[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bandtrockner zum Trocknen von Werkstücken.
Derartige Bandtrockner sind aus dem Stand der Technik bekannt und weisen ein Transportband
auf, das durch einen Trockentunnel geführt wird. In dem Trockentunnel werden die Werkstücke
mit erwärmter Luft beaufschlagt, um die Werkstücke beim Durchlaufen des Trockentunnels
zu trocknen.
[0002] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Bandtrockner der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit dem eine produktschonende Trocknung von Werkstücken bei reduziertem
Energieverbrauch erzielt werden kann.
[0003] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere
durch einen Bandtrockner, der ein umlaufendes Transportband umfasst, das durch eine
Vortrockenkammer und eine Haupttrockenkammer geführt ist. Weiterhin ist eine Trocknungseinrichtung
vorgesehen, die der Haupttrockenkammer erwärmte und entfeuchtete Luft zuführt, wobei
zwischen der Haupttrockenkammer und der Vortrockenkammer ein Bypass-Kanal vorgesehen
ist, durch den Luft aus der Haupttrockenkammer in die Vortrockenkammer geführt ist.
[0004] Mit dem erfindungsgemäßen Trockner ist ein Niedertemperatur-Bandtrockner geschaffen,
mit dem erhebliche Energieeinsparungen erzielt werden können, da die Werkstücke zunächst
innerhalb der Vortrockenkammer einem ersten Trocknungsschritt unterzogen werden, indem
diese in einer Vortrockenzone mit Luft, insbesondere unter Druck, beaufschlagt werden,
die aus der Haupttrockenkammer abgeführt ist. Hierdurch kann im Bereich der Vortrockenkammer
auf eine gesonderte Heizeinrichtung verzichtet werden. Da zudem die der Haupttrockenkammer
von der Trocknungseinrichtung zugeführte Luft bereits erwärmt und entfeuchtet ist,
kann diese Luft auf vorteilhafte Weise aus der Haupttrockenkammer abgezogen und durch
den Bypass-Kanal in die Vortrockenkammer geführt werden, ohne dass ein zusätzlicher
Energieeintrag erforderlich ist.
[0005] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung
sowie den Unteransprüchen beschrieben.
[0006] Nach einer ersten vorteilhaften Ausführungsform kann in dem Bypass-Kanal ein Druckgebläse
vorgesehen sein, mit dem Luft aus der Haupttrockenkammer angesaugt, durch den Bypass-Kanal
geführt und ohne zusätzliche Erwärmung innerhalb der Vortrockenkammer unter Druck
auf Werkstücke geblasen wird, um diese vorzutrocknen und/oder zu entschöpfen.
[0007] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann der Bypass-Kanal zumindest
einen Auslass aufweisen, der in der Vortrockenkammer oberhalb des Transportbands angeordnet
ist, um dadurch die Werkstücke von oben mit Trocknungsluft zu beaufschlagen. Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann der Bypass-Kanal zumindest einen
Auslass aufweisen, der in der Vortrockenkammer unterhalb oder innerhalb des Transportbands
und insbesondere zwischen dem oberen Trum und dem unteren Trum des Transportbands
angeordnet ist. Bei dieser Ausführungsform können die Werkstücke von unten mit Trocknungsluft
beaufschlagt werden, um diese von Flüssigkeit zu befreien und vorzutrocknen. Auch
kann der Auslass des Bypass-Kanals in Transportrichtung entlang des Transportbandes
geführt sein.
[0008] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann der Bypass-Kanal zumindest
einen Einlass aufweisen, der an der Decke der Hauptrockenkammer positioniert ist.
Auf diese Weise wird die Luft mit der höchsten Temperatur innerhalb der Haupttrockenkammer
durch den Bypass-Kanal abgezogen. Alternativ oder zusätzlich kann der Einlass auch
in vertikaler Richtung auf der Höhe oder unterhalb des Transportbands angeordnet sein.
[0009] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann in der Haupttrockenkammer
ein Luftauslass für Luft der Trocknungseinrichtung auf der Höhe des Transportbands
angeordnet sein, so dass die Luftzuführung in die Haupttrockenkammer (in einem Vertikalschnitt
gesehen) im Bereich der Werkstücke oder etwas unterhalb der Werkstücke erfolgt. Weiter
kann es vorteilhaft sein, den Lufteinlass in die Haupttrockenkammer unterhalb des
oberen Trums oder auf der Höhe des unteren Trums des Transportbands vorzusehen, da
dann diese Luft das Transportband von unten nach oben durchströmen kann, wodurch die
Werkstücke besonders gut getrocknet werden.
