Bezeichnung der Erfindung
[0001] Schmelzgefäß für einen Elektrolichtbogenofen und Elektrolichtbogenofen.
Gebiet der Technik
[0002] Die Erfindung ist auf dem Gebiet der Stahlherstellung, konkret auf dem Gebiet von
der Stahlherstellung mit einem Elektrolichtbogenofen. Die Erfindung betrifft ein Schmelzgefäß,
mit einer geschlossenen Seitenwand und einem Schmelzgefäßboden mit einer Bodenfläche,
für einen Elektrolichtbogenofen
Stand der Technik
[0003] In der Erzeugung von Stahl in einem Elektrolichtbogenofen werden Stahlbadbewegungen
typischerweise mit im Schmelzgefäß installierten Intergas Spülsteinen realisiert.
Eine neuere Art das Stahlbad zu durchmischen ist eine unter dem Untergefäß installierte
elektromagnetischen Rühreinrichtung. Da das Untergefäß typischerweise aus Stahl besteht
würde es den magnetischen Fluss von der Rührspule zur Schmelze verhindern. Ein mögliche,
aber sehr kostenintensive, Lösung ist, dass man das Schmelzgefäß aus nichtmagnetischem
Material fertigt. Eine andere Möglichkeit ist es in einem Teilbereich des Schmelzgefäßes
ein nichtmagnetisches Material einzuschweißen. Allerdings ist der Einbau eines solchen
Materials nicht einfach, da dieses meist ein unterschiedliches Materialausdehnungsverhalten
im Temperaturbereich, welche bei einem Elektrolichtbogenofen auftritt, aufweist.
Zusammenfassung der Erfindung
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist einerseits eine kostengünstige Lösung
zur Verfügung zu stellen und andererseits das unterschiedliche Ausdehnungsverhalten
der verwendeten Materialien zu ermöglichen.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch die Seitenwand und ein erster Teilbereich des Schmelzgefäßbodens,
welcher an die geschlossen Seitenwand angeschlossen ist aus einem Metall, bevorzugt
Stahl mit magnetischen Eigenschaften, gefertigt ist. Ein zweiter Teilbereich des Schmelzgefäßbodens,
welcher vom ersten Teilbereich umschlossen ist, ist als Ausnehmung ausgestaltet. Die
Ausnehmung ist abhängig von der Größe einer elektromagnetischen Rühreinrichtung. Die
Größe der elektromagnetischen Rühreinrichtung hängt von der Größe des Schmelzgefäßes
und der zu erzielenden Rührwirkung auf die Schmelze. Die Ausnehmung wird von einem
Abdeckblech, welches nichtmagnetische Eigenschaften aufweist, verschlossen, wobei
das Abdeckblech eine überlappende Auflagefläche aufweist, welche auf dem ersten Teilbereich
aufliegt. Das Abdeckblech ist schwimmend gelagert und entsprechend angeordnete Anschläge
stellen sicher, dass das Abdeckblech stets eine überlappende Auflagefläche über einen
gesamten Umfang der Ausnehmung aufweisen.
[0006] Das Abdeckblech weist im Normalfall ein anderes Ausdehnungsverhalten auf als das
Metall, aus welchem der Rest des Schmelzgefäßbodens gefertigt ist. Somit ist sicherzustellen,
dass sich das Abdeckblech unabhängig vom Rest des Schmelzgefäßbodens ausdehnen kann
ohne, dass zusätzliche Verspannungen aufgrund des Ausdehnungsverhaltens des Abdeckbleches
in den Schmelzgefäßboden eingebracht werden.
[0007] Durch die Anschläge ist sicherzustellen, dass das Abdeckblech nicht derart verrutscht,
dass keine überlappende Auflagefläche mehr vorliegt. Bei den Anschlägen kann es sich
um angeschweißte Belche handeln, welche bei Erreichen einer Seitenfläche der Ausnehmung
ein weiteres verschieben in diese Richtung verhindern. Es ist aber auch denkbar, dass
das Abdeckblech durch die Seitenwand derart begrenzt wird, dass das Abdeckblech beim
Verrutschen stets eine überlappende Auflagefläche aufweist. Die Größe der Ausnehmung
richtet sich nach der Größe einer einzusetzenden Elektromagnetischen Rühreinrichtung.
