(19)
(11) EP 4 467 723 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.11.2024  Patentblatt  2024/48

(21) Anmeldenummer: 23175045.6

(22) Anmeldetag:  24.05.2023
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E02D 7/02(2006.01)
E02D 7/18(2006.01)
E02D 7/06(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
E02D 7/02; E02D 7/06; E02D 7/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: RTG Rammtechnik GmbH
86529 Schrobenhausen (DE)

(72) Erfinder:
  • KRAUS, Wolfgang
    86529 Schrobenhausen (DE)

(74) Vertreter: Wunderlich & Heim Patentanwälte PartG mbB 
Irmgardstraße 3
81479 München
81479 München (DE)

   


(54) EINBRINGVORRICHTUNG ZUM EINBRINGEN EINES GRÜNDUNGSELEMENTES


(57) Die Erfindung betrifft eine Einbringvorrichtung zum Einbringen eines Gründungselementes in den Boden, insbesondere Rüttler oder Spundwandpresse, mit einer Krafterzeugungseinrichtung, welche zum Erzeugen einer Kraft zum Eintreiben des Gründungselementes in den Boden in einer Einbringrichtung ausgebildet ist, und einer Spanneinrichtung, welche an einer Unterseite der Krafterzeugungseinrichtung angeordnet und zum Spannen des Gründungselementes ausgebildet ist, wobei die Spanneinrichtung einen Spannbock zum Anbringen an der Krafterzeugungseinrichtung und zwei Spannbacken aufweist, welche an dem Spannbock angeordnet sind, und wobei zumindest eine Spannbacke zum Spannen des Gründungselementes mittels eines Spannantriebes in einer quer zur Einbringrichtung gerichteten Spannrichtung verschiebbar ist. Nach der Erfindung ist vorgesehen, dass der Spannbock beabstandet von den Spannbacken mindestens eine innere Ausnehmung aufweist, welche sich im Inneren des Spannbocks erstreckt und von zumindest zwei Seitenwandbereichen begrenzt ist, welche sich längs der Einbringrichtung erstrecken und quer zur Einbringrichtung gegenüberliegen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Einbringvorrichtung zum Einbringen eines Gründungselementes in den Boden, insbesondere Rüttler oder Spundwandpresse, mit einer Krafterzeugungseinrichtung, welche zum Erzeugen einer Kraft zum Eintreiben des Gründungselementes in den Boden in einer Einbringrichtung ausgebildet ist, und einer Spanneinrichtung, welche an einer Unterseite der Krafterzeugungseinrichtung angeordnet und zum Spannen des Gründungselementes ausgebildet ist, wobei die Spanneinrichtung einen Spannbock zum Anbringen an der Krafterzeugungseinrichtung und zwei Spannbacken aufweist, welche an dem Spannbock angeordnet sind, und wobei zumindest eine Spannbacke zum Spannen des Gründungselementes mittels eines Spannantriebes in einer quer zur Einbringrichtung gerichteten Spannrichtung verschiebbar ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Eine gattungsgemäße Einbringvorrichtung, welche als ein Rüttler oder Vibrationsrammgerät ausgebildet ist, geht beispielsweise aus der EP 3 228 392 A1 oder der EP 3 708 714 A1 hervor. Derartige Einbringvorrichtungen werden zum Eintreiben von Gründungselementen, insbesondere von Pfählen oder Spundwandbohlen, in den Boden eingesetzt. Hierzu wird das Gründungselement mittels einer Spanneinrichtung an der Unterseite der Krafterzeugungseinrichtung eingespannt. Durch die Krafterzeugungseinrichtung werden gerichtete Schwingungen erzeugt, mit welchen das Gründungselement in den Boden eingebracht oder eingetrieben wird. Die Einbringvorrichtung kann an einem Mast, insbesondere einem Mäkler, eines Trägergerätes gelagert sein, durch welches eine zusätzliche Kraft zum Einbringen aufgebracht werden kann.

[0003] Der Spannbock nach dem gattungsgemäßen Stand der Technik weist seitliche Befestigungsflansche auf, mittels welcher über eingebrachte Befestigungsschrauben die Spanneinrichtung lösbar an der Unterseite der Krafterzeugungseinrichtung befestigt ist.

[0004] Eine Einbringeinrichtung kann auch in umgekehrter Weise zum Ziehen eines Gründungselementes aus dem Boden verwendet werden.

