ANWENDUNGSGEBIET UND STAND DER TECHNIK
[0001] Die Erfindung betrifft den Bereich der Sitzmöbelstücke, insbesondere der Polstermöbel,
wobei es im Speziellen um Sitzmöbelstücke mit einer verlagerbaren Beinauflageeinheit
geht, auf die ein Benutzer des Sitzmöbelstücks seine Beine auflegen kann, um eine
besonders bequeme Sitzposition einnehmen zu können.
[0002] Gattungsgemäße Sitzmöbelstücke weisen eine Sitzeinheit auf, auf die sich der Benutzer
setzt. Die genannte Beinauflageeinheit kann vom Nutzer bei Bedarf verwendet werden.
Wird sie nicht benötigt, so wird die Beinauflageeinheit bestimmungsgemäß unterhalb
der Sitzeinheit gelagert. Möchte der Benutzer seine Beine auf der Beinauflageeinheit
ablegen, so wird die Beinauflageeinheit ausgefahren, so dass sie in fluchtender Anordnung
zur Sitzeinheit platziert ist und ihre Oberseite mit einer Sitzfläche eine gemeinsame
Auflagefläche bildet.
[0003] Die Verlagerung der Beinauflageeinheit erfolgt bei gattungsgemäßen Sitzeinheiten
über eine Doppellaschenstruktur. Die Sitzeinheit und die Beinauflageeinheit sind über
zwei Laschen miteinander verbunden, die zur Verlagerung der Beinauflageeinheit gleichgerichtet
verschwenken und dabei die Beinauflageeinheit entlang eines definierten Pfades in
die Nutzstellung führen.
[0004] Aus der
WO 2018/033256 A1 ist ein gattungsgemäßes Sitzmöbelstück bekannt. Wenngleich die dortige Mechanik sich
bewährt hat, ist sie aufgrund der in etwa parallelen Führung der Beinauflageeinheit
während der Überführung nicht gut geeignet, um die Beine des Benutzers anzuheben.
Die ideale Verwendung sieht hier vor, dass den Benutzer die Beine eigenständig anhebt,
wenn die Beinauflageeinheit ausgefahren wird.
AUFGABE UND LÖSUNG
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Sitzmöbelstückzur Verfügung zu stellen, welches
eine einfache und robuste Mechanik aufweist, mittels derer die Beine eines Benutzers
in bequemer Art und Weise angehoben und abgesenkt werden können.
[0006] Erfindungsgemäß wird zur Lösung dieser Aufgabe ein Sitzmöbelstück vorgeschlagen,
bei dem es sich vor allem um ein zumindest im Bereich einer Sitzfläche und/oder der
Beinauflage gepolstertes Sitzmöbelstück handeln kann. Insbesondere ist die hier vorgestellte
Technik für den Bereich der Sofas vorgesehen, also für den Bereich der gepolsterten
Sitzmöbelstücke mit einer Sitzflächen breite von mindestens 100 cm und vorzugsweise
von mindestens 120 cm. Die Lösung wird auch durch einen Sitzmöbelbeschlag gelöst,
der zum Aufbau eines erfindungsgemäßen Sitzmöbelstücks verwendet werden kann. Die
im Weiteren erläuterten zwingenden und optionalen Merkmale des Sitzmöbelstücks beziehen
sich auch auf die Erfindung des entsprechenden Sitzmöbelbeschlags soweit sie Komponenten
des Beschlages betreffen.
[0007] Das erfindungsgemäße Sitzmöbelstück weist in gattungstypischer Weise eine Sitzeinheit
auf, deren Oberseite eine Sitzfläche bildet, sowie mindestens eine Beinauflageeinheit,
deren Oberseite eine Beinauflagefläche bildet. Bei einem Sofa können auch zwei oder
mehr separat oder gemeinsam verfahrbare Beinauflageneinheiten vorgesehen sein. Es
kann aber auch eine relativ breite Beinauflageeinheit von vorzugweise mindestens 100
cm Breite vorgesehen sein, die durch zwei Benutzer gemeinsam genutzt wird.
[0008] Ein erfindungsgemäßes Sitzmöbelstück weist üblicherweise eine Basis auf, die zur
ortsfesten Aufstellung auf einem Untergrund vorgesehen ist. Die Sitzeinheit kann gemeinsam
mit der Beinauflageeinheit sowie ggf. einer Lehneneinheit gegenüber der Basis um eine
Möbelhochachse drehbeweglich hieran angebracht sein. Weiterhin kann die Sitzeinheit
gemeinsam mit der Beinauflageeinheit sowie ggf. der Lehneneinheit um eine Möbelquerachse
kippbeweglich an der Basis angebracht sein.
[0009] Das Sitzmöbelstück weist eine Laschenmechanik auf, mittels derer die Beinauflageeinheit
geführt verlagerbar ist. Die Laschenmechanik ermöglicht es, die Beinauflageeinheit
in geführter Art und Weise aus einer Staustellung unterhalb der Sitzeinheit in eine
Nutzstellung in Möbellängsrichtung vor der Sitzeinheit zu verlagern.
