[0001] Die Erfindung betrifft einen Brenner für ein Heizgerät und ein Heizgerät, das mit
Wasserstoff und/oder ein wasserstoffhaltiges Brenngas, betreibbar ist.
[0002] Wasserstoff als Brenngas oder als Beimischung zu Brenngasen wird immer wichtiger,
und es werden große Anstrengen unternommen, neue oder auch existierende Heizgeräte
für einen Betrieb damit zu ertüchtigen. Dabei geht es nicht nur um große Anlagen,
sondern auch um Wandgeräte zur Erwärmung von Wasser und generell um Heizgeräte für
die Beheizung von Gebäuden und/oder die Bereitstellung von warmem Wasser.
[0003] Brenner für zum Einsatz in derartigen Heizgeräten sind weithin bekannt. Ein solcher
Brenner ist häufig an einer Brennertür montiert, die in eine Verbrennungskammer mit
umliegendem Wärmetauscher eingebaut ist. Der Brenner kann dabei einen Brennerkörper
mit zumindest einem perforierten Bereich, aus dem ein vorgemischtes, brennbares Brenngas-Luft-Gemisch
(Verbrennungsgemisch) austreten kann, umfassen. Das Verbrennungsgemisch strömt durch
die Brennertür in den Brenner und tritt durch den perforierten Bereich in die Brennkammer
aus und verbrennt. Der Brenner kann dabei eine Zylinderform oder (Halb-)Kugelform
aufweisen oder flach ausgebildet sein.
[0004] In den perforierten Bereich sind Löcher (Ausströmöffnungen) eingebracht, bevorzugt
derart, dass die Ausströmgeschwindigkeit des Brenngas-Luft-Gemisches in den Verbrennungsraum
auf die jeweilige (vom Brenngas abhängige) Flammgeschwindigkeit abgestimmt ist. Darüber
hinaus ist es wichtig, dass die Flamme mit einem gewissen Abstand zu einer Oberfläche
eines Brennerkörpers brennt, um dessen Temperatur niedrig zu halten. Dies ist über
einen gesamten Modulationsbereich (Bereich unterschiedlicher einstellbarer Leistung)
des Heizgerätes anzustreben. Die Temperatur des Brennerkörpers darf in keinem Fall
die Zündtemperatur des Brenngas-Luft-Gemisches erreichen, um ein Rückzünden innerhalb
des Brenners (Flammenrückschlag in einen Innenraum des Brennerkörpers) zu verhindern.
[0005] Wasserstoff unterscheidet sich bei seiner Verbrennung in mehreren Punkten von bisher
verwendeten Brenngasen, insbesondere ist eine Wasserstofflamme für das menschliche
Auge fast unsichtbar (strahlt aber im ultravioletten Spektralbereich), strahlt weniger
Wärme ab als mit kohlenstoffhaltigen Brennstoffen erzeugte Flammen, brennt aber heißer.
Die vorliegende Erfindung soll Heizgeräte besonders auch geeignet machen für eine
Umstellung auf einen Betrieb mit reinem Wasserstoff oder mit Brenngas, das zu mehr
als 50%, insbesondere mehr als 97% aus Wasserstoff besteht.
[0006] Bei der Konstruktion von Brennerkörpern zu Verbrennung von Wasserstoff oder diesen
enthaltenden Brenngasen muss eine erhöhte Flammengeschwindigkeit gegenüber fossilen
Brenngasen einbezogen werden, da diese ein Auftreten von Flammenrückschlägen begünstigt.
Um dem entgegenzuwirken kann der Brenner mit einem erhöhten Lambda (Verbrennungsluftverhältnis,
Luftzahl) betrieben werden. So ist bekannt, dass das Risiko eines Flammenrückschlages
mit abnehmendem Lambda, also einer Annäherung an das stöchiometrische Verbrennungsluftverhältnis
(λ=1), ansteigt. Zudem ist die Flammentemperatur bei der Verbrennung von Wasserstoff
höher und der Abstand der Flamme zur Brenneroberfläche geringer als bei der Verbrennung
von fossilen Brenngasen. Somit können mehrere Faktoren erkannt werden, die eine besondere
Bemühung zur Vermeidung von Flammenrückschlägen bei der Verbrennung von Wasserstoff
begründen.