[0005] Entsprechende Spanneinrichtungen können auch an anderen Einbringvorrichtungen für Gründungselemente eingesetzt werden, etwa bei sogenannten Rammen zum Einrammen von Gründungselementen oder bei sogenannten Spundwandpressen, bei welchen als Gründungselemente Spundwandbohlen in den Boden eingetrieben werden. Eine derartige Spundwandpresse geht beispielsweise aus der EP 1 752 582 B1 hervor.

[0006] Insgesamt werden zum Eintreiben des Gründungselementes, welches eine Länge von bis zu 10 Metern und mehr aufweisen kann, hohe Kräfte zum Eintreiben aufgebracht, um das Gründungselement gegen den Widerstand des Bodens und die entlang des Gründungselementes entstehenden Reibungskräfte bis zu einer gewünschten Tiefe in den Boden einzubringen. Diese hohen Kräfte müssen von der Spanneinrichtung, an welcher das Gründungselement eingespannt ist, aufgenommen und übertragen werden.

[0007] Gemäß dem Stand der Technik sind die Spanneinrichtungen mit einem entsprechend massiv ausgebildeten Spannbock versehen, an welchem Spannbacken gelagert sind. Die Spanneinrichtung ist weitgehend aus einem hochfesten Werkzeugstahl gebildet und kann eine Masse von mehreren 100 kg erreichen.

[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einbringvorrichtung und ein Verfahren hierzu anzugeben, mit welchen ein Gründungselement bei einem möglichst einfachen Aufbau der Einbringvorrichtung effizient in den Boden eingebracht werden kann.

[0009] Die Aufgabe wird zum einen durch eine Einbringvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und zum anderen durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0010] Die erfindungsgemäße Einbringvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Spannbock beabstandet von den Spannbacken mindestens eine innere Ausnehmung aufweist, welche sich im Inneren des Spannbocks erstreckt und von zumindest zwei Seitenwandbereichen begrenzt ist, welche sich längs der Einbringrichtung erstrecken und quer zur Einbringrichtung gegenüberliegen.

[0011] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass für eine effiziente Kraftübertragung zwischen der Krafterzeugungseinrichtung und dem eingespannten Gründungselement eine Spanneinrichtung zweckmäßig ist, bei welcher ein Spannbock nicht massiv und blockartig, sondern für eine gezielte Energieübertragung mit freien Seitenwandbereichen ausgebildet ist. Dies wird nach einer Erkenntnis der Erfindung dadurch erreicht, dass der Spannbock mindestens eine innere Ausnehmung aufweist, welche durch zumindest zwei Seitenwandbereiche begrenzt ist, welche sich längs der Einbringrichtung erstrecken und quer zur Einbringrichtung gegenüberliegen.

[0012] Durch aufwändige Topologie-Untersuchungen und Modalanalysen wurde ermittelt, dass innere Bereiche eines Spannbocks gegenüber Seitenwandbereichen kaum zur Energieübertragung beitragen. Vielmehr können massive innere Bereiche, insbesondere bei der Übertragung von Schwingungen aufgrund innerer Reibung, sogar zu einem unerwünschten inneren Dämpfungseffekt führen.

[0013] Durch die erfindungsgemäße Gestaltung mit mindestens einer inneren Ausnehmung, wobei zumindest zwei Seitenwandbereiche gebildet werden, kann eine besonders effiziente Energieübertragung erzielt werden. Zudem kann eine erhebliche Materialersparnis von bis zu 25% und mehr bei der Ausgestaltung des Spannbocks erzielt werden. Selbst bei kleineren üblichen Spanneinrichtungen kann dies eine Masseneinsparung von etwa 75 kg bedeuten. Bei größeren Spanneinrichtungen können Massenersparnisse von bis zu mehreren 100 kg realisiert werden.

[0014] Der erfindungsgemäße Aufbau reduziert somit nicht nur den Materialaufwand bei der Herstellung, sondern ermöglicht auch einen effizienteren Betrieb der Einbringvorrichtung mit einer höheren Schwingweite bei Rüttlern mit einem Schwingungsantrieb und einem effizienteren und längeren Vortrieb. Dies bedeutet, dass Gründungselemente bei gleicher Antriebsleistung tiefer in den Boden eingetrieben werden können.