[0008] Die Ausnehmung weist eine projizierte Fläche von zumindest 10% einer projizierten
Bodenfläche auf. Im den meisten Fällen ist der Schmelzgefäßboden keine gerade Fläche,
weshalb die projizierte Fläche herangezogen wird. Die Größe richtet sich nach den
Abmessungen Elektromagnetischen Rühreinrichtung, und wie sich ein durch die Elektromagnetische
Rühreinrichtung erzeugter Magnetischer Fluss ausbreitet.
[0009] Eine bevorzugte Ausführung sieht vor, dass die Ausnehmung zumindest die Größe hat,
welche jener projizierten Fläche entspricht, welche eine der Ausnehmung zugewandte
Fläche einer darunter anordenbaren Elektromagnetische Rühreinrichtung aufweist.
[0010] In einer zweckmäßigen Ausführung weist der erste Teilbereich zumindest eine Breite
über den gesamten Umfang von zumindest 500mm auf.
[0011] Eine besonders bevorzugte Variante sieht vor, dass die Anschläge die Seitenwand des
Schmelzgefäßes, angeschweißte Anschläge am Abdeckblech, eine Stufe im Schmelzgefäßboden
und/oder angeschweißte Anschläge am Gefäßboden sind.
[0012] Eine zweckmäßige Ausführung sieht vor, dass das Abdeckblech aus einem der folgenden
Materialien besteht aus austenitischem Edelstahl, wie beispielsweise ein Stahl mit
der Werkstoffnummer 1.4828.
[0013] Eine vorteilhafte Ausführung sieht vor, dass im Bereich einer Abstichöffnung, das
Abdeckblech in einer maximal verschiebbaren Position keine Überlappung mit der Abstichöffnung
aufweist, bevorzugt mindestens ein Abstand von 50mm aufweist, besonders bevorzugt
einen Abstand von 100mm aufweist.
[0014] Die genaue Ausführung bei der Abstichöffnung hängt von der Form der Ausnehmung ab.
Es ist auch denkbar, dass das Abdeckblech ein Langloch oder eine kreissegmentförmige
Ausnehmung aufweist.
[0015] Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass das Abdeckblech an einer Unterseite,
Versteifungsbleche aufweist, welche durch die Ausnehmung hindurch ragen.
[0016] Es ist denkbar, dass zumindest 3 Anschläge angeordnet sind, welche gleichzeitig auch
als Versteifungsbleche dienen.
[0017] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass das Abdeckblech bogenförmig,
kugelsegmentförmig oder als gebogene Ausführung ausgeführt ist. Diese Ausführungen
erhöhen eine statische Festigkeit, wodurch größere Lasten aufgenommen werden können
als bei einem ebenen Boden.
[0018] Die bogenförmige Ausführung ist der Gestalt, dass das Abdeckblech beispielsweise
eine Kreisbogenform aufweist. Die genaue Bogenform richtet sich nach der Form des
Schmelzgefäßbodens. Die gebogene Ausführung weist zumindest eine Biegekante auf und
wird derart gebogen, dass die Form jener des Schmelzgefäßbodens angepasst ist.
[0019] Eine weitere vorteilhafte Ausführung sieht vor, dass das Schmelzgefäß auf dem Abdeckblech
und dem ersten Teilbereich des Schmelzgefäßbodens eine Feuerfest Ausmauerung aufweist
und die Seitenwand ebenfalls eine Feuerfest Ausmauerung aufweist. Das Abdeckblech
drückt sich bei Ausdehnung in die Ausmauerung hinein und kann sich so ausdehnen.
[0020] Die Aufgabe wird auch gelöst durch einen Elektrolichtbogenofen umfassend ein zuvor
beschriebenes Schmelzgefäß und eine an der Unterseite im zweiten Teilbereich des Schmelzgefäßes
angeordnete Elektromagnetische Rühreinrichtung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0021] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im
Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird. Dabei zeigen:
- Fig. 1 - 4
- schematische Darstellungen von verschiedenen Ausführungsformen eines Schmelzgefäßes
- Fig. 5 - 8
- schematische Darstellungen eines Elektrolichtbogenofens mit einer Ausführungsform
eines erfinderischen Schmelzgefäßes.
