[0001] Die Erfindung betrifft einen Plasmagenerator nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Zur Neutralisierung von Schadstoffen in damit belasteten Gasen eignet sich eine Plasmabehandlung.
Grundidee der Plasmabehandlung ist es, die mit Schadstoffen belasteten Gase durch
ein elektrisches Feld strömen zu lassen, welches so stark ist, dass Moleküle der Schadstoffe
und Gase wenigstens teilionisiert werden. Durch den Eintrag elektrischer Energie wird
ein reaktionsträges Gas zu einem chemisch reaktiven Gascocktail. Dabei kommen an die
600 Gasphasenreaktionen in Gang. Es entstehen unterschiedliche Spezies, wie Elektronen,
Ionen, angeregte Atome und Moleküle, reaktive Spezies wie z. B. Ozon, Stickoxid, Hydroxyl-Ionen,
atomarer Sauerstoff und Hydroxyl-Radikale. Durch diesen reaktiven Cocktail werden
sehr effektiv Bakterien, Pilze, Viren, als auch Biofilme und Sporen abgetötet, oder
aber auch Geruchsmoleküle oxidativ abgebaut.
[0003] Stand der Technik-Anlagen zur Plasmabehandlung werden zur Raumluftreinigung in Aufenthaltsräumen,
Operationssälen, Küchen, Kantinen und in der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Zur
Behandlung hochbelasteter Abluft, wie sie bei industriellen Produktionsprozessen entstehen,
ist ihre Leistung jedoch nicht ausreichend. So ist es weiterhin in der Industrie Standard,
dass Abfälle mittels fossiler Energieträger verbrannt werden. Bei vielen industriellen
Produktionsprozessen entsteht Abluft, die mit flüchtigen Kohlenwasserstoff-Verbindungen
belastet ist. Allein um die vielen internationalen gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen,
müssen diese Schadstoffe soweit neutralisiert werden, dass die Abluft den jeweiligen
Umwelt- und Gesundheitsrichtlinien entspricht. Dabei kommen noch immer hauptsächlich
thermische Nachverbrennungsanlagen zur Anwendung, in denen die Schadstoffe mit fossilem
Erdgas bei 900 °C verbrannt werden. Dieser sehr energieintensive Prozess ist aus Kosten-
und Umweltgründen zunehmend problematisch, denn es werden Unmengen an zusätzlichem
und klimaschädlichen CO
2 produziert.
[0004] Aus der
DE 20 2017 107 554 U1 ist Fluidbehandlungsvorrichtung zur Plasmabehandlung eines strömenden Fluids bekannt,
umfassend ein von dem Fluid durchströmbares und einen Strömungskanal quer durchsetzendes
Gitter aus spannungsbeaufschlagbaren Elektroden. Die Elektroden bestehen jeweils aus
einer elektrisch leitenden Seele und einem die Seele umhüllenden Isolatormantel. Eine
mit dem Elektrodengitter verbundene Leistungselektronik ist zum Aufbau von Potentialunterschieden
zwischen einander nächst benachbarten Elektroden vorhanden. Die Elektroden sind stabförmig
ausgebildet, durchsetzen jeweils den Strömungskanal und sind parallel sowie äquidistant
zueinander angeordnet.
[0005] Jede Elektrode des Elektrodengitters ist als ein mit einem rieselfähigen Pulver eines
elektrisch leitfähigen Materials gefülltes, selbsttragendes und an seinen Stirnseiten
mit elektrischem Durchgangskontakt zu dem Pulver verschlossenes Rohr aus einem dielektrischen
Isolatormaterial ausgebildet. Das dielektrische Isolatormaterial kann Glas, Quarz
oder Keramik sein.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Plasmagenerator zu schaffen, der
jede Art von hochbelasteter Industrieabluft ohne den Einsatz fossiler Energieträger
zu reinigen ermöglicht und so die Richtlinien der Luftreinhaltungsverordnung oder
der TA Luft erfüllt.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einem Plasmagenerator nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
mit den Merkmalen dieses Anspruchs gelöst.
[0008] Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Durch den Einsatz von dicht gesintertem Aluminiumoxid Al
2O
3 mit einer Reinheit von wenigstens 99 %, vorzugsweise >99,7 % als keramischem Material
weist das Dielektrikum eine extrem gute Isolationseigenschaft und eine hohe Beständigkeit
gegenüber korrosiven Medien wie HF, HCL, H
2O
4, HNO
3 oder auch NaOH auf, die Industrieabluft enthalten kann. Der Plasmagenerator kann
daher an jedem beliebigen Ort eines Abluftreinigungssystems oder einer Abluftreinigungsanlage
zum Einsatz kommen.