[0015] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die mindestens eine Ausnehmung als ein Durchgang ausgebildet ist, welcher sich von einer ersten Stirnseite des Spannbocks zu einer gegenüberliegenden zweiten Stirnseite des Spannbocks erstreckt. Der Durchgang kann sich dabei in einer Querrichtung oder besonders bevorzugt in einer Längsrichtung erstrecken. Die Querrichtung und die Längsrichtung erstrecken sich quer zur Einbringrichtung. Der Durchgang kann nach oben offen oder teilweise oder vollständig durch einen Abdeckbereich des Spannbocks nach oben geschlossen sein. Ein nach oben offener Durchgang am Spannbock ist in der Einbaulage an der Unterseite der Krafterzeugungseinrichtung von dieser nach oben abgedeckt, so dass auch bei dieser Ausgestaltung ein tunnelartiger Durchgang mit hoher Steifigkeit gebildet ist.

[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass mindestens eine Ausnehmung symmetrisch zu einer Längsmittenebene und/oder einer Quermittenebene des Spannbocks angeordnet ist. Mit einer derartigen symmetrischen Ausgestaltung des Spannbocks wird eine zu beiden Seiten der Symmetrieebene gleiche oder weitgehend gleiche Belastung erzielt. Dies ist einer effizienten Kraftübertragung zuträglich und schont die Gesamtkonstruktion. Die Längsmittelebene kann die vertikal verlaufende Ebene sein, in welcher die Spannachse liegt, also in der Richtung der Spannbewegung.

[0017] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es bevorzugt, dass mindestens eine Ausnehmung im Querschnitt eine V-förmige oder U-förmige Kontur aufweist. Die Seitenwände dieser Kontur erstrecken sich dabei in Einbringrichtung und ermöglichen eine besonders gute Kraftübertragung von der Krafterzeugungseinrichtung zu dem eingespannten Gründungselement.

[0018] Ein besonders gewichtssparender und effizienter Aufbau wird nach einer Weiterbildung der Erfindung dadurch erzielt, dass ein oder mehrere Ausnehmungen ausgebildet sind, welche in einer Richtung des Spannbocks verlaufen.

[0019] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einbringvorrichtung kann weiter dadurch erreicht werden, dass in einer Längsrichtung des Spannbocks ein mittiger Durchgang und in einer Querrichtung des Spannbocks mindestens zwei zueinander beabstandete Durchgänge ausgebildet sind. Hierdurch kann eine besonders hohe Gewichtseinsparung bei gleichzeitig weiterhin hoher Steifigkeit des Spannbocks realisiert werden.

[0020] Insbesondere ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung vorteilhaft, dass mindestens ein Seitenwandbereich durch Wandstege gebildet ist, welche getrennt durch Ausnehmungen voneinander beabstandet sind. Insbesondere wird so statt eines massiven Spannbocks ein stegartiger Aufbau erzielt, wobei die einzelnen Materialstege durch die Ausnehmungen beiziehungsweise Durchgänge voneinander getrennt sind und bei hoher Steifigkeit bei gleichzeitig reduzierter dynamischer Masse eine effiziente Energieübertragung von der Krafterzeugungseinrichtung zu dem eingespannten Gründungelement ermöglichen.

[0021] Für eine effiziente Befestigung ist es nach einer Ausführungsvariante der Erfindung vorgesehen, dass die Seitenwandbereiche an ihren oberen Endbereichen jeweils in eine Befestigungsleiste übergehen, welche zum lösbaren Befestigen des Spannbocks an der Krafterzeugungseinrichtung ausgebildet sind. Insbesondere können entlang jeder Befestigungsleiste ein oder vorzugsweise mehrere Durchgangslöcher für Befestigungsschrauben angeordnet sein. Der Spannbock kann so in besonders effizienter Weise an einer Unterseite der Krafterzeugungseinrichtung lösbar befestigt werden.

[0022] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorteilhaft, dass die Einbringvorrichtung als ein Rüttler ausgebildet ist, wobei die Krafterzeugungseinrichtung als ein Schwingungserzeuger ausgebildet ist. Mit einem derartigen Rüttler kann etwa das einzubringende Gründungselement in eine Schwingung versetzt werden, durch welche ein an das Gründungselement angrenzender Boden in einen quasi flüssigen Zustand versetzt werden kann. In diesem Zustand kann das Gründungselement effizient in den Boden eingetrieben werden. Das Gründungselement kann ein Pfahl, ein Stahlträger oder eine Spundwandbohle sein.

