Technisches Gebiet
[0001] Verschiedene Aspekte betreffen ein Verfahren zum Erfassen einer Einklemmsituation
beim Bewegen einer verstellbaren Komponente zum Schließen einer Öffnung mittels eines
elektrischen Motors in einem Fahrzeug. Weitere Aspekte betreffen auch eine entsprechende
Vorrichtung.
Technischer Hintergrund
[0002] Kraftfahrzeuge weisen häufig Fenster oder Schiebe- bzw. Sonnendächer als elektrisch
angetriebene Komponenten auf, die verstellbar eingerichtet sind, um die entsprechenden
Fenster- bzw. Dachöffnungen zu verschließen oder zu öffnen. Ähnliches gilt seit jüngerer
Zeit beispielsweise auch für Heckklappen oder Schiebetüren als elektrisch verstellbare
Komponenten. Da es hierbei zu Unfällen in dem Sinne kommen kann, dass Körperteile
wie Arme, Hände, Finger, Beine oder ein Kopf unbeabsichtigt zwischen der jeweiligen
Komponente und einem Rand der betreffenden Öffnung eingeklemmt werden können, wurden
in vielen Ländern technische Standards geschaffen, die vom Hersteller des Fahrzeugs
verlangen, dass Maßnahmen für den Einklemmschutz umgesetzt werden. Insbesondere ist
dabei ein Einklemmschutz derart einzurichten, dass das betreffende Körperteil als
eingeklemmtes Objekt während der Schließbewegung erfasst wird.
[0003] Üblicherweise erfolgt eine derartige Erfassung mittels einer Überwachung der Schließkraft
oder einer ihr entsprechenden Größe während des Schließvorgangs. Im Fall von elektrischen
Fensterhebern oder Schiebedachmotoren wird vielen der genannten technischen Standards
zufolge ein Wert von 100 N als Grenze dafür gefordert, mit welcher Kraft (d.h., mit
welcher Klemmkraft) noch maximal auf ein Objekt bzw. Körperteil eingewirkt werden
kann, ohne dass es zu Verletzungen etc. kommt. In der Praxis wird daher in der Regel
eine oftmals deutlich unter diesem Grenzwert liegende Auslöseschwelle festgelegt,
damit eine zuverlässige Erfassung erfolgt und der Grenzwert sicher nicht überschritten
wird. Übersteigt eine während des Schließvorgangs auf die Komponente ausgeübte Kraft
diese Auslöseschwelle, so kann auf das Vorhandensein eines Objekts auf dem verbliebenden
Wegabschnitt der Komponente zum Schließen der Öffnung geschlossen werden. Zu beachten
ist dabei auch, dass sich die Schließkraft aus der während des Schließvorgangs auf
die Komponente ausgeübten Kraft sowie aus im Allgemeinen dieser entgegenwirkenden
Reibungs- und Verformungskräften und gegebenenfalls auch Wind- und Dachlasten etc.
zusammensetzt. Die Schließkraft ist also regelmäßig größer als die Klemmkraft.
[0004] Beispielsweise kann die elektrische Ansteuerung oftmals eine Regelung des Antriebs
derart vorsehen, dass die Komponente z.B. eine konstante Geschwindigkeit beziehungsweise
Motordrehzahl oder zumindest ein entsprechend vorgegebenes Profil während des Schließvorgangs
einhält (Drehzahlregelung als Beispiel). Erhöht sich z.B. durch Reibung auf einem
Abschnitt des zurückzulegenden Wegbereichs der Komponente ein mechanischer Widerstand,
so kann die betreffende Motorsteuerung z.B. die Spannungs- oder Leistungsversorgung
des elektrischen Motors nachregeln, um den Widerstand durch eine erhöhte Schließkraft
mit dem Ziel der Einhaltung der vorgegebenen Geschwindigkeit zu überwinden Insofern
kommt es regelmäßig zu Schwankungen der Schließkraft über den zurückzulegenden Wegbereich
der Komponente hinweg. Solche Schwankungen, die in keinem Zusammenhang mit eingeklemmten
Objekten stehen, werden üblicherweise in dem System angelernt und stellen allgemein
kein Problem dar. Die Drehzahl kann z.B. mit Hilfe von Positionssensoren, insbesondere
Hall-Sensoren, oder durch Messung des Spannungsverlaufs etc. bestimmt werden.
[0005] Auch bei nicht drehzahlgeregelten Motoren kann auf eine Schließkraft oder die entsprechende
Klemmkraft durch eine Bestimmung z.B. der Drehzahl rückgeschlossen werden.
[0006] Die Erkennung basiert folglich auf der Überwachung einer physikalischen Größe, die
den Verlauf des Motormoments über der aktuellen Position der bewegbaren Komponente
(z.B. des Dachsystems) wiedergibt (Schließkraft über Weg) und dem Vergleich dieser
Größe mit einem gespeicherten Referenzlauf (Schließkraft über Weg). Sobald die aktuell
bestimmte physikalische Größe den gespeicherten Referenzwert um mehr als eine definierbare
Auslöseschwelle überschreitet, erkennt das System ein Einklemmen und löst eine Reversierbewegung
aus. Das heißt, dass der Schließvorgang sofort gestoppt und die Komponente vielmehr
um wenige Zentimeter zurückgefahren wird, um die Öffnung zumindest teilweise freizugeben,
damit das Objekt bzw. das Körperteil unversehrt herausgezogen werden kann.
[0007] Im Allgemeinen wird für die Erfassung einer Einklemmsituation die Schließkraft selbst
nicht sensorisch bestimmt, sondern über physikalische Größen berechnet, die mit dem
Betrieb des elektrischen Motors einhergehen. So hängt beispielsweise die vom Motor
ausgeübte Kraft linear von der Spannung, mit welcher der Motor z.B. über PWM-Steuerung
versorgt wird, und/oder der Dreh- oder Winkelgeschwindigkeit ab, mit welcher der Rotor
dreht. Mit weiteren bekannten, feststehenden Größen wie etwa dem Übersetzungsverhältnis
etc. kann daraus die Schließkraft berechnet werden. Alternativ ist es auch möglich,
z.B. direkt die Motorspannung zu messen und mit einem der Auslöseschwelle entsprechenden
Schwellwert der Motorspannung zu vergleichen, um die Einklemmsituation zu erfassen.
[0008] Aufgrund von Alterungsprozessen insbesondere der zugrundeliegenden Mechanik (Schmierung,
Reibung an sich mit der Zeit abnutzenden und oberflächlich rauer werdenden oder verschmutzten
Dichtungen etc.) oder im Hinblick auf eine Erwärmung des Motors kann es zu Änderungen
bei den entsprechenden Profilen der Schließkraft (oder der diese repräsentierenden
physikalischen Größe, siehe oben) über den zurückzulegenden Wegbereich hinweg kommen.
