[0001] Die Erfindung betrifft ein System zur Temperierung, insbesondere zur Beheizung oder
Kühlung des zumindest einen Raumes eines Gebäudes. Die bekannten Systeme umfassen
dabei
- ein Gebäude, das zumindest einen Raum aufweist, der begrenzt ist von einem Boden und
einer Decke und allseitig angeordneten Wänden,
- einer Wärmedämmung sowie
- eine Heizung.
[0002] In Deutschland sind 38% der CO2-Emissionen dem Gebäudesektor zuzuordnen. Heizen und
Klimatisieren auf Basis von fossilen Energieträgern müssen durch andere, idealerweise
auf regenerativen Energieträgern aufbauende, Konzepte abgelöst werden. Im Neubau ist
es grundsätzlich einfacher mit neuartigen Konzepten die Heizungs- und Klimatisierungsaufgaben
auf Basis von regenerativen Energieträgern bei vertretbaren Kosten zu lösen. Anders
zu beurteilen ist dies allerdings bei der anstehenden energetischen Sanierung der
Bestandsgebäude mit ihren ca. 30 Mio. Wohneinheiten. Dabei sind aktuelle Sanierungsansätze,
die auf dem Konzept des seriellen Sanierens aufsetzen, vielfältig. Als serielle Sanierungen
werden energetische Gebäudesanierungen bezeichnet, die mit Hilfe von modular vorgefertigten
Elementen durchgeführt werden. Dabei haben sich zwei Ansätze als "Standardwege" etabliert:
- A. Vollsanierung nach dem Energiesprong-Prinzip (Fassadendämmung, Photovoltaikanlage
(PV), Luft-Wasser-Wärmepumpe)
- B. Teilsanierung mit Kombinationen von PV/Wärmepumpe/Digitalsteuerung
[0003] Diese Konzepte erreichen eine gewisse Absenkung des Energiebedarfes (A: 40%, B: 15%)
bei durchaus beachtlichen Kosten (A: 1.500€ /m2, B: 300€ /m2) und Betriebskosten (A:
5,26 € /m2, B: 3,19€ /m2).
[0004] Die vorliegende Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein System zur Temperierung
des zumindest einen Raumes eines Gebäudes vorzuschlagen, das zumindest bei vergleichbaren
Kosten zu einer höheren Autarkie bei der Temperierung und somit zu einer Senkung des
Verbrauches von fossilen Energieträgern führt.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein System zur Temperierung vor,
insbesondere zur Beheizung oder Kühlung des zumindest einen Raumes eines Gebäudes,
bestehend aus
- einem Gebäude, das zumindest einen Raum aufweist, der begrenzt ist von einem Boden
und einer Decke und allseitig angeordneten Wänden,
- zumindest einer regenerativen Wärmequelle,
- einem Gebäudemassespeicher, der dafür vorgesehen ist, als Wärmespeicher zu dienen,
wobei zwischen dem Solarkollektor und dem Gebäudemassespeicher eine erste Leitung
vorgesehen ist, in welcher ein erwärmbares Fluid zum Transport von Wärme zirkuliert,
- einem Flächentemperierungselement, welches im Raum angeordnet ist und dafür vorgesehen
ist, den Raum zu erwärmen,
- einer zweiten Leitung, die zwischen dem Gebäudemassespeicher und dem Flächentemperierungselement
vorgesehen ist, in welcher ein erwärmbares Fluid zum Transport von Wärme zirkuliert,
oder
- das Flächentemperierungselement und der Gebäudemassespeicher an einer hydraulische
Weiche, insbesondere eine Nutzweiche fluidisch angeschlossen sind und die hydraulische
Weiche mit der regenerativen Wärmequelle fluidisch verbunden ist.
[0006] Der Pfiff der Erfindung liegt darin, dass mit dem erfindungsgemäßen System ein thermisches
Kreislaufsystem zur energetischen Sanierung der Bestandsgebäude zur Verfügung gestellt
wird, dass das Gebäude mit dezentral vorhandenen nachhaltigen Ressourcen temperiert.
Entgegen den Ansätzen energetischer Sanierung nach dem Stand der Technik, die Gebäude
als durch Dämmung abzuschließende Räume sehen, für die Anlagen in linearer Prozessfolge
Wärme produzieren (dezentral und netzgebunden) und verteilen, wird nach der Erfindung
das Gebäude als Teil eines Systems betrachtet, in denen thermische Kreisläufe eine
integrierte nachhaltige Wärmewirtschaft organisieren.
[0007] Die Erfindung fußt im Vergleich zu den Vorschlägen A und B aus dem eingangs beschriebenen
Stand der Technik auf einem technischen Paradigmenwechsel:
- 1. Die thermische Endenergie wird zugunsten dezentraler Wärmewirtschaftskreisläufe
in den Gebäuden und zugunsten der Stromnetzbelastung zum maximal möglichen Anteil
mit thermischer statt elektrischer (wie bei A oder B) Primärenergie bereitgestellt
und bei Differenzen von Angebot und Bedarf vor Ort gespeichert.
- 2. Der Primäransatz ist nicht "bauliche Ertüchtigung und Ergänzung der Gebäudestruktur"
(durch massive Dämmung / Vorsatzfassaden), sondern anlagentechnische Mobilisierung
und Aktivierung des Gebäudepotentials. So steht nicht die personal- (in Zeiten des
Facharbeitermangels), ressourcen- und investitionsintensive Dämmung der Gebäudehülle
als Hauptwirkungshebel zur CO2-Reduktion im Mittelpunkt (wobei zu beachten ist, dass
auch die Produktion von Dämmstoffen CO2 emittiert), sondern diverse technische Interventionen,
die ressourcen- und klimaschonend Erzeugung, Verteilung, Speicherung und Dämmung in
einem thermischen Kreislauf integrieren, bei dem insbesondere die graue Energie der
Gebäudestruktur in hohem Umfang aktiviert wird und die vorhandenen Ressourcen, insbesondere
der Gebäudemasse genutzt werden.
- 3. Das System nutzt konsequent System-Synergien: die von den Solarkollektoren gesammelte
Wärme wird zur Aufheizung des sowieso vorhandenen thermischen Gebäudemassenspeichers
verwendet. Aufgrund seiner sehr hohen Kapazität kann eine hohe Wärmemenge mit einer
geringeren Temperaturdifferenz vorgehalten werden, die dann bei Bedarf über großflächige
Flächentemperierelemente an den Raum abgegeben werden. Die geringen Temperaturdifferenzen
erlauben es die kostenaufwändige Dämmung zu reduzieren. Außerdem wird die Philosophie
des "Zuheizenz" um Wärmeverluste auszugleichen, zugunsten der "Temperierung" um Wärmeverluste
zu vermeiden, ersetzt.
[0008] Wärmquellen und Temperierungsbedarfe werden im einheitlichen Medium "Wasser" als
Fluid systematisch bewirtschaftet, wobei die Aktivierung frei verfügbarer Ressourcen
(Solarenergie, Gebäudestruktur, Umweltenergie) erhebliche latente Potentiale in Produktion,
Verteilung, Speicherung und Dämmung von Wärme erschließt. Dabei reicht ein Temperaturniveau
von wenigen Kelvin, bzw. von 1 oder 3 bis ca. 5, 10 oder 15 K über der (gewünschten)
Raumtemperatur in dem System aus, um den mindestens einen Raum des Gebäudes angenehm
zu temperieren. Nach oben kann das System höhere Temperaturen in der Gebäudemasse
speichern, ohne die zu temperierenden Räume zu überhitzen, wie dies bei den bekannten
Bauteilaktivierungen der Fall ist. Dabei nutzt die Erfindung konsequent die physikalischen
Grundeigenschaften der einzelnen Systemelemente (gerade bei der Sanierung von Bestandsgebäuden)
aus und verknüpft diese in einem stringenten Regime der Nutzung von Wärme, insbesondere
der sonst "verlorenen" Wärme niedriger Temperaturzonen.
[0009] Die Erfindung nutzt als (primäre, aber nicht in zwingender Weise einzige) regenerative
Wärmequelle die von einem Solarkollektor gesammelte Wärme der Sonnenstrahlung, eine
regenerative Energieform, die kein CO2 emittiert. Im Sanierungsfall wird der Solarkollektor
mit geringem Aufwand auf dem Dach oder der Außenfassade des Gebäudes angeordnet. Dabei
kann der Solarkollektor zum Beispiel ein flächiges Bauteil sein, es ist auch möglich,
dass der Solarkollektor als eine Schlauchanordnung realisiert wird. Die Solarthermie
wird genutzt durch Nutzbarmachung auch niedriger solarerzeugter Temperaturen im Winter
in einem NiedrigTemperatur-Speicher- und Verteilungsansatz, und durch die Nutzung
der Solarthermie als Niedrigtemperatur-Quelle für die Wasser-Wasser-Wärmepumpe sowie
der Nutzung der Solarthermie zur direkten Brauchwasserbereitung.
[0010] Vorzugsweise ist als regenerative Wärmequelle ein Solarkollektor vorgesehen, der
auf der Außenseite des Gebäudes angeordnet ist und der dafür vorgesehen ist, die Wärmeenergie
der solaren Strahlung aufzunehmen. Dabei umfasst der Begriff regenerative (oder erneuerbare)
Wärmequellen nicht nur die Wärmen, die durch erneuerbare Energien wie Geothermie,
Solarthermie oder Bioenergie gewonnen werden, sondern auch alle anderen Wärmen, die
zum Beispiel bei entsprechenden Prozessen prozessbedingt anfallen und insofern unvermeidbar
sind. Hierzu zählen zum Beispiel die Abwärme eines Kraftwerkes, Blockheizkraftwerke,
Müllverbrennungskraftwerkes, oder die Abwärme eines Rechenzentrums und so weiter.
[0011] Dabei ist das System nach der Erfindung offen für externe Ressourcen ("Systemintegration").
Es kann externe Inputs (Abwärme, Geothermie, ...) importieren und ggfs. speichern
oder Energienetze (elektrisch und thermisch) durch Bereitstellung von Regelenergie
und Abwurfleistung, entlasten. Es kann außerdem intern vorhandene Energieüberschüsse
(Wärme, Strom) exportieren (z.B. für Elektromobilität oder Wärmenetze).
[0012] Ein wesentlicher Vorzug der Erfindung liegt darin, dass als Wärmespeicher die sowieso
im Gebäude vorhandene Gebäudemasse, zum Beispiel eine Wand, ein Boden oder eine Decke,
verwendet wird. Es ist klar und von der Erfindung mit umfasst, dass der Gebäudemassespeicher
in einer Variante auch aus einer Mehrzahl einzelner Teilspeichern, zum Beispiel Etagendecken
oder Wänden besteht. Dadurch gewinnen diese Gebäudeelemente zusätzliche Funktionen.
Die hohe Masse ermöglicht es, dass mit diesen Bauelementen auch bei geringen Temperaturdifferenzen
eine relativ hohe Wärmeenergie in einem Temperaturniveau oberhalb der gewünschten
Raumtemperatur (im Heizfall) gespeichert werden kann. Im Kühlfall ist die thermische
Speicherung unterhalb der Raumtemperatur sinnvoll. Durch diese Gebäudemassenspeicher
(bevorzugt die horizontalen massiven Bauteile: Geschossdecken, Bodenplatte, Dachdecke),
die zum Beispiel als Betondeckenspeicher ausgebildet sind, wird erreicht, dass das
Wärmeangebot, welches während den Sonnenscheinstunden unter tags anfällt, gespeichert
wird und dann zu Nutzungszeiten, zu denen die Sonne typischerweise nicht mehr scheint
oder während vorherrschender Dunkelflauten, abgerufen wird. Mit diesem Vorschlag steht
ein platzsparend im Gebäude (sowohl im Neubau wie auch im Sanierungsfall) integrierter
Speicher mit extrem hoher Kapazität, mit Erschließungs- und Betriebskosten weit unterhalb
alternativer Speicheroptionen, zur Verfügung, mit dem auch eine Grundlastheizung oder
-kühlung möglich ist.
[0013] Über die vorgeschlagenen Flächentemperierungselement erfolgt eine effektive Beheizung
des Raumes. Der Trick hierbei liegt darin, dass diese Flächentemperierungselemente
im Vergleich zu bekannten Heizkörpern eine sehr viel größere wärmeabgebende Fläche
aufweisen und dadurch mit einer viel geringeren Vorlauftemperatur betrieben werden
können und sich somit in vorteilhafter Weise in das erfindungsgemäße System einbinden
lassen. Die durch die Flächentemperierungselemente (zum Beispiel Deckenheizung, ohne
die Erfindung hierauf zu beschränken) niedrigstmögliche Betriebs/-Vorlauftemperatur
macht Grenztemperaturen regenerativer Energien, insbesondere der Solarthermie, direkt
und exergetisch nutzbar, welche bisher nur als Anergie, z.B. durch Wärmepumpen, nutzbar
waren.
[0014] Die Begriffe "oben" und "unten" orientieren sich an der Gravitationsrichtung, wobei
"oben" in Gravitationsrichtung über "unten" angeordnet ist. Der Raum des Gebäudes
wird unten von dem Boden und oben von der Decke begrenzt. Des Weiteren wird der Raum
von Wänden begrenzt, wobei zumindest ein Teil dieser Wände nicht in zwingender Weise
Boden und Decke miteinander verbindet. Vorzugsweise wird als Fluid bei dieser Erfindung
Wasser oder Sole (zur Absenkung des Gefrierpunktes) verwendet. Dabei wird z.B. konsequent
im Medium "Wasser" bzw. "Sole" als Fluid operiert, um so Verluste aus Medienwechsel
zu vermeiden. Als Kälte wird ein Temperaturniveau beschrieben, das unterhalb der Raumtemperatur
oder der gewünschten Raumtemperatur liegt. Das erfindungsgemäße System dient zur Temperierung,
also zur Einstellung der Temperatur eines Raumes. Es kann auch als Basis für die Klimatisierung
eines Raumes dienen, bei welchem die abgekühlte oder erwärmte Luft gezielt befeuchtet
oder getrocknet wird.
[0015] Die erfindungsgemäße Lösung reduziert signifikant die Emission von CO2 durch die
Nutzung der solaren Wärme. Dies geht einher mit einer erheblichen Steigerung der Autarkie,
da externe, insbesondere auf regenerativen Energieformen basierende Energielieferungen
(Heizöl, Gas oder Strom) reduziert oder vermieden werden. Dies entlastet auch die
Stromnetze.