[0007] Allerdings kann bei einer Annäherung des Lambda an das stöchiometrische Verbrennungsluftverhältnis
die Effizienz der Verbrennung und damit des Heizgerätes gesteigert werden. Daher muss
bei einem Betreiben eines Heizgeräts, insbesondere mit zumindest anteilig Wasserstoff,
eine Abwägung zwischen einer sicheren Verbrennung mit einem möglichst geringen Risiko
von Flammenrückschlägen und einer effizienten Verbrennung abgewogen werden.
[0008] Hierzu wird in der
WO 2021/ 140 036 A1 ein Brenner mit einer Brenneroberfläche vorgeschlagen, aufweisend Oberflächenbereiche
mit Löchern und Trennungsbereiche, die die Oberflächenbereiche mit Löchern voneinander
beabstanden, wobei eine kumulierte Fläche der Löcher weniger als 5,0 % der Brenneroberfläche
ist. Die Oberflächenbereiche mit Löchern definieren dabei Reaktionszonen, die ein
Ausbreiten der Flamme über die Trennungsbereiche verhindern. Die Möglichkeit einer
sicheren Verbrennung ohne Flammenrückschlag wäre jedoch mit noch einem niedrigeren
Lambda, als der vorgestellte Brenner ermöglicht, wünschenswert.
[0009] Auch die
WO 2023/ 078 949 A1 beschreibt einen Brenner, der dazu eingerichtet ist, ein wasserstoffhaltiges Brenngas
zu verbrennen und der Teil eines Heizgerätes sein kann. Dort wird vorgeschlagen, dass
das Material der Brenneroberfläche einen Koeffizient der Wärmeleitfähigkeit von mindestens
80 W/(mK) und ein Elastizitätsmodul von 150 GPa oder weniger aufweist. Jedoch wäre
ein Brenner wünschenswert, der eine sichere Verbrennung, ohne Auftreten eines Flammenrückschlages
ermöglicht, und zwar insbesondere mit einem noch niedrigeren Lambda als der beschriebene
Brenner.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die mit Bezug auf den Stand der Technik
geschilderten Probleme wenigstens teilweise zu lösen und insbesondere einen Brenner
und ein Heizgerät mit einer niedrigen Flammenrückschlagsgrenze zu schaffen, der mit
niedrigem Lambda und somit einer hohen Effizienz der Verbrennung betreibbar ist.
[0011] Hierzu trägt ein Brenner für ein Heizgerät eingerichtet zur Verbrennung eines Brenngases
bei. Der Brenner weist eine Brennzone mit mehrere Ausströmbereichen für das Brenngas
mit jeweils einer Vielzahl von Ausströmöffnungen auf, wobei
- die kumulierte Fläche der Ausströmöffnungen eines Ausströmbereiches mehr als 3 % der
kumulierten Fläche aller Ausströmöffnungen der Brennzone beträgt, und
- der Abstand von einer Ausströmöffnung zur nächstliegenden Ausströmöffnung des gleichen
Ausströmbereiches 1 Millimeter [mm] nicht übersteigt.
[0012] Der Brenner ist dabei für unterschiedliche Heizgeräte, also Geräte zur Heizung und/
oder Warmwasserbereitstellung, einsetzbar, beispielhaft wird ein wandhängendes Heizgerät
zur Heizung und Warmwasserbereitstellung genannt. Zur Verbrennung kann dem Heizgerät
Verbrennungsluft oder ein Gas mit einem Sauerstoffanteil zugeführt werden. Der Brenner
kann unabhängig von der Abgasanlage eingesetzt werden, insbesondere bei einzel- und
mehrfachbelegten Abgasanlagen. Der Brenner kann in einer Anordnung als einzelner Brenner
oder auch als Bestandteil einer Anordnung mit einer Brennerfunktion eingesetzt werden.