Wirken sich solche Effekte übermäßig stark aus, und kommt es infolgedessen zu einer
regelrechten Schwergängigkeit an bestimmten Bewegungspositionen im Wegbereich, so
kann ein sogenanntes Fehlreversieren die Folge sein, wenn eine entsprechende Auslöseschwelle
überschritten wird. Auch in diesem Fall wird in Folge der Erfassung dieses Ereignisses
der Schließvorgang gestoppt und die bewegbare Komponente gegebenenfalls anschließend
geringfügig geöffnet, um ein Objekt aus dem Klemmbereich ziehen zu können - ohne dass
sich aber tatsächlich ein Objekt darin befindet. Ein solches Fehlreversieren ist natürlich
unerwünscht und kann im Extremfall dazu führen, dass sich ein Fenster oder ein Dach
nicht mehr schließen lässt, obwohl die vorhandene Motorleistung völlig ausreichen
würde.
[0009] In der Druckschrift
EP 4 001 565 A1 bzw.
US 2022/154511 A1 wird daher vorgeschlagen, die Auslöseschwelle dynamisch anzupassen. Beim vorherigen
Öffnen wird über den Wegbereich der Komponente hinweg ein vollständiges (Öffnungs-)
Kraftprofil aufgezeichnet und zu Beginn der (späteren) Schließbewegung wird an einer
ersten Bewegungsposition ein Referenzwert für die Schließkraft gemessen und mit dem
entsprechenden Wert der Öffnungskraft an gleicher Position beim vorherigen Öffnungsvorgang
verglichen. Die Differenz wird bestimmt und mit einem Faktor multipliziert, woraus
ein Wert für die Verschiebung resultiert, um den das zuerst bestimmte (Öffnungs-)Kraftprofil
zu höheren Werten und über das voraussichtliche Schließkraftprofil hinaus verschoben
wird. Dieses dynamisch bestimmte verschobene Kraftprofil dient nun als geeignete Auslöseschwelle.
[0010] Dieses Vorgehen besitzt aber den Nachteil, dass sich etwaig festgestellte Schwergängigkeiten
während des Öffnens nicht notwendig beim entgegengesetzten Schließen in analoger Weise
widerspiegeln. Ferner kann auch zwischen dem Öffnen und dem Schließen eine Zeitdauer
abgelaufen sein, die dann z.B. die Erwärmung bzw. Abkühlung des Motors etc. nicht
berücksichtigt. Darüber hinaus scheint die vorgeschlagene Methode davon auszugehen,
dass schon beim Öffnen vorliegende, akute Schließkraftanstiege grundsätzlich tolerierbar
sind und dadurch auch beim Schließen analog mitgezogen werden, wenn nicht weitere
Maßnahmen getroffen werden.
[0011] In der Druckschrift
DE 10 2009 019 015 A1 wird vorgeschlagen, einen konventionell konstant festgelegten Referenzwert, der auch
hier als Ausgangspunkt für eine betragsmäßig höher liegende Auslöseschwelle dient,
dynamisch anzupassen, um Kraftanstiegen auf dem in Schließrichtung liegenden Wegebereich
Rechnung zu tragen.
[0012] In der Druckschrift
DE 10 2010 037 804 A1 ist offenbart, dass die Auslöseschwelle zu einem bestimmten Zeitpunkt, nämlich wenn
ein Startvorgang des Kraftfahrzeugs erkannt wird, angehoben wird.
[0013] Mit einer dynamisch angepassten Auslöseschwelle kann somit gleichwohl bestimmten
zu erwartenden Änderungen in der Schwergängigkeit vorgegriffen werden.
[0014] Es besteht aber dennoch weiterhin ein Bedürfnis, die Erfassung einer Einklemmsituation
weiter zu verbessern, um ein Fehlreversieren zu vermeiden. Ferner besteht das Bedürfnis
nach einer entsprechenden Vorrichtung.
Darstellung verschiedener Aspekte
[0015] Aspekte der Erfindung, die diesem Bedürfnis Rechnung tragen, betreffen Verfahren
zum Erfassen einer Einklemmsituation beim Bewegen einer verstellbaren Komponente zum
Schließen einer Öffnung mittels eines elektrischen Motors in einem Fahrzeug, das gemäß
dem Oberbegriff des beigefügten Anspruchs 1 die folgenden Schritte umfasst:
Vorgeben einer Auslöseschwelle für eine vom elektrischen Motor auf die Komponente
ausgeübte Schließkraft oder einer ihr zugrundeliegenden physikalischen Größe, mit
welcher der elektrische Motor betrieben wird, für zumindest eine Bewegungsposition
der Komponente innerhalb eines ihr insgesamt für die Bewegung zur Verfügung stehenden
Wegbereichs; Bewegen der Komponente in die Bewegungsposition; Ermitteln eines aktuellen
Werts der Schließkraft oder der ihr zugrunde liegenden physikalischen Größe für die
zumindest eine Bewegungsposition; Vergleichen des aktuellen Werts und der Auslöseschwelle;
und Ausgeben eines die Einklemmsituation angebenden Auslösesignals abhängig von dem
Ergebnis des Vergleichs.
[0016] Die verstellbare Komponente kann dabei insbesondere ein Schiebedachelement, ein Glas-
oder Sonnendach, ein Glasfenster, eine Schiebetür, eine Heck- oder Seitenklappe, ein
Verdeck, ein verschiebbares Hardtop etc. sein. Die Öffnung bezeichnet die dazu passende
Ausnehmung im Rahmen des Fahrzeugs, die durch die Komponente verschlossen werden kann.
Bei dem elektrischen Motor kann es sich um einen beliebigen steuerbaren elektrischen
Motor handeln, insbesondere aber einen Gleichstrommotor, bevorzugt einen bürstenfreien
(BLDC) Gleichstrommotor.
[0017] Die beschriebenen Verfahrensschritte geben eine hierzu passende, im Wesentlichen
konventionelle Erfassung einer Einklemmsituation wieder. Die Reihenfolge der Schritte
ist austauschbar, soweit die Kausalität des Ablaufs der Erfassung nicht berührt ist.
Das Vorgeben der Auslöseschwelle kann auf beliebige Weise erfolgen. Betrachtet wird
hier zunächst nur die Erfassung der Einklemmsituation für zumindest eine einzige aktuelle
Bewegungsposition der Komponente auf ihrem Schließweg und daher die Vorgabe der Auslöseschwelle
zunächst auch nur für diese Bewegungsposition. Die Wiederholung der Schritte für eine
Vielzahl von aufeinanderfolgend erreichten Bewegungspositionen, im Idealfall nahezu
kontinuierlich, ist bevorzugt, um eine durchgehende Überwachung während des Schließens
zu ermöglichen.
[0018] Die Auslöseschwelle bezeichnet hier einen Schwellwert für eine vom elektrischen Motor
auf die Komponente ausgeübte Schließkraft oder für eine der Schließkraft zugrundeliegende
physikalische Größe, mit welcher der elektrische Motor betrieben wird. Wie eingangs
beschrieben kann die Auslöseschwelle insbesondere ein der Schließkraft entsprechender
Wert der am Motor anliegenden Spannung sein (z.B. ein PWM-gesteuerter Wert, gegebenenfalls
auch durch Induktivitäten geglättet, etc.), und/oder eine Dreh- oder Winkelgeschwindigkeit
des Motors sein. Die Auslöseschwelle kann einem Schwellwert für die letztendlich von
der bewegbaren Komponente konkret auf ein eingeklemmtes Objekt ausgeübte Klemmkraft
zugeordnet sein.
[0019] Die Auslöseschwelle kann z.B. für die konkrete Bewegungsposition der Komponente aus
einer z.B. in einem Speicher hinterlegten Tabelle entnommen und eingelesen werden.
