[0001] Die Erfindung betrifft eine Kettenwirkmaschine zum Herstellen von Wirkware mit frei
wählbarem Schussfaden-Musterrapport, aufweisend einen Schussfadenlängsförderer, einen
Schussleger, eine Schussfaden-Vorbringerplatine sowie eine Trennvorrichtung, wobei
der Schussfadenlängsförderer ausgebildet ist, Schussfäden in einer Schussfadenförderrichtung
an eine Wirkstelle der Kettenwirkmaschine zu transportieren, wobei der Schussfadenlängsförderer
teilweise intermittierend und/oder kontinuierlich mit zumindest teilweise variierender
Geschwindigkeit angetrieben ist und wobei der Schussleger ausgebildet ist, Schussfäden
von Fadenspulen zu entnehmen und diese als Fadenschar in den Schussfadenlängsförderer
abzulegen und wobei die Schussfaden-Vorbringerplatine ausgebildet ist, Schussfäden
von dem Schussfadenlängsförderer an der Wirkstelle in einen Arbeitsbereich der Wirknadeln
einzuführen und wobei die Trennvorrichtung ausgebildet ist, an der Wirkstelle in eine
Masche eingebundene Schussfäden aus der Fadenschar abzutrennen und wobei eine Leitachse
des Maschinenantriebs einen Maschenbildungstakt für eine Bewegung der Wirknadeln festgelegt
und wobei ein Schussfaden-aufnehmender Abschnitt der Schussfaden-Vorbringerplatine
ausgebildet ist, eine Bewegung in Schussfadenförderrichtung und eine Bewegung quer
zur Schussfadenförderrichtung auszuführen und damit einen Schussfaden in dem Arbeitsbereich
der Wirknadeln in Maschen einzuführen und wobei die Bewegung des Schussfaden-aufnehmenden
Abschnitts der Schussfaden-Vorbringerplatine in Schussfadenförderrichtung mit dem
von der Leitachse des Maschinenantriebs festgelegten Maschenbildungstakt angetrieben
ist und ein Antrieb der Bewegung des Schussfaden-aufnehmenden Abschnitts der Schussfaden-Vorbringerplatine
quer zur Schussfadenförderrichtung zumindest teilweise von dem Antrieb der Bewegung
des Schussfaden-aufnehmenden Abschnitts der Schussfaden-Vorbringerplatine in Schussfadenförderrichtung
entkoppelt ist.
[0002] Um bei einem Kettengewirke eine Musterung zu erreichen, werden Vollschüsse in die
Wirkware eingearbeitet. Ein Vollschuss ist dabei eine Fadenstrecke in der Wirkware,
die selbst keine Maschen oder Henkel bildet und über die gesamte Arbeitsbreite oder
Warenbreite verläuft. Er liegt zwischen Nadelmaschen und Unterlegungen des Gewirks,
wodurch er relativ plan in die Warenfläche eingebunden ist.
[0003] Zur Einarbeitung von Vollschüssen werden bei einer Kettenwirkmaschine üblicherweise
Schusseintragsysteme verwendet. Am weitesten verbreitet sind Magazin-Schusseintragsysteme.
Bei diesen werden die Fäden, die als Vollschüsse in das Gewirk eingelegt werden sollen,
zunächst in gestrecktem Zustand und in der gewünschten Arbeitsbreite in einem Magazin
hinter der Maschine "gespeichert", d. h. in gestreckter Form bereit gehalten für das
anschließende Einwirken des Schusses in die Wirkware. Zum Erreichen der notwendigen
Durchsätze wird dabei von einem Schussleger eine Schar von Vollschussfäden gleichzeitig
zwischen den Magazinketten aufgespannt (Mehrfachablage). Die aufgespannten Vollschussfäden
werden dann über einen Vortrieb der Magazinketten (Schussfadenlängsförderung) nach
und nach einem Arbeitsbereich der Wirknadeln der Kettenwirkmaschine zugeführt und
bei der Maschenbildung eingebunden. Nach dem Einbinden eines Schussfadens in einer
Masche wird der Schussfaden an den beiden Rändern des Kettengewirkes mittels einer
Trennvorrichtung abgeschnitten und damit aus der Fadenschar und den Magazinketten
herausgelöst. Beim Aufspannen der Schussfäden zwischen den Magazinketten entstehen
bei der Fadenumkehr Randfäden, die beim Herauslösen der eingebundenen Schussfäden
als Randabfall verbleiben.
[0004] In den bekannten Kettenwirkmaschinen mit Schusseintrag wird ein Schussfaden direkt
nach dem Abschlagen der Maschenreihe, in welche dieser eingebunden wird, vom Magazin
bzw. von der Fadenschar getrennt. Das zeitnahe Trennen ist erforderlich, da das gebildete
Textil und das Magazin unterschiedliche Geschwindigkeiten und unterschiedliche Bewegungsrichtungen
haben.
[0005] Als Trennvorrichtung werden beispielsweise mechanische Scheren eingesetzt, deren
Antrieb zum Öffnen und Schließen mit dem Maschinenantrieb gekoppelt ist und damit
das Öffnen und Schließen auf den Maschenbildungstakt synchronisiert ist. Weiterhin
sind rotierende Trennscheiben bekannt, mit denen ein kontinuierliches Trennen bei
der Bewegung der Warenbahn erfolgt. Ebenso ist ein kontinuierliches Trennen unter
Zuhilfenahme eines Glühdrahtes bekannt. Bei allen drei Ausführungen wird der zu trennende
Schussfaden durch das sich gegenüber dem gebildeten Kettengewirke schneller laufende
Magazin an das trennende Werkzeug geführt. Demzufolge wird durch die Bewegung der
Schussketten und die Positionierung der Werkzeuge der Zeitpunkt des Trennens definiert.
[0006] Bei der aus der
DE 20 2006 018 717 U1 bekannten Kettenwirkmaschine ist der Schussleger mit einem Fadenspeicher gekoppelt,
in dem von den Fadenspulen entnommenes Schussfadenmaterial zwischengespeichert werden
kann, um den Fadenabzug von den Fadenspulen zu harmonisieren. Das von einer Fadenspule
abgezogene Schussfadenmaterial wird dabei an einer beweglichen Traverse umgelenkt,
wobei die aus dem Fadenspeicher entnommene oder zugeführte Menge an Schussfadenmaterial
über die Bewegung der Traverse steuerbar ist.
[0007] Um insbesondere Maschenreihen nicht mit einem Schussfaden zu belegen, wurden üblicherweise
im Schussleger sowie der Magazinkette Ablagepositionen für Schussfäden nicht mit Fäden
belegt. Dies erhöht allerdings den Randabfall an der Magazinkette, da leere Ablageposition
überbrückt werden müssen.
[0008] Aus der
EP 3 816 333 A2 ist ein Schusseintragsystem einer Kettenwirkmaschine bekannt, bei dem die Schussfäden
auf allen Ablagepositionen der Magazinkette abgelegt werden und dennoch ein mustergemäßer
Eintrag von Schussfäden in die Maschenbildung ausgesetzt werden kann. Hierzu ist die
Bewegung eines Schussfaden-aufnehmenden Abschnitts einer Schussfaden-Vorbringerplatine
in Schussfadenförderrichtung durch ein mechanisches Getriebe mit dem Maschenbildungstakt
vorgebenden Maschinenantrieb gekoppelt. Ein Antrieb der Bewegung des Schussfaden-aufnehmenden
Abschnitts der Schussfaden-Vorbringerplatine quer zur Schussfadenförderrichtung ist
hingegen zumindest teilweise von dem Antrieb der Bewegung des Schussfaden-aufnehmenden
Abschnitts der Schussfaden-Vorbringerplatine in Schussfadenförderrichtung und damit
von dem Maschinenantrieb entkoppelt. Über einen ebenfalls vom Maschinenantrieb entkoppelten
Antrieb der Magazinkette in Zusammenwirkung mit dem vom Maschinenantrieb entkoppelten
Antrieb der Bewegung des Schussfaden-aufnehmenden Abschnitts der Schussfaden-Vorbringerplatine
quer zur Schussfadenförderrichtung ist damit das Aussetzen eines Schussfadeneintrags
auch bei voller Belegung der Magazinkette möglich.
[0009] Das aus der
EP 3 816 333 A2 bekannte Schusseintragsystem hat sich grundsätzlich bewährt. Allerdings werden die
Musterungsmöglichkeiten durch die Dynamik des Schusslegers, dessen Antrieb über ein
ganzzahliges Vielfaches der Maschinendrehzahl bzw. des Maschenbildungstaktes vorgegeben
ist, begrenzt.
[0010] Ebenso werden die Musterungsmöglichkeiten auch durch die Dynamik der Trennvorrichtung,
deren Antrieb ebenfalls über ein ganzzahliges Vielfaches der Maschinendrehzahl bzw.
des Maschenbildungstaktes vorgegeben ist, begrenzt. Insbesondere wird durch eine vom
Maschenbildungstakt entkoppelte Bewegung der Magazinkette aber nicht mehr bei jeder
Musterung der zuletzt eingebundene Schussfaden zwangsläufig zum erforderlichen Zeitpunkt
an die Position der Trennvorrichtung geführt. So kann sich bei einer nachfolgenden
Schusslücke aus mehreren Leerschüssen das Magazin deutlich langsamer bewegen bzw.
stehen bleiben.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Dynamik des Schusslegers sowie die Dynamik
der Trennvorrichtung zu verbessern und damit die Produktivität der Kettenwirkmaschine
bei der Herstellung von Wirkwaren mit Schussfäden zu steigern.
[0012] Diese Aufgabe wird durch eine Wirkmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß sind ein Antrieb des Schusslegers und/oder ein Antrieb der Trennvorrichtung
von einem ganzzahligen Vielfachen des von der Leitachse des Maschinenantriebs festgelegten
Maschenbildungstaktes entkoppelt. Durch die Entkopplung sind der Antrieb des Schusslegers
und/oder der Antrieb der Trennvorrichtung nicht mehr an ein ganzzahliges Vielfaches
des Maschenbildungstaktes gebunden. Die Ansteuerung des Schusslegers und/oder der
Trennvorrichtung erfolgt über eine eigene antriebs-/steuerungstechnische Achse. Das
Bewegungsprofil des Schusslegers und/oder das Bewegungsprofil der Trennvorrichtung
werden damit nicht mehr von dem Maschenbildungstakt vorgebenden Maschinenantrieb abgeleitet.
[0013] Damit ist trotz einer ungleichförmigen Bewegung des Schussfadenlängsförderers das
Durchtrennen der abgebundenen Schussfäden zeitlich so möglich, dass die mechanischen
Kräfte und Spannungen in den Schussfäden des Schussfadenlängsförderers und in der
Warenbahn weder an den Schussfäden im Schussfadenlängsförderer noch an der Warenbahn
noch an den Bauteilen der Wirkmaschine, insbesondere des Schussfadenlängsförderers,
dem Schussfadenvorbringer oder den Wirkelementen, Schäden hervorrufen.
[0014] Durch die Entkopplung wird eine Steigerung der Produktivität von Kettenwirkmaschinen
bei der Herstellung von Wirkwaren mit Schussfäden erreicht. Weiterhin wird die Effizienz
des Schusslegers insbesondere bezüglich des Materialverbrauchs für Randabfall der
Schussfäden gesteigert.
[0015] Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Kettenwirkmaschine finden sich
in den Unteransprüchen 2 bis 10.
[0016] Durch die Ableitung des Bewegungsprofils des Schusslegers und/oder des Bewegungsprofils
der Trennvorrichtung aus dem Bewegungsprofil des Schussfadenlängsförderers gemäß Anspruch
2 ist eine optimale Prozessabstimmung zwischen der Zuführung der Schussfäden zur Wirkstelle
mit dem Schussfadenlängsförderer und der Zuführung der Schussfäden in die Wirkstelle
mit der Schussfaden-Vorbringerplatine sowie der Ablage der Schussfäden im Schussfadenlängsförderer
mit dem Schussleger möglich. Unter Bewegungsprofil wird die zeitabhängige Bewegung
(der in einem bestimmten Zeitintervall zurückgelegte Weg) der jeweiligen Maschinenkomponente
verstanden. Das Bewegungsprofil wird von einem Antrieb der jeweiligen Maschinenkomponente
erzeugt.
[0017] Mit der Bildung der Bewegungsprofile über harmonisch ineinander übergehende Polynomabschnitte
gemäß Anspruch 3 können insbesondere für den sich teilweise intermittierend und/oder
kontinuierlich mit zumindest teilweise variierender Geschwindigkeit bewegenden Schussfadenlängsförderer
Einlauf- uns Auslaufbereiche der Bewegung abgebildet und damit Trägheiten von Maschinenteilen
des Schussfadenlängsförderers berücksichtigt werden. Diese Trägheiten können dann
durch Ableitung der Bewegungsprofile des Schusslegers und der Trennvorrichtung wiederum
bei der Bewegung des Schusslegers und der Trennvorrichtung berücksichtigt werden -
insbesondere, da die Dynamik des Schussfadenlängsförderers letztlich vom zu legenden
Muster der Schussfäden im Kettengewirke beeinflusst wird.
[0018] Gemäß Anspruch 4 ist der Schussleger mit einem Fadenspeicher gekoppelt, wobei auch
hier durch die Ableitung des Bewegungsprofils der Bewegung der Traverse die Dynamik
des Schussfadenlängsförderers berücksichtigt werden kann und damit auch bei einem
sich teilweise intermittierend und/oder kontinuierlich mit zumindest teilweise variierender
Geschwindigkeit bewegenden Schussfadenlängsförderer ein harmonisches Abziehen der
Schussfäden von den Fadenspulen umsetzbar ist.
[0019] In einer vorteilhaften Ausführung gemäß Anspruch 5 ist die Trennvorrichtung eine
mechanische Schere, deren Antrieb von dem Maschenbildungstakt entkoppelt ist. Somit
kann ein Schnittvorgang in vorgegebenen Maschenbildungstakten ausgesetzt werden. Somit
kann die mechanische Schere im Vergleich zu bekannten Kettenwirkmaschinen näher an
die Wirkstelle positioniert werden, so dass sie den zuletzt eingebundenen Schussfaden
schneiden kann, auch wenn der Schussfadenlängsförderer stillsteht. Der Antrieb der
Schere wird also vom Zwanglauf der Wirkbewegung getrennt und durch einen separaten
Antrieb (Elektromagnet oder Servomotor) ersetzt, mit dem der Zeitpunkt des Trennens
definiert werden kann bzw. die Schneidbewegung aussetzt, wenn im Produktmuster eine
Schusslücke gearbeitet wird und kein Schussfaden zu trennen ist. Vorteilhafterweise
ist der separate Antrieb der Schere ein elektrischer Antrieb (beispielsweise ein Elektromagnet
oder ein Servomotor).
[0020] Eine weitere Ausführung gemäß Ansprüchen 6 und 7 sieht vor, dass die Trennvorrichtung
eine rotierende Trennscheibe oder einen Glühdraht aufweist. Weiterhin weist die Trennvorrichtung
einen Fadenrückhalter auf, der mit einem vom Maschenbildungstakt entkoppelten Antrieb
so bewegbar ist, dass der zuletzt an der Wirkstelle eingebundene Schussfaden beabstandet
zur Trennscheibe oder zum Glühdraht gehalten und zum Abtrennen freigegeben werden
kann. Somit kann der Fadenrückhalter den zu trennenden Schussfaden zurückhalten und
erst im zeitlich exakten Moment des Gesamtablaufes mit einer kleinen Bewegung zur
Abtrennung freigeben.
[0021] Eine alternative Ausführung gemäß Anspruch 8 sieht vor, dass die Trennvorrichtung
ein Glühdraht ist und dieser Glühdraht mit einem vom Maschenbildungstakt entkoppelten
Antrieb bewegbar ist. Zur Abtrennung eines eingebundenen Schussfadens kann der Glühdraht
damit in Richtung des abzutrennenden Schussfadens bewegt und damit die Abtrennung
unabhängig vom Maschenbildungstakt gesteuert werden.
[0022] Eine weitere Ausführung gemäß Ansprüchen 9 und 10 sieht vor, dass die Trennvorrichtung
eine rotierende Trennscheibe oder einen Glühdraht aufweist. Weiterhin weist die Trennvorrichtung
einen Fadengreifer auf, der mit einem vom Maschenbildungstakt entkoppelten Antrieb
so bewegbar ist, dass der zuletzt an der Wirkstelle mit Abstand zur Trennscheibe oder
zum Glühdraht eingebundene Schussfaden an diese gezogen werden kann. Somit kann der
Fadengreifer den zu trennenden Schussfaden aktiv im zeitlich exakten Moment des Gesamtablaufes
mit einer kleinen Bewegung zur Abtrennung verlagern.
[0023] Die Aufgabe wird weiterhin durch die Verfahren mit den Merkmalen der Ansprüche 11
bis 15 gelöst.
[0024] Das Verfahren gemäß Anspruch 11 sieht erfindungsgemäß vor, dass die Bewegung des
Schusslegers von dem Maschenbildungstakt entkoppelt ausgeführt wird und ein Bewegungstakt
des Schusslegers zur Ablage einer Fadenschar in den Schussfadenlängsförderer ungleich
einem ganzzahligen Vielfachen des Maschenbildungstaktes ist und/oder dass die Bewegung
der Trennvorrichtung von dem Maschenbildungstakt entkoppelt ausgeführt wird und ein
Bewegungstakt der Trennvorrichtung nur in dem Maschenbildungstakt ausgeführt wird,
in dem ein Schussfaden an der Wirkstelle in eine Masche eingebunden wird. Auch hier
ergeben sich die oben genannten Vorteile der Kettenwirkmaschine mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0025] Das Verfahren gemäß Anspruch 12 sieht erfindungsgemäß vor, dass die Abtrennung eines
an der Wirkstelle in eine Masche eingebundenen Schussfadens mittels eines gegen die
Schussfadenförderrichtung wirkenden Fadenrückhalters verzögert wird. Dabei ergeben
sich ebenfalls die oben genannten Vorteile der Kettenwirkmaschine mit den Merkmalen
gemäß Ansprüchen 6 und 7.
[0026] Das Verfahren gemäß Anspruch 13 sieht erfindungsgemäß vor, dass die Abtrennung eines
an der Wirkstelle in eine Masche eingebundenen Schussfadens mittels eines in Schussfadenförderrichtung
wirkenden Fadengreifers beschleunigt wird. Dabei ergeben sich ebenfalls die oben genannten
Vorteile der Kettenwirkmaschine mit den Merkmalen gemäß Ansprüchen 9 und 10.
[0027] Das Verfahren gemäß Anspruch 14 sieht erfindungsgemäß vor, dass der Glühfaden zur
Abtrennung eines an der Wirkstelle in eine Masche eingebundenen Schussfadens mittels
eines vom Maschenbildungstakt entkoppelten Antriebs in die Schussfadenförderrichtung
oder gegen die Schussfadenförderrichtung an den Schussfaden verlagert wird. Dabei
ergeben sich ebenfalls die oben genannten Vorteile der Kettenwirkmaschine mit den
Merkmalen gemäß Anspruch 8.
[0028] Das Verfahren gemäß Anspruch 15 sieht erfindungsgemäß vor, dass bei einer als mechanische
Schere ausgeführten Trennvorrichtung die gegenseitige Bewegung von einem Maschenbildungstakt
entkoppelt ist und die gegenseitige Bewegung der Oberklinge und Unterklinge ausgesetzt
wird, wenn ein Maschenbildungstakt ohne Zuführung eines Schussfadens erfolgt. Dabei
ergeben sich ebenfalls die oben genannten Vorteile der Kettenwirkmaschine mit den
Merkmalen gemäß Anspruch 5.
[0029] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Wirkbereich einer Ausführung einer erfindungsgemäßen Kettenwirkmaschine
- Fig. 2
- ein Weg-Zeit-Diagramm mit einem aus vier Polynomabschnitten zusammengesetzten Bewegungsprofil
- Fig. 3
- einen Wirkbereich einer weiteren Ausführung der erfindungsgemäßen Kettenwirkmaschine
mit einer mechanischen Schere
- Fig. 4
- einen Wirkbereich einer weiteren Ausführung der erfindungsgemäßen Kettenwirkmaschine
mit einer rotierenden Trennscheibe und einem Fadenrückhalter in einer ersten Position
- Fig. 5
- der Wirkbereich gemäß Fig. 4 mit dem Fadenrückhalter in einer zweiten Position
- Fig. 6
- einen Wirkbereich einer weiteren Ausführung der erfindungsgemäßen Kettenwirkmaschine
mit einer rotierenden Trennscheibe und einem Fadengreifer in einer ersten Position
- Fig. 7
- der Wirkbereich gemäß Fig. 6 mit dem Fadengreifer in einer zweiten Position
[0030] Fig. 1 zeigt einen Wirkbereich einer Ausführung einer erfindungsgemäßen Kettenwirkmaschine
zum Herstellen von Wirkware mit frei wählbarem Schussfaden-Musterrapport. Zu sehen
sind zwei Lochnadeln 1 der Legebarren 2, eine Schiebernadel 3 und ein Schieber 4.
Zum Eintragen von Schussfäden 5a, 5b, 5c in die Wirkware ist ein Schusseintragsystem
vorgesehen. Dieses Schusseintragsystem weist einen Schussfadenlängsförderer 6 und
eine Schussfaden-Vorbringerplatine 7 auf. Der Schussfadenlängsförderer 6 ist als Magazinketten-Förderer
mit parallel laufenden Magazinketten ausgestaltet. In der Darstellung ist eine der
beiden Magazinketten sichtbar. Zwischen den beiden Magazinketten sind die in die Wirkware
einzubringenden Schussfäden 5a, 5b, 5c aufgespannt. Jedes Magazinfach der Magazinketten
ist mit einem Schussfaden 5a, 5b, 5c belegt (Vollbestückung). Mit dem Schussfadenlängsförderer
6 werden die Schussfäden 5a, 5b, 5c einem Arbeitsbereich 8 der Wirknadeln (Schiebernadel
3, Schieber 4, Lochnadeln 1) zugeführt. Ausgehend von der Darstellung bewegen sich
die Magazinketten hierzu von rechts oben nach links unten. Die einzelnen Schussfäden
5a, 5b, 5c werden dabei in den Magazinfächern mitgeführt und somit entlang einer Achse
9 der Schussfadenförderrichtung dem Arbeitsbereich 8 der Wirknadeln zugeführt. Die
Schussfaden-Vorbringerplatine 7 ist ausgebildet, eine Bewegung in Schussfadenförderrichtung
und eine Bewegung quer zur Schussfadenförderrichtung auszuführen. Um nun in einem
Maschenbildungstakt einen Schussfaden 5a, 5b, 5c, der mittels Schussfadenlängsförderer
entlang der Schussfadenförderrichtung dem Arbeitsbereich 8 der Wirknadeln zugeführt
worden ist, in die Wirkware einzuarbeiten, wird dieser Schussfaden 5a, 5b, 5c mit
einem Schussfaden-aufnehmenden Abschnitt 10 der Schussfaden-Vorbringerplatine 7 ergriffen
und in den Arbeitsbereich der Wirknadeln in Maschen der Wirkware eingeführt. Dabei
vollzieht der Schussfaden-aufnehmende Abschnitt der Schussfaden-Vorbringerplatine
die Bewegung quer zur Schussfadenförderrichtung und die Bewegung längs zur Schussfadenförderrichtung
aus. Soll im aktuellen Maschenbildungstakt kein Schussfaden 5a, 5b, 5c in die Wirkware
eingearbeitet werden, vollzieht der Schussfaden-aufnehmende Abschnitt 10 der Schussfaden-Vorbringerplatine
7 keine Bewegung quer zur Schussfadenförderrichtung und weicht damit dem vor dem Arbeitsbereich
der Wirknadeln liegenden Schussfaden aus. In der Darstellung ist die Bewegung des
Schussfaden-greifenden Abschnitts 10 der Schussfaden-Vorbringerplatine 7, welche im
Wesentlichen längs der Schussfadenförderrichtung ausgeführt wird, mit Pfeil 11 gekennzeichnet.
Die mit Pfeil 11 gekennzeichnete Bewegungsrichtung verläuft parallel zur Längsachse
12 der Schussfaden-Vorbringerplatine 7. Für die Bewegung des Schussfaden-greifenden
Abschnitts 10 im Wesentlichen längs zur Schussfadenförderrichtung führt die Schussfaden-Vorbringerplatine
also eine Vor-ZurückBewegung entlang ihrer Längsachse 12 aus. Die Bewegung des Schussfaden-greifenden
Abschnitts 10 der Schussfaden-Vorbringerplatine 7, welche im Wesentlichen quer zur
Schussfadenförderrichtung ausgeführt wird, ist mit Pfeil 13 gekennzeichnet. Die mit
Pfeil 13 gekennzeichnete Bewegungsrichtung verläuft quer zur Längsachse der Schussfaden-Vorbringerplatine
7. Für die Bewegung des Schussfaden-greifenden Abschnitts 10 im Wesentlichen quer
zur Schussfadenförderrichtung führt der Schussfaden-aufnehmende Abschnitt 10 der Schussfaden-Vorbringerplatine
7 also eine Auf-Ab-Bewegung quer zur Längsachse 12 aus. Der Schussfadenlängsförderer
6 wird teilweise intermittierend und/oder kontinuierlich mit zumindest teilweise variierender
Geschwindigkeit gesteuert angetrieben. Soll dem Arbeitsbereich kein Schussfaden 5a,
5b, 5c zugeführt werden, wird der Schussfadenlängsförderer 6 gestoppt oder mit deutlich
reduzierter Geschwindigkeit angetrieben. Zum Zuführen eines Schussfadens 5a, 5b, 5c
zum Arbeitsbereich 8 wird der Schussfadenlängsförderer mit entsprechender Geschwindigkeit
angetrieben.
[0031] Weiterhin weist die erfindungsgemäße Kettenwirkmaschine einen Schussleger sowie eine
Trennvorrichtung auf. Der Schussleger und die Trennvorrichtung sind in der Fig. 1
nicht dargestellt. Der Schussleger ist ausgebildet, Schussfäden 5a, 5b, 5c von Fadenspulen
zu entnehmen und diese als Fadenschar in den Schussfadenlängsförderer 6 abzulegen.
Die Trennvorrichtung ist ausgebildet, an der Wirkstelle in eine Masche eingebundene
Schussfäden 5a, 5b, 5caus der Fadenschar abzutrennen.
[0032] Die Bewegung der Wirknadeln wird über ein mit einer Hauptwelle des Maschinenantriebs
verbundenes mechanisches Getriebe erzeugt, sodass eine Bewegung der Wirknadeln mit
einem über den Maschinenantrieb und das Getriebe festgelegten Maschenbildungstakt
angetrieben wird. Allerdings ist die Erfindung nicht auf eine derartig ausgeführte
Leitachse des Maschinenantriebs beschränkt. Beispielsweise kann die Bewegung der Wirknadeln
auch über mit der Leitachse des Maschinenantriebs synchronisierte dezentrale elektrische
Aktoren erfolgen, sodass damit der von dieser Leitachse festgelegte Maschenbildungstakt
an die Wirknadeln übertragen wird. Die Bewegung des Schussfaden-aufnehmenden Abschnitts
10 der Schussfaden-Vorbringerplatine 7 ist in Schussfadenförderrichtung 9 durch ein
mechanisches Getriebe mit dem Maschinenantrieb gekoppelt, sodass die Bewegung des
Schussfaden-aufnehmenden Abschnitts 10 in Schussfadenförderrichtung 9 mit dem Maschenbildungstakt
ausgeführt wird. Ein Antrieb der Bewegung des Schussfaden-aufnehmenden Abschnitts
10 der Schussfaden-Vorbringerplatine 7 quer zur Schussfadenförderrichtung 9 ist zumindest
teilweise von dem Antrieb der Bewegung des Schussfaden-aufnehmenden Abschnitts 10
der Schussfaden-Vorbringerplatine 7 in Schussfadenförderrichtung 9 entkoppelt. Vorzugsweise
wird die Bewegung des Schussfaden-aufnehmenden Abschnitts 10 der Schussfaden-Vorbringerplatine
7 quer zur Schussfadenförderrichtung 9 mittels eines elektromotorischen Antriebs ausgeführt
und ist damit steuerbar.
[0033] Erfindungsgemäß sind nun auch ein Antrieb des Schusslegers und/oder ein Antrieb der
Trennvorrichtung von einem ganzzahligen Vielfachen des von der Leitachse des Maschinenantriebs
festgelegten Maschenbildungstaktes entkoppelt.
[0034] Ein in einer Antriebsteuerung des Antriebs des Schusslegers und/oder ein in einer
Antriebsteuerung des Antriebs der Trennvorrichtung hinterlegtes Bewegungsprofil ist
von einem in einer Antriebsteuerung des Antriebs des Schussfadenlängsförderers hinterlegten
musterabhängigen Bewegungsprofil 14 abgeleitet.
[0035] Vorteilhafterweise ist das in der Antriebsteuerung des Antriebs des Schussfadenlängsförderers
6 hinterlegte musterabhängige Bewegungsprofil 14 aus aneinandergereihten Profilabschnitten
15a, 15b, 15c, 15d erzeugt, wobei diese Profilabschnitte 15a, 15b, 15c, 15d in einem
Weg-Zeit-Diagramm der Antriebsbewegung harmonisch ineinander übergehen. In der Getriebe-
und Antriebstechnik werden harmonisch ineinander übergehende Profilabschnitte 15a,
15b, 15c, 15d eines Bewegungsprofiles 14 so verstanden, dass die Bewegung am Übergang
zweier Profilabschnitte 15a, 15b, 15c, 15d stetig, ruck- und stoßfrei ausgeführt wird.
Allerdings ist die Erfindung nicht auf ausschließlich aus Polynomen gebildete Bewegungsprofile
14 beschränkt.
Fig. 2 zeigt exemplarisch ein Weg-Zeit-Diagramm mit einem aus vier Profilabschnitten 15a,
15b, 15c, 15d zusammengesetzten Bewegungsprofil 14.
[0036] Mit der zuvor beschriebenen Vorrichtung ist damit die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Herstellen von Wirkware mit frei wählbarem Schussfaden-Musterrapport
möglich. Bei diesem Verfahren werden Schussfäden 5a, 5b, 5c mittels Schussleger von
Fadenspulen entnommen und als Fadenschar in einen Schussfadenlängsförderer 6 abgelegt.
Diese Schussfäden 5a, 5b, 5c werden dann mittels des teilweise intermittierend und/oder
kontinuierlich mit zumindest teilweise variierender Geschwindigkeit angetrieben Schussfadenlängsförderers
6 in einer Schussfadenförderrichtung 9 an eine Wirkstelle transportiert. Mittels einer
Schussfaden-Vorbringerplatine 7 werden dann die von dem Schussfadenlängsförderer 6
herangeführten Schussfäden 5a, 5b, 5c an der Wirkstelle in den Arbeitsbereich 8 der
Wirknadeln eingeführt. Nach dem Einbinden der Schussfäden 5a, 5b, 5c an der Wirkstelle
in eine Masche werden die eingebundenen Schussfäden 5a, 5b, 5c mittels Trennvorrichtung
aus der Fadenschar abgetrennt. Erfindungsgemäß wird die Bewegung des Schusslegers
von dem Maschenbildungstakt entkoppelt ausgeführt und ein Bewegungstakt des Schusslegers
zur Ablage einer Fadenschar in dem Schussfadenlängsförderer 6 ist ungleich einem ganzzahligen
Vielfachen des Maschenbildungstaktes und/oder die Bewegung der Trennvorrichtung wird
von dem Maschenbildungstakt entkoppelt ausgeführt und ein Bewegungstakt der Trennvorrichtung
wird nur in dem Maschenbildungstakt ausgeführt, in dem ein Schussfaden 5a, 5b, 5c
an der Wirkstelle in eine Masche eingebunden wird.
[0037] Der Schussleger ist mit einem Fadenspeicher gekoppelt, wobei der Fadenspeicher in
der
Fig. 1 ebenfalls nicht dargestellt ist. Der Fadenspeicher ist ausgebildet, von den Fadenspulen
entnommenes Schussfadenmaterial vor der Ablage im Schussfadenlängsförderer 6 zwischenzuspeichern.
Hierzu weist der Fadenspeicher eine bewegliche Traverse auf, an der das Schussfadenmaterial
umlenkbar ist. Ein in einer Antriebsteuerung eines Antriebs der Traverse hinterlegtes
Bewegungsprofil 14 ist von dem in der Antriebsteuerung des Antriebs des Schusslegers
hinterlegten Bewegungsprofil 14 abgeleitet. Allerdings ist ein derartiger Fadenspeicher
für die Erfindung nicht zwingend.
[0038] Fig. 3 zeigt einen Wirkbereich einer weiteren Ausführung der erfindungsgemäßen Kettenwirkmaschine.
Neben den aus der
Fig. 1 bekannten Elementen ist weiterhin eine Trennvorrichtung der Kettenwirkmaschine gezeigt.
Diese Trennvorrichtung weist eine mechanische Schere 16 mit Oberklinge 16a und Unterklinge
16b auf. Der Anrieb dieser Trennvorrichtung bewegt die Oberklinge 16a und die Unterklinge
16b relativ zueinander. Durch den vom Maschenbildungstakt entkoppelten Antrieb kann
damit das Schließen der mechanischen Schere 16 zeitlich unabhängig von der Maschenbildung
und insbesondere zeitlich unabhängig von der Bewegung des Schussfadenlängsförderers
6 gesteuert werden.
[0039] In einer Weiterbildung des zur
Fig. 1 beschriebenen Verfahrens ist bei dieser Konfiguration die relative Bewegung der Oberklinge
und Unterklinge zueinander vom Maschenbildungstakt entkoppelt und wird ausgesetzt,
wenn ein Maschenbildungstakt ohne Zuführung eines Schussfadens 5a, 5b, 5c erfolgt.
[0040] Fig. 4 und
Fig. 5 zeigen den Wirkbereich einer weiteren Ausführung der erfindungsgemäßen Kettenwirkmaschine.
Die Trennvorrichtung weist hier keine mechanische Schere 16, sondern eine rotierende
Trennscheibe 17 auf. Weiterhin weist die Trennvorrichtung einen Fadenrückhalter 18
auf. Dieser Fadenrückhalter 18 ist im Bereich der Wirkstelle an einem am Rand der
Wirkware überstehenden zuletzt an der Wirkstelle eingebundenen Schussfaden 5a angeordnet.
Der Fadenrückhalter 18 ist ausgebildet, den zuletzt an der Wirkstelle eingebundenen
Schussfaden 5a beabstandet zur Trennscheibe 17 zu halten und über eine mit dem Antrieb
der Trennvorrichtung angetriebene Bewegung diesen Schussfaden 5a in Richtung Trennscheibe
17 freizugeben. Der Fadenrückhalter 18 weist in der dargestellten Ausführung hierzu
einen Schussfaden-haltenden Abschnitt 18a auf, der mit dem Antrieb der Trennvorrichtung
in einer senkrecht auf den Schussfaden 5a gerichteten Seitenansicht in eine erste
Position in Schussfadenförderrichtung 9 hinter der Trennscheibe 14 und in eine zweite
Position in Schussfadenförderrichtung 9 vor die Trennscheibe 7 verlagerbar ist.
Fig. 4 zeigt den Schussfaden-haltenden Abschnitt 18a in seiner ersten Position. In
Fig. 5 ist der Schussfaden-haltende Abschnitt 18a in seiner zweiten Position gezeigt. Der
abgetrennte Schussfaden 5a ist in der
Fig. 5 gestrichelt dargestellt, da sich der Schussfaden 5a in dieser Ansicht hinter der
Trennscheibe 17 befindet.
[0041] In einer alternativen (nicht dargestellten) Ausführung ist die rotierenden Trennscheibe
17 bei der Trennvorrichtung gemäß
Fig. 4 und
Fig. 5 durch einen Glühdraht ersetzt, wobei die Wirkungsweise des Fadenrückhalters 18 in
analoger Weise erfolgt.
[0042] In einer Weiterbildung des zur
Fig. 1 beschriebenen Verfahrens wird bei der zuvor beschriebenen Konfiguration mit Trennscheibe
17 oder Glühfaden die Abtrennung eines an der Wirkstelle in eine Masche eingebundene
Schussfadens 5a mittels des gegen die Schussfadenförderrichtung 9 wirkenden Fadenrückhalters
18 zeitlich verzögert.
[0043] In einer weiteren (nicht dargestellten) Ausführung ist kein Fadenrückhalter 18 vorgesehen.
Der Glühdraht der Trennvorrichtung wird hier stattdessen mit dem Antrieb der Trennvorrichtung
in Richtung eines zuletzt an der Wirkstelle eingebundenen Schussfadens 5a bewegt,
wobei auch hier der Antrieb der Trennvorrichtung wieder vom Maschenbildungstakt entkoppelt
und damit die Bewegung des Glühdrahtes in Richtung abzutrennenden Schussfaden 5a zeitlich
steuerbar und insbesondere unabhängig von einer Bewegung des Schussfadenlängsförderers
6 steuerbar ist.
[0044] In einer Weiterbildung des zur
Fig. 1 beschriebenen Verfahrens wird bei dieser Konfiguration der Glühfaden zur Abtrennung
eines an der Wirkstelle in eine Masche eingebundene Schussfadens 5a mittels des vom
Maschenbildungstakt entkoppelten Antriebs in die Schussfadenförderrichtung 9 oder
gegen die Schussfadenförderrichtung 9 an den Schussfaden verlagert.
[0045] Fig. 6 und
Fig. 7 zeigen den Wirkbereich einer weiteren Ausführung der erfindungsgemäßen Kettenwirkmaschine.
Die Trennvorrichtung weist hier wieder eine rotierende Trennscheibe 17 auf. Weiterhin
weist die Trennvorrichtung alternativ zum Fadenrückhalter 18 einen Fadengreifer 19
auf. Dieser Fadengreifer 19 ist im Bereich der Wirkstelle an einem am Rand der Wirkware
überstehenden zuletzt an der Wirkstelle eingebundenen Schussfaden 5a angeordnet. Der
Fadengreifer 19 ist ausgebildet, den zuletzt an der Wirkstelle eingebundenen Schussfaden
5a über eine mit dem Antrieb der Trennvorrichtung angetriebene Bewegung in Richtung
Trennscheibe 17 zu führen. Hierzu weist der Fadengreifer 19 einen Schussfaden-greifenden
Abschnitt 19a auf, der mit dem Antrieb der Trennvorrichtung in einer senkrecht auf
den Schussfaden 5a gerichteten Seitenansicht in eine erste Position in Schussfadenförderrichtung
9 hinter der Trennscheibe 17 sowie hinter den zuletzt an der Wirkstelle eingebundenen
Schussfaden 5a und in eine zweite Position in Schussfadenförderrichtung 9 vor die
Trennscheibe 17 verlagerbar ist.
Fig. 6 zeigt den Schussfaden-greifenden Abschnitt 19a in seiner ersten Position. In
Fig. 7 ist der Schussfaden-greifende Abschnitt 19a in seiner zweiten Position gezeigt. Auch
in
Fig. 7 ist der abgetrennte Schussfaden 5a gestrichelt dargestellt, da sich der Schussfaden
5a in dieser Ansicht hinter der Trennscheibe 17 befindet.
[0046] In einer alternativen (nicht dargestellten) Ausführung ist die rotierende Trennscheibe
17 bei der Trennvorrichtung gemäß
Fig. 6 und
Fig. 7 durch einen Glühdraht ersetzt, wobei die Wirkungsweise des Fadenrückhalters 19 in
analoger Weise erfolgt.
[0047] In einer Weiterbildung des zur
Fig. 1 beschriebenen Verfahrens wird bei den beiden zuvor beschriebenen Konfigurationen
mit Trennscheibe 17 und Glühdraht die Abtrennung eines an der Wirkstelle in eine Masche
eingebundene Schussfadens 5a mittels des in Schussfadenförderrichtung wirkenden Fadengreifers
19 beschleunigt.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Lochnadel
- 2
- Legebarren
- 3
- Schiebernadel
- 4
- Schieber
- 5a
- Schussfaden
- 5b
- Schussfaden
- 5c
- Schussfaden
- 6
- Schussfadenlängsförderer
- 7
- Schussfaden-Vorbringerplatine
- 8
- Arbeitsbereich
- 9
- Achse der Schussfadenförderrichtung
- 10
- Schussfaden-aufnehmender Abschnitt der Schussfaden-Vorbringerplatine 7
- 11
- Bewegungsrichtung
- 12
- Längsachse der Schussfaden-Vorbringerplatine 7
- 13
- Bewegungsrichtung
- 14
- Bewegungsprofil
- 15a
- Profilabschnitt
- 15b
- Profilabschnitt
- 15c
- Profilabschnitt
- 15d
- Profilabschnitt
- 16
- mechanische Schere
- 16a
- Oberklinge
- 16b
- Unterklinge
- 17
- rotierende Trennscheibe
- 18
- Fadenrückhalter
- 18a
- Schussfaden-haltenden Abschnitt des Fadenrückhalters 18
- 19
- Fadengreifer
- 19a
- Schussfaden-greifender Abschnitt des Fadengreifers 19
1. Kettenwirkmaschine zum Herstellen von Wirkware mit frei wählbarem Schussfaden-Musterrapport,
aufweisend einen Schussfadenlängsförderer (6), einen Schussleger, eine Schussfaden-Vorbringerplatine
(7) sowie eine Trennvorrichtung, wobei der Schussfadenlängsförderer (6) ausgebildet
ist, Schussfäden (5a, 5b, 5c) in einer Schussfadenförderrichtung 9 an eine Wirkstelle
der Kettenwirkmaschine zu transportieren, wobei der Schussfadenlängsförderer (6) teilweise
intermittierend und/oder kontinuierlich mit zumindest teilweise variierender Geschwindigkeit
von einem Antrieb des Schussfadenlängsförderers (6) angetrieben ist und wobei der
Schussleger ausgebildet ist, Schussfäden (5a, 5b, 5c) von Fadenspulen zu entnehmen
und diese als Fadenschar in den Schussfadenlängsförderer (6) abzulegen und wobei die
Schussfaden-Vorbringerplatine (7) ausgebildet ist, Schussfäden(5a, 5b, 5c) von dem
Schussfadenlängsförderer (6) an der Wirkstelle in einen Arbeitsbereich (8) der Wirknadeln
einzuführen und wobei die Trennvorrichtung ausgebildet ist, an der Wirkstelle in eine
Masche eingebundene Schussfäden (5a, 5b, 5c) aus der Fadenschar abzutrennen und wobei
eine Leitachse des Maschinenantriebs einen Maschenbildungstakt für eine Bewegung der
Wirknadeln festgelegt und wobei ein Schussfaden-aufnehmender Abschnitt (10) der Schussfaden-Vorbringerplatine
(7) ausgebildet ist, eine Bewegung in Schussfadenförderrichtung (9) und eine Bewegung
quer zur Schussfadenförderrichtung (9) auszuführen und damit einen Schussfaden (5a,
5b, 5c) in dem Arbeitsbereich (8) der Wirknadeln in Maschen einzuführen und wobei
die Bewegung des Schussfaden-aufnehmenden Abschnitts (10) der Schussfaden-Vorbringerplatine
(7) in Schussfadenförderrichtung (9) mit dem von der Leitachse des Maschinenantriebs
festgelegten Maschenbildungstakt angetrieben ist und ein Antrieb der Bewegung des
Schussfaden-aufnehmenden Abschnitts (10) der Schussfaden-Vorbringerplatine (7) quer
zur Schussfadenförderrichtung (9) zumindest teilweise von dem Antrieb der Bewegung
des Schussfaden-aufnehmenden Abschnitts (10) der Schussfaden-Vorbringerplatine (7)
in Schussfadenförderrichtung (9) entkoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Antrieb des Schusslegers und/oder ein Antrieb der Trennvorrichtung von einem
ganzzahligen Vielfachen des von der Leitachse des Maschinenantriebs festgelegten Maschenbildungstaktes
entkoppelt sind.
2. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein in einer Antriebsteuerung des Antriebs des Schusslegers und/oder ein in einer
Antriebsteuerung des Antriebs der Trennvorrichtung hinterlegtes Bewegungsprofil (14)
von einem in einer Antriebsteuerung des Antriebs des Schussfadenlängsförderers (6)
hinterlegten musterabhängigen Bewegungsprofil (14) abgeleitet ist.
3. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das in der Antriebsteuerung des Antriebs des Schussfadenlängsförderers (6) hinterlegte
musterabhängige Bewegungsprofil (14) aus aneinandergereihten Profilabschnitten (15a,
15b, 15c, 15d) gebildet ist und dass diese Profilabschnitte (15a, 15b, 15c, 15d) in
einem Weg-Zeit-Diagramm der Antriebsbewegung harmonisch ineinander übergehen.
4. Kettenwirkmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schussleger mit einem Fadenspeicher gekoppelt ist und dieser Fadenspeicher ausgebildet
ist, von den Fadenspulen entnommenes Schussfadenmaterial vor der Ablage im Schussfadenlängsförderer
(6) zwischenzuspeichern und dass der Fadenspeicher eine bewegliche Traverse aufweist,
an der das Schussfadenmaterial umlenkbar ist und dass ein in einer Antriebsteuerung
eines Antriebs der Traverse hinterlegtes Bewegungsprofil (14) von dem in der Antriebsteuerung
des Antriebs des Schusslegers hinterlegten Bewegungsprofil (14) abgeleitet ist.
5. Kettenwirkmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung eine mechanische Schere (16) mit Oberklinge (16a) und Unterklinge
(16b) aufweist und der Antrieb der Trennvorrichtung die Oberklinge (16a) und die Unterklinge
(16b) relativ zueinander bewegt.
6. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung eine rotierende Trennscheibe (17) oder einen Glühdraht aufweist
und dass die Trennvorrichtung einen Fadenrückhalter (18) aufweist und dieser Fadenrückhalter
(18) im Bereich der Wirkstelle an einem am Rand der Wirkware überstehenden zuletzt
an der Wirkstelle eingebundenen Schussfaden (5a) angeordnet ist und dass der Fadenrückhalter
(18) ausgebildet ist, den zuletzt an der Wirkstelle eingebundenen Schussfaden (5a)
beabstandet zur Trennscheibe (17) oder zum Glühdraht zu halten und über eine mit dem
Antrieb der Trennvorrichtung angetriebene Bewegung diesen Schussfaden (5a) in Richtung
Trennscheibe (17) oder Glühdraht freizugeben.
7. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenrückhalter (18) einen Schussfaden-haltenden Abschnitt (18a) aufweist und
dass dieser Schussfaden-haltende Abschnitt (18a) mit dem Antrieb der Trennvorrichtung
in einer senkrecht auf den Schussfaden (5a) gerichteten Seitenansicht in eine erste
Position in Schussfadenförderrichtung (9) hinter der Trennscheibe (17) oder den Glühdraht
und in eine zweite Position in Schussfadenförderrichtung (9) vor die Trennscheibe
(17) oder den Glühdraht verlagerbar ist.
8. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung einen Glühdraht aufweist und der Antrieb der Trennvorrichtung
ausgebildet ist, den Glühdraht in Richtung eines zuletzt an der Wirkstelle eingebundenen
Schussfadens (5a) zu bewegen.
9. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung eine rotierende Trennscheibe (17) oder einen Glühdraht aufweist
und dass die Trennvorrichtung einen Fadengreifer (19) aufweist und dieser Fadengreifer
(19) im Bereich der Wirkstelle an einem am Rand der Wirkware überstehenden zuletzt
an der Wirkstelle eingebundenen Schussfaden (5a) angeordnet ist und dass der Fadengreifer
(19) ausgebildet ist, den zuletzt an der Wirkstelle eingebundenen Schussfaden (5a)
über eine mit dem Antrieb der Trennvorrichtung angetriebene Bewegung in Richtung Trennscheibe
(17) oder Glühdraht zu führen.
10. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadengreifer (19) einen Schussfaden-greifenden Abschnitt (19a) aufweist und dass
dieser Schussfaden-greifende Abschnitt (19a) mit dem Antrieb der Trennvorrichtung
in einer senkrecht auf den Schussfaden (5a) gerichteten Seitenansicht in eine erste
Position in Schussfadenförderrichtung (9) hinter der Trennscheibe (17) oder dem Glühdraht
sowie hinter dem zuletzt an der Wirkstelle eingebundenen Schussfaden (5a) und in eine
zweite Position in Schussfadenförderrichtung (9) vor die Trennscheibe (17) oder den
Glühdraht verlagerbar ist.
11. Verfahren zum Herstellen von Wirkware mit frei wählbarem Schussfaden-Musterrapport,
bei welchem Schussfäden (5a, 5b, 5c) mittels Schussleger von Fadenspulen entnommen
als Fadenschar in einen Schussfadenlängsförderer (6) abgelegt werden und bei dem diese
Schussfäden (5a, 5b, 5c) mittels des teilweise intermittierend und/oder kontinuierlich
mit zumindest teilweise variierender Geschwindigkeit angetriebenen Schussfadenlängsförderers
in einer Schussfadenförderrichtung (9) an eine Wirkstelle transportiert werden und
bei dem diese Schussfäden (5a, 5b, 5c) mittels einer Schussfaden-Vorbringerplatine
(7) von dem Schussfadenlängsförderer (6) an der Wirkstelle in den Arbeitsbereich der
Wirknadeln eingeführt werden und bei dem die an der Wirkstelle in eine Masche eingebundenen
Schussfäden (5a, 5b, 5c) mittels Trennvorrichtung aus der Fadenschar abgetrennt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Schusslegers von dem Maschenbildungstakt entkoppelt ausgeführt wird
und ein Bewegungstakt des Schusslegers zur Ablage einer Fadenschar in dem Schussfadenlängsförderer
(6) ungleich einem ganzzahligen Vielfachen des Maschenbildungstaktes ist und/oder
dass die Bewegung der Trennvorrichtung von dem Maschenbildungstakt entkoppelt ausgeführt
wird und ein Bewegungstakt der Trennvorrichtung nur in dem Maschenbildungstakt ausgeführt
wird, in dem ein Schussfaden (5a, 5b, 5c) an der Wirkstelle in eine Masche eingebunden
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtrennung eines an der Wirkstelle in eine Masche eingebundenen Schussfadens
(5a, 5b, 5c) mittels eines gegen die Schussfadenförderrichtung (9) wirkenden Fadenrückhalters
(18) verzögert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtrennung eines an der Wirkstelle in eine Masche eingebundenen Schussfadens
(5a, 5b, 5c) mittels eines in Schussfadenförderrichtung wirkenden Fadengreifers (19)
beschleunigt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtrennung eines an der Wirkstelle in eine Masche eingebundenen Schussfadens
(5a, 5b, 5c) mittels einer als Glühfaden ausgebildeten Trennvorrichtung erfolgt und
dass der Glühfaden zur Abtrennung eines an der Wirkstelle in eine Masche eingebundenen
Schussfadens (5a, 5b, 5c) mittels eines vom Maschenbildungstakt entkoppelten Antriebs
in die Schussfadenförderrichtung (9) oder gegen die Schussfadenförderrichtung (9)
an den Schussfaden (5a, 5b, 5c) verlagert wird.
15. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung eine mechanische Schere (16) mit Oberklinge (16a) und Unterklinge
(16b) ist und die Schussfäden (5a, 5b, 5c) durch eine Relativbewegung zwischen Oberklinge
(16a) und Unterklinge (16b) abgetrennt werden und dass diese gegenseitige Relativbewegung
von einem Maschenbildungstakt entkoppelt ist und die gegenseitige Bewegung der Oberklinge
(16a) und Unterklinge (16b) ausgesetzt wird, wenn ein Maschenbildungstakt ohne Zuführung
eines Schussfadens erfolgt.