[0013] Das Heizgerät kann dabei ein teil- oder vollvormischendes Heizgerät sein. Hierzu
kann eine Fördereinrichtung des Heizgerätes einem Massestrom Verbrennungsluft über
eine Verbrennungsluftzuführung ansaugen und in Richtung einer Brennkammer, in der
der Brenner angeordnet ist, fördern. Bei der Fördereinrichtung kann es sich insbesondere
um ein Gebläse handeln. Dem angesaugten Massestrom Verbrennungsluft kann entsprechend
einem vorgegebenen Verbrennungsluftverhältnis (Lambda) ein Massestrom Brenngas zugesetzt
werden und das gebildete Verbrennungsgemisch über einen Gemischkanal dem Brenner zugeführt
werden. Es sin verschiedene Verfahren zur Gemischbildung bekannt, insbesondere kann
das Heizgerät einen pneumatischen oder elektronischen Gas-Luftverbund bilden. Bei
einem pneumatischen Gas-Luftverbund wird ein, einem Steuerdruck in einer Drosselstelle
(Venturi) der Verbrennungsluftzuführung entsprechender, Massestrom Brenngas zugesetzt.
Ein elektronischer Gas-Luftverbund erfasst direkt oder indirekt, beispielsweise über
die Drehzahl der Fördereinrichtung, den zugeführten Massestrom Brenngas und steuert
den beizufügenden Massestrom Brenngas. Hierzu weisen die Heizgeräte ein Gasventil
auf, das einen Massestrom Brenngas dosieren kann.
[0014] Das Heizgerät kann verschiedene Betriebspunkte innerhalb eines Modulations- bzw.
Leistungsbereiches anfahren und so mit unterschiedlichen Leistungen betrieben werden.
Moderne Heizgeräte weisen zur Steigerung der Effizienz und Standzeit häufig einen
großen Modulationsbereich auf, beispielsweise von 2,5 Kilowatt [kW] bis 21 kW oder
einem Modulationsrate (Verhältnis von maximaler zu minimaler Leistung) von 1 zu 5.
Ein großer Modulationsbereich stellt aufgrund sehr unterschiedlicher Ausbildungen
und Eigenschaften der Flamme hohe Anforderungen an den Brenner.
[0015] Das Heizgerät und der Brenner können zu Verbrennung von Wasserstoff oder eines Brenngases
mit einem Wasserstoffanteil eingerichtet sein. Wasserstoff als Brennstoff ist aufgrund
der Möglichkeit einer nachhaltigen Herstellung vorteilhaft. Der Wasserstoffanteil
im Brenngas kann insbesondere mindestens 50 Prozent [%], mindestens 75 % oder insbesondere
mindestens 90 % betragen.
[0016] Der Brenner kann aus einem beliebigen geeigneten Material hergestellt sein. Häufig
kommt aufgrund einer guten Temperatur- und Korrosionsbeständigkeit sowie guter Verfügbarkeit
Edelstahl zum Einsatz.
[0017] Die geometrische Form des Brenners kann dabei eine beliebige Form sein. Insbesondere
sind zylinderförmige oder flache Brenner bekannt. Ein Brennerhohlraum kann mit dem
Gemischkanal des Heizgerätes verbunden sein, und eintretendes Brenngas kann über in
einer Brennzone angeordnete Ausströmöffnungen aus dem Brennerhohlraum in die Brennkammer
geleitet werden und verbrennen.
[0018] Die Brennzone kann als Teilbereich der Brenneroberfläche, eingerichtet das Verbrennungsgemisch
der Verbrennung zuzuführen, verstanden werden. Hierfür weist die Brennzone Ausströmöffnungen
(Löcher) auf. Die Fläche der Brennzone kann dabei als von den Ausströmöffnungen umrissene
Fläche angesehen werden, also der kleinsten zusammenhängenden Fläche, in der alle
Ausströmöffnungen angeordnet sind. Die Brennzone kann dabei eine monolithische Einheit
mit dem Brennerkörper bilden oder lösbar, beispielsweise mittels einer Schraubverbindung,
mit diesem verbunden sein.