Die Werte für die Auslöseschwelle können zu diesem Zweck in vorherigen Durchläufen
angelernt sein. Alternativ oder zusätzlich kann sie auch - ähnlich wie eingangs beschrieben
- dynamisch aus dem aktuellen Schließvorgang oder einem vorherigen Freigabevorgang
(d.h. während einer zuletzt durchgeführten Freigabe der Öffnung) bestimmt werden.
In diesem Fall wird der Wert z.B. in Mikrocontroller berechnet.
[0020] Es ist zudem aber auch möglich, dass z.B. einmalig ein einziger, für alle Bewegungspositionen
gültiger Wert der Auslöseschwelle vorgegeben wird, für den Fall, dass die Schritte
wie oben erwähnt für mehrere Bewegungspositionen wiederholt werden.
[0021] Dies kann für einen Fall gelten, in dem vereinfacht in Kauf genommen wird, dass die
für den Schließweg erforderliche Schließkraft zwar zunimmt, die nur eine vorgegebene
Auslöseschwelle aber grundsätzlich dennoch ausreicht, eine sichere Erkennung der Einklemmsituation
über den gesamten Wegbereich für die Komponente zu gewährleisten, wobei durch die
nachfolgend noch zu beschreibenden, das vorgeschlagene Verfahren kennzeichnenden Schritte
gegebenenfalls Ausnahmen in der weiteren Ausführung gemacht werden.
[0022] Ferner kann der Fall der nur einen Auslöseschwelle auch eine Normierung beinhalten:
Hierbei wird der aktuelle Wert der Schließkraft oder der ihr entsprechenden physikalischen
Größe für jede Bewegungsposition (falls das erfindungsgemäße Verfahren für viele aufeinanderfolgenden
Bewegungspositionen wiederholt wird) auf den der Auslöseschwelle entsprechenden Wert
als in diesem Fall feste Größe bezogen. Der aktuelle Wert der Schließkraft oder der
ihr entsprechenden physikalischen Größe kann in diesem Fall in einer dimensionslosen
Einheit, beispielsweise Prozent, wiedergegeben werden. Die Erfindung ist nicht auf
eine bestimmte Dimension oder Einheit der vorgegebenen, überwachten und/oder angepassten
Größen beschränkt. Wesentlich ist, dass ein Bezug zur absoluten Klemmkraft besteht,
die einen vorgegebenen Schwellwert nicht überschreiten soll.
[0023] Das Bewegen der Komponente in die Bewegungsposition kann den Betrieb bzw. die Steuerung
des elektrischen Motors beinhalten. Die zumindest eine Bewegungsposition kann durch
einen Positionssensor, z.B. durch einen Hall-Sensor, und/oder durch Mitzählen der
Motordrehungen oder durch Mitzählen z.B. von PWM-Pulsen bei der Motorsteuerung verfolgt
bzw. bestimmt werden.
[0024] Hat die Komponente die zumindest eine betrachtete Bewegungsposition während des Schließvorgangs
erreicht, so wird ein aktueller Wert der Schließkraft oder der ihr zugrunde liegenden
physikalischen Größe für diese Bewegungsposition ermittelt. Hierzu kann z.B. wie erwähnt
die am Motor angelegte Spannung gemessen oder die Dreh- oder Winkelgeschwindigkeit
bestimmt werden. Zu diesem Zweck können entsprechende Sensoren eingerichtet sein.
Aus diesen Größen kann auch mittelbar die Schließkraft berechnet werden. Nicht ausgeschlossen
ist, dass die Schließkraft auf anderem Wege bestimmt oder sogar direkt gemessen wird.
[0025] Die Schritte des Vergleichens des aktuellen Werts und der Auslöseschwelle und des
Ausgebens eines die Einklemmsituation angebenden Auslösesignals abhängig von dem Ergebnis
des Vergleichs ermöglichen die eigentliche Erfassung der Einklemmsituation und die
Einleitung von solchen die Einklemmsituation behebenden Maßnahmen, beispielsweise
des eingangs beschriebenen Reversierens.
[0026] Auf den soweit beschriebenen Ablauf des Verfahrens setzen Aspekte und Ausführungsbeispiele
der Erfindung auf: der Erfindung liegen Untersuchungen zugrunde, die von den Erfindern
im Hinblick auf häufige Fälle von Fehlreversieren gemacht wurden. Dabei wurde gefunden,
dass ein relevanter Beitrag zu Fehlreversierfällen (d.h., das fälschliche Erkennen
von eingeklemmten Objekten) davon herrührt, wie lange die betreffende Komponente (hier
am Beispiel eines Glas-, Sonnen- oder Schiebedachs) bereits offenstand. Der Hintergrund
liegt darin, dass Dichtungen an oder nahe der Öffnung, die im geschlossenen Zustand
in engem Kontakt mit der Komponente stehen, um das Fahrzeuginnere gegenüber dem Äußeren
zu versiegeln, abzudichten oder zumindest zu schützen, insbesondere gegenüber Wasser,
Schmutz und Wind, in diesem Zustand in erheblicher Weise elastisch verpresst, d.h
verformt, sein können. Bei Entlastung durch Freigabe der Öffnung durch die verstellbare
Komponente können sich diese Dichtungen abhängig vom Material wieder in ihre ursprüngliche,
unbelastete Form zurückverformen bzw. aus der Verpressung heraus wieder expandieren.
Meist besitzen diese Dichtungen im Öffnungsbereich im Profil eine einen Innenraum
(Lufteinschluss im schlauchartigen Profil bzw. im runden Querschnitt) ganz oder teilweise
umschließende Form.
[0027] Durch Verpressung im geschlossenen Zustand der Komponente wird dieses Profil zusammengedrückt,
so dass zum Beispiel die Luft im Innern entweicht. Bei Entlastung nimmt die Dichtung
langsam in elastischer Weise wieder ihr bei der Herstellung festgelegtes Profil an
und expandiert in Richtung der nun verstellten Komponente. Dieser Prozess nimmt, wie
herausgefunden wurde, durchaus mehrere Minuten bis zu einer Stunde oder mehr in Anspruch.
Die Temperatur spielt hier gegebenenfalls auch eine Rolle. Wird die Komponente nach
einer solchen Zeitdauer wieder verstellt, um die Öffnung zu schließen, so muss eine
vergleichsweise stärkere Kraft aufgewendet werden, um die Verpressung erneut durchzuführen,
als im Fall einer erst vor Kurzem geöffneten Komponente. Mit anderen Worten, es wurde
herausgefunden, dass die Öffnungszeit eine bedeutende Rolle spielen kann und dass
durchaus Fälle von Fehlreversieren auftreten können, wenn beim Schließen die Komponente
auf die Dichtungen nach längerer Öffnungszeit trifft.
[0028] In einem ersten Schritt für eine entsprechende Kompensation wird daher eine Zeitdauer
ermittelt, über welche hinweg die Komponente bis zu einem Zeitpunkt des Bewegens der
Komponente in die zumindest eine Bewegungsposition in dieser oder anderen Bewegungspositionen
gehalten wurde, in welcher die Öffnung durch die verstellbare Komponente durchgehend
nicht verschlossen war. Mit anderen Worten, es wird eine Öffnungszeitdauer der Komponente
ermittelt. Zwischenzeitliches Bewegen der Komponente bei immer noch geöffneter Komponente
ist unschädlich, da hiervon ja die Dichtungen nicht betroffen sind.
[0029] In einem zweiten Schritt wird dann die vorgegebene Auslöseschwelle abhängig von der
ermittelten Zeitdauer angepasst, insbesondere erhöht. Oder es wird zusätzlich oder
alternativ der ermittelte aktuelle Wert der Schließkraft oder der ihr zugrunde liegenden
physikalischen Größe abhängig von der ermittelten Zeitdauer relativ zur vorgegebenen
Auslöseschwelle angepasst, insbesondere gesenkt. Der zweite Fall nimmt insbesondere
Bezug auf den oben angesprochenen Fall, dass die Auslöseschwelle insgesamt für den
Wegbereich konstant gehalten wird und stattdessen der aktuelle Wert der Schließkraft
oder der physikalischen Größe auf einen vorgegebene Referenzwert normiert wird.
[0030] Das Ausmaß der Anpassung erfolgt derart, dass der Effekt einer erhöhten Schließkraft
zumindest teilweise kompensiert wird, die nämlich beim Betrieb des elektrischen Motors
erforderlich wird, wenn mit der Zeit wenigstens eine von der Komponente zu verpressende
Dichtung aufgrund des vorhergehenden Öffnens der Komponente elastisch in eine Form
frei von Belastungen expandiert ist.
[0031] Eine zumindest teilweise Kompensation reicht bereits aus, um die meisten Fälle von
Fehlreversieren zu vermeiden.
[0032] Im dritten Schritt wird diesem Aspekt zufolge die angepasste Auslöseschwelle, oder
im Fall der angesprochenen Normierung auf die Auslöseschwelle, der angepasste aktuelle
Wert der (relativ zur Auslöseschwelle normierten) Schließkraft bzw. der (relativ zur
Auslöseschwelle normierten) physikalischen Größe bei dem eingangs genannten Schritt
des Vergleichens anstelle des gemessenen aktuellen Werts bzw. der vorgegebenen Auslöseschwelle
verwendet, welches schließlich abhängig von dem Ergebnis zur Ausgabe eines Auslösesignals
führt, mit welchem die Behebung der Einklemmsituation eingeleitet werden kann.
[0033] Durch diesen Aspekt wird infolgedessen insgesamt die Erfassung einer Einklemmsituation
verbessert, und Fälle von Fehlreversieren werden reduziert oder sogar nahezu vollständig
vermieden. Der Einfluss von Öffnungszeiten der Komponente auf die zuverlässige Erfassung
der Einklemmsituation wird gleichzeitig minimiert. Die Verfahrensschritte können in
einfacher Weise von vorhandenen Systemkomponenten wie etwa einer elektronischen Steuereinheit
(ECU) für die Steuerung der betreffenden Komponente durchgeführt werden.
[0034] Die Öffnungszeiten können z.B. durch einfaches Abfragen einer Systemzeit bzw. eines
Zeitstempels von einem zentralen Steuermodul des Fahrzeugs für den vorherigen Öffnungszeitpunkt
und den aktuellen Schließzeitpunkt über einen Fahrzeugbus berechnet werden. Die Systemzeit
bzw. der Zeitstempel für den vorherigen Öffnungszeitpunkt kann bei längerer Öffnungszeit
in koordinierter Weise in einem Speicher abgelegt und dort für den wohl sicher eintretenden
Fall des späteren Schließens vorgehalten werden. Steht das Fahrzeug mit geöffneter
Komponente längere Zeit in ausgeschaltetem Betriebszustand, so ist es vorteilhaft,
einen nichtflüchtigen Speicher zu verwenden.
[0035] Einer speziellen Ausführungsform des Aspekts zufolge umfasst das Verfahren den erwähnten
Schritt des Reversierens der Komponente in Abhängigkeit von dem Auslösesignal.
[0036] Einer ebenfalls bereits erwähnten speziellen Ausführungsform zufolge umfasst der
Schritt des Ermittelns der Zeitdauer folgende Schritte: Abfragen eines ersten Zeitstempels,
zu welchem die Komponente durch Betrieb des elektrischen Motors zuletzt aus einer
vollständig geschlossenen Position oder einer Position heraus bewegt wurde, in welcher
ein elastisches Material z.B. einer Dichtung zumindest teilweise verformt bzw. verpresst
ist; Abfragen eines zweiten Zeitstempels, zu welchem die Komponente durch Betrieb
des elektrischen Motors beim aktuellen Schließen die zumindest eine Bewegungsposition
erreicht oder zu erreichen beginnt; Berechnen der Zeitdauer aus dem ersten Zeitstempel
und dem zweiten Zeitstempel. Unter "zu erreichen beginnt" ist der Start eines z.B.
geschlossenen bzw. zusammenhängenden Bewegungsvorgangs zu verstehen, der bis zu Erreichen
der betrachteten Bewegungsposition andauert. Es braucht also nicht für jede Koordinate
entlang des Verfahrwegs eine Abfrage gestartet zu werden, sondern es kann z.B. das
Ereignis des in-Bewegung-Setzens Auslöser für eine Abfrage des zweiten Zeitstempels
sein. Gibt es einen Zwischenhalt, wird nach erneutem in-Bewegung-Setzen z.B. noch
einmal ein zweiter Zeitstempel abgefragt.
[0037] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass, wenn eine erste Zeitdauer ermittelt
wird, eine erste Anpassung der Auslöseschwelle beziehungsweise des aktuellen Werts
der Schließkraft oder der ihr zugrunde liegenden physikalischen Größe durchgeführt
wird, die zu einer ersten Differenz gegenüber der ursprünglich vorgegebenen Auslöseschwelle
führt, und wenn eine zweite Zeitdauer ermittelt wird, die größer ist beziehungsweise
länger dauert als die erste Zeitdauer, eine zweite Anpassung der Auslöseschwelle beziehungsweise
des aktuellen Werts durchgeführt wird, die zu einer zweiten Differenz gegenüber der
ursprünglich vorgegebenen Auslöseschwelle führt, wobei die zweite Differenz größer
ist als die erste Differenz. Mit anderen Worten, die Ermittlung einer längeren Zeitdauer
für den geöffneten Zustand der Komponente führt zu einer stärkeren Anpassung der Auslöseschwelle.
Gleiches gilt analog für den Fall, dass der aktuelle Wert der Schließkraft anstatt
der Auslöseschwelle angepasst wird.
[0038] Es ist anzumerken, dass auch mehr als nur zwei Stufen (entsprechend den zwei genannten
Differenzen) möglich sind, z.B. 3, 4, 5, .. oder mehr Stufen, oder dass ein linear
oder nichtlinear steigender Verlauf der Differenzen abhängig von der Zeitdauer bei
der Anpassung der Auslöseschwelle erfolgen kann.