[0016] Nach der Erfindung ist weiterhin eine zweite Leitung vorgesehen, die zwischen dem
Gebäudemassespeicher und dem Flächentemperierungselement vorgesehen ist, in welcher
ein erwärmbares Fluid zum Transport von Wärme zirkuliert, oder das Flächentemperierungselement
und der Gebäudemassespeicher an einer hydraulische Weiche, insbesondere eine Nutzweiche
fluidisch angeschlossen sind und die hydraulische Weiche mit der regenerativen Wärmequelle
fluidisch verbunden ist. Diese Anordnung erreicht, dass die in dem Gebäudemassenspeicher
gespeicherte Wärme (oder Kälte, im Kühlfall) zu dem Flächentemperierungselement gelangt.
Eine hydraulische Weiche ist dabei vorzugsweise ein großvolumiger Behälter, in die
eine Vielzahl von Zu- und Abschlüssen münden. Sie dient dazu, die verschiedenen Kreisläufe
hydraulisch voneinander zu entkoppeln.
[0017] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das System
- eine Kältemaschine aufweist und
- der Gebäudemassespeicher dafür vorgesehen ist, als Wärme- oder Kältespeicher zu dienen,
- wobei in der ersten Leitung und der zweiten Leitung, ein erwärmbares bzw. abkühlbares
Fluid zum Transport von Wärme bzw. Kälte zirkuliert,
- das mindestens eine Flächentemperierungselement dafür vorgesehen ist, den Raum zu
erwärmen oder zu kühlen,
- und eine dritte Leitung, die zwischen dem Gebäudemassespeicher und der Kältemaschine
vorgesehen ist, in welcher ein erwärmbares bzw. abkühlbares Fluid zum Transport von
Wärme bzw. Kälte zirkuliert.
[0018] Ein wesentlicher Vorzug dieses Vorschlages liegt darin, dass dadurch das System nach
der Erfindung auch genutzt wird, um auch bei heißen Tagen ressourcenschonend (insbesondere
ohne zusätzliche Emission von CO2) gekühlte Räume zur Verfügung zu stellten, was das
Wohlbefinden und die Gesundheit steigert. Mithilfe einer Kältemaschine wird in den
heißen Sommertagen Kälte produziert, mit welcher dann der Gebäudemassenspeicher abgekühlt
wird, der dann als Kältespeicher, zum Beispiel für die Nacht, fungiert. Die Erfindung
erreicht durch diesen Vorschlag eine ganzjährige Temperierung des Gebäudes / Raumes.
Die eingesetzten Systemkomponenten erfahren durch die Kopplung mit einer Kältemaschine
einen zusätzlichen Nutzen. Die Solarthermie wird ganzjährig genutzt durch die Umwandlung
überschüssiger Sommerwärme in Raumkühlung an heißen Tagen. Das so vorgeschlagene System
dient das ganze Jahr über zur Temperierung (Heizen oder Kühlen) mindestens eines Raumes
eines Gebäudes. Der im System vorgesehene Gebäudemassenspeicher dient nicht nur als
Wärmesondern auch als Kältespeicher.
[0019] Des weiteren ist vorgesehen, dass (neben dem Gebäudemassenspeicher) ein Kältespeicher
vorgesehen ist, der fluidisch mit der Kältemaschine und zumindest fluidisch mit dem
Flächentemperierungselement verbunden ist. Diese Kältespeicher ist zum Beispiel als
hydraulische Weiche realisiert, und stellt ein insbesondere schnell verfügbares Kältepotenzial
dar. Zusätzlich ist der Kältespeicher mit dem Gebäudemassespeicher fluidisch verbindbar.
Er dient insofern im Kühlfall auch als Pufferspeicher für den Gebäudemassenspeicher.
[0020] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Vorschlags ist vorgesehen, dass das System
eine Photovoltaikanlage aufweist, durch die Strom für den Betrieb der elektrischen
Verbraucher des Systems zur Verfügung gestellt wird. Hierdurch ist es möglich, die
im System vorgesehenen Zirkulationspumpen regenerativ zu betreiben. Vorteilhafter
Weise umfasst die vorgeschlagene Photovoltaikanlage im Sinne der Erfindung auch einen
Stromspeicher, wodurch der CO2 frei produzierte Strom auch bei Dunkelzeiten verfügbar
ist.
[0021] In einer bevorzugten Ausgestaltung des Vorschlages ist vorgesehen, dass eine Wärmedämmung
vorgesehen ist, die entweder zumindest nur auf der Unterseite des untersten Bodens
des Gebäudes und / oder auf der Oberseite der obersten Decke des Gebäudes oder auf
der Oberseite des untersten Bodens des Gebäudes oder von unten an der Kellerdecke
des Gebäudes angeordnet ist.
[0022] Der durch die Erfindung angestrebte Betrieb bei geringen Temperaturdifferenzen erlaubt
es auch eine minimalinvasive Wärmedämmung, die zumindest nur auf der Unterseite des
untersten Bodens des Gebäudes und auf der Oberseite der obersten Decke des Gebäudes
angeordnet ist, einzusetzen und die bevorzugt auch der Dämmung der als Speicher genutzten
Gebäudemasse dient. Der erfindungsgemäße Vorschlag verzichtet dabei bewusst auf die
(auch kosten-) aufwändige Fassadendämmung. Die Dämmung wird an den neuralgischen Flächen
optimiert eingesetzt, bei welchen z.B. aufgrund eines guten Wärmekontaktes (zum Beispiel
gegenüber dem Erdreich), ein höherer Wärmeabfluss besteht. Der erfindungsgemäße Ansatz
mit geringeren Temperaturdifferenzen zu arbeiten, erleichtert es auch, die Dämmung
zu reduzieren, da der Wärmeverlust, also der Wärmeübertrag, proportional zur Temperaturdifferenz
ist. Des Weiteren wird durch die Temperierung der Baustoffe diese getrocknet und verbessern
dadurch deren Dämmwirkung.
[0023] Das Überraschende an der Erfindung ist, dass keine oder nur eine geringe Wärmedämmung
vorzusehen ist. Das vorgeschlagene System eignet sich insbesondere für die energetische
Sanierung von Bestandshäusern. Sollte bei Bestandshäusern keine Wärmedämmung unterhalb
der Unterseite des untersten Bodens vorgesehen seien, so wird vorzugsweise auf der
Oberseite des untersten Bodens des Gebäudes oder auf der Kellerdecke des Gebäudes
eine Wärmedämmung angeordnet. Es kann hierbei eine im Bestand bereits vorhandene Wärmedämmung
dienen oder es wird eine Wärmedämmung im Zuge der Sanierungsarbeiten ausgeführt. Es
ist klar, dass die beiden vorgenannten Maßnahmen natürlich auch mit der Anbringung
einer Wärmedämmung auf der Oberseite der obersten Decke, oder einer der Wärmedämmung
der Dachschale im Sinne der Erfindung kombinierbar ist. Insbesondere ist es bei den
erfindungsgemäßen Vorschlag von Vorteil, dass im Fall der (energetischen) Sanierung
auf dem Gebäude keine Fassadendämmung aufgebracht wird.
[0024] In einer weiteren Variante der Erfindung ist vorgesehen, sogenannte PVT-Module einzusetzen.
Es handelt sich dabei um eine Kombination aus Photovoltaik - und Solarthermiemodulen
bzw. Photovoltaikmodulen mit untergebauten Wärmetauschern zur Aufnahme der dort vorhandenen
Energie. Ihr Vorteil ist, dass Strom und Wärme gleichzeitig erzeugt wird und die thermische
Energie direkt im Gebäude verwendet werden kann, oder einer Wärmepumpe als Quelle
für Umweltenergie dient. Überraschend wurde entdeckt, dass diese Register nicht nur
zum Abtauen der PV-Module dienen können, zusätzlich können Sie im Sommer die PV-Module
kühlen und so den Stromertrag im Sommer und Winter erhöhen.
[0025] Des Weiteren ist in dem Vorschlag vorteilhafterweise vorgesehen, dass der Gebäudemassespeicher
als innenliegende Wand oder als Deckenelement, insbesondere als Betondeckenelement
bzw. als monolithisches Bauteil ausgebildet ist. Als monolithisches Bauteil werden
Betonbauteile oder Stahlbetonbauteile bezeichnet, die aus einem Stück gegossen sind.
Insbesondere die Ausgestaltung des Gebäudemassenspeichers als Deckenelement hat erhebliche
Vorteile:
Vorhandene Speicherreserven in dem/n Deckenelement/en werden aktiviert, indem die
vorhandene "graue Energie" der Gebäudemasse als kapazitätsstarkes und kostengünstiges
Speichermedium flexibel und dynamisch genutzt wird. Ein wesentlicher Effekt, der sich
aus der hier vorgeschlagenen Art der Integration der Gebäudemasse in das erfindungsgemäße
Wärmekonzept ergibt, liegt in der enormen Oberfläche der erschlossenen Gebäudemasse
(z.B. des Deckenelementes) im Verhältnis zu seiner Speicherkapazität. Diese wird oft
als nachteilig betrachtet. Bedeutet dies doch einen höheren Aufwand der Erschließung
der Masse, insbesondere gegenüber einem kubischen oder zylindrisch geformten Körper.
Tatsächlich bedeutet die große Fläche aber einen extrem großen Wärmetauscher. Einer
Speicherkapazität von wenigstem 1kWh steht mindestens 1m
2 aktiver Wärmetauscher und 1,3 m
2 passiver Wärmetauscher gegenüber. Die Temperaturdifferenz zwischen Speichertemperatur
und Fluid / Heizungswasser kann über diese zur Verfügung stehende Fläche weiter reduziert
werden. Die aktiv nutzbare Speicherkapazität erhöht sich, ohne dass die Speichertemperatur
angehoben oder die Heizwassertemperatur weiter reduziert werden müsste. Die Möglichkeit
zum Verzicht auf das weitere Anheben der Speichertemperatur ermöglicht eine Reduktion
der Dämmung der thermisch erschlossenen Gebäudemasse, was wiederum zu einem Absenken
der Systemtemperatur führt. Dieser überraschend entdeckte Zusammenhang kann bis zu
einer passiven Speicherentladung von ca. 80% des Heizwärmebedarfes genutzt werden.
[0026] Die Nutzung der Gebäudemasse als Speicher bildet die erste Basis zur Senkung der
Heizungs-Betriebstemperatur. Die Speicherkapazität von thermischen Speichern ergibt
sich aus dem Speichervolumen, der spezifischen Wärmekapazität des Speichermediums
und der Temperaturdifferenz. Die Reduktion der benötigten Systemtemperatur der aktiven
Heizfläche ermöglicht die Speichertemperatur abzusenken. Die niedrigere Systemtemperatur
vereinfacht wiederum die Erschließung der Masse als Speicher, reduziert den Aufwand
für Dämmung und ermöglicht das Nachladen mit Energie [zum aktiven Betrieb der Speicherleistung]
bei nun tieferen Temperaturen, da sich die Übergangstemperatur von Anergie zu Exergie
analog zur Reduktion Speicher- bzw. Heizwassertemperatur reduziert. Alternativ erhöht
sich die Speicherkapazität und die Zeitkonstante der Überbrückungsfunktion. Des weiteren
übernimmt die Gebäudemasse auch die Aufgabe einer Grundlastheizung.
[0027] Für das Beladen und Entladen des Gebäudemassenspeichers mit Wärme (bzw. Kälte) bestehen
gemäß der Erfindung mehrere Alternativen. Zunächst wird vorgeschlagen, dass der Gebäudemassespeicher
mit mindestens einer integrierten Rohrleitung zur Leitung des erwärm- bzw. abkühlbaren
Fluids ausgestattet ist. Diese Variante wird vorzugsweise beim Neubau angewandt, bei
welchem die Rohrleitung in den Gebäudemassenspeicher miteingegossen werden kann.
[0028] Bei der anderen Variante ist vorgesehen, dass der Gebäudemassespeicher auf seiner
Oberfläche mindestens ein Wärmeleitprofil trägt, das zur Leitung des erwärmbaren bzw.
abkühlbaren Fluids vorgesehen ist. Diese Ausgestaltung kommt zum Beispiel dann zum
Zug, wenn im Bestand energetisch nach der Erfindung saniert werden soll. Insbesondere
Bereiche mit erhöhter Raumtemperatur und Luftfeucht, wie z.B. Bäder, werden in eigenen
Speicherkreisen erschlossen, die großzügig in die angrenzenden Räume überlappen sollen.
Hintergrund ist die Vermeidung der unkontrollierten Abkühlung dieser Warmräume im
Kühlbetrieb, sowie dem Ausfall von Feuchte durch Taupunktunterschreitung, bzw. dem
Sporenwachstum in Folge erhöhter Luftfeuchte. Für die Ausgestaltung des Wärmeleitprofiles
gibt es auch wiederum mehrere Varianten. In einer ersten Variante ist in dem Profil
ein mediumführender Bereich integriert ausgebildet, in der zweiten Variante besitzt
das Wärmeleitprofil eine Aufnahmenut, in die ein das Medium führender Schlauch oder
Rohr, als separates Bauteil, eingelegt wird. Das Wärmeleitprofil zeichnen sich durch
relativ große Auflageflächen aus, mit welchen es auf dem Gebäudemassenspeicher aufliegt
und befestigt ist und die als großflächiger Wärmetauscher für die Wärmeenergie in
und aus dem Gebäudemassenspeicher dient.
[0029] Durch die Anordnung des integrierten Rohres oder der Wärmeleitprofile ist es möglich
die Gebäudemasse thermisch zu beladen und wieder zu entladen, wodurch ein regelbarer
Wärmespeicher entsteht. Es ist ein großer Vorteil, dass das erfindungsgemäße Konzept
durch die vorgeschlagenen Mechanismen für das Be- und Entladen des Gebäudemassenspeichers
sowohl beim Neubau wie auch im Sanierungsfall einsetzbar ist.
[0030] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Gebäudemassespeicher
als Grundlastheizung und das Flächentemperierungselement als Regelheizung dient. Idealerweise
wird daher nach der Erfindung der Gebäudemassespeicher nicht oder nur minimal massiv
gedämmt und dessen Verlustwärme als Grundlastheizung verwendet. Je nach Qualität der
bestehenden Wärmedämmung an dem zu sanierenden Gebäude wird eine Gesamtheizleistung
von ca. 60-120 W/Quadratmeter benötigt. Üblicherweise wird über die Grundlastheizung
ca. 30-85 % der Heizleistung erbracht. Die übrigen 15-70 % erfolgt durch die Regelheizung.