[0019] Dabei kann die Brennzone eine, zumindest weitgehend flache (ebene) oder auch eine
dreidimensionale Form aufweisen. Eine dreidimensionale Form kann dabei in einer Erhöhung
oder Vertiefung gegenüber dem Brennerkörper oder einer anderen Form, beispielsweise
einer Auswölbung bestehen.
[0020] Die Brennzone und der Brennerkörper können dabei die gleiche Materialstärke (Dicke)
aufweisen und in einem bekannten Bereich liegen. Es sind, insbesondere bei einer lösbar
mit dem Brennerkörper verbundenen Brennzone, auch unterschiedlich Materialstärken
von Brennzone und Brennerkörper denkbar.
[0021] Die Brennzone umfasst mehrere Ausströmbereiche für das Brenngas in denen die Ausströmöffnungen
angeordnet sind. Es wird vorgeschlagen, dass die kumulierte (aufsummierte) Fläche
der Ausströmöffnungen eines Ausströmbereiches mehr als 3 Prozent [%] und weniger als
12,5 Prozent der kumulierten Fläche aller Ausströmöffnungen der Brennzone beträgt.
Es wurde festgestellt, dass mit dem vorgeschlagenen Flächenverhältnis eine verbesserte
Kühlung bzw. Wärmableitung vom Brenner erreicht werden kann.
[0022] Gemäß einer Ausgestaltung kann der minimale Abstand zwischen zwei Ausströmbereichen
mindestens 3 Millimeter [mm] und nicht mehr als 100 Millimeter betragen.
[0023] Zudem ist der Abstand von einer Ausströmöffnung zur nächstliegenden Ausströmöffnung
des gleichen Ausströmbereiches weniger als 1 Millimeter [mm]. Der Abstand sollte jedoch
eine mechanische Stabilität der Ausströmöffnungen gewährleisten.
[0024] Die Ausströmöffnungen können dabei eine beliebige Form aufweisen, insbesondere werden
hier eine kreisrunde, rechteckige, quadratische Form oder die Form eines Langloches
genannt. Es ist dabei auch möglich unterschiedliche Formen innerhalb eines Ausströmbereiches
zu kombinieren.
[0025] Auch die Anordnung der Ausströmöffnungen innerhalb eines Ausströmbereiches ist beliebig.
Eine geometrische Form des Ausströmbereiches, als äußere Kontur aller Ausströmöffnungen
des Ausströmbereiches kann beispielhaft eine rechteckige, quadratische, annähernd
kreisrunde, ovale oder auch die Form eines Rhombus oder Vieleckes sein. Die Ausrichtung
von nicht rotationssymmetrischen Aufnahmebereichen bezogen auf eine Ausrichtung der
Brennzone kann dabei gleichfalls variiert werden. Gemeinhin sollte die Anordnung der
Ausströmöffnungen innerhalb eines Ausströmbereiches zumindest näherungsweise gleichverteilt
sein.
[0026] Gemäß einer Ausgestaltung kann die kumulierte Fläche aller Ausströmöffnungen eines
Ausströmbereiches kleiner 90 Quadratmillimeter [mm
2], bevorzugt kleiner als 30 mm
2 sein.
[0027] Gemäß einer Ausgestaltung kann die jeweilige einzelne Fläche aller Ausströmöffnungen
kleiner 2,5 mm
2, insbesondere kleiner 0,5 mm
2 sein.
[0028] Gemäß einer Ausgestaltung kann die Brennzone mindestens 8 Ausströmbereiche aufweisen.
[0029] Gemäß einer Ausgestaltung kann jeder Ausströmbereich mindestes 4 Ausströmöffnungen
aufweisen.
[0030] Gemäß einer Ausgestaltung kann der Brenner eine Flammensperre aufweisen. Diese kann
zwischen der Brenneroberfläche und dem Gemischkanal angeordnet sein und aus einem
bekannten Material bestehen. Eine Flammensperre kann das Risiko eines Flammenrückschlages
weiter minimieren.
[0031] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Heizgerät vorgeschlagen, aufweisend einen
hier vorgestellten Brenner. Das Heizgerät kann insbesondere zur Verbrennung von Wasserstoff
oder einem wasserstoffhaltigen Brenngas eingerichtet sein.
[0032] Hier werden somit ein Brenner für ein Heizgerät und ein Heizgerät vorgeschlagen,
welche die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise
lösen. Insbesondere ermöglichen der Brenner und das Heizgerät ein robustes Betreiben
des Heizgerätes bei gleichzeitiger Steigerung der Effizienz des Betriebes. Insbesondere
kann ein Brenner mit einer geminderten Flammenrückschlagsgrenze vorgeschlagen werden,
der einen sicheren Betrieb mit geringerem Lambda gegenüber bekannten Brennern ermöglicht.
[0033] So wurde festgestellt, dass die Ausbildung von größeren Ausströmbereichen mit einer
vergrößerten Anzahl von Ausströmöffnungen die Temperatur der Brennzone und des Brennkörpers
signifikant gemindert werden, und einhergehend die Flammenrückschlagsgrenze gesenkt
werden kann.
[0034] Weiter vorteilhaft kann der Brenner problemlos auch an bestehenden Heizgeräten nachgerüstet
werden.
[0035] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden
Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten
Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht
explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten
Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der
vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass
die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch
sind. Es zeigen:
- Fig. 1:
- ein hier vorgeschlagenes Heizgerät,
- Fig. 2:
- einen Ausströmbereich eines hier vorgeschlagenen Brenners,
- Fig. 3:
- eine Ausgestaltung einer Brennzone,
- Fig. 4:
- eine alternative Ausgestaltung einer Brennzone,
- Fig. 5:
- Verläufe von Flammenrückschlagsgrenzen von Brennern mit unterschiedlichen Brennzonen,
und
- Fig. 6 a)-c):
- Anordnungen von Ausströmöffnungen innerhalb eines Ausströmbereiches.
[0036] Fig. 1 zeigt beispielhaft und schematisch ein hier vorgeschlagenes Heizgerät 1. Dieses
kann über eine Verbrennungsluftzuführung 4 Verbrennungsluft durch eine Fördereinrichtung
2 ansaugen und über ein Gasventil 5 ein Brenngas aus einer Gaszuführung 13, beispielsweise
Wasserstoff, dem angesaugten Massestrom Verbrennungsluft zusetzen. Das Verbrennungsgemisch
aus Brenngas und Verbrennungsluft kann nunmehr über einen Gemischkanal 11 einem, in
einer Brennkammer 8 angeordneten, Brenner 3 zugeführt werden. Der Brenner 3 kann an
einer Brennertür 6 befestigt sind und mit dem Gemischkanal 11 derart verbunden sein,
dass Verbrennungsgemisch in einen, von einem Brennerkörper 14 umgebenen Brennerhohlraum
strömen kann. Anschließend kann das Verbrennungsgemisch über eine Brennzone 15 des
Brenners 3 austreten und verbrannt werden.
[0037] Die Verbrennungsprodukte können über ein Abgasrohr 9 aus der Brennkammer 8 einer
Abgasleitung (Abgasanlage) 10 zugeführt werden. Dan der Brennertür 6 kann auch eine
Flammenüberwachung 12 angeordnet sein kann, beispielsweise ein UV-Sensor. Der UV-Sensor
kann, vor den hohen Temperaturen des Brenners 3 geschützt, außerhalb der Brennkammer
8 angeordnet sein. Das Heizgerät 1 kann zudem ein Regel- und Steuergerät 7 aufweisen.
Das Heizgerät 1 kann insbesondere zur Verbrennung von Wasserstoff als Brennstoff eingerichtet
sein. Hierfür kann der Brenner 3 einen zur Verbrennung von Wasserstoff geeigneten
Brennerkörper 14 mit einer Brennzone 15 aufweisen.
[0038] Fig. 2 zeigt ebenfalls beispielhaft und schematisch einen Ausströmbereich 16 der
Brennzone 15. Diese kann 46 Ausströmöffnungen 17 umfassen, die eine kreisrunde Form
haben können, und eine geometrische Form 20 bilden. Die Ausströmöffnungen 17 können
einen Durchmesser 18 aufweisen und mit einen Abstand 19 zur nächstliegenden Ausströmöffnung
17 kleiner 1 mm angeordnet sein.
[0039] Fig. 3 zeigt ebenfalls beispielhaft und schematisch eine Brennzone 15 mit 28 Ausströmbereichen
16 gemäß der Fig. 2. Die Ausströmbereiche 16 können dabei symmetrische bezogen auf
eine erste Achse 26 und eine zweite Achse 27 der Brennzone 15 angeordnet sein. Die
Brennzone 15 kann einen Flansch 28 zur Befestigung an einem Brennerkörper 14 mit Löchern
21 für eine Schraubverbindung mit dem Brennerkörper 14 umfassen. Beispielhaft kann
der Durchmesser 18 0,8 mm betragen und der Abstand 19 0,4 mm.
[0040] Fig. 4 zeigt beispielhaft und schematisch eine alternative Ausgestaltung einer Brennzone
15. Diese umfasst gleichfalls 28 Ausströmbereiche 16 die symmetrisch bezogen auf eine
erste Achse 26 und eine zweite Achse 27 der Brennzone 15 angeordnet sind. Die Ausströmöffnungen
17 der Aufnahmebereiche 16 sind hier in einer näherungsweise kreisrunden geometrischen
Form 20 angeordnet.
[0041] Fig. 5 zeigt beispielhaft vier Verläufe 22, 23, 24, 25 einer Flammenrückschlagsgrenze
unterschiedlicher Brenner 3 mit Brennzonen 15. Es wird als Flammenrückschlagsgrenze
die minimal mögliche Wärmeleistung ohne Auftreten eines Flammenrückschlages in Abhängigkeit
des Lambda angegeben In nachfolgender Tabelle sind Eigenschaften der entsprechenden
Brennzonen 15 der den Verläufen 22, 23, 24, 25 zuzuordnenden Brenner 3 gegeben:
Verlauf |
22 |
23 |
24 |
25 |
Brennzone |
flach |
flach |
gewölbt |
gewölbt |
Summe Fläche aller Auströmöffnungen |
400 mm2 |
400 mm2 |
520 mm2 |
520 mm2 |
Durchmesser Ausströmöffnung |
0,6 mm |
0,6 mm |
0,6 mm |
0,6 mm |
Geometrische Form Ausströmbereich |
Rhombus |
Quadrat |
Sechseck |
Quadrat |
Ausströmöffnungen pro Ausströmbereich |
12 |
49 |
div. 7/19/37 |
64 |
Anzahl Ausströmbereiche |
118 |
29 |
100 |
29 |
Fläche von einem Ausströmbereich/ Gesamtfläche aller Ausströmöffnungen |
0,8% |
3,4% |
1% |
3,4% |
Flammenrückschlagsgrenze bei Lambda = 1,3 |
5,4 kW |
3,5 kW |
10 kW |
6,2 kW |
[0042] So weisen die Brennzonen 15 zu den Verläufen 22 und 23 die gleiche Summe der Fläche
aller Ausströmöffnungen 17 auf. Durch eine Anordnung der Ausströmöffnungen 17 gemäß
der vorliegenden Erfindung kann bei dem Brenner 3 gemäß Verlauf 23 eine deutlich niedrigere
Flammenrückschlagsgrenze bei Lambda = 1,3 von 3,5 kW gegenüber dem Brenner 3 gemäß
Verlauf 22, der bei gleichem Lambda =1,3 eine Flammenrückschlagsgrenze von 5,4 kW
hat. Somit kann ein Heizgerät 1, ausgerüstet mit dem Brenner 3 und einer Brennzone
15 gemäß dem Verlauf 23 eine effizientere Verbrennung durch ein Absenken des Lambda
ermöglichen.
