[0001] Die Erfindung betrifft ein Lamellendach mit einem aus mehreren Trägern gebildeten
Rahmen, wobei an dem Rahmen zwischen zwei seitlichen Trägern mehrere Lamellen parallel
zueinander angeordnet und an den seitlichen Trägern gelagert sind, wobei die Lamellen
die von dem Rahmen aufgespannte Fläche in einer Schließstellung überdecken und aus
der Schließstellung in eine Öffnungsstellung verlagerbar sind.
[0002] Derartige Lamellendächer sind bekannt. Bei den bekannten Lamellendächern ist es üblich,
dass die Lamellen zum Verlagern in die Öffnungsstellung um eine Achse gedreht und
senkrecht aufgestellt werden. Dabei schwenkt ein Teil der Lamellen nach unten aus,
sodass sich dieser Teil der Lamellen unterhalb einer seitlichen Regenrinne befindet
und etwaiges auf den Lamellen befindliches Regenwasser unkontrolliert in den Raum
unter dem Lamellendach herabtropfen kann.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile der bekannten Lamellendächer zu
überwinden.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Lamellendach gemäß Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Besonders vorteilhaft bei dem Lamellendach mit einem aus mehreren Trägern gebildeten
Rahmen, wobei an dem Rahmen zwischen zwei seitlichen Trägern mehrere Lamellen parallel
zueinander angeordnet und an den seitlichen Trägern gelagert sind, wobei die Lamellen
die von dem Rahmen aufgespannte Fläche in einer Schließstellung überdecken und aus
der Schließstellung in eine Öffnungsstellung verlagerbar sind, ist es, dass jeweils
zwei benachbarte Lamellen mittels einer Scharnieranordnung zu einem Lamellenpaar aneinander
gekoppelt sind, wobei ein Anheben der Scharnieranordnung ein Aufstellen des gekoppelten
Lamellenpaares in eine Öffnungsstellung bewirkt.
[0006] Mit dem Begriff der Scharnieranordnung ist im erfindungsgemäßen Sinne die Anordnung
eines oder mehrerer Scharniere entlang des Kopplungsbereiches zwischen zwei Lamellen
bezeichnet. Zwei benachbarte Lamellen sind somit durch die Scharnieranordnung aneinandergekoppelt
und ein Anheben der Scharnieranordnung aus der Schließstellung der Lamellen bewirkt
ein spitzdachförmiges Aufstellen des Lamellenpaares. Dadurch, dass das Verlagern des
Lamellenpaares aus der Schließstellung in die Öffnungsstellung durch ein Anheben der
Scharnieranordnung und ein Aufstellen des Lamellenpaares erfolgt, bleiben die Lamellen
in ihrer Gesamtheit stets oberhalb der seitlichen Regenrinne, sodass etwaiges auf
den Lamellen befindliches Regenwasser stets über die seitliche Regenrinne abgeleitet
werden kann.
[0007] Bevorzugt ist jedes Lamellenpaar gekoppelter Lamellen in der Öffnungsstellung spitzdachartig
aufgestellt und der Zwischenraum zwischen zwei Lamellendachpaaren ist freigegeben.
Durch ein Aufstellen aller Lamellenpaare kann somit ein erheblicher Teil der Dachfläche
freigegeben und der Raum unter dem Lamellendach belüftet werden.
[0008] Vorzugsweise liegen die Lamellen in der Schließstellung an Auflageflächen an den
seitlichen Trägern auf, insbesondere können die Lamellen in der Schließstellung auf
Dichtungen aufliegen, die auf den Auflageflächen angeordnet sind. Durch die Anordnung
solcher Dichtungen auf den Auflageflächen, auf denen die Lamellen in der Schließstellung
aufliegen, wird eine regendichte Anordnung geschaffen und es wird zuverlässig verhindert,
dass Regenwasser in der Schließstellung der Lamellen unkontrolliert in den Bereich
unter dem Lamellendach eindringen kann. Bevorzugt weisen die Lamellen an den Kontaktbereichen
zum benachbarten Lamellenpaar Dichtungslippen auf, die in der Schließstellung einen
regenwasserdichten Lamellenverbund ausbilden. An den zum benachbarten Lamellenpaar
gerichteten Längskanten der Lamellen können integrierte Regenwassernuten angeordnet
sein, über die etwaiges auf den Lamellen befindliches Regenwasser beim Verlagern der
Lamellenpaare in die Öffnungsstellung zur Seite hin in eine Regenrinne abgeleitet
werden kann.
