[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Kompressorenanordnung zum Komprimieren
von mit einem Elektrolyseur erzeugtem Wasserstoff.
[0002] Durch Elektrolyse hergestellter Wasserstoff wird für die Lagerung oder den Transport
meist stark komprimiert, beispielsweise auf einen Druck zwischen 600 bar und 700 bar
über Atmosphärendruck. Die Erfindung befasst sich mit der anfänglichen Komprimierung
ausgehend von dem Druck, mit dem der Wasserstoff aus dem Elektrolyseur austritt, bis
auf einen Auslassdruck, der höher ist und beispielsweise in der Größenordnung zwischen
5 bar und 10 bar über Atmosphärendruck liegen kann. Um den deutlich höheren Enddruck
zu erreichen, können sich weitere Kompressionsstufen anschließen, die beispielsweise
als Kolbenkompressoren ausgebildet sein können.
[0003] Für einen einwandfreien Betrieb eines Elektrolyseurs ist es von Vorteil, wenn der
Eingangsdruck konstant gehalten wird, mit dem der Wasserstoff aus dem Elektrolyseur
an die Kompressorenanordnung übergeben wird.
[0004] Es ist vorteilhaft, für die anfängliche Komprimierung von Wasserstoff eine Anordnung
aus Flüssigkeitsringmaschinen zu verwenden. Flüssigkeitsringmaschinen sind gut geeignet,
um das von einem Elektrolyseur abgegebene wasserhaltige Gemisch zu fördern und sind
günstiger in der Herstellung als beispielsweise Kolbenkompressoren. Allerdings haben
Flüssigkeitsringmaschinen bislang eine ungünstige Energieeffizienz, vor allem im Teillastbetrieb,
der bei Elektrolyseuren zur Nutzung von Sonnen- oder Windenergie den Normalfall darstellt.
Es gibt regelmäßig längere Betriebsphasen, in denen die Leistung des Elektrolyseurs
sehr deutlich unterhalb der maximalen Leistung liegt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Kompressorenanordnung
zum Komprimieren von durch Elektrolyse erzeugtem Wasserstoff vorzustellen, mit denen
diese Nachteile vermieden werden. Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Komprimieren von mit einem Elektrolyseur
erzeugtem Wasserstoff wird der Wasserstoff mit einer ersten Flüssigkeitsringmaschine
auf einen Zwischendruck komprimiert. Mit einer zweiten Flüssigkeitsringmaschine wird
der Wasserstoff von dem Zwischendruck auf einen Auslassdruck komprimiert. Über eine
Bypassleitung wird ein Rückfluss von der Ausgangsseite zu der Einlassseite der ersten
Flüssigkeitsringmaschine zugelassen. Der Eingangsdruck auf der Einlassseite der ersten
Flüssigkeitsringmaschine wird konstant gehalten, indem mit einem einstellbaren Ventil
der Querschnitt der Bypassleitung verändert wird.
[0007] In einer Ausführungsform erfolgt die Komprimierung des Wasserstoffs von dem Zwischendruck
auf den Auslassdruck, ohne dass der Zwischendruck konstant gehalten wird. Die Regelung
des Eingangsdrucks der ersten Flüssigkeitsringmaschine erfolgt durch Verstellen des
einstellbaren Ventils in der Bypassleitung. Da die zweite Flüssigkeitsringmaschine
nicht mit einer Bypassregelung ausgerüstet ist und deswegen keine schnelle Reaktion
der zweiten Flüssigkeitsringmaschine auf Veränderung des Zwischendrucks erfolgt, sinkt
bei Öffnung des Bypassventils der ersten Flüssigkeitsringmaschine der Zwischendruck.
Die Schwankung des Zwischendrucks im laufenden Betrieb der Kompressorenanordnung kann
größer sein als 0,1 bar, vorzugsweise größer sein als 0,2 bar, weiter vorzugsweise
größer sein als 0,5 bar. Als Schwankung des Zwischendrucks wird die Differenz zwischen
dem höchsten Wert und dem niedrigsten Wert des Zwischendrucks im kontinuierlichen
Betrieb der Kompressorenanordnung aus erster Flüssigkeitsringmaschine und zweiter
Flüssigkeitsringmaschine bezeichnet. Die Schwankungen sind insbesondere eine Folge
des schwankenden Volumenstroms, der von dem Elektrolyseur zu der Kompressorenanordnung
zugeführt wird.
[0008] Die Erfindung wendet sich ab von der konventionellen Vorgehensweise, bei der eine
Druckregelung für die Eingangsseite einer Flüssigkeitsringmaschine über eine Bypassleitung
dann vorgenommen wird, wenn auch der Druck auf der Ausgangsseite der Flüssigkeitsringmaschine
konstant gehalten wird. Bei zwei in Reihe geschalteten Flüssigkeitsringmaschinen bedeutet
dies normalerweise, dass auch die zweite Flüssigkeitsringmaschine mit einer Bypassleitung
versehen ist, über die ein Rückfluss von der Ausgangsseite zur Eingangsseite der zweiten
Flüssigkeitsringmaschine erfolgt.
[0009] Die Erfindung hat erkannt, dass ein Rückfluss über die Bypassleitung der zweiten
Flüssigkeitsringmaschine ein wesentlicher Grund für die ungünstige Energieeffizienz
einer Reihenschaltung von Flüssigkeitsringmaschinen ist und dass bei der ersten Flüssigkeitsringmaschine
von der Möglichkeit einer Druckregelung über eine Bypassleitung bei der Komprimierung
von Wasserstoff auch dann Gebrauch gemacht werden kann, wenn der Druck auf der Ausgangsseite
der ersten Flüssigkeitsringmaschine Schwankungen unterliegt.