[0010] Im Zusammenhang mit dieser Erfindung beziehen sich die Begriffe "oben" und "unten"
auf eine vertikale Möbelhochrichtung (Z), die durch die Ausrichtung des Sitzmöbelstücks
im aufgestellten Zustand definiert ist. Die Begriffe "vorne" und "hinten" beziehen
sich auf eine Möbellängsrichtung (X), die einer Geradeaus-Blickrichtung eines auf
dem Sitzmöbelstück Sitzenden entspricht. Die zur Möbelhochrichtung (Z) und Möbellängsrichtung
(X) orthogonale Richtung wird als Möbelquerrichtung (Y) bezeichnet.
[0011] In der Staustellung ist die Beinauflageeinheit nicht bestimmungsgemäß benutzbar,
sondern in Möbelhochrichtung unterhalb der Sitzeinheit derart verstaut, dass sie die
Anmutung des Sitzmöbelstücks nicht stört. In der Nutzstellung ist die Beinauflageeinheit
in Möbellängsrichtung vor der Sitzeinheit und in Möbelhochrichtung in etwa auf Höhe
der Sitzeinheit positioniert, so dass die Sitzfläche und die Beinauflagefläche sich
zur Bildung einer Gesamtsitzfläche zusammenfügen, wobei zwischen der Sitzfläche und
der Beinauflagefläche üblicherweise ein Spalt verbleibt.
[0012] Ein erfindungsgemäßes Sitzmöbelstück kann nicht nur in der Staustellung der Beinauflageeinheit
sowie einer ausgefahrenen Endlage der Beinauflageeinheit verwendet werden, sondern
auch in Zwischenstellungen, insbesondere in solchen Zwischenstellungen, in denen die
Beinauflageeinheit partiell ausgefahren und nutzbar ist, jedoch eine in Möbellängsrichtung
nach vorne abfallende Ausrichtungeinnimmt. Als Nutzstellung im Sinne dieser Anmeldung
wird jedoch eine ausgefahrene Endstellung bezeichnet, in der die Beinauflageeinheit
so weit wie möglich verlagert ist und/oder in der die Sitzfläche und die Beinauflagefläche
maximal miteinander fluchten.
[0013] Die Laschenmechanik verfügt über eine erste Hauptlasche und eine zweite Hauptlasche,
die um unterschiedliche Schwenkachsen schwenkbeweglich an der Sitzeinheit und der
Beinauflageeinheit angelenkt sind. Obwohl im Weiteren die Erwähnung der Hauptlaschen
meist im Singular erfolgt, sind vorzugsweise mehrere erste Hauptlaschen und mehrere
zweite Hauptlaschen, insbesondere zwei erste Hauptlaschen und zwei zweite Hauptlaschen
an einem Möbelstückbeschlag erfindungsgemäßer Art vorgesehen, die gemeinsam eine linke
und eine rechte Teileinheit der Laschenmechanik bilden und die sich im Zuge der Überführung
zwischen Stauzustand und Nutzzustand in gleicher Weise bewegen.
[0014] Die erste und die zweite Hauptlasche sind jeweils an der Sitzeinheit und an der Beinauflageeinheit
angebracht, wobei eine hintere Hauptlasche bezogen auf eine Möbellängsrichtung und
bezogen auf die Nutzstellung hinter einer vorderen Hauptlasche an der Sitzeinheit
und der Beinauflageeinheit angebracht ist. Die beiden Hauptlaschen weisen vorzugsweise
eine ähnliche Länge auf, wobei die Länge der Hauptlaschen ebenso wie ihre Haupterstreckungsrichtung
im Sinne dieser Anmeldung durch eine Verbindungslinie der jeweiligen zwei Schwenkachsen
der jeweiligen Hauptlasche bzw. den Abstand der Schwenkachsen definiert ist. Die Länge
der kürzeren der beiden Hauptlaschen beträgt vorzugsweise mindestens 70%, insbesondere
vorzugsweise mindestens 85% der Länge der längeren der beiden Hauptlaschen. Auch der
Abstand der jeweiligen Schwenkachsen zueinander an den beiden Einheiten, der Sitzeinheit
und der Beinauflageeinheit, ist vorzugsweise ähnlich. Die Länge des kürzeren der beiden
Abstände beträgt vorzugsweise mindestens 70%, insbesondere vorzugsweise mindestens
85% der Länge des längeren der beiden Abstände.
[0015] Allerdings ist eine vollständige Identität der Laschenlängen zum einen und der Abstände
der Schwenkachsen zueinander zum anderen nicht bevorzugt, da dies eine reine Parallelverlagerung
der Beinauflageeinheit gegenüber der Sitzeinheit bewirken würde. Es ist bei einem
erfindungsgemä-ßen Sitzmöbelstück bevorzugt, dass die Beinauflage bei der Überführung
aus der Staustellung in die Nutzstellung ihre Ausrichtung ändert, wie im Weiteren
noch erläutert wird. Insbesondere vorzugsweise wird dies dadurch erreicht, dass die
Abstände der Schwenkachsen an beiden Einheiten, der Sitzeinheit und der Beinauflageeinheit,
sich um mindestens 20% voneinander unterscheiden.
[0016] Es ist bei einem erfindungsgemäßen Sitzmöbelstück vorgesehen, dass ausgehend von
der Staustellung die Überführung der Beinauflageeinheit derart beginnt, dass die Beinauflageeinheit
durch Verschwenken beider Hauptlaschen nach vorne verlagert wird, wobei in dieser
ersten Phase zwangsläufig eine Relativbewegung zwischen den Hauptlaschen und der Beinauflageeinheit
stattfindet.
