[0001] Die Erfindung betrifft ein haftendes Sanitärmittel zum Reinigen und/oder Desinfizieren
und/oder zur Duftstoffabgabe für Sanitärgegenstände wie Toilettenspülbecken.
[0002] Stückige WC-Reinigungsmittel werden bereits seit langem in der WC-Schüssel unter
dem Beckenrand (sogenannte Rimblocks) sowie im Wasserkasten (Intank-Blocks oder cistern
blocks) eingesetzt. Die Formulierungen enthalten in der Regel Tenside, Desinfektions-
und Bleichmittel, Salze, Säuren, Komplexbildner, Füllstoffe, Färb- und Duftstoffe,
Abspülregulatoren und/oder weitere Komponenten. Bei der Herstellung werden die Inhaltsstoffe
in der Regel gemischt, komprimiert und anschließend zu Strängen extrudiert. Die Stränge
werden schließlich auf die gewünschte Länge geschnitten und gegebenenfalls in WC-Körbchen
eingebracht.
[0003] Mit einem solchen WC-Block können mehrere Effekte erzielt werden. Die WC- Schüssel
kann beispielsweise gereinigt und/oder desinfiziert werden. Weiterhin ist z.B. auch
eine Hemmung unangenehmer Gerüche oder die Beduftung mit einem Parfüm möglich. Die
für diese verschiedenen Wirkungen benötigten Inhaltsstoffe sind jedoch nicht immer
miteinander kompatibel. So können empfindliche Substanzen, wie Farbstoffe, beispielsweise
von antimikrobiell wirksamen Bleichmitteln angegriffen werden; auch die Kompatibilität
von Säuren oder Komplexbildnern, die zur Verhinderung von Kalk-, Rost- oder Urinsteinablagerungen
eingesetzt werden, beispielsweise mit Parfüms ist häufig nicht gegeben.
[0004] Neben WC-Sticks, die in einem WC-Körbchen unter den Rand einer Toilette positioniert
werden, sind seit geraumer Zeit selbsthaftende WC-Reinigerprodukte erhältlich, die
vom Benutzer in die Toilettenschüssel geklebt werden, wo sie dann haften und vom Spülwasser
abgespült werden.
[0005] Diese Sanitärmittel sind viskose, im allgemeinen pastöse Mittel, die aus einem entsprechenden
Behältnis direkt auf der Oberfläche des Sanitärgegenstandes aufgebracht werden und
dort haften und erst nach einer größeren Anzahl von Spülvorgängen abspülbar sind.
[0006] Durch die direkte Haftung des Mittels auf der Oberfläche des Sanitärgegenstandes
ist es nicht erforderlich, zusätzlich Behältnisse wie die sogenannten "WC-Körbchen"
vorzusehen, deren Benutzung vom Verbraucher insbesondere beim Ersetzen des Sanitärmittels
und bei der Reinigung der Toilette als unhygienisch empfunden wird.
[0007] Solche haftenden Sanitärmittel sind aus der
WO 99/66017 bekannt. Sie umfassen neben Tensiden, Wasser und Duftstoffen auch Haftvermittler
und sind bisher in der Regel als feste Gele konzipiert. Auch ist aus der
WO99/66017 bekannt, dass feste Gele zusätzlich Glykole und Glykolderivate umfassen können. Die
bekannten haftenden Sanitärmittel lassen sich mit einer geeigneten Vorrichtung applizieren,
haften an der Oberfläche des Sanitärgegenstands und werden erst nach einer Vielzahl
von Spülungen vollständig aufgelöst.
[0008] Die bekannten haftenden Sanitärmittel aus dem Stand der Technik liegen in Form fester
Gele vor. Ein festes Gel ist in der Regel ein disperses System, das aus mindestens
zwei Komponenten besteht. Die feste Komponente bildet dabei ein schwammartiges, dreidimensionales
Netzwerk, dessen Poren durch eine Flüssigkeit (Lyogel) oder ein Gas (Xerogel) ausgefüllt
sind. Die flüssige Komponente ist dadurch in der festen immobilisiert. Bei den festen
Gelen, die als haftende sanitäre Mittel verwendet werden, ist die flüssige Komponente
in der Regel Wasser. Die feste Komponente wird in der Regel durch molekulare "Haftvermittler"
gebildet, die in einen hydrophilen Teil und einen hydrophoben Teil aufweisen und durch
geeignete Wassestoffbrückenbindungen das dreidimensionale Netzwerk ausbilden, dessen
Poren durch die flüssige Komponente ausgefüllt werden.
[0009] Obwohl die Haftung solcher festen Gele am Spülbecken durchaus als zufriedenstellend
anzusehen ist, werden diese Gele vom Verbraucher als optisch wenig ansprechend wahrgenommen.
Ein Grund hierfür stellt die Tatsache dar, dass die festen Gele teilweise transparent
sind. Ferner wird die gelartige Konsistenz der Sanitärmittel vom Verbraucher als wenig
ansprechend wahrgenommen. Im Extremfall bildet sich darüber hinaus ein schwer löslicher
Rückstand auf dem Sanitärgegenstand.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein nicht-gelartiges Sanitärmittel
bereitzustellen, welches dennoch geeignet ist auf einer glatten Oberfläche zu haften
vermag.
[0011] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Gemäß der Erfindung
wird ein selbsthaftendes Sanitärmittel beschrieben, umfassend Alkylpolyglycosid. Insbesondere
durch die Verwendung von Allkylpolyglycosid wird eine Haftung auf einem sanitären
Gegenstand ermöglicht. Insbesondere ist überraschend, dass APG die Haftung von nichtgelförmigen
Mitteln vermitteln kann.
[0012] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist der Begriff "selbst-haftendes
Sanitärmittel" dahingehend zu verstehen, dass das Mittel direkt auf der Oberfläche
des Sanitärgegenstandes aufgebracht werden kann und dort haftt und erst nach einer
größeren Anzahl von Spülvorgängen, bevorzugt wenigstens 10 Spülgänge, abspülbar ist.