[0023] Besonders zweckmäßig ist es dabei, dass der Schwingungserzeuger mindestens eine rotierend angetriebene Unwuchteinheit oder mindestens eine Kolbeneinheit mit einem reversierend bewegbaren Kolben aufweist. Mit den beiden unterschiedlichen Arten von Schwingungserzeugen können effizient Schwingungen für einen Rüttler oder eine Vibrationsramme erzeugt werden.

[0024] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass die Einbringvorrichtung als eine Spundwandpresse ausgebildet ist, wobei die Krafterzeugungseinrichtung mindestens einen Druckzylinder zum Erzeugen einer Eintreibkraft umfasst. Es kann insbesondere ein Hydraulikzylinder oder eine Anordnung von Hydraulikzylindern angeordnet sein, welche sich einerseits gegenüber einem Trägergerät abstützen und andererseits an einem Tragjoch angeschlossen sind. Das Tragjoch kann als ein Teil der Krafterzeugungseinrichtung erachtet werden, an dessen Unterseite dann ein oder mehrere Spanneinrichtungen gemäß der Erfindung angeordnet sind.

[0025] Grundsätzlich kann die Einbringvorrichtung auch in anderen geeigneten Arten zum Eintreiben eines eingespannten Gründungselementes ausgebildet sein.

[0026] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass der Spannbock verstellbar, insbesondere verdrehbar, an der Unterseite der Krafterzeugungseinrichtung gelagert ist. Dies kann eine Justierung des einzubringenden Gründungselementes ermöglichen, was insbesondere bei Spundwandbohlen vorteilhaft ist.

[0027] Grundsätzlich kann eine einzelne Spanneinrichtung für ein einzelnes Gründungselement vorgesehen sein. Insbesondere beim Einsatz von Spundwandbohlen ist es nach einer Ausgestaltung der Erfindung vorteilhaft, dass mehrere Spanneinrichtungen nebeneinander angeordnet sind. Somit können grundsätzlich mehrere Gründungselemente parallel nebeneinander in einem Arbeitsschritt eingebracht werden.

[0028] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es bevorzugt, dass die Krafterzeugungseinrichtung an einem im Betrieb im Wesentlichen vertikalen Mast verschiebbar gelagert und geführt ist, welcher an einem Trägergerät angeordnet ist. Die Krafterzeugungseinrichtung kann insbesondere an einem Schlitten angebracht sein, welcher entlang des Mastes verschiebbar geführt ist. Ein Mast mit einer derartigen Längsführung kann auch als Mäkler bezeichnet werden. Über eine entsprechende Verschiebungseinrichtung kann zusätzlich eine Vertikalkraft entlang des Mastes von dem Trägergerät auf die Krafterzeugungseinrichtung ausgeübt werden. Hierdurch kann eine Einbringkraft zusätzlich zu der Gewichtskraft des Gründungselementes und der Krafterzeugungseinrichtung ausgeübt werden. Insbesondere kann so durch die Einbringvorrichtung auch eine Kraft zum Ziehen des Gründungselementes aus dem Boden ausgeübt werden.

[0029] Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zum Einbringen eines Gründungselementes, insbesondere eines Pfahls oder eine Spundwandbohle, in den Boden, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass zum Eintreiben des Gründungselementes in den Boden die zuvor beschriebene erfindungsgemäße Einbringvorrichtung verwendet wird.

[0030] Mit dem Verfahren können so die zuvor beschriebenen Vorteile beim Einsatz der erfindungsgemäßen Einbringvorrichtung erzielt werden. Insbesondere ist ein effizientes Einbringen eines Gründungselementen in den Boden, aber auch ein effizientes Ziehen eines Gründungselementes aus dem Boden möglich.

[0031] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispielen weiter erläutert, welche schematisch in den Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1
eine erste perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Spanneinrichtung;
Fig. 2
eine Ansicht der Spanneinrichtung von Fig. 1 von hinten;
Fig. 3
eine Seitenansicht der Spanneinrichtung der Figuren 1 und 2;
Fig. 4
eine Ansicht der Spanneinrichtung der Figuren 1 bis 3 von vorne;
Fig. 5
eine Ansicht der Spanneinrichtung der Figuren 1 bis 4 von oben;
Fig. 6
eine weitere perspektivische Ansicht der Spanneinrichtung der Figuren 1 bis 5; und
Fig. 7
eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Einbringvorrichtung mit einem Trägergerät.


