[0001] Die Erfindung betrifft eine Ver- und Entriegelungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Die Entriegelungsvorrichtung (Verriegelungsvorrichtung) dient zum
Anheben (Absenken) und Freigeben (Arretieren) eines bewegbaren, insbesondere schwenkbaren,
Gleisbalkens einer Wartungsgleisanlage für Schienenfahrzeuge. Im Folgenden wird der
Begriff "Entriegelungsvorrichtung" verwendet, wobei damit bei entsprechend umgekehrter
Handhabung auch eine Verrieglung der Anordnung gelingt. Die Wartungsgleisanlage dient
zum Warten/Instandhalten/Reparieren/Umrüsten von beispielsweise Radsätzen oder Chassis-Komponenten
eines schienengebundenen Fahrzeugs wie einer Lokomotive oder eines (Eisenbahn-)Wagons.
Das Fahrzeug wird dazu auf eine aufgeständerte Gleisbrücke gefahren oder auf Grubengleise.
Bei der erfindungsgemäßen Wartungsgleisanlage ist eine Gleisbrücke mit zwei bewegbaren,
insbesondere schwenkbaren, und in der Wartungsgleisanlage ver- und entriegelbaren
Gleisbalken vorgesehen. Jeder Gleisbalken liegt im verriegelten Zustand endseitig
auf einer Gleisbalkenauflage der Wartungsgleisanlage auf. Die Entriegelungsvorrichtung
umfasst zumindest ein manipulierbares Verriegelungselement zum Arretieren des Gleisbalkens
innerhalb der Wartungsgleisanlage und ein manipulierbares Hubelement zum geringfügigen
Anheben des Gleisbalkens während des Entriegelns. Das Anheben ist zweckmäßig, damit
der Gleisbalken nach der Entriegelung mit möglichst geringem Aufwand bewegbar/schwenkbar
und von der Gleisbalkenauflage entfernbar ist.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner einen Gleisbalken gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
10 und eine Wartungsgleisanlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
[0003] Die Erfindung betrifft auch ein Ver- und Entriegelungsverfahren gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 12. Das Entriegelungsverfahren (Verriegelungsverfahren) dient zum Anheben
(Absenken) und Freigeben (Arretieren) eines bewegbaren, insbesondere schwenkbaren,
Gleisbalkens einer, insbesondere hierin beschriebenen, Wartungsgleisanlage für Schienenfahrzeuge.
Im Folgenden wird der Begriff "Entriegelungsverfahren" verwendet, wobei bei umgekehrtem
Verfahrensablauf ein Verriegeln stattfindet. Bei dem Entriegelungsverfahren werden
zumindest ein Verriegelungselement zum Arretieren des Gleisbalkens innerhalb der Wartungsgleisanlage
manipuliert und ein Hubelement zum Anheben des Gleisbalkens während des Entriegelns.
[0004] Schließlich betrifft die Erfindung eine Verwendung eines Getriebes, insbesondere
Zahnstangengetriebes, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 13. Das Getriebe wird beim
Manipulieren eines Verriegelungselementes und eines Hubelementes einer, insbesondere
hierin beschriebenen, Entriegelungsvorrichtung für das Anheben und Freigeben eines
bewegbaren, insbesondere schwenkbaren, Gleisbalkens einer Wartungsgleisanlage für
Schienenfahrzeuge verwendet.
TECHNOLOGISCHER HINTERGRUND
[0005] Wartungsgleisanlagen verfügen regelmäßig über bewegbare, insbesondere schwenkbare,
Gleisbalken. Nachdem ein schienengebundenes Fahrzeug in oder oberhalb der Wartungsgleisanlage
abgestellt wurde, werden die Gleisbalken herausgeschwenkt und die Wartungs- und/oder
Instandhaltungsmaßnahmen an der Fahrzeugunterseite können beginnen. Vor (nach) dem
Verschwenken der Gleisbalken müssen sie mit einer Entriegelungsvorrichtung (Verriegelungsvorrichtung)
entriegelt (verriegelt) werden.
[0006] Im verriegelten Zustand liegen die Gleisbalken der Gleisbrücke auf einem Auflagebereich
auf und eine Arretierung verhindert ein Bewegen der Gleisbalken in der Anlage. Zum
Verschwenken der Gleisbalken muss die Arretierung gelöst werden.
[0007] Damit die Gleisbalken mit möglichst geringem (Kraft-)Aufwand herausgeschwenkt werden
können, ist es zweckmäßig, diese geringfügig anzuheben, so dass ein geringer Abstand
zwischen Gleisbalken und Auflagebereich (Gleisbalkenauflage) gebildet wird.
