[0001] Die Erfindung betrifft ein Falzventil für ein Fenster oder eine Tür, das zum Anbringen
an einem Blendrahmen oder an einem Flügel des Fensters oder der Tür ausgebildet ist
und einen Luftkanal für eine durch einen Falz des Fensters oder der Tür verlaufende
Luftströmung definiert, wobei in dem Luftkanal wenigstens ein Strömungsbegrenzungselement
angeordnet ist, das in einer Öffnungsstellung eine Luftströmung durch den Luftkanal
ermöglicht, in einer Schließstellung den Luftkanal teilweise oder vollständig blockiert
und bei Auftreten einer einen Schwellwert überschreitenden Luftströmung automatisch
von der Öffnungsstellung in die Schließstellung verstellbar ist.
[0002] Falzventile oder Falzlüfter werden bei verschiedenen Fenstern, Türen oder dergleichen,
insbesondere bei hochdichten Kunststofffenstern oder Kunststofftüren, eingesetzt,
um einen Luftaustausch zwischen der Außenseite und der Innenseite des Fensters oder
der Tür, also zwischen Innenraum und Umgebung, zu ermöglichen. Das Strömungsbegrenzungselement
verhindert hierbei einen unerwünscht hohen Volumenstrom durch den Falz, wie er beispielsweise
bei starkem Wind auftreten könnte.
[0003] Das Strömungsbegrenzungselement kann so angeordnet sein, dass es durch direktes Anströmen
in die Schließstellung gedrückt wird, sobald die Strömungsgeschwindigkeit der Luftströmung
einen Grenzwert überschreitet. Beispielsweise kann als Strömungsbegrenzungselement
eine schwenkbare Klappe vorgesehen sein. Solche Klappen können jedoch störende Geräusche
wie zum Beispiel ein Klappern hervorrufen.
[0004] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Falzventil anzugeben, dessen Neigung zum Verursachen
von Geräuschen verringert ist.
[0005] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch ein Falzventil mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0006] Erfindungsgemäß ist das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement durch eine elastische
Verformung von der Öffnungsstellung in die Schließstellung verstellbar.
[0007] Das Strömungsbegrenzungselement muss also nicht beweglich gelagert sein, weil es
selbst flexibel ist. Daher kommt es nicht zu einem harten Anschlagen des Strömungsbegrenzungselements
an den Wänden des Luftkanals, so dass keine Klappergeräusche auftreten. Auch quietschende
oder kratzende Geräusche, wie sie an einem Schwenklager auftreten können, sind unterbunden.
Ein erfindungsgemäßes Falzventil ist also besonders leise. Ein weiterer Vorteil der
elastischen Verformbarkeit besteht darin, dass die Ursprungsposition automatisch wieder
eingenommen wird, wenn die von der Luftströmung auf das Strömungsbegrenzungselement
ausgeübte Kraft nachlässt oder wegfällt. Ferner wirkt das Strömungsbegrenzungselement
aufgrund seiner Flexibilität schallisolierend.
[0008] Das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement kann so gestaltet und angeordnet
sein, dass es bei Wegfall der den Schwellwert überschreitenden Luftströmung aufgrund
seiner Elastizität in die Öffnungsstellung zurückkehrt. Das heißt das Strömungsbegrenzungselement
kann derart angeordnet sein, dass es bei abwesender Luftströmung aufgrund seiner Elastizität
unabhängig von der Schwerkraft die Öffnungsstellung einnimmt. Es ist dann nicht erforderlich,
ein Federelement bereitzustellen, um ein Wiederöffnen des Falzventils nach einer starken
Luftströmung zu ermöglichen.
[0009] Vorzugsweise ist das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement formstabil. Das
bedeutet, dass sich das Strömungsbegrenzungselement vorzugsweise nicht unter dem Einfluss
der Schwerkraft verformt, sondern nur bei Einwirkung einer zusätzlichen Kraft. Somit
ist sichergestellt, dass das Strömungsbegrenzungselement bei abwesender Luftströmung
unabhängig von seiner Lage die gewünschte Position einnimmt. Ein derartiges Falzventil
kann in beliebiger Ausrichtung, insbesondere sowohl in horizontaler als auch in vertikaler
Ausrichtung, montiert werden.
[0010] Bevorzugt ist das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement, insbesondere vollständig,
aus einem elastischen Werkstoff gefertigt. Dadurch ergibt sich eine besonders einfache
Konstruktion. Beispielsweise kann es sich bei dem elastischen Werkstoff um einen Kunststoff
handeln.
[0011] Der elastische Werkstoff kann einen Elastizitätsmodul von wenigstens 0,005 und höchstens
10, vorzugsweise von wenigstens 0,02 und höchstens 5, aufweisen. Dies hat sich in
der Praxis als besonders günstig erwiesen.
[0012] Es ist bevorzugt, dass der elastische Werkstoff eine Rückprallelastizität von höchstens
30 aufweist. Eine vergleichsweise geringe Rückprallelastizität ist hinsichtlich des
Verformungsverhaltens des Strömungsbegrenzungselements günstig. Die Rückprallelastizität
kann mittels eines Schob-Pendels gemäß der Norm DIN 53512 gemessen werden.
[0013] Das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement kann hinsichtlich der Verformungsbewegungen
einen Dämpfungsgrad von wenigstens 0,7 und vorzugsweise von wenigstens 0,9 aufweisen.
Dies wirkt einem unerwünschten Aufschwingen des Strömungsbegrenzungselements mit entsprechender
Geräuschbildung entgegen.
[0014] Gemäß einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung ist das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement
ein Strangextrusionsprofil. Dies ermöglicht eine besonders einfache und günstige Herstellung.
[0015] Das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement kann einstückig sein, wodurch die
Herstellung vereinfacht ist.
[0016] Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Luftkanal in einem Ventilgehäuse
ausgebildet ist und dass das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement einen Befestigungsabschnitt
aufweist, der mit dem Ventilgehäuse formschlüssig verbunden, insbesondere verrastet,
ist. Dies erleichtert die Montage. Eine Verrastung kann hierbei durch die Elastizität
unterstützt sein.
[0017] Der Befestigungsabschnitt kann wenigstens ein Gestaltmerkmal aufweisen, das mit einem
Gegenmerkmal des Ventilgehäuses zusammenwirkt, um eine Befestigung des wenigstens
einen Strömungsbegrenzungselements am Ventilgehäuse ausschließlich in einer vorgegebenen
Ausrichtung zu gestatten. Dies verhindert Fehler bei der Montage.
[0018] Das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement kann eine in den Luftkanal hineinragende
Lippe umfassen, die ebene und vorzugsweise parallele Flachseiten aufweist. Die Lippe
kann zum Beispiel plattenartig geformt sein, was eine einfache Herstellung ermöglicht.
[0019] Es kann vorgesehen sein, dass sich die Flachseiten schräg zu einer Hauptströmungsachse
des Luftkanals erstrecken, wenn sich das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement
in der Öffnungsstellung und/oder in der Schließstellung befindet. Das schräg abstehende
Ende der Lippe kann gegen die zu erwartende Luftströmung weisen. Die auftreffende
Luft drückt dann die Lippe in Richtung einer rechtwinklig zur Hauptströmungsrichtung
weisenden Ausrichtung, in welcher die Lippe den Luftkanal verschließt. Grundsätzlich
könnte die Lippe so angeordnet und geformt sein, dass ihre Verformung von der Öffnungsstellung
in die Schließstellung durch den Venturi-Effekt bewirkt oder zumindest unterstützt
wird.
[0020] Vorzugsweise weist die Lippe eine quer zu einer Hauptströmungsachse des Luftkanals
verlaufende Längsachse auf. Eine solche Lippe kann sich entlang eines Falzes erstrecken
und für einen ausreichenden Luftaustausch sorgen.
