[0001] Die Erfindung betrifft ein Gewebe, das in unterschiedlichen Flächenbereichen unterschiedliche
Bindungen aufweist, die eine unterschiedliche Durchlässigkeit für Luft, Wärme und
Dampf aufweisen.
[0002] Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Textilprodukt, eine Bettdecke und ein Kopfkissen.
[0003] Aus der
CH 350 771 A ist ein derartiges Bettwäschestück bekannt, das wechselnde Bindungen aufweist, wobei
mindestens eine Bindung so zu wählen ist, dass porösere Zonen im Gewebe entstehen.
Insbesondere wechseln Zonen von Atlas- oder Satinbindung, die ein relativ dichtes
Gewebe bilden, mit solchen von Panamabindungen, die ein relativ poröses Gewebe ergeben,
ab, wobei die Zonen in etwa gleich breiten Streifen angeordnet sind. Der Bezug kann
aber auch zu einem überwiegenden Teil in poröser Gewebebindung hergestellt sein, während
eine Musterung, sei es in Form von schmaleren Streifen, sei es in Form von Blumen,
Figuren oder anderen Ornamenten, in einer festeren bzw. dichteren Gewebebindung ausgeführt
sein kann. Dies soll die Hautatmung erleichtern und so zu einem gesunden Schlaf der
solche Decken und Bezüge benutzenden Personen beitragen.
[0004] Die
US 2022/0218115 A1 offenbart ein Gewebe für Bettwaren, das Lüftungsöffnungen aufweist, die durch Entfernen
von Kettfäden und Schussfäden erzeugt werden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein insbesondere für Bettwäsche geeignetes
Gewebe zur Verfügung zu stellen, das hinsichtlich der Durchlüftung verbessert ist,
ohne besondere Nachteile bei den isolierenden Eigenschaften zu verursachen.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Gewebe mit den Merkmalen des Anspruches 1.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe des Weiteren mit einem Textilprodukt mit den Merkmalen
des Anspruches 14 und einer Bettdecke und einem Kopfkissen mit den Merkmalen des Anspruches
15 gelöst.
[0008] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] "Unterschiedliche Bindungen" und "unterschiedliche Bindungsarten" werden in der vorliegenden
Beschreibung und den Ansprüchen als synonyme Begriffe verwendet. "Unterschiedliche
Bindung" kann daher einerseits bedeuten, dass beispielsweise eine Leinwandbindung,
eine Köperbindung, eine Satinbindung oder auch eine Panamabindung als unterschiedliche
Bindungen angesehen werden. Andererseits kann "unterschiedliche Bindung" auch bedeuten,
dass eine einheitliche Bindungsart, beispielsweise eine Körperbindung, eine unterschiedliche
Stärke der Fäden oder ein unterschiedliches Flächengewicht des Gewebes aufweist.
[0010] Eine "Flächeneinheit" ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Muster
bzw. eine geometrische Anordnung von wenigstens einem Flächenbereich mit geringerer
Durchlässigkeit einerseits und wenigstens einem Flächenbereich mit höherer Durchlässigkeit
andererseits aufweist, und sich das Muster bzw. die geometrische Anordnung auf anderen,
insbesondere unmittelbar danebenliegenden, Flächeneinheiten des Gewebes wiederholt.
Eine Flächeneinheit ist beispielsweise eine sich in einer Richtung (zum Beispiel in
Richtung der Kettfäden) fortlaufende Anordnung von Flächenbereichen, die sich in der
anderen Richtung (z.B. in Schussrichtung) regelmäßig wiederholt. Ein Flächenbereich
kann aber auch eine definierte Fläche von z.B. 50 x 50 cm oder 100 x 100 cm sein,
in der sich sämtliche Muster wiederholen. Das Gewebe muss aber kein sich wiederholendes
Muster aufweisen, sondern kann auch z.B. ein sich kontinuierlich änderndes Muster
haben. In diesem Fall kann die Flächeneinheit auch die gesamte Fläche, beispielsweise
entweder die Oberseite und/oder Unterseite, oder die halbe Fläche (Kopfhälfte und/oder
Fußhälfte), oder ein Flächenabschnitt von beispielsweise 1 m
2 oder ½ m
2 oder ¼ m
2 eines Textilproduktes, z.B. ein Inlett eines Kopfkissens oder einer Bettdecke, sein.
[0011] Der Vorteil des erfindungsgemäßen Gewebes liegt in der Verwendung unterschiedlicher
Bindungen im Gewebe, die unterschiedliche Durchlässigkeiten für Luft, Wärme und Wasserdampf
aufweisen, und insbesondere in den begrenzten Flächenbereichen der Bindung mit höherer
Durchlässigkeit, durch die punktuell eine höhere Luft- , Wärme- und Wasserdampfdurchlässigkeit
gewährleistet wird. Durch die Flächenbereiche der Bindung mit höherer Durchlässigkeit
entsteht eine Art Düseneffekt, der für erhöhte Durchströmungsgeschwindigkeiten und
somit eine sehr gute Durchlüftung sorgt, ohne dass es zu einer nennenswert verminderten
Isolation durch das Gewebe durch zu große Flächenbereiche mit höherer Durchlässigkeit
kommt. Andererseits soll durch eine ausreichende Gesamtfläche aller Flächenbereiche
der Bindung mit höherer Durchlässigkeit für eine ausreichende Durchlüftung gesorgt
werden. Es wird somit bei einem in der Gesamtfläche gut isolierenden Gewebe trotzdem
für eine gute Durchlüftung gesorgt.
[0012] Erfindungsgemäß beträgt der Flächenbereich der Bindung mit höherer Durchlässigkeit
etwa 5% bis 30 % je Flächeneinheit. Der vorstehend beschriebene positive Effekt kommt
in diesem Bereich gut zur Wirkung.
[0013] Besonders bevorzugt ist allerdings, wenn der Flächenbereich der Bindung mit höherer
Durchlässigkeit 5% bis 15 % je Flächeneinheit beträgt, da hier der Lüftungseffekt
einerseits und der Isolationseffekt andererseits besonders gut ausgewogen sind.
[0014] Die Vorteile des erfindungsgemäßen Gewebes bestehen insbesondere in einem höheren
Schlafkomfort, besseren thermophysiologischen Eigenschaften für temperaturempfindliche
Menschen, einem konstanteren Klima, sowohl im Sommer als auch im Winter, und der Reduktion
von Schimmelbildung, denn Schimmel entsteht durch Feuchtigkeit, Wärme und einem Erreger/Keim.
Durch die höhere Atmungsaktivität trocknet das gesamte Textilprodukt schneller und
reduziert dadurch die Schimmelbildung.
[0015] Besonders bevorzugt ist bei der Erfindung auch, wenn Flächenbereiche der Bindung
mit höherer Durchlässigkeit unterschiedlich groß sind, also sowohl größere als auch
kleinere Flächenbereiche mit höherer Durchlässigkeit vorhanden sind.
[0016] Dabei können beispielsweise einzelne, kleinere Flächenbereiche mit höherer Durchlässigkeit
maximal 5 %, bevorzugt maximal 1 %, besonders bevorzugt maximal 0,5 %, insbesondere
maximal 0,2 %, der Fläche je Flächeneinheit betragen. Durch diese relativ kleinen
Flächenbereiche können auch innerhalb von größeren Flächenbereichen mit geringerer
Durchlässigkeit Zonen geschaffen werden, die eine Durchlüftung gewährleisten, ohne
die Isolation der weniger durchlässigen Flächenbereiche nennenswert zu stören.
[0017] Als Material wird bei der Erfindung bevorzugt ein Materialmix aus Baumwolle und Viskose
verwendet, der im Garn in Kette und Schuss gleichmäßig verteilt ist. Naturfasern nehmen
Feuchtigkeit besser auf und man reduziert den Hitzestau damit schon auf natürlichem
Weg.
[0018] Es versteht sich, dass bei der Erfindung aber auch andere Materialien, beispielsweise
auch Kunstfasern, verwendet werden können, wenn dies beispielsweise aus Festigkeitsgründen
oder aufgrund der Strapazierfähigkeit gewünscht wird.
[0019] Insbesondere kann das erfindungsgemäße Gewebe ausschließlich aus einem der folgenden
Faserstoffe bestehen oder eine Mischung aus wenigstens zwei der folgenden Faserstoffe
sein: Baumwolle, Lyocell, Viskose, Modal, Polyester, Leinen und Hanf.
[0020] Beim erfindungsgemäßen Gewebe wird das Garn der Kett- und Schussfäden vorzugsweise
mit einer Stärke von Nm 40/1 bis Nm 100/1 verwendet. In diesem Bereich haben sich
zufriedenstellende Ergebnisse erzielen lassen. Bevorzugt wird das Garn aber in einer
Stärke von Nm 60/1 bis Nm 90/1 verwendet, weil sich in diesem Bereich die erfindungsgemäß
vorteilhaften Eigenschaften noch besser zeigen. Besonders vorteilhaft hat sich in
Versuchen eine Stärke von Nm 76/1 erwiesen.
[0021] Abhängig von den gewünschten Eigenschaften des Gewebes hinsichtlich Stärke, Festigkeit
und Durchlässigkeit bzw. isolierenden Eigenschaften ist bei der Erfindung eine Dichte
der Kette von 40 bis 80 Fäden pro cm bevorzugt. Insbesondere für Bettwaren bzw. Bettwäsche
ist allerdings eine Dichte von 50 bis 70 Fäden pro cm besonders bevorzugt. Ganz besonders
bevorzugt ist für letztgenannte Anwendung eine Dichte von 59 Fäden pro cm, weil damit
ein besonders guter Schlafkomfort erzielt werden kann.
[0022] Dementsprechend sind als Dichte für den Schuss des Gewebes 20 bis 40 Fäden pro cm
bevorzugt, 20 bis 30 Fäden pro cm besonders bevorzugt, und 26 Fäden pro cm ganz besonders
bevorzugt.
[0023] Gleichermaßen ist ein Flächengewicht des Gewebes von 100 bis 150 g/m
2 bevorzugt, von 110 bis 130 g/m
2 besonders bevorzugt, und von 115 g/m
2 ganz besonders bevorzugt.
[0024] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines bevorzugten, den Schutzbereich nicht beschränkenden, Ausführungsbeispiels der
Erfindung unter Bezugnahme auf die angeschlossenen Zeichnungen. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gewebes, und
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gewebes.
[0025] In den Zeichnungen sind Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Geweben dargestellt,
die aber nur beispielhaft sind und, abgesehen von den erfindungsgemäßen Merkmalen,
wie sie in den Ansprüchen definiert sind, im Rahmen der vorliegenden Erfindung bezüglich
vieler Details auch anders ausgeführt sein kann, ohne dass dies im Folgenden einer
besonderen Erwähnung bedarf. Insbesondere können in den verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung beschriebene Merkmale beliebig miteinander kombiniert werden, auch ohne
dass dies in jedem möglichen Fall ausdrücklich erwähnt wird. Schließlich sind die
Größen und Größenverhältnisse der einzelnen Flächenbereiche in den Fig. 1 und 2 nicht
auf die dargestellten Proportionen beschränkt und können aus illustrativen Zwecken
von ihren wahren und in den Ansprüchen beanspruchten Proportionen abweichen.
[0026] Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Gewebe als Textilprodukt, als Inlettbezug für
Kopfkissen oder Bettdecken verwendet. Das erfindungsgemäße Gewebe kann aber selbstverständlich
auch als Überzug für Kopfkissen und Bettdecken verwendet werden, ebenso wie für andere
textile Anwendungen wie Bekleidung, Schlafsäcke usw.
[0027] In Fig. 1 ist eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gewebes dargestellt.
Das Gewebe weist mehrere Flächenbereiche 1, 2, 3, 4 und 5 auf, die zum Teil unterschiedliche
Bindungsarten auf der einen Seite und unterschiedliche Durchlässigkeiten für Luft
und Wasserdampf auf der anderen Seite aufweisen.
[0028] Das Gewebe weist im dargestellten Ausführungsbeispiel streifenförmige Flächenbereiche
1 mit einer Grund- bzw. Hauptbindung auf, die beispielsweise eine Satinbindung sein
kann, und die im Vergleich zu den anderen Flächenbereichen 2, 3, 4, 5 eine geringere
Durchlässigkeit für Luft, Wärme und Wasserdampf aufweist.
[0029] Die Flächenbereiche 1 mit geringerer Durchlässigkeit sind durch streifenförmige Flächenbereiche
4, 5 mit einer höheren Durchlässigkeit für Luft, Wärme und Wasserdampf unterbrochen.
In den Flächenbereichen 1 befinden sich kleinere Flächenbereiche 2 und 3 mit einer
begrenzten Längs- und Quererstreckung, die ebenfalls eine höhere Durchlässigkeit für
Luft, Wärme und Dampf aufweisen.
[0030] Die Flächenbereiche 2, 3 und 4 weisen im Vergleich zum Flächenbereich 1 z.B. eine
Bindung mit weniger Abbindepunkten und somit eine höhere Durchlässigkeit für Luft,
Wärme und Wasserdampf auf und werden beispielsweise durch eine Leinwand- oder Panamabindung
gebildet.
[0031] Die Flächenbereiche 4 sind in der dargestellten Ausführungsform streifenförmig und
erstrecken sich durchgehend in Längsrichtung bzw. Schussrichtung des Gewebes, wogegen
die Flächenbereiche 2 und 3 von Flächenbereichen mit einer begrenzten Längs- und Quererstreckung
gebildet werden. Diese Flächenbereiche 2, 3 weisen eine Form mit ähnlichen Ausmaßen
in Längs- und Querrichtung, d.h. in Schuss- und Kettrichtung, des Gewebes auf, wobei
die Form insbesondere kreisförmig, oval, mehreckig oder ornamental (beispielsweise
in Form von Blumen oder dergleichen) sein kann. In der dargestellten Ausführungsform
sind die Flächenbereiche 2, 3 kreisförmig und haben unterschiedliche Größen.
[0032] Durch eine geeignete Auswahl der Anzahl, Größe und Verteilung derartiger kleinerer
Flächenbereiche 2, 3 kann auch in den größeren Flächenbereichen 1 mit geringerer Durchlässigkeit
eine vorteilhafte Luft-, Wärme- und Dampfdurchlässigkeit erzeugt werden.
[0033] Das Gewebe von Fig. 1 weist in der dargestellten Ausführungsform auch noch vierte
Flächenbereiche 5 auf, die ebenfalls in Schussrichtung des Gewebes angeordnet sind
und beispielsweise als Köperbindung ausgeführt sein können. Die Flächenbereiche 5
stabilisieren das Gewebe sowohl in Kettrichtung als auch in Schussrichtung und können,
müssen aber nicht, ebenfalls eine höhere Durchlässigkeit aufweisen.
[0034] In der dargestellten Ausführungsform sind einzelnen Flächenbereiche 1, 2, 3, 4 und
5 im erfindungsgemäßen Gewebe derart regelmäßig verteilt, dass sie sich in definierten
Flächeneinheiten 11, 12 regelmäßig wiederholen.
[0035] Nimmt man beispielsweise das Gewebe von Fig. 1 für ein Kopfkissen, das beispielsweise
eine Länge von 90 cm und eine Breite von 70 cm aufweist, oder für eine Bettdecke,
die beispielsweise eine Länge von 200 cm und eine Breite von 140 cm aufweist, wiederholt
sich das Muster der nebeneinander liegenden streifenförmigen Flächenbereiche 4 und
5 und der auf einer Seite daneben liegenden kreisförmigen Flächenbereiche 2, 3 regelmäßig
. Je nach Produkt bzw. Zuschnitt kann die Wiederholung sowohl in Quer- als auch in
Längsrichtung erfolgen.
[0036] In der Ausführungsform von Fig. 1 kann eine Flächeneinheit 11 beispielsweise als
eine sich in einer Längsrichtung (in Fig. 1 von oben nach unten) fortlaufende Anordnung
von Flächenbereichen 1 bis 5 definiert werden, die sich in Querrichtung regelmäßig
wiederholt. Eine sich über die gesamte Breite erstreckende Unterteilung in Flächeneinheiten
12 ist alternativ oder zusätzlich aber ebenso möglich.
[0037] In Fig. 2 ist eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gewebes dargestellt,
das wie die Ausführungsform von Fig. 1 beispielsweise für ein Inlett oder einen Überzug
eines Kopfkissens oder einer Bettdecke verwendet werden kann.
[0038] Das Muster des Gewebes von Fig. 2 besteht in diesem Fall aus einem durchgehenden
Flächenbereich 6 mit einer Grund- bzw. Hauptbindung, die beispielsweise eine Satinbindung
sein kann. Im Vergleich zum Flächenbereich 6 weisen die anderen Flächenbereichen 7,
8, 9, 10 ein Gewebe mit einer anderen Bindung für eine höhere Durchlässigkeit für
Luft, Wärme und Wasserdampf auf. Die Flächenbereiche 7, 8, 9, 10 mit der höheren Durchlässigkeit
für Luft, Wärme und Wasserdampf werden beispielsweise durch eine Leinwand- oder Panamabindung
gebildet.
[0039] Die Flächenbereiche 7 und 8 werden von größeren Kreisen 7 und kleineren Kreisen 8
gebildet und die Flächenbereiche 9 und 10 von grafischen Elementen, die zum Beispiel
Bilder, Logos, Marken, aber auch Wörter bzw. Schriftzüge sein können.
[0040] Die flächenmäßigen Anteile der Flächenbereiche 6, 7, 8, 9 und 10 können in einer
besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beispielsweise wie folgt betragen:
Flächenbereich Nr. |
Anzahl/m2 |
Gesamtfläche [cm2] |
Anteil [%] |
7 (große Kreise) : |
21 |
300,3 |
3,00 |
8 (kleine Kreise) : |
42 |
329,7 |
3,30 |
9 (Wortmarke) : |
11 |
214,5 |
2,15 |
10 (Schriftzug): |
10 |
159,0 |
1,59 |
Summe: |
84 |
1003,5 |
10,04 |
[0041] Daraus ergibt sich bei dieser beispielhaften Ausführungsform, dass ca. 10% der jeweils
betrachteten Flächeneinheit (im Ausführungsbeispiel 1 m
2) mit Flächenbereichen mit höherer Durchlässigkeit versehen sind. Durch Hinzufügen
oder Entfernen einzelner Arten von Flächenbereichen 7, 8, 9, 10 oder Vergrößern und/oder
Verkleinern der einzelnen Flächenbereiche 7, 8, 9, 10, gegebenenfalls auch durch Hinzufügen
geometrisch anders gestalteter oder räumlich anders verteilter Flächenbereiche mit
höherer Durchlässigkeit, kann auf einfache Weise der gesamte Flächenanteil der Flächenbereiche
mit höherer Durchlässigkeit auf 5 % abgesenkt oder auf bis zu 15 %, 20 %, 25 % oder
sogar 30 % erhöht werden, je nachdem, wie hoch die Anforderungen an die Durchlässigkeit
im jeweiligen Einzelfall sind.
[0042] Die Flächenbereiche 7, 8, 9 und 10 sind innerhalb des Flächenbereiches 6 im Wesentlichen
regelmäßig verteilt. Im Rahmen der Erfindung ist es aber natürlich auch möglich, Flächenbereiche
mit höherer Durchlässigkeit zufällig bzw. unregelmäßig im Flächenbereich 6 mit geringerer
Durchlässigkeit zu verteilen. Wesentlich ist lediglich, dass die erfindungsgemäßen
Grenzen des gesamten Anteils der Flächenbereiche mit einer Bindung mit höherer Durchlässigkeit
je Flächeneinheit eingehalten werden.
[0043] Dasselbe gilt natürlich auch für die Ausführungsform von Fig. 1, bei der z.B. regelmäßig
angeordnete Bereiche 4, 5 mit unregelmäßig angeordneten Bereichen (anstelle der regelmäßig
angeordneten Bereiche 2, 3) kombiniert werden können.
[0044] Auch in Fig. 2 sind beispielhaft Möglichkeiten eingezeichnet, wie die Flächeneinheiten
bei den in diesen Figuren beispielhaft dargestellten, unterschiedlich angeordneten
Flächenbereichen mit höherer Durchlässigkeit für Luft, Wärme und Wasserdampf definiert
werden können. Beispielsweise kann die Flächeneinheit 13 als rechteckiger Bereich
definiert werden, der sich in Längsrichtung oder in Querrichtung oder in beiden Richtungen
wiederholt, oder als rechteckiger Bereich 14, der sich über die gesamte Breite erstreckt
und sich in Längsrichtung wiederholt.
[0045] Es ist natürlich nicht notwendig, dass jede der beschriebenen Möglichkeiten zur Definition
der Flächeneinheiten bei einem Gewebe anwendbar sein muss. Es ist ausreichend, wenn
auch nur eine einzige Möglichkeit anwendbar ist, ebenso wie nicht dargestellte Möglichkeiten,
beispielsweise unregelmäßig umrandete oder schräg angeordnete Flächeneinheiten.
[0046] Es ist im Rahmen der Erfindung auch möglich, nur einzelne Flächenabschnitte des Gewebes
oder eines Textilproduktes bzw. Endproduktes, das aus dem erfindungsgemäßen Gewebe
hergestellt ist, anspruchsgemäß auszuführen, und andere Flächenbereiche nicht. Ebenso
ist es im Rahmen der Erfindung möglich, einzelne Flächenabschnitte des Gewebes oder
eines Textilproduktes bzw. Endproduktes, das aus dem erfindungsgemäßen Gewebe hergestellt
ist, mit unterschiedlichen Gesamtanteilen von Flächenbereichen mit höherer Durchlässigkeit
für Luft, Wärme und Wasserdampf auszuführen.
[0047] Außerdem können einzelne Flächeneinheiten mit höherer Durchlässigkeit unterschiedliche
Formen und Größen aufweisen, ebenso wie die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen
mit gleicher Form und Größe.
1. Gewebe, das je Flächeneinheit (11, 12, 13, 14) in unterschiedlichen Flächenbereichen
(2 bis 10) unterschiedliche Bindungen aufweist, die eine unterschiedliche Durchlässigkeit
für Luft, Wärme und Dampf aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Summe der Flächenbereiche der Bindung mit höherer Durchlässigkeit (2 bis 5; 7
bis 10) von 5% bis 30 %, bevorzugt 5% bis 15 %, je Flächeneinheit (11, 12, 13, 14)
beträgt.
2. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Flächenbereiche der Bindung mit höherer Durchlässigkeit (2 bis 5; 7 bis 10) unterschiedlich
groß sind und/oder dass Flächenbereiche der Bindung mit höherer Durchlässigkeit (2
bis 5; 7 bis 10) in unterschiedlichen Größen und/oder Formen vorhanden sind.
3. Gewebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass einzelne Flächenbereiche der Bindung mit höherer Durchlässigkeit (2 bis 5; 7 bis
10) maximal 10 %, vorzugsweise maximal 5 %, besonders bevorzugt maximal 1 %, ganz
besonders bevorzugt maximal 0,5 %, insbesondere maximal 0,2 %, der Fläche je Flächeneinheit
(11, 12, 13, 14) betragen.
4. Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Flächeneinheit (11, 12, 13, 14) wenigstens einen Flächenbereich der Bindung mit
geringer Durchlässigkeit (1, 6) aufweist, in dem mehrere voneinander beabstandete
Flächenbereiche mit höherer Durchlässigkeit (2 bis 5; 7 bis 10), angeordnet sind,
die in einem Muster oder willkürlich verteilt sind.
5. Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Flächeneinheit (11, 12, 13, 14) wenigstens einen Flächenbereich der Bindung mit
geringer Durchlässigkeit (1, 6) aufweist, in dem wenigstens zwei voneinander beabstandete
Flächenbereiche mit höherer Durchlässigkeit (2 bis 5; 7 bis 10) und mit unterschiedlich
großer Fläche angeordnet sind.
6. Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Flächenbereiche der Bindung mit höherer Durchlässigkeit (2 bis 5; 7 bis 10) eine
Streifenform, Kreisform oder eine Schriftform aufweisen und/oder dass Flächenbereiche
der Bindung mit höherer Durchlässigkeit (2 bis 5; 7 bis 10) eine innerhalb einer Flächeneinheit
(11, 12, 13, 14) geschlossene Form, insbesondere eine kreisförmige, ovale, mehreckige
oder ornamentale Form, aufweisen.
7. Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Flächenbereich der Bindung mit geringerer Durchlässigkeit (1, 6) eine Satinbindung,
Leinwandbindung oder Köperbindung aufweist.
8. Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Flächenbereich der Bindung mit höherer Durchlässigkeit (2 bis 5; 7 bis 10) eine
Leinwandbindung, Panamabindung, ½ Panamabindung, Satinbindung oder Köperbindung aufweist.
9. Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Garn der Kett- und Schussfäden eine Stärke von Nm 40/1 bis Nm 100/1, vorzugsweise
von Nm 60/1 bis Nm 90/1, besonders bevorzugt von Nm 76/1, aufweist.
10. Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kette des Gewebes eine Dichte von 40 bis 80 Fäden pro cm, vorzugsweise von 50
bis 70 Fäden pro cm, besonders bevorzugt von 59 Fäden pro cm, aufweist.
11. Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schuss des Gewebes eine Dichte von 20 bis 40 Fäden pro cm, vorzugsweise von 20
bis 30 Fäden pro cm, besonders bevorzugt von 26 Fäden pro cm, aufweist.
12. Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass Flächengewicht des Gewebes von 100 bis 150 g/m2, vorzugsweise von 110 bis 130 g/m2, besonders bevorzugt von 115 g/m2, beträgt.
13. Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe ausschließlich aus einem der folgenden Faserstoffe besteht oder eine Mischung
aus wenigstens zwei der folgenden Faserstoffe ist: Baumwolle, Lyocell, Viskose, Modal,
Polyester, Leinen und Hanf.
14. Textilprodukt, insbesondere Bezug oder Inlett einer Bettdecke oder eines Kopfkissens,
dadurch gekennzeichnet, dass es zumindest teilweise ein Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 13 aufweist.
15. Bettdecke oder Kopfkissen mit einer Füllung und einem Gewebe zur Aufnahme der Füllung,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 13 ausgeführt ist.