Beschreibung der Ausführungsformen
[0022] In der Fig. 1 ist ein Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schmelzgefäß 1 dargestellt.
Das Schmelzgefäß 1 besteht aus einer geschlossenen Seitenwand 3 und einem Schmelzgefäßboden
4, wobei der Schmelzgefäßboden 4 aus einem ersten Teilbereich 4b und einem zweiten
Teilbereich besteht, wobei der zweite Teilbereich eine Ausnehmung 5 ist. Die Ausnehmung
5 ist durch ein Abdeckblech 10 verschlossen. Dieses Abdeckblech 10 weist nichtmagnetische
Eigenschaften auf, damit eine darunter platzierte elektromagnetische Rühreinrichtung
möglichst effizient arbeiten kann und die Rührwirkung möglichst ungehindert zur Schmelze
gelangen kann. Das Abdeckblech 5 weist Anschläge 11 auf, welche ein Verrutschen des
Abdeckblechs 5, dass dieses am gesamten Umfang stets eine Auflagefläche auf dem Gefäßboden
4 aufweist. Des Weiteren soll durch die Anschläge 11 auch sichergestellt sein, dass
keine Überlappung des Abdeckbleches 5 mit einer Abstichöffnung 2 erfolgt. Die Anschläge
11 können auch als Versteifungsblech ausgestaltet sein, damit das Abdeckblech 5 die
notwendigen mechanischen Anforderungen erfüllt. In der Fig. 1 ist eine Breite B des
Schmelzgefäßbodens 4 dargestellt, diese Breite B hat zumindest 500mm, um genügend
Auflagefläche für das Abdeckblech 5 zur Verfügung zu haben.
[0023] In der Fig. 2 ist eine Draufsicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schmelzgefäß
1 dargestellt. Das Schmelzgefäß 1 weist ebenso eine Ausnehmung 5, welche mit einem
Abdeckblech 10 verschlossen ist. Das Schmelzgefäß 1 weist eine geschlossene Seitenwand
3 auf, welche eine Ausmauerung 6 aufweist. In einer verschobenen Position des Abdeckblechs
10a dient die Seitenwand 3 als Anschlag, so ist sichergestellt, dass stehts eine Überlappung
der Ausnehmung 5 mit dem Abdeckblech 10 sichergestellt ist.
[0024] In der Fig. 3 und Fig. 4 sind weitere Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Schmelzgefäßes
1 dargestellt. Das Abdeckblech 10 weist entsprechende Anschläge 11 auf, welche sicherstellen,
dass beim Verrutschen des Abdeckbleches 10 stets eine Überlappung der Ausnehmung 5
und dem Abdeckblech 10 vorliegt. Es ist in der Fig. 3 und Fig. 5 die überlappende
Auflagefläche 4a sehr gut ersichtlich. In der Fig. 4 sind die Anschläge 11 am Schmelzgefäßboden
4 angebracht.
[0025] In der Fig. 5 und Fig. 6 ist schematisch eine Ausführungsform eines Elektrolichtbogenofens
mit einem Schmelzgefäß 1 und einer elektromagnetischen Rühreinrichtung 20 dargestellt.
Die elektromagnetischen Rühreinrichtung 20 ist direkt unter dem Abdeckblech 20 angeordnet,
welches die Ausnehmung 5 überdeckt. In der Fig. 5 ist auch die Ausmauerung 6 dargestellt,
welche sowohl am Schmelzgefäßboden 4 als auch an der Seitenwand 3 vorhanden ist. Die
Ausnehmung 5 weist zumindest eine Größe auf, welche der projizierten Fläche der zugewandten
Seite 20a der elektromagnetischen Rühreinrichtung 20 entspricht. Eine projizierte
Fläche der abgewandte Seite 20b der elektromagnetischen Rühreinrichtung 20 kann, je
nach Ausführungsform, größer sein als die projizierte Fläche der Ausnehmung 5.
[0026] In der Fig. 7 und Fig. 8 ist jeweils eine Ausführungsform eines Elektrolichtbogenofens
mit einem Schmelzgefäßbodens 4, welcher im ersten Teilbereich 4b eine Stufenform aufweist,
gezeigt. In dieser Stufenform ist das Abdeckblech 5 eingelegt. Diese Stufenform kann
gleichzeitig auch als Anschlag dienen. Des Weiteren ist das Abdeckblech 10 bogenförmig
bzw. kugelsegmentförmig ausgeführt.
[0027] Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Schmelzgefäß
- 2
- Abstichöffnung
- 3
- Seitenwand
- 4
- Schmelzgefäßboden
- 4a
- Auflagefläche
- 4b
- erster Teilbereich
- 5
- Ausnehmung
- 6
- Ausmauerung
- 10, 10a
- Abdeckblech
- 11
- Anschläge
- 20
- Elektromagnetische Rühreinrichtung
- 20a
- Zugewandte Seite
- 20b
- Abgewandte Seite
- B
- Breite
1. Schmelzgefäß (1), mit einer geschlossenen Seitenwand (3) und einem Schmelzgefäßboden
(4) mit einer Bodenfläche, für einen Elektrolichtbogenofen dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwand (3) und ein erster Teilbereich des Schmelzgefäßbodens welcher an die
geschlossen Seitenwand (3) angeschlossen ist aus einem Metall, bevorzugt Stahl mit
magnetischen Eigenschaften, gefertigt ist und ein zweiter Teilbereich des Schmelzgefäßbodens
(4), welcher vom ersten Teilbereich umschlossen ist, ist als Ausnehmung (5) ausgestaltet,
die Ausnehmung (5) wird von einem Abdeckblech (10), welches nichtmagnetische Eigenschaften
aufweist, verschlossen, wobei das Abdeckblech (10) eine überlappende Auflagefläche
aufweist, welche auf dem ersten Teilbereich aufliegt, das Abdeckblech (10) ist schwimmend
gelagert und entsprechend angeordnete Anschläge (11) stellen sicher, dass das Abdeckblech
(5) stets eine überlappende Auflagefläche (4a) über einen gesamten Umfang der Ausnehmung
(5) aufweist, wobei die Ausnehmung (5) eine projizierte Fläche von zumindest 10% einer
projizierten Bodenfläche aufweist.
2. Schmelzgefäß (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung zumindest die Größe hat, welche jener projizierten Fläche entspricht,
welche eine der Ausnehmung zugewandte Fläche einer darunter anordenbaren Elektromagnetische
Rühreinrichtung aufweist.
3. Schmelzgefäß (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilbereich zumindest eine Breite (B) über den gesamten Umfang von zumindest
500mm aufweist.
4. Schmelzgefäß (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschläge die Seitenwand des Schmelzgefäßes, angeschweißte Anschläge (11) am
Abdeckblech, eine Stufe im Schmelzgefäßboden (4) und/oder angeschweißte Anschläge
(11) am Schmelzgefäßboden (4) sind.
5. Schmelzgefäß (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckblech aus einem austenitischem Edelstahl gefertigt ist.
6. Schmelzgefäß (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich einer Abstichöffnung, keine Überlappung mit der Abstichöffnung aufweist,
bevorzugt mindestens ein Abstand von 50mm zur Abstichöffnung, besonders bevorzugt
einen Abstand von 100mm aufweist.
7. Schmelzgefäß (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckblech (5) an seiner Unterseite Versteifungsbleche aufweist, welche durch
die Ausnehmung (5) hindurchragen.
8. Schmelzgefäß (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckblech (5) bogenförmig, kugelsegmentförmig oder gebogen ausgeführt ist.
9. Schmelzgefäß (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmelzgefäß (1) auf dem Abdeckblech (5) und dem ersten Teilbereich des Schmelzgefäßbodens
(4) eine Feuerfest Ausmauerung aufweist und die Seitenwand (3) ebenfalls eine Feuerfest
Ausmauerung aufweist.
10. Elektrolichtbogenofen umfassend ein Schmelzgefäß nach Anspruch 1 - 7 und eine an der
Unterseite im zweiten Teilbereich des Schmelzgefäßes (1) angeordnete Elektromagnetische
Rühreinrichtung (20).