[0013] Alkylpolyglycoside (APGs) dienen auch als Tensid verwendet. Sie sind nichtionische
Tenside und zählen zu den Zuckertensiden. Sie werden als oberflächenaktiver Bestandteil
von Waschmitteln, Geschirrspülmitteln und Reinigungsmitteln verwendet. Alkylpolyglycoside
bestehen vollständig aus den nachwachsenden Rohstoffen Zucker, gewonnen aus Zuckerrohr
und Zuckerrübe, und Fettalkoholen, gewonnen aus Palmölen. Sie sind biologisch abbaubar
und haben eine geringe Toxizität.
[0014] Insofern vermag das APG nicht nur die Haftung des Sanitärmittels an der Oberfläche
zu vermitteln, sondern trägt zusätzlich auch zur Reinigungsleistung bei.
[0015] Die erfindungsgemäße Zusammensetzung ist dazu in der Lage, die Konsistenz des haftenden
Sanitärmittels auch über eine Vielzahl von Spülgängen zu erhalten, so dass das aufgebrachte
Mittel auch bei einer geringen Spülfrequenz eine glatte, im wesentlichen Oberfläche
beibehält. Durch das erfindungsgemäße Mittels wird zudem die bei den bekannten Mitteln
beobachtete Vertrocknung der Oberfläche mit der Bildung schwer löslicher Reste vermieden.
[0016] Der Einsatz der erfindungsgemäßen Zusammensetzung bewirkt ferner eine positive Beeinflussung
der Lebensdauer des Mittels, denn diese Verbindungen verbessern das Auflöseverhalten
des Sanitärmittels und mindern somit die erforderliche Menge an einzusetzendem Parfüm.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein selbsthaftendes Sanitärmittel beschrieben,
wobei das selbsthaftende Sanitärmittel kein festes Gel ist. Insbesondere ist das Sanitärmittel
als feste Formmasse ausgebildet, und weist somit einen optischen Eindruck auf, der
von vielen Verbrauchen gegenüber einem teilweise transparenten Gel bevorzugt wird.
Auch unterscheidet sich das Abspülverhalten der Formmasse von dem, welches bei festen
Gelen beobachtet wird.
[0018] Gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist das Sanitärmittel nicht transparent,
also im Wesentlichen vollständig opak. Hier unterscheidet sich das Sanitärmittel von
festen Gelen, welche in der Regel zumindest teilweise transparent sind.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein selbsthaftendes Sanitärmittel beschrieben,
wobei das Alkylpolyglycosid in einer Menge von höchstens 24 Gew.-% vorliegt.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein selbsthaftendes Sanitärmittel beschrieben,
wobei das Alkylpolyglycosid in einer Menge von wenigstens 2 Gew.-% vorliegt.
[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein selbsthaftendes Sanitärmittel beschrieben,
wobei das Alkylpolyglycosid in einer Menge von 1 Gew.-% bis weniger als 24 Gew.-%,
bevorzugt 2 bis weniger als 24 Gew.-%, weiter bevorzugt 4 Gew.-% bis 20 Gew.-%, und
besonders bevorzugt von 9 bis 15 Gew.-% vorliegt.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein selbsthaftendes Sanitärmittel beschrieben,
umfassend wenigstens ein anionisches Tensid.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein selbsthaftendes Sanitärmittel beschrieben,
wobei das wenigstens eine anionische Tensid ein Olefinsulfonat umfasst.
[0024] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein selbsthaftendes Sanitärmittel beschrieben,
wobei das Olefinsulfonat in einer Menge von wenigstens 2 Gew.-% bis 30 Gew.-%, bevorzugt
7 Gew.-% bis 15 Gew.-% vorliegt.
[0025] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein selbsthaftendes Sanitärmittel beschrieben,
umfassend wenigstens ein weiteres anionisches Tensid.
[0026] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein selbsthaftendes Sanitärmittel beschrieben,
wobei das wenigstens eine weitere anionische Tensid ein Alkylbenzolsulfonat ist.
[0027] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein selbsthaftendes Sanitärmittel beschrieben,
wobei das Alkylbenzolsulfonat in einer Menge von wenigstens 5 Gew.-% bis 40 Gew.-%,
bevorzugt 10 Gew.-% bis 30 Gew.-% vorliegt.
[0028] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein selbsthaftendes Sanitärmittel beschrieben,
umfassend wenigstens ein weiteres nicht-ionisches Tensid.
[0029] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein selbsthaftendes Sanitärmittel beschrieben,
wobei das wenigstens eine weitere nicht-ionische Tensid ein Fettalkohlethoxylat ist.
[0030] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein selbsthaftendes Sanitärmittel beschrieben,
wobei das Alkylbenzolsulfonat in einer Menge von wenigstens 2 Gew.-% bis 10 Gew.-%
vorliegt.
[0031] Gemäß einem weiteren Aspekt wird die Verwendung des selbsthaftenden Sanitärmittels
gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche beschrieben, wobei das Sanitärmittel auf
eine Oberfläche eines sanitären Gegenstandes appliziert wird. Die erfindungsgemäßen
Sanitärmittel sind erst nach einer größeren Anzahl von Spülvorgängen von der Oberfläche
abspülbar. Das erfindungsgemäße Mittel ein salbenartiges pastöses vorzugsweise nicht-gelförmiges,
nicht-transparentes Mittel. Die Mittel sind im wesentlichen formstabil, so dass sie
nicht "herunterlaufen" oder "tropfen" und damit auf der Oberfläche verbleiben. Die
erfindungsgemäßen Mittel können in unterschiedlicher Art und Form aufgetragen werden.
[0032] Ferner kann das Mittel nichtionische Tenside enthalten. Die Moleküle des nicht-ionischen
Tensids sind länger- oder langkettige, im wesentlichen gestreckte Moleküle, die wenigstens
teilweise hydrophil sind und somit wenigstens einen hydrophilen Rest oder eine hydrophile
Gruppe umfassen, die mit Wasser wechselwirkt.
[0033] Vorzugsweise sollte es sich bei den nicht-ionischen Tensiden um unverzweigte Moleküle
handeln, um die gewünschte Netzwerkbildung zu ermöglichen.