[0017] Es ist jedoch weiterhin vorgesehen, dass diese Relativbewegung hinsichtlich einer
der Hauptlaschen, im Weiteren die erste Hauptlasche genannt, in einer späteren Bewegungsphase
unterbleibt, so dass in dieser Bewegungsphase die erste Hauptlasche und die Beinauflageeinheit
gemeinsam um die sitzeinheitsseitige Schwenkachse der ersten Hauptlasche verschwenken.
Die erste Hauptlasche, die phasenweise ortsfest zur Beinauflageeinheit verbleibt,
kann dabei entweder die vordere oder die hintere Hauptlasche sein.
[0018] Zur Erreichung der phasenweisen gemeinsamen Bewegung verfügt die erste Hauptlasche
über eine Momentenstütze zum Stützen der Beinauflageeinheit. Die Momentenstütze ist
derart angeordnet, dass sie sich in der Staustellung der Beinauflageeinheit nicht
in stützendem Kontakt zur Beinauflageeinheit befindet, so dass zunächst eine erste
Bewegungsphase stattfindet, im Rahmen derer die Bewegung der Beinauflageeinheit gegenüber
der Sitzeinheit mit einer Relativbewegung der Beinauflageeinheit gegenüber beiden
Hauptlaschen einhergeht. Während der Überführung der Beinauflageeinheit aus der Nutzstellung
in die Staustellung gelangt jedoch in einer Zwischenstellung, die im Weiteren die
Kontakt-Zwischenstellung genannt werden wird, die Momentenstütze in stützenden Kontakt
zurBeinauflageeinheit. Ab diesem Zeitpunkt verbleiben die erste Hauptlasche und die
Beinauflageeinheit zueinander ortsfest und werden in dieser definierten Relativstellung
weiter in Richtung der Nutzstellung verlagert.
[0019] Die Bewegungsphase, die in der Kontakt-Zwischenstellung beginnt und in der die Beinauflageeinheit
und die erste Hauptlasche aufgrund der Stützung durch die Momentenstütze relativzueinander
ortsfest verbleiben und gemeinsam verschwenkt werden, kann bis in die Nutzstellung
erfolgen. Es kann jedoch auch eine Bauweise vorgesehen sein, bei der an beiden Hauptlaschen
Momentenstützen vorgesehen sind, die nacheinander die Stützwirkung übernehmen. In
einem solchen Falle würde die Phase, in der die Beinauflageeinheit an der Momentenstütze
der ersten Hauptlasche anliegt, vor Erreichen der Nutzstellungenden, nämlich zu jenem
Zeitpunkt, zu dem eine zweite Momentenstütze an der zweiten Hauptlasche in Kontakt
mit der Beinauflageeinheit gelangt und damit die Beinauflageeinheit von der ersten
Momentenstütze anhebt.
[0020] Das beschriebene Verhalten führt zu verschiedenen Vorteilen gegenüber bekannten Laschengestaltungen,
bei denen der gesamte Bewegungsablauf von der Staustellung in die Nutzstellung bei
Relativbewegung der Beinauflageeinheit gegenüber beiden Hauptlaschen erfolgt.
[0021] Insbesondere ergibt sich der Vorteil, dass die Beinauflageeinheit nach Erreichen
der Zwischenposition in einer quasi reinen Schwenkbewegung weiterbewegt wird. Dies
ist gegenüber der eher parallelen Bewegung von Beinauflagensystemen mit Doppellasche
ein Vorteil, da es in bequemer Weise das Anheben oder Absenken der Beine einer auf
der Sitzfläche sitzenden Person gestattet.
[0022] Vorzugsweise beträgt der Winkel, über den die Beinauflageeinheit gemeinsam mit der
ersten Hauptlasche bei bereits erreichter relativer Ortsfestigkeit verschwenkt wird,
also der Winkel, den die Beinauflageeinheit zwischen der Kontakt-Zwischenstellung
und der Nutzstellung überstreicht, mindestens 20°, vorzugweise mindestens 30°. Es
sind konstruktiv jedoch noch größere Winkel erzielbar. Optimalen Komfort bei Verwendung
der Beinauflageeinheit kann erreicht werden, wenn der Winkel mindestens 40° beträgt.
[0023] Zudem ergibt sich ein relevanter Vorteil der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Laschenmechanik
in Hinblick auf die Möglichkeit, eine besonders lange Beinauflagefläche zur Verfügung
zu stellen. Nachdem bei der Überführung in Richtung der Nutzstellung die Momentenstütze
die Last der Beinauflageeinheit übernommen hat, besteht keine Gefahr mehr, dass die
in Nähe der Totpunktlage geführte Laschenmechanik ungewollt umschlägt.
[0024] Es kann daher ein großer Winkel vorgesehen sein, den die Hauptlaschen von der Staustellung
bis in die Nutzstellung überstreichen. Vorzugsweise überstreicht mindestens einer
der Hauptlaschen hierbei einen Winkel von mindestens 120°, vorzugsweise von 135°,
wobei insbesondere vorzugsweise beide Hauptlaschen einen solchen Winkel überstreichen.