Da vorzugsweise der Gebäudemassespeicher mit der "kostenlosen" Anergie der solaren
Wärme, gespeist wird, fallen für diese Wärme (außer den Installationskosten) keine
Kosten an und die Nutzung dieser Wärme erfolgt ohne CO2 Emission, weder für die Wärmeproduktion,
noch für die Herstellung der Wärmedämmung! Es ist ein wesentlicher Vorzug der Erfindung,
dass diese, von regenerativen Wärmequelle (wie zum Beispiel solarthermischen Anlagen),
in herkömmlichen Systemen (nach dem Stand der Technik), auf Grund des geringen Temperaturniveau,
nur als Anergie nutzbaren Energieströme nun in dem System nach der Erfindung, wegen
der geringen Temperaturanforderung der Erfindung, exergetisch, direkt genutzt werden.
[0031] Des Weiteren ist vorgesehen, dass der als Deckenelement ausgebildete, temperierte
Gebäudemassespeicher, im Heizfall, die sich am Auflager des Deckenelementes auf der
Außenwand ergebende Wärmebrücke temperiert bzw. beheizt. Es ist insbesondere von Vorteil,
wenn die Wärmebrücke mit Wärme aus dem Solarkollektor erwärmt wird.
[0032] Durch das relativ niedrigere Temperaturniveau der Wärmebrücke gegenüber der Raumluft,
insbesondere an der Außenseite der Wärmebrücke, auch eingebundener Bauteile, können
bereits Wärmeströme mit niedrigen Temperaturen, energetisch genutzt und hier sehr
sinnvoll eingesetzt werden. Diese Leistung trägt direkt zur Temperieren des Raums,
durch Reduktion der raumseitigen Wärmeverluste, bei. Diese ansonsten energetische
Energie ausreichend niedriger Temperatur wird hier sehr sinnvoll eingesetzt und trägt
zur Temperierung des Raums bei. Das gezielte Zuleiten benötigter Ausgleichsenergie
an Wärmebrücken durch den temperierten Gebäudemassenspeicher hat einen Erhalt der
Wandtemperaturen zur Folge, so dass keine Energie aus den Wänden an die Wärmebrückenströme
gehen. Diese müssen deshalb nicht mit zusätzlicher Energie und auch höheren Temperaturen
beaufschlagt werden: Wärmebrückenverluste werden reduziert. Hierbei ist von Vorteil,
dass der bestehende Gebäudemassespeicher einen hohen Wärmeinhalt aufweist, die mit
relativ günstig von den Solarkollektoren erzeugter Wärmeenergie üppig aufgeladen ist
und so problemlos diese Wärmebrückenverluste deckt. In der Folge kann die aufwändige
Wand- bzw. Fassadendämmung reduziert werden oder häufig sogar ganz entfallen. Dies
ist eine direkte Folge des erfindungsgemäßen Konzeptes!
[0033] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Kältemaschine als thermische
Kältemaschine, als Absorptionskältemaschine oder als Adsorptionskältemaschine ausgebildet
ist. Der Pfiff bei der vorgeschlagenen Konkretisierung der Kältemaschine als thermische
Kältemaschine liegt darin, dass bei der thermischen Kältemaschine (wie zum Beispiel
einer Adsorptions- oder Absorptionskältemaschine), Abwärme bzw. frei verfügbare Wärme,
wie zum Beispiel aus dem Solarkollektor, statt Strom (wie bei klassische Kompressionskältemaschinen),
als Energie für die Produktion von Kälte verwendet wird. Somit wird der Solarkollektor,
der primär eigentlich die Wärmeenergie für die Beheizung des Raumes zu Verfügung stellen
soll, überraschenderweise auch im Sommer als Energiequelle für den Betrieb der thermischen
Kältemaschine genutzt! In vorteilhafter Weise wird dann auch der Fluidkreislauf durch
den Einsatz der thermischen Kältemaschine gekühlt, wodurch auch die Solarmodule insbesondere
im Sommer effektiv gekühlt werden, was deren Standzeiten, Lebensdauer, energetischen
Ertrag und Verfügbarkeit erheblich erhöht.
[0034] Sowohl beim Absorption- wie auch beim Adsorptionsprozess kann die zur Verfügung gestellte
Wärme nur zu einem bestimmten Anteil zur Kälteerzeugung genutzt werden. Die noch überschüssige
und für den Prozess ungenutzte Energie kann noch zur Brauchwasser-Vorwärmung bzw.
zur vollständigen Brauchwasserversorgung, abhängig vom verbleibenden Temperaturniveau,
genutzt und so zusätzliche Primärenergie zur Brauchwasserbereitstellung gespart werden.
Des Weiteren kann in den Übergangsmonaten bei ausreichendem solaren Input die Adsorptionseinheit
als thermische Wärmepumpe fungieren und über die Rückkühleinheit zusätzliche niedrigtemperierte
Heizwärme zur Verfügung stellen. Es ist klar, dass die Erfindung selbstverständlich
auch mit einer elektrisch betriebenen Kompressionskältemaschine in gleicher Weise
funktioniert und realisierbar ist. Für einen hohen Autarkiegrad ist es aber dann günstig,
wenn die Pumpe der Kompressionskältemaschine mit regenerativ erzeugtem Strom, zum
Beispiel aus der Photovoltaikanlage, betrieben wird.
[0035] Geschickter Weise ist daher auch vorgesehen, dass das von dem Solarkollektor erwärmte
Fluid als Wärmequelle für die thermische Kältemaschine dient. Die Abfuhr von Wärmeüberschüssen
bei der Solarthermie dient dem Anlagenschutz und steigert wiederum deren Modul-Lebensdauer
und erhöht den Nutzungsgrad der Anlage um 40%.
[0036] Des Weiteren ist in dem Vorschlag vorteilhafterweise vorgesehen, dass der von der
Photovoltaikanlage produzierte Strom oder im (öffentlichem Strom-) Netz verfügbarer
Überschussstrom für den Betrieb der Wärmepumpe oder eines Heizstabes verwendet wird
und die Wärmepumpe oder der Heizstab zur Erwärmung des Fluids dient. Die Verwendung
des selbst produzierten Stromes der Photovoltaikanlage (insbesondere auch solche mit
neuartigen Fokussiermittel oder mit höheren Wirkungsgraden, wie die aktuell am Markt
erhältlichen) entlastet die öffentlichen Netze. Die Verwendung von günstige Überschussstrom
(zum Beispiel bei schönen Wetterphasen produzierten Strom von Photovoltaikanlagen,
der in das öffentlichem Stromnetz eingespeist wird) stellt eine sinnvolle Möglichkeit
dar, Energie zu speichern, um diese dann zum Beispiel nachts abzurufen, wenn kein
Strom aus der Photovoltaikanlage für Heizzwecke zur Verfügung steht.
[0037] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Flächentemperierungselement
als Wandflächentemperierungselement, insbesondere einer im Gebäude innenliegenden
Wand, als Deckenflächentemperierungselement, insbesondere als Klimadecke oder als
Fußbodenheizung ausgebildet ist. Eine Klimadecke hat die Funktionalität einer Kühl-
und Heizdecke. Der Vorteil bei dem Einsatz eines Flächentemperierungselementes liegt
darin, dass die für die Beheizung des Raumes notwendige Wärmeleistung bei niedriger
Temperatur über die größere Fläche abgegeben wird und dieses Konzept den Ansatz der
Erfindung, Gebäude mit geringen Temperaturdifferenzen zu beheizen, (oder zu kühlen)
ideal unterstützt.
[0038] In einem Gebäude eignen sich nun letztendlich alle Flächen, so zum Beispiel der Fußboden,
bei welchem eine hinlänglich bekannte Fußbodenheizung eingesetzt werden kann. Auch
innenliegende Wände sind verwendbar.
[0039] Als besonders günstig hat es sich aber herausgestellt, das Flächentemperierungselement
als Deckenflächentemperierungselement auszubilden, da sich hier mehrere Vorteile einander
unterstützend ergeben. Zunächst blockiert dieser Vorschlag nicht die Stellfläche von
Wänden. Die Deckenflächentemperierungselemente sind auch mit vertretbarem Aufwand
in Bestandswohnungen nachrüstbar.
[0040] Durch den Einsatz der Deckenflächentemperierungselemente ist auch ein weiterer Paradigmenwechsel
mit dem erfindungsgemäßen Konzept verbunden. Anstelle der durch die bekannten Heizkörper
abgegebenen Konvektionswärme wird mit dem erfindungsgemäßen Konzept der Raum konsequent
über Strahlungswärme erwärmt. Hier gibt sich in dem erfindungsgemäßen Konzept wieder
(mindestens) eine WIN-WIN-Situation: Durch den Einsatz der Strahlungswärme als Erwärmungsprozess
wird ein tiefstmögliches Temperaturniveau erreicht, das Nutzenergiebedarf sowie Energieverluste
minimiert und thermische Erzeugungspotentiale (etwa in der Nutzung solarthermischer
Grenztemperaturen) maximiert. Des Weiteren ist überraschenderweise gefunden worden,
dass durch die von der Decke emittierte Strahlungswärme die Wände / Bauteile besser
abtrocknen. Eine trockene Wand ist aber ein schlechter Wärmeleiter. Somit unterstützt
die Deckenheizung die Wärmedämmung der Wand und trägt dazu bei, eine aufwendige Fassadendämmung
einzusparen!
[0041] Des Weiteren ist günstigerweise vorgesehen, dass die Vorlauftemperatur des Flächentemperierungselementes
maximal 35° C, bevorzugt maximal 30°C, beträgt. Es wurde gefunden, dass dieses Temperaturniveau
vollständig ausreicht, eine ausreichende Temperierung des Raumes zu erreichen. Häufig
können, in Abhängigkeit der Positionierung der thermische aktivierten Gebäudemasse,
die Vorlauftemperaturen sogar auf unter 30°C (z.B auf 22°C, 24°C, 25°C, 27°C oder
28°C), an Wänden, Dächern oder Böden, die einen direkten Abfluss der Raumwärme zur
Umwelt aufweisen, häufig sogar unter 20°C abgesenkt werden.
[0042] Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass der Gebäudemassespeicher in einem Temperaturintervall
von 16 °C und 45 °C betrieben wird. Mit der vorgeschlagenen Untergrenze des Temperaturintervalls
von 16 °C werden Kondensationsprobleme an den kalten Flächen noch vermieden, gleichzeitig
wird aber ein sprechendes Kühlpotenzial bei dieser Temperatur zur Verfügung gestellt,
was an heißen Tagen zu einer angenehmen Raumtemperierung beiträgt. Als Obergrenze
des Temperaturintervalls sind 45 °C vorgesehen. Mit einer solchen Obergrenze ist es
auch möglich, relativ schlecht gedämmte Gebäude mit hohen Wärmebedarf energetisch
zu sanieren und im Winter CO2 vermeidend zu temperieren.
[0043] Beispielsweise ist eine Maximaltemperatur von 45°C im Altbau, mit schwimmenden Estrich
und von 35°C bei Altbauten mit Verbundestrich vorgesehen. Hierdurch wird eine unangenehme
Überhitzung des Bodens vermieden, die ansonsten nur mit zusätzliche Dämmung zu beherrschen
wäre.
[0044] Der "aktiv nutzbare" Wärmevorrat wird aus der Temperaturdifferenz zwischen der Vorlauftemperatur
des Flächentemperierungselement ("flinke Decke") und dem Gebäudemassespeicher gebildet.
In einer dunklen Winterperiode, die aber wenig kalt ist und der Heizwärmebedarf dadurch
nicht sein Maximum erreicht, genügen durchaus Vorlauftemperatur von 25°C. Die Gebäudemasse
wir mit jeder Temperatur, gleich / größer 25°C zum "aktiven Speicher" gegenüber der
flinken, untergebauten, Deckenheizung. Außerdem wirkt der Speicher "passiv", mit der
Funktion "Temperieren von Wärmebrücken" und "Eintrag von Transmissionswärmeströmen
in den Raum" mit jeder Speichertemperatur, die höher als die Raumlufttemperatur, bzw.
bei der Wärmebrücke, die höher als die Außentemperatur ist.
[0045] Das erfindungsgemäße System stellt somit zur jeder Temperatur des Gebäudemassespeichers
über 16 °C Wärme aus regenativen Quellen zur Temperierung des Raumes zur Verfügung.
Zwischen 16 °C und 20 °C werden Wärmebrücken beheizt und somit der Abfluss von Raumwärme
verhindert. Durch das Beheizen der Wärmebrücken wird gedämmt, also der Temperaturverlust
im Raum verhindert oder vermieden! Zwischen 20 °C und 25 °C bewirkt der relativ ungedämmte
Gebäudemassespeicher zusätzlich zu der Beheizung der Wärmebrücken eine passive Heizung
des Raumes als Grundlastheizung. Das Temperaturniveau des Gebäudemassenspeichers von
25 °C bis 30, 35, 40 oder 45 °C dient zusätzlich (neben der Beheizung der Wärmebrücken
die Bereitstellung der Grundlastheizung ) als Regelheizung, indem Wärme dem Gebäudemassespeicher
entnommen wird und dem großflächigen, aber mit geringer Wärmespeichermöglichkeit ausgestattetem
Flächentemperierungselement zugeleitet wird.
[0046] Daher zeichnet sich das System aus, dass der Wärmevorrat des Gebäudemassespeichers
mit einem Temperaturniveau zwischen 16 °C und 20 °C dazu dient, Wärmebrücken des Gebäudes
zu beheizen, der Wärmevorrat des Gebäudemassespeichers mit einem Temperaturniveau
zwischen 20 °C und 25 °C dazu dient, einerseits Wärmebrücken des Gebäudes zu beheizen
und andererseits die Grundlastheizung zur Temperierung des Raumes zu bilden und der
Wärmevorrat des Gebäudemassespeichers mit einem Temperaturniveau zwischen 25 °C und
45 °C dazu dient, einerseits Wärmebrücken des Gebäudes zu beheizen, die Grundlastheizung
zur Temperierung des Raumes zu bilden, sowie das Flächentemperierungselement als Regelheizung
zur Temperierung des Raumes mit Wärme zu versorgen.
[0047] Die angegebenen Temperaturgrenzen sind in Grenzen von 2 bis 3 K variabel, in Abhängigkeit
des Betriebsortes des Systems nach der Erfindung.
[0048] Vorteilhafterweise ist auch vorgesehen, eine Temperaturobergrenze des Gebäudemassespeicher
von nur 30-35 °C vorzusehen. Dieses etwas geringere Temperaturniveau hat den Vorteil,
dass die thermische Wärmeausdehnung in dem Deckenmaterial kein Problem darstellt.
Außerdem unterstützt dieses Temperaturniveau den Einsatz des erfindungsgemäßen System
auch bei Gebäuden mit Verbundestrich, also sehr schlechter thermischer Trennung der
Speichermasse zum Raum. Durch die sehr hohe Masse des Gebäudemassenspeicher steht
eine ausreichende Wärmeenergie zur zuverlässigen Beheizung des mindestens einen Raumes
zur Verfügung.