[0043] Analog weisen die Brennzonen 15 gemäß den Verläufen 24 und 25 die gleiche Summe der
Flächen aller Ausströmöffnungen 17 auf. Die Brennzonen 15 gemäß den Verläufen 24 und
25 sind nach außen gewölbt, beispielsweise mit einer weitestgehend kreisrunden (hemisphärischen)
Wölbung mit einem Durchmesser im Bereich der Ausdehnung der Brennzone 15 in Richtung
der zweiten Achse 27. Der Brenner 3 gemäß Verlauf 24 weist dabei Ausströmbereiche
16 mit einer geometrischen Form 20 eines Sechseckes mit 7, 19 oder 37 Ausströmöffnungen
17 auf. Der Brenner 3 gemäß Verlauf 25 kann, aufgrund einer Anordnung der Ausströmöffnungen
17 gemäß der vorliegenden Erfindung, die Flammenrückschlagsgrenze auf 6,2 kW gegenüber
10 kW des Brenners 3 gemäß Verlauf 24 senken.
[0044] Die Erfindung ermöglicht somit ein Absenken der Flammenrückschlagsgrenze einer Brennzone
15 eines Brenners 3 bei der Verbrennung von Wasserstoff und damit verbunden wird ermöglicht
einen Brenner 3 gemäß der vorliegenden Erfindung mit einem geringeren Lambda zu betreiben.
Dies kann die Effizienz der Verbrennung steigern und den Wasserstoffverbrauch senken.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 1
- Heizgerät
- 2
- Fördereinrichtung
- 3
- Brenner
- 4
- Verbrennungsluftzuführung
- 5
- Gasventil
- 6
- Brennertür
- 7
- Regel- und Steuergerät
- 8
- Brennkammer
- 9
- Abgasrohr
- 10
- Abgasanlage
- 11
- Gemischkanal
- 12
- Flammenüberwachung
- 13
- Gaszuführung
- 14
- Brennerkörper
- 15
- Brennzone
- 16
- Ausströmbereich
- 17
- Ausströmöffnung
- 18
- Durchmesser
- 19
- Abstand
- 20
- Geometrische Form
- 21
- Loch Schraubverbindung
- 22
- Erster Verlauf
- 23
- Zweiter Verlauf
- 24
- Dritter Verlauf
- 25
- Vierter Verlauf
- 26
- Erste Achse
- 27
- Zweite Achse
- 28
- Flansch
1. Brenner (3) für ein Heizgerät (1), eingerichtet zur Verbrennung eines Brenngases,
aufweisend eine Brennzone (15) mit mehreren Ausströmbereichen (16) für das Brenngas
mit jeweils einer Vielzahl von Ausströmöffnungen (17), wobei
- die kumulierte Fläche der Ausströmöffnungen (17) eines Ausströmbereiches (16) mehr
als 3 % und weniger als 12,5 % der kumulierten Fläche aller Ausströmöffnungen (17)
der Brennzone (15) beträgt, und
- der Abstand von einer Ausströmöffnung (17) zur nächstliegenden Ausströmöffnung (17)
des gleichen Ausströmbereiches (16) kleiner 1 mm ist.
2. Brenner (3) nach Anspruch 1, wobei die Brennzone (15) der kleinsten zusammenhängenden
Fläche entspricht, in der alle Ausströmöffnungen (17) angeordnet sind.
3. Brenner (3) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der minimale Abstand zwischen
zwei Ausströmbereichen (16) mindestens 3 mm beträgt.
4. Brenner (3) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die kumulierte Fläche aller
Ausströmöffnungen (17) eines Ausströmbereiches (16) kleiner 30 mm2 ist.
5. Brenner (3) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Fläche einer Ausströmöffnung
(17) kleiner 0,5 mm2 ist.
6. Brenner (3) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Brennzone (15) mindestens
8 Ausströmbereiche (16) aufweist.
7. Brenner (3) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei jeder Ausströmbereich (16)
mindestes 4 Ausströmöffnungen (17) aufweist.
8. Brenner (3) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Ausströmöffnungen (17)
eine kreisrunde, rechteckige, quadratische Form oder die Form eines Langloches aufweisen
9. Brenner (3) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Brennzone (15) eine
ebene oder dreidimensionale Form hat.
10. Brenner (3) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Brennzone (15) lösbar
mit dem Brennerkörper (14) verbunden ist.
11. Brenner (3) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Brenner (3) eine Flammensperre
aufweist.
12. Heizgerät (1), aufweisend einen Brenner (3) nach einem der vorangehenden Ansprüche.