[0010] In der Bypassleitung ist ein einstellbares Ventil angeordnet, mit dem der Rückfluss
von der Ausgangsseite zur Eingangsseite der ersten Flüssigkeitsringmaschine reguliert
werden kann. Das einstellbare Ventil kann kontinuierlich zwischen einem geöffneten
Zustand und einem geschlossenen Zustand verstellbar sein. Das einstellbare Ventil
kann in einen Regelkreis eingebunden sein, bei dem der Schaltzustand des Ventils in
Abhängigkeit vom Druck auf der Eingangsseite der ersten Flüssigkeitsringmaschine eingestellt
wird. Der Regelkreis kann so eingerichtet sein, dass das einstellbare Ventil mit steigendem
Druck auf der Eingangsseite der ersten Flüssigkeitsringmaschine weiter schließt und
umgekehrt.
[0011] Zwischen dem Auslass der erste Flüssigkeitsringmaschine und dem Einlass der zweiten
Flüssigkeitsringmaschine kann ein Pufferbehälter angeordnet sein. Durch den Pufferbehälter
können kurzzeitige Schwankungen des Zwischendrucks gedämpft werden. Der Pufferbehälter
kann beispielsweise ein Volumen zwischen 0,2 m
3 und 5 m
3, vorzugsweise zwischen 0,5 m
3 und 2 m
3 haben. Der Pufferbehälter kann gleichzeitig als Flüssigkeitsabscheider genutzt werden,
um Flüssigkeitsmengen, die in dem von der ersten Flüssigkeitsringmaschine kommenden
Volumenstrom enthalten sind, abzuschneiden. Abgeschiedene Flüssigkeitsmengen können
zu der ersten Flüssigkeitsringmaschine, insbesondere zum Flüssigkeitsring der ersten
Flüssigkeitsringmaschine zurückgeführt werden.
[0012] Zwischen dem Auslass der ersten Flüssigkeitsringmaschine und dem Einlass der zweiten
Flüssigkeitsringmaschine kann ein Rückschlagventil angeordnet sein, um zu verhindern,
dass ein Druckanstieg in der zweiten Flüssigkeitsringmaschine auf den Zwischendruck
zurückwirken kann. Das Rückschlagventil kann zwischen der Abzweigung zur Bypassleitung
und dem Einlass der zweiten Flüssigkeitsringmaschine angeordnet sein. Das Rückschlagventil
kann zwischen dem Pufferbehälter und dem Einlass der zweiten Flüssigkeitsringmaschine
angeordnet sein. Insbesondere ermöglicht ein derartiges Rückschlagventil jedoch bei
Parallelschaltung von Flüssigkeitsringmaschinen in der zweiten Stufe das Abschalten
einzelner Maschinen zur Anpassung der Leistung an den Bedarf.
[0013] In einer Ausführungsform ist für den Zwischendruck eine Obergrenze vorgegeben. Ein
zu hoher Zwischendruck ist ungünstig, weil die erste Flüssigkeitsringmaschine dann
unter Umständen nicht mehr in der Lage ist, den Druck auf der Eingangsseite, konstant
zu halten. Dies kann wiederum die Elektrolyse beeinträchtigen, die davon abhängt,
dass der Wasserstoff bei einem bestimmten Druck an die erste Flüssigkeitsringmaschine
übergeben werden kann. Andererseits kann dann auch für die erste Kompressionsstufe
eine Flüssigkeitsringmaschine eingesetzt werden, die für geringere Auslassdrücke optimiert,
aber im maximalen Auslassdruck begrenzt ist. Die zweite Flüssigkeitsringmaschine kann
so ausgelegt sein und betrieben werden, dass die Obergrenze für den Zwischendruck
nicht überschritten wird. Insbesondere kann die zweite Flüssigkeitsringmaschine so
betrieben werden, dass die Drehzahl der zweiten Flüssigkeitsringmaschine erhöht wird,
um einem Anstieg des Zwischendrucks über die Obergrenze hinaus entgegenzuwirken.
[0014] Eine erfindungsgemäße Erkenntnis liegt darin, dass es ein Vorteil sein kann, wenn
der Zwischendruck nicht konstant gehalten wird. Eine Verminderung des Zwischendrucks
führt zu einer Energieeinsparung in der ersten Stufe, gleichzeitig muss aber dafür
gesorgt werden, dass der Zwischendruck nicht zu niedrig wird, um eine Regelreserve
für die Bypassregelung zu erhalten und auch ein Kavitation in dem zweiten Kompressor
zu vermeiden. Wird die Bypassleitung der ersten Flüssigkeitsringmaschine geöffnet,
führt dies sehr schnell zu einer Absenkung des Zwischendrucks. Diese Absenkung kann
erst mit einer Verzögerung durch eine Verminderung der Drehzahl der zweiten Flüssigkeitsringmaschine
ausgeglichen werden. Da der Zwischendruck nie unter einen Minimalwert fallen darf
und die Flüssigkeitsringmaschinen auch immer eine minimale Drehzahl benötigen, um
einen stabilen Flüssigkeitsring aufzubauen diese beiden Werte aber auch in einem Zusammenhang
stehen, wurde bisher immer mit einem konstanten Zwischendruck gearbeitet, wenn zwei
Flüssigkeitsringkompressoren in Reihe geschaltet wurden.