[0010] Aufgrund der verwendeten keramischen Materialien ist es möglich, die Elektroden in
einem Temperaturbereich zwischen Raumtemperatur und 800 °C zu betreiben. Dadurch ergibt
sich nicht nur ein stark erweitertes Einsatzspektrum, sondern auch eine einfache Möglichkeit
zur Selbstreinigung der Elektroden. Erhöht man die eingebrachte elektrische Leistung
bei gleichzeitig reduzierter Luftkühlung, so erhöht sich auch die Temperatur der Elektroden
um typischerweise > 200 °C. Stark kondensierende Abgase, wie Teere, Bitumen, hoch
siedende Lösungsmittel, können so karbonisiert, pyrolysiert oder auch oxidiert werden.
Rückstände blättern dann einfach ab oder werden zu CO
2 oxidiert. Ohne diese Möglichkeit der Selbstreinigung würde es zu einer Abnahme der
Leistung der Plasmabehandlung und zu einer Verstopfung des Plasmagenerators kommen.
[0011] Das keramische Material sollte eine Dichte zwischen 2,5 und 4,5 g/cm
3 aufweisen.
[0012] Dadurch werden Hohlräume innerhalb des Dielektrikums vermieden, die sonst zu Spannungsüberschlägen
führen könnten.
[0013] Das keramische Material sollte eine Moh's Härte zwischen 8 bis 9 aufweisen.
[0014] Bei diesem Wert handelt es sich um eine der höchsten Härtestufen. Sie sorgt dafür,
dass die Elektroden während des Betriebs ihre Form behalten und damit die Abstände
zwischen den Elektroden konstant bleiben und eine ausreichend hohe Abriebfestigkeit
gegen Partikeln im Gasstrom besitzen. Dies ist für eine gleichmäßige Feldstärke und
damit für ein gleichmäßiges Plasma entlang der Elektrodenachsen wichtig.
[0015] Das Dielektrikum weist eine zylindrische Gestalt mit einer Länge zwischen 100 und
500 mm, vorzugsweise 400 mm, einem Innendurchmesser zwischen 2,5 und 6 mm, vorzugsweise
3 mm, einem Außendurchmesser zwischen 5,5 und 9 mm, vorzugsweise 6 mm auf, wobei die
Wandstärke mindestens 1 mm, vorzugsweise 1,5 mm beträgt.
[0016] Mit diesen Abmessungen wird ein großer Strömungsquerschnitt für die zu behandelnden
Gase ermöglicht. Durch die Wahl der Wandstärke wird außerdem eine Vergleichmäßigung
des elektrischen Feldes entlang der Elektrodenachsen erreicht und unerwünschte lokale
Spannungsüberschläge vermieden.
[0017] Gemäß einer Weiterbildung ist die leitfähige Seele ein Pulver, das aus einem der
Materialien Eisen, Titan, Kupfer, vorzugsweise aus Titan besteht.
[0018] Da Metalle einen größeren Wärmeausdehnungskoeffizienten als Keramiken haben, muss
dafür gesorgt werden, dass keine thermischen Spannungen von der Seele auf den keramischen
Mantel ausgeübt werden. Dies wird durch Pulver anstelle eines Vollmaterials erreicht,
da die Bestandteile des Pulvers Spannungen ausweichen können. Um eine höhere Temperaturbeständigkeit
als beim Stand der Technik zu erreichen, kann auch das Volumen des Pulvers so bemessen
werden, dass es auch bei temperaturbedingter höchster Ausdehnung das durch den Innenraum
des Dielektrikums vorgegebene maximale Expansionsvolumen nicht überschreitet.
[0019] Das Pulver kann einen Partikelgrößenbereich zwischen 0 bis 500 µm, vorzugsweise einen
Polydispersbereich zwischen 0 und 210 µm aufweisen.
[0020] Alternativ kann das Pulver einen Partikelgrößenbereich zwischen 0 bis 1/3 des Innendurchmessers
des Dielektrikums aufweisen
[0021] Dies stellt einen Kompromiss zwischen dem Füllgrad und der Verlagerbarkeit auf der
einen Seite und möglichst geringen Übergangswiderständen von Partikel zu Partikel
durch Verringerung der Anzahl der Kontakte dar.
[0022] Vorzugsweise ist jede leitfähige Seele mit der Leistungselektronik durch leitfähige
Stifte, vorzugsweise Schrauben, an einer Stirnseite der Elektroden verbunden.