[0010] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann in der Haupttrockenkammer
unterhalb des Transportbands zumindest ein Gebläse, insbesondere ein Druckgebläse,
vorgesehen sein, das dort Luft ansaugt und über einen Strömungskanal in einen Bereich
oberhalb des Transportbands abgibt. Bei dieser Ausführungsform wird die von der Trocknungseinrichtung
kommende Luft einerseits von unten nach oben durch das Transportband hindurch und
andererseits von oben insbesondere unter Druck auf die Werkstücke gerichtet, um diese
schonend und effizient zu trocknen. Für eine effiziente Trocknung kann es vorteilhaft
sein, zwei oder auch drei derartige Druckgebläse In der Haupttrockenkammer vorzusehen.
[0011] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Haupttrockenkammer unmittelbar
an die Vortrockenkammer angrenzen und nur über eine Durchlassöffnung mit dieser in
Verbindung stehen, durch die das Transportband geführt ist. Dies sorgt für eine räumliche
Trennung zwischen Vortrockenkammer und Haupttrockenkammer, wobei zusätzlich der Einlass
in die Vortrockenkammer und die Durchlassöffnung zwischen Vortrockenkammer und Haupttrockenkammer
durch einen Lamellenvorhang oder dergleichen verschlossen sein können, um einen Wärmeaustrag
und einen Feuchtigkeitsaustrag aus der Vortrockenkammer zu verhindern. Auch kann der
Vorhang als Doppelvorhang ausgebildet sein, bei dem zwei beabstandete Vorhänge eine
Luftschleuse bilden.
[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann der Einlass des Bypass-Kanals
neben der Durchlassöffnung positioniert sein, wodurch der Bypass-Kanal kurz dimensioniert
werden kann, um Wärmeverluste zu minimieren.
[0013] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Trocknungseinrichtung
in einen Luftkreislauf eingebunden sein, mit dem Luft aus der Haupttrockenkammer abgezogen,
und erwärmt und entfeuchtet wieder in diese zugeführt wird. Durch eine derartige Trocknungseinrichtung
lassen sich auf besonders vorteilhafte Weise erhebliche Energieeinsparungen realisieren.
[0014] Es kann weiterhin vorteilhaft sein, die Werkstücke in der Vortrockenkammer von oben
und/oder von unten unter Druck mit Luft aus dem Bypass-Kanal zu beaufschlagen, um
diese von Flüssigkeit zu befreien. Hierzu kann in dem Bypass-Kanal je nach Anwendungsfall
ein Hochdruck- oder ein Niederdruckverdichter vorgesehen sein.
[0015] Nach einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Trocknen
von Werkstücken, beispielsweise mit einem Bandtrockner, der vorstehend beschriebenen
Art, wobei die Werkstücke auf ein Transportband gegeben werden, das durch eine Vortrockenkammer
und eine Haupttrockenkammer geführt wird, wobei der Haupttrockenkammer durch eine
Trocknungseinrichtung erwärmte und entfeuchtete Luft zugeführt wird, und gleichzeitig
Luft aus der Haupttrockenkammer abgezogen und in die Vortrockenkammer geführt wird.