[0039] Eine weitere Weiterbildung des Verfahrensaspekts sieht vor, dass innerhalb des der
Komponente insgesamt für die Bewegung zur Verfügung stehenden Wegbereichs ein vorbestimmter
Wegabschnitt festgelegt ist, der einem Intervall von möglichen Bewegungspositionen
der Komponente entspricht, in welchen die Komponente im belastungsfreien Zustand der
wenigstens einen Dichtung mit dieser in Kontakt treten kann; und die Anpassung der
Auslöseschwelle beziehungsweise des aktuellen Werts ferner abhängig davon durchgeführt
wird, ob die zumindest eine Bewegungsposition der Komponente innerhalb des vorbestimmten
Wegabschnitts liegt. Dieser Schritt sieht folglich eine Einschränkung der Anwendung
der diesen Aspekt kennzeichnenden Schritte für die Öffnungszeitenkompensation nur
noch auf bestimmte Wegabschnitte der Komponente auf ihrem Schließweg vor. Liegt zum
Beispiel eine Bewegungsposition vor, in welcher die Komponente gar nicht in Kontakt
mit der Dichtung treten kann, dann ist dort auch keine zusätzlich aufzubringende Kraft
für die Verpressung zu erwarten. Mit der oben angegebenen einfachen Positionsprüfung
brauchen dann für alle nicht relevanten Bewegungspositionen die Schritte des Ermittelns
der Zeitdauer des geöffneten Zustands und der Anpassung nicht durchgeführt zu werden.
Im Fall mehrerer Dichtungen oder verschiedener bzw. unterschiedlicher Kontaktsituationen
können auch mehrere voneinander getrennte und beabstandete Wegabschnitte in Bezug
auf den Schließweg vorliegen bzw. festgelegt werden, die als Grundlage für die Prüfung
dienen.
[0040] Es ist dabei anzumerken, dass für Bewegungspositionen eines Wegabschnitt Ausführungsbeispielen
zufolge nicht jedesmal einzeln eine Ermittlung der Öffnungszeitdauer durchgeführt
zu werden braucht. Vielmehr braucht diesen Ausführungsbeispielen zufolge dieser Schritt
nur einmal für alle Bewegungspositionen des jeweiligen Wegabschnitts durchgeführt
zu werden. Im Hinblick auf den Schritt der Anpassung der Auslöseschwelle und des aktuellen
Werts der auf Auslöseschwelle bezogenen Schließkraft oder physikalischen Größe braucht
dann zwar auch nur ein einziger für den Wegabschnitt einheitlicher Kompensationswert
bestimmt zu werden, um welchen der individuell bestimmte (gemessene) aktuelle Wert
angepasst wird. Da diese Werte aber grundsätzlich verschieden sein können, ist diese
Anpassung um den gleichen einheitlichen Kompensationswert dann aber doch für jede
Bewegungsposition einzeln durchzuführen.
[0041] Einer an einigen Stellen oben bereits angedeuteten Ausführungsform zufolge kann zumindest
einer der Schritte des Vorgebens einer Auslöseschwelle, des Ermittelns des aktuellen
Werts, des Anpassens der Auslöseschwelle oder des aktuellen Werts und des Vergleichens
des aktuellen Werts mit der Auslöseschwelle für eine Vielzahl von Bewegungspositionen
entlang einer Wegstrecke innerhalb des Wegbereichs wiederholt werden. Damit wird eine
kontinuierliche Überwachung des Wegeberichs während des Schließvorgangs ermöglicht.
[0042] Einer weiteren Ausführungsform zufolge wird die Anpassung der Auslöseschwelle beziehungsweise
des aktuellen Werts unter Verwendung einer Formel ausgehend von der vorgegebenen Auslöseschwelle
beziehungsweise vom ermittelten aktuellen Wert und einem hinzuzuaddierenden Term mit
einer linearen Abhängigkeit von der ermittelten Zeitdauer berechnet. Dieser Term bildet
zum Beispiel den oben bereits angesprochenen Kompensationsterm, der für einen festgelegten
Wegabschnitt einheitlich berechnet wird.
[0043] Die Aspekte der Erfindung sind mit besonderem Vorteil z.B. auf eine Öffnung im Fahrzeug
anwendbar, bei der zwei oder sogar drei Dichtungen, nämlich einer umlaufenden Akkustikdichtung,
einer umlaufenden Dichtung für die Wasser- und Schmutzabweisung sowie einer einen
Spalt zwischen benachbarten Dachkomponenten abdichtenden Dichtung vorgesehen sind.
[0044] Aspekte der Erfindung betreffen auch eine Vorrichtung zum Erfassen einer Einklemmsituation
beim Bewegen einer verstellbaren Komponente zum Schließen einer Öffnung mittels eines
elektrischen Motors in einem Fahrzeug, umfassend:
eine erste Moduleinheit, die eingerichtet ist, den elektrischen Motor zu betreiben,
dabei eine Einklemmsituation zu erfassen und in Abhängigkeit von der Erfassung den
elektrischen Motor zu steuern, um die Komponente zu reversieren,
wobei die erste Moduleinheit ferner eingerichtet ist:
- eine Auslöseschwelle für eine vom elektrischen Motor auf die Komponente ausgeübte
Schließkraft oder einer ihr zugrundeliegenden physikalischen Größe, mit welcher der
elektrische Motor betrieben wird, für zumindest eine Bewegungsposition der Komponente
innerhalb eines ihr insgesamt für die Bewegung zur Verfügung stehenden Wegbereichs
zu empfangen;
- die Komponente durch Betreiben des elektrischen Motors in die Bewegungsposition zu
bewegen;
- einen aktuellen Wert der Schließkraft oder der ihr zugrunde liegenden physikalischen
Größe für die zumindest eine Bewegungsposition zu erhalten;
- den aktuelle Wert und die Auslöseschwelle zu vergleichen; und
- ein die Einklemmsituation angebendes Auslösesignal abhängig von dem Ergebnis des Vergleichs
auszugeben, mit welchem insbesondere vom Schließbetrieb der Komponente in deren Reversierbetrieb
umzuschalten wird;
eine zweite Moduleinheit, die eingerichtet ist:
- eine Auslöseschwelle und/oder einen aktuellen Wert der Schließkraft oder der ihr zugrunde
liegenden physikalischen Größe für die zumindest eine Bewegungsposition einzulesen;
- eine Zeitdauer zu ermitteln, über welche hinweg die Komponente bis zu einem Zeitpunkt
des Bewegens der Komponente in die Bewegungsposition in anderen Bewegungspositionen
gehalten wurde, in welcher die Öffnung durch die verstellbare Komponente durchgehend
nicht verschlossen war;
- die eingelesene, vorgegebene Auslöseschwelle abhängig von der ermittelten Zeitdauer
anzupassen, insbesondere zu erhöhen, oder den eingelesenen, aktuellen Wert abhängig
von der ermittelten Zeitdauer relativ zur eingelesenen Auslöseschwelle anzupassen,
insbesondere zu senken, um den Effekt einer erhöhten Schließkraft zu kompensieren,
die beim Betrieb des elektrischen Motors erforderlich wird, wenn mit der Zeit wenigstens
eine von der Komponente zu verpressende Dichtung aufgrund des vorhergehenden Öffnens
der Komponente elastisch in eine Form expandiert ist, in welcher sie unbelastet ist;
und
- übermitteln der angepassten Auslöseschwelle beziehungsweise des angepassten aktuellen
Werts an die erste Moduleinheit.
[0045] Es ergeben sich die gleichen Vorteile wie oben beschrieben.