Insbesondere kann die Laschenmechanik derart gestaltet sein, dass die Haupterstreckungsrichtung
der Hauptlaschen in verschiedenem Maße verschwenken, insbesondere mit einer Hauptlasche,
die um einen Winkel von weniger als 150° verschwenkt, und einer Hauptlasche, die um
mehr als 150° verschwenkt. Hierbei kann vorgesehen sein, dass die Haupterstreckungsrichtungen
der ersten Hauptlasche und der zweiten Hauptlasche in der Staustellung nichtparallel
sind, während der Überführung aus der Staustellung in die Nutzstellung zwischenzeitlich
parallel sind und in der Nutzstellung wiederum nichtparallel sind, wobei ihre Schwenkanordnung
relativ zueinander in der Nutzstellung gegengerichtet zur Schwenkanordnung in der
Staustellung ist.
[0025] Die Momentenstütze kann im einfachsten und bevorzugten Falle in einer Anschlagsfläche
an derersten Hauptlasche bestehen, gebildet insbesondere durch einen Stift, der in
den als Blechstanzteil gebildeten Hauptkörper der ersten Hauptlasche eingeschoben
ist. Es sind jedoch auch anderweitige Gestaltungen denkbar, so insbesondere durch
eine Stützlasche, die schwenkbar an der ersten Hauptlasche oder an der Beinauflageeinheit
angebracht ist und die zur Bildung der Momentenstütze mit einer Anschlagsfläche versehen
ist. Diese Stützlasche ist vorzugsweise durch die Beinauflage oder die erste Hauptlasche
mittels eines Langlochs oder einer Nut geführt, wobei die Anschlagsfläche an einem
Ende des Langlochs oder der Nut vorgesehen ist.
[0026] Die Sitzeinheit, die Beinauflageeinheit sowie die beiden Hauptlaschen bilden ein
Viereck, an dessen Ecken jeweils ein Schwenkgelenkvorgesehen ist. Dieses Schwenkgelenk
ist vorzugsweise durch eine Bohrung in der jeweiligen Hauptlasche oder der jeweiligen
Einheit gebildet, in die ein Gelenkstift der hiermit gekoppelten Einheit oder Hauptlasche
eingeschoben ist.
[0027] Von den vier Schwenkgelenken sind vorzugsweise einige der Schwenkgelenke, insbesondere
vorzugsweise drei Schwenkgelenke, als Fest-Schwenkgelenke ausgebildet. Dies bedeutet,
dass die jeweilige Schwenkachse des Fest-Schwenkgelenks zu den beiden hiermit verbundenen
Komponenten ortsfest ist und somit zwischen den jeweiligen Komponenten eine reine
Schwenkbeweglichkeit herrscht. Vorzugsweise ist mindestens eines der Schwenkgelenke
als Ausgleichsschwenkgelenkausgebildet. Dies bedeutet, dass es eine Ausgleichseinrichtung
aufweist, welche eine begrenzte Relativbeweglichkeit der Schwenkachse dieses Ausgleichsschwenkgelenks
gegenüber mindestens einer der hiermit verbundenen Komponenten aufweist. Das Ausgleichsschwenkgelenk
ist von Vorteil, da es ermöglicht, dass trotz der phasenweisen relativen Ortsfestigkeit
der ersten Hauptlasche zur Beinauflageeinheit die Gesamtmechanik beweglich bleibt
und nicht mechanisch überbestimmt ist. Die genannte Relativbeweglichkeit ist vorzugsweise
gering und beträgt insbesondere weniger als 20 mm, vorzugsweise sogar weniger als
12 mm. Insbesondere kann die entsprechende Schwenkachse gegenüber der hierdurch angebundenen
Hauptlasche begrenzt beweglich sein.
[0028] Die einfachste Form, eine Ausgleichseinrichtung zu schaffen, liegt darin, dass in
der ersten Hauptlasche oder der Sitzeinheit statt einer Bohrung für einen Gelenkstift
ein Langloch vorgesehen ist, entlang dessen der Gelenkstift verlagerbar ist. Der Gelenkstift
definiert die Schwenkachse, die somit entlang des Langlochs verlagerbar ist. Vorzugsweise
ist das Langloch in der jeweiligen Hauptlasche vorgesehen.
[0029] Das Ausgleichsschwenkgelenk ist vorzugsweise an der ersten Hauptlasche vorgesehen,
die auch die Momentenstütze trägt. Es kann jedoch auch an der zweiten Hauptlasche
vorgesehen sein.
[0030] Die Beinauflageeinheit ist mittels der Laschenmechanik vorzugsweise derart an die
Sitzeinheit angebunden, dass die Beinauflagefläche stets nach oben weist. In der Staustellung
und der Nutzstellung schließt die Beinauflagefläche mit der Sitzfläche vorzugsweise
einen Winkel kleiner 30° ein, insbesondere kleiner 15°. Weiterhin ist es zur Erzielung
der genannten Bequemlichkeit bei der Nutzung vorteilhaft, wenn die Beinauflageeinheit
relativ zur Sitzeinheit bei der Überführung aus der Staustellung in die Nutzstellung
zunächst vorne abgesenkt wird und anschließend relativ zur Sitzeinheit vorne wieder
angehoben wird.