[0008] Die Anforderungen "Anheben" und "Arretierung lösen" führen in der Praxis dazu, dass
Entriegelungsvorrichtungen vergleichsweise komplex sind und aufwändig handhabbar.
Außerdem beanspruchen die Entriegelungsvorrichtungen vergleichsweise viel Bauraum,
insbesondere wenn "Anheben" und "Arretierung lösen" mit einem gemeinsamen (elektrischen)
Antrieb erfolgen soll.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0009] Die zu lösende Aufgabe besteht darin, das Ver- und Entriegeln eines Gleisbalkens
einer Wartungsgleisanlage zu vereinfachen, wobei möglichst wenig Bauraum von der Entriegelungsvorrichtung
beansprucht werden soll. Diese Aufgabe wird durch eine Ver- und Entriegelungsvorrichtung
nach Anspruch 1 gelöst. Die Entriegelungsvorrichtung umfasst eine bewegbare Betätigungsvorrichtung,
welche zum Arretieren des Verriegelungselementes in eine erste Betätigungsrichtung
bewegbar ist und zum Lösen des Verriegelungselementes in eine zur ersten Betätigungsrichtung
entgegengesetzt orientierte zweite Betätigungsrichtung. Beim Betätigen der Betätigungsvorrichtung
sind das Verriegelungselement und das Hubelement simultan manipulierbar. Bei Betätigen
wird daher mit einer einzigen Handbewegung oder mit nur einem Antrieb erreicht, dass
die Arretierung gelöst wird und der Gleisbalken simultan angehoben wird. Für den Anwender
wird dadurch die Handhabung der Entriegelungsvorrichtung vereinfacht.
[0010] Eine besonders einfache Handhabung bei unkomplizierter Bauweise ergibt sich, wenn
das Verriegelungselement einen Verriegelungsbolzen umfasst oder als Verriegelungsbolzen
gebildet ist, wobei der Verriegelungsbolzen mit der Betätigungsvorrichtung beim Verriegeln/Entriegeln
in linearer Richtung manipulierbar ist. Der Bolzen greift dabei in eine Bolzenaufnahme
der Wartungsgleisanlage. Die Bolzenaufnahme kann eine Bohrung und/oder eine Ausnehmung
umfassen oder daraus gebildet sein.
[0011] Die Wartungsgleisanlage mit Entriegelungsvorrichtung wird dann besonders kompakt
und bauraum-sparend, wenn das Verriegelungselement beim Betätigen der Betätigungsvorrichtung
in erster Betätigungsrichtung in eine Entriegelungsrichtung bewegbar ist und das Hubelement
simultan in eine Verriegelungsrichtung, welche bezogen auf die Entriegelungsrichtung
in entgegengesetzter Richtung zur Entriegelungsrichtung verläuft. Das Verriegelungselement
ist beim Betätigen der Betätigungsvorrichtung in zweiter Betätigungsrichtung in Verriegelungsrichtung
bewegbar und das Hubelement in Entriegelungsrichtung. Entriegelungsrichtung und Verriegelungsrichtung
verlaufen dabei bevorzugt beide linear. Beim Verriegeln wird der Verriegelungsbolzen
in die Bolzenaufnahme hinein bewegt und simultan dazu wird das Hubelement von dem
Gleisbalken wegbewegt. Beim Entriegeln wird der Bolzen aus der Bolzenaufnahme in linearer
Richtung herausbewegt und das Hubelement wird simultan dazu und in ebenfalls linearer
Richtung, jedoch entgegengesetzt orientiert, unter den Gleisbalken bewegt (geschoben).
[0012] Das Hubelement kann bevorzugt auf eine Hubfläche und/oder Hubschräge der Wartungsgleisanlage
und/oder des Gleisbalkens bewegbar sein, so dass der Gleisbalken durch die Bewegung
des Hubelementes vertikal anhebbar ist.
[0013] Die Betätigungsvorrichtung ist bevorzugt mit dem Verriegelungselement verbunden.
Zwischen dem Verriegelungselement und dem Hubelement kann eine Richtungsumkehr-Vorrichtung
angeordnet sein, sodass das Hubelement beim Betätigen der Betätigungsvorrichtung in
entgegengesetzter Richtung der Bewegung des Verriegelungselementes simultan bewegbar
ist. Die Richtungsumkehr-Vorrichtung umfasst bevorzugt ein Getriebe oder ist als Getriebe
gebildet. Das Verriegelungselement und das Hubelement können jeweils eine Zahnstange
umfassen, welche mit einem Ritzel mit fester Drehachse in Eingriff stehen. Das Ritzel
ist in oder an der Richtungsumkehr-Vorrichtung, bevorzugt am Gleisbalken angeordnet.
Bewegt sich die erste Zahnstange in erster Richtung, wird diese Bewegung mit dem Ritzel
auf die zweite Zahnstange übertragen, welche parallel zur ersten Zahnstange angeordnet
ist, und welche sich in eine zweite Richtung bewegt, die entgegengesetzt zur ersten
Richtung verläuft. Es kann alternativ auch ein Getriebe mit zumindest einem Schneckenrad
vorgesehen sein.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Entriegelungsvorrichtung einen,
insbesondere elektrischen und/oder hydraulischen und/oder pneumatischen, Antrieb zum
Manipulieren von Hubelement und Verriegelungselement. Der Antrieb kann eine Antriebssteuerung
umfassen.
[0015] Ein Vereinfachen des Ver- und Entriegelns eines Gleisbalkens, wobei möglichst wenig
Bauraum beansprucht werden soll, gelingt ferner durch einen Gleisbalken nach Anspruch
10. Der Gleisbalken ist für eine Wartungsgleisanlage geeignet, worin der Gleisbalken
bewegbar, insbesondere schwenkbar, angeordnet ist. Der Gleisbalken umfasst eine hierin
beschriebene Entriegelungsvorrichtung.
[0016] Ein Vereinfachen des Ver- und Entriegelns eines Gleisbalkens, wobei möglichst wenig
Bauraum beansprucht werden soll, gelingt ferner durch eine Wartungsgleisanlage nach
Anspruch 11. Die Wartungsgleisanlage umfasst zumindest einen bewegbaren, insbesondere
schwenkbaren, Gleisbalken. Die Wartungsgleisanlage ist durch zumindest eine hierin
beschriebene Entriegelungsvorrichtung gekennzeichnet.
[0017] Ein Vereinfachen des Ver- und Entriegelns eines Gleisbalkens, wobei möglichst wenig
Bauraum beansprucht werden soll, gelingt ferner mittels einem Ver- und Entriegelungsverfahren
nach Anspruch 12. Bei dem Entriegelungsverfahren werden zumindest ein Verriegelungselement
zum Arretieren des Gleisbalkens innerhalb der Wartungsgleisanlage und ein Hubelement
zum Anheben des Gleisbalkens während des Entriegelns manipuliert. Bei dem Entriegelungsverfahren
ist außerdem vorgesehen, dass mit einer hierin beschriebenen Entriegelungsvorrichtung
eine bewegbare Betätigungsvorrichtung betätigt wird, welche zum Arretieren des Verriegelungselementes
in eine erste Betätigungsrichtung bewegt wird und zum Lösen des Verriegelungselementes
in eine zur ersten Betätigungsrichtung entgegengesetzt orientierte zweite Betätigungsrichtung,
wobei beim Betätigen der Betätigungsvorrichtung das Verriegelungselement und das Hubelement
simultan manipuliert werden.
[0018] Ein Vereinfachen des Ver- und Entriegelns eines Gleisbalkens, wobei möglichst wenig
Bauraum beansprucht werden soll, gelingt ferner mittels einer Verwendung eines (Zahnstangen-)Getriebes
gemäß Anspruch 13. Das (Zahnstangen-)Getriebe wird verwendet beim Manipulieren eines
Verriegelungselementes und eines Hubelementes einer, insbesondere hierin beschriebenen,
Entriegelungsvorrichtung für das Anheben und Freigeben eines bewegbaren, insbesondere
schwenkbaren, Gleisbalkens einer Wartungsgleisanlage für Schienenfahrzeuge. Das Manipulieren
von Verriegelungselement und Hubelement erfolgt dabei simultan und in entgegengesetzt
orientierter Richtung. Mit dem (Zahnstange-)Getriebe kann auf einfache, stabile und
kompakte Weise und mit wenigen Bauelementen eine Richtungsumkehr bei der simultanen
Manipulation von Verriegelungselement und Hubelement verwirklicht werden. Indem Verriegelungselement
und Hubelement simultan bewegbar sind und in entgegengesetzter (linearer) Richtung,
kann der Gleisbalken mit wenig Bauraum und mit einer Handbewegung oder mit einem Antrieb
ver- respektive entriegelt werden.
[0019] Die vorgenannten sowie die beanspruchten und in den Ausführungsbeispielen beschriebenen,
erfindungsgemäß zu verwendenden Bauteile unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung,
Materialauswahl und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen,
so dass die in dem Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung
finden können.
[0020] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen, sowie aus der nachfolgenden Beschreibung und der zugehörigen
Zeichnung, in der - beispielhaft - ein Ausführungsbeispiel einer Entriegelungsvorrichtung
dargestellt ist. Auch einzelne Merkmale der Ansprüche oder der Ausführungsformen können
mit anderen Merkmalen anderer Ansprüche und Ausführungsformen kombiniert werden.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0021] In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1A/B
- eine Entriegelungsvorrichtung in schematischer, seitlicher Ansicht, und
- Fig. 2A/B
- eine Variante einer Entriegelungsvorrichtung in schematischer, seitlicher Ansicht.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0022] Die Figuren 1A/B und 2A/B zeigen Varianten einer Entriegelungsvorrichtung 1 jeweils
in schematischer, seitlicher Ansicht. Die Figuren 1A und 2A zeigen jeweils den verriegelten
Zustand, d.h. den Zustand, in dem der Gleisbalken 2 arretiert ist, sodass er innerhalb
der Wartungsgleisanlage 3 nicht bewegbar respektive schwenkbar ist. Das Arretieren
ist erforderlich, damit sich beim Befahren des Gleisbalkens 2 mit einem Fahrzeug-Rad
oder -Radsatz der Gleisbalken 2 sich nicht verschieben kann oder nicht verrutschen
kann. Im verriegelten Zustand gemäß der Figuren 1A und 2A liegt der Gleisbalken 2
auf der Gleisbalkenauflage 4 der Wartungsgleisanlage 3 auf, sodass Kräfte bei Befahren
des Gleisbalkens 2 direkt auf die Konstruktion der Wartungsgleisanlage 3 übertragen
werden.
[0023] Die Figuren 1B und 2B zeigen jeweils den entriegelten Zustand, d. h. den Zustand,
in dem das Hubelement 5 den Gleisbalken 2 geringfügig angehoben hat, und in dem die
Arretierung des Gleisbalkens 2 gelöst ist, sodass der Gleisbalken 2 verschwenkbar
ist. Das Anheben des Gleisbalkens 2 ist insofern zweckmäßig, als der schwere Gleisbalken
2 ansonsten nur mit großem mechanischen (Kraft-)Aufwand von der Gleisbalkenauflage
4 beim Verschwenken wegbewegbar wäre.
[0024] Die Wartungsgleisanlage 3 umfasst zumindest ein festes Gleis 6, an welches der bewegbarer/schwenkbarer
Gleisbalken 2 anschließt.
[0025] Zum Verschwenken des Gleisbalkens 2 muss dieser zunächst entriegelt werden. Beim
Entriegeln wird der Gleisbalken 2 von einem Hubelement 5 angehoben, sodass sich zwischen
Gleisbalken 2 und Gleisbalkenauflage 4 ein geringfügiger Abstand bildet. Dazu wir
das Hubelement 5 - ausgehend von Fig. 1A oder 2A - nach links bewegt. Simultan dazu
wird der Verrieglungsbolzen 7 - ausgehend von Fig. 1A oder 2A - nach rechts bewegt.
Dies gelingt, indem Verriegelungsbolzen 7 und Hubelement 5 über eine Richtungsumkehr-Vorrichtung
8 miteinander (mechanisch) verbunden sind. Die Richtungsumkehr-Vorrichtung 8 transformiert
die Bewegung des Verriegelungsbolzens 7 in eine entgegengesetzt verlaufende Richtung,
in die sich das Hubelement 5 bewegt, während der Bolzen 7 bewegt wird.
[0026] Beim Verriegeln wird der Bolzen 7 gemäß der Figuren 1A bis 2B nach links bewegt und
das Hubelement 5 simultan nach rechts, beim Entriegeln wird der Bolzen 7 nach rechts
bewegt und das Hubelement 5 in entgegengesetzter Richtung, d. h. simultan nach links.
Beim Entriegeln bewegt sich das Hubelement 5 in Richtung Hubfläche 9, beim Verriegeln
entfernt sich das Hubelement 5 von der Hubfläche 9. Beim Entriegeln entfernt sich
der Bolzen 7 von der Bolzenaufnahme 10, bei Verriegeln bewegt sich der Bolzen 7 in
Richtung Bolzenaufnahme 10.
[0027] Bei der Variante gemäß der Figuren 2A/B umfasst die Richtungsumkehr-Vorrichtung 8
ein Zahnstangen-Getriebe 11. Eine erste (horizontal ausgerichtete) Zahnstange 12 ist
an dem Bolzen 7 angeordnet und eine zweite (ebenfalls horizontal ausgerichtete) Zahnstange
12 ist an dem Hubelement 5 angeordnet. Die Zahnstangen 12 stehen mit einem Ritzel
13 in Eingriff, welches in der Wartungsgleisanlage 3 drehbar um eine feste Drehachse
gelagert ist. Wenn sich die erste Zahnstange 12 nach rechts bewegt (Entriegeln), bewegt
sich die zweite Zahnstange 12 nach links. Wenn sich die erste Zahnstange 12 nach links
bewegt (Verriegeln), dann bewegt sich die zweite Zahnstange 12 nach rechts. Das Zahnstangen-Getriebe
11 gestattet eine vergleichsweise kompakte Ausführung der Richtungsumkehr-Vorrichtung
8, so dass genügend Bauraum für Auflagebereiche, Gleisbalkenauflage 4 und Hubflächen
9 zur Verfügung stehen.
[0028] Für das Betätigen der Entriegelungsvorrichtung 1 kann ein (elektrischer) Antrieb
vorgesehen sein, der beispielsweise für das Manipulieren des Hubelements 5 und/oder
des Verriegelungselementes 7 konfiguriert sein kann. Das jeweils andere Element wird
dann mitbewegt, da es über die Richtungsumkehr-Vorrichtung 8 (Zahnstangen-Getriebe
11) mechanisch an die Bewegung gekoppelt ist. Insofern ist für das gegenläufige respektive
entgegengesetzt orientierte Manipulieren von Verriegelungselement 7 (Bolzen 7) und
Hubelement 5 kein separater Antrieb erforderlich.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0029]
- 1
- Entriegelungsvorrichtung
- 2
- Gleisbalken
- 3
- Wartungsgleisanlage
- 4
- Gleisbalkenauflage
- 5
- Hubelement
- 6
- festes Gleis
- 7
- Verriegelungsbolzen
- 8
- Richtungsumkehr-Vorrichtung
- 9
- Hubfläche
- 10
- Bolzenaufnahme
- 11
- Zahnstangen-Getriebe
- 12
- Zahnstange
- 13
- Ritzel
1. Entriegelungsvorrichtung (1) zum Anheben und Freigeben eines bewegbaren, insbesondere
schwenkbaren, Gleisbalkens (2) einer Wartungsgleisanlage (3) für Schienenfahrzeuge,
wobei die Wartungsgleisanlage (3) eine Gleisbrücke mit zwei bewegbaren, insbesondere
schwenkbaren, und in der Wartungsgleisanlage (3) ver- und entriegelbaren Gleisbalken
(2) umfasst,
wobei jeder Gleisbalken (2) im verriegelten Zustand endseitig auf einer Gleisbalkenauflage
(4) der Wartungsgleisanlage (3) aufliegt,
wobei die Entriegelungsvorrichtung (1) zumindest ein manipulierbares Verriegelungselement
(7) zum Arretieren des Gleisbalkens (2) innerhalb der Wartungsgleisanlage (3) umfasst
und ein manipulierbares Hubelement (5) zum Anheben des Gleisbalkens (2) während des
Entriegelns,
dadurch gekennzeichnet, dass die Entriegelungsvorrichtung (1) eine bewegbare Betätigungsvorrichtung umfasst, welche
zum Arretieren des Verriegelungselementes (7) in eine erste Betätigungsrichtung bewegbar
ist und zum Lösen des Verriegelungselementes (7) in eine zur ersten Betätigungsrichtung
entgegengesetzt orientierte zweite Betätigungsrichtung, wobei beim Betätigen der Betätigungsvorrichtung
das Verriegelungselement (7) und das Hubelement (5) simultan manipulierbar sind.
2. Entriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (7) einen Verriegelungsbolzen umfasst oder als Verriegelungsbolzen
(7) gebildet ist, wobei der Verriegelungsbolzen (7) mit der Betätigungsvorrichtung
beim Verriegeln/Entriegeln in linearer Richtung manipulierbar ist.
3. Entriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (7) beim Betätigen der Betätigungsvorrichtung in erster
Betätigungsrichtung in eine Entriegelungsrichtung bewegbar ist und das Hubelement
(5) simultan in eine Verriegelungsrichtung, welche bezogen auf die Entriegelungsrichtung
in entgegengesetzter Richtung zur Entriegelungsrichtung verläuft, und dass das Verriegelungselement
(7) beim Betätigen der Betätigungsvorrichtung in zweiter Betätigungsrichtung in Verriegelungsrichtung
bewegbar ist und das Hubelement (5) in Entriegelungsrichtung.
4. Entriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass Entriegelungsrichtung und Verriegelungsrichtung linear verlaufen.
5. Entriegelungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Hubelement (5) auf eine Hubfläche (9) und/oder Hubschräge der Wartungsgleisanlage
(3) und/oder des Gleisbalkens (2) bewegbar ist, so dass der Gleisbalken (2) durch
die Bewegung des Hubelementes (5) vertikal anhebbar ist.
6. Entriegelungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtung mit dem Verriegelungselement (7) verbunden ist, und dass
zwischen dem Verriegelungselement (7) und dem Hubelement (5) eine Richtungsumkehr-Vorrichtung
(8) angeordnet ist, sodass das Hubelement (5) beim Betätigen der Betätigungsvorrichtung
in entgegengesetzter Richtung der Bewegung des Verriegelungselementes (7) bewegbar
ist.
7. Entriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Richtungsumkehr-Vorrichtung (8) ein Getriebe (11) umfasst oder als Getriebe gebildet
ist.
8. Entriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (7) und das Hubelement (5) jeweils eine Zahnstange (12)
umfassen, welche mit einem Ritzel (13) mit fester Drehachse in Eingriff stehen.
9. Entriegelungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch einen, insbesondere elektrischen und/oder hydraulischen und/oder pneumatischen, Antrieb
zum Manipulieren von Hubelement (5) und Verriegelungselement (7).
10. Gleisbalken (2) einer Wartungsgleisanlage (3), in der der Gleisbalken (2) bewegbar,
insbesondere schwenkbar, angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleisbalken (2) eine Entriegelungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1
bis 9 umfasst.
11. Wartungsgleisanlage (3) mit zumindest einem bewegbaren, insbesondere schwenkbaren,
Gleisbalken (2), gekennzeichnet durch zumindest eine Entriegelungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
12. Entriegelungsverfahren zum Anheben und Freigeben eines bewegbaren, insbesondere schwenkbaren,
Gleisbalkens (2) einer Wartungsgleisanlage (3) für Schienenfahrzeuge, insbesondere
einer Wartungsgleisanlage (3) nach Anspruch 11,
wobei die Wartungsgleisanlage (3) eine Gleisbrücke mit zwei bewegbaren, insbesondere
schwenkbaren, und in der Wartungsgleisanlage (3) ver- und entriegelbaren Gleisbalken
(2) umfasst,
wobei jeder Gleisbalken (2) im verriegelten Zustand endseitig auf einer Gleisbalkenauflage
(4) der Wartungsgleisanlage (3) aufliegt,
wobei bei dem Entriegelungsverfahren zumindest ein Verriegelungselement (7) zum Arretieren
des Gleisbalkens (2) innerhalb der Wartungsgleisanlage (3) manipuliert wird und ein
Hubelement (5) zum Anheben des Gleisbalkens (2) während des Entriegelns,
dadurch gekennzeichnet, dass mit einer Entriegelungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 eine bewegbare
Betätigungsvorrichtung betätigt wird, welche zum Arretieren des Verriegelungselementes
(7) in eine erste Betätigungsrichtung bewegt wird und zum Lösen des Verriegelungselementes
(7) in eine zur ersten Betätigungsrichtung entgegengesetzt orientierte zweite Betätigungsrichtung,
wobei beim Betätigen der Betätigungsvorrichtung das Verriegelungselement (7) und das
Hubelement (5) simultan manipuliert werden.
13. Verwendung eines Getriebes (11), insbesondere Zahnstangengetriebes (11), beim Manipulieren
eines Verriegelungselementes (7) und eines Hubelementes (5) einer Entriegelungsvorrichtung
(1) für das Anheben und Freigeben eines bewegbaren, insbesondere schwenkbaren, Gleisbalkens
(2) einer Wartungsgleisanlage (3) für Schienenfahrzeuge, insbesondere einer Entriegelungsvorrichtung
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Manipulieren von Verriegelungselement (7) und Hubelement (5) simultan erfolgt
und in entgegengesetzt orientierter Richtung.