[0021] Die Erfindung betrifft auch ein Fenster oder eine Tür mit einem Blendrahmen und einem
unter Ausbildung eines Falzes an dem Blendrahmen angeordneten Flügel, wobei ein wie
vorstehend beschriebenes Falzventil am Blendrahmen oder am Flügel angebracht ist,
um eine Luftströmung zwischen einer Außenseite und einer Raumseite des Fensters oder
der Tür zu ermöglichen.
[0022] Der Flügel muss dabei nicht zwingend beweglich am Blendrahmen gelagert sein. Insbesondere
müssen Flügel und Blendrahmen nicht zwingend als getrennte Komponenten vorliegen,
so dass ein Fenster im Sinne der Erfindung beispielsweise auch durch eine Fixverglasung
gebildet sein kann. Falls zwischen Flügel und Blendrahmen keine Trennung besteht,
ist unter einem Falz ein beliebiger Kanal zu verstehen, welcher eine Luftströmung
zwischen der Außenseite und der Raumseite des Fensters oder der Tür ermöglicht. Dies
gilt für alle im Rahmen dieser Anmeldung beschriebenen Ausführungsformen.
[0023] Weiterbildungen der Erfindung sind auch den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
sowie den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beschrieben.
- Fig. 1
- ist ein Teilschnitt durch ein erfindungsgemäßes Fenster, das mit einem erfindungsgemäßen
Falzventil ausgestattet ist.
- Fig. 2
- zeigt das Falzventil des Fensters gemäß Fig. 1 in einer vergrößerten Darstellung.
- Fig. 3
- ist eine perspektivische Darstellung eines Strömungsbegrenzungselements des Falzventils
gemäß Fig. 2.
- Fig. 4
- zeigt ein alternativ gestaltetes Strömungsbegrenzungselement in einer seitlichen Teil-Schnittansicht.
[0025] Das in Fig. 1 teilweise dargestellte Fenster umfasst einen Blendrahmen 11 und einen
Flügel 13, welcher unter Ausbildung eines Falzes 15 beweglich an dem Blendrahmen 11
gelagert ist. Der Blendrahmen 11 und der Flügel 13 können beispielsweise aus Kunststoff
gefertigt sein. Ein am Blendrahmen 11 angebrachtes, gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung gestaltetes Falzventil 17 sorgt dafür, dass ein Luftaustausch zwischen der
Raumseite R des Fensters und der Außenseite A des Fensters stattfinden kann. Zu diesem
Zweck sind an der Raumseite R und an der Außenseite A des Fensters entsprechende Ein-
und Auslassöffnungen vorgesehen, wie dies grundsätzlich bekannt ist. Das Falzventil
17 definiert hierbei einen zwischen solchen Öffnungen verlaufenden Luftkanal 19 für
eine Luftströmung zwischen der Außenseite A und der Raumseite R. Das Falzventil 17
umfasst ein Ventilgehäuse 20, das beispielsweise aus Kunststoff gefertigt ist.
[0026] Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, ist in dem Luftkanal 19 ein Strömungsbegrenzungselement
23 angeordnet. Dieses umfasst einen Befestigungsabschnitt 24 und eine Lippe 25, die
grundsätzlich als separate Bauteile ausgeführt sein könnten, bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
jedoch ein einstückiges Bauteil bilden.
[0027] Der Befestigungsabschnitt 24 ist formschlüssig mit dem Ventilgehäuse 20 verbunden,
während die Lippe 25 in den Luftkanal 19 hineinragt.
[0028] Das Strömungsbegrenzungselement 23 ist aus einem elastischen Werkstoff, vorzugsweise
einem Kunststoff, gefertigt. Bevorzugt weist der elastische Werkstoff einen Elastizitätsmodul
von wenigstens 0,02 und höchstens 5 einerseits sowie eine Rückprallelastizität von
höchstens 30 andererseits auf. Um ein unerwünschtes Aufschwingen zu vermeiden, weist
der elastische Werkstoff vorzugsweise eine relativ hohe Eigendämpfung auf.