[0016] Eine besonders effiziente Trocknung von Werkstücken kann nach einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform dadurch erreicht werden, dass in dem Bandtrockner zumindest drei Luftkreisläufe
erzeugt werden, nämlich ein erster Luftkreislauf, mit dem Luft aus der Haupttrockenkammer
abgezogen, und erwärmt sowie entfeuchtet wieder in diese zugeführt wird, einen zweiten
Luftkreislauf, mit dem Luft aus der Haupttrockenkammer abgezogen und in dieser unter
Druck auf die Werkstücke abgegeben wird, sowie einen dritten Luftkreislauf, mit dem
Luft aus der Haupttrockenkammer abgezogen und in der Vortrockenkammer insbesondere
unter Druck auf die Werkstücke abgegeben wird. Bei dieser vorteilhaften Verfahrensweise
wird für eine Niedertemperatur-Bandtrocknung der erste Luftkreislauf dazu verwendet,
die Luft innerhalb der Haupttrockenkammer zu konditionieren, d. h. zu entfeuchten
und zu erwärmen. Die Luft des ersten Luftkreislaufs kann mit vergleichsweise geringem
Druck in die Haupttrockenkammer abgegeben werden, wobei lediglich dafür gesorgt werden
muss, dass die Trocknungseinrichtung einen ausreichenden Luftaustausch innerhalb der
Haupttrockenkammer sicherstellt. Der zweite Luftkreislauf innerhalb der Haupttrockenkammer
sorgt dafür, dass die erwärmte und entfeuchtete Luft innerhalb der Haupttrockenkammer
unter Druck auf die Werkstücke abgegeben wird. Hierzu kann es vorteilhaft sein, wenn
in der Haupttrockenkammer zumindest ein, insbesondere zwei oder drei, Druckgebläse
vorgesehen sind, mit denen die aus der Haupttrockenkammer angesaugte Luft mit vergleichsweise
hoher Geschwindigkeit, beispielsweise in der Größenordnung von etwa 20 bis 30 m/s,
wieder abgegeben wird und die gelieferte Luftmenge dieser Druckgebläse in einer Größenordnung
von etwa 4.500 bis 5.500 m
3/h liegen.
[0017] Schließlich ist der dritte Luftkreislauf dazu eingerichtet, die erwärmte und entfeuchtete
Luft aus der Haupttrockenkammer dazu zu verwenden, Werkstücke innerhalb der Vortrockenkammer
vorzutrocknen. Zu dieser Vortrocknung wird somit keine Umgebungsluft, sondern die
bereits vorkonditionierte Luft aus der Haupttrockenkammer verwendet, die beispielsweise
mit Hilfe eines Druckgebläses in der Vortrockenkammer auf die Werkstücke abgegeben
werden kann.
[0018] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Luft des ersten Luftkreislaufs
unterhalb der Werkstücke in die Haupttrockenkammer geführt werden, wobei die Luft
für den zweiten Luftkreislauf unterhalb der Werkstücke aus der Haupttrockenkammer
abgezogen und oberhalb der Werkstücke wieder auf diese abgegeben werden kann. Diese
Verfahrensweise sorgt einerseits für eine vorteilhafte Zirkulation der konditionierten
Luft innerhalb der Haupttrockenkammer. Andererseits wird eine gute und effiziente
Trocknung dadurch erzielt, dass die Luft innerhalb der Haupttrockenkammer nicht nur
zirkuliert, sondern unter Druck auf die Werkstücke abgegeben wird.
[0019] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Luft des dritten Luftkreislaufs
von der Decke der Haupttrockenkammer abgezogen werden, da dort die höchste Lufttemperatur
innerhalb der Haupttrockenkammer vorliegt. Auch kann es vorteilhaft sein, wenn dieses
Abziehen der Luft im Bereich des Einlasses der Haupttrockenkammer erfolgt. Alternativ
oder zusätzlich kann die Luft des dritten Luftkreislaufs auch aus dem Bereich abgezogen
werden, in den die Luft des ersten Luftkreislaufs zugeführt wird.
[0020] Eine besonders energieeffiziente und schonende Verfahrensweise kann dadurch erzielt
werden, dass Luft aus der Haupttrockenkammer abgezogen, und erwärmt sowie entfeuchtet
wieder in die Haupttrockenkammer zugeführt wird, wobei die maximale Temperatur der
zugeführten Luft 75 °C, insbesondere 70 °C, beträgt. Durch eine solche vergleichsweise
niedrige Temperatur der entfeuchteten und erwärmten Luft kann der Energieverbrauch
deutlich reduziert werden, wobei gleichzeitig dafür gesorgt ist, dass die Werkstücke
nach dem Durchlaufen des Bandtrockners eine so geringe Maximaltemperatur aufweisen,
beispielsweise maximal etwa 30 bis 45 °C, dass diese ohne vorherige Kühlung in die
Hand genommen und vom Transportband entfernt werden können.
[0021] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung rein beispielhaft anhand einer vorteilhaften
Ausführungsform und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Bandtrockners;
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch die Darstellung von Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf den Schnitt von Fig. 2; und
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch den Bandtrockner von Fig. 1 entlang der Linie IV-IV.