[0031] Damit eine besonders große Beinauflage verwendet werden kann und diese in Möbellängsrichtung
besonders weit ausgefahren werden kann, ist es von Vorteil, wenn das durch die Schwenkachsen
gebildete Viereck in eine besonders gestreckte Form gebracht wird. Dies birgt jedoch
grundsätzlich die Gefahr, dass die Hauptlaschen in ungewollter Weise über ihre Totpunktlage
umschlagen, insbesondere unter der Last der Beine des Nutzers.
[0032] Eine besonders vorteilhafte Maßnahme, um dies sicher zu verhindern, besteht darin,
dass ein Abstandbegrenzer zwischen den Hauptlaschen vorgesehen wird. Der Abstandbegrenzer
ist derart gestaltet, dass zwei Mindestabstandspunkte an den beiden Hauptlaschen mechanisch
davon abgehalten werden, sich über ein definiertes Mindestmaß hinaus einander anzunähern.
Der Abstandsbegrenzer definiert einen minimalen Abstand zwischen den Mindestabstandspunkten,
so dass diese sich nicht über ein vorgegebenes Maß einander annähern können.
[0033] Eine hierfür bevorzugte Bauform sieht vor, dass der Abstandsbegrenzer in Form einer
Mindestabstandslasche ausgebildet ist. Diese ist an einer der Hauptlaschen um deren
Mindestabstandspunkt schwenkbar angelenkt und verfügt über eine Führungsspur, beispielsweise
in Art eines Langlochs, mittels derer sie an einem Mindestabstandsstift am Mindestabstandspunkt
der anderen Hauptlasche geführt ist.
[0034] Der Abstandsbegrenzer verhindert, dass die Hauptlaschen in einer weit gestreckten
Ausrichtung ungewollt überschlagen. Darüber hinaus ist der Abstandsbegrenzer vorzugsweise
derart ausgelegt, dass er über eine längere Bewegungsphase die insbesondere motorisch
bewirkte Bewegung der einen Hauptlasche auf die andere Hauptlasche überträgt und somit
dafür Sorge trägt, dass beide Hauptlaschen nach ihrer im Bereich der Nutzstellung
weit gestreckten Ausrichtung wieder korrekt in Richtung der Staustellung rückverschwenken.
Während der Bewegungsphase, über die angetriebene Hauptlasche mittels des Abstandsbegrenzers
auf die andere Hauptlasche drückt, verschwenkt die angetriebene Hauptlasche vorzugsweise
um mindestens 10°, insbesondere vorzugsweise um mindestens 15°.
[0035] Grundsätzlich kann ein Sitzmöbelstück mit der beschriebenen Laschenmechanik ohne
elektrischen Antrieb an der Beinauflageeinheit gestaltet sein. In einem solchen Fall
kann eine Handhabe zur manuellen Verlagerung der Beinauflageeinheit vorgesehen sein.
[0036] Von Vorteil ist es allerdings, wenn das Sitzmöbelstück einen elektrischen Antrieb
zum Ausfahren der Beinauflageeinheit aufweist. Insbesondere vorzugsweise weist das
Sitzmöbelstück zusätzlich einen zweiten elektrischen Antrieb auf, mittels dessen die
Relativstellung der Beinauflageeinheit gegenüber der Basis oder dem Untergrund veränderbar
ist. Insbesondere kann die Kippstellung um eine Möbelquerachse hiermit verstellt werden.
[0037] Eine Steuereinrichtung kann im Sitzmöbelstück vorgesehen sein, die beide elektrischen
Antriebe koordiniert steuert, nämlich insbesondere derart, dass die Sitzeinheitzum
Zwecke der Überführung der Beinauflageeinheit aus der Staustellung in die Nutzstellung
zwischenzeitlich verkippt wird, um den Abstand zwischen einer in Möbellängsrichtung
vorderen Kante der Sitzeinheit und einem Untergrund zu schaffen. Hierdurch können
besonders lange Hauptlaschen und eine besonders lange Beinauflageeinheit Verwendung
finden.
[0038] Der genannte elektrische Antrieb der Beinauflage ist vorzugsweise derart ausgebildet,
dass er zunächst als Zwischenglied eine Antriebslasche antreibt, die schwenkbar an
der Sitzeinheit angebracht ist. Beispielsweise kann der elektrische Antrieb als Linearaktor
bzw. mit einer linear beweglichen Zahnstange ausgebildet sein und eine Abtriebsstange
aufweisen, die auf die Antriebslasche wirkt.
[0039] Diese Antriebslasche wird zur Verlagerung der Beinauflageeinheit aus der Staustellung
in die Nutzstellungvorzugsweise um einen Winkel von 120° oder weniger verschwenkt.
Ein solcher Winkel ist in Hinblick auf die Totpunktlagen unproblematisch, da ausreichend
Abstand zu den Totpunktlagen gehalten werden kann.
[0040] Über die Antriebslasche kann der Elektromotor auf die Laschenmechanik wirken. Dabei
ist die Anbindung von Antriebslasche an eine der Hauptlaschen vorzugsweise dergestalt,
dass die Schwenkbewegung der Antriebslasche um 120° oder weniger, insbesondere von
100° oder weniger, zu einer Schwenkbewegung der angetriebenen Hauptlasche um mehr
als 120° führt, insbesondere um 130° oder mehr. Bewirkt werden kann dies beispielsweise
mittels einer Langlochverbindung oder einer Laschenverbindung zwischen der Antriebslasche
und der angetriebenen Hauptlasche. Insbesondere bevorzugt ist eine Gestaltung der
angetriebenen Hauptlasche mit einem Langloch, in das ein Antriebsstift oder eine Antriebsrolle
der Antriebslasche eingreift.
