[0001] Die Erfindung betrifft ein Flächentemperiersystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und ein Herstellungsverfahren zur Herstellung einer zu temperierenden Raumfläche
nach Anspruch 9.
[0002] Aus der
DE 103 41 255 A1 sind Wärmeleitplatten aus expandiertem Graphit bekannt. Materialstärken von 10 bis
15 mm werden dabei als gering angesehen. Eine Nut, die in der Wärmeleitplatte angeordnet
ist, dient zur Aufnahme eines Rohrs für den Durchfluss eines fluiden Wärmetransportmediums.
[0003] Aus der
DE 20 2014 104 262 U1 ist ein Wandheizsystem bekannt, bei welchem auf einer Trägerplatte eine graphithaltige
Wärmeleitschicht aufgebracht ist. In die Wärmeleitschicht und / oder in die Trägerplatte
ist eine Nut eingebracht, die zur Aufnahme eines Wärmetauscherrohrs dient. Die graphithaltige
Wärmeleitschicht kann als graphithaltige Wärmeleitplatte oder als feinkörniges oder
gering viskoses bis flüssiges, graphithaltiges Material ausgestaltet sein.
[0004] Als Weiterentwicklung dieses zuletzt genannten Standes der Technik ist aus der
WO 2016/037606 A2 ein Wandheizsystem bekannt, welches den gattungsbildenden Stand der Technik darstellt
und bei welchem die graphithaltige Wärmeleitschicht auch als graphithaltige Wärmeleitfolie,
insbesondere als eine aus Graphit bestehende Wärmeleitfolie, ausgestaltet sein kann.
Das linienförmige Heizelement kann als Heizungsrohr ausgestaltet sein, welches von
einem Fluid durchströmt wird, oder es kann als elektrisches Heizkabel ausgestaltet
sein, welches von einem elektrischen Strom durchflossen wird und in Art einer Widerstandsheizung
Wärme abgibt. Die graphithaltige Wärmeleitschicht kann entweder in einer Nut der Trägerplatte
angeordnet sein, also hinter dem linienförmigen Heizelement liegen, nämlich auf der
von dem zu beheizenden Raum abgewandten Rückseite des linienförmigen Heizelements,
oder es kann, nachdem das Heizelement in die Nut der Trägerplatte eingelegt worden
ist, über die gesamte Vorderseite der Trägerplatte verlegt werden, so dass es die
Vorderseite des Heizelements kontaktiert. Wenn das Heizelement als Rohrleitung ausgestaltet
ist, kann es nicht nur zum Heizen, sondern auch zum Kühlen genutzt werden, indem ein
entsprechend temperiertes Fluid verwendet wird.
[0005] Die dem zu beheizenden Raum zugewandte Oberfläche wird mit einer Verkleidung versehen.
Die Verkleidung kann aus einer Putzschicht, aus Fliesen oder Natursteinplatten bestehen,
je nach der gewünschten optischen und funktionalen Ausgestaltung der Wandoberfläche
des zu beheizenden Raumes, so dass die genannten Materialien lediglich beispielhaft
und nicht abschließend genannt sind.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Flächentemperiersystem
dahingehend zu verbessern, dass dieses besonders einfach eine möglichst variantenreiche
Ausgestaltung der Verkleidung auf einfache Weise sowie die Voraussetzungen für ein
vorteilhaftes Raumklima ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird in einem ersten Aspekt der Erfindung durch ein Flächentemperiersystem
nach Anspruch 1 gelöst. In einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur
Herstellung einer zu temperierenden Raumfläche vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0008] Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, eine gelochte Wärmeleitfolie zu verwenden,
die nämlich Öffnungen aufweist, die insgesamt wenigstens 1,5 % der Fläche der Wärmeleitfolie
ausmachen. Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass eine Wärmeleitfolie
typischerweise schlechte Anhaftungseigenschaften aufweist, was beispielsweise auf
metallische Wärmeleitfolien aus Aluminium oder Kupfer ebenso zutrifft wie auf graphithaltige
Wärmeleitfolien, beispielsweise Wärmeleitfolien, die aus Graphit bestehen, z.B. aus
expandiertem Graphit. Bei Verwendung einer Wärmeleitfolie aus Kupfer kann vorteilhaft
eine entfettete Kupferfolie zur Anwendung kommen, da diese verbesserte Anhaftungseigenschaften
aufweist beispielsweise gut mittels eines Klebstoffs an der Trägerplatte befestigt
werden kann.
[0009] Die erfindungsgemäß vorgesehenen Öffnungen machen die Wärmeleitfolie durchlässig
und haben zwei unterschiedliche Auswirkungen:
Erstens ermöglichen sie ein vorteilhaftes Raumklima, indem sie nämlich die Wärmeleitfolie
wasserdampfdiffusionsoffen ausgestalten, was in der Praxis kurz als "diffusionsoffen"
bezeichnet wird. Wenn die Wärmeleitfolie in einer Ausgestaltung des Flächentemperiersystems
mittels eines Klebstoffs an der Trägerplatte befestigt wird, kann durch Auswahl des
geeigneten Klebers und der geeigneten Trägerplatte, wenn diese nämlich jeweils selbst
diffusionsoffen sind, die diffusionsoffene Ausgestaltung der Gebäudefläche gewährleistet
werden, die mit dem Flächentemperiersystem versehen ist, beispielsweise ein Fußboden,
eine Wand- oder Deckenfläche des Raumes.
[0010] Zweitens ermöglichen die Öffnungen den Durchtritt des Klebstoffs. Da ein Klebstoff
verwendet wird, der in Abstimmung mit dem Material, aus dem die Wärmeleitfolien besteht,
eine gute Anhaftung an der Wärmeleitfolie sicherstellt, stellt dieser Klebstoff eine
hervorragende Grundierung auf der Vorderseite der Wärmeleitfolie dar, so dass auf
dieser Grundierung die weitere Verkleidung aufgebaut werden kann, z. B. in Form eines
Lehmputzes.
[0011] Unter einer Anzahl ist im Kontext der vorgestellten Erfindung eine Einzahl oder Mehrzahl
eines entsprechenden Merkmals zu verstehen.
[0012] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Flächentemperiersystems ermöglicht beispielsweise
folgendes Verfahren bei der Herstellung einer zu temperierenden Raumfläche:
- Auf die zum Raum gerichtete Oberfläche einer Trägerplatte, das heißt auf die Vorderseite,
wird Klebstoff im Überschuss aufgetragen. Im Überschuss bedeutet in diesem Zusammenhang,
dass mehr Klebstoff verwendet wird, als ausschließlich zur Befestigung einer Wärmeleitfolie
an der Trägerplatte erforderlich ist.
- Anschließend wird eine Wärmeleitfolie mit ihrer Rückseite auf die Oberfläche der Trägerplatte
aufgedrückt und damit in den Klebstoff eingedrückt.
- Dabei tritt automatisch überschüssiger Klebstoff durch die Öffnungen der Wärmeleitfolie
und gelangt so auf die Vorderseite der Wärmeleitfolie.
- Der überschüssige Klebstoff wird nun auf der Vorderseite der Wärmeleitfolie verstrichen,
ggf. wird zusätzlicher Klebstoff verwendet, um einen ausreichend großen Flächenanteil
der Vorderseite der Wärmeleitfolie mit Klebstoff zu beschichten. Insbesondere kann
die Vorderseite der Wärmeleitfolie annähernd vollflächig mit Klebstoff beschichtet
werden.
[0013] Die Befestigung der Wärmeleitfolie auf der Trägerplatte kann an der Baustelle erfolgen.
Alternativ dazu kann sie jedoch unabhängig von der Baustelle bereits werkseitig erfolgen,
beispielsweise im Herstellerwerk der Trägerplatte, so dass eine sofort einsatzbereite,
verarbeitungsfähige Trägerplatte an der Baustelle bereitgestellt werden kann.
[0014] Die Montage des linienförmigen Heizelements an der Trägerplatte kann zunächst erfolgt
sein, bevor die Wärmeleitfolie an der Trägerplatte befestigt wird - beispielsweise
wenn dies an der Baustelle erfolgt. Alternativ kann das linienförmige Heizelement
in die Nuten der Trägerplatte eingeführt werden, auch wenn sich die Wärmeleitfolie
bereits auf der Trägerplatte befindet. Sofern die Wärmeleitfolie nicht konturgenau
auf der Oberfläche der Trägerplatte verläuft, also auch in den Nuten verläuft, wird
sie verformt und in die betreffende Nut gedrückt, wenn das Heizelement in die Nut
eingelegt wird.
- Der Klebstoff stellt eine Grundierung auf der Vorderseite der Wärmeleitfolie dar,
so dass später - beispielsweise nach dem Abbinden des Klebstoffs - die Verkleidung
des Flächentemperiersystems montiert werden kann. Beispielsweise kann eine Putzschicht
aufgetragen werden, oder Fliesen, Natursteinplatten oder dergleichen können in einer
Dickbett- oder Dünnbett- Mörtel- bzw. Klebstoffschicht verlegt werden.
[0015] Je größer der Flächenanteil der Öffnungen an der Gesamtfläche der Wärmeleitfolie
ist, desto besser wird einerseits eine Diffusionsoffenheit und der Durchtritt für
den Klebstoff ermöglicht, während andererseits die Leistung in Bezug auf die Wärmeabstrahlung
reduziert wird. In ersten, nicht-öffentlichen praktischen Versuchen hat sich ein Flächenanteil
der Öffnungen als vorteilhaft herausgestellt, der zwischen 2,5 % und 15 % und insbesondere
vorteilhaft bei 5 % liegt.
[0016] Streng genommen weist die Trägerplatte typischerweise eine einzige Nut auf, nämlich
wenn ein einziges linienförmiges Heizelement auf der Trägerplatte verlegt werden soll.
Beispielsweise kann das Heizelement spiralförmig verlaufen. Vorteilhaft und in der
Praxis üblich wird es serpentinenförmig oder mäanderförmig verlegt, so dass es überall
in derselben Ebene verläuft. Dennoch spricht man in der Praxis üblicherweise von mehreren
Nuten, welche die die Trägerplatte aufweist, entsprechend der Darstellung, die sich
bei einem Schnitt durch die Trägerplatte ergibt. Die so bezeichneten mehreren Nuten
stellen in einem solchen Fall tatsächlich mehrere Abschnitte derselben, durchgehenden
Nut dar. Daher wird auch nachfolgend von mehreren Nuten gesprochen, selbst wenn die
Trägerplatte nicht zur Aufnahme mehrerer Heizelemente ausgestaltet ist, sondern nur
eine einzige, durchlaufende Nut zur Aufnahme eines einzigen linienförmigen Heizelements
aufweist. Jedenfalls weist Trägerplatte mehrere nebeneinander - beispielsweise parallel
zueinander - verlaufende Nuten auf.
[0017] In einer Ausgestaltung ist nicht eine einzige, durchgehende Wärmeleitfolie auf der
Vorderseite der Trägerplatte angeordnet, sondern vielmehr eine Anzahl einzelner Bahnen
der Wärmeleitfolie. Dies bietet die Möglichkeit, eine Bahn so weit über die Nut zu
führen, dass die Bahn nicht nur die Nut abdeckt, sondern auch noch über die Nut hinausragt.
Wenn anschließend das linienförmige Heizelement in die Nut eingelegt wird, wird die
Wärmeleitfolie nach unten abgewinkelt und in die Nut geklappt.
[0018] Dabei kann dieser Anteil der Wärmeleitfolie so lang bemessen sein, dass er dem Heizelement,
welches typischerweise einen runden Querschnitt aufweist, über 180° seines Querschnitts
anliegt. Hierdurch wird eine hervorragende, intensive Wärmeübertragung von dem Heizelement
auf die Wärmeleitfolie bewirkt und damit der Wirkungsgrad des Flächentemperiersystems
positiv beeinflusst.
[0019] In einer Weiterbildung der oben beschriebenen Ausgestaltung können die Bahnen so
bemessen und auf der Trägerplatte angeordnet sein, dass jede Bahn mit ihren beiden
Seitenkanten über beide jeweils benachbarte Nuten ragt, und zwar so weit, dass sich
über den Nuten jeweils zwei benachbarte Bahnen der Wärmeleitfolie überlappen. Auf
diese Weise können die Überstände, mit denen die Bahnen jeweils über eine Nut ragen,
so kurz bemessen werden, dass die Bahnen lediglich über die jeweilige Nut, aber nicht
darüber hinaus ragen müssen und dennoch die Nut vollflächig von der Wärmeleitfolie
ausgekleidet werden kann, zugunsten eines möglichst großflächigen Kontakts mit dem
Heizelement. Da die Bahnen nicht über die jeweils benachbarte Nut hinausragen, behindern
sie bei der oben geschilderten Verfahrensweise nicht die Verarbeitung des Klebstoffs,
um diesen auf der Vorderseite der Wärmeleitfolie zu verteilen.
[0020] Als Klebstoff hat sich bei der Verwendung einer aus expandiertem Graphit bestehenden
Wärmeleitfolie ein wasserglasbasierter Klebstoff in ersten Versuchen bewährt, wobei
ein derartiger Klebstoff in der Praxis auch unter der Bezeichnung als Wasserglaskleber
handelsüblich ist. Wasserglaskleber ist in hohem Maße temperaturstabil, so dass seine
Funktion auch bei wechselnden Temperaturbeanspruchungen und angesichts von Temperaturschwankungen
über lange Zeit gewährleistet ist.
[0021] Je nach den klimatischen Bedingungen, denen der zu temperieren der Raum voraussichtlich
ausgesetzt sein wird, kann die Trägerplatte aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehen.
Für die Wände von Wohnräumen kann vorteilhaft eine Trägerplatte aus natürlichen, organischen
Materialien Verwendung finden, beispielsweise eine Holzfaserplatte. Bei hohen Anforderungen
an die Druckbelastbarkeit kann die Trägerplatte aus Schaumglas bestehen, beispielsweise
wenn das Temperiersystem als Fußbodenheizung dienen soll und der Boden durch schwere
Möbel oder, z.B. bei industriellen Einsätzen, durch Fahrzeuge belastet werden wird.
Bei zu erwartender hoher Luftfeuchtigkeit, beispielsweise je nach geographischer Verwendung
oder in Feuchträumen, kann die Trägerplatte aus einem Kalziumsilikat-Werkstoff bestehen,
so dass sie ihr Eigengewicht an Wasser aufnehmen kann, ohne strukturell zu versagen
und ohne zu schimmeln.
[0022] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der rein schematischen Darstellung
nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigen die
- Fig. 1 und 2
- Querschnitte durch einen Ausschnitt eines Flächentemperiersystems in unterschiedlichen
Stadien seiner Montage.
[0023] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine Trägerplatte 1, welche eine Vorderseite
2 und einer Rückseite 3 aufweist. Die Rückseite 3 kann einer tragenden Fläche eines
Gebäudes angelegt werden, beispielsweise auf einem Estrich verlegt werden oder an
einer Gebäudewand befestigt werden, während die Vorderseite 2 dem zu temperieren Raum
zugewandt angeordnet wird. Die Vorderseite 2 ist mit einer Nut 4 versehen, die zur
Aufnahme eines linienförmigen Heizelements dient. Je nach Querschnittsgeometrie der
Nut 4 ist diese zur Aufnahme eines elektrischen Widerstands-Heizkabels vorgesehen,
oder zur Aufnahme eines Heizungsrohrs, welches beispielsweise mit Wasser als Wärmeträger
durchströmt wird.
[0024] Auf der Vorderseite 2 der Trägerplatte 1 ist eine Wärmeleitfolie 5 angeordnet, die
als Folie aus expandiertem Graphit ausgestaltet ist und eine Materialstärke aufweist,
die im Bereich von 0,1 bis 1 mm liegt. Die Wärmeleitfolie 5 besteht, um die Vorderseite
2 der Trägerplatte 1 abzudecken, nicht aus einem einzigen Zuschnitt, der sich über
die gesamte Vorderseite 2 der Trägerplatte 1 erstreckt. Vielmehr sind in Fig. 1 zwei
Bahnen 6 der Wärmeleitfolie 5 ersichtlich, die sich im Bereich ihrer Seitenkanten
jeweils über die in Fig. 1 dargestellte Nut 4 erstrecken und sich über der Nut 4 überlappen,
und die mit ihrer jeweils zweiten Seitenkante über einen Nut 4 ragen, die der dargestellten
Nut 4 benachbart ist und beispielsweise parallel zu der dargestellten Nut 4 verläuft.
Die Wärmeleitfolie 5 ist mit einer Vielzahl von Öffnungen 7 versehen.
[0025] In Fig. 2 ist die Trägerplatte 1 in einem Zustand dargestellt, der im Vergleich zu
Fig. 1 einen weiteren Montagefortschritt darstellt. Ein linienförmiges Heizelement
8 in Form eines Heizungsrohrs ist in die Nut 4 eingelegt worden. Dabei sind die beiden
Überstände, mit denen die Bahnen 6 über die Nut 4 ragten, in die Nut 4 gebogen worden
und dem Runden Konturverlauf des Nutquerschnitts angelegt worden.
[0026] Weiterhin ist in Fig. 2 ein Klebstoff 9 ersichtlich, der einerseits die Bahnen 6
eine Trägerplatte 1 festlegt und andererseits durch die Öffnungen 7 getreten ist und
auf der zum Raum gerichteten Vorderseite der Bahnen 6 verstrichen worden ist, um dort
eine Grundierung zu schaffen.
[0027] Aus Übersichtlichkeitsgründen wurde in Fig. 2 vollständig und in Fig. 1 für die Trägerplatte
1 auf eine Schraffur der geschnitten dargestellten Elemente des Flächentemperiersystems
verzichtet.
[0028] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel erstrecken sich die Bahnen 6 mit ihrem
jeweiligen Überstand nicht vollständig über die Nut 4, wie aus Fig. 1 ersichtlich
ist. Beispielsweise können die beiden Überstände so bemessen sein, dass eine Überlappung
innerhalb der Nut, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist, vermieden wird. Je nach Materialstärke
der Wärmeleitfolie 5 und nach der Geometrie der Nut 4 sowie nach dem Material der
Trägerplatte 1, und je nachdem, wie präzise die Bahnen 6 auf die Trägerplatte 1 aufgebracht
und dort positioniert werden können, kann der Zuschnitt der Bahnen 6 so bemessen sein,
dass entweder die erwähnte Überlappung innerhalb der Nut 4 vermieden wird oder aber
unter Inkaufnahme einer solchen Überlappung eine möglichst großflächige Kontaktierung
des Heizelements 8 sichergestellt ist.
[0029] Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann die Vorderseite 2 der Trägerplatte
1 mit einem einzigen Materialzuschnitt einer Wärmeleitfolie 5 abgedeckt sein. Um wirtschaftlich
vorteilhaft diese Wärmeleitfolie 5 nicht exakt der Topographie der Vorderseite 2 anlegen
zu müssen, kann sie die Nuten 4 überspannen. Anschließend werden Schnitte in die Wärmeleitfolie
5 eingebracht, nämlich dem Verlauf der Nuten 4 folgend, so dass über jeder Nut 4 zwei
Überstände der Wärmeleitfolie 5 geschaffen werden, die sich berühren. Beispielsweise
kann die Schnittlinie exakt über der Mitte der Nut 4 verlaufen. Die Schnittlinie kann
jedoch auch bewusst versetzt von der Mitte verlaufen, so dass ein Überstand der Wärmeleitfolie
5 geschaffen wird, der sich besonders tief in die Nut 4 hinein umklappen lässt, wenn
das Heizelement 8 in die Nut 4 eingelegt wird.
[0030] Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt,
sondern in vielfältiger Weise abwandelbar.
[0031] Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale
und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und
Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen
erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichen:
[0032]
- 1
- Trägerplatte
- 2
- Vorderseite
- 3
- Rückseite
- 4
- Nut
- 5
- Wärmeleitfolie
- 6
- Bahn
- 7
- Öffnung
- 8
- Heizelement
- 9
- Klebstoff
1. Flächentemperiersystem,
• mit einer Trägerplatte (1),
die eine Vorderseite (2) und eine Rückseite (3) aufweist,
• und mit einer Nut (4), die in der Vorderseite (2) der Trägerplatte (1) verläuft,
wobei die Nut (4) dazu bestimmt ist, ein linienförmiges Heizelement (8) aufzunehmen,
• und mit einer Wärmeleitfolie (5),
welche die Vorderseite (2) der Trägerplatte (1) bedeckt, und dazu bestimmt ist, das
in der Nut (4) angeordnete Heizelement (8) zu kontaktieren,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmeleitfolie (5) mit Öffnungen (7) versehen ist, die wenigstens 1,5 % der Fläche
der Wärmeleitfolie (5) ausmachen.
2. Flächentemperiersystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnungen (7) zwischen 2,5 % und 15 % der Fläche der Wärmeleitfolie (5) ausmachen.
3. Flächentemperiersystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmeleitfolie (5) graphithaltig ist, insbesondere als Wärmeleitfolie (5) aus
Graphit, insbesondere aus expandiertem Graphit, ausgestaltet ist.
4. Flächentemperiersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trägerplatte (1) nebeneinander verlaufende Nuten (4) aufweist,
und dass zwischen den Nuten (4) jeweils einzelne Bahnen (6) der Wärmeleitfolie (5) verlaufen,
wobei sich die Bahnen (6) jeweils bis über wenigstens eine angrenzende Nut (4) erstrecken.
5. Flächentemperiersystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich zwei benachbarte Bahnen (6) der Wärmeleitfolie (5) dort, wo sie sich über dieselbe
Nut (4) erstrecken, überlappen.
6. Flächentemperiersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmeleitfolie (5) mithilfe eines Klebstoffs (9) an der Trägerplatte (1) befestigt
ist.
7. Flächentemperiersystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Klebstoff (9) als wasserglasbasierter Klebstoff (9) ausgestaltet ist.
8. Flächentemperiersystem nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmeleitfolie (5) auch auf ihrer von der Trägerplatte (1) abgewandten Vorderseite
(2) mit dem Klebstoff (9) beschichtet ist.
9. Herstellungsverfahren zur Herstellung einer zu temperierenden Raumfläche,
wobei das Herstellungsverfahren umfasst:
a) Auftragen einer überschüssigen Menge Klebstoff (9) auf die Vorderseite (2) einer
Trägerplatte (1),
b) Aufdrücken einer Wärmeleitfolie (5) mit ihrer Rückseite auf die Vorderseite (2)
der Trägerplatte (1), wobei die Wärmeleitfolie (5) eine Anzahl Öffnungen (7) aufweist,
c) Verstreichen von durch die Anzahl Öffnungen (7) getretenem Klebstoff (9) auf der
Wärmeleitfolienvorderseite.
10. Herstellungsverfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Herstellungsschritt c) die Vorderseite der Wärmeleitfolie annähernd vollflächig
mit Klebstoff (9) beschichtet wird.
11. Herstellungsverfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Herstellungsverfahren weiterhin umfasst:
d) Anordnen der Trägerplatte (1) an einer Gebäudewand an einem Gebäudeboden oder an
einer Gebäudedecke, wobei die Anordnung vor Herstellungsschritt a) oder nach Herstellungsschritt
c) erfolgt.
12. Herstellungsverfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Herstellungsschritte a), b) und c) auf einer Baustelle erfolgen oder in einem
Herstellerwerk umgesetzt werden.
13. Herstellungsverfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Herstellungsverfahren weiterhin umfasst:
e) Montieren eines Heizelements (8) an der Trägerplatte (1),
wobei die Montage vor Herstellungsschritt a) oder nach Herstellungsschritt b) erfolgt.
14. Herstellungsverfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Herstellungsverfahren weiterhin umfasst:
f) Montieren einer Verkleidung an dem Klebstoff (9) auf der Vorderseite der Wärmeleitfolie.
15. Herstellungsverfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Herstellungsverfahren ein Flächentemperiersystem nach einem der Ansprüche 1 bis
8 ausbildet.