[0023] Dadurch wird eine möglichst große Kontaktfläche zwischen den elektrischen Anschlüssen
der Elektroden und den Partikeln des Pulvers erreicht.
[0024] Die Schrauben können Zylinderkopfschrauben M2 sein.
[0025] Dadurch verbleibt innerhalb des Dielektrikums ein Ringraum für die Seele aus Pulver,
um eine sichere elektrische Kontaktierung zu ermöglichen.
[0026] Außerdem weisen die leitfähigen Stifte eine Länge zwischen 10 und 40 mm auf.
[0027] Diese Länge sorgt für eine ausreichende Fläche der Kontaktierung zwischen der Zylinderkopfschraube
und der Seele aus Pulver.
[0028] Die leitfähigen Stifte können aus verzinktem Stahl oder aus Messing bestehen.
[0029] Diese Materialien sorgen für eine gute Leitfähigkeit und Korrosionsbeständigkeit.
[0030] Die leitfähigen Stifte sind vorzugsweise durch Federn gegen die leitfähige Seele
aus Pulver gedrückt.
[0031] Die Federn sorgen für einen festen Sitz der Elektroden in einem dafür vorgesehenen
Halter sowie unabhängig von der jeweiligen Betriebstemperatur und damit der Wärmeausdehnung
für eine gute Anlage der Kontaktflächen zwischen der jeweiligen Zylinderkopfschraube
und der Seele aus Pulver.
[0032] Weiterhin sind die der Stirnseite der Elektroden mit den leitfähigen Stiften gegenüberliegenden
Stirnseiten mit einer isolierenden Hochtemperaturpaste verschlossen.
[0033] Dadurch kann die mit der Hochtemperaturpaste verschlossene Stirnseite der Elektrode
an einem auf Massepotenzial liegenden Halter fixiert werden.
[0034] Die Breite der isolierenden Hochtemperaturpaste sollte zwischen 20 und 50 mm, vorzugsweise
35 mm betragen.
[0035] Bei dieser Breite ist sichergestellt, dass auch bei den höchsten einstellbaren Spannungen
kein Überschlag auftreten kann.
[0036] Die Elektroden sollten einen gegenseitigen Abstand zwischen 1 und 3 mm, vorzugsweise
zwischen 1 und 1,5 mm aufweisen.
[0037] Dieser Abstand sorgt für ein stabiles Plasma und einen ausreichenden Strömungsquerschnitt
für das zu behandelnde Gas.
[0038] Die Achsen der Elektroden im Gasstrom können horizontal oder vertikal, vorzugsweise
horizontal angeordnet sein.
[0039] Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Bei horizontal ausgerichteten Elektroden
ist der Druck auf die Partikel des Pulvers entlang der Achsen der jeweiligen Elektroden
konstant. Dagegen besteht die Gefahr, dass sich bei besonders langen Elektroden diese
durchbiegen können. Diese Gefahr besteht bei vertikal ausgerichteten Elektroden nicht.
Dafür nimmt aber der Druck auf die Partikel des Pulvers nach unten hin aufgrund der
Last der darüberliegenden Partikel zu, so dass die Verteilung des elektrischen Feldes
ungünstig beeinflusst werden kann.
[0040] Bei Elektrodengittern mit zwei um 90° versetzten Elektrodengruppen können auch beide
Elektrodengruppen waagerecht ausgerichtet werden, wenn gleichzeitig der Strömungskanal
so ausgerichtet wird, dass die Durchströmungsrichtung senkrecht verläuft.
[0041] Vorzugsweise ist die Ausgangsspannung Peak zu Peak der Leistungselektronik zwischen
5 und 40 kV einstellbar.
[0042] Dadurch kann die Behandlungs- und Reinigungsleistung des Plasmas an den Verschmutzungsgrad
des Gases und den Volumenstrom angepasst werden.
[0043] Die Frequenz des Oszillators der Leistungselektronik kann auf die Plasmaresonanzfrequenz,
vorzugsweise zwischen 5 und 100 kHz, weiter vorzugsweise zwischen 15 und 40 kHz einstellbar
sein.
[0044] Dadurch lässt sich die Anzahl der Zündungen des Plasmas bedarfsweise an die Verschmutzung
des Gases und den Volumenstrom anpassen.
[0045] Ferner ist die Systemleistung steuerbar und beträgt mindestens 1 kW.
[0046] Ab dieser Leistung ist es möglich, auch größere Volumenströme belasteter Gase effektiv
zu behandeln.
[0047] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen erläutert, die in
der Zeichnung dargestellt sind.