[0041] Wie eingangs bereits erläutert, betrifft die Erfindung neben dem Sitzmöbelstück als
Ganzem auch einen dafür passenden Sitzmöbelbeschlag. Diese umfasst neben den oben
beschriebenen Laschen, insbesondere also der beiden Hauptlaschen und gegebenenfalls
einer Antriebslasche und/oder einer Stützlasche, auch zwei Beschlagsteile zur festen
Anbringung an der Beinauflageeinheit und der Sitzeinheit, nämlich einen Beinauflageflansch
und einen Sitzflansch.
[0042] Der Sitzmöbelbeschlag weist vorzugsweise eine linksseitige und eine rechtsseitige
Beschlagsseite auf, die jeweils über die beiden Hauptlaschen sowie jeweils über einen
Beinauflageteilflansch und einen Sitzteilflansch verfügen. Die beiden Sitzteilflansche
sind vorzugweise über Querstreben miteinander verbunden. Weiterhin können die ersten
Hauptlaschen und/oder die zweiten Hauptlaschen überQuerstreben miteinander verbunden
sein. Besonders bevorzugt ist es, wenn die oben beschriebene Antriebslaschen beider
Beschlagsseiten über eine Querstrebe miteinander verbunden sind.
[0043] Der Sitzmöbelbeschlag umfasst vorzugsweise auch den elektrischen Antrieb zur Verlagerung
der Beinauflageeinheit. Der entsprechende Motor ist vorzugsweise in asymmetrischer
Anordnung seitlich in der Nähe einer der beiden Beschlagsseiten angeordnet. Er kann
insbesondere an einer rückwärtigen Querstrebe des Sitzflansches sowie an der genannten
Antriebslasche schwenkbar angelenkt sein und durch Längenänderung das Verschwenken
der Antriebslasche ermöglichen.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0044] Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus
der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung,
die nachfolgend anhand der Figuren erläutert sind.
Fig. 1A bis 1C zeigen ein erfindungsgemäßes Sitzmöbelstück aus verschiedenen Perspektiven
sowie in einem Stauzustand und einem Nutzzustand einer Beinauflageeinheit des Sitzmöbelstücks.
Fig. 2 und 3 zeigen einen Sitzmöbelbeschlag des Sitzmöbelstücks in unterschiedlichen
Perspektiven.
Fig. 4A bis 4E zeigen die Überführung der Beinauflageeinheit ausgehend von der Staustellung
bis in die Nutzstellung anhand eines ersten Ausführungsbeispiels.
Fig. 5A bis 5E sowie 6A, 6C, 6D und 6E zeigen die Überführung der Beinauflageeinheit
ausgehend von der Staustellung bis in die Nutzstellung anhand eines zweiten Ausführungsbeispiels.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0045] Fig. 1A bis 1C zeigen ein erfindungsgemäßes Sitzmöbelstück 10 in Art eines Sofas.
Das Sitzmöbelstück 10 verfügt über eine Basis 12 zur ortsfesten Aufstellung auf einem
Untergrund. Auf der Basis ist eine Sitzeinheit 20 vorgesehen. Zusätzlich können weitere
Rückenlehnenteile 14 und Armlehnenteile 16 vorgesehen sein.
[0046] Das Sitzmöbelstück 10 verfügt über eine Beinauflageeinheit 40, die zwischen einer
Staustellung unterhalb der Sitzeinheit 20, dargestellt in Fig. 1A, und einer Nutzstellung
vor der Sitzeinheit 20, dargestellt in den Fig. 1B und 1C, verfahrbar ist.
[0047] Die Führung der Beinauflageeinheit aus der Staustellung in die Nutzstellung erfolgt
mittels einer Laschenmechanik 60, die Teil eines Sitzmöbelbeschlages 11 ist, der in
der in Fig. 1C dargestellten Weise an einem vorderen Ende der Unterseite der Sitzeinheit
20 angebracht ist.
[0048] Fig. 2 und 3 zeigen einen Sitzmöbelbeschlag 11 des Sitzmöbelstücks 10, mittels dessen
die Verlagerung der Beinauflageeinheit 40 stattfindet.
[0049] Zunächst werden die Elemente des Sitzmöbelbeschlages 11 und ihre Anbindung aneinander
erläutert. Der Sitzmöbelbeschlag 11 ist primär aus Blechstanzteilen für die Laschen
und die Flansche sowie aus Rohren als Querstreben aufgebaut.
[0050] Zur Anbringung an der Sitzeinheit 20 verfügt der Sitzmöbelbeschlag 11 über einen
Sitzflansch 21, der sich aus zwei Teilflanschen zur rechtsseitigen und linksseitigen
Anbringung an der Unterseite der Sitzeinheit 20 zusammensetzt, welche untereinander
durch Querstreben 23 verbunden sind.
