5 für die Flächenbedeckung bzw. von -7,0 bis 7,0 für die
Farbdichte liegt.
[0042] Basierend auf dieser Analyse kann beispielsweise festgestellt werden, dass die Bedruckbarkeitseigenschaften
der Papierprobe 1 in ausreichendem Maße mit den Eigenschaften der Referenzpapierproben
übereinstimmt. Dementsprechend kann das Papier, von welchem die Papierprobe 1 stammt,
gleichermaßen weiterverarbeitet werden. Bei Abweichungen können stattdessen Korrekturmaßnahmen
ergriffen werden. Würden beispielsweise die Istwerte außerhalb der Sollwertbereich
liegen, könnte ein Steuern oder Regeln der Papierherstellung, insbesondere einer Papiermaschineneinrichtung
zum Glätten des Papiers, erfolgen.
[0043] Fig. 4 zeigt beispielhafte Ausführungsformen eines computerlesbaren Speichermediums
umfassend ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Computerprogrammprodukts.
Das Speichermedium kann beispielsweise ein magnetisches, elektrisches, optisches und/oder
andersartiges Speichermedium sein. Das Speichermedium kann beispielsweise Teil eines
Prozessors sein, beispielsweise ein (nicht-flüchtiger oder flüchtiger) Programmspeicher
des Prozessors oder ein Teil davon. Ausführungsbeispiele eines Speichermediums sind
ein Flash-Speicher 41, eine SSD-Festplatte 42, eine magnetische Festplatte 43, eine
Speicherkarte 44, ein Memory Stick 45 (z.B. ein USB-Stick), eine CD-ROM oder DVD 46
oder eine Diskette 47.
[0044] Die in dieser Spezifikation beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung sollen auch in allen Kombinationen miteinander offenbart verstanden werden.
Insbesondere soll auch die Beschreibung eines von einer Ausführungsform umfassten
Merkmals - sofern nicht explizit gegenteilig erklärt - vorliegend nicht so verstanden
werden, dass das Merkmal für die Funktion des Ausführungsbeispiels unerlässlich oder
wesentlich ist.
[0045] In den Patentansprüchen verwendete Begriffe wie "umfassen", "aufweisen", "beinhalten",
"enthalten" und dergleichen schließen weitere Elemente oder Schritte nicht aus. Unter
die Formulierung "zumindest teilweise" fallen sowohl der Fall "teilweise" als auch
der Fall "vollständig". Die Formulierung "und/oder" soll dahingehend verstanden werden,
dass sowohl die Alternative als auch die Kombination offenbart sein soll, also "A
und/oder B" bedeutet "(A) oder (B) oder (A und B)". Eine Mehrzahl von Einheiten, Personen
oder dergleichen bedeutet im Zusammenhang dieser Spezifikation mehrere Einheiten,
Personen oder dergleichen. Die Verwendung des unbestimmten Artikels schließt eine
Mehrzahl nicht aus. Eine einzelne Einrichtung kann die Funktionen mehrerer in den
Patentansprüchen genannten Einheiten bzw. Einrichtungen ausführen. In den Patentansprüchen
angegebene Bezugszeichen sind nicht als Beschränkungen der eingesetzten Mittel und
Schritte anzusehen.
1. Verfahren zur Bestimmung einer Papiereigenschaft, das Verfahren umfassend die Schritte:
- Bedrucken einer Papierprobe (1) mit mindestens einem Messfeld (A, B, C, D, E, F),
- Analysieren des mindestens einen Messfelds (A, B, C, D, E, F) auf der Papierprobe
(1) mit Hilfe einer Bildanalyseeinrichtung, und
- Bestimmen einer Eigenschaft der Papierprobe (1) basierend auf der Analyse des mindestens
einen Messfelds (A, B, C, D, E, F) auf der Papierprobe (1).
2. Verfahren nach Anspruch 1, das Analysieren des mindestens einen Messfelds (A, B, C,
D, E, F) auf der Papierprobe (1) mit Hilfe der Bildanalyseeinrichtung ein quantitatives
Bestimmen einer Messgröße basierend auf dem mindestens einen Messfeld (A, B, C, D,
E, F) auf der Papierprobe (1) umfasst.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei das Analysieren des mindestens einen Messfelds (A,
B, C, D, E, F) auf der Papierprobe (1) mit Hilfe der Bildanalyseeinrichtung umfasst:
- Ermitteln eines Istwerts der Messgröße basierend auf dem mindestens einen Messfeld
(A, B, C, D, E, F) auf der Papierprobe (1), und
- Vergleichen des ermittelten Istwerts der Messgröße mit einem Sollwertbereich.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei der Sollwertbereich basierend auf mindestens einer
Referenzpapierprobe, insbesondere einer Vielzahl von Referenzpapierproben, bestimmt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Messfeld (D) auf der Papierprobe
(1) zur Bestimmung der Farbdichte ausgelegt ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Messfeld (B) auf der Papierprobe
(1) zur Bestimmung der Flächenbedeckung ausgelegt ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Analysieren des mindestens einen
Messfelds (B) auf der Papierprobe (1) mit Hilfe der Bildanalyseeinrichtung eine Missing
Dot-, eine Farbannahme- und/oder eine Farbstandanalyse umfasst.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, wobei das Analysieren des mindestens einen Messfelds
(B) auf der Papierprobe (1) mit Hilfe der Bildanalyseeinrichtung umfasst:
- Bestimmen eines Grenzwerts zur Differenzierung zwischen einer bedruckten und einer
unbedruckten Fläche auf der Papierprobe (1).
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei zur Bestimmung des Grenzwerts zur Differenzierung
zwischen der bedruckten und der unbedruckten Fläche auf der Papierprobe (1) eine unbedruckte
Referenzmessfläche (R) auf der Papierprobe (1) vorgesehen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, wobei der Grenzwert zur Differenzierung zwischen
der bedruckten und der unbedruckten Fläche auf der Papierprobe (1) abhängig von der
Papiersorte und/oder der Papierfarbe bestimmt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Verfahren weiter umfasst:
- selektives Weiterverarbeiten des Papiers abhängig von der bestimmten Eigenschaft
der Papierprobe (1).
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei das Verfahren weiter umfasst:
- Steuern oder Regeln der Papierherstellung, insbesondere einer Papiermaschineneinrichtung
zum Glätten des Papiers, abhängig von der bestimmten Eigenschaft der Papierprobe (1).
13. Computerprogrammprodukt umfassend Programmanweisungen, um das Verfahren nach einem
der Ansprüche 1 bis 10 auszuführen und/oder zu steuern, wenn das Programm auf einem
Prozessor ausgeführt wird.
14. Computerlesbares Speichermedium (41, 42, 43, 44, 45, 46) umfassend ein Computerprogrammprodukt
nach Anspruch 13.