[0032] Eine Spanneinrichtung 30 mit einem Spannbock 32 für die Erfindung ist in den Figuren 1 bis 6 dargestellt. Der Spannbock 32, welcher insbesondere aus einem Werkzeugstahl gefertigt sein kann, weist eine erste Spannbacke 51 und eine gegenüberliegende Spannbacke 52 auf, welche fest an dem Spannbock 32 angebracht sein kann. Die erste Spannbacke 51 ist über einen Spannantrieb 50, welcher insbesondere ein Hydraulikzylinder sein kann, zum Spannen eines nicht dargestellten Gründungselementes, etwa einer Spundwandbohle, relativ zur zweiten feststehenden Spannbacke 52 verschiebbar. Der Spannbock 32 weist an seiner Oberseite zwei Befestigungsleisten 46 auf, über welche mittels Schraubbolzen der Spannbock 32 an der Unterseite einer Krafterzeugungseinrichtung, etwa eines Rüttlers, lösbar befestigt werden kann. Die beiden Befestigungsleisten 46 können vorzugsweise mit einer Deckplatte 41 verbunden sein.

[0033] Gemäß der Erfindung ist der Spannbock 32 stegartig aufgebaut, wobei in dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Seitenwandbereiche 34 gebildet sind, zwischen denen in Längsrichtung eine im Querschnitt V-förmige Ausnehmung 37 als ein erster Durchgang 40 ausgebildet ist. Der V-förmige Durchgang 40 erstreckt sich von einer ersten Stirnseite 35 des Spannbocks 32, an welcher der Spannantrieb 50 befestigt ist, bis zu der gegenüberliegenden zweiten Stirnseite 36 des Spannbocks 32.

[0034] Die seitlichen und in Längsrichtung verlaufenden Seitenwandbereiche 34 sind jeweils durch zwei in Querrichtung verlaufende Ausnehmungen 38, 39 durchbrochen, welche jeweils den Durchgang 40 kreuzen. Hierdurch sind die beiden Seitenwandbereiche 34 in einen ersten vorderen Wandsteg 42, einen zweiten mittleren Wandsteg 43 und einen dritten hinteren Wandsteg 44 unterteilt. Die erste Ausnehmung 38 in Querrichtung weist einen etwa viereckigen oder parallelogrammartigen Querschnitt auf. Die zweite Ausnehmung 39 in Querrichtung ist polygonförmig mit einem Vorsprung nach unten zur feststehenden zweiten Spannbacke 52 ausgebildet. Hierdurch weist der hintere Wandsteg 44 in der Draufsicht von hinten, die in Fig. 2 dargestellt ist, eine Y-artige Kontur auf.

[0035] Die obere Deckplatte 41 kann durchgehend oder wie aus den Figuren 5 und 6 zu entnehmen, mit zwei etwa halbkreisförmigen Ausnehmungen versehen sein. Hierdurch kann eine zusätzliche Gewichtseinsparung erzielt werden. Grundsätzlich kann die Deckplatte 41 auch in Stege unterteilt sein oder vollständig entfallen.

[0036] Eine erfindungsgemäße Einbringvorrichtung 10 kann ein Gesamtgerät bilden und kann gemäß Fig. 7 ein Trägergerät 12 aufweisen, welches in bekannter Weise ein Raupenfahrwerk als Unterwagen und einen darauf drehbar angeordneten Oberwagen umfassen kann. An dem Oberwagen des Trägergeräts 12 kann schwenkbar ein Mast 14 angelenkt sein, welcher als ein Mäkler mit einem Mastunterteil 15 ausgebildet sein kann, entlang welchem ein Mastoberteil 16 vertikal verfahrbar geführt sein kann. Entlang einer Vorderseite des Mastoberteils 16 kann eine Linearführung 17 ausgebildet sein, entlang welcher ein erfindungsgemäßer Schwingungserzeuger als Krafterzeugungseinrichtung 20 mittels einer Führungseinrichtung geführt sein kann.

[0037] Die Krafterzeugungseinrichtung 20 kann an ihrer Oberseite über eine Schnellkupplung lösbar an einem Vorschubschlitten 18 gekoppelt sein, welcher über eine Vorschubeinrichtung entlang der Linearführung 17 des Mastes 14 verfahrbar ist. Über Leitungen 19 kann Hydrauliköl von dem Trägergerät 12 entlang des Mastes 14 bis zu der Krafterzeugungseinrichtung 20 geführt werden. Die Krafterzeugungseinrichtung 20 kann in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als ein Rüttler mit rotierend angetriebenen Unwuchten ausgebildet sein.