[0051] Am Sitzflansch 21 sind jeweils zwei hintere Hauptlaschen 70 und zwei vordere Hauptlaschen
80 um Schwenkachsen 24A, 24B schwenkbar angelenkt. Dabei ist die vordere Schwenkachse
24B zur Sitzeinheit 20 und der vorderen Hauptlasche 80 ortsfest. Die hintere Schwenkachse
24A, um die die hintere Hauptlasche 70 gegenüber der Sitzeinheit 20 verschwenkbar
ist, ist dagegen mittels einer Ausgleichseinrichtung 62 mit begrenzter Beweglichkeit
gestaltet. Hierfür sind in den hinteren Hauptlaschen 70 Langlöcher 62A vorgesehen,
in die Stifte 62B der Sitzeinheit 20 ragen. Ergebnis ist, dass die hinteren Hauptlaschen
70 in begrenztem Maße auch translativ gegenüber der Sitzeinheit 20 verlagerbar sind.
Bedingt durch die Länge des Langlochs 62A ist diese Beweglichkeit jedoch stark limitiert,
vorzugsweise auf 12 mm oder weniger.
[0052] Die gegenüberliegenden Enden der Hauptlaschen 70, 80 sind schwenkbeweglich um Schwenkachsen
44A, 44B am Beinauflageflansch 41 der Beinauflageeinheit 40 angebracht. Hier ist vorgesehen,
dass die Schwenkachsen 44a, 44B zur Beinauflageeinheit 40 und der jeweiligen Hauptlasche
70, 80 ortsfest verbleiben.
[0053] Die vier Schwenkachsen 24A, 24B, 44A, 44B bilden insgesamt ein Viereck, wobei die
verbindende Kante zwischen den Schwenkachsen 24A und 24B aufgrund der Langlöcher 62A
von leicht variabler Länge ist, während alle anderen Kanten des Vierecks eine definierte
Länge aufweisen.
[0054] Die Variabilität der Länge mindestens einer Kante des genannten Vierecks ist in Hinblick
darauf vorgesehen, dass zusätzlich zur Anbindung des Beinauflageflansches 41 an die
hintere Hauptlasche 70 eine zusätzliche Anbindung durch Momentenstützen 74 vorgesehen
ist. Diese Momentenstützen 74 sind bei diesem Ausführungsbeispiel an einem starren
Ausleger der hinteren Hauptlaschen 70 vorgesehen und werden durch Metallstifte gebildet.
Wie aus der Fig. 2 zu ersehen ist, gelangen diese Momentenstützen 74 phasenweise beim
Ausfahren in Kontakt mit einer oberen Kante des Beinauflageflansches 41 und verbleibt
bei fortgesetzter Bewegung gravitiationsbedingt dort. Dadurch sind die hintere Hauptlasche
70 und der Beinauflageflansch 41 bei anliegender Momentenstütze 74 in einer definierten
Relativstellung und werden in dieser Phase gemeinsam bewegt, ohne dass es zwischen
ihnen zu einer Relativbewegung kommt. Dies wird im Weiteren noch erläutert.
[0055] Um die Verlagerung der Beinauflageeinheit 40 aus der Staustellung in die Nutzstellung
zu bewirken, ist ein elektrischer Antrieb 50 vorgesehen. Mittels des Antriebes 50
werden zwei Antriebslaschen 52 angetrieben, die im Zuge des Ausfahrens der Beinauflageeinheit
40 um etwa 90° verschwenken. Die Antriebslaschen 52 wirken auf die vorderen Hauptlaschen
80, die somit die angetriebenen Hauptlaschen darstellen. Für die Kraftübertragung
von den Antriebslaschen 52 auf die angetriebenen Hauptlaschen 80 sind Langlochverbindungen
54 vorgesehen, die ein Langloch an den angetriebenen Hauptlaschen und einen Antriebsstift
an der Antriebslasche umfassen, der in das Langloch ragt. Da der Antriebsstift weiter
von der Schwenkachse der Antriebslasche entfernt ist als von der Schwenkachse 24B
der angetriebenen Hauptlaschen 80, führt das Verschwenken der Antriebslaschen um 90°
zu einem größeren Verschwenken der vorderen Hauptlaschen 80, nämlich von etwa 150°.
[0056] Anhand der Fig. 4A bis 4E wird der Ablauf beim Ausfahren der Beinauflageeinheit 40
beschrieben.
[0057] Fig. 4A zeigt den Stauzustand. Im Stauzustand ist die Beinauflageeinheit 40 unterhalb
der Sitzeinheit 20 positioniert, wobei im vorliegenden Beispiel die Beinauflagefläche
42 der Beinauflageeinheit 40 parallel zum Untergrund ausgerichtet ist und nach oben
weist. Die beiden Hauptlaschen 70, 80 weisen in dieser Phase nach hinten. Aufgrund
der Masse der Beinauflageeinheit 40 ist der Stift 62B im Langloch 62A in dieser Phase
an einem inneren Ende des Langlochs 64A angeordnet.
[0058] Die Beinauflageeinheit 40 ist in diesem Zustand für einen Betrachter aus üblicher
Position kaum zu erkennen.
[0059] Die Überführung in Richtung des Nutzzustandes beginnt durch Bestromung des Antriebs
50. Dies bewirkt, dass die Antriebslasche 52 bezogen auf die Perspektive der Fig.
4A bis 4E gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt wird. Über die Langlochverbindung 54
wird die vordere Hauptlasche 80 gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt, was wiederum
im Zusammenspiel mit der hinteren Hauptlasche 70 ein Ausschwenken der Beinauflageeinheit
40 zur Folge hat.