[0049] Es ist ein wesentlicher Vorteil der Erfindung, dass die Systemtemperatur, insbesondere
die Speichertemperatur des Gebäudemassenspeicher bzw. die Vorlauftemperatur des Flächentemperierungselement
nur 30-35 °C beträgt, da dieses Temperaturniveau auch an kalten Tagen durch den Solarkollektor
erreichbar ist.
[0050] In gleicher Weise, mit den gleichen vorgenannten Vorzügen, zeichnet sich die Erfindung
dadurch aus, der Temperaturunterschied zwischen dem Gebäudemassespeicher und dem Flächentemperierungselement
zwischen 2 bis 30K beträgt.
[0051] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der als Gebäudegeschoßdecke
ausgebildete Gebäudemassespeicher bei einer maximalen Speichertemperatur des Gebäudemassespeichers
von 35 °C einen Wärmevorrat für die von der Gebäudegeschoßdecke abgedeckten mindestens
einen Raum vorhält, der ausreicht, den mindestens einen, von der Gebäudegeschoßdecke
abgedeckten Raum während mindestens zwei, mindestens vier, mindestens sechs oder mindestens
acht Tage auf durchschnittlich mindestens 18 °C, bevorzugt mindesten 20 °C zu temperieren.
Es geht hierbei insbesondere darum, eine Wohnung, die aus einer Mehrzahl von Räumen
im Sinne des vorbeschrieben Merkmales besteht und Teil eines Mehrfamilienhauses mit
mehreren Wohnungen ist, kostengünstig und CO2 emissionsfrei zu temperieren. Zu den
mindestens einen Raum zählen dabei Wohnräume (Schlaf-, Arbeits-, Wohnzimmer, Bad,
Diele), nicht zwingenderweise Hausflure oder sonstige allgemeine Flächen vor der Wohnungstür,
die oftmals (wenn diese zum Beispiel thermisch getrennt sind) mit einem niedrigeren
Temperaturniveau temperiert sind. Dabei ist gefunden worden, dass diese Wärmebilanz
mit dem erfindungsgemäßen Vorschlag erreichbar ist, nämlich mit einer Systemtemperatur
ab bereits 20 °C, bis vorzugsweise 30 °C, 35 °C oder 45°C, keiner oder nur einer geringen
Wärmedämmung des Gebäudemassespeicher und der Nutzung der exergetischen solaren Wärme,
die durch den Solarkollektor gewonnen wird oder sonstig regenerativ gewonnener Wärme.
[0052] Da nur der Anteil der Energie exergetisch und direkt nutzbar ist, der über der Systemtemperatur
liegt, wird mit dem vorgeschlagenen System bereits bei sehr niedrigen Energieniveaus
ein exergetischer Zustand erreicht. Dies ist ideal für alle Wärmeerzeuger. Im Besonderen
aber für die Solarthermie.
[0053] Der erfindungsgemäße Vorschlag zeichnet sich daher insbesondere dadurch aus, dass
auch niedrige Temperaturniveaus, die oftmals energetisch sind, jetzt wieder exergetisch
einsetzbar und direkt nutzbar sind. So wird zum Beispiel in einer Variante der Erfindung
vorgeschlagen, dass
- der Wärmevorrat des Gebäudemassespeichers mit einem Temperaturniveau zwischen 16 °C
und 20 °C dazu dient, Wärmebrücken des Gebäudes zu beheizen,
- der Wärmevorrat des Gebäudemassespeichers mit einem Temperaturniveau zwischen 20 °C
und 25 °C dazu dient, einerseits Wärmebrücken des Gebäudes zu beheizen und andererseits
die Grundlastheizung zur Temperierung des Raumes zu bilden und
- der Wärmevorrat des Gebäudemassespeichers mit einem Temperaturniveau zwischen 25 °C
und 45 °C dazu dient, einerseits Wärmebrücken des Gebäudes zu beheizen, die Grundlastheizung
zur Temperierung des Raumes zu bilden, sowie das Flächentemperierungselement als Regelheizung
zur Temperierung des Raumes mit Wärme zu versorgen.
[0054] Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass nur auf der Unterseite des untersten Bodens
des Gebäudes und auf der Oberseite der obersten Decke des Gebäudes eine Wärmedämmung
zur Begrenzung der thermischen (Speicher-) Verluste gegen die Umwelt angeordnet ist
und die Außenwände keine Wärmedämmung aufweisen. Es wurde gefunden, dass diese minimalinvasive
Dämmung in dem erfindungsgemäßen Konzept ausreicht, können doch die Wärmeverluste
der thermischen Störflächen und Wärmebrücken, niedertemperiert mit solarthermischer,
oder weiterer regenerativer Energie ausgeglichen werden. Auf eine Fassadendämmung
wird bewusst verzichtet und der hiermit verbundene finanzielle Aufwand eingespart.
Das Konzept umfasst Maßnahmen zur Gebäudedichtigkeit, das bedeutet, das Gebäude selber
ist luftdicht, um durch die ungesteuerten Ströme keine Wärmeenergie unbeabsichtigt
zu verlieren. Diese Maßnahme reduziert den Ressourceneinsatz für Dämmmaterial erheblich,
da ausschließlich Dämmmaßnahmen an der Kellerdecke und der obersten Geschossdecke
ergriffen werden, womit bereits ein relevanter Effekt bei der Bedarfsreduzierung erzielt
wird. Weitere Absenkung des Gebäudeenergiebedarfs durch Verringerung von Konvektionsverlusten
resultiert aus anzubringenden Fenster- und Türendichtungen sowie der im Gesamtkonzept
vorgesehenen Absenkung der Raumlufttemperatur bei identischer Behaglichkeit (Nebenwirkung
von Gebäudemassespeicher und Strahlungsheizung) und ggfs. zu installierenden Lüftungssystemen
mit WärmeRückgewinnung.
[0055] Die Temperierung horizontaler Betonbauteile (Decken) und die systemimmanent höhere
Trockenheit der Außenwände (Nebenwirkung der Strahlungsheizung) tragen maßgeblich
zu einer weiteren Dämmung bei. Der unterste Boden ist dabei zum Beispiel der Boden
des Erdgeschosses (bzw. die Kellerdecke), der insbesondere im Sanierungsfall problemlos
nachträglich gedämmt werden kann. Beim Neubau kann es sich auch um die Bodenplatte,
die auf dem Erdreich gegründet ist, als untersten Boden handeln, beide Varianten gehören
zu Erfindung. Das Konzept der minimalinvasiven Dämmung beinhaltet auch, dass die Gebäudemassenspeicher
(zum Beispiel die Decken) nicht oder nur minimal gedämmt sind. Die hieraus resultierenden
Speicherverluste sind aber nicht verloren! Diese werden (selbst bei niedrigen Speichertemperaturen)
zur Grundlastheizung und / oder senken die raumbezogenen Transmissionverluste gegen
die Außentemperatur und reduzieren neben der Heizwasser-Systemtemperatur zudem den
Aufwand des aktiven Wärmetransports aus dem Speicher (Gebäudemasse) in das Flächentemperierungselement.
[0056] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Vorschlags ist vorgesehen, dass eine Wärmepumpe
vorgesehen ist, die durch eine vierte Leitung mit dem Gebäudemassenspeicher verbunden
ist und in der vierten Leitung ein erwärmbares bzw. abkühlbares Fluid zum Transport
von Wärme bzw. Kälte zirkuliert. Vorzugsweise wird die Wärmepumpe mit regenerativ
produziertem Strom, zum Beispiel aus der im System integrierten Photovoltaikanlage,
betrieben.
[0057] Eine weitere Verbesserung wird erreicht, wenn man die Wärmepumpe mit einem Adsorptionsmodul
bzw. einer Adsorptionskältemaschine kombiniert. Diese Kombinationsanlage besteht aus
einem Kompressions- und einem Adsorptionsteil und verbindet damit zwei thermische
Prozesstechnologien, die zum Heizen und Kühlen eingesetzt werden können, wodurch Grundlast
beim Kühlen sowie Spitzenlast in beiden Temperierungsmodi durch eine Anlage abgebildet
werden.
[0058] In kalten Monaten kann nach der Abdeckung durch solare Heizung noch ein Restbedarf
bestehen, der elektrisch per Wärmepumpe bereitgestellt werden muss. Diese Aufgabe
übernimmt die im Winter als eine Wasser-Wasser- (oder Wasser-Sole) Wärmepumpe funktionierende
Kompressionsmaschine im Hybrid-Gerät, die mit einer möglichen Jahresarbeitszahl (JAZ)
von 6 deutlich über dem Nutzen-Aufwand-Verhältnis von Luft-Wasser-Wärmepumpen (JAZ
=3) liegt, was den Strombedarf für die Spitzenlastheizung erheblich reduziert. Weniger
Betriebsstunden und niedrigere Auslastung reduzieren die Anlagenbelastung und steigern
ihre Lebensdauer.
[0059] Das Adsorptionsmodul ist für die Umwandlung von Wärme in Kälte verantwortlich und
stellt damit das Herzstück der solaren Kühlung dar. Die Abfuhr von Wärmeüberschüssen
bei der Solarthermie gilt als Anlagenschutz und steigert wiederum deren Modul-Lebensdauer
und erhöht den Nutzungsgrad der Anlage um 40%.
[0060] Der Rückkühler der Ad- bzw. Absorptionsmodule kann zusätzlich zur Rückkühlarbeit
während der Sommermonate auch als Luftkollektor im Winter für die Wärmepumpe eingesetzt
werden und wird damit zusätzlich zur Solarwärme-Hebelung zum Power-to-Heat-Back-Up
für Heizlastspitzen.
[0061] Geschickterweise ist daher vorgesehen, dass der Rückkühler der Ad- bzw. Absorptionskältemaschine
im Heizfall als Luftkollektor für die Wärmepumpe dient.
[0062] Überraschend konnte erkannt werden, dass die Anlageneffizienz sich durch die Nutzung
der bisher meist ungenutzten Rest-Abwärme über den Kompressionsteil der Kombianlage,
welche aus dem Ad- bzw. Absorptionsprozess hervorgeht, deutlich erhöht wird. Beim
zeitweisen Einsatz des Kompressionsteils als Rückkühlvariante ergibt sich ein energetischer
Vorteil:
Wenn der Rückkühler im Standardmodus einen Ventilator zur Rückkühlung nutzt, ist Luft
der Wärmeträger, der die Energie aus dem Prozess entzieht und in die Umgebung entlässt.
Da Luft je kg/Kelvin nur ca. 0,284 W transportieren kann, müssen hohe Luftströme bewegt
werden. Für die Abfuhr von 1.000 kWh ist somit ein Luftvolumen ca. 3.500 m
3/Kelvin, mit einem zu transportierenden Gewicht von etwa 4.400 kg erforderlich. Die
Anlageneffizienz sinkt nicht nur durch die Erhöhung des zur befördernden Luftgewichts,
um den Widerstand im Luft-Wärmetauscher, auch handelt es sich um einen "direkten"
Transport in einem "offenen" Kreis.
[0063] Wenn die Rückkühlung über eine Wasser- oder Sole-Wärmepumpe erfolgt, kommt zum größeren
Gesamtnutzen der wesentlich geringere Energieaufwand durch den Wegfall des Transports
eines Luftvolumens, in einem offenen Kreis und durch einen Wärmetauscher.
[0064] Bei der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung wird über einen Kühlmittelkreis dem
Ad-/Absorptionsprozess die überschüssige Energie direkt bzw. indirekt über einen geschlossenen
Sole- bzw. Wasser- Kreis entzogen. Durch die höhere spezifische Wärmekapazität des
Kältekreises der Wasser- oder Sole-Wärmepumpe und der geschlossenen Führung des Mediums,
kann Gewicht und (energetischer und anlagetechnischer) Aufwand für den Transport des
Mediums, auf ein Minimum reduziert werden.
[0065] Diese Anlagen-Konstellation stellt eine Optimierung zwischen Anlagenfunktionen, deren
Nutzungsgrade und ihrer Lebensdauer dar.
[0066] Des Weiteren ist in dem Vorschlag vorteilhafterweise vorgesehen, dass die Wärmepumpe
als eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe oder als eine Sole-Wasser-Wärmepumpe ausgebildet
ist. Diese Wärmepumpentypen zeichnen sich durch höhere Jahresarbeitszahlen aus, arbeiten
also energieeffektiver. Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe erlaubt diese auch bei Temperaturen
unter 0° zu betreiben.
[0067] Des Weiteren ist vorgesehen, dass das von dem Solarkollektor erwärmte Fluid als Wärmequelle
für die Wärmepumpe dient.
[0068] Hierzu wurde ein weiterer Effekt gefunden. Üblicherweise wird mit dem Solarkollektor
der Gebäudemassenspeicher oder gegebenenfalls auch gleich das Flächentemperierungselement
mit Wärmeenergie versorgt. Der Solarkollektor kann aber auch im Winter an ertragsschwachen
Tagen die Heizung unterstützen. So dient die Restwärme des Solarkollektors, wenn dessen
Temperatur bereits deutlich unter der Raumtemperatur liegt, der Wärmepumpe, insbesondere
einer Wasser-Sole oder Wasser-Wasserwärmepumpe als Vorlauf. Während hier sonst bei
Luft-Wärmepumpen in einem offenen Kreis Luft (mit schlechten Wirkungsgraden) durch
einen Wärmetauscher getrieben wird, wird nun ein geschlossener Kreislauf mit einem
Wärmetransportmedium bedient, welches zudem eine vielfach höhere spezifische Wärmekapizität
aufweist.
[0069] In letzter Konsequenz entsteht so als Nebeneffekt eine "Sole-Solar-Wärmepumpe" die
mit wesentlich höheren Wirkungsgraden behaftet ist als eine herkömmliche Sole-Wärmepumpe
oder gar eine Luft-Wärmepumpe. Die überraschenden Vorteile dieser Sole- (oder Wasser-)Solar-Wärmepumpe
als Teil des erfindungsgemäßen Systems gegenüber herkömmlichen Luftwärmepumpen zeigen
sich im folgenden Anwendungsszenario.
[0070] Einer der größten Effekte, der sich während der Entwicklung herauskristallisiert
hat, ist der Umstand der sich ergänzenden Effizienz der Anlagenkomponenten. Wurde
anfangs davon ausgegangen, dass der größte Effekt die Nutzung der Solarthermie im
Heizfall, wie auch im Kühlfall ist, stellt sich nun, durch die erfindungsgemäße Entwicklung
der Solar-Sole Hybridmaschine folgender Zusammenhang heraus.