[0034] Das nicht-ionische Tensid kann entweder insgesamt hydrophil sein oder auch teilweise
hydrophil, teilweise hydrophob.
[0035] Als nicht-ionisches Tensid können organische Moleküle mit einem hydrophilen und einem
hydrophoben Ende eingesetzt werden. Als hydrophile Reste können beispielsweise Polyalkoxygruppen,
vorzugsweise Polyethoxy-, Polypropoxy- oder Polybutoxy- oder auch gemischte Polyalkoxygruppen
wie beispielsweise Poly(ethoxypropoxy)gruppen eingesetzt werden. Besonders bevorzugt
ist, als hydrophiles Ende einen Polyethoxyrest, umfassend zwischen 5 und 55 Ethoxygruppen,
vorzugsweise zwischen 10 und 30 und besonders bevorzugt 10 bis 20 Ethoxygruppen, zu
verwenden.
[0036] Sofern die nicht-ionischen Tenside auch ein hydrophobes Ende aufweisen, sind für
den hydrophoben Rest insbesondere geradkettige Alkylreste geeignet, wobei insbesondere
geradzahlige Alkylreste wegen der besseren biologischen Abbaubarkeit besonders bevorzugt
sind.
[0037] Werden als hydrophobe Reste Alkylgruppen ausgewählt, so sind Alkylreste mit wenigstens
zwölf Kohlenstoffatomen bevorzugt. Besonders gute Ergebnisse wurden mit einer Alkylkettenlänge
zwischen 16 und 30 Kohlenstoffatomen, insbesondere 16, 18, 20 und 22 Kohlenstoffatomen,
erzielt.
[0038] Als hydrophobe Reste können die Nicht-ionischen Tenside auch Alkylbenzolreste umfassen,
beispielsweise Dodecylbenzol oder ähnliche Reste, wie es bei dem Nicht-ionischen Tensid
Natriumdodecylbenzolsulfonat der Fall ist.
[0039] Bevorzugte Nicht-ionische Tenside sind Polyalkoxyalkane, vorzugsweise ein Gemisch
aus Alkyl(C10-C20)-ethoxylat mit 15 bis 35 EO beziehungsweise Alkyl(C16-C18)-ethoxylat
mit 15 bis 35 EO und Alkyl(C16-C18)-ethoxylat mit 25 EO, aber auch Alkylsulfonate
wie Natriumdodecylbenzolsulfonat oder Alkylcarbonate oder Alkylsulfate sind denkbar.
[0040] Die Verwendung eines Gemischs der Nicht-ionischen Tenside Alkyl(C22)-ethoxylat (25EO)
und Alkyl(C16-C18)-ethoxylat (25EO) wirkt sich auf die Reinigungsfähigkeit aus. Darüber
hinaus wird durch die gemeinsame Verwendung dieser Nicht-ionischen Tenside eine einfache
Verarbeitbarkeit des Mittels erreicht.
[0041] Mit Verringerung der Anzahl der Alkoxygruppen werden die Nicht-ionischen Tenside
lipophiler, wodurch beispielsweise die Löslichkeit von Parfum und damit die Intensität
der Beduftung erhöht werden kann.
[0042] Es können auch Moleküle als Nicht-ionische Tenside eingesetzt werden, die in wässrigen
Systemen allgemein als Verdicker wirken, zum Beispiel hydrophile Substanzen.
[0043] Die einzusetzende Konzentration des Nicht-ionischen Tensides ist von dessen Hydrophilie
und dessen Netzwerkbildungsvermögen abhängig. Sie können beispielsweise 1 bis 3 Gew.-%,
10 und 40 Gew.%, vorzugsweise zwischen 15 und 35 Gew.% und besonders bevorzugt zwischen
20 und 30 Gew.%, betragen, was insbesondere bei der Verwendung Polyalkoxyalkanen bevorzugt
ist.
[0044] Als Tenside können prinzipiell auch alle bekannten anionischen und/oder nichtionischen
amphoteren Tenside eingesetzt werden.
[0045] Neben den erfindungsgemäßen Bestandteilen kann das Sanitärmittel weitere übliche
Bestandteile umfassen, beispielsweise Parfumöl, Desinfektionsmittel, Konservierungsstoffe,
wie zum Beispiels Isothiazolon-Derivate oder Schaumstabilisatoren, wie Kokosfettsäureamidopropylbetain
oder Kokosfettsäureamidopropyldimethylaminoxid, Kokosfettsäuremono/diethanolamid oder
Alkylpolyetherglycerolethersulfate, aber auch Farbstoffe und/oder Kalk- oder Urinstein
lösende Substanzen, insbesondere Säuren.
[0046] Auch ist es möglich, dem erfindungsgemäßen Mittel Olefinsulfonate, Ethersulfate und/oder
Tenside, Säuremethyltauride als Schäumer mit Selbstreinigungswirkung zuzusetzen.
[0047] Der Formulierung können - falls gewünscht - auch Salze, wie beispielsweise Natriumsulfat,
hinzugegeben werden, um die Auflösegeschwindigkeit zu erhöhen. Der Salzanteil kann
bis zu 10 Gew.%, vorzugsweise bis zu 5 Gew.%, betragen.
[0048] Das erfindungsgemäße Mittel kann in hygienischer Weise ohne Berührung von mit dem
WC-Becken verbundenen, möglicherweise verunreinigten Vorrichtungen aufgebracht und
erneuert werden.
[0049] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Mittels besteht darin, dass es nach
den Wünschen des Verbrauchers portionierbar ist. Wünscht der Verbraucher eine intensivere
Beduftung oder wird die Toilette häufig benutzt, so kann entsprechend stärker dosiert
werden.
[0050] Das erfindungsgemäße Mittel kann auch auf einfache Weise gleichzeitig an verschiedenen
Stellen des Sanitärgegenstands appliziert werden, beispielsweise, um sowohl auf der
rechten, als auch auf der linken Seite einer Toilettenschüssel eine gleichmäßige Reinigungswirkung
zu erzielen.