[0022] Der in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Bandtrockner umfasst ein umlaufendes Transportband
10 mit einem Obertrum 12 und einem Untertrum 14, das von einem Antriebsmotor 11 (Fig.
2 und Fig. 3) angetrieben ist. Das Transportband 10 ist durchströmbar, beispielsweise
als Gliedergurt aus beispielsweise Edelstahl oder Kunststoff, ausgebildet und ist
durch eine Vortrockenkammer 16 geführt, an die sich eine Haupttrockenkammer 18 unmittelbar
anschließt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist oberhalb der Haupttrockenkammer
18, die etwa viermal so lang wie die Vortrockenkammer 16 ist, eine Trocknungseinrichtung
20 angeordnet, die der Haupttrockenkammer 18 erwärmte und entfeuchtete Luft zuführt.
Die Maximaltemperatur der zugeführten Luft beträgt etwa 70 - 75°C und die Zuführung
der Luft in die Haupttrockenkammer erfolgt über einen Luftkanal 24 (vgl. Fig. 1 und
Fig. 4) der einen Luftauslass 26 besitzt, der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
etwa auf der Höhe des Transportbands 10 angeordnet ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Lufteinlass 26 unterhalb des oberen Trums 12 etwa auf der Höhe des unteren
Trums 14 angeordnet und der Luftauslass 26 erstreckt sich in Transportrichtung über
eine Länge, die etwa der Länge der Vortrockenkammer 16 entspricht. Das Volumen der
Haupttrockenkammer ist mindestens zwei bis dreimal so groß wie das Volumen der Vortrockenkammer.
[0023] Wie Fig. 3 verdeutlicht, ist zwischen der Haupttrockenkammer 18 und der Vortrockenkammer
16 ein Bypass-Kanal 22 vorgesehen, durch den Luft aus der Haupttrockenkammer 18 in
die Vortrockenkammer 16 geführt ist. Oberhalb der Vortrockenkammer 16 ist dabei ein
durch einen Rundpfeil nur schematisch angedeutetes Gebläse 28, insbesondere ein Druckgebläse,
vorgesehen, mit dem Luft aus der Haupttrockenkammer 18 abgezogen und durch den Bypass-Kanal
22 insbesondere unter Druck in die Vortrockenkammer 16 abgegeben wird. Um eine gute
Vortrocknung zu erzielen, weist der Bypass-Kanal 22 bei der dargestellten Ausführungsform
einen oder mehrere Auslässe 30, 32 auf, die in der Vortrockenkammer 16 oberhalb des
Transportbands 10 angeordnet und beispielsweise als Luftmesser ausgebildet sind. Weiterhin
mündet der Bypass-Kanal 22 auch in einen oder mehrere untere Auslässe 34 und 36, die
unterhalb des Transportbands 10 und insbesondere zwischen dem oberen Trum 12 und dem
unteren Trum 14 angeordnet sind, so dass die Werkstücke auch von unten mit der durch
den Bypass-Kanal geführten Luft beaufschlagt und vorgetrocknet werden können.
[0024] Im Bereich der Einlassöffnung der Vortrockenkammer 16 kann ein einfacher oder doppelter
Lamellenvorhang 38 vorgesehen sein. Ebenso kann im Übergangsbereich zwischen der Vortrockenkammer
16 und der Haupttrockenkammer 18 ein solcher Lamellenvorhang oder auch Luftvorhang
vorgesehen sein. Schließlich befindet sich auch im Bereich der Auslassöffnung der
Haupttrockenkammer 18 ein weiterer Lamellenvorhang 40 (Fig. 4).
[0025] Fig. 3 verdeutlicht weiterhin, dass der Bypass-Kanal 22 einen Einlass 23 aufweist,
der an der Decke der Haupttrockenkammer 18 angeordnet ist. Auch befindet sich der
Einlass 23 in der Ansicht der Fig. 3 neben der Durchlassöffnung zwischen Vortrockenkammer
16 und Haupttrockenkammer 18.
[0026] Aus Fig. 3 geht auch hervor, dass die Vortrockenkammer 16 und die Haupttrockenkammer
18 unmittelbar aneinander angrenzen und nur über eine Durchlassöffnung 42 (Fig. 3)
miteinander in Verbindung stehen, durch die das Transportband 10 geführt ist.