[0029] Das Strömungsbegrenzungselement 23 ist formstabil und nimmt die in Fig. 2 dargestellte
Öffnungsstellung ein, wenn außer der Schwerkraft keine weitere Kraft auf die Lippe
25 ausgeübt wird. In der Öffnungsstellung steht die Lippe 25 schräg von einem ersten,
im Bild oberen Wandabschnitt 27 des Luftkanals 19 ab. Genauer gesagt weist die Lippe
25 entgegengesetzte ebene Flachseiten 37 auf, die parallel zueinander sind und sich
schräg zur Hauptströmungsachse H des Luftkanals 19 erstrecken.
[0030] Wie dargestellt besteht in der Öffnungsstellung zwischen dem freien Ende 29 der Lippe
25 und einem dem ersten Wandabschnitt 27 gegenüberliegenden zweiten Wandabschnitt
31 des Luftkanals ein Freiraum 33, so dass eine Luftströmung 35 durch den Luftkanal
19 ermöglicht ist. In einer nicht dargestellten Schließstellung liegt das freie Ende
29 der Lippe 25 am zweiten, im Bild unteren Wandabschnitt 31 des Luftkanals 19 an
und blockiert den Luftkanal 19 im Wesentlichen vollständig. Der Übergang von der Öffnungsstellung
in die Schließstellung erfolgt durch Verformung des Strömungsbegrenzungselements 23,
wobei die flexible Lippe 25 herabgeschwenkt und gegebenenfalls verkrümmt wird.
[0031] Speziell übt eine Luftströmung von der Außenseite A zu der Raumseite R, deren Strömungsgeschwindigkeit
einen bestimmten Schwellenwert überschreitet, eine Deformationskraft auf die flexible
Lippe 25 aus, welche die Eigenelastizität überwindet. Die Lippe 25 wird dadurch in
Richtung der Schließstellung verstellt.
[0032] Bei fehlender oder geringfügiger Druckdifferenz zwischen der Raumseite R und der
Außenseite A bleibt die Lippe 25 aufgrund ihrer Elastizität in der Öffnungsstellung
und der Luftkanal 19 ist somit für eine allfällig auftretende geringfügige Luftströmung,
insbesondere für natürliche Konvektion, geöffnet. Das Strömungsbegrenzungselement
23 ist also aufgrund seiner eigenen Elastizität in der Öffnungsstellung gehalten.
Sobald eine Luftströmung einen vorbestimmten Schwellenwert überschreitet, wie es beispielsweise
bei starkem Wind geschehen kann, verformt sich die Lippe 25 und drosselt damit die
Luftströmung durch den Falz 15. Auf diese Weise wird eine unerwünschte Zugluft durch
den Falz 15 verhindert.
[0033] Bei der Öffnungsstellung und der Schließstellung handelt es sich um die beiden Endlagen
der Lippe 25, welche einer fehlenden Auslenkung des freien Endes 29 einerseits und
einer maximalen Auslenkung des freien Endes 29 andererseits entsprechen. Das freie
Ende 29 der Lippe 25 kann jedoch auch jede Zwischenstellung zwischen der Öffnungsstellung
und der Schließstellung einnehmen. Das heißt es ist eine stufenlose Begrenzung oder
Regelung des Luftstroms in Abhängigkeit von der Druckdifferenz zwischen der Raumseite
R und der Außenseite A möglich.
[0034] Es hat sich gezeigt, dass sich bei einem erfindungsgemäßen Falzventil 17 das Lüftungsverhalten
zumindest näherungsweise durch das folgende Polynom fünften Grades beschreiben lässt:

wobei x die Druckdifferenz in Pascal zwischen der Außenseite A und der Raumseite
R bezeichnet und y den Volumenstrom der Außenluft in Kubikmeter pro Stunde von der
Außenseite A zur Raumseite R in Richtung der Hauptströmungsachse H bezeichnet.