[0051] Auch kann an einem Sanitärgegenstand an verschiedenen Orten das erfindungsgemäße
Mittel in unterschiedlichen Zusammensetzungen appliziert werden. Dies ermöglicht beispielsweise,
dass zwei untereinander unverträgliche Inhaltsstoffe, beispielsweise halogenfreisetzende
Mittel und oxidationsempfindliche Parfümierungsstoffe, durch örtliche Trennung dennoch
zu einer gemeinsamen Reinigung und/oder Beduftung der Toilette eingesetzt werden können.
[0052] Die erreichte Haftung ist an dem Sanitärgegenstand selbst bei einer Anbringung an
einer senkrechten Fläche so gut, dass sich das Mittel sogar unter der zusätzlichen
Krafteinwirkung von Spülwasserströmen nicht ablöst.
[0053] Die erfindungsgemäßen Sanitärmittel sind erst nach einer größeren Anzahl von Spülvorgängen
abspülbar. Die Anzahl der Spülvorgänge richtet sich natürlich nach der Zusammensetzung
des jeweiligen Sanitärmittels, der aufgebrachten Menge sowie der Geometrie des aufgebrachten
Sanitärmittels.
[0054] Dem Mittel können auch Duft- und/oder Riechstoffe zugegeben werden, um die Raumluft
zu verbessern, wobei auch daran gedacht ist, ausschließlich Duft- und Riechstoffmedien
derart in eine Toilettenschüssel einzubringen. Das Sanitärmittel lässt sich auch für
andere Sanitärgegenstände einsetzen wie Urinale, Pissoirs, aber auch für Handspülbecken
oder dergleichen.
[0055] Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Mittel ein salbenartiges pastöses nicht-gelförmiges,
nicht-transparentes Mittel. Die Mittel sind im wesentlichen formstabil, so dass sie
nicht "herunterlaufen" oder "tropfen".
[0056] Die Mittel lassen sich vorzugsweise über Tuben, vergleichbar den Zahnpastatuben,
Spritzen oder Kartuschen in das Toilettenbecken einbringen und bleiben dort für eine
Vielzahl von aufeinanderfolgenden Spülvorgängen haften.
[0057] Neben den bisher genannten Komponenten kann der erfindungsgemäße WC-Reinigungsblock
weitere, üblicherweise in WC-Reinigungsblöcken eingesetzte Inhaltsstoffe enthalten,
vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Säuren, Basen, Salze, Verdickungsmittel,
antimikrobielle Wirkstoffe, Konservierungsstoffe, Komplexbildner, Polymere, Farbstoffe,
Duftstoffe, Parfümbooster, Füllstoffe, Builder, Bleichmittel, Korrosionsinhibitoren,
Abspülregulatoren, Enzyme, Mikroorganismen, Wirkstoffe zur Biofilmentfernung, Wirkstoffe
zur Inhibierung der Kalkablagerung, Wirkstoffe zur Verminderung der Schmutzhaftung,
Wirkstoffe zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit, Wirkstoffe zur Verringerung der
Klebrigkeit sowie Gemische derselben. Insgesamt sollten nicht mehr als 60 Gew.-% weitere
Inhaltsstoffe enthalten sein, vorzugsweise 0,01 bis 60 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis
15 Gew.-%.
[0058] Erfindungsgemäße WC-Reinigungsblocks können zur Verstärkung der Reinigungsleistung
gegenüber Kalk und Urinstein eine oder mehrere Säuren und/oder deren Salze enthalten.
Bevorzugt werden die Säuren aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Als Säuren
eignen sich daher insbesondere organische Säuren wie Ameisensäure, Essigsäure, Citronensäure,
Glycolsäure, Milchsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Äpfelsäure, Weinsäure und Gluconsäure
sowie Gemische derselben. Daneben können aber auch die anorganischen Säuren Salzsäure,
Schwefelsäure, Phosphorsäure und Salpetersäure oder auch Amidosulfonsäure bzw. deren
Mischungen eingesetzt werden. Besonders bevorzugt sind die Säuren und/oder ihre Salze
ausgewählt aus der Gruppe umfassend Citronensäure, Milchsäure, Ameisensäure, ihre
Salze sowie Gemische derselben. Sie werden vorzugsweise in Mengen von 0,01 bis 10
Gew.-% eingesetzt, besonders bevorzugt 0,2 bis 5 Gew.-%.
[0059] Daneben enthält das Mittel in einer bevorzugten Ausführungsform anorganische Salze,
vorzugsweise Alkali- oder Erdalkalimetallsalze, insbesondere Carbonate, Sulfate, Halogenide
oder Phosphate sowie Gemische derselben. Besonders bevorzugt werden Natriumsulfat
und/oder Natriumcarbonat eingesetzt. Natriumsulfat kann dabei in einer Menge von bis
zu 60 Gew.-% enthalten sein, vorzugsweise 0,01 bis 60 Gew.-%, besonders bevorzugt
20 bis 60 Gew.-%, insbesondere 35 bis 55 Gew.-%. Natriumcarbonat und weitere Salze
können in einer Menge von bis zu 30 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 10 Gew.-%, besonders
bevorzugt bis zu 5 Gew.-% enthalten sein.
[0060] In erfindungsgemäßen Mitteln können weiterhin Alkalien enthalten sein. Als Basen
werden in erfindungsgemäßen Mitteln vorzugsweise solche aus der Gruppe der Alkali-
und Erdalkalimetallhydroxide und -carbonate, insbesondere Natriumcarbonat oder Natriumhydroxid,
eingesetzt. Daneben können aber auch Ammoniak und/oder Alkanolamine mit bis zu 9 C-Atomen
im Molekül verwendet werden, vorzugsweise die Ethanolamine, insbesondere Monoethanolamin.
[0061] Eine besondere Form der Reinigung stellen die Desinfektion und die Sanitation dar.
In einer entsprechenden besonderen Ausführungsform der Erfindung enthält der WC-Reinigungsblock
daher einen oder mehrere antimikrobielle Wirkstoffe, vorzugsweise in einer Menge von
0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,02 bis 0,8 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 0,5 Gew.-%,
besonders bevorzugt 0,1 bis 0,3 Gew.-%, äußerst bevorzugt 0,2 Gew.-%.