[0071] Während herkömmliche Luft-Wärmepumpen ihre schlechtesten Wirkungsgrade bei tiefen
Außentemperaturen, also in Zeiten des höchsten Wärmebedarfs haben, ist dies bei einer
hybriden Sole- (oder Wasser-)Solar-Wärmepumpe, nicht der Fall. In Frostperioden klart
der Himmel auf. Strengen Nachtfrösten folgen klare, aber kalte Sonnen-Wintertage.
Gerade an solchen Tagen schöpft die Solarthermie ihr volles Potential aus. Sie bedient
den Wärmebedarf nicht nur direkt, sondern gegebenenfalls durch Hebelung als Wärmequelle
der Wärmepumpe.
[0072] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass ein elektrischer Speicher,
welcher vorzugsweise als Redox Flow - Batterie ausgebildet ist, vorgesehen ist, dessen
Abwärme als Wärmequelle für die Wärmepumpe oder für die thermische Kältemaschine dient.
[0073] Elektrische Speicher tragen im erfindungsgemäßen System die energieformübergreifende
100-%-Autarkie sicherzustellen bzw. zur Lastverschiebung bei. Redox-Flow ist ein bekanntes
Speicherverfahren für elektrische Energie mit Verlust durch Abwärme und reduzierter
Effizienz wegen der Aufheizung der verwendeten Flüssigkeiten. Dieser vermeintliche
Nachteil unterstützt das thermische Kreislaufsystem durch:
- Nutzung der Abwärme zur Beheizung
- Nutzung der Abwärme zur Kühlung
- Nutzung der Abwärme als thermisches Backup
[0074] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Vorschlages ist vorgesehen, dass vor und
hinter dem Solarkollektor die eine hydraulische Weiche vorgesehen ist, wodurch entweder
die Zuleitung des Solarkollektors von der hydraulischen Weiche, insbesondere einer
Kaltwasserweiche gespeist wird und / oder die Ausgangsleitung des Solarkollektors
eine hydraulische Weiche, insbesondere eine Warmwasserweiche speist. Durch den Einsatz
einer hydraulischen Weiche können insbesondere unterschiedliche Volumenströme der
Abnehmer der solaren Wärme ausgeglichen werden.
[0075] Des weiteren ist vorgesehen, dass der Gebäudemassespeicher und / oder das Flächentemperierungselement,
an eine hydraulische Weiche, insbesondere eine Nutzweiche, angeschlossen ist / sind
und insbesondere die Nutzweiche mit der Warmwasserweiche fluidisch verbunden ist.
Dieser Vorschlag zeichnet sich dadurch aus, dass in der Warmwasserweiche die Wärme
gesammelt wird, diese Weiche also als Quelle dient und die Wärmeverbraucher an der
Nutzweiche angeschlossen sind. Hierdurch wird auch eine Trennung der thermischen Niveaus
gerade bei den Rückläufen erreicht, was die Effizienz steigert.
[0076] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Solarkollektor als
Röhren- oder Vakuum-Flachkollektor ausgebildet ist und insbesondere mit einer Neigung
von 60° bis 80°, vorzugsweise 70° +/- 5° oder 70° +/- 3°, gegenüber der Vertikalen
angeordnet ist. Der Einsatz von Röhren- oder Vakuum-Flachkollektoren ermöglicht Temperaturen
von über 80 °C im Sommer, die notwendig für die solare Klimatisierung sind, weshalb
derartige Kollektoren vorzugsweise in der Sanierung eingesetzt werden. Durch eine
winteroptimierte 70°-Aufstellung kann, der im Vergleich zu PV erhöhte Ertrag im Schwachlichtbereich
auch in den Monaten tiefstehender Sonne genutzt werden.
[0077] Insbesondere wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein System zur Temperierung,
insbesondere zur Beheizung oder Kühlung des zumindest einen Raumes eines Gebäudes,
gelöst, welches aus folgenden Elementen besteht:
- einem Gebäude, das zumindest einen Raum aufweist, der gebildet ist von einem Boden
und einer Decke und allseitig angeordneten Wänden,
- zumindest einem Solarkollektor, der auf der Außenseite des Gebäudes angeordnet ist
und der dafür vorgesehen ist, die Wärmeenergie der solaren Strahlung aufzunehmen,
- einem Gebäudemassespeicher, der dafür vorgesehen ist, als Wärme- oder Kältespeicher
zu dienen, wobei der Gebäudemassespeicher als
[0078] Deckenelement, insbesondere als Betondeckenelement, ausgebildet ist und zwischen
dem Solarkollektor und dem Gebäudemassespeicher eine erste Leitung vorgesehen ist,
in welcher ein erwärmbares bzw. abkühlbares Fluid zum Transport von Wärme bzw. Kälte
zirkuliert,
- einer Adsorptionskältemaschine als Kältemaschine,
- einer Wärmepumpe,
- mindestens einem Flächentemperierungselement, welches unter der Decke als Deckenflächentemperierungselement,
insbesondere als Klimadecke ausgebildet ist, im Raum angeordnet ist und dafür vorgesehen
ist, den Raum zu erwärmen oder zu kühlen,
- wobei im Heizfall von dem Deckenflächentemperierungselement Wärmestrahlung abgegeben
wird, die zu einer Trocknung der Wände und somit zu einer zusätzlichen Wärmedämmung
des Gebäudes führt,
- einer zweiten Leitung, die zwischen dem Gebäudemassespeicher und dem Flächentemperierungselement
vorgesehen ist, in welcher ein erwärmbares bzw. abkühlbares Fluid zum Transport von
Wärme bzw. Kälte zirkuliert,
- einer dritten Leitung, die zwischen dem Gebäudemassespeicher und der Adsorptionskältemaschine
vorgesehen ist, in welcher ein erwärmbares bzw. abkühlbares Fluid zum Transport von
Wärme bzw. Kälte zirkuliert,
- einer vierten Leitung, die zwischen dem Gebäudemassespeicher und der Wärmepumpe vorgesehen
ist, in welcher ein erwärmbares bzw. abkühlbares Fluid zum Transport von Wärme bzw.
Kälte zirkuliert,
- sowie gegebenenfalls einer Wärmedämmung, die nur auf der Unterseite des untersten
Bodens des Gebäudes und auf der Oberseite der obersten Decke des Gebäudes angeordnet
ist.
[0079] Diese Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe stellt einen optimierten Vorschlag der
ersten erfindungsgemäßen Lösung, die eingangs vorgestellt worden ist, dar. Sie vereint
die Präzisierung verschiedener Elemente und überrascht mit Synergien, wie sie oben
bereits beschrieben wurden.
[0080] Diese erfindungsgemäße Lösung überzeugt bei den Parametern: es gelingt häufig eine
Senkung von 50% des Energiebedarfes bei Investitionskosten von ca. 650 € pro Quadratmeter
und Betriebskosten in Höhe von ca. 2,60 € pro Quadratmeter in Abhängigkeit der zur
Verfügung stehenden Aufstellfläche für solarthermische Absorber und der Möglichkeit
Gebäudemasse als Wärmespeicher oder andere Wärmespeicher zu integrieren.
[0081] Im Winter wird ein Autarkiegrad von über 90 % erreicht, wohingegen Variante A einen
Autarkiegrad von 30%, Variante B von 20% erreicht. Damit wird die erfindungsgemäße
Aufgabe eindrucksvoll erfüllt. Der Parameter CO2 Emissionsfaktor beim Strombezug (Operational
Carbon) im Winter sinkt von 27 kg CO2/qm (Variante B) und 15 kg CO2/qm (Variante A)
auf nur noch 2,5 kg CO2/qm bei der erfindungsgemäßen Lösung.
[0082] Die Erfindung präsentiert in eindrucksvoller Weise eine kostengünstige Alternative
für die energetische Sanierung der Bestandsimmobilien, die zu einer hohen Autarkie
und erheblichen CO2 Reduktion bei gleichzeitiger signifikanter Reduktion der Belastung
der Stromnetze der so sanierten Gebäude führt! Dabei ist gefunden worden, dass die
Sanierung der Wohneinheiten mit dem erfindungsgemäßen System im bewohnten Zustand
möglich ist. Dies steigert die Akzeptanz dieser Maßnahme und vermeidet Umzugskosten.
[0083] Das erfindungsgemäße System aktiviert mit dieser Kombinatorik aus Systemkomponenten
das volle Potential dezentral vorhandener Ressourcen, nutzt dabei sonst "verlorene"
Wärme niedriger Temperaturzonen u.a. durch Niedrigtemperatur-Solarthermie und aktiviert
bisher vernachlässigte Strukturreserven, wie z.B. Gebäudemasse, die Betondecken als
Wärmespeicher und Zuliefermedium gegen Wärmebrückenverluste. Die Erfindung minimiert
thermische Bedarfe und Verluste durch ein systemisches Niedrigtemperatur-Regime und
erfüllt und integriert die systemkritischen Wärme-Funktionen in einer energetischen
Kreislaufarchitektur, in der verschiedene Komponenten verlustarm gekoppelt und durch
Regelungsalgorithmen in ihren optimalen Zuständen betrieben werden.
[0084] Der Vorteil der Erfindung liegt darin, dass sowieso vorhandene Wärme (zum Beispiel
aus regenerativen Energiequellen / Solarkollektoren gewonnen) in sowieso vorhandenen
Gebäudemassespeicher mit große Wärmespeichervermögen gespeichert wird. Die Erfindung
sein sich da durchaus, dass genau dieses Zusammenwirken ausgenutzt werden kann um
unter Vermeidung der Zeugung von CO2 ausreichende Raumtemperierung zur Verfügung zu
stellen.
[0085] Die sehr große Masse des Speichers gewährleistet eine ausreichende Raumtemperierung
über mehrere Dunkeltage. Das von den regenerativen Energiequellen / Solarkollektoren
zur Verfügung gestellte Wärmemenge niedriger Temperatur muss nicht im Wärmespeicher
aufwendig gedämmt gespeichert werden, sondern die unvermeidbaren Wärmeverluste stellen
- a. Die Grundlastheizung dar
- b. und beheizen Wärmebrücken, die ansonsten zu einer Abkühlung der Raumtemperatur
/ des Raumes führen würde.
[0086] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut
der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand
der Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1 in einem Schnitt das Gebäude mit dem System nach der Erfindung
Fig. 2, 3 und 4 je in einem Blockschaltbild unterschiedliche Ausführungsbeispiele
des Systems nach der Erfindung
[0087] In den Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Elemente jeweils mit den
gleichen Bezugszeichen bezeichnet und werden daher, sofern nicht zweckmäßig, nicht
erneut beschrieben. Die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sind
sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen
übertragbar. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiterhin
können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder
erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
[0088] In Figur 1 ist das Gebäude 1 nach dem erfindungsgemäßen System schematisch gezeigt.
Es weist zwei übereinander angeordnete Räume 2 auf. Über dem obersten Raum 2 befindet
sich das Dach 12. Die Räume 2 werden unten begrenzt von einem Boden 20 und oben von
einer Decke 21. Boden 20 und Decke 21 werden von Wänden 22,23 verbunden, die auch
gleichzeitig hier eine Außenwand 29 bilden. Es ist klar, dass die Wände 22, 23 auch
einen innenliegenden Raum 2 definieren können. Insbesondere die horizontal angeordneten
Böden 20 bzw. Decken 21 (diese sind oftmals integriert ausgebildet, hier aber zur
besseren Unterscheidung getrennt gezeigt) sind oftmals als Stahlbetondecken ausgebildet
und weisen so eine erhebliche thermische Speicherkapazität aus.
[0089] Oberhalb der obersten Decke 21z ist auf der Decke 21z eine Wärmedämmung 8,81 angeordnet.
Ebenso ist unter dem untersten Boden 20z eine Wärmedämmung 8,80 vorgesehen. Hierbei
ist die Wärmedämmung 80 in Figur 1 als unter einer Bodenplatte angeordnete Wärmedämmung
ausgebildet, ohne aber die Erfindung hierauf zu beschränken. Selbstverständlich gilt
als unterste Boden 20z gemäß der Erfindung auch der Boden des Erdgeschosses, wobei
dann die Wärmedämmung an der darunterliegenden Kellerdecke angeordnet ist. Auch diese
Ausgestaltung ist von der Erfindung umfasst.
[0090] Erfindungsgemäß ist eine minimalinvasive Wärmedämmung vorzugsweise nur der horizontal
orientierten Bauelemente vorgesehen, das bedeutet, dass insbesondere die Außenwände
29 im Sanierungsfall nicht zusätzlich gedämmt werden.
[0091] Die die Decke 21 bildende Deckenelemente 21a (diese bilden bzw. tragen für den darüber
liegenden Raum dem Boden 20) liegen auf den Wänden 22,23 bzw. Außenwände 29 auf. Insbesondere
diese Deckenelemente 21 a definieren den Gebäudemassenspeicher 4, der als Wärme- oder
Kältespeicher 40 fungiert. Unter den Decken 21 befinden sich als Deckenflächentemperierungselement
70 ausgebildete Flächentemperierungselement 7. Sie haben die Aufgabe den darunterliegenden
Raum 2 durch Strahlungswärme zu temperieren. Im Kühlungsfall werden die Deckenflächentemperierungselement
70 gekühlt (als Klimadecke) und entziehen so dem Raum 2 Wärme. Hierzu sind die Flächentemperierungselemente
7 insbesondere durch die Leitung 52 mit dem Gebäudemassespeicher 4 bzw. Wärme- oder
Kältespeicher 40 verbunden.
[0092] Auf dem Dach 12, auf der Außenseite 10 des Gebäudes 1, ist der Solarkollektor 3 angeordnet.
Der Solarkollektor 3 hat die Aufgabe die von der Sonne gelieferte Wärmeenergie einzusammeln
und über eine erste Leitung 51 vorzugsweise in den Wärmespeicher 40 einzuspeisen.
[0093] Des weiteren umfasst das erfindungsgemäße System eine Kältemaschine 6, die als Adsorptionskältemaschine
60 ausgebildet ist. Die Kältemaschine 6, in Fig. 2 auch als "KM" gekennzeichnet, ist
über die Leitung 53 mit dem Wärme- bzw. Kältespeicher 40 verbunden.
[0094] Außerdem umfasst das erfindungsgemäße System eine Wärmepumpe 9. Die Wärmepumpe 9,
in Fig. 2 auch als "WP" gekennzeichnet, ist über die Leitung 54 mit dem Wärme- bzw.
Kältespeicher 40 verbunden.