[0046] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der diversen Aspekte ergeben sich aus
den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie
anhand der Zeichnungen. In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Merkmale
und Funktionen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0047] Es zeigen:
- Fig.1
- in schematischer Darstellung einen Überblick über eine Vorrichtung zum Erfassen einer
Einklemmsituation gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 2
- in Querschnittsansicht einen Ausschnitt mit einer auf drei Dichtungen in einer Öffnung
aufliegenden verstellbaren Komponente (Glasdach);
- Fig. 3:
- in einem Diagramm einen Vergleich der aktuell ermittelten Schließkraft (Pact) aufgetragen über den Wegbereich (Rtot) der Komponente beim Schließen der Öffnung
für den konventionellen ohne Kompensation für längere Komponentenöffnungszeiten und
den erfindungsgemäßen Fall mit Kompensation für längere Komponentenöffnungszeiten
innerhalb festgelegter Wegabschnitte RP1 und RP2, in welchen die Komponente die in
Fig 2 gezeigten Dichtungen kontaktieren und verpressen kann. In Fig 3 ist ein Fall
einer längeren Komponentenöffnungszeit antizipiert.
Bevorzugte Ausführungsform(en) der Erfindung
[0048] In der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugte Ausführungsbeispiels ist zu berücksichtigen,
dass die vorliegende Offenbarung der verschiedenen Aspekte nicht auf die Details des
Aufbaus und der Anordnung der Komponenten beschränkt ist, wie sie in der nachfolgenden
Beschreibung und in den Figuren dargestellt sind. Alle Ausführungsbeispiele, auch
die nicht in den Figuren gezeigten, können auf verschiedenen Wegen in die Praxis umgesetzt
oder ausgeführt werden. Es ist des Weiteren zu berücksichtigen, dass die hier verwendete
Ausdrucksweise und Terminologie lediglich zum Zweck der konkreten Beschreibung verwendet
wird und diese sollten nicht durch den Fachmann als solche in einschränkender Weise
ausgelegt werden. Ferner bezeichnen in nachfolgender Beschreibung gleiche Bezugszeichen
in den Figuren gleiche oder ähnliche Merkmale oder Gegenstände, so dass in einigen
Fällen auf eine wiederholte detaillierte Beschreibung derselben verzichtet wird, um
die Kompaktheit und Übersichtlichkeit der Darstellung zu bewahren.
[0049] In der Fig. 1 ist in schematischer Darstellung ein Überblick über eine Vorrichtung
1 zum Erfassen einer Einklemmsituation gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung
gezeigt. Die Vorrichtung 1 umfasst eine elektronische Steuereinheit 10 (ECU - electronic
control unit) sowie eine Motoreinheit 50 mit einem elektrischen Motor 55, der von
der elektronischen Steuereinheit 10 betrieben wird. Zu diesem Zweck weist die elektronische
Steuereinheit 10 in Fig. 1 eine nicht gezeigte Schaltung auf, die zum Beispiel in
bekannter Weise elektrische Schalter (z.B. Leistungstransistoren) umfasst, welche
einen Betrieb bzw. eine Steuerung des Motors in Pulsbreitenmodulation (PWM) ermöglichen.
Bei dem elektrischen Motor 55 kann es sich um einen BLDC-Motor handeln. Dabei wird
der Motor mit einer Spannung aus einer Fahrzeugbatterie (nicht gezeigt) versorgt und
die Leistung des Motors über die durch Ansteuerung der Leistungstransistoren festgelegten
Pulsbreiten bestimmt. Diese Ansteuerung durch einen Mikrocontroller, auf welchem u.a.
für die Ansteuerung eine Software-Applikation 12 programmiertechnisch eingerichtet
ist.
[0050] Die elektronische Steuereinheit 10 ist ferner über einen Fahrzeugbus 45, beispielsweise
einen CAN-Bus oder einen LIN-Bus etc. mit einem zentralen Steuermodul 40 (z.B. BCM
- body control module) verbunden. Wie noch erläutern ist, dient dieses vorliegend lediglich zum Liefern
einer Systemzeit.
[0051] Die Software-Applikation 12 umfasst unter anderem ein Einklemmschutzmodul 14. Das
Einklemmschutzmodul 14 ist für die Steuerung der Leistungstransistoren verantwortlich,
mit welchen wiederum der elektrische Motor 55 betrieben wird. Das Einklemmschutzmodul
14 umfasst zwei Moduleinheiten, nämlich eine erste Moduleinheit 16, die den eigentlichen
Betrieb zum Bewegen der vom elektrischen Motor 55 angetriebenen Komponente 60 steuert
und währenddessen eine Klemmerfassung durchführt, sowie eine zweite Moduleinheit 18,
die eine Berechnung einer Öffnungszeitenkompensation durchführt und das Ergebnis der
ersten Moduleinheit 16 übermittelt, damit diese ihre Überwachung mit angepassten Werten
durchführt.
[0052] Der Betrieb ist gemäß dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel wie folgt:
Zu einem Zeitpunkt
t1 betätigt ein Fahrgast oder der Fahrer des Fahrzeugs ein (nicht gezeigtes) Bedienmodul,
um die Komponente 60 zu bewegen (Bz. 72), so dass diese eine Öffnung 70 des Fahrzeugs
freigibt. Beispielsweise handelt es sich hierbei um das in Fig. 2 gezeigte Glasdach
als verstellbare Komponente 60. Über das zentrale Steuermodul 40 und den Fahrzeugbus
45 wird dies der elektronischen Steuereinheit 10 signalisiert (Box 1). Daraufhin betreibt
die erste Moduleinheit 6 den elektrischen Motor 55, um die Komponente 60 zu bewegen,
so dass das Dach geöffnet wird. Gleichzeitig initiiert die zweite Moduleinheit 18
über den Fahrzeugbus eine Abfrage an die zentrale Steuereinheit 40 mit der Anforderung
einer Systemzeit. Diese antwortet mit einem die dann aktuelle Systemzeit beinhaltenden
Zeitstempel (Box 2), der im Speicher 30 hinterlegt wird. In dem Ausführungsbeispiel
handelt es sich um eine nicht-flüchtigen Speicher, oder zumindest für diesen Zeitstempel
um einen nicht-flüchtigen Teilbereich des optional zusätzlich auch einen RAM umfassenden
Speichers 30.
[0053] Zu einem zweiten Zeitpunkt
t2 wird das Bedienmodul noch einmal betätigt, um das Dach zu schließen. Die Information
wird der elektronischen Steuereinheit 10 analog über das zentrale Steuermodul 40 und
den Fahrzeugbus 45 übermittelt. Von der Software-Applikation bzw. der ersten Moduleinheit
16 des Einklemmschutzmoduls 14 wird daraufhin die Komponente durch Betrieb des elektrischen
Motors 55 in eine Bewegung 72 zum Schließen der Öffnung versetzt.