Ansprüche

1. Einbringvorrichtung zum Einbringen eines Gründungselementes in den Boden, insbesondere Rüttler oder Spundwandpresse, mit

- einer Krafterzeugungseinrichtung (20), welche zum Erzeugen einer Kraft zum Eintreiben des Gründungselementes in den Boden in einer Einbringrichtung ausgebildet ist, und

- einer Spanneinrichtung (30), welche an einer Unterseite der Krafterzeugungseinrichtung (20) angeordnet und zum Spannen des Gründungselementes ausgebildet ist, wobei die Spanneinrichtung (30) einen Spannbock (32) zum Anbringen an der Krafterzeugungseinrichtung (20) und zwei Spannbacken (51, 52) aufweist, welche an dem Spannbock (32) angeordnet sind, und wobei zumindest eine Spannbacke (51) zum Spannen des Gründungselementes mittels eines Spannantriebes (50) in einer quer zur Einbringrichtung gerichteten Spannrichtung verschiebbar ist,

dadurch gekennzeichnet,
dass der Spannbock (32) beabstandet von den Spannbacken (51, 52) mindestens eine innere Ausnehmung (37, 38, 39) aufweist, welche sich im Inneren des Spannbocks (32) erstreckt und von zumindest zwei Seitenwandbereichen (34) begrenzt ist, welche sich längs der Einbringrichtung erstrecken und quer zur Einbringrichtung gegenüberliegen.
 
2. Einbringvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Ausnehmung (37) als ein Durchgang (40) ausgebildet ist, welcher sich von einer ersten Stirnseite (35) des Spannbocks (32) zu einer gegenüberliegenden zweiten Stirnseite (36) des Spannbocks erstreckt.
 
3. Einbringvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Ausnehmung (37, 38, 39) symmetrisch zu einer Längsmittenebene und/oder einer Quermittenebene des Spannbocks (32) angeordnet ist.
 
4. Einbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Ausnehmung (37) im Querschnitt eine V-förmige oder U-förmige Kontur aufweist.
 
5. Einbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein oder mehrere Ausnehmungen (38, 39) ausgebildet sind, welche in einer Querrichtung des Spannbocks (32) verlaufen.
 
6. Einbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einer Längsrichtung des Spannbocks (32) ein mittiger Durchgang (40) und in einer Querrichtung des Spannbocks (32) mindestens zwei zueinander beabstandete Ausnehmungen (38, 39) ausgebildet sind.
 
7. Einbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Seitenwandbereich (34) durch Wandstege (42, 43, 44) gebildet ist, welche getrennt durch Ausnehmungen (37, 38, 39) voneinander beabstandet sind.
 
8. Einbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenwandbereiche (34) an ihrem oberen Endbereich jeweils in eine Befestigungsleiste (46) übergehen, welche zum lösbaren Befestigen des Spannbocks (32) an der Krafterzeugungseinrichtung (20) ausgebildet sind.
 
9. Einbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einbringvorrichtung (10) als ein Rüttler ausgebildet ist, wobei die Krafterzeugungseinrichtung (20) als ein Schwingungserzeuger ausgebildet ist.
 
10. Einbringvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeicnet,
dass der Schwingungserzeuger mindestens eine rotierend angetriebene Unwuchteinheit oder mindestens eine Kolbeneinheit mit einem reversierend bewegbaren Kolben aufweist.
 
11. Einbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einbringvorrichtung (10) als eine Spundwandpresse ausgebildet ist, wobei die Krafterzeugungseinrichtung (20) mindestens einen Druckzylinder zum Erzeugen der Eintreibkraft umfasst.
 
12. Einbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Spannbock (32) verstellbar, insbesondere verdrehbar, an der Unterseite der Krafterzeugungseinrichtung (20) gelagert ist.
 
13. Einbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Spanneinrichtungen (30) nebeneinander angeordnet sind.
 
14. Einbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Krafterzeugungseinrichtung (20) an einem im Betrieb im wesentlichen vertikalen Mast (14) verschiebbar gelagert und geführt ist, welcher an einem Trägergerät (12) angeordnet ist.
 
15. Verfahren zum Einbringen eines Gründungselementes, insbesondere eines Pfahls oder Spundwandbohle, in den Boden,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Eintreiben des Gründungselementes in den Boden eine Einbringvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 14 verwendet wird.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente