(19)
(11) EP 4 467 763 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.11.2024  Patentblatt  2024/48

(21) Anmeldenummer: 24176579.1

(22) Anmeldetag:  17.05.2024
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 7/02(2006.01)
E06B 7/10(2006.01)
E06B 3/54(2006.01)
F24F 13/18(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
E06B 7/02; E06B 3/54; E06B 7/10; F24F 13/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
GE KH MA MD TN

(30) Priorität: 24.05.2023 DE 102023113591

(71) Anmelder: MACO Technologie GmbH
5020 Salzburg (AT)

(72) Erfinder:
  • Schäfer, Felix
    82457 Bayrisch Gmein (DE)

(74) Vertreter: Manitz Finsterwald Patent- und Rechtsanwaltspartnerschaft mbB 
Martin-Greif-Strasse 1
80336 München
80336 München (DE)

   


(54) FALZVENTIL


(57) Ein Falzventil für ein Fenster oder eine Tür ist zum Anbringen an einem Blendrahmen oder an einem Flügel des Fensters oder der Tür ausgebildet und definiert einen Luftkanal für eine durch einen Falz des Fensters oder der Tür verlaufende Luftströmung, wobei in dem Luftkanal wenigstens ein Strömungsbegrenzungselement angeordnet ist, das in einer Öffnungsstellung eine Luftströmung durch den Luftkanal ermöglicht, in einer Schließstellung den Luftkanal teilweise oder vollständig blockiert und bei Auftreten einer einen Schwellwert überschreitenden Luftströmung automatisch von der Öffnungsstellung in die Schließstellung verstellbar ist. Das Strömungsbegrenzungselement ist durch eine elastische Verformung von der Öffnungsstellung in die Schließstellung verstellbar.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Falzventil für ein Fenster oder eine Tür, das zum Anbringen an einem Blendrahmen oder an einem Flügel des Fensters oder der Tür ausgebildet ist und einen Luftkanal für eine durch einen Falz des Fensters oder der Tür verlaufende Luftströmung definiert, wobei in dem Luftkanal wenigstens ein Strömungsbegrenzungselement angeordnet ist, das in einer Öffnungsstellung eine Luftströmung durch den Luftkanal ermöglicht, in einer Schließstellung den Luftkanal teilweise oder vollständig blockiert und bei Auftreten einer einen Schwellwert überschreitenden Luftströmung automatisch von der Öffnungsstellung in die Schließstellung verstellbar ist.

[0002] Falzventile oder Falzlüfter werden bei verschiedenen Fenstern, Türen oder dergleichen, insbesondere bei hochdichten Kunststofffenstern oder Kunststofftüren, eingesetzt, um einen Luftaustausch zwischen der Außenseite und der Innenseite des Fensters oder der Tür, also zwischen Innenraum und Umgebung, zu ermöglichen. Das Strömungsbegrenzungselement verhindert hierbei einen unerwünscht hohen Volumenstrom durch den Falz, wie er beispielsweise bei starkem Wind auftreten könnte.

[0003] Das Strömungsbegrenzungselement kann so angeordnet sein, dass es durch direktes Anströmen in die Schließstellung gedrückt wird, sobald die Strömungsgeschwindigkeit der Luftströmung einen Grenzwert überschreitet. Beispielsweise kann als Strömungsbegrenzungselement eine schwenkbare Klappe vorgesehen sein. Solche Klappen können jedoch störende Geräusche wie zum Beispiel ein Klappern hervorrufen.

[0004] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Falzventil anzugeben, dessen Neigung zum Verursachen von Geräuschen verringert ist.

[0005] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch ein Falzventil mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

[0006] Erfindungsgemäß ist das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement durch eine elastische Verformung von der Öffnungsstellung in die Schließstellung verstellbar.

[0007] Das Strömungsbegrenzungselement muss also nicht beweglich gelagert sein, weil es selbst flexibel ist. Daher kommt es nicht zu einem harten Anschlagen des Strömungsbegrenzungselements an den Wänden des Luftkanals, so dass keine Klappergeräusche auftreten. Auch quietschende oder kratzende Geräusche, wie sie an einem Schwenklager auftreten können, sind unterbunden. Ein erfindungsgemäßes Falzventil ist also besonders leise. Ein weiterer Vorteil der elastischen Verformbarkeit besteht darin, dass die Ursprungsposition automatisch wieder eingenommen wird, wenn die von der Luftströmung auf das Strömungsbegrenzungselement ausgeübte Kraft nachlässt oder wegfällt. Ferner wirkt das Strömungsbegrenzungselement aufgrund seiner Flexibilität schallisolierend.

[0008] Das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement kann so gestaltet und angeordnet sein, dass es bei Wegfall der den Schwellwert überschreitenden Luftströmung aufgrund seiner Elastizität in die Öffnungsstellung zurückkehrt. Das heißt das Strömungsbegrenzungselement kann derart angeordnet sein, dass es bei abwesender Luftströmung aufgrund seiner Elastizität unabhängig von der Schwerkraft die Öffnungsstellung einnimmt. Es ist dann nicht erforderlich, ein Federelement bereitzustellen, um ein Wiederöffnen des Falzventils nach einer starken Luftströmung zu ermöglichen.

[0009] Vorzugsweise ist das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement formstabil. Das bedeutet, dass sich das Strömungsbegrenzungselement vorzugsweise nicht unter dem Einfluss der Schwerkraft verformt, sondern nur bei Einwirkung einer zusätzlichen Kraft. Somit ist sichergestellt, dass das Strömungsbegrenzungselement bei abwesender Luftströmung unabhängig von seiner Lage die gewünschte Position einnimmt. Ein derartiges Falzventil kann in beliebiger Ausrichtung, insbesondere sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Ausrichtung, montiert werden.

[0010] Bevorzugt ist das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement, insbesondere vollständig, aus einem elastischen Werkstoff gefertigt. Dadurch ergibt sich eine besonders einfache Konstruktion. Beispielsweise kann es sich bei dem elastischen Werkstoff um einen Kunststoff handeln.

[0011] Der elastische Werkstoff kann einen Elastizitätsmodul von wenigstens 0,005 und höchstens 10, vorzugsweise von wenigstens 0,02 und höchstens 5, aufweisen. Dies hat sich in der Praxis als besonders günstig erwiesen.

[0012] Es ist bevorzugt, dass der elastische Werkstoff eine Rückprallelastizität von höchstens 30 aufweist. Eine vergleichsweise geringe Rückprallelastizität ist hinsichtlich des Verformungsverhaltens des Strömungsbegrenzungselements günstig. Die Rückprallelastizität kann mittels eines Schob-Pendels gemäß der Norm DIN 53512 gemessen werden.

[0013] Das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement kann hinsichtlich der Verformungsbewegungen einen Dämpfungsgrad von wenigstens 0,7 und vorzugsweise von wenigstens 0,9 aufweisen. Dies wirkt einem unerwünschten Aufschwingen des Strömungsbegrenzungselements mit entsprechender Geräuschbildung entgegen.

[0014] Gemäß einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung ist das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement ein Strangextrusionsprofil. Dies ermöglicht eine besonders einfache und günstige Herstellung.

[0015] Das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement kann einstückig sein, wodurch die Herstellung vereinfacht ist.

[0016] Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Luftkanal in einem Ventilgehäuse ausgebildet ist und dass das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement einen Befestigungsabschnitt aufweist, der mit dem Ventilgehäuse formschlüssig verbunden, insbesondere verrastet, ist. Dies erleichtert die Montage. Eine Verrastung kann hierbei durch die Elastizität unterstützt sein.

[0017] Der Befestigungsabschnitt kann wenigstens ein Gestaltmerkmal aufweisen, das mit einem Gegenmerkmal des Ventilgehäuses zusammenwirkt, um eine Befestigung des wenigstens einen Strömungsbegrenzungselements am Ventilgehäuse ausschließlich in einer vorgegebenen Ausrichtung zu gestatten. Dies verhindert Fehler bei der Montage.

[0018] Das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement kann eine in den Luftkanal hineinragende Lippe umfassen, die ebene und vorzugsweise parallele Flachseiten aufweist. Die Lippe kann zum Beispiel plattenartig geformt sein, was eine einfache Herstellung ermöglicht.

[0019] Es kann vorgesehen sein, dass sich die Flachseiten schräg zu einer Hauptströmungsachse des Luftkanals erstrecken, wenn sich das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement in der Öffnungsstellung und/oder in der Schließstellung befindet. Das schräg abstehende Ende der Lippe kann gegen die zu erwartende Luftströmung weisen. Die auftreffende Luft drückt dann die Lippe in Richtung einer rechtwinklig zur Hauptströmungsrichtung weisenden Ausrichtung, in welcher die Lippe den Luftkanal verschließt. Grundsätzlich könnte die Lippe so angeordnet und geformt sein, dass ihre Verformung von der Öffnungsstellung in die Schließstellung durch den Venturi-Effekt bewirkt oder zumindest unterstützt wird.

[0020] Vorzugsweise weist die Lippe eine quer zu einer Hauptströmungsachse des Luftkanals verlaufende Längsachse auf. Eine solche Lippe kann sich entlang eines Falzes erstrecken und für einen ausreichenden Luftaustausch sorgen.

[0021] Die Erfindung betrifft auch ein Fenster oder eine Tür mit einem Blendrahmen und einem unter Ausbildung eines Falzes an dem Blendrahmen angeordneten Flügel, wobei ein wie vorstehend beschriebenes Falzventil am Blendrahmen oder am Flügel angebracht ist, um eine Luftströmung zwischen einer Außenseite und einer Raumseite des Fensters oder der Tür zu ermöglichen.

[0022] Der Flügel muss dabei nicht zwingend beweglich am Blendrahmen gelagert sein. Insbesondere müssen Flügel und Blendrahmen nicht zwingend als getrennte Komponenten vorliegen, so dass ein Fenster im Sinne der Erfindung beispielsweise auch durch eine Fixverglasung gebildet sein kann. Falls zwischen Flügel und Blendrahmen keine Trennung besteht, ist unter einem Falz ein beliebiger Kanal zu verstehen, welcher eine Luftströmung zwischen der Außenseite und der Raumseite des Fensters oder der Tür ermöglicht. Dies gilt für alle im Rahmen dieser Anmeldung beschriebenen Ausführungsformen.

[0023] Weiterbildungen der Erfindung sind auch den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen.

[0024] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1
ist ein Teilschnitt durch ein erfindungsgemäßes Fenster, das mit einem erfindungsgemäßen Falzventil ausgestattet ist.
Fig. 2
zeigt das Falzventil des Fensters gemäß Fig. 1 in einer vergrößerten Darstellung.
Fig. 3
ist eine perspektivische Darstellung eines Strömungsbegrenzungselements des Falzventils gemäß Fig. 2.
Fig. 4
zeigt ein alternativ gestaltetes Strömungsbegrenzungselement in einer seitlichen Teil-Schnittansicht.


[0025] Das in Fig. 1 teilweise dargestellte Fenster umfasst einen Blendrahmen 11 und einen Flügel 13, welcher unter Ausbildung eines Falzes 15 beweglich an dem Blendrahmen 11 gelagert ist. Der Blendrahmen 11 und der Flügel 13 können beispielsweise aus Kunststoff gefertigt sein. Ein am Blendrahmen 11 angebrachtes, gemäß einer Ausführungsform der Erfindung gestaltetes Falzventil 17 sorgt dafür, dass ein Luftaustausch zwischen der Raumseite R des Fensters und der Außenseite A des Fensters stattfinden kann. Zu diesem Zweck sind an der Raumseite R und an der Außenseite A des Fensters entsprechende Ein- und Auslassöffnungen vorgesehen, wie dies grundsätzlich bekannt ist. Das Falzventil 17 definiert hierbei einen zwischen solchen Öffnungen verlaufenden Luftkanal 19 für eine Luftströmung zwischen der Außenseite A und der Raumseite R. Das Falzventil 17 umfasst ein Ventilgehäuse 20, das beispielsweise aus Kunststoff gefertigt ist.

[0026] Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, ist in dem Luftkanal 19 ein Strömungsbegrenzungselement 23 angeordnet. Dieses umfasst einen Befestigungsabschnitt 24 und eine Lippe 25, die grundsätzlich als separate Bauteile ausgeführt sein könnten, bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel jedoch ein einstückiges Bauteil bilden.

[0027] Der Befestigungsabschnitt 24 ist formschlüssig mit dem Ventilgehäuse 20 verbunden, während die Lippe 25 in den Luftkanal 19 hineinragt.

[0028] Das Strömungsbegrenzungselement 23 ist aus einem elastischen Werkstoff, vorzugsweise einem Kunststoff, gefertigt. Bevorzugt weist der elastische Werkstoff einen Elastizitätsmodul von wenigstens 0,02 und höchstens 5 einerseits sowie eine Rückprallelastizität von höchstens 30 andererseits auf. Um ein unerwünschtes Aufschwingen zu vermeiden, weist der elastische Werkstoff vorzugsweise eine relativ hohe Eigendämpfung auf.

[0029] Das Strömungsbegrenzungselement 23 ist formstabil und nimmt die in Fig. 2 dargestellte Öffnungsstellung ein, wenn außer der Schwerkraft keine weitere Kraft auf die Lippe 25 ausgeübt wird. In der Öffnungsstellung steht die Lippe 25 schräg von einem ersten, im Bild oberen Wandabschnitt 27 des Luftkanals 19 ab. Genauer gesagt weist die Lippe 25 entgegengesetzte ebene Flachseiten 37 auf, die parallel zueinander sind und sich schräg zur Hauptströmungsachse H des Luftkanals 19 erstrecken.

[0030] Wie dargestellt besteht in der Öffnungsstellung zwischen dem freien Ende 29 der Lippe 25 und einem dem ersten Wandabschnitt 27 gegenüberliegenden zweiten Wandabschnitt 31 des Luftkanals ein Freiraum 33, so dass eine Luftströmung 35 durch den Luftkanal 19 ermöglicht ist. In einer nicht dargestellten Schließstellung liegt das freie Ende 29 der Lippe 25 am zweiten, im Bild unteren Wandabschnitt 31 des Luftkanals 19 an und blockiert den Luftkanal 19 im Wesentlichen vollständig. Der Übergang von der Öffnungsstellung in die Schließstellung erfolgt durch Verformung des Strömungsbegrenzungselements 23, wobei die flexible Lippe 25 herabgeschwenkt und gegebenenfalls verkrümmt wird.

[0031] Speziell übt eine Luftströmung von der Außenseite A zu der Raumseite R, deren Strömungsgeschwindigkeit einen bestimmten Schwellenwert überschreitet, eine Deformationskraft auf die flexible Lippe 25 aus, welche die Eigenelastizität überwindet. Die Lippe 25 wird dadurch in Richtung der Schließstellung verstellt.

[0032] Bei fehlender oder geringfügiger Druckdifferenz zwischen der Raumseite R und der Außenseite A bleibt die Lippe 25 aufgrund ihrer Elastizität in der Öffnungsstellung und der Luftkanal 19 ist somit für eine allfällig auftretende geringfügige Luftströmung, insbesondere für natürliche Konvektion, geöffnet. Das Strömungsbegrenzungselement 23 ist also aufgrund seiner eigenen Elastizität in der Öffnungsstellung gehalten. Sobald eine Luftströmung einen vorbestimmten Schwellenwert überschreitet, wie es beispielsweise bei starkem Wind geschehen kann, verformt sich die Lippe 25 und drosselt damit die Luftströmung durch den Falz 15. Auf diese Weise wird eine unerwünschte Zugluft durch den Falz 15 verhindert.

[0033] Bei der Öffnungsstellung und der Schließstellung handelt es sich um die beiden Endlagen der Lippe 25, welche einer fehlenden Auslenkung des freien Endes 29 einerseits und einer maximalen Auslenkung des freien Endes 29 andererseits entsprechen. Das freie Ende 29 der Lippe 25 kann jedoch auch jede Zwischenstellung zwischen der Öffnungsstellung und der Schließstellung einnehmen. Das heißt es ist eine stufenlose Begrenzung oder Regelung des Luftstroms in Abhängigkeit von der Druckdifferenz zwischen der Raumseite R und der Außenseite A möglich.

[0034] Es hat sich gezeigt, dass sich bei einem erfindungsgemäßen Falzventil 17 das Lüftungsverhalten zumindest näherungsweise durch das folgende Polynom fünften Grades beschreiben lässt:

wobei x die Druckdifferenz in Pascal zwischen der Außenseite A und der Raumseite R bezeichnet und y den Volumenstrom der Außenluft in Kubikmeter pro Stunde von der Außenseite A zur Raumseite R in Richtung der Hauptströmungsachse H bezeichnet.

[0035] Wie in der perspektivischen Einzeldarstellung gemäß Fig. 3 erkennbar kann das Strömungsbegrenzungselement 23 als längliches Profil, vorzugsweise als Strangextrusionsprofil, ausgebildet sein. Die Länge kann hierbei an die jeweilige Anwendung angepasst sein.

[0036] Der Befestigungsabschnitt 24 umfasst zwei endseitige Anschläge 41 sowie zwei zwischen den endseitigen Anschlägen 41 und der Lippe 25 angeordnete Rastvorsprünge 43 mit jeweiligen vorderen Schrägflächen 45. Bei der Montage des Falzventils 17 wird das Strömungsbegrenzungselement 23 mit der Lippe 25 voran durch eine Ausnehmung 47 (Fig. 2) des Ventilgehäuses 20 geführt, bis die Rastvorsprünge 43 in Rastausnehmungen des Ventilgehäuses 20 eingreifen und die Anschläge 41 außen am Ventilgehäuse 20 anliegen. Am Ventilgehäuse 20 sind Vertiefungen 49 vorgesehen, die komplementär zu den Anschlägen 41 geformt sind.

[0037] In Fig. 4 ist eine alternative Ausführungsform eines Strömungsbegrenzungselements 23' dargestellt, welches im Prinzip ähnlich gestaltet ist wie die vorstehend beschriebene Variante. Dementsprechend sind gleiche oder gleich wirkende Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die Anschläge 41 des Befestigungsabschnitts 24 sind hier jedoch unterschiedlich lang. Die Vertiefungen 49 des Ventilgehäuses 20 sind ebenso unterschiedlich lang, was in Fig. 4 jedoch nicht erkennbar ist. Somit können die Anschläge 41 nur dann in die Vertiefungen 49 gelangen, wenn das Strömungsbegrenzungselement 23' in der korrekten Ausrichtung durch die Ausnehmung 47 geführt wird. Die unterschiedlich geformten Anschläge 41 bilden also Gestaltmerkmale, die im Zusammenwirken mit den passenden Vertiefungen 49 eine Befestigung des Strömungsbegrenzungselements 23' am Ventilgehäuse 20 ausschließlich in einer vorgegebenen Ausrichtung gestatten, also eine Verdrehsicherung bereitstellen. Eine Fehlmontage ist somit ausgeschlossen.

[0038] Dadurch dass das erfindungsgemäße Falzventil 17 ohne bewegliche Lagerung für das Strömungsbegrenzungselement 23, 23' ausgeführt ist, kommt es bei Stellungswechseln nicht zu unerwünschten Geräuschen. Wenn keine den Schwellwert überschreitende Luftströmung vorliegt, bleibt das Strömungsbegrenzungselement 23, 23' außerdem unabhängig von der Montageposition stets in der Öffnungsstellung, ohne dass hierfür eine zusätzliche Feder bereitgestellt werden muss. Ein weiterer Vorteil des flexiblen Strömungsbegrenzungselements 23, 23' besteht in einer schallisolierenden Wirkung.

[0039] Insgesamt ermöglicht die Erfindung eine geräuscharme und zuverlässige Falzlüftung bei Fenstern und Türen unter Vermeidung übermäßig starker Luftströmungen.

Bezugszeichenliste



[0040] 
11
Blendrahmen
13
Flügel
15
Falz
17
Falzventil
19
Luftkanal
20
Ventilgehäuse
23, 23'
Strömungsbegrenzungselement
24
Befestigungsabschnitt
25
Lippe
27
erster Wandabschnitt
29
freies Ende
31
zweiter Wandabschnitt
33
Freiraum
35
Luftströmung
37
Flachseite
41
Anschlag
43
Rastvorsprung
45
vordere Schrägfläche
47
Ausnehmung
49
Vertiefung
R
Raumseite
A
Außenseite
H
Hauptströmungsachse



Ansprüche

1. Falzventil (17) für ein Fenster oder eine Tür, das zum Anbringen an einem Blendrahmen (11) oder an einem Flügel (13) des Fensters oder der Tür ausgebildet ist und einen Luftkanal (19) für eine durch einen Falz (15) des Fensters oder der Tür verlaufende Luftströmung (35) definiert, wobei in dem Luftkanal (19) wenigstens ein Strömungsbegrenzungselement (23, 23') angeordnet ist, das in einer Öffnungsstellung eine Luftströmung (35) durch den Luftkanal (19) ermöglicht, in einer Schließstellung den Luftkanal (19) teilweise oder vollständig blockiert und bei Auftreten einer einen Schwellwert überschreitenden Luftströmung automatisch von der Öffnungsstellung in die Schließstellung verstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement (23, 23') durch eine elastische Verformung von der Öffnungsstellung in die Schließstellung verstellbar ist.
 
2. Falzventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Wegfall der den Schwellwert überschreitenden Luftströmung das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement (23, 23') aufgrund seiner Elastizität in die Öffnungsstellung zurückkehrt.
 
3. Falzventil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement (23, 23') formstabil ist.
 
4. Falzventil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement (23, 23'), insbesondere vollständig, aus einem elastischen Werkstoff gefertigt ist.
 
5. Falzventil nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der elastische Werkstoff einen Elastizitätsmodul von wenigstens 0,005 und höchstens 10, vorzugsweise von wenigstens 0,02 und höchstens 5, aufweist.
 
6. Falzventil nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der elastische Werkstoff eine Rückprallelastizität von höchstens 30 aufweist.
 
7. Falzventil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement (23, 23') hinsichtlich der Verformungsbewegungen einen Dämpfungsgrad von wenigstens 0,7 und vorzugsweise von wenigstens 0,9 aufweist.
 
8. Falzventil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement (23, 23') ein Strangextrusionsprofil ist.
 
9. Falzventil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement (23, 23') einstückig ist.
 
10. Falzventil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Luftkanal (19) in einem Ventilgehäuse (20) ausgebildet ist und das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement (23, 23') einen Befestigungsabschnitt (24) aufweist, der mit dem Ventilgehäuse (20) formschlüssig verbunden, insbesondere verrastet, ist.
 
11. Falzventil nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Befestigungsabschnitt (24) wenigstens ein Gestaltmerkmal (41) aufweist, das mit einem Gegenmerkmal (49) des Ventilgehäuses (20) zusammenwirkt, um eine Befestigung des wenigstens einen Strömungsbegrenzungselements (23') am Ventilgehäuse (20) ausschließlich in einer vorgegebenen Ausrichtung zu gestatten.
 
12. Falzventil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement (23, 23') eine in den Luftkanal (19) hineinragende Lippe (25) umfasst, die ebene und vorzugsweise parallele Flachseiten (37) aufweist.
 
13. Falzventil nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Flachseiten (37) schräg zu einer Hauptströmungsachse (H) des Luftkanals (19) erstrecken, wenn sich das wenigstens eine Strömungsbegrenzungselement (23, 23') in der Öffnungsstellung und/oder in der Schließstellung befindet.
 
14. Falzventil nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lippe (25) eine quer zu einer Hauptströmungsachse (H) des Luftkanals verlaufende Längsachse aufweist.
 
15. Fenster oder Tür mit einem Blendrahmen (11) und einem unter Ausbildung eines Falzes (15) an dem Blendrahmen angeordneten Flügel (13), wobei ein Falzventil (17) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche am Blendrahmen (11) oder am Flügel (13) angebracht ist, um eine Luftströmung (35) zwischen einer Außenseite (A) und einer Raumseite (R) des Fensters oder der Tür zu ermöglichen.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht









Recherchenbericht