[0048] Darin zeigen:
- Fig. 1
- ein prinzipieller Aufbau eines Plasmagenerators,
- Fig. 2
- ein Plasmamodul aus zwei Plasmareaktoren und
- Fig. 3
- ein Längsschnitt durch eine Elektrode.
[0049] Fig. 1 zeigt einen prinzipiellen Aufbau eines Plasmagenerators. Dieser umfasst eine
Leistungselektronik 10 aus einem Oszillator 12, einem Transformator 14 und wenigstens
einem Plasmareaktor 16. Ausgangsseitig des Transformators 14 ist der Plasmareaktor
16 angeschlossen. Der Plasmareaktor 16 besteht aus einem Strömungskanal 18 für ein
gasförmiges Medium, in dem ein quer zur Strömungsrichtung 20 ausgerichtetes Elektrodengitter
22 angeordnet ist. Das Elektrodengitter 22 besteht aus einem Rahmen 24, in dem eine
Mehrzahl Elektroden 26 achsparallel und in einer Reihe ausgerichtet angeordnet sind.
Die Elektroden 26 sind abwechselnd an den einen und den anderen Anschluss des Transformators
14 angeschlossen. Dadurch wird zwischen den Elektroden 26 ein Wechselfeld ausgebildet,
dass jeweils ein Plasma zwischen benachbarten Elektroden 26 erzeugt.
[0050] Im Betrieb wird ein mit Schadstoffen hochbelasteter Abluftstrom durch ein Plasmafeld
geleitet, das aus den einzelnen Plasmaanteilen in den Zwischenräumen zwischen benachbarten
Elektroden besteht. Plasma ist ein hochenergetischer Zustand, in dem die Luft ironisiert
und hochreaktiv wird. Die Moleküle in der durchströmenden Abluft werden nur kurzzeitig
extrem erhitzt. Zusätzlich werden dabei aktive Sauerstoffverbindungen erzeugt, die
direkt mit den Schadstoffen reagieren und diese unschädlich machen.
[0051] Fig. 2 zeigt ein Plasmamodul 28 aus zwei Plasmareaktoren. Innerhalb eines Rahmens
24 sind zwei Elektrodengitter 22 aus einer Mehrzahl achsparalleler Elektroden 26 hintereinander
angeordnet. Aus dem Rahmen 24 ragen Anschlüsse 30 zur Spannungsversorgung der Elektroden
26. Diese Anschlüsse 30 sind mit den Ausgängen eines Transformators verbunden. Es
kann sich dabei um einen Hochspannungsausgang und einen Masseanschluss handeln.
[0052] Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch eine Elektrode 26. Die Elektrode 26 besteht
aus einem eine Seele 32 umgebenden Dielektrikum 34 aus keramischem Material, nämlich
aus dicht gesintertem Aluminiumoxid. Das Dielektrikum 34 hat die Gestalt eines Zylinders.
Im Inneren befindet sich die leitfähige Seele 32 aus einem Pulver, vorzugsweise aus
Titan. Da Metalle einen größeren Temperaturausdehnungskoeffizienten als Keramiken
haben, kann sich das Pulver innerhalb des Dielektrikums 34 verlagern und dadurch einen
Druck von innen auf die Wandung des Dielektrikums 34 vermeiden. Daher ist das Dielektrikum
34 im kalten Zustand auch nicht vollständig mit Pulver gefüllt. Das Pulver kann sich
sowohl radial als auch axial in der Länge verlagern, da an einer Stirnseite des Dielektrikums
34 eine Zylinderkopfschrauben 36 angeordnet ist, die von einer Feder 38 beaufschlagt
ist. Bei Erwärmung kann sich so das Pulver ausdehnen und die Zylinderkopfschraube
36 etwas nach außen drücken. Durch die Feder 38 wird aber ein Druck aufrechterhalten,
der für einen sicheren Kontakt zwischen den elektrischen Anschlüssen und dem Pulver
wichtig ist. Die Federn sorgen außerdem für einen festen Sitz der Elektroden in einem
dafür vorgesehenen Halter.
[0053] Die andere Stirnseite des Dielektrikums 34 ist mit einer isolierenden Hochtemperaturpaste
40 verschlossen. Die Breite der Isolierschicht beträgt zwischen 30 und 50 mm, bevorzugt
35 mm.