[0062] Die Begriffe Desinfektion, Sanitation, antimikrobielle Wirkung und antimikrobieller
Wirkstoff haben im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre die fachübliche Bedeutung. Während
Desinfektion im engeren Sinne der medizinischen Praxis die Abtötung von - theoretisch
allen - Infektionskeimen bedeutet, ist unter Sanitation die möglichst weitgehende
Eliminierung aller - auch der für den Menschen normalerweise unschädlichen saprophytischen
- Keime zu verstehen. Hierbei ist das Ausmaß der Desinfektion bzw. Sanitation von
der antimikrobiellen Wirkung des angewendeten Mittels abhängig, die mit abnehmendem
Gehalt an antimikrobiellem Wirkstoff bzw. zunehmender Verdünnung des Mittels zur Anwendung
abnimmt.
[0063] Erfindungsgemäß geeignet sind beispielsweise antimikrobielle Wirkstoffe aus den Gruppen
der Alkohole, Aldehyde, antimikrobiellen Säuren bzw. deren Salze, Carbonsäureester,
Säureamide, Phenole, Phenolderivate, Diphenyle, Diphenylalkane, Harnstoffderivate,
Sauerstoff-, Stickstoff-Acetale sowie -Formale, Benzamidine, Isothiazole und deren
Derivate wie Isothiazoline und Isothiazolinone, Phthalimidderivate, Pyridinderivate,
antimikrobiellen oberflächenaktiven Verbindungen, Guanidine, antimikrobiellen amphoteren
Verbindungen, Chinoline, 1,2-Dibrom-2,4-dicyanobutan, lodo-2-propynyl-butyl-carbamat,
lod, lodophore, Aktivchlor abspaltenden Verbindungen und Peroxide. Bevorzugte antimikrobielle
Wirkstoffe werden vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Ethanol, n-Propanol,
i-Propanol, 1,3-Butandiol, Phenoxyethanol, 1,2-Propylenglykol, Glycerin, Undecylensäure,
Citronensäure, Milchsäure, Benzoesäure, Salicylsäure, Thymol, 2-Benzyl-4-chlorphenol,
2,2'-Methylen-bis-(6-brom-4-chlorphenol), 2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether,
N-(4-Chlorphenyl)-N-(3,4-dichlorphenyl)-harnstoff, N,N'-(1,10-decandiyldi-1-pyridinyl-4-yliden)-bis-(1-octanamin)-dihydrochlorid,
N,N'-Bis-(4-Chlorphenyl)-3,12-diimino-2,4,11,13-tetraazatetradecandiimidamid, antimikrobielle
quaternäre oberflächenaktive Verbindungen, Guanidine und Natrium-Dichlorisocyanurat
(DCI, 1,3-Dichlor-5H-1,3,5-triazin-2,4,6-trion Natriumsalz). Bevorzugte antimikrobiell
wirkende oberflächenaktive quaternäre Verbindungen enthalten eine Ammonium-, Sulfonium-,
Phosphonium-, Jodonium- oder Arsoniumgruppe. Weiterhin können auch antimikrobiell
wirksame ätherische Öle eingesetzt werden, die gleichzeitig für eine Beduftung des
Reinigugsmittels sorgen. Besonders bevorzugte antimikrobielle Wirkstoffe sind jedoch
ausgewählt aus der Gruppe umfassend Salicylsäure, quaternäre Tenside, insbesondere
Benzalkoniumchlorid, PeroxoVerbindungen, insbesondere Wasserstoffperoxid, Alkalimetallhypochlorit,
Natriumdichlorisocyanurat sowie Gemische derselben.
[0064] Konservierungsstoffe können gleichfalls in erfindungsgemäßen WC-Reinigungsblöcken
enthalten sein. Als solche können im Wesentlichen die bei den antimikrobiellen Wirkstoffen
genannten Stoffe eingesetzt werden.
[0065] Komplexbildner (INCIChelating Agents), auch Sequestriermittel genannt, sind Inhaltsstoffe,
die Metallionen zu komplexieren und inaktivieren vermögen, um ihre nachteiligen Wirkungen
auf die Stabilität oder das Aussehen der Mittel, beispielsweise Trübungen, zu verhindern.
Einerseits ist es dabei wichtig, die mit zahlreichen Inhaltsstoffen inkompatiblen
Calcium- und Magnesiumionen der Wasserhärte zu komplexieren. Die Komplexierung der
Ionen von Schwermetallen wie Eisen oder Kupfer verzögert andererseits die oxidative
Zersetzung der fertigen Mittel. Zudem unterstützen die Komplexbildner die Reinigungswirkung.
[0066] Geeignet sind beispielsweise die folgenden gemäß INCI bezeichneten Komplexbildner:
Aminotrimethylene Phosphonic Acid, Beta-Alanine Diacetic Acid, Calcium Disodium EDTA,
Citric Acid, Cyclodextrin, Cyclohexanediamine Tetraacetic Acid, Diammonium Citrate,
Diammonium EDTA, Diethylenetriamine Pentamethylene Phosphonic Acid, Dipotassium EDTA,
Disodium Azacycloheptane Diphosphonate, Disodium EDTA, Disodium Pyrophosphate, EDTA,
Etidronic Acid, Galactaric Acid, Gluconic Acid, Glucuronic Acid, HEDTA, Hydroxypropyl
Cyclodextrin, Methyl Cyclodextrin, Pentapotassium Triphosphate, Pentasodium Aminotrimethylene
Phosphonate, Pentasodium Ethylenediamine Tetramethylene Phosphonate, Pentasodium Pentetate,
Pentasodium Triphosphate, Pentetic Acid, Phytic Acid, Potassium Citrate, Potassium
EDTMP, Potassium Gluconate, Potassium Polyphosphate, Potassium Trisphosphonomethylamine
Oxide, Ribonic Acid, Sodium Chitosan Methylene Phosphonate, Sodium Citrate, Sodium
Diethylenetriamine Pentamethylene Phosphonate, Sodium Dihydroxyethylglycinate, Sodium
EDTMP, Sodium Gluceptate, Sodium Gluconate, Sodium Glycereth-1 Polyphosphate, Sodium
Hexametaphosphate, Sodium Metaphosphate, Sodium Metasilicate, Sodium Phytate, Sodium
Polydimethylglycinophenolsulfonate, Sodium Trimetaphosphate, TEA-EDTA, TEA-Polyphosphate,
Tetrahydroxyethyl Ethylenediamine, Tetrahydroxypropyl Ethylenediamine, Tetrapotassium
Etidronate, Tetrapotassium Pyrophosphate, Tetrasodium EDTA, Tetrasodium Etidronate,
Tetrasodium Pyrophosphate, Tripotassium EDTA, Trisodium Dicarboxymethyl Alaninate,
Trisodium EDTA, Trisodium HEDTA, Trisodium NTA und Trisodium Phosphate.