[0095] Es sei an dieser Stelle bemerkt, dass alle Leitungen, insbesondere die Leitungen
51, 52, 53 und 54 hier nur schematisch gezeigt sind und tatsächlich eine Vielzahl
von Leitungstücken, Ventilen und Verbindungen vorgesehen sind, die diese Leitungen
bilden. Sie weisen einen Zu- und einen Rücklauf auf. Dies wird insbesondere mithilfe
von Figur 2 gezeigt und beschrieben. Auch alternative Konzepte zur erfindungsgemäßen
Verteilung der Wärmeströme im Gebäude sind möglich und ausdrücklich von der Erfindung
umfasst.
[0096] Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Systems wird nachfolgend in Figur 2 beschrieben.
[0097] Mit dem Bezugszeichen 1 ist das Gebäude gekennzeichnet. Das Deckenelement 21a wirkt,
wie beschrieben, als Gebäudemassenspeicher 4, bzw. als Wärme- oder Kältespeicher 40.
Der erwärmte Fluidstrom verlässt den Solarkollektor 3 in der Leitung 509. Die Leitung
509 ist über das Ventil 553, die Leitung 508, das Ventil 556 und die Leitung 507 mit
dem Gebäudemassenspeicher 4 verbunden. Über diesen Zulauf wird von der Sonne erwärmtes
Fluid (also Wärme) aus dem Solarkollektor 3 in den Gebäudemassenspeicher 4 geliefert.
Der Rücklauf von dem Gebäudemassenspeicher 4 zu dem Eingang des Solarkollektor 3 erfolgt
über die Leitung 501, das Ventil 550, die Leitung 500, das Ventil 555 und die Leitung
524. Der vorbeschriebene Zu- und Rücklauf beschreiben die erste Leitung 51.
[0098] Zur Beheizung des Raumes 2 dient einerseits die Speicherverluste des Gebäudemassenspeicher
4, die somit eine Grundheizung bildet und das Flächentemperierungselement 7, welches
unterhalb der Decke 21 angeordnet ist und Strahlungswärme in den Raum 2 emittiert.
Der Zulauf von dem Gebäudemassenspeicher 4 in das Flächentemperierungselement 7 erfolgt
dabei über die Leitung 507, das Ventil 556, die Leitung 525, das Ventil 557 sowie
die Leitung 522. Der Rücklauf erfolgt über die Leitung 523, das Ventil 558, die Leitung
526, das Ventil 550 sowie die Leitung 501. Es ist klar, dass die Strömungsrichtung
des Fluids auch umgedreht sein kann, d.h. der Zulauf ist der Rücklauf und der Rücklauf
ist der Zulauf. Der vorbeschriebene Zu- und Rücklauf beschreiben die zweite Leitung
52, die in Figur 2 auch verkürzt angedeutet ist.
[0099] Das erfindungsgemäße System stellt nicht nur Wärme zur Verfügung, sondern auch Kälte
mithilfe der Kältemaschine 6, die vorzugsweise als Adsorptionskältemaschine 60 ausgebildet
ist. Der Zulauf von Wärme aus dem Gebäudemassenspeicher 4 in die Kältemaschine 6 erfolgt
dabei über die Leitung 501, das Ventil 550, die Leitung 526, das Ventil 558, die Leitung
502, das Ventil 551 und die Leitung 503. Der Rücklauf aus der Kältemaschine 6 erfolgt
über die Leitung 519, das Ventil 552, die Leitung 506, das Ventil 557, die Leitung
525, das Ventil 556 sowie die Leitung 507. Der vorbeschriebene Zu- und Rücklauf beschreiben
die dritte Leitung 53.
[0100] Das System nach der Erfindung umfasst auch eine Wärmepumpe 9, mit der gegebenenfalls
zusätzliche Wärme erzeugt werden kann, wenn dies notwendig sein sollte. Die von der
Wärmepumpe 9 produzierte Wärme wird dann auch in den Gebäudemassenspeicher 4 eingespeist.
Dabei erfolgt der Zulauf zu dem Gebäudemassenspeicher 4 von der Wärmepumpe 9 über
die Leitung 505, das Ventil 552, die Leitung 506, das Ventil 557, die Leitung 525,
das Ventil 556 sowie die Leitung 507. Der Rücklauf erfolgt über die Leitung 501, das
Ventil 550, die Leitung 526, das Ventil 558, die Leitung 502, das Ventil 551 und die
Leitung 504. Der vorbeschriebene Zu- und Rücklauf beschreiben die vierte Leitung 54.
[0101] Vorzugsweise ist auf dem Dach 12 eine Photovoltaikanlage 11, in Fig. 2 auch als "PV"
gekennzeichnet, installiert. Der von dieser Photovoltaikanlage 11 produzierte Strom
bedient die elektrischen Komponenten des Systems, insbesondere über die Stromleitung
530 die Wärmepumpe 9 und über die Stromleitung 531 die Kältemaschine 6.
[0102] Der Solarkollektor 3 bedient mit der von ihnen gesammelten Wärmeenergie nicht nur
den Gebäudemassenspeicher 4. Es ist auch möglich, dass sein Fluidstrom vollständig
oder zum Teil direkt auf das Flächentemperierungselement 7 gelenkt wird. Der Zulauf
erfolgt dabei über die (am Solarkollektor 3 ausgangsseitig anschließenden) Leitung
509, das Ventil 553, die Leitung 508, das Ventil 556, die Leitung 525, das Ventil
557 und die Leitung 522. Der Rücklauf erfolgt über die Leitung 523, das Ventil 558,
die Leitung 536, das Ventil 550, die Leitung 500, das Ventil 555 und die Leitung 524
in den Einlauf des Solarkollektor 3.
[0103] Der Solarkollektor 3 dient auch als Wärmequelle der Wärmepumpe 9. Die von der Wärmepumpe
9 erzeugte Wärme wird über die vierte Leitung 54 in den Gebäudemassenspeicher 4 gefördert.
Der Anschluss des Solarkollektoren 3 als Wärmelieferant für die Wärmepumpe 9 erfolgt
dabei über die Leitung 509, das Ventil 553, die Leitung 510, das Ventil 559 und die
Leitung 512 in den Wärmeeingang 90 der Wärmepumpe 9. Der Rücklauf erfolgt von dem
Kälteausgang 91 der Wärmepumpe 9 über die Leitung 513, das Ventil 559, die Leitung
514, das Ventil 554, die Leitung 516, das Ventil 555 und der Leitung 524 in den Eingang
des Solarkollektoren 3.
[0104] Alternativ umfasst das System nach der Findung auch die Möglichkeit, dass der Solarkollektor
3 auch als Wärmequelle der thermischen Kältemaschine 6 eingesetzt wird. Dabei ist
vorgesehen, dass die Kältemaschine 6 über die beschriebene dritte Leitung 53 mit den
Gebäudemassenspeicher 4 verbunden ist und diesen abkühlt. Es ist aber auch vorgesehen,
dass auch die Kältemaschine 6 teilweise oder vollständig das Flächentemperierungselement
7 abkühlt und so zu einer Kühlung des Raumes 2 beiträgt. Die thermische Kältemaschine
6 besitzt einen Wärmeeingang 61. Die Ausgangsleitung 509 des Solarkollektoren 3 ist
über das Ventil 553 und die Leitung 518 mit dem Wärmeeingang 61 verbunden. Der Kälteausgang
62 der Kältemaschine 6 ist über die Leitung 517, das Ventil 554, die Leitung 516,
das Ventil 555 mit der eigenen Leitung 524 des Solarkollektoren 3 verbunden und schließt
so diesen Kreislauf.
[0105] Das erfindungsgemäße System ist offen und kann neben dem Solarkollektor 3 noch weitere
Wärmequelle 39 einschließen. Die Wärmequelle 39 ist zum Beispiel eine geothermische
Wärmequelle, die über eine Tiefbohrung oder eine Sonde erschlossen wird, prozessuale
Abwärme oder Fernwärme, usw. Die Wärme dieser Wärmequelle 39 dient zum Beispiel dazu
den Gebäudemassenspeicher 4 und oder das Flächentemperierungselement 7 zu erwärmen
bzw. zu temperieren. Dies erfolgt über die Ausgangsleitung 511 der Wärmequelle 39,
das Ventil 560, die Leitung 527, das Ventil 552, die Leitung 506 in das Ventil 557.
Dort kann dann über die Leitung 552 das Flächentemperierungselement 7 und / oder über
die Leitung 525, das Ventil 556 und die Leitung 507 der Gebäudemassenspeicher 4 bedient
werden. Der Rücklauf aus dem Flächentemperierungselement 7 erfolgt über die Leitung
523 in das Ventil 558, die Leitung 526, das Ventil 550, die Leitung 500, das Ventil
555, die Leitung 516, das Ventil 554, die Leitung 515, das Ventil 559 in die Eingangsleitung
528 der sonstigen Wärmequelle 39. Der Rücklauf aus dem Gebäudemassenspeicher 4 erfolgt
über die Leitung 501 in das Ventil 550, die Leitung 500, das Ventil 555, die Leitung
516, das Ventil 554, die Leitung 515, das Ventil 559 in die Eingangsleitung 528 der
sonstigen Wärmequelle 39.
[0106] In einer weiteren Betriebsweise dient die von Solarkollektor 3 gesammelte Wärme als
Eingangswärme in der thermischen Kältemaschine 6. Hierzu ist die Ausgangsleitung 509
des Solarkollektoren 3 über das Ventil 553, die Leitung 518 mit dem Wärmeeingang 61
der Kältemaschine 6 verbunden. Der Kälteausgang 62 ist über die Leitung 517, das Ventil
554, die Leitung 516, das Ventil 555 mit der Eingangsleitung 524 des Solarkollektoren
3 verbunden. Alternativ ist es möglich, dass an der Leitung 517, vor dem Ventil 554,
eine Leitung 521 abzweigt, die den Kälteausgang 62 über das Ventil 559 mit der Eingangsleitung
528 der sonstigen Wärmequelle 39 verbindet. Alternativ ist dies auch möglich über
das Ventil 554 und die Leitung 515.
[0107] In einer weiteren Betriebsweise dient die von Solarkollektor 3 gesammelte Wärme als
Eingangswärme in der Wärmepumpe 9 und hebt somit das Temperaturniveau und die Arbeitszahl.
Hierzu ist die Ausgangsleitung 509 des Solarkollektoren 3 über das Ventil 553, die
Leitung 510, das Ventil 559, und die Leitung 512 mit dem Wärmeeingang 90 der Wärmepumpe
9 verbunden. Der Rücklauf aus dem Kälteausgang 91 der Wärmepumpe 9 erfolgt dabei über
die Leitung 513, das Ventil 559, die Leitung 515, das Ventil 554, die Leitung 516,
das Ventil 555 in die Eingangsleitung 524 des Solarkollektoren 3.
[0108] Das in Figur 3 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von der in Figur 2
gezeigten Variante dadurch, dass für die einzelnen Elemente der Wärmequellen bzw.
Wärmesenken durch hydraulische Weichen versorgt werden. Die hydraulischen Weichen
sind dabei vorzugsweise großvolumige Behälter, in die eine Vielzahl von Zu- und Abschlüssen
münden. Sie dient dazu, die verschiedenen Kreisläufe hydraulisch voneinander zu entkoppeln.
Damit wird erreicht, dass die Pumpen in den verschieden Kreisläufen mit ihren unterschiedlichen
Druck- und Volumenstromparametern sich nicht gegenseitig beeinflussen. In dem hier
gezeigten Ausführungsbeispiel ist eine Kaltwasserweiche KWW zur Versorgung der Wärmequellen
mit kälterem Wasser und eine Warmwasserweiche WWW zur Aufnahme und Verteilung von
erhitzten Wasser vorgesehen. Diese Weichen stellen, in Abhängigkeit ihres Volumens
und der Wärmekapazität, immer auch einen gewissen Speicher, der als Zwischenspeicher
dienen kann, dar.
[0109] Der Solarkollektor 3 ist über die Leitung 524 mit der Kaltwasserweiche KWW verbunden
und wird über diese mit zu erwärmenden Wasser versorgt. Das von den Solarkollektor
3 erwärmte Wasser wird über die Leitung 509 und dem Ventil V1 (in dessen 1. Stellung)
über die Leitung 580 in die Warmwasserweiche WWW eingespeist. Da üblicherweise das
Fluid, welches den Solarkollektor 3 durchströmt ein Kältemittel ist, ist ein Wärmetauscher
WT1 in der Warmwasserweiche WWW vorgesehen, in welchem das erwärmte Fluid seine Wärme
abgibt. In gleicher Weise ist auch in der Kaltwasserweiche KWW ein Wärmetauscher WT9
vorgesehen, der von dem Fluid durchströmt wird und so eine fluide Trennung zwischen
dem Systemwasser und dem den Solarkollektor 3 durchströmende Fluid bildet. Im Rückfluss
ist der Wärmetauscher WT1 mit dem Wärmetauscher WT9 über die Rückflussleitung 516
verbunden. In dieser befindet sich das Ventil V9, welches in seiner 1. Stellung die
Rückflussleitung 516 mit den Wärmetauscher WT9 verbindet.
[0110] Ist das ausgangsseitig Temperaturniveau des von der Solarkollektor 3 erwärmten Fluids
für eine Einspeisung in den Gebäudemassenspeicher 4 (oder in die Warmwasserweiche
WWW) zu niedrig, besteht die Möglichkeit das Ventil V1 in eine 2. Stellung zu bringen,
über welchem dann das erwärmte Fluid über eine Bypassleitung BP2 an dem Wärmetauscher
WT1 vorbei direkt in die Rückflussleitung 516 gelangt. In diesem Fall ist auch das
Ventil V9 in seine 2. Stellung, durch welchen der Wärmetauscher 9 durch die Leitung
529 überbrückt wird. Das Fluid gelangt dann über die Leitung 529 zur weiteren Erwärmung
direkt über die Zuleitung 524 in den Solarkollektor 3 gelangt. Es ist klar, dass hierbei
die Ventile V1 und V9 entsprechend steuerbar sind.
[0111] Desweiteren ist eine oder mehrere zusätzliche Wärmequellen 39 vorgesehen. Diese wird
über die Leitung 528 aus der Kaltwasserweiche KWW mit zu erwerbenden Fluid (Wasser)
versorgt und ist über die Leitung 511 mit der Warmwasserweiche WWW verbunden in welche
das von ihr erwärmte Fluid (Wasser) eingespeist wird. Über die Rücklaufleitung RL1
ist die Warmwasserweiche WWW und die Kaltwasserweiche KWW für Rücklaufzwecke verbunden.
[0112] In den Leitungsstück 511 ist das Ventil V7 vorgesehen, dass in seiner 1. Stellung
eine Verbindung mit der Warmwasserweiche WWW herstellt. In seiner 2. Stellung gelangt
das Fluid nicht in die Warmwasserweiche WWW, sondern über die Bypassleitung BP1 direkt
in die Rücklaufleitung RL1 und von dort zurück in die Kaltwasserweiche KWW. Dadurch
ist es möglich, das Temperaturniveau zu erhöhen.
[0113] Mithilfe der Wärmepumpe 9 ist es möglich das Temperaturniveau des Fluids insbesondere
in der Warmwasserweiche WWW anzuheben und dafür das niedrigere, aber immer noch gegenüber
der Umwelt wärmere Temperaturniveau des Fluids in der r Kaltwasserweiche KWW zu nutzen.
Hierzu ist die Primärseite der Wärme Pumpe 9 mit der Kaltwasserweiche KWW fluidisch
verbunden. Der Zulauf aus der Kaltwasserweiche KWW erfolgt über die Leitung 512 in
den Anschluss W der Primärseite, der Rücklauf über die Leitung 513 aus dem Anschluss
K in die Kaltwasserweiche KWW.
[0114] Die Funktionsweise der Wärmepumpe 9 ist nun die, dass einem temperierten, vorzugsweise
flüssigen Wärmemedium (zum Beispiel Wasser) auf der Primärseite Wärme entzogen wird
und mit dieser ein flüssiges Wärmemedium (ebenfalls vorzugsweise Wasser) effizient
erwärmt wird.
[0115] Der K-Anschluss der Sekundärseite der Wärmepumpe 9 wird gespeist von der Rücklaufleitung
500 (als Zuleitung 520), die letztendlich ausgangsseitig entweder an den Gebäudemassenspeicher
4 oder / und dem Flächentemperierungselement 7 angeschlossen ist. Nicht gezeigt ist
eine Bypassleitung aus der Warmwasserweiche WWW in die Rückleitung 501, wodurch zum
Beispiel der Gebäudemassenspeicher 4 bzw. das Flächentemperierungselement 7 überbrückt
werden kann.
[0116] Der W-Anschluss der Sekundärseite der Wärmepumpe 9 speist über die Leitung 505 das
erwärmte Fluid in die Warmwasserweiche WWW ein.
[0117] Der Gebäudemassenspeicher 4 hat die Aufgabe Wärme oder, im Kühlfall, Kälte zu speichern.
Je nach Anwendungsfall wird daher der Gebäudemassespeicher 4 durch das ihn durchströmende
Fluid (Wasser) erwärmt oder abgekühlt. Um den Gebäudemassenspeicher 4 zu erwärmen
ist dieser mit der Warmwasserweiche WWW fluidisch durch die Leitungen 581 und 507
verbunden. Zwischen den Leitungsstücken 581 und 507 befindet sich das Umschaltventil
V2, dass in einer 1. Schaltstellung die Warmwasserweiche WWW mit den Gebäudemassenspeicher
4 verbindet.
[0118] Rücklaufseitig ist an dem Gebäudemassespeicher 4 die Leitung 501 angeschlossen, die
den Gebäudemassenspeicher 4 über das Umschaltventil 558 (in seiner 1. Stellung), das
Leitungsstück 502, das Umschaltventil V4, die Leitung 500, das Umschaltventil V5 in
seiner ersten Stellung sowie dem Rückleitungsstück 599 fluidisch mit der die Warmwasserweiche
WWW verbindet. In seiner 2. Stellung mündet die Leitung 500 als Zuleitung 520 in dem
K-Anschluss der Sekundärseite der Wärmepumpe 9.
[0119] Wie bereits beschrieben hat der Gebäudemassespeicher 4 mehrere Aufgaben. Neben der
Speicherung von Kälte oder Wärme dient der Gebäudemassespeicher 4 auch als Grundlastheizung
für den Raum 2, da der Gebäudemassespeicher 4 nicht, kaum oder nur minimal gegenüber
dem Raum 2 wärmegedämmt ist. Somit gehen die unvermeidbaren Wärmeverluste des Gebäudemassespeicher
4 nicht verloren, sondern decken einen Teil der Raumheizung ab. Für eine flinke, insbesondere
steuerbare Regelheizung ist das Flächentemperierungselement 7 vorgesehen. Dieses ist
hierzu, wie bereits beschrieben, über die Leitungen 52 mit dem Gebäudemassespeicher
4 verbunden und wird mit diesem bei Bedarf mit Wärme versorgt. Alternativ ist hierfür
vorgesehen, das erwärmte Fluid aus den Gebäudemassenspeicher 4 über das Leitungsstück
501, dem Umschaltventil 558 in seiner 2. Stellung, und dem Rohrstück 523 in das Flächentemperierungselement
7 einzuspeisen, wo dieses endseitig in das Rohrstück 522 verlässt und über das Umschaltventil
V3 in die Rückleitung 586 gelangt, von wo aus es in dem Umschaltventil V2 und dem
Rohrstück 507 wieder in das Gebäudemassenspeicher 4, im Kreis, gepumpt wird. Vorzugsweise
ist ausgangsseitig des Gebäudemassenspeicher 4, im Rohrstück 501 eine nicht dargestellte
Pumpe vorgesehen. Die Fließrichtung des Fluids ist in diesem Fall im Uhrzeigersinn.
Durch die Doppelpfeil ist angedeutet, dass das Fluid in den Rohrstücken 522 oder 523
in der eine oder die entgegengesetzte Richtung fließt.
[0120] Alternativ ist auch vorgesehen, dass das Flächentemperierungselement 7 von der Warmwasserweiche
WWW direkt mit warmen Fluid versorgt wird. Hierzu ist die Warmwasserweiche WWW über
die Leitung 582, das Umschaltventil V3 und das Leitungsstück 522 mit dem Flächentemperierungselement
7 verbunden. Das Umschaltventil V3 hat mehrere Stellungen und verbindet in seiner
ersten Stellung die Leitungsstücke 582 und 522 fluidisch.
[0121] Ausgangsseitig ist das Flächentemperierungselement 7 über die Leitung 523 mit dem
Umschaltventil 558 verbunden. Das im Heizfall abgekühlte Fluid wird dann über das
Leitungsstück 502, das Umschaltventil V4 sowie die Leitung 500, das Umschaltventil
V5 in seiner ersten Stellung sowie dem Rückleitungsstück 599 in die Warmwasserweiche
WWW zurückgeleitet.
[0122] Vorzugsweise umfasst das System in einem alternativen Vorschlag auch den Einsatz
einer Kältemaschine 6, insbesondere einer Adsorptionskältemaschine 60. Der Vorzug
dieses Vorschlages liegt darin, dass mit einer Adsorptionskältemaschine 60 aus der
solaren Wärme oder Wärme anderer regenerativen Energiequellen Kälte erzeugt werden
kann.
[0123] Hierzu ist der Vorlauf W der Primärseite der Adsorptionskältemaschine 60 mit der
Warmwasserweiche WWW fluidisch über die Leitung 583 verbunden. Das in der Primärseite
der Absorptionskältemaschine 60 abgekühlte Fluid wird über die am Anschluss K angeschlossene
Leitung 584 in die Warmwasserweiche WWW geleitet. Im Kühlfall wird der Gebäudemassenspeicher
4 und / oder das Flächentemperierungselement 7 nicht von der Warmwasserweiche WWW
aus versorgt, sondern von dem an dem K-Anschluss der Sekundärseite der Absorptionskältemaschine
60 angeschlossenen Leitung 585.
[0124] In einem ersten Ausführungsbeispiel (in Figur 3 nicht gezeigt) mündet die Leitung
585 direkt in den Gebäudemassenspeicher 4 und die Verbindung von der Warmwasserweiche
WWW zum Gebäudemassenspeicher 4 ist durch einen Absperrhahn getrennt.
[0125] In einem zweiten Ausführungsbeispiel (in Figur 3 nicht gezeigt) endet die Leitung
585 in dem Umschaltventil V2. In einer zweiten Stellung des Umschaltventil V2 wird
dabei die Leitung 585 mit der Zuleitung 507 des Gebäudemassenspeichers 4 fluidisch
verbunden. Über diesen Pfad gelangt dann abgekühltes Fluid in den Gebäudemassenspeicher
4 und kühlt diesen ab. Der Gebäudemassenspeicher 4 dient dann als Kältespeicher. Aus
diesem Kältespeicher wird dann wieder über die Leitungen 52 Kälte entnommen, in den
das hier zirkulierende Fluid in dem kaltem Gebäudemassenspeicher 4 abgekühlt wird
und so das Flächentemperierungselement 7 abkühlt, das seinerseits Wärme aus dem Raum
2 aufnehmen und diesen entziehen kann.
[0126] In einer dritten Variante des Ausführungsbeispiele, wie es jetzt auch in Figur 3
gezeigt ist, verbindet die Leitung 585 den Anschluss K der Sekundärseite der Adsorptionskältemaschine
60 mit dem Umschaltventil V3. Dabei ist vorgesehen, dass das Umschaltventil V3 mehrere
Stellungen einnehmen kann.
[0127] In der ersten Stellung des Umschaltventils V3 wird die Ableitung 582 der Warmwasserweiche
WWW mit der Zuleitung 522 in das Flächentemperierungselement 7 verbunden und somit
das Flächentemperierungselement 7 erwärmt oder aufgeheizt.
[0128] In der zweiten Stellung des Umschaltventils V3 wird die Leitung 585 von der Adsorptionskältemaschine
60 mit der Zuleitung 522 des Flächentemperierungselementes 7 verbunden. Dadurch gelangt
kaltes Fluid aus der Adsorptionskältemaschine 60 direkt in das Flächentemperierungselement
7 und kühlt dieses und somit auch den Raum 2.
[0129] In der dritten Stellung des Umschaltventils V3 wird die Leitung 585 mit der Verbindungsleitung
586 fluidisch verbunden. Dabei verbindet die Verbindungsleitung 586 die beiden Umschaltventil
V2 und V3. In diesem Fall ist auch vorzugsweise das Umschaltventil V2 in seiner zweiten
Stellung so geschaltet, dass die Verbindungsleitung 586 mit der Zuleitung 507 des
Gebäudemassenspeicher 4 verbunden ist. Der Gebäudemassenspeicher 4 dient als Kühlspeicher
und wird durch das kalte Fluid abgekühlt.
[0130] Die Rückleitung des Fluids aus dem Gebäude Massenspeicher 4 bzw. dem Flächentemperierungselement
7 erfolgt im Kühlfall über die gleichen Leitungen 501 und 502, bzw. 523 und 502 wie
im Heizfall. Das Umschaltventil V4, in welches die Leitung 502 mündet, befindet sich
im Kühlfall vorzugsweise in der zweiten Stellung. Dabei wird die Rückleitung 502 mit
der Zuleitung 587 verbunden, welche das Umschaltventil V4 mit dem W-Anschluss der
Sekundärseite der Adsorptionskältemaschine 60 verbindet und so abzukühlendes Fluid
der Adsorptionskältemaschine 60 zur Verfügung stellt.
[0131] Die bei der Produktion von Kälte in der Adsorptionskältemaschine 6,60 entstehende
Abwärme wird über die Ableitung 540 in die Kaltwasserweiche KWW eingespeist. Die Rückleitung
hierzu ist mit 541 bezeichnet.
[0132] Sowohl die Kaltwasserweiche KWW, wie auch die Warmwasserweiche WWW sind vorzugsweise
als Pufferspeicher, insbesondere als Schicht-Pufferspeicher ausgebildet. Dies erlaubt
es das Fluid, unter Vermeidung von Entropieerzeugung, in dem richtigen Temperaturniveau
zuzuleiten oder zu entnehmen. Insbesondere im Heizfall stellt die Warmwasserweiche
WWW eine Kapazitätserweiterung des Wärmespeichervolumens des Gebäudemassenspeicher
4 dar.
[0133] Aus Gründen der Übersichtlichkeit umfassen die hier gezeigten Schaltbilder keine
Pumpen, die aber gleichwohl an den notwendigen Stellen in den Leitungen vorgesehen
sind, um den Fluss des Fluids zu ermöglichen.
[0134] In Figur 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt. Der Solarkollektor 3 erwärmt
über den Wärmetauscher WT1 das Fluid in der Warmwasserweiche WWW. Hierzu ist der Solarkollektor
3 ausgangsseitig mit der Leitung 509 mit dem Wärmetauscher WT1 sowie mit der Rücklaufleitung
524 verbunden. In gleicher Weise ist sind auch die sonstigen Wärmequellen 39 je mit
einem Wärmetauscher WT2 in der Warmwasserweiche WWW verbunden und liefern so die Wärme
in die Warmwasserweiche WWW. Die Verwendung der Wärmetauscher WT1 bzw. WT2 erlaubt
es, diese wärmeproduzierenden Elemente mit einem anderen Fluid zu betreiben wie das
übrige System.
[0135] Das hier gezeigte System weist auch eine Brauchwasservorlage BW auf. Das Brauchwasser
wird hier zum einen durch die Wärme der Warmwasserweiche WWW erwärmt. Hierzu dient
die Zuleitung 595, die die Warmwasserweiche WWW mit der Brauchwasservorlage BW verbindet.
Der Rücklauf erfolgt über die Rückleitung 543, das Umschaltventil V8 in seiner 1.
Stellung und die weitere Rücklaufleitung 598, die, zusammen mit der Rückleitung 584
(von der prima Meerseite der Kältemaschine 6 kommend), in die Warmwasserweiche WWW
mündet. Das Brauchwasser ist selbstverständlich von dem Systemwasser getrennt, weshalb
in der Brauchwasservorlage ein Wärmetauscher WT 3 vorgesehen ist, der von dem erwärmten
Fluid durchströmt ist.
[0136] Über die Anschlussleitung 581 ist die am wasserweiche WKWW mit dem Verteilventil
V3 verbunden. In dessen 1. Stellung strömt das warme Fluid aus der warmwasserweiche
WWW über die Leitung 593 in die Nutzweiche NW.
[0137] In der 2. Stellung des Verteilerventils V3 fließt warmes Fluid über die Leitung 512
in den W-Anschluss der Primärseite der Wärmepumpe 9. Der Rücklauf von der Primärseite
der Wärmepumpe 9 erfolgt über den an dem K-Anschluss angeschlossen Rückleitung 513
in die Warmwasserweiche WWW.
[0138] In der 3. Stellung des Verteilerventils V3 fließt warmes Fluid über die Leitung 583
in den W-Anschluss der Primärseite der Kältemaschine 6,60. Der Rücklauf von der Primärseite
der Kältemaschine 6,60 erfolgt über den an dem K-Anschluss angeschlossen Rückleitung
584 in die Warmwasserweiche WWW.
[0139] In der Wärmepumpe 9 wird die von der warmwasserweiche WWW angebotene Wärme angehoben.