[0015] Eine Möglichkeit, den Zwischendruck konstant zu halten, würde darin bestehen, auch
die zweite Flüssigkeitsringmaschine mit einer Bypassleitung zu versehen, die einen
Rückfluss von der Ausgangsseite zu der Eingangsseite der zweiten Flüssigkeitsringmaschine
erlaubt. Durch aufeinander abgestimmte Ansteuerung der beiden Bypassleitungen könnte
der Zwischendruck auf einem vorgegebenen Wert gehalten werden. Im Rahmen der Erfindung
ist dies nicht vorgesehen, weil die Energieeffizienz der Kompressorenanordnung durch
eine Bypassleitung über der zweiten Flüssigkeitsringmaschine beeinträchtigt wird.
Die Kompression des Wasserstoffs von dem Zwischendruck auf den Auslassdruck kann erfolgen,
ohne dass über eine zwischen der Auslassseite und der Einlassseite der zweiten Flüssigkeitsringmaschine
angeordnete Rückleitung ein Rückfluss zugelassen wird.
[0016] Die zweite Flüssigkeitsringmaschine kann so angesteuert werden, dass der Energieverbrauch
klein gehalten wird, ohne dass die Obergrenze für den Zwischendruck überschritten
wird. Diese Vorgehensweise kann ihre Grenzen finden durch eine Vorgabe, dass der zulässige
Betriebsbereich der zweiten Flüssigkeitsringmaschine eingehalten werden muss. Insbesondere
kann eine Untergrenze für die Drehzahl der zweiten Flüssigkeitsringmaschine vorgesehen
sein. Die Drehzahluntergrenze kann sich an den Betriebserfordernissen der zweiten
Flüssigkeitsringmaschine orientieren. Die Drehzahluntergrenze kann so bemessen sein,
dass unerwünschte Schwingungszustände der zweiten Flüssigkeitsringmaschine vermieden
werden. Die Funktionsfähigkeit der Kompressorenanordnung insgesamt wird durch die
Drehzahluntergrenze nicht beeinträchtigt, weil es durch stärkeres Öffnen des Ventils
in der Bypassleitung der ersten Flüssigkeitsringmaschine ausgeglichen werden kann,
wenn die zweite Flüssigkeitsringmaschine mit einer höheren Drehzahl läuft, als es
zum Halten des Zwischendrucks erforderlich wäre.
[0017] Die Energieeffizienz kann weiter verbessert werden, wenn der Wasserstoff mit einer
Mehrzahl von parallel geschalteten zweiten Flüssigkeitsringmaschinen von dem Zwischendruck
auf den Auslassdruck komprimiert wird. Dies eröffnet die zusätzliche Möglichkeit,
die Anzahl der zweiten Flüssigkeitsringmaschinen zu variieren, die zum Komprimieren
vom Zwischendruck auf den Auslassdruck verwendet wird. Reicht die Leistung eines Teils
der zweiten Flüssigkeitsringmaschinen aus, um den Zwischendruck im gewünschten Bereich
zu halten, so ist es häufig energieeffizienter nur diesen Teil der zweiten Flüssigkeitsringmaschinen
in Betrieb zu halten und die anderen zweiten Flüssigkeitsringmaschinen abzuschalten.
Insbesondere kann in Abhängigkeit von der momentanen Leistung des Elektrolyseurs ein
Teil der zweiten Flüssigkeitsringmaschinen abgeschaltet werden und der über die erste
Flüssigkeitsringmaschine von dem Elektrolyseur kommende Volumenstrom mit dem anderen
Teil der zweiten Flüssigkeitsringmaschinen komprimiert werden.
[0018] Die Kompression vom Zwischendruck auf den Ausgangsdruck kann mit wenigstens zwei,
vorzugsweise wenigstens drei, weiter vorzugsweise wenigstens fünf parallel geschalteten
zweiten Flüssigkeitsringmaschinen erfolgen. Die Anzahl der Flüssigkeitsringmaschinen,
die einer zeitweisen Abschaltung unterliegt, kann variabel sein. Es kann Betriebszustände
geben, bei denen eine einzelne Flüssigkeitsringmaschine abgeschaltet ist, und Betriebszustände
geben, bei denen nur noch eine Flüssigkeitsringmaschine in Betrieb ist. Alle Betriebszustände
dazwischen sind ebenfalls möglich.
[0019] Die Ansteuerung der zweiten Kompressionsstufe, also die Ansteuerung der zweiten Flüssigkeitsringmaschine
oder der Mehrzahl der zweiten Flüssigkeitsringmaschinen kann im Wege einer Steuerung
(Open Loop) oder eines geschlossenen Regelkreises (Closed Loop) erfolgen. Die Ansteuerung
kann abhängen von der Leistung, mit der der Elektrolyseur betrieben wird, von der
Stellung des einstellbaren Ventils in der Bypassleitung der ersten Flüssigkeitsringmaschine,
vom Zwischendruck, von der Drehzahl der ersten Flüssigkeitsringmaschine und/oder weiteren
Parametern der Kompressorenanordnung. Die Ansteuerung kann so erfolgen, dass in einer
für die zweite Kompressionsstufe zuständigen Steuereinheit eine Tabelle hinterlegt
ist, aus der anhand von Messwerten über den gegenwärtigen Betriebszustand der Kompressorenanordnung
und insbesondere der Leistung des Elektrolyseurs Vorgabewerte für den Betrieb der
zweiten Kompressionsstufe abgelesen werden können. Die Steuereinheit kann dazu ausgelegt
sein, Steuerbefehle an die zweite Flüssigkeitsringmaschine oder die zweiten Flüssigkeitsringmaschinen
zu senden, den Betrieb gemäß den Vorgabewerten der Tabelle einzustellen. Die Vorgabewerte
können anhand einer Zustandsschätzung der Kompressorenanordnung erfolgen oder auf
Basis einer Simulation eines digitalen Twins. Im Falle eines geschlossenen Regelkreises
kann die Ermittlung der Vorgabewerte direkt anhand von Messwerten über den Betriebszustand
der Kompressorenanordnung erfolgen.
[0020] Zusätzlich oder alternativ dazu ist auch eine prädiktive Steuerung oder Regelung
möglich, bei der Vorhersagen über einen zukünftigen Betriebszustand des Elektrolyseurs
einfließen. Dabei können Vorhersagen über die Menge an regenerativer Energie berücksichtigt
werden, die für einen zukünftigen Zeitpunkt erwartet wird. Eine Erwartung für zukünftige
Mengen an Windenergie oder Sonnenenergie kann beispielsweise aus einer Wettervorhersage
abgeleitet werden.
[0021] Der Druck, mit dem der Elektrolyseur den Wasserstoff abgibt, kann leicht oberhalb
Atmosphärendruck liegen, beispielsweise zwischen 0,1 bar und 0,3 bar höher als Atmosphärendruck.
Der Zwischendruck zwischen der ersten Kompressionsstufe und der zweiten Kompressionsstufe
kann beispielsweise zwischen 0,5 bar und 2 bar höher sein als Atmosphärendruck. Der
Auslassdruck auf der Ausgangsseite der zweiten Kompressionsstufe kann beispielsweise
zwischen 6 bar und 12 bar höher sein als Atmosphärendruck. An die zweite Kompressionsstufe
können ein oder mehrere weitere Kompressionsstufen anschließen, mit denen der Wasserstoff
auf einen Druck von wenigstens 100 bar, vorzugsweise von wenigstens 200 bar, weiter
vorzugsweise von wenigstens 500 bar über Atmosphärendruck komprimiert wird. Zwischen
der zweiten Kompressionsstufe und einer dritten Kompressionsstufe kann ein Flüssigkeitsabscheider
angeordnet sein, um Flüssigkeitsmengen abzuscheiden, die in dem von der zweiten Flüssigkeitsringmaschine
kommenden Volumenstrom enthalten sind. Abgeschiedene Flüssigkeitsmengen können zu
der zweiten Flüssigkeitsringmaschine, insbesondere zum Flüssigkeitsring der zweiten
Flüssigkeitsringmaschine zurückgeführt werden.
[0022] Die Kompressorenanordnung kann für hohe Wasserstoff-Volumenströme ausgelegt sein,
die von dem Elektrolyseur an die erste Flüssigkeitsringmaschine übergeben werden.
Beispielsweise kann die erste Flüssigkeitsringmaschine dazu ausgelegt sein, einen
Volumenstrom von wenigstens 2000 m
3/h, vorzugsweise einen Volumenstrom von wenigstens 5000 m
3/h, weiter vorzugsweise einen Volumenstrom von wenigstens 10.000 m
3/h von dem Elektrolyseur zu übernehmen.
[0023] Der von einem Elektrolyseur abgegebene Volumenstrom an Wasserstoff hängt häufig davon
ab, in welchem Umfang regenerative Energie zur Verfügung steht, mit der der Elektrolyseur
betrieben wird. Da die Menge an verfügbarer regenerativer Energie bekanntlich stark
variabel ist, ist es von Vorteil, wenn die Kompressorenanordnung dazu ausgelegt ist,
stark schwankende Volumenströme zu fördern. Die Kompressorenanordnung kann so betrieben
werden, dass der maximale Volumenstrom über weniger als 20 %, vorzugsweise weniger
als 10 %, weiter vorzugsweise weniger als 5 % der Betriebszeit abgerufen wird. In
anderen Phasen der Betriebszeit kann ein kleiner Volumenstrom gefördert werden, der
kleiner ist als 50 %, vorzugsweise kleiner ist als 20 %, weiter vorzugsweise kleiner
ist als 10 % des maximalen Volumenstroms. Die Betriebszeit, in der ein kleiner Volumenstrom
gefördert wird, kann wenigstens 10 %, vorzugsweise wenigstens 20 %, weiter vorzugsweise
wenigstens 50 % der gesamten Betriebszeit ausmachen.
[0024] Auf der zweiten Kompressionsstufe kann die Anpassung an die schwankenden Volumenströme
dadurch erfolgen, dass die Anzahl der in Betrieb genommenen zweiten Flüssigkeitsringmaschinen
variiert wird.
[0025] Auf der ersten Kompressionsstufe kann die Kompressorenanordnung genau eine Flüssigkeitsringmaschine
umfassen. Eine schnelle Reaktion auf einen geänderten Volumenstrom, der vom Elektrolyseur
zum Eingang der ersten Flüssigkeitsringmaschine zugeführt wird, kann durch eine Anpassung
des Querschnitts der Bypassleitung erfolgen. Für die Energieeffizienz ist es jedoch
von Nachteil, wenn es bei geringem Volumenstrom vom Elektrolyseur einen starken Rückfluss
durch die Bypassleitung gibt.
[0026] Ergänzend zum Anpassen des Querschnitts der Bypassleitung kann der Druck auf der
Einlassseite der ersten Flüssigkeitsringmaschine konstant gehalten werden, indem die
erste Flüssigkeitsringmaschine drehzahlvariabel betrieben wird. In Betriebsphasen,
in denen der vom Elektrolyseur kommende Volumenstrom gering ist, kann die Drehzahl
der ersten Flüssigkeitsringmaschine reduziert werden, sodass weniger Energie verbraucht
wird. Dabei sollten die Betriebsgrenzen der ersten Flüssigkeitsringmaschine eingehalten
werden, beispielsweise indem eine untere Drehzahlgrenze eingehalten wird, unterhalb
derer ein stabiler Betrieb der ersten Flüssigkeitsringmaschine nicht mehr gewährleistet
ist.
[0027] Geht man von einer ersten Flüssigkeitsringmaschine aus, die Volumenströme bis zu
10.000 m
3/h fördern kann, so können mit der Kompressorenanordnung Elektrolyseur bis zu einer
Leistung von etwa 50 MW betrieben werden. Für Elektrolyseure mit höherer Leistung
können mehrere Kompressorenanordnungen parallel betrieben werden. Damit wird die Möglichkeit
eröffnet, die Anzahl der Kompressorenanordnungen, mit denen von dem Elektrolyseur
kommender Wasserstoff komprimiert wird, zu variieren, wodurch ein weiterer Beitrag
zur Steigerung der Energieeffizienz geleistet werden kann.
[0028] Von der Erfindung umfasst ist ein Kompressionssystem, bei dem mehrere Kompressorenanordnungen
der beschriebenen Art an einen Elektrolyseur angeschlossen sind. Das Kompressionssystem
kann so betrieben werden, dass abhängig vom Volumenstrom, der von dem Elektrolyseur
zu dem Kompressionssystem zugeführt wird, die Anzahl der Kompressorenanordnungen variiert
wird, mit denen der Wasserstoff komprimiert wird.
[0029] Die Erfindung betrifft auch eine Kompressorenanordnung zum Komprimieren von mit einem
Elektrolyseur erzeugtem Wasserstoff, umfassend eine erste Flüssigkeitsringmaschine,
um von dem Elektrolyseur zugeführten Wasserstoff auf einen Zwischendruck zu komprimieren,
und eine zweite Flüssigkeitsringmaschine, um den Wasserstoff von dem Zwischendruck
auf einen Auslassdruck zu komprimieren. Es ist eine Bypassleitung zwischen der Ausgangsseite
und der Einlassseite der ersten Flüssigkeitsringmaschine vorgesehen, um den Eingangsdruck
auf der Einlassseite der ersten Flüssigkeitsringmaschine konstant zu halten. Die Kompressorenanordnung
ist dazu ausgelegt, den Wasserstoff von dem Zwischendruck auf den Auslassdruck zu
komprimieren, ohne dass der Zwischendruck konstant gehalten wird.
[0030] Die Offenbarung umfasst Fortbildungen der Kompressorenanordnung mit Merkmalen, die
im Zusammenhang des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben sind. Die Offenbarung
umfasst Weiterbildungen des Verfahrens, die im Zusammenhang der erfindungsgemäßen
Kompressorenanordnung beschrieben sind.
[0031] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen anhand
vorteilhafter Ausführungsformen beispielhaft beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgelegte erfindungsgemäße
Kompressorenanordnung;
- Fig. 2:
- die Ansicht gemäß Fig. 1 bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 3:
- eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kompressorenanordnung;
- Fig. 4:
- ein Kompressorensystem mit einer Mehrzahl von erfindungsgemäßen Kompressorenanordnungen.
[0032] In Fig. 1 ist eine Kompressorenanordnung gezeigt, die an einen Elektrolyseur 14 angeschlossen
ist. In dem Elektrolyseur 14 erzeugter Wasserstoff wird mit einem Eingangsdruck, der
beispielsweise 0,2 bar über Atmosphärendruck liegen kann, an die Kompressorenanordnung
übergeben. In der Kompressorenanordnung wird der Wasserstoff komprimiert und mit einem
Auslassdruck von beispielsweise 10 bar über Atmosphärendruck über eine Ausgangsleitung
32 abgegeben. Der Elektrolyseur 14 hat eine maximale Leistung von 25 MW, was einem
Volumenstrom an Wasserstoff in der Größenordnung von 5000 m
3/h entspricht, der dem Eingang der Kompressorenanordnung zugeführt wird.
[0033] Für den Betrieb des Elektrolyseurs 14 ist es von Bedeutung, dass am Ausgang des Elektrolyseurs
14 ein konstanter Druck gehalten wird, mit dem der produzierte Wasserstoff an die
Kompressorenanordnung übergeben werden kann.
[0034] Die Kompressorenanordnung umfasst eine erste Kompressionsstufe mit einer ersten Flüssigkeitsringmaschine
15 und eine zweite Kompressionsstufe mit einer zweiten Flüssigkeitsringmaschine 25.
Die erste Flüssigkeitsringmaschine 15 und die zweite Flüssigkeitsringmaschine 25 sind
in Reihe geschaltet. Mit der erste Flüssigkeitsringmaschine 15 wird der Wasserstoff
von dem Anfangsdruck auf einen Zwischendruck 20 komprimiert, der beispielsweise zwischen
0,5 bar und 2 bar über Atmosphärendruck liegen kann. Mit der zweiten Flüssigkeitsringmaschine
25 wird der Wasserstoff ausgehend von dem Zwischendruck 20 auf den Enddruck komprimiert.
[0035] Die erste Flüssigkeitsringmaschine 15 wird mit einem Motor 23 angetrieben, der in
diesem Ausführungsbeispiel mit konstanter Drehzahl betrieben wird. Zwischen der Auslassseite
21 und der Einlassseite 22 der ersten Flüssigkeitsringmaschine 15 erstreckt sich eine
Bypassleitung 16, die einen Rückfluss von der Auslassseite 21 zu der Einlassseite
22 erlaubt. Die Bypassleitung 16 ist mit einem einstellbaren Ventil 17 versehen, das
kontinuierlich verstellbar ist. Mit dem einstellbaren Ventil 17 wird der Querschnitt
der Bypassleitung 16 verändert, der für einen Rückfluss von der Auslassseite 21 zu
der Einlassseite 22 zur Verfügung steht.
[0036] Das einstellbaren Ventil 17 wird von einer nicht dargestellten Steuereinheit angesteuert.
Die Ansteuerung erfolgt in Abhängigkeit von dem Eingangsdruck 18, der auf der Eingangsseite
22 der ersten Flüssigkeitsringmaschine 15 anliegt. Die Steuereinheit ist dazu ausgelegt,
den Eingangsdruck 18 konstant zu halten. Die Steuereinheit steuert das einstellbaren
Ventil 17 also so an, dass einem Anstieg des Eingangsdrucks mit einer Vergrößerung
des Querschnitts der Bypassleitung 16 entgegengewirkt wird, und dass einem Abfall
des Eingangsdrucks mit einer Verkleinerung des Querschnitts der Bypassleitung 16 entgegengewirkt
wird.
[0037] Zwischen der ersten Flüssigkeitsringmaschine 15 und der zweiten Flüssigkeitsringmaschine
25 ist ein Pufferbehälter 19 angeordnet, der ein Volumen von 0,5 m
3 hat. Durch den Pufferbehälter 19 werden die Schwankungen des Zwischendrucks 20 gedämpft,
die sich durch das Betätigen des einstellbaren Ventils 17 ergeben. Der Pufferbehälter
19 dient zugleich als Flüssigkeitsabscheider, mit dem Flüssigkeitsmengen aus dem von
der ersten Flüssigkeitsringmaschine 15 kommenden Volumenstrom abgeschieden werden.
Die Flüssigkeitsmengen werden über einen Wärmetauscher 24 zu dem Flüssigkeitsring
der erste Flüssigkeitsringmaschine 15 zurückgeführt.
[0038] Die zweite Flüssigkeitsringmaschine 25, an deren Einlass 33 der Zwischendruck 20
anliegt, wird mit einem drehzahlvariablen Motor 28 angetrieben, der über einen Umrichter
29 so mit elektrischer Energie versorgt wird, dass sich eine gewünschte Drehzahl einstellt.
Zwischen der Auslassseite 26 der zweiten Flüssigkeitsringmaschine 25 und der Auslassleitung
32 der Kompressorenanordnung wird der Volumenstrom durch einen Flüssigkeitsabscheider
30 hindurchgeführt. Aus dem Volumenstrom abgeschiedene Flüssigkeitsmengen werden über
einen Wärmetauscher 27 zu dem Flüssigkeitsring der zweite Flüssigkeitsringmaschine
25 zurückgeführt.
[0039] Die Steuereinheit steuert den Wechselrichter 29 so an, dass einerseits der Zwischendruck
20 in einer Spanne zwischen 0,5 bar und 2 bar über Atmosphärendruck gehalten wird
und dass andererseits der Energieverbrauch so gering wie möglich gehalten wird. Dabei
berücksichtigt die Steuereinheit die Betriebsgrenzen der zweiten Flüssigkeitsringmaschine
25 und senkt beispielsweise die Drehzahl nicht so weit ab, dass die zweite Flüssigkeitsringmaschine
25 in Schwingung gerät. Die betreffenden Steuerbefehle für den Wechselrichter 29 liest
die Steuereinheit aus einer Tabelle ab, in der die Steuerbefehle in Abhängigkeit von
Parametern wie der Leistung des Elektrolyseurs 14, der Stellung des einstellbaren
Ventils 17 und des Zwischendrucks 20 hinterlegt sind.
[0040] Für den Betrieb der Kompressorenanordnung bedeutet dies, dass das einstellbare Ventil
17 nur in Abhängigkeit von dem Eingangsdruck 18 betätigt wird und dass mit einer Betätigung
des einstellbaren Ventils 17 einhergehende Schwankungen des Zwischendrucks 20 hingenommen
werden. Die Drehzahlregelung der zweiten Flüssigkeitsringmaschine 25 wirkt Schwankungen
des Zwischendrucks 20 entgegen, ohne diese aber vollständig auszugleichen. Die Wirkung
einer Betätigung des einstellbaren Ventils 17 auf den Zwischendruck 20 ist deutlich
schneller als eine darauffolgende Drehzahländerung der zweiten Flüssigkeitsringmaschine
25. Allerdings reicht die Drehzahlregelung der zweiten Flüssigkeitsringmaschine 25
aus, um den Zwischendruck 20 innerhalb einer vorgegebenen Spanne zu halten, die beispielsweise
zwischen 0,5 bar und 2 bar über Atmosphärendruck liegen kann.
[0041] Wird die zweite Flüssigkeitsringmaschine 25 mit einer höheren Drehzahl betrieben,
als es zum Halten des Zwischendrucks 20 erforderlich wäre, so führt der abgesenkte
Zwischendruck 20 dazu, dass die erste Flüssigkeitsringmaschine 15 einen höheren Volumenstrom
fordern kann, was wiederum über einen sinkenden Eingangsdruck 18 dazu führt, dass
das einstellbare Ventil 17 weiter geöffnet wird. Eine höhere Drehzahl der zweiten
Flüssigkeitsringmaschine 25 führt also lediglich zu einem höheren Energieverbrauch,
ohne dass der Elektrolyseur 14 durch eine Änderung des Eingangsdrucks 18 beeinträchtigt
wird. Die Ansteuerung des Umrichters 29 erfolgt vor diesem Hintergrund so, dass die
Drehzahl der zweiten Flüssigkeitsmaschine 25 so niedrig gehalten wird, wie es der
Betriebszustand der Kompressorenanordnung zulässt.
[0042] In Fig. 2 ist eine alternative Ausführungsform gezeigt, bei der der Elektrolyseur
14 eine maximale Leistung von 50 MW hat, was einem Volumenstrom an Wasserstoff von
etwa 10.000 m
3/h entspricht. Auf der ersten Kompressionsstufe ist eine erste Flüssigkeitsringmaschine
15 vorgesehen, die diesen Volumenstrom fördern kann. Die zweite Kompressionsstufe
umfasst zwei zweite Flüssigkeitsringmaschinen 25, 35 umfasst, die parallel zueinander
betrieben werden.
[0043] An die Ausgangsleitung 32 der Kompressorenanordnung schließen sich weitere Kompressionsstufen
haben, die in Fig. 2 schematisch als ein Block 36 angedeutet sind. Von dem Druck in
der Ausgangsleitung 32, der beispielsweise 10 bar über Atmosphärendruck liegen kann,
wird der Wasserstoff mit den weiteren Kompressionsstufen 36 auf einen wesentlich höheren
Druck von beispielsweise 700 bar komprimiert. Bei diesem Druck wird der Wasserstoff
in einem Tank 37 gespeichert.
[0044] Die beiden zweiten Flüssigkeitsringmaschinen 25, 38 der zweiten Kompressionsstufe
werden mit Motoren 28, 38 angetrieben, die beide mit einem Umrichter 29, 39 drehzahlvariabel
angesteuert werden. Liegt die Leistung des Elektrolyseurs 14 in der Nähe der maximalen
Leistung, so sind beide zweiten Flüssigkeitsringmaschinen 25, 38 parallel zueinander
in Betrieb und werden nach den gleichen Grundsätzen angesteuert, die im Zusammenhang
des Ausführungsbeispiels in Fig. 1 beschrieben wurden.
[0045] Bei dem aus regenerativer Energie gespeisten Elektrolyseur 14 gibt es längere Betriebsphasen,
in denen die Leistung weit unterhalb der maximalen Leistung liegt, beispielsweise
bei 20 % oder 10 % der maximalen Leistung. Durch die Parallelschaltung von zweiten
Flüssigkeitsringmaschinen 25, 35 auf der zweiten Kompressionsstufe wird eine weitere
Möglichkeit zur Steigerung der Energieeffizienz eröffnet, indem eine der beiden zweiten
Flüssigkeitsringmaschinen 25, 35 abgeschaltet wird und der verminderte Volumenstrom
nur mit der anderen der beiden zweiten Flüssigkeitsringmaschinen 25, 35 gefördert
wird.
[0046] Mit der Möglichkeit nur einen Teil der zweiten Flüssigkeitsringmaschinen 25, 35 in
Betrieb zu halten, wird der Steuereinheit ein weiterer Freiheitsgrad zur Verfügung
gestellt, der zur Steigerung der Energieeffizienz genutzt werden kann. Anstatt zwei
zweite Flüssigkeitsringmaschinen 25, 35 bei sehr niedriger Drehzahl zu betreiben,
wird eine der beiden zweiten Flüssigkeitsringmaschinen 25, 35 bei höherer Drehzahl
betrieben. Die betreffenden Steuerbefehle liest die Steuereinheit anhand von Parametern
über den Betriebszustand der Kompressorenanordnung, insbesondere anhand der momentanen
Leistung des Elektrolyseurs 14 aus einer Tabelle ab.
[0047] Zusätzlich wird auch die Flüssigkeitsringmaschine 15 der ersten Kompressionsstufe
mit einem drehzahlvariablen Antrieb 23, 34 angetrieben. Anstatt bei einem niedrigen
von dem Elektrolyseur 14 kommenden Volumenstrom einen sehr hohen Rückfluss durch die
Bypassleitung 16 hinzunehmen, kann die Drehzahl der ersten Flüssigkeitsringmaschine
15 reduziert werden. Dies führt zu einer höheren Energieeffizienz, weil der Rückfluss
durch die Bypassleitung 16 sinkt. Die Steuereinheit steuert das einstellbare Ventil
17 und den Wechselrichter 34 entsprechend an, wobei die Ansteuerung in Abhängigkeit
von verschiedenen Parametern des Betriebszustands, insbesondere in Abhängigkeit von
der momentanen Leistung des Elektrolyseurs 14 erfolgen kann.
[0048] In Fig. 3 ist eine Kompressorenanordnung 40 gezeigt, die auf der ersten Kompressionsstufe
46 eine einzelne Flüssigkeitsringmaschine 15 umfasst und die auf der zweiten Kompressionsstufe
47 fünf zueinander parallel geschaltete zweite Flüssigkeitsringmaschinen 41, 42, 43,
44, 45 umfasst. Durch die Mehrzahl von zweiten Flüssigkeitsringmaschinen 41, 42, 43,
44, 45, die unabhängig voneinander in Betrieb genommen werden oder abgeschaltet werden
können, besteht die Möglichkeit die auf der zweiten Kompressionsstufe 47 zur Verfügung
stehende Kompressionsleistung feiner auf die momentane Leistung des Elektrolyseurs
abzustimmen.
[0049] In Fig. 4 hat der Elektrolyseur 14 eine höhere maximale Leistung von beispielsweise
250 MW. Um den damit erzeugten Volumenstrom an Wasserstoff fördern zu können, ist
ein Kompressorensystem an den Elektrolyseur 14 angeschlossen, in dem fünf der in Fig.
3 gezeigten Kompressorenanordnungen 40 parallel zueinander betrieben werden. Indem
die Kompressorenanordnungen 40 einzeln voneinander in Betrieb genommen oder abgeschaltet
werden können und indem die Flüssigkeitsringmaschinen der zweiten Kompressionsstufe
47 bei jeder Kompressorenanordnung ebenfalls einzeln voneinander in Betrieb genommen
oder abgeschaltet werden können, kann das Kompressorensystem noch feiner auf die gegenwärtige
Leistung des Elektrolyseurs 40 abgestimmt werden, was eine weitere Erhöhung der Energieeffizienz
ermöglicht.
1. Verfahren zum Komprimieren von mit einem Elektrolyseur erzeugtem Wasserstoff, bei
dem Wasserstoff mit einer ersten Flüssigkeitsringmaschine (15) auf einen Zwischendruck
(20) komprimiert wird und bei dem der Wasserstoff mit einer zweiten Flüssigkeitsringmaschine
(25, 35, 41, 42, 43, 44, 45) von dem Zwischendruck (20) auf einen Auslassdruck komprimiert
wird, wobei über eine Bypassleitung (16) ein Rückfluss zwischen der Ausgangsseite
(21) und der Einlassseite (22) der ersten Flüssigkeitsringmaschine (15) zugelassen
wird, wobei der Eingangsdruck (18) auf der Einlasseite (22) der ersten Flüssigkeitsringmaschine
(15) konstant gehalten wird, indem mit einem einstellbaren Ventil (17) der Querschnitt
der Bypassleitung (16) verändert wird, und bei dem der Wasserstoff von dem Zwischendruck
(20) auf den Auslassdruck komprimiert wird, ohne dass der Zwischendruck (20) konstant
gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei in der Bypassleitung (16) ein einstellbares Ventil
(17) angeordnet ist, um den Rückfluss von der Ausgangsseite (21) zur Eingangsseite
(22) der ersten Flüssigkeitsringmaschine (15) zu regulieren.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei zwischen der Ausgangsseite (21) der erste
Flüssigkeitsringmaschine (15) und dem Einlass (33) der zweiten Flüssigkeitsringmaschine
(25) ein Pufferbehälter (19) angeordnet ist, der ein Volumen zwischen 0,2 m3 und 5 m3, vorzugsweise zwischen 0,5 m3 und 2 m3 hat.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei für den Zwischendruck (20) eine
Obergrenze vorgegeben ist und wobei die zweite Flüssigkeitsringmaschine (25) so betrieben
wird, dass die Obergrenze für den Zwischendruck (20) nicht überschritten wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Wasserstoff mit einer Mehrzahl
von zweiten Flüssigkeitsringmaschinen (25, 35, 41, 42, 43, 44, 45) von dem Zwischendruck
(20) auf den Auslassdruck komprimiert wird und wobei die zweiten Flüssigkeitsringmaschinen
(25, 35, 41, 42, 43, 44, 45) parallel zueinander geschaltet sind.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei in Abhängigkeit von der momentanen Leistung des Elektrolyseurs
(14) ein Teil der zweiten Flüssigkeitsringmaschinen (25, 35, 41, 42, 43, 44, 45) abgeschaltet
wird und der über die erste Flüssigkeitsringmaschine (15) von dem Elektrolyseur (14)
kommende Volumenstrom mit dem anderen Teil der zweiten Flüssigkeitsringmaschinen (25,
35, 41, 42, 43, 44, 45) komprimiert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Wasserstoff mit der ersten Flüssigkeitsringmaschine
(15) von einem Eingangsdruck (18), der zwischen 0,1 bar und 0,3 bar höher ist als
Atmosphärendruck, auf einen Zwischendruck (20) komprimiert wird, der zwischen 0,5
bar und 2 bar höher ist als Atmosphärendruck.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Wasserstoff mit der zweiten
Flüssigkeitsringmaschine (25) oder den zweiten Flüssigkeitsringmaschinen (25, 35,
41, 42, 43, 44, 45) auf einen Auslassdruck komprimiert wird, der zwischen 6 bar und
12 bar höher ist als Atmosphärendruck.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei der Wasserstoff mit ein oder mehreren nachfolgenden
Kompressionsstufen (36) auf einen Druck von wenigstens 100 bar, vorzugsweise von wenigstens
200 bar, weiter vorzugsweise von wenigstens 500 bar über Atmosphärendruck komprimiert
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die erste Flüssigkeitsringmaschine
(15) dazu ausgelegt ist, einen Volumenstrom von wenigstens 2000 m3/h, vorzugsweise einen Volumenstrom von wenigstens 5000 m3/h, weiter vorzugsweise einen Volumenstrom von wenigstens 10.000 m3/h von dem Elektrolyseur (14) zu übernehmen.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die erste Flüssigkeitsringmaschine
(15) drehzahlvariabel betrieben wird.
12. Kompressorenanordnung zum Komprimieren von mit einem Elektrolyseur erzeugtem Wasserstoff,
mit einer ersten Flüssigkeitsringmaschine (15), um von dem Elektrolyseur (14) zugeführten
Wasserstoff auf einen Zwischendruck (20) zu komprimieren, mit einer zweiten Flüssigkeitsringmaschine
(25, 35, 41, 42, 43, 44, 45), um den Wasserstoff von dem Zwischendruck (20) auf einen
Auslassdruck zu komprimieren, und mit einer Bypassleitung (16) zwischen der Ausgangsseite
(21) und der Einlassseite (22) der ersten Flüssigkeitsringmaschine (15), um den Eingangsdruck
(18) auf der Einlassseite (22) der ersten Flüssigkeitsringmaschine (15) konstant zu
halten, wobei die Kompressorenanordnung dazu ausgelegt ist, den Wasserstoff von dem
Zwischendruck (20) auf den Auslassdruck zu komprimieren, ohne dass der Zwischendruck
(20) konstant gehalten wird.