[0067] Der erfindungsgemäße WC-Reinigungsblock kann weiterhin Polymere enthalten. Diese
können beispielsweise zur Verringerung der Kalkbildung sowie der Wiederanschmutzungsneigung
dienen.
[0068] Bevorzugte Polymere sind dabei Acrylpolymere, wie sie etwa von der Firma Rhodia unter
dem Handelsnamen Mirapol kommerziell erhältlich sind.
[0069] Als weitere Inhaltsstoffe kann der erfindungsgemäße WC-Reinigungsblock einen oder
mehrere Duftstoffe und/oder ein oder mehrere Farbstoffe (INCIColorants) enthalten.
Als Farbstoffe können dabei sowohl wasserlösliche als auch öllösliche Farbstoffe verwendet
werden, wobei einerseits die Kompatibilität mit weiteren Inhaltsstoffen, beispielsweise
Bleichmitteln, zu beachten ist und andererseits der eingesetzte Farbstoff gegenüber
der WC-Keramik auch bei längerem Einwirken nicht substantiv wirken sollte. Die Farbstoffe
sind vorzugsweise in einer Menge von 0,0001 bis 0,1 Gew.-%, insbesondere 0,0005 bis
0,05 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,001 bis 0,01 Gew.-%, enthalten.
[0070] In den erfindungsgemäßen WC-Reinigungsblöcken können ggf. wasserlösliche und/oder
wasserunlösliche Builder eingesetzt werden. Dabei sind wasserlösliche Builder bevorzugt,
da sie in der Regel weniger dazu tendieren, auf harten Oberflächen unlösliche Rückstände
zu hinterlassen. Übliche Builder, die im Rahmen der Erfindung zugegen sein können,
sind die niedermolekularen Polycarbonsäuren und ihre Salze, die homopolymeren und
copolymeren Polycarbonsäuren und ihre Salze, die Citronensäure und ihre Salze, die
Carbonate, Phosphate und Silikate. Zu wasserunlöslichen Buildern zählen die Zeolithe,
die ebenfalls verwendet werden können, ebenso wie Mischungen der vorgenannten Buildersubstanzen.
[0071] Erfindungsgemäß können Bleichmittel dem Reinigungsmittel zugesetzt werden. Geeignete
Bleichmittel umfassen Peroxide, Persäuren und/oder Perborate, besonders bevorzugt
ist Wasserstoffperoxid. Natriumhypochlorit ist dagegen bei sauer formulierten Reinigungsmitteln
aufgrund der Freisetzung giftiger Chlorgas-Dämpfe weniger geeignet, kann jedoch in
alkalisch eingestellten Reinigungsmitteln eingesetzt werden. Unter Umständen kann
neben dem Bleichmittel auch ein Bleichaktivator vonnöten sein.
[0072] Geeignete Korrosionsinhibitoren (INCICorrosion Inhibitors) sind beispielsweise folgende
gemäß INC Ibenannte Substanzen: Cyclohexylamine, Diammonium Phosphate, Dilithium Oxalate,
Dimethylamino Methylpropanol, Dipotassium Oxalate, Dipotassium Phosphate, Disodium
Phosphate, Disodium Pyrophosphate, Disodium Tetrapropenyl Succinate, Hexoxyethyl Diethylammonium,
Phosphate, Nitromethane, Potassium Silicate, Sodium Aluminate, Sodium Hexametaphosphate,
Sodium Metasilicate, Sodium Molybdate, Sodium Nitrite, Sodium Oxalate, Sodium Silicate,
Stearamidopropyl Dimethicone, Tetrapotassium Pyrophosphate, Tetrasodium Pyrophosphate,
Triisopropanolamine.
[0073] Viskositätsregulatoren, zu denen beispielsweise organische natürliche Verdickungsmittel
(Agar-Agar, Carrageen, Tragant, Gummi arabicum, Alginate, Pektine, Polyosen, Guar-Mehl,
Johannisbrotbaumkernmehl, Stärke, Dextrine, Gelatine, Casein), organische abgewandelte
Naturstoffe (Carboxymethylcellulose und andere Celluloseether, Hydroxyethyl- und -
propylcellulose und dergleichen, Kernmehlether), organische vollsynthetische Verdickungsmittel
(Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen, Vinylpolymere, Polycarbonsäuren, Polyether,
Polyimine, Polyamide) und anorganische Verdickungsmittel (Polykieselsäuren, Schichtsilikate,
Tonmineralien wie Montmorillonite, Zeolithe, Kieselsäuren) zählen, können optional
eingesetzt werden.
[0074] Bevorzugte Verdickungsmittel sind die Polysaccharide und Heteropolysaccharide, insbesondere
die Polysaccharidgummen, beispielsweise Gummi arabicum, Agar, Alginate, Carrageene
und ihre Salze, Guar, Guaran, Traganth, Gellan, Ramsan, Dextran oder Xanthan und ihre
Derivate, z.B. propoxyliertes Guar, sowie ihre Mischungen. Andere Polysaccharidverdicker,
wie Stärken oder Cellulosederivate, können alternativ, vorzugsweise aber zusätzlich
zu einem Polysaccharidgummi eingesetzt werden, beispielsweise Stärken verschiedensten
Ursprungs und Stärkederivate, z.B. Hydroxyethylstärke, Stärkephosphatester oder Stärkeacetate,
oder Carboxymethylcellulose bzw. ihr Natriumsalz, Methyl-, Ethyl-, Hydroxyethyl-,
Hydroxypropyl-, Hydroxypropyl-methyl- oder Hydroxyethylmethyl-cellulose oder Celluloseacetat.