[0027] Um eine gute Trocknung der Werkstücke in der Haupttrockenkammer 18 zu erzielen, sind
bei den dargestellten Ausführungsbeispielen in der Haupttrockenkammer 18 unterhalb
des Transportbands 10 zwei Druckgebläse 44 und 46 angeordnet, die in Richtung des
Pfeils 47 von Fig. 4, d.h. in vertikaler Richtung von oben , Luft ansaugen, die seitlich
von der Trocknungseinrichtung 20 eingeblasen wird. Jedes Druckgebläse 44 und 46 ist
mit jeweils einem Strömungskanal 48, 50 verbunden, der oberhalb des Transportbands
10 mündet, so dass der von den Druckgebläsen 48 und 50 erzeugte Luftstrom über einen
beispielsweise als Luftmesser 52, 54 gebildeten Auslass nach unten auf die Werkstücke
abgegeben wird. Die Höhe der Auslässe 52 und 54 kann situationsbedingt angepasst werden,
um den Anströmungsdruck zu maximieren, mit dem die Werkstücke innerhalb der Haupttrockenkammer
beaufschlagt werden. Weiterhin kann auch ein drittes Druckgebläse vorgesehen sein,
das in gleicher Weise wie die Druckgebläse 44 und 46 ausgebildet ist, oder das die
aus der Haupttrockenkammer angesaugte Luft unter Druck auf die Unterseite der Werkstücke
richtet.
[0028] Um eine kontinuierliche Trocknung mit gutem Wirkungsgrad zu erzielen, ist die Trocknungseinrichtung
20, die insbesondere als Wärmepumpen-Kondensattrockner ausgebildet sein kann, in einen
Luftkreislauf eingebunden, mit dem die Luft aus der Haupttrockenkammer 18 abgezogen,
und erwärmt und entfeuchtet wieder in diese zurückgeführt wird. Das Abziehen der Luft
aus der Haupttrockenkammer 18 erfolgt durch eine an der Decke und am Ende der Haupttrockenkammer
18 vorgesehene Öffnung 56. Wie die Figuren verdeutlichen, ist die Trocknungseinrichtung
20 und auch das Druckgebläse 28 oberhalb des Transportbands 10 angeordnet, wobei weder
die Trocknungseinrichtung 20 noch das Druckgebläse 28 breiter ist als das Transportband
10. Auf diese Weise ist ein sehr kompakter Niedertemperatur-Bandtrockner geschaffen.
[0029] Es sei darauf hingewiesen, dass der vorstehend beschriebene Bandtrockner abgesehen
von der Trocknungseinrichtung 20 keine weiteren Heizeinrichtungen aufweisen muss,
die Energie verbrauchen würden. Allerdings kann es beim Anfahren des Bandtrockners
eine gewisse Zeit dauern, bis die Trocknungseinrichtung 20 ihre Betriebstemperatur
erreicht hat. Ausschließlich zur Überbrückung dieses Zeitraums kann beispielsweise
in einem oder in beiden Strömungskanälen 48 und 50 oder auch in der Trocknungseinrichtung
20 eine elektrische Heizeinrichtung 60 vorgesehen sein, die ausschließlich für eine
beschränkte Zeitdauer, beispielsweise etwa 10 - 15 Minuten, im Anlaufbetrieb eingeschaltet
wird.
[0030] Der vorstehend beschriebene Bandtrockner kann an seinen Außenwandungen mit einer
(nicht dargestellten) Gehäusedämmung versehen sein, die sowohl als Lärmschutz als
auch als Wärmedämmung dient. Innerhalb des Bandtrockners können Sensoren und Steuerelemente
vorgesehen sein, die an eine zentrale Steuereinheit angeschlossen sind, um verschiedene
Trocknungsprogramme, Bandgeschwindigkeiten, Temperaturen sowie Ein- und Ausschaltintervalle
programmieren zu können. Am Einlauf des Transportbands 10 kann ferner eine Werkstückhöhenkontrolle
vorgesehen sein, die bei zu hohen Werkstücken eine automatische Abschaltung des Transportbands
bewirkt. In Abhängigkeit von den zu trocknenden Werkstücken kann die Steuereinheit
dafür sorgen, dass Bandgeschwindigkeit sowie Anströmungsgeschwindigkeiten in den verschiedenen
Luftkreisläufen einstellbar sind. So können beispielsweise Bandgeschwindigkeiten des
Transportbands im Bereich zwischen etwa 0,5 m/min bis etwa 3 m/min eingestellt werden.
1. Bandtrockner, umfassend ein umlaufendes Transportband (10), das durch eine Vortrockenkammer
(16) und eine Haupttrockenkammer (18) geführt ist, sowie eine Trocknungseinrichtung
(20), die der Haupttrockenkammer (18) erwärmte und entfeuchtete Luft zuführt, wobei
zwischen der Haupttrockenkammer (18) und der Vortrockenkammer (16) ein Bypass-Kanal
(22) vorgesehen ist, durch den Luft aus der Haupttrockenkammer (18) in die Vortrockenkammer
(16) geführt ist.
2. Bandtrockner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Bypass-Kanal (22) ein Druckgebläse (28) vorgesehen ist.
3. Bandtrockner nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bypass-Kanal (22) zumindest einen Auslass (30, 32) aufweist, der in der Vortrockenkammer
(16) oberhalb des Transportbands (10) angeordnet ist.
4. Bandtrockner nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bypass-Kanal (22) zumindest einen Auslass (34, 36) aufweist, der in der Vortrockenkammer
(16) unterhalb oder innerhalb des Transportbands (10) angeordnet ist.
5. Bandtrockner nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bypass-Kanal (22) zumindest einen Einlass (23) aufweist, der an der Decke der
Haupttrockenkammer (18) positioniert ist.
6. Bandtrockner nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Haupttrockenkammer (18) ein Luftauslass (26) für Luft der Trocknungseinrichtung
(20) auf Höhe des Transportbands (10) angeordnet ist.
7. Bandtrockner nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Haupttrockenkammer (18) unterhalb des Transportbands (10) zumindest ein Druckgebläse
(44, 46) vorgesehen ist, das dort Luft ansaugt und über einen Strömungskanal (48,
50) in einen Bereich oberhalb des Transportbandes (10) abgibt.
8. Bandtrockner nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vortrockenkammer (16) und die Haupttrockenkammer (18) unmittelbar aneinander
angrenzen und nur über eine Durchlassöffnung (42) miteinander in Verbindung stehen,
durch die das Transportband (10) geführt ist.
9. Bandtrockner nach Anspruch 5 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Einlass (23) des Bypass-Kanals neben der Durchlassöffnung (42) positioniert ist.
10. Bandtrockner nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trocknungseinrichtung (20) in einen Luftkreislauf eingebunden ist, mit dem Luft
aus der Haupttrockenkammer (18) abgezogen, und erwärmt und entfeuchtet wieder in diese
zugeführt wird.
11. Verfahren zum Trocknen von Werkstücken mit einem Bandtrockner, insbesondere nach einem
der vorstehenden Ansprüche, wobei
die Werkstücke auf ein Transportband gegeben werden, das durch eine Vortrockenkammer
und eine Haupttrockenkammer geführt wird, wobei der Haupttrockenkammer durch eine
Trocknungseinrichtung erwärmte und entfeuchtete Luft zugeführt wird, und gleichzeitig
Luft aus der Haupttrockenkammer abgezogen und in die Vortrockenkammer geführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Bandtrockner zumindest drei Luftkreisläufe erzeugt werden, nämlich ein erster
Luftkreislauf, mit dem Luft aus der Haupttrockenkammer abgezogen, und erwärmt sowie
entfeuchtet wieder in diese zugeführt wird, einen zweiten Luftkreislauf, mit dem Luft
aus der Haupttrockenkammer abgezogen und in dieser unter Druck auf die Werkstücke
abgegeben wird, und einen dritten Luftkreislauf, mit dem Luft aus der Haupttrockenkammer
abgezogen und in der Vortrockenkammer insbesondere unter Druck auf die Werkstücke
abgegeben wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luft des ersten Luftkreislaufs unterhalb der Werkstücke in die Haupttrockenkammer
geführt wird, und in dem zweiten Luftkreislauf unterhalb der Werkstücke aus der Haupttrockenkammer
abgezogen und oberhalb der Werkstücke auf diese abgegeben wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 - 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luft des dritten Luftkreislaufs von der Decke der Haupttrockenkammer abgezogen
wird.
15. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche 11 - 14,
dadurch gekennzeichnet,
die Luft des ersten Luftkreislaufs mit einer maximalen Temperatur von 75 °C in die
Haupttrockenkammer geführt wird.