Bezugszeichenliste:
[0054]
- 10
- Leistungselektronik
- 12
- Oszillator
- 14
- Transformator
- 16
- Plasmareaktor
- 18
- Strömungskanal
- 20
- Strömungsrichtung
- 22
- Elektrodengitter
- 24
- Rahmen
- 26
- Elektroden
- 28
- Plasmamodul
- 30
- Anschlüsse
- 32
- Seele
- 34
- Dielektrikum
- 36
- Zylinderkopfschrauben
- 38
- Feder
- 40
- Hochtemperaturpaste
1. Plasmagenerator, umfassend eine Leistungselektronik (10) aus einem Oszillator (12)
und einem Transformator (14) zur Erzeugung einer Wechselhochspannung, sowie einen
an die Leistungselektronik (10) angeschlossenen Plasmareaktor (16), wobei der Plasmareaktor
(16) aus einem einen Strömungskanal (18) für ein gasförmiges Medium quer durchsetzendes
Elektrodengitter (22) aus einer Mehrzahl achsparalleler Elektroden (26) besteht, die
in einem Rahmen (24) angeordnet sind, und die Elektroden (26) jeweils aus einer leitfähigen
Seele (32) und einem die Seele (32) umgebenden Dielektrikum (34) aus einem keramischen
Material bestehen und die Seelen (32) der unmittelbar benachbarten Elektroden (26)
an entgegengesetztes Spannungspotential der Leistungselektronik (10) angeschlossen
sind, dadurch gekennzeichnet, dass das keramische Material dicht gesintertes Aluminiumoxid Al2O3 mit einer Reinheit von wenigstens 99 %, vorzugsweise >99,7 % ist.
2. Plasmagenerator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das keramische Material eine Dichte zwischen 2,5 und 4,5 g/cm3 aufweist.
3. Plasmagenerator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das keramische Material eine Moh's Härte zwischen 8 und 9 aufweist.
4. Plasmagenerator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Dielektrikum (34) eine zylindrische Gestalt mit einer Länge zwischen 100 und
500 mm, vorzugsweise 400 mm, einem Innendurchmesser zwischen 2,5 und 6 mm, vorzugsweise
3 mm, einem Außendurchmesser zwischen 5,5 und 9 mm, vorzugsweise 6 mm aufweist, wobei
die Wandstärke mindestens 1 mm, vorzugsweise 1,5 mm beträgt.
5. Plasmagenerator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die leitfähige Seele (32) ein Pulver ist, das aus einem der Materialien Eisen, Titan,
Kupfer, vorzugsweise aus Titan besteht.
6. Plasmagenerator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Pulver einen Partikelgrößenbereich zwischen 0 bis 500 µm, vorzugsweise einen
Polydispersbereich zwischen 0 und 210 µm aufweist.
7. Plasmagenerator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Pulver einen Partikelgrößenbereich zwischen 0 bis 1/3 des Innendurchmessers des
Dielektrikums (34) aufweist.
8. Plasmagenerator nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass jede leitfähige Seele (32) mit der Leistungselektronik (10) durch leitfähige Stifte,
vorzugsweise Schrauben, an einer der Stirnseiten der Elektroden verbunden ist.
9. Plasmagenerator nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrauben Zylinderkopfschrauben (36) M2 sind.
10. Plasmagenerator nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die leitfähigen Stifte eine Länge zwischen 10 und 40 mm aufweisen.
11. Plasmagenerator nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die leitfähigen Stifte aus verzinktem Stahl oder aus Messing bestehen.
12. Plasmagenerator nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die leitfähigen Stifte durch Federn (38) gegen die leitfähige Seele (32) aus Pulver
gedrückt sind.
13. Plasmagenerator nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, die der Stirnseite der Elektroden (26) mit den leitfähigen Stiften gegenüberliegende
Stirnseite mit einer isolierenden Hochtemperaturpaste (40) verschlossen ist.
14. Plasmagenerator nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der isolierenden Hochtemperaturpaste (40) zwischen 20 und 50 mm beträgt,
vorzugsweise 35 mm.
15. Plasmagenerator nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektroden (26) einen gegenseitigen Abstand zwischen 1 und 3 mm, vorzugsweise
zwischen 1 und 1,5 mm aufweisen.
16. Plasmagenerator nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse der Elektroden (26) oder Elektrodengitter (22) im Gasstrom horizontal oder
vertikal, vorzugsweise horizontal angeordnet sind.
17. Plasmagenerator nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangsspannung peak zu peak der Leistungselektronik zwischen 5 und 40 kV einstellbar
ist.
18. Plasmagenerator nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Frequenz des Oszillators (12) der Leistungselektronik (10) auf die Plasmaresonanzfrequenz
, vorzugsweise zwischen 5 und 100 kHz, weiter vorzugsweise zwischen 15 und 40 kHz
einstellbar ist.
19. Plasmagenerator nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Systemleistung steuerbar ist und mindestens 1 kW beträgt.