Neben den genannten Verdickern können als Haftvermittler auch solche Stoffe eingesetzt
werden, die üblicherweise als Haftklebstoffe eingesetzt werden. Hierzu zählen beispielsweise
haftende Polymere. Es ist hierbei jedoch darauf zu achten, dass das WC-Reinigungsprodukt
in der Weise formuliert werden muss, dass die Verbindung zwischen Reinigungsprodukt
und WC-Schüssel nicht permanent, sondern reversibel erfolgt, die Adhäsionskräfte also
nicht zu stark wirken, damit nach Ablauf der Gebrauchsdauer keine haftenden Rückstände
verbleiben.
[0075] Die als Abspülregulatoren bezeichneten Substanzen dienen in erster Linie dazu, den
Verbrauch der Mittel während des Einsatzes so zu steuern, dass die vorgesehene Standzeit
eingehalten wird. Als Regulatoren eignen sich vorzugsweise feste langkettige Fettsäuren,
wie Stearinsäure, aber auch Salze solcher Fettsäuren, Fettsäureethanolamide, wie Kokosfettsäuremonoethanolamid,
oder feste Polyethylenglykole, wie solche mit Molekulargewichten zwischen 10000 und
50000.
[0076] Das Mittel kann auch Enzyme enthalten, vorzugsweise Proteasen, Lipasen, Amylasen,
Hydrolasen und/oder Cellulasen. Sie können dem erfindungsgemäßen Mittel in jeder nach
dem Stand der Technik etablierten Form zugesetzt werden. Hierzu gehören Lösungen der
Enzyme, vorteilhafterweise möglichst konzentriert, wasserarm und/oder mit Stabilisatoren
versetzt. Alternativ können die Enzyme verkapselt werden, beispielsweise durch Sprühtrocknung
oder Extrusion der Enzymlösung zusammen mit einem, vorzugsweise natürlichen, Polymer
oder in Form von Kapseln, beispielsweise solchen, bei denen die Enzyme wie in einem
erstarrten Gel eingeschlossen sind oder in solchen vom Kern-Schale-Typ, bei dem ein
enzymhaltiger Kern mit einer Wasser-, Luft- und/oder Chemikalienundurchlässigen Schutzschicht
überzogen ist. In aufgelagerten Schichten können zusätzlich weitere Wirkstoffe, beispielsweise
Stabilisatoren, Emulgatoren, Pigmente, Bleich- oder Farbstoffe aufgebracht werden.
Derartige Kapseln werden nach an sich bekannten Methoden, beispielsweise durch Schüttel-
oder Rollgranulation oder in Fluid-bed-Prozessen aufgebracht. Vorteilhafterweise sind
derartige Granulate, beispielsweise durch Aufbringen polymerer Filmbildner, staubarm
und aufgrund der Beschichtung lagerstabil.
[0077] Weiterhin können in enzymhaltigen Mitteln Enzymstabilisatoren vorhanden sein, um
ein in einem erfindungsgemäßen Mittel enthaltenes Enzym vor Schädigungen wie beispielsweise
Inaktivierung, Denaturierung oder Zerfall etwa durch physikalische Einflüsse, Oxidation
oder proteolytische Spaltung zu schützen. Als Enzymstabilisatoren sind, jeweils in
Abhängigkeit vom verwendeten Enzym, insbesondere geeignet: Benzamidin-Hydrochlorid,
Borax, Borsäuren, Boronsäuren oder deren Salze oder Ester, vor allem Derivate mit
aromatischen Gruppen, etwa substituierte Phenylboronsäuren beziehungsweise deren Salze
oder Ester; Peptidaldehyde (Oligopeptide mit reduziertem C-Terminus), Aminoalkohole
wie Mono-, Di-, Triethanol- und -Propanolamin und deren Mischungen, aliphatische Carbonsäuren
bis zu C12, wie Bernsteinsäure, andere Dicarbonsäuren oder Salze der genannten Säuren;
endgruppenverschlossene Fettsäureamidalkoxylate; niedere aliphatische Alkohole und
vor allem Polyole, beispielsweise Glycerin, Ethylenglykol, Propylenglykol oder Sorbit;
sowie Reduktionsmittel und Antioxidantien wie Natrium-Sulfit und reduzierende Zucker.
Weitere geeignete Stabilisatoren sind aus dem Stand der Technik bekannt. Bevorzugt
werden Kombinationen von Stabilisatoren verwendet, beispielsweise die Kombination
aus Polyolen, Borsäure und/oder Borax, die Kombination von Borsäure oder Borat, reduzierenden
Salzen und Bernsteinsäure oder anderen Dicarbonsäuren oder die Kombination von Borsäure
oder Borat mit Polyolen oder Polyaminoverbindungen und mit reduzierenden Salzen.
[0078] Es wurden verschiedene Versuche durchgeführt. Alle angegebenen Mengenwerte bezeichnen
die Menge an Aktivstoff in der Zusammensetzung in Bezug auf die Gesamtmenge.
In Tabelle 1 ist die Zusammensetzungen C1 dargestellt:
Komponente |
C1 |
Duftstoffe |
3 |
APG, Alkylpolyglucosid |
- |
LAS, Alkylbenzolsulfonat |
18,7 |
Olefinsulfonat-Na C14-C16 |
9 |
Trinatriumcitratdihydrat |
0,7 |
Fettalkohlethoxylat C16-C18 25 EO |
5 |
Natrium Sulfat |
63,60 |
[0079] Die Zusammensetzung C1 zeigte überhaupt keine Klebrigkeit. Eine Haftung an glatten
Oberflächen, wie einem Toliettenspülbecken war nicht mögilch.