[0035] Wie in der perspektivischen Einzeldarstellung gemäß Fig. 3 erkennbar kann das Strömungsbegrenzungselement
23 als längliches Profil, vorzugsweise als Strangextrusionsprofil, ausgebildet sein.
Die Länge kann hierbei an die jeweilige Anwendung angepasst sein.
[0036] Der Befestigungsabschnitt 24 umfasst zwei endseitige Anschläge 41 sowie zwei zwischen
den endseitigen Anschlägen 41 und der Lippe 25 angeordnete Rastvorsprünge 43 mit jeweiligen
vorderen Schrägflächen 45. Bei der Montage des Falzventils 17 wird das Strömungsbegrenzungselement
23 mit der Lippe 25 voran durch eine Ausnehmung 47 (Fig. 2) des Ventilgehäuses 20
geführt, bis die Rastvorsprünge 43 in Rastausnehmungen des Ventilgehäuses 20 eingreifen
und die Anschläge 41 außen am Ventilgehäuse 20 anliegen. Am Ventilgehäuse 20 sind
Vertiefungen 49 vorgesehen, die komplementär zu den Anschlägen 41 geformt sind.
[0037] In Fig. 4 ist eine alternative Ausführungsform eines Strömungsbegrenzungselements
23' dargestellt, welches im Prinzip ähnlich gestaltet ist wie die vorstehend beschriebene
Variante. Dementsprechend sind gleiche oder gleich wirkende Bauteile mit den gleichen
Bezugszeichen versehen. Die Anschläge 41 des Befestigungsabschnitts 24 sind hier jedoch
unterschiedlich lang. Die Vertiefungen 49 des Ventilgehäuses 20 sind ebenso unterschiedlich
lang, was in Fig. 4 jedoch nicht erkennbar ist. Somit können die Anschläge 41 nur
dann in die Vertiefungen 49 gelangen, wenn das Strömungsbegrenzungselement 23' in
der korrekten Ausrichtung durch die Ausnehmung 47 geführt wird. Die unterschiedlich
geformten Anschläge 41 bilden also Gestaltmerkmale, die im Zusammenwirken mit den
passenden Vertiefungen 49 eine Befestigung des Strömungsbegrenzungselements 23' am
Ventilgehäuse 20 ausschließlich in einer vorgegebenen Ausrichtung gestatten, also
eine Verdrehsicherung bereitstellen. Eine Fehlmontage ist somit ausgeschlossen.
[0038] Dadurch dass das erfindungsgemäße Falzventil 17 ohne bewegliche Lagerung für das
Strömungsbegrenzungselement 23, 23' ausgeführt ist, kommt es bei Stellungswechseln
nicht zu unerwünschten Geräuschen. Wenn keine den Schwellwert überschreitende Luftströmung
vorliegt, bleibt das Strömungsbegrenzungselement 23, 23' außerdem unabhängig von der
Montageposition stets in der Öffnungsstellung, ohne dass hierfür eine zusätzliche
Feder bereitgestellt werden muss. Ein weiterer Vorteil des flexiblen Strömungsbegrenzungselements
23, 23' besteht in einer schallisolierenden Wirkung.
[0039] Insgesamt ermöglicht die Erfindung eine geräuscharme und zuverlässige Falzlüftung
bei Fenstern und Türen unter Vermeidung übermäßig starker Luftströmungen.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 11
- Blendrahmen
- 13
- Flügel
- 15
- Falz
- 17
- Falzventil
- 19
- Luftkanal
- 20
- Ventilgehäuse
- 23, 23'
- Strömungsbegrenzungselement
- 24
- Befestigungsabschnitt
- 25
- Lippe
- 27
- erster Wandabschnitt
- 29
- freies Ende
- 31
- zweiter Wandabschnitt
- 33
- Freiraum
- 35
- Luftströmung
- 37
- Flachseite
- 41
- Anschlag
- 43
- Rastvorsprung
- 45
- vordere Schrägfläche
- 47
- Ausnehmung
- 49
- Vertiefung
- R
- Raumseite
- A
- Außenseite
- H
- Hauptströmungsachse
1. Falzventil (17) für ein Fenster oder eine Tür, das zum Anbringen an einem Blendrahmen
(11) oder an einem Flügel (13) des Fensters oder der Tür ausgebildet ist und einen
Luftkanal (19) für eine durch einen Falz (15) des Fensters oder der Tür verlaufende
Luftströmung (35) definiert, wobei in dem Luftkanal (19) wenigstens ein Strömungsbegrenzungselement
(23, 23') angeordnet ist, das in einer Öffnungsstellung eine Luftströmung (35) durch
den Luftkanal (19) ermöglicht, in einer Schließstellung den Luftkanal (19) teilweise
oder vollständig blockiert und bei Auftreten einer einen Schwellwert überschreitenden
Luftströmung automatisch von der Öffnungsstellung in die Schließstellung verstellbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement (23, 23') durch eine elastische Verformung
von der Öffnungsstellung in die Schließstellung verstellbar ist.
2. Falzventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Wegfall der den Schwellwert überschreitenden Luftströmung das wenigstens eine
Strömungsbegrenzungselement (23, 23') aufgrund seiner Elastizität in die Öffnungsstellung
zurückkehrt.
3. Falzventil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement (23, 23') formstabil ist.
4. Falzventil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement (23, 23'), insbesondere vollständig,
aus einem elastischen Werkstoff gefertigt ist.
5. Falzventil nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der elastische Werkstoff einen Elastizitätsmodul von wenigstens 0,005 und höchstens
10, vorzugsweise von wenigstens 0,02 und höchstens 5, aufweist.
6. Falzventil nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der elastische Werkstoff eine Rückprallelastizität von höchstens 30 aufweist.
7. Falzventil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement (23, 23') hinsichtlich der Verformungsbewegungen
einen Dämpfungsgrad von wenigstens 0,7 und vorzugsweise von wenigstens 0,9 aufweist.
8. Falzventil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement (23, 23') ein Strangextrusionsprofil
ist.
9. Falzventil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement (23, 23') einstückig ist.
10. Falzventil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Luftkanal (19) in einem Ventilgehäuse (20) ausgebildet ist und das wenigstens
eine Strömungsbegrenzungselement (23, 23') einen Befestigungsabschnitt (24) aufweist,
der mit dem Ventilgehäuse (20) formschlüssig verbunden, insbesondere verrastet, ist.
11. Falzventil nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Befestigungsabschnitt (24) wenigstens ein Gestaltmerkmal (41) aufweist, das mit
einem Gegenmerkmal (49) des Ventilgehäuses (20) zusammenwirkt, um eine Befestigung
des wenigstens einen Strömungsbegrenzungselements (23') am Ventilgehäuse (20) ausschließlich
in einer vorgegebenen Ausrichtung zu gestatten.
12. Falzventil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement (23, 23') eine in den Luftkanal (19)
hineinragende Lippe (25) umfasst, die ebene und vorzugsweise parallele Flachseiten
(37) aufweist.
13. Falzventil nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Flachseiten (37) schräg zu einer Hauptströmungsachse (H) des Luftkanals
(19) erstrecken, wenn sich das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement (23, 23')
in der Öffnungsstellung und/oder in der Schließstellung befindet.
14. Falzventil nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lippe (25) eine quer zu einer Hauptströmungsachse (H) des Luftkanals verlaufende
Längsachse aufweist.
15. Fenster oder Tür mit einem Blendrahmen (11) und einem unter Ausbildung eines Falzes
(15) an dem Blendrahmen angeordneten Flügel (13), wobei ein Falzventil (17) gemäß
einem der vorstehenden Ansprüche am Blendrahmen (11) oder am Flügel (13) angebracht
ist, um eine Luftströmung (35) zwischen einer Außenseite (A) und einer Raumseite (R)
des Fensters oder der Tür zu ermöglichen.