[0009] Bevorzugt ist jedes Lamellenpaar in Richtung auf die Öffnungsstellung kraftbeaufschlagt,
insbesondere federbelastet. Durch eine solche Kraftbeaufschlagung in Richtung auf
die Öffnungsstellung kann ein automatisches Aufstellen der Lamellenpaare in die Öffnungsstellung
bewirkt werden. Eine solche Kraftbeaufschlagung kann insbesondere durch die Anordnung
einer oder mehrerer Federn wie Spiralfedern und/oder Blattfedern an jedem Lamellenpaar
erzeugt werden. Diese Federn können mittelbar oder unmittelbar auf die Scharbieranordnung
in Richtung auf die Öffnungsstellung einwirken. Alternativ oder kumulativ können Federkräfte
an den beiden Lamellen eines jeden Lamellenpaare angreifen und ein Aufstellen des
Lamellenpaares in Öffnungsstellung bewirken.
[0010] Vorzugsweise werden die Lamellenpaare gegen eine Kraft in Richtung auf die Öffnungsstellung
mittels eines verlagerbaren Niederhalters in der Schließstellung gehalten, wobei sich
die Lamellenpaare bei einem Anheben der Niederhalters automatisch in die Öffnungsstellung
verlagern. Das bedeutet, dass ein Anheben des Niederhalters ein automatisches Aufstellen
der Lamellenpaare durch die Kraft in Richtung auf die Öffnungsstellung bewirkt. Dabei
sind die Lamellen vorzugsweise geometrisch dergestalt ausgeführt, dass in der Schließstellung
der Lamellen, in welcher die Lamellenpaare insbesondere flach auf den Auflageflächen
der seitlichen Träger aufliegen, eine Totpunktlage vermieden wird. Das bedeutet, dass
die Lamellen geometrisch derart ausgeführt sind, dass eine Bewegung aus der Schließstellung
heraus ausschließlich in die Öffnungsstellung möglich ist, ohne dass eine Selbsthemmung
in einer Totopunktlage auftreten könnte. Dies kann insbesondere dadurch gewährleistet
werden, dass die Scharnierachse der Scharnieranordnung zwischen den benachbarten Lamellen
stets oberhalb einer Krafteinleitung in die Lamellen des Lamellenpaares liegt, sodass
aus der Schließposition heraus ausschließlich ein Aufstellen in Richtung auf die Öffnungsposition
möglich ist.
[0011] Vorzugsweise ist an zumindest einem der zu den seitlichen Trägern orientierten Enden
der Scharnieranordnung eines jeden Lamellenpaares ein überstehender Stift angeordnet,
der in ein Kopplungsprofil und/oder eine Kulissenführung eingreift, sodass ein Anheben
des Kopplungsprofils und/oder ein Verschieben der Kulissenführung ein synchrones Verlagern
der Lamellenpaare in die Öffnungsstellung bewirkt und ein Absenken des Kopplungsprofils
und/oder ein Verschieben der Kulissenführung in Gegenrichtung ein synchrones Verlagern
der Lamellenpaare in die Schließstellung bewirkt.
[0012] Durch die Anordnung eines solchen Kopplungsprofils und/oder einer Kulissenführung
wird ein synchrones verlagern aller Lamellenpaare von der Schließstellung in die Öffnungsstellung
und umgekehrt ermöglicht. Hierzu bedarf es lediglich einem Anheben bzw. Absenken des
Kopplungsprofils bzw. alternativ oder kumulativ des Verschiebens der Kulissenführung
An den Scharnieranordnungen ist dabei jeweils ein in Achsrichtung der Scharnieranordnung
überstehender Stift angeordnet, sodass jede Scharnieranordnung mit dem Kopplungsprofil
und/oder der Kulissenführung kinematisch gekoppelt ist und ein Aufstellen der Lamellenpaare
in die Öffnungsstellung bzw. ein Absenken der Lamellenpaare in die Schließstellung
ermöglicht ist.
[0013] Bevorzugt sind an den der Scharnieranordnung gegenüberliegenden Seiten der Lamellen
Rollen und/oder Gleiter angeordnet, die auf Führungsschienen an den seitlichen Trägern
geführt sind. Durch die Anordnung derartiger Rollen oder Gleiter an den der Scharnieranordnung
gegenüberliegenden Seiten der Lamellen wird ein leichtes Abrollen oder Gleiten an
den Führungsschienen der seitlichen Träger ermöglicht, sodass die Lamellenpaare nur
gegen einen sehr geringen Roll- oder Gleitwiderstand von der Schließstellung in die
Öffnungsstellung und umgekehrt verlagert werden können. Mit der Scharnieranordnung
gegenüberliegenden Seite der Lamellen ist dabei jenes Ende der Lamellenlängskante
bezeichnet, welches in der Öffnungsstellung, in welcher die Lamellenpaare spritzdachförmig
aufgestellt sind, im unteren Bereich auf den seitlichen Trägern verbleiben. Da diese
Bereiche aufgrund des Aufstellens der Lamellenpaare an den seitlichen Trägern entlang
verfahren werden, bewirkt die Anordnung von Rollen und/oder Gleitern in den Kontaktbereichen
von Lamellen und den seitlichen Trägern eine erhebliche Absenkung des Reibungswiderstandes
zwischen den Lamellen und den seitlichen Trägern, respektive den Führungsschienen
an den seitlichen Trägern.
[0014] Vorzugsweise ist an einem oder beiden seitlichen Trägern eine Regenablaufrinne angeordnet
ist, die unterhalb der Lamellen verläuft. Über eine solche Regenablaufrinne kann das
auf das Lamellendach auftreffende Regenwasser abgeführt werden. Dabei können die Lamellen
ein Gefälle in Richtung auf einen der beiden seitlichen Träger aufweisen, an welchem
einen Regenablaufrinne angeordnet ist. Dadurch, dass die Regenablaufrinne unterhalb
der Lamellen verläuft, ist eine Regenwasserabfuhr gewährleistet, ohne dass die Gefahr
besteht, dass ein Reil des Regenwassers in den Bereich unter dem Lamellendach geraten
kann.
[0015] Vorzugsweise weist das Lamellendach einen Antrieb zur Verlagerung der Lamellen von
der Schließstellung in die Öffnungsstellung und umgekehrt auf. Insbesondere kann es
sich dabei um einen Linearantrieb handeln, der auf eine Kulissenführung und/oder ein
Kopplungsprofil einwirkt.
[0016] Bevorzugt ist an der Scharnieranordnung eines oder mehrerer Lamellenpaare jeweils
zumindest ein Photovoltaikmodul angeordnet, welches beim Anheben der Scharnieranordnung
gleichzeitig angehoben wird, wobei jedes Photovoltaikmodul eine schlaufenförmig verlegte
Anschlussleitung aufweist. Durch eine schlaufenförmig verlegte Anschlussleitung eines
jeden Photovoltaikmoduls ist es möglich, auf den Scharbieranordnungen Photovoltaikmodule
zur Stromerzeugung anzuordnen, und diese gleichzeitig beim Aufstellen der Lamellenpaare
mit anzuheben.
[0017] Vorzugsweise ist an einer oder mehreren Lamellen und/oder Lamellenpaaren jeweils
zumindest ein Photovoltaikmodul angeordnet, insbesondere können mehrere Photovoltaikmodule
in Reihe geschaltet sein, insbesondere mit einer Spannung von bis zu 120 V. Eine maximale
Spannung von 120 V ist vorteilhaft, da eine höhere Gleichspannung lebensgefährlich
sein kann.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Lamellendach ein oder mehrere Photovoltaikmodule
und zumindest einen integrierten Wechselrichter auf. Insbesondere kann ein Träger
und/oder ein Pfosten der Terrassenüberdachung zumindest einen integrierten Wechselrichter
aufweisen. Durch die Integration zumindest eines Wechselrichters kann ein unmittelbarer
Anschluss an ein Gebäudeenergienetz erfolgen und/oder eine Wechselspannungssteckdose
und/oder ein Wechselspannungsverbraucher unmittelbar versorgt werden.
[0019] Bevorzugt weist zumindest einer der Träger Kabelkanäle zur Aufnahme von Kabeln auf,
insbesondere zur Aufnahme von Anschlussleitungen von Photovoltaikmodulen. Dadurch,
dass die Träger integrierte Kabelkanäle zur Aufnahme von Anschlusskabeln der Photovoltaikmodule
aufweisen, ist ein Anschluss der Photovoltaikmodule auf eine besonders leichte und
vorteilhafte Weise möglich, wobei ein insgesamt optisch besonders vorteilhafter Gesamteindruck
geschaffen wird und keine optisch störenden Kabel den Gesamteindruck stören.
[0020] Vorzugsweise weist das Lamellendach zumindest einen elektrischen Verbraucher auf,
insbesondere einen Antrieb zum Aufstellen der Lamellenpaare. Insbesondere kann der
Verbraucher unmittelbar von Photovoltaikmodulen des Lamellendaches gespeist werden
und/oder der von zumindest einem in die das Lamellendach integrierten Akkumulator
gespeist werden, wobei der Akkumulator von Photovoltaikmodulen des Lamellendaches
geladen wird. Durch die Anordnung eines Akkumulators zur Stromversorgung des Antriebs
des Lamellendaches und einer Versorgung des Akkumulators über integrierte Photovoltaikmodule
wird ein vollkommen autarkes Lamellendach geschaffen. Vorzugsweise weist die Terrassenüberdachung
zumindest einen Akkumulator auf, der von dem/den Photovoltaikmodul/e gespeist wird.
Durch die Integration einer solchen Speichereinheit zur Speicherung elektrischer Energie
wird die Nutzbarkeit der mittels der Photovoltaikmodule erzeugten elektrischen Energie
verbessert, da die gespeicherte Energie in zeitlichem Abstand zu ihrer Erzeugung genutzt
werden kann, beispielsweise um nach Sonnenuntergang eine Beleuchtung mit elektrischer
Energie zu versorgen.
[0021] Vorzugsweise wird der Rahmen von mehreren Pfosten getragen, insbesondere können die
Pfosten integrierte Kabelkanäle zur Aufnahme von Anschlusskabeln von Photovoltaikmodulen
und/oder zumindest eine Steckdose aufweisen, insbesondere zumindest eine Gleichspannungssteckdose
mit einer Betriebsspannung von 12 V oder von 24 V und/oder zumindest eine Wechselspannungssteckdose
mit einer Betriebsspannung von bis zu 230 V
[0022] Durch eine Integration einer oder mehrerer Gleichspannungssteckdosen und/oder Wechselspannungssteckdosen
kann ein unmittelbarer Anschluss von Verbrauchern an der Terrassenüberdachung erfolgen,
wie beispielsweise von Ladegeräten und/oder mobiler Mobilfunkendgeräten, Radios, Lampen
und dergleichen.
[0023] Vorzugsweise weist das Lamellendach zumindest eine integrierte Steckdose zum Anschluss
elektrischer Verbraucher auf. Insbesondere kann eine Steckdose angeordnet sein, die
von einem in die Terrassenüberdachung integrierten Akkumulator gespeist wird, wobei
der Akkumulator von Photovoltaikmodulen geladen wird, und/oder wobei die Steckdose
unmittelbar von Photovoltaikmodulen gespeist wird, insbesondere über zumindest einen
in das Lamellendach integrierten Wechselrichter mit einer Wechselspannung von bis
zu 230 V.
[0024] Bevorzugt weist die die Terrassenüberdachung zumindest einen elektrischen Verbraucher
auf, der unmittelbar von den Photovoltaikmodulen gespeist wird und/oder der von zumindest
einem in die Terrassenüberdachung integrierten Akkumulator gespeist wird, wobei der
Akkumulator von den Photovoltaikmodulen geladen wird.
[0025] Besonders bevorzugt weist die Terrassenüberdachung zumindest eine Beleuchtungseinrichtung
und/oder zumindest einen WLAN-Repeater auf. Insbesondere können die Beleuchtungseinrichtung
und/oder der WLAN-Repeater unmittelbar von Photovoltaikmodulen gespeist werden und/oder
von zumindest einem in die Terrassenüberdachung integrierten Akkumulator gespeist
werden, wobei der Akkumulator von Photovoltaikmodulen geladen wird. Durch die Anordnung
einer oder mehrerer Beleuchtungseinrichtungen kann der Raum unter dem Lamellendach
beleuchtet werden. Bei einer Speisung dieser Beleuchtungseinrichtungen über einen
integrierten Akkumulator, also einer Speichereinheit zur Speicherung elektrischer
Energie, kann eine Beleuchtung zeitversetzt zur Erzeugung der elektrischen Energie
beispielsweise nach Sonnenuntergang erfolgen.
[0026] Ein WLAN-Repeater dient der Erhöhung der Reichweite eines drahtlosen Funknetzes.