[0054] Zum Erfassen einer Einklemmsituation wird dabei von der ersten Moduleinheit 16 ein
Wert für die Auslöseschwelle P
th für die Schließkraft aus dem Speicher 30 ausgelesen. In dem Ausführungsbeispiel besitzt
die Auslöseschwelle P
th absolut betrachtet und ohne Kompensation z.B. einen konstanten Wert für den gesamten
Wegbereich R
tot der Komponente 60, welches in dem nachfolgend zu erläuternden Diagramm der Fig. 3
zu erkennen ist Die der Auslöseschwelle P
th zugeordnete Schließkraft variiert in Absolutwerten, weshalb die in Fig. 3 gezeigte
Skala der Werte für die Schließkraft für jede Bewegungspositon auf die Auslöseschwelle
P
th bezogen bzw. ins Verhältnis gesetzt wird, so dass die Auslöseschwelle P
th in der Darstellung der Fig. 3 auch im Fall mit Kompensation (untere Kurve innerhalb
der Wegabschnitte R
P1 und R
P2) den konstanten Wert annimmt.
[0055] Während der Bewegung der Komponente 60 wird für eine Vielzahl von aufeinanderfolgenden
Bewegungspositionen S
pos die Schließkraft P
act berechnet. Zu diesem Zweck liest die erste Moduleinheit kontinuierlich von dem Motorspannungssensor
51 und dem Winkelgeschwindigkeitssensor 52 (z.B. einem Hall-Sensor) für die jeweils
aktuelle Bewegungsposition entsprechend gemessene Werte aus und berechnet daraus die
aktuelle Schließkraft. Diese wird dann noch in das Verhältnis zur Schließkraft der
Auslöseschwelle gesetzt. Die aktuelle Bewegungsposition berechnet die erste Moduleinheit
aus Angaben, die sie von dem Positionssensor 53 der Motoreinheit 50 erhält.
[0056] Die erste Moduleinheit 16 ist nun im Besitz sowohl der Auslöseschwelle als auch des
jeweils aktuellen Werts der Schließkraft.
[0057] Simultan mit dem von dem zentralen Steuermodul 40 empfangenen Signal für das Schließen
des Dachs liest die zweite Moduleinheit 18 Positionen für Wegabschnitte RP1 und RP2
aus dem Speicher 30 aus, die dort vorab hinterlegt sind, und Abschnitte der Komponente
60 definieren, in denen diese mit Dichtungen 91 - 93 in der Öffnung 70 in verpressenden
Kontakt treten kann (Boxen 5a, 5b). Für alle von der ersten Moduleinheit 16 berechneten
Bewegungspositionen (die sie dann auch von dieser erhält, Box 8) prüft die zweite
Moduleinheit nun jeweils, ob die aktuell von der ersten Moduleinheit gelieferte Bewegungsposition
in dem Wegabschnitt liegt.
[0058] Ferner initiiert die zweite Moduleinheit 18 eine zweite Abfrage an das zentrale Steuermodul
40 mit Anforderung einer Systemzeit und erhält einen eine zweite Systemzeit beinhaltenden
zweiten Zeitstempel (Box 3). Die zweite Moduleinheit 16 liest dazu den ersten Zeitstempel
aus dem Speicher 30 aus (Box 4) und berechnet eine Zeitdifferenz, die der Öffnungszeit
des Dachs (Dauer der ununterbrochenen Freigabe der Öffnung 70 durch die Komponente)
entspricht.
[0059] Abhängig von dem obigen Prüfergebnis (aktuelle Bewegungsposition innerhalb des Wegabschnitts:
Ja) berechnet die zweite Moduleinheit 18 nun eine von der Zeitdauer der Öffnungszeit
abhängige Kompensation, mit welcher der normierte aktuelle Wert der Schließkraft anzupassen
ist und übermittelt diesen Wert an die erste Moduleinheit 16, welche die Anpassung
vornimmt.
[0060] Insbesondere zeigt die Fig. 3 in einem Diagramm einen Vergleich der aktuell ermittelten
Schließkraft P
act (bezogen auf die Auslöseschwelle, die einen konstanten Wert annimmt) aufgetragen
über den Wegbereich Rtot der Komponente beim Schließen der Öffnung für den konventionellen
Fall ohne Kompensation für längere Komponentenöffnungszeiten und den erfindungsgemäßen
Fall mit Kompensation für längere Komponentenöffnungszeiten innerhalb festgelegter
Wegabschnitte R
P1 und R
P2, in welchen die Komponente die in Fig 2 gezeigten Dichtungen 91, 92, 93 kontaktieren
und verpressen kann. Außerhalb der beiden Wegabschnitte findet keine Kompensation
statt und die entsprechenden Kurven sind identisch.
[0061] Zur Erläuterung des Erfindungsgedankens ist in Fig 3 ein Fall einer längeren Komponentenöffnungszeit
gezeigt. Innerhalb der Wegabschnitte R
P1 und R
P2 steigt der aktuelle Wert der Schließkraft P
act stark an, wenn keine Kompensation durchgeführt wird. Wie zu erkennen ist, übersteigt
die jeweils obere Kurve die Auslöseschwelle P
th insgesamt viermal (einmal im Wegabschnitt R
P1 und dreimal im Wegabschnitt R
P2), was ohne Kompensation zu einem Fehlreversieren führen würde.
[0062] Bei der Kompensation bzw. Anpassung wird die Auslöseschwelle P
th angepasst. In der Darstellung der Fig. 3 ist Schließkraft auf die Auslöseschwelle
P
th bezogen, weshalb die Auslöseschwelle selbst in der Fig. 3 im kompensierten Zustand
den gleichen Level annimmt wie im unkompensierten Zustand. In der Darstellung ändert
sich dagegen die auf die Auslöseschwelle bezogene Schließkraft P
act, wenn die Auslöseschwelle P
th angepasst wird. Deutlich in Fig. 3 zu erkennen ist, dass sich durch die Kompensation
die auf die Auslöseschwelle P
th bezogene Schließkraft P
act in erheblichem Maße relativ zu der Auslöseschwelle absenkt, so dass die Auslöseschwelle
P
th nicht mehr überschritten wird und dadurch ein Fehlreversieren vermieden wird.
BEZUGSZEICHENLISTE :
[0063]
- 1
- Vorrichtung zum Erfassen einer Einklemmsituation
- 10
- elektronische Steuereinheit (ECU)
- 12
- Software-Applikation
- 14
- Einklemmschutzmodul
- 16
- erste Moduleinheit für Klemmerfassung
- 18
- zweite Moduleinheit für Öffnungszeitenkompensation
- 22
- Fehlerfassung
- 30
- Speicher
- 50
- Motoreinheit
- 51
- Motorspannungssensor
- 52
- Winkelgeschwindigkeitssensor
- 53
- Positionssensor
- 54
- Temperatursensor
- 60
- Komponente
- 62
- weitere Komponente
- 64
- Spalt
- 70
- Öffnung
- 72
- Bewegung der Komponente
- 91
- erste Dichtung
- 92
- zweite Dichtung
- 93
- dritte Dichtung
1. Verfahren zum Erfassen einer Einklemmsituation beim Bewegen einer verstellbaren Komponente
zum Schließen einer Öffnung mittels eines elektrischen Motors in einem Fahrzeug, umfassend
die Schritte:
Vorgeben einer Auslöseschwelle für eine vom elektrischen Motor auf die Komponente
ausgeübte Schließkraft oder einer ihr zugrundeliegenden physikalischen Größe, mit
welcher der elektrische Motor betrieben wird, für zumindest eine Bewegungsposition
der Komponente innerhalb eines ihr insgesamt für die Bewegung zur Verfügung stehenden
Wegbereichs;
Bewegen der Komponente in die Bewegungsposition;
Ermitteln eines aktuellen Werts der Schließkraft oder der ihr zugrunde liegenden physikalischen
Größe für die zumindest eine Bewegungsposition;
Vergleichen des aktuellen Werts und der Auslöseschwelle;
Ausgeben eines die Einklemmsituation angebenden Auslösesignals abhängig von dem Ergebnis
des Vergleichs;
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Zeitdauer ermittelt wird, über welche hinweg die Komponente bis zu einem Zeitpunkt
des Bewegens der Komponente in die Bewegungsposition in einer anderen Bewegungsposition
gehalten wurde, in welcher die Öffnung durch die verstellbare Komponente durchgehend
nicht verschlossen war, und
die vorgegebene Auslöseschwelle abhängig von der ermittelten Zeitdauer angepasst wird,
insbesondere erhöht wird, oder der ermittelte aktuelle Wert abhängig von der ermittelten
Zeitdauer relativ zur vorgegebenen Auslöseschwelle angepasst wird, insbesondere gesenkt
wird; und
Verwenden der angepassten Auslöseschwelle oder des angepassten aktuellen Werts bei
dem Schritt des Vergleichens des aktuellen Werts und der Auslöseschwelle.