In Tabelle 2 sind die Zusammensetzungen E1, E2 und E3 und die Ergebnisse der an diesen
Zusammensetzungen durchgeführten Festigkeitsmessungen und Klebrigkeitsmessungen dargestellt:
Komponente |
E1 |
E2 |
E3 |
Duftstoffe |
4 |
4 |
4 |
APG, Alkylpolyglucosid |
3 |
6 |
24 |
LAS, Alkylbenzolsulfonat |
22 |
22 |
22 |
Olefinsulfonat-Na C14-C16 |
11 |
11 |
11 |
Trinatriumcitratdihydrat |
0,7 |
0,7 |
0,7 |
Fettalkohlethoxylat C16-C18 25 EO |
5 |
5 |
5 |
Natrium Sulfat |
54,30 |
51,30 |
33,30 |
|
|
E1 |
E2 |
E3 |
Festigkeit |
52,60 |
15,80 |
1,00 |
Klebrigkeit |
30,50 |
13,20 |
0,90 |
[0080] Anders als die Zusammensetzung C1 sind die Zusammensetzungen E1, E2 und E3 als selbsthaftende
Zusammensetzungen in der Lage, selbstständig am Sanitärgegenstand zu haften. Anders
als die aus dem Stand der Technik bekannten Zusammensetzungen sind die beschriebenen
Zusammensetzungen keine festen Gele. Vielmehr handelt es sich um stabile Formkörpermassen,
welche gegenüber festen Gelen bevorzugt sind. Überraschenderweise wurde festgestellt,
dass diese Formkörper in der Lage sind, selbstständig am Sanitärgegenstand zu haften,
was auf die Anwesenheit von APG zurückzuführen ist. Von den gezeigten Versuchen sind
die Beispiele E1 und E2 gegenüber E3 bevorzugt. E3 war gerade noch so in der Lage
eine Haftung an der Oberfläche zu zeigen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
ist APG daher in Mengen von höchstens 24 Gew.-% vorhanden, bevorzugt in einer Menge
von weniger als 24 Gew.-%. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist APG
in Mengen von wenigstens 1 Gew.-% bis weniger als 24 Gew.-% vorhanden. E2 ist wiederum
ist gegenüber E1 bevorzugt, da Festigkeit und Klebrigkeit ausgewogenere Werte aufweisen,
die geeigneter sind für die Verwendung auf einer Toilettenoberfläche. Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform ist APG in Mengen von wenigstens 4 Gew.-% bis
weniger als 24 Gew.-% vorhanden, weiter bevorzugt von wenigstens 4 Gew.-% bis weniger
als 20 Gew.-% .
In Tabelle 3 sind die besonders bevorzugten Zusammensetzungen E4, E5 und E6 und die
Ergebnisse der an diesen Zusammensetzungen durchgeführten Festigkeitsmessungen und
Klebrigkeitsmessungen dargestellt:
Komponente |
E4 |
E5 |
E6 |
Duftstoffe |
4 |
4 |
4 |
APG, Alkylpolyglucosid |
10 |
12 |
14 |
LAS, Alkylbenzolsulfonat |
22 |
22 |
22 |
Olefinsulfonat-Na C14-C16 |
11 |
11 |
11 |
Trinatriumcitratdihydrat |
0,7 |
0,7 |
0,7 |
Fettalkohlethoxylat C16-C18 25 EO |
5 |
5 |
5 |
Natrium Sulfat |
47,30 |
45,30 |
43,30 |
|
|
E4 |
E5 |
E6 |
Festigkeit |
10,50 |
9,50 |
6,80 |
Klebrigkeit |
8,90 |
7,60 |
6,10 |
[0081] Die Zusammensetzungen E4, E5 und E6 sind besonders bevorzugt, dann die Ergebnisse
der an diesen Zusammensetzungen durchgeführten Festigkeitsmessungen und Klebrigkeitsmessungen
zeigen besonders ausgewogene Werte. Die Zusammensetzungen lassen sich besonders gut
an Oberflächen anhaften und zeigen eine gute Konsistenz (verkleben nicht zu stark)
und angemessene Abspülbarkeit. Bei den Zusammensetzungen E4, E5 und E6 handelt es
sich also um stabile Formkörpermassen, welche gegenüber festen Gelen bevorzugt sind.
Überraschenderweise wurde festgestellt, dass diese Formkörper in der Lage sind, selbstständig
am Sanitärgegenstand zu haften und gleichzeitig eine sehr gute Konsistenz aufweisen,
was auf die Anwesenheit von APG, in insbesondere in bevorzugten Mengen von wenigstens
7 Gew.-% bis weniger als 24 Gew.-% zurückzuführen ist, weiter bevorzugt 9 bis weniger
als 24 Gew.-% und noch weiter bevorzugt 9 bis 17 Gew.-%, und besonders bevorzugt 9
bis 15 Gew.-% zurückzuführen ist.
[0082] Die Anwesenheit von anionischem Tensid (LAS) trägt zur besseren Schaumbildung und
zur Verbesserung der Reinigungsleistung bei.
[0083] Die Anwesenheit von Olefinsulfonat trägt zur besseren Formbarkeit bei. Insofern wirkt
Olefinsulfonat vorteilhaft mit dem APG zusammen, welches die Haftungsfähigkeit und
Konsistenz der Zusammensetzung vermittelt.
[0084] Die Festigkeit (oder auch als Härte bezeichnet) und die Klebrigkeit wurden experimentell
bestimmt:
Die Härte- und Klebrigkeitsmessungen wurden mittels Kugeldruckprüfung durchgeführt.
Verwendet wurde ein TA.XTPIus 100 Connect für Härte- und Klebrigkeitsmessungen. Dabei
wurde die Eindringtiefe für die in die Probe einzuführende Stahlkugel auf 5 mm festgelegt.
Die Stahlkugel wurde dann konstant mit einer Geschwindigkeit von 0,1 mm/s in die Probe
eingeführt, wobei die hierzu erforderliche Kraft gemessen wurde, um die Festigkeit
zu bestimmen. Die Kraft, die aufgebracht werden musste, um die Kugel aus der Probe
wieder herauszuziehen, entsprach der Messung der Klebrigkeit.