Auf der Sekundärseite der Wärmepumpe 9 ist an dem W-Anschluss die Brauchwasservorlage
BW über die Leitung 505 angeschlossen, die zusammen mit der Leitung 595 in der Wärmetauscher
WT3 mündet. Somit heizt diese Wärmepumpe 9 das Brauchwasser auf. Der Zulauf am Anschluss
K auf der Sekundärseite der Wärmepumpe 9 ist mit dem Umschaltventil V8 verbunden.
In der 2. Stellung des Umschaltventiles V8 ist dabei der K-Anschluss der Sekundärseite
der Wärmepumpe 9 mit dem Rücklauf 543 aus dem Wärmetauscher WT3 der Brauchwasservorlage
BW verbunden.
[0140] Neben einer Aufheizung des Brauchwassers leistet die Wärmepumpe 9 aber (alternativ
oder gleichzeitig) auch eine Anhebung des Wärmeniveaus des Fluids in der Nutzweiche
NW. In dem Rohrstück 505, das an dem W-Anschluss der Sekundärseite der Wärmepumpe
9 anschließt, befindet sich hierzu ein Umschaltventil V10, das in seiner 2. Stellung
(in der 1. Stellung verbindet das Ventil V10 den W-Anschluss der Sekundärseite mit
dem Wärmetauscher WT3 der Brauchwasservorlage BW) den W-Anschluss über die Zuleitung
594, welche in die Leitung 593 mündet, mit der Nutzweiche NW. Die Rückleitung aus
der Nutzweiche NW zu dem K-Anschluss der Sekundärseite der Wärmepumpe 9 erfolgt dabei
über die Zuleitung 596 und das Ventil V8, das sich hierbei in der 3. Stellung befindet,
wodurch die Zuleitung 596 mit dem K-Anschluss verbunden wird.
[0141] Mithilfe der Kältemaschine 6,60 es ist möglich, in dem System auch Kälte für den
Raum zur Verfügung zu stellen, wodurch dieser zum Beispiel im Sommer gekühlt werden
kann. Vorzugsweise wird als Kältemaschine 6 eine Absorptionskältemaschine 60 eingesetzt,
die mit der regenerativen Wärme des Systems auf der Primärseite versorgt wird. Die
an dem K-Anschluss auf der Sekundärseite der Kältemaschine 6,60 abgreifbare Kälte
wird über das Rohrstück 585 und dem Umschaltventil V11 in dessen 1. Stellung und dem
Rohrstück 588 in den Kältespeicher KS eingespeist. Die Rückleitung aus dem Keller
Speicher KS erfolgt über die Rückleitung 589 in den W-Anschluss der Sekundärseite
der Kältemaschine 6,60.
[0142] Neben einer Abkühlung des Fluids in dem Kältespeicher KS ist es aber auch möglich
mit dem Vorschlag auch das Fluid in der nutzweiche NW abzukühlen. Hierzu wird das
Umschaltventil V11 in die 2. Stellung gebracht, wodurch die Zuleitung 585 mit der
Leitung 586 verbunden ist, durch welche dann das abgekühlte Fluid aus dem K-Anschluss
der Sekundärseite der Kältemaschine 6,60 in die Nutzweiche NW gelangt. Der Rückfluss
erfolgt aus der Nutzweiche NW über die Rückleitungen 596,597 in den W-Anschluss der
Sekundärseite der Kältemaschine 6,60.
[0143] Das Gebäudemassenelement 4 ist über die Zuleitung 507 und die Rückleitung 501 mit
der Nutzweiche NW verbunden. Das Flächentemperierungselement 7 ist über die Zuleitung
522 und die Rückleitung 523 mit der Nutzweiche NW verbunden. Je nach Anwendungsfall
ist es damit möglich warmes oder kaltes Fluid entweder zu Speicherzwecken oder zu
der Temperierungszwecken in das Gebäudemassenelement 4 oder das Flächentemperierungselement
7 zu bringen.
[0144] Aus dem Kältespeicher KS heraus ist es einerseits möglich die Nutzweiche NW mit gekühlten
Fluid zu versorgen wie auch über das Flächentemperierungselement 7 den Raum 2 zu kühlen.
Hierzu ist eine Ausgangsleitung 590 an den Kältespeicher KS angeschlossen, die in
dem Umschaltventil V12 entweder über die Leitung 591 das Flächentemperierungselement
7 oder über die Zuleitung 586 die Nutzweiche NW versorgt. Die Rückleitung aus der
Nutzweiche NW erfolgt dabei über den Leitungspfad 596 zum Kältespeicher KS die Rückleitung
aus den Flächentemperierungselement 7 erfolgt über den Leitungspfad der Leitungen
523,592.
[0145] Für die Bewegung des Fluids sind natürlich in den jeweiligen Leitungen nicht dargestellte
Pumpen vorgesehen. Die Pfeile geben die Strömungsrichtung an, wofür Pumpen vorgesehen
sind.
[0146] Es ist klar, dass das erfindungsgemäße System auch eine Steuerung umfasst, die einerseits
die verschiedenen vorgeschriebenen Betriebsmodi abbildet und andererseits auf die
Vielzahl von Ventilen und Pumpen (die nicht gezeigt sind), in geeigneter Weise einwirken.
Auch ist klar, dass das System in den verschiedenen Leitungen eine Vielzahl von nicht
dargestellten Pumpen aufweist.
[0147] Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt,
sondern in vielfältiger Weise abwandelbar.
[0148] Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale
und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und
Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen
erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichen:
[0149]
- 1
- Gebäude
- 10
- Außenseite
- 11
- Photovoltaikanlage
- 12
- Dach
- 2
- Raum
- 20
- Boden
- 20z
- unterster Boden
- 21
- Decke
- 21a
- Deckenelement
- 21z
- oberste Decke
- 22,23
- Wand
- 29
- Außenwand
- 3
- Solarkollektor
- 39
- sonstige Wärmequellen
- 4
- Gebäudemassespeicher
- 40
- Wärme- oder Kältespeicher
- 51
- erste Leitung
- 52
- zweite Leitung
- 53
- dritte Leitung
- 54
- vierte Leitung
- 500-529
- Leitung
- 530-531
- Stromleitung
- 540 - 544
- Leitung
- 550-560
- Ventile
- 580 bis 599
- Leitung
- 6
- Kältemaschine
- 60
- Adsorptionskältemaschine
- 61
- Wärmeeingang
- 62
- Kälteausgang
- 7
- Flächentemperierungselement
- 70
- Deckenflächentemperierungselement
- 8,80,81
- Wärmedämmung
- 9
- Wärmepumpe
- 90
- Wärmeeingang
- 91
- Kälteausgang
- BP2 BW
- Brauchwasserbehälter
- KM
- Kältemaschine
- KS
- Kühlspeicher
- KWW
- Kaltwasserweiche
- NW
- Nutzweiche
- V1 bis V5, V7 bis V12
- Ventil
- WP
- Wärmepumpe
- WT1 - WT3
- Wärmetauscher
- WT9
- Wärmetauscher
- WWW
- Warmwasserweiche
1. System zur Temperierung, insbesondere zur Beheizung oder Kühlung des zumindest einen
Raumes eines Gebäudes, bestehend aus
- einem Gebäude (1), das
- zumindest einen Raum (2) aufweist, der begrenzt ist von einem Boden (20) und einer
Decke (21) und allseitig angeordneten Wänden (22, 23),
- zumindest einer regenerativen Wärmequelle (3), wie zum Beispiel einen Solarkollektor
(3),
- einem Gebäudemassespeicher (4), der dafür vorgesehen ist, als Wärmespeicher (40)
zu dienen, wobei zwischen der regenerativen Wärmequelle (3) und dem Gebäudemassespeicher
(4) eine erste Leitung (51) vorgesehen ist, in welcher ein erwärmbares Fluid zum Transport
von Wärme zirkuliert,
- mindestens einem Flächentemperierungselement (7), welches im Raum (2) angeordnet
ist und dafür vorgesehen ist, den Raum (2) zu erwärmen,
- wobei entweder einer zweiten Leitung (52), die zwischen dem Gebäudemassespeicher
(4) und dem Flächentemperierungselement (7) vorgesehen ist, in welcher ein erwärmbares
Fluid zum Transport von Wärme zirkuliert, oder das Flächentemperierungselement (7)
und der Gebäudemassespeicher (4) an einer hydraulische Weiche, insbesondere eine Nutzweiche
(NW) fluidisch angeschlossen sind und die hydraulische Weiche mit der regenerativen
Wärmequelle (3) fluidisch verbunden ist.
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das System
- eine Kältemaschine (6) aufweist und
- der Gebäudemassespeicher (4) dafür vorgesehen ist, als Wärme- oder Kältespeicher
(40) zu dienen,
- wobei in der ersten Leitung (51) und der zweiten Leitung (52), ein erwärmbares bzw.
abkühlbares Fluid zum Transport von Wärme bzw. Kälte zirkuliert,
- das mindestens eine Flächentemperierungselement (7) dafür vorgesehen ist, den Raum
(2) zu erwärmen oder zu kühlen,
- und eine dritte Leitung (53), die zwischen dem Gebäudemassespeicher (4) und der
Kältemaschine (6) vorgesehen ist, in welcher ein erwärmbares bzw. abkühlbares Fluid
zum Transport von Wärme bzw. Kälte zirkuliert.
3. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gebäudemassespeicher (4) als Deckenelement (21a), insbesondere als Betondeckenelement
(21a).
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gebäudemassespeicher (4) als Grundlastheizung und das Flächentemperierungselement
(7) als Regelheizung dient.
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der als Deckenelement (21a), ausgebildete, temperierte Gebäudemassespeicher (4),
im Heizfall, die sich am Auflager des Deckenelementes (21a) auf der Außenwand (29)
ergebende Wärmebrücke temperiert bzw. beheizt.
6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kältemaschine (6) als thermische Kältemaschine, insbesondere als Absorptionskältemaschine
(60) ausgebildet ist.
7. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorlauftemperatur des Flächentemperierungselementes (7) maximal 35° C, bevorzugt
maximal 30°C, beträgt.
8. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gebäudemassespeicher (4) in einem Temperaturintervall von 16°C und 45°C betrieben
wird.
9. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der als Gebäudegeschoßdecke ausgebildete Gebäudemassespeicher (4) bei einer maximalen
Speichertemperatur des Gebäudemassespeichers (7) von 35 °C einen Wärmevorrat für die
von der Gebäudegeschoßdecke abgedeckten mindestens einen Raum vorhält, der ausreicht,
den mindestens einen, von der Gebäudegeschoßdecke abgedeckten Raum während mindestens
zwei Tage auf durchschnittlich mindestens 18 °C zu temperieren.
10. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmevorrat des Gebäudemassespeichers mit einem Temperaturniveau zwischen 16
°C und 20 °C dazu dient, Wärmebrücken des Gebäudes zu beheizen,
der Wärmevorrat des Gebäudemassespeichers mit einem Temperaturniveau zwischen 20 °C
und 25 °C dazu dient, einerseits Wärmebrücken des Gebäudes zu beheizen und andererseits
die Grundlastheizung zur Temperierung des Raumes zu bilden und
der Wärmevorrat des Gebäudemassespeichers mit einem Temperaturniveau zwischen 25 °C
und 45 °C dazu dient, einerseits Wärmebrücken des Gebäudes zu beheizen, die Grundlastheizung
zur Temperierung des Raumes zu bilden, sowie das Flächentemperierungselement als Regelheizung
zur Temperierung des Raumes mit Wärme zu versorgen.
11. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangsleitung (509) des Solarkollektors (3) eine hydraulische Weiche, insbesondere
eine Warmwasserweiche (WWW) speist.
12. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gebäudemassespeicher (4) und / oder das Flächentemperierungselement (7), an eine
hydraulische Weiche, insbesondere eine Nutzweiche (NW), angeschlossen ist / sind und
insbesondere die Nutzweiche (NW) mit der Warmwasserweiche (WWW) fluidisch verbunden
ist.
13. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das von dem Solarkollektor (3) erwärmte Fluid als Wärmequelle für die Wärmepumpe
(9) dient.
14. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das von dem Solarkollektor (3) erwärmte Fluid als Wärmequelle für die thermische
Kältemaschine (6) dient.
15. System zur Temperierung, insbesondere zur Beheizung oder Kühlung des zumindest einen
Raumes eines Gebäudes, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bestehend
aus
- einem Gebäude (1), das zumindest einen Raum (2) aufweist, der gebildet ist von einem
Boden (20) und einer Decke (21) und allseitig angeordneten Wänden (22, 23),
- zumindest einem Solarkollektor (3), der auf der Außenseite (10) des Gebäudes (1)
angeordnet ist und der dafür vorgesehen ist, die Wärmeenergie der solaren Strahlung
aufzunehmen,
- einem Gebäudemassespeicher (4), der dafür vorgesehen ist, als Wärme- oder Kältespeicher
(40) zu dienen, wobei der Gebäudemassespeicher (4) als Deckenelement (21a), insbesondere
als Betondeckenelement (21a), ausgebildet ist und zwischen dem Solarkollektor (3)
und dem Gebäudemassespeicher (4) eine erste Leitung (51) vorgesehen ist, in welcher
ein erwärmbares bzw. abkühlbares Fluid zum Transport von Wärme bzw. Kälte zirkuliert,
- einer Adsorptionskältemaschine (60) als Kältemaschine (6),
- einer Wärmepumpe (9),
- mindestens einem Flächentemperierungselement (7), welches unter der Decke (21) als
Deckenflächentemperierungselement (70), insbesondere als Klimadecke ausgebildet ist,
im Raum (2) angeordnet ist und dafür vorgesehen ist, den Raum (2) zu erwärmen oder
zu kühlen,
- wobei im Heizfall von dem Deckenflächentemperierungselement (70) Wärmestrahlung
abgegeben wird, die zu einer Trocknung der Wände (22,23) und somit zu einer zusätzlichen
Wärmedämmung des Gebäudes führt,
- einer zweiten Leitung (52), die zwischen dem Gebäudemassespeicher (4) und dem Flächentemperierungselement
(7) vorgesehen ist, in welcher ein erwärmbares bzw. abkühlbares Fluid zum Transport
von Wärme bzw. Kälte zirkuliert,
- einer dritten Leitung (53), die zwischen dem Gebäudemassespeicher (4) und der Adsorptionskältemaschine
(60) vorgesehen ist, in welcher ein erwärmbares bzw. abkühlbares Fluid zum Transport
von Wärme bzw. Kälte zirkuliert,
- einer vierten Leitung (54), die zwischen dem Gebäudemassespeicher (4) und der Wärmepumpe
(9) vorgesehen ist, in welcher ein erwärmbares bzw. abkühlbares Fluid zum Transport
von Wärme bzw. Kälte zirkuliert.