2. Verfahren zum Erfassen einer Einklemmsituation gemäß Anspruch 1, ferner umfassend:
Reversieren der Komponente in Abhängigkeit von dem Auslösesignal.
3. Verfahren zum Erfassen einer Einklemmsituation gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei das
Ermitteln der Zeitdauer umfasst:
Abfragen eines ersten Zeitstempels, zu welchem die Komponente durch Betrieb des elektrischen
Motors zuletzt aus einer vollständig geschlossenen Position heraus bewegt wurde;
Abfragen eines zweiten Zeitstempels, zu welchem die Komponente durch Betrieb des elektrischen
Motors beim aktuellen Schließen die zumindest eine Bewegungsposition erreicht oder
zu erreichen beginnt;
Berechnen der Zeitdauer aus dem ersten Zeitstempel und dem zweiten Zeitstempel.
4. Verfahren zum Erfassen einer Einklemmsituation gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei,
wenn eine erste Zeitdauer ermittelt wird, eine erste Anpassung der Auslöseschwelle
beziehungsweise des aktuellen Werts durchgeführt wird, die zu einer ersten Differenz
gegenüber der ursprünglich vorgegebenen Auslöseschwelle führt, und
wenn eine zweite Zeitdauer ermittelt wird, die größer ist beziehungsweise länger dauert
als die erste Zeitdauer, eine zweite Anpassung der Auslöseschwelle beziehungsweise
des aktuellen Werts durchgeführt wird, die zu einer zweiten Differenz gegenüber der
ursprünglich vorgegebenen Auslöseschwelle führt,
wobei die zweite Differenz größer ist als die erste Differenz.
5. Verfahren zum Erfassen einer Einklemmsituation gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei
innerhalb des der Komponente insgesamt für die Bewegung zur Verfügung stehenden Wegbereichs
ein vorbestimmter Wegabschnitt festgelegt ist, in welchem die Komponente mit der wenigstens
einen Dichtung in Kontakt treten kann; und
die Anpassung der Auslöseschwelle beziehungsweise des aktuellen Werts ferner abhängig
davon durchgeführt wird, ob die zumindest eine Bewegungsposition der Komponente innerhalb
des vorbestimmten Wegabschnitts liegt.
6. Verfahren zum Erfassen einer Einklemmsituation gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei
an verschiedenen Bewegungspositionen entlang einer Wegstrecke innerhalb des Wegbereichs
verschiedene Werte für die Auslöseschwelle eingestellt werden.
7. Verfahren zum Erfassen einer Einklemmsituation gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei
die Anpassung der Auslöseschwelle beziehungsweise des aktuellen Werts unter Verwendung
einer Formel ausgehend von der vorgegebenen Auslöseschwelle beziehungsweise vom ermittelten
aktuellen Wert und einem hinzuzuaddierenden Term mit einer linearen Abhängigkeit von
der ermittelten Zeitdauer berechnet wird.
8. Verfahren zum Erfassen einer Einklemmsituation gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei die Komponente ein Sonnen-, Schiebe- oder Glasdach oder ein Rollosystem und
die entsprechende Öffnung im Dachaufbau eines Fahrzeugs eingerichtet ist, und/oder
der elektrische Motor ein Gleichstrommotor ist, insbesondere ein DC-Motor oder ein
BLDC-Motor.
9. Vorrichtung (1) zum Erfassen einer Einklemmsituation beim Bewegen einer verstellbaren
Komponente (60) zum Schließen einer Öffnung (70) mittels eines elektrischen Motors
(55) in einem Fahrzeug, umfassend:
eine erste Moduleinheit (16), die eingerichtet ist, den elektrischen Motor (55) zu
betreiben, dabei eine Einklemmsituation zu erfassen und in Abhängigkeit von der Erfassung
den elektrischen Motor (55) zu steuern, um die Komponente (60) zu reversieren,
wobei die erste Moduleinheit (16) ferner eingerichtet ist:
- eine Auslöseschwelle für eine vom elektrischen Motor auf die Komponente ausgeübte
Schließkraft oder einer ihr zugrundeliegenden physikalischen Größe, mit welcher der
elektrische Motor (55) betrieben wird, für zumindest eine Bewegungsposition der Komponente
(60) innerhalb eines ihr insgesamt für die Bewegung zur Verfügung stehenden Wegbereichs
zu empfangen;
- die Komponente (60) durch Betreiben des elektrischen Motors (55) in die Bewegungsposition
zu bewegen;
- einen aktuellen Wert der Schließkraft oder der ihr zugrunde liegenden physikalischen
Größe für die zumindest eine Bewegungsposition zu erhalten;
- den aktuellen Wert und die Auslöseschwelle zu vergleichen; und
- ein die Einklemmsituation angebendes Auslösesignal abhängig von dem Ergebnis des
Vergleichs auszugeben, mit welchem insbesondere vom Schließbetrieb der Komponente
(60) in deren Reversierbetrieb umgeschaltet wird;
eine zweite Moduleinheit (18), die eingerichtet ist:
- eine Auslöseschwelle und/oder einen aktuellen Wert der Schließkraft oder der ihr
zugrunde liegenden physikalischen Größe für die zumindest eine Bewegungsposition einzulesen;
- eine Zeitdauer zu ermitteln, über welche hinweg die Komponente bis zu einem Zeitpunkt
des Bewegens der Komponente in die Bewegungsposition in anderen Bewegungspositionen
gehalten wurde, in welcher die Öffnung durch die verstellbare Komponente durchgehend
nicht verschlossen war;
- die eingelesene, vorgegebene Auslöseschwelle abhängig von der ermittelten Zeitdauer
anzupassen, insbesondere zu erhöhen, oder den eingelesenen, aktuellen Wert abhängig
von der ermittelten Zeitdauer relativ zur eingelesenen Auslöseschwelle anzupassen,
insbesondere zu senken; und
- die angepasste Auslöseschwelle beziehungsweise den angepassten aktuellen Wert an
die erste Moduleinheit (16) zu übermitteln.