Durch die Anordnung eines WLAN-Repeaters, der insbesondere von zumindest einem in
das Lamellendach integrierten Akkumulator gespeist werden kann, wobei der Akkumulator
von Photovoltaikmodulen geladen wird, ist eine Erweiterung eines lokalen Funknetzes
auf den Bereich unterhalb sowie in der Nähe der Terrassenüberdachung möglich.
[0027] In einer bevorzugten Ausführungsform ist zumindest ein Teil der Lamellenpaare in
der Öffnungsstellung entlang von Führungsschienen an den seitlichen Trägern zwischen
einer geschlossenen Position, in der die Lamellenpaare gleichmäßig über der von dem
Rahmen aufgespannten Fläche verteilt sind, und einer offenen Position, in der die
Lamellenpaare an einer Kopfseite der von dem Rahmen aufgespannten Fläche zu einem
Paket zusammengeschoben sind, verfahrbar.
[0028] Durch eine solche weitere Verfahrbarkeit der aufgestellten Lamellenpaare entlang
von Führungsschienen an den seitlichen Trägern kann der von dem Lamellendach überdeckte
Bereich weiter geöffnet werden.
[0029] Bevorzugt weist das Lamellendach zwei getrennt ansteuerbare Antriebe auf, wobei der
erste Antrieb dem Aufstellen der Lamellenpaare von der Schließstellung in die Öffnungsstellung
und umgekehrt dient und wobei der zweite Antrieb dem Verfahren der Lamellenpaare in
der Öffnungsstellung entlang der Führungsschienen zwischen der geschlossenen Position
und der offenen Position dient. Dabei sind die Antriebe derart eingerichtet, dass
ein Verfahren der Lamellenpaare in der Öffnungsstellung entlang der Führungsschienen
zwischen der geschlossenen Position und der offenen Position mittels des zweiten Antriebes
nur möglich ist, wenn die Lamellenpaare in der Öffnungsstellung sind, also die Lamellenpaare
spitzdachförmig aufgestellt sind. Umgekehrt ist ein Absenken der aufgestellten Lamellenpaare
aus der Öffnungsstellung in die Schließstellung mittels des ersten Antriebes nur möglich,
wenn die Lamellenpaare zuvor mittels des zweiten Antriebes in die geschlossene Position,
in der die Lamellenpaare gleichmäßig über der von dem Rahmen aufgespannten Fläche
verteilt sind, verfahren worden sind.
[0030] Bevorzugt ist der zweite Antrieb durch zumindest ein angetriebenes Zugmittel gebildet,
insbesondere einen angetriebenen Riemen, insbesondere einen angetriebenen Zahnriemen,
der mittelbar oder unmittelbar an dem in Ausfahrrichtung letzten Lamellenpaar angreift
und wobei die Lamellenpaare jeweils durch zusammenlegbare oder biegeschlaffe Kopplungselemente
gekoppelt sind, sodass sich die Lamellenpaare bei einem Verfahren des in Ausfahrrichtung
letzten Lamellenpaares in Einfahrrichtung bei sich automatisch zusammenlegenden Kopplungselementen
zu einem Paket zusammenschieben und wobei sich die Lamellenpaare bei einem Verfahren
des in Ausfahrrichtung letzten Lamellenpaares in Ausfahrrichtung aufgrund der Kopplungselemente
gleichmäßig über der von dem Rahmen aufgespannte Fläche verteilt anordnen.
[0031] Das Lamellendach weist in diesem Fall zwei getrennt ansteuerbare Antriebe auf. Der
erste Antrieb dient der Aufstellung und dem Absenken der Lamellenpaare zwischen der
Schließstellung und Öffnungsstellung. In der Schließstellung liegen die Lamellen in
der von dem Rahmen des Lamellendaches aufgespannten Ebene und bilden ein geschlossenes
Dach. Aus dieser Schließstellung heraus sind die Lamellen mittels des ersten Antriebes
in eine Öffnungsstellung durch das Anheben der Scharnieranordnung eines jeden Lamellenpaares
verlagerbar. In der Öffnungsstellung sind die Lamellenpaare spitzdachförmig aufgestellt.
In dieser Öffnungsstellung können die Lamellen mittels des zweiten Antriebes entlang
der Führungsschienen von der geschlossenen Position in die offene Position verfahren
werden. Mit der geschlossenen Position ist jene Anordnung bezeichnet, bei der die
Lamellenpaare gleichmäßig über der von dem Rahmen des Lamellendaches aufgespannten
Ebene verteilt angeordnet sind und ein Absenken der Lamellenpaare in die Schließstellung
möglich wäre. Mit der offenen Position der Lamellenpaare ist jene Anordnung bezeichnet,
bei der die Lamellenpaare zu einem Ende der Führungsschienen hin zu einem Paket zusammengeschoben
sind und einen Teil der von dem Rahmen des Lamellendaches aufgespannten Ebene freigeben.
Wenn die Lamellenpaare zu einem solchen Paket zusammengeschoben sind, ist ein Absenken
der Lamellenpaare in die Schließstellung nicht möglich. Um Beschädigungen und Fehlbedienungen
vorzubeugen, ist die Steuerung der beiden Antriebe derart ausgestaltet, sodass ein
Absenken der Lamellenpaare mittels des ersten Antriebes nur in der geschlossenen Position
möglich ist und ein Verfahren der Lamellen mittels des zweiten Antriebes mur möglich
ist, wenn die Lamellenpaare in der Öffnungsstellung aufgestellt sind.
[0032] Die Begriffe Schließstellung und Öffnungsstellung beziehen sich somit auf die relative
Stellung der Lamellenpaare infolge des Anhebens der Scharnieranordnungen der Lamellenpaare
gegenüber der von dem Rahmen des Lamellendaches aufgespannten Ebene.
[0033] Die Begriffe geschlossene Position und offene Position beziehen sich auf die Verteilung
der Lamellen über der von dem Rahmen des Lamellendaches aufgespannten Ebene. In der
geschlossenen Position sind die Lamellenpaare gleichmäßig über der von dem Rahmen
des Lamellendaches aufgespannten Ebene verteilt, während die Lamellenpaare in der
offenen Position entlang der Führungsschienen an den seitlichen Trägern verfahren
und zu einem Paket an einem Ende der Führungsschienen zusammengeschoben sind.
[0034] Die Verfahrrichtung der verfahrbaren Lamellenpaare in Richtung auf die geschlossene
Position mit gleichmäßig über der von dem Rahmen aufgespannten Ebene verteilt angeordneten
Lamellenpaare wird als Ausfahrrichtung bezeichnet. Dementsprechend bezeichnet die
entgegengesetzte Einfahrrichtung jene Verfahrrichtung der verfahrbaren Lamellenpaare
in Richtung auf die offene Position mit zu einem Paket an einem Ende des Lamellendaches
zusammengeschobenen Lamellenpaaren.
[0035] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und werden
nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines Lamellendaches
mit Lamellen in der Schließstellung;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Lamellendaches nach Figur 1 mit in die Öffnungsstellung
verlagerten Lamellen;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Lamellenpaares in der Schließstellung und in der
Öffnungsstellung;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Lamellendaches
mit in die Öffnungsstellung verlagerten Lamellen und Photovoltaikmodulen.
[0036] Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines
Lamellendaches 1 mit Lamellen 3 in der Schließstellung. Das Lamellendach 1 weist einen
Rahmen auf, der durch die seitlichen Träger 2 und die Querträger 2' gebildet ist.
Zwischen den zwei seitlichen Trägern 2 sind mehrere Lamellen 3 parallel zueinander
angeordnet und an den seitlichen Trägern 2 gelagert. Der Rahmen des Lamellendaches
1 wird von senkrechten Pfosten 4 getragen.
[0037] Figur 2 zeigt eine perspektivische Ansicht des Lamellendaches 1 nach Figur 1 mit
in die Öffnungsstellung verlagerten Lamellen 3. Der Mechanismus des Aufstellens der
Lamellen 3 wird anhand Figur 3 erläutert.
[0038] Jeweils zwei benachbarte Lamellen 3, 3' sind mittels einer Scharnieranordnung 5 miteinander
gekoppelt und bilden ein Lamellenpaar 30. In Figur 3 befindet sich die Lamellen 3,
3' im linken Bildteil in der Schließstellung und im rechten Bildteil in der Öffnungsstellung.
Um das Lamellenpaar 30 von der Schließstellung in die Öffnungsstellung zu überführen
wird die Scharnieranordnung 5 wie durch den Pfeil 5' angedeutet angehoben. Infolgedessen
wird das Lamellenpaar 30 wie im rechten Bildteil nach Figur 3 dargestellt spitzdachförmig
aufgestellt und in die Öffnungsposition verlagert. In Figur 2 ist erkennbar, dass
alle Lamellenpaare 30 in die Öffnungsposition verlagert worden sind.
[0039] Die Scharnieranordnung 5 eines jeden Lamellenpaares weist einen in Richtung auf einen
seitlichen Träger 2 überstehenden Stift oder Zapfen auf, der in eine Kulissenführung
eingreift. Durch ein Verschieben der Kulissenführung in Richtung parallel zum seitlichen
Träger 2 werden alle Lamellenpaare 30 synchron aus der Schließstellung gemäß Figur
1 in die Öffnungsstellung gemäß Figur 2 verlagert und aufgestellt, wie dies schematisch
in Figur 3 dargestellt ist. Hierdurch wird der Zwischenraum zwischen den Lamellenpaaren
30 freigegeben und der Raum unter dem Lamellendach 1 belüftet.
[0040] Figur 4 zeigt eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines
Lamellendaches 1 mit in die Öffnungsstellung verlagerten Lamellen 3 und Photovoltaikmodulen
6, die an den Scharnieranordnungen 5 eines jeden Lamellenpaares 30 angeordnet sind
und mit angehoben werden. Der grundsätzliche Aufbau des Lamellendaches 1 gemäß Figur
4 entspricht dem ersten Ausführungsbeispiel mit einem aus Trägern 2, 2` gebildeten
Rahmen, der von senkrechten Pfosten 4 getragen wird.
[0041] An den Scharnieranordnungen 5 eines jeden Lamellenpaares 30 ist bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 4 ein Photovoltaikmodul 6 angeordnet. Diese Photovoltaikmodule 6 werden
bei der Verlagerung der Lamellenpaare von der Schließstellung in die Öffnungsstellung
mitsamt der Scharnieranordnung 5 angehoben. Um den elektrischen Anschluss der Photovoltaikmodule
6 zu ermöglichen, sind Anschlusskabel vorgesehen, die schlaufenförmig verlegt sind
und hierdurch ein Anheben der Photovoltaikmodule ermöglichen.
1. Lamellendach (1) mit einem aus mehreren Trägern (2, 2`) gebildeten Rahmen, wobei an
dem Rahmen zwischen zwei seitlichen Trägern (2) mehrere Lamellen (3, 3`) parallel
zueinander angeordnet und an den seitlichen Trägern (2) gelagert sind, wobei die Lamellen
(3, 3`) die von dem Rahmen aufgespannte Fläche in einer Schließstellung überdecken
und aus der Schließstellung in eine Öffnungsstellung verlagerbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwei benachbarte Lamellen (3, 3`) mittels einer Scharnieranordnung (5) zu
einem Lamellenpaar (30) aneinander gekoppelt sind, wobei ein Anheben der Scharnieranordnung
(5) ein Aufstellen des gekoppelten Lamellenpaares (30) in eine Öffnungsstellung bewirkt.
2. Lamellendach (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Lamellenpaar (30) gekoppelter Lamellen (3, 3`) in der Öffnungsstellung spitzdachartig
aufgestellt ist und der Zwischenraum zwischen zwei Lamellendachpaaren (30) freigegeben
ist.
3. Lamellendach (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (3, 3`) in der Schließstellung an Auflageflächen an den seitlichen Trägern
(2) aufliegen, insbesondere auf Dichtungen aufliegen, die auf den Auflageflächen angeordnet
sind.
4. Lamellendach (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Lamellenpaar (30) in Richtung auf die Öffnungsstellung kraftbeaufschlagt ist,
insbesondere federbelastet.
5. Lamellendach (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellenpaare (30) gegen eine Kraft in Richtung auf die Öffnungsstellung mittels
eines verlagerbaren Niederhalters in der Schließstellung gehalten werden, wobei sich
die Lamellenpaare (30) bei einem Anheben der Niederhalters automatisch in die Öffnungsstellung
verlagern.
6. Lamellendach (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einem der zu den seitlichen Trägern (2) orientierten Enden der Scharnieranordnung
(5) eines jeden Lamellenpaares (30) ein überstehender Stift oder Zapfen angeordnet
ist, der in ein Kopplungsprofil und/oder eine Kulissenführung eingreift, sodass ein
Anheben des Kopplungsprofils und/oder ein Verschieben der Kulissenführung ein synchrones
Verlagern der Lamellenpaare (30) in die Öffnungsstellung bewirkt und ein Absenken
des Kopplungsprofils und/oder ein Verschieben der Kulissenführung in Gegenrichtung
ein synchrones Verlagern der Lamellenpaare (30) in die Schließstellung bewirkt.
7. Lamellendach (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den der Scharnieranordnung (5) gegenüberliegenden Seiten der Lamellen (3, 3`)
Rollen (31) und/oder Gleiter angeordnet sind, die auf Führungsschienen an den seitlichen
Trägern (2) geführt sind.
8. Lamellendach (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einem oder beiden seitlichen Trägern (2) eine Regenablaufrinne angeordnet ist,
die unterhalb der Lamellen (3, 3`) verläuft, insbesondere dass die Lamellen (3, 3`)
ein Gefälle in Richtung auf einen der beiden seitlichen Träger (2) aufweisen
9. Lamellendach (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Lamellendach (1) einen Antrieb zur Verlagerung der Lamellen (3, 3`) von der Schließstellung
in die Öffnungsstellung und umgekehrt aufweist.
10. Lamellendach (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Scharnieranordnung (5) eines oder mehrerer Lamellenpaare (30) jeweils zumindest
ein Photovoltaikmodul (6) angeordnet ist, welches beim Anheben der Scharnieranordnung
(5) gleichzeitig angehoben wird, wobei jedes Photovoltaikmodul (6) eine schlaufenförmig
verlegte Anschlussleitung aufweist.
11. Lamellendach (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einer oder mehreren Lamellen (3, 3`) und/oder Lamellenpaaren (30) jeweils zumindest
ein Photovoltaikmodul (6) angeordnet ist, insbesondere dass mehrere Photovoltaikmodule
(6) in Reihe geschaltet sind, insbesondere mit einer Spannung von bis zu 120 V.
12. Lamellendach (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Lamellendach (1) zumindest einen elektrischen Verbraucher aufweist, insbesondere
einen Antrieb zum Aufstellen der Lamellenpaare (30), insbesondere dass der Verbraucher
unmittelbar von Photovoltaikmodulen (6) des Lamellendaches gespeist wird und/oder
der von zumindest einem in die das Lamellendach integrierten Akkumulator gespeist
wird, wobei der Akkumulator von Photovoltaikmodulen (6) des Lamellendaches (1) geladen
wird.
13. Lamellendach (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Lamellenpaare (30) in der Öffnungsstellung entlang von Führungsschienen
an den seitlichen Trägern (2) zwischen einer geschlossenen Position, in der die Lamellenpaare
(30) gleichmäßig über der von dem Rahmen aufgespannten Fläche verteilt sind, und einer
offenen Position, in der die Lamellenpaare (30) an einer Kopfseite der von dem Rahmen
aufgespannten Fläche zu einem Paket zusammengeschoben sind, verfahrbar sind.
14. Lamellendach (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Lamellendach (1) zwei getrennt ansteuerbare Antriebe aufweist, wobei der erste
Antrieb dem Aufstellen der Lamellenpaare (30) von der Schließstellung in die Öffnungsstellung
und umgekehrt dient und wobei der zweite Antrieb dem Verfahren der Lamellenpaare (30)
in der Öffnungsstellung entlang der Führungsschienen zwischen der geschlossenen Position
und der offenen Position dient.
15. Lamellendach (1) nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Antrieb durch zumindest ein angetriebenes Zugmittel, insbesondere einen
angetriebenen Riemen, insbesondere einen angetriebenen Zahnriemen, gebildet ist, der
mittelbar oder unmittelbar an dem in Ausfahrrichtung letzten Lamellenpaar (30) angreift
und wobei die Lamellenpaare (30) jeweils durch zusammenlegbare oder biegeschlaffe
Kopplungselemente gekoppelt sind, sodass sich die Lamellenpaare (30) bei einem Verfahren
des in Ausfahrrichtung letzten Lamellenpaares (30) in Einfahrrichtung bei sich automatisch
zusammenlegenden Kopplungselementen zu einem Paket zusammenschieben und wobei sich
die Lamellenpaare (30) bei einem Verfahren des in Ausfahrrichtung letzten Lamellenpaares
(30) in Ausfahrrichtung aufgrund der Kopplungselemente gleichmäßig über der von dem
Rahmen aufgespannte Fläche verteilt anordnen.