[0060] Fig. 4B zeigt einen ersten Zwischenzustand bei der Überführung. Aufgrund des unterschiedlichen
Abstandes der Schwenkachsen 24A, 24B zueinander verglichen mit dem Abstand der Schwenkachsen
44A, 44B ist die Beinauflageeinheit 40 nunmehr etwas verkippt und fällt nach vorne
ab.
[0061] Die weiter fortgesetzte Verlagerung der Beinauflageeinheit 40 führt in die zweite
Zwischenstellung der Fig. 4C. Diese Zwischenstellung bildet eine Kontakt-Zwischenstellung
und weist die Besonderheit auf, dass zu diesem Zeitpunkt Berührkontakt zwischen den
Momentenstützen 74 und Oberseiten der Beinauflageflansche 41 zustande kommt. Dies
bedeutet, dass eine fortgesetzte Bewegung der Beinauflageeinheit 40 eine Schwenkbewegung
der Beinauflageeinheit 40 um die Schwenkachse 24A darstellt. Ausgehend von der Relativstellung
der Beinauflageeinheit in der Fig. 4C ist eine fortgesetzte Bewegung also eine reine
Schwenkbewegung um die Schwenkachse 24A. Gleichzeitig ist die Zwischenstellung der
Fig. 4C für einen Benutzer ideal geeignet, um sich in dieser Phase auf die Sitzeinheit
20 zu setzen und die Beine auf die Beinauflagefläche 42 der Beinauflageeinheit 40
zu legen.
[0062] Die ausgehend hiervon fortgesetzte Bewegung führt über den weiteren Zwischenzustand
der Fig. 4D bis in den Zustand der Fig. 4E, in dem die Sitzfläche 22 und die Beinauflagefläche
42 weitgehend perfekt miteinander fluchten. Während dieser Bewegung wird der die Schwenkachse
24A definierende Stift 62B entlang der Nut 62A verschoben. Diese Ausgleichsbewegung
ermöglicht es, dass die hintere Hauptlasche 70 und die Beinauflageeinheit in die Phase
zueinander ortsfest verbleiben.
[0063] Das Erreichen des Zustandes der Fig. 4E ist nicht zwingend erforderlich. Aufgrund
der Tatsache, dass die Laschenmechanik 60 in der Phase ab dem Zwischenzustand der
Fig. 4C eine reine Schwenkbewegung der Beinauflageeinheit 40 bewirkt, sind auch Zwischenstellungen
wie bspw. die Zwischenstellung der Fig. 4D gut für die Nutzung geeignet.
[0064] Beim zweiten Ausführungsbeispiel der Fig. 5A bis 6E sind einige Unterschiede zum
ersten Ausführungsbeispiel vorgesehen. Übereinstimmend mit dem vorherigen Ausführungsbeispiel
ist die Beinauflageeinheit 40 über die Hauptlaschen 70, 80 je Beschlagsseite mit der
Sitzeinheit 20 verbunden. Wiederum sind die Schwenkachsen 24B, 44A, 44B zu den jeweils
schwenkbeweglich verbundenen Beschlagselementen 21, 70, 80, 41 ortsfest, während die
Schwenkachse 24A durch eine Ausgleichseinrichtung 62 in Form eines Langlochs 62A und
eines darein eingreifenden Stiftes 62B eine begrenzte Relativbeweglichkeit gegenüber
der hinteren Hauptlasche 70 aufweist. Ebenfalls ist hier wiederum vorgesehen, dass
die vorderen Hauptlaschen 80 die angetriebenen Hauptlaschen darstellen, wobei der
Antrieb wiederum über einen elektrischen Antrieb erfolgt, der auf eine Antriebslasche
52 wirkt, die wiederum mittels einer Langlochverbindung 54 mit den vorderen Hauptlaschen
80 verbunden ist.
[0065] Der erste wesentliche Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel besteht darin, dass
die Momentenstützen 84 bei dieser zweiten Gestaltung nicht an den hinteren Hauptlaschen
70 vorgesehen ist, sondern an den vorderen Hauptlaschen 80. Im Weiteren wird erläutert
werden, warum dies in Hinblick auf die Schwenkbewegung der Beinauflageeinheit 40 gegen
Ende der Ausfahrbewegung einen relevanten Vorteil darstellt.
[0066] Der zweite wesentliche Unterschied besteht darin, dass der Sitzmöbelbeschlag 11 der
Fig. 5A bis 6E einen Abstandsbegrenzer in Form einer Mindestabstandslasche 90 aufweist.
Diese Mindestabstandslasche 90 ist um einen Mindestabstandspunkt92 an der hinteren
Hauptlasche 70 schwenkbar angelenkt und verfügt über eine Führungsspur 96 in Art eines
Langlochs, die sich zur vorderen Hauptlasche 80 erstreckt. Ein an einem Mindestabstandspunkt
94 der vorderen Hauptlasche 80 angebrachter Mindestabstandsstift 98 befindet sich
in der genannten Führungsspur 96.
[0067] Der so aufgebaute Abstandsbegrenzer limitiert, wie weit sich die beiden Hauptlaschen
70, 80 bzw. ihre jeweiligen Mindestabstandspunkte 92, 94 einander annähern können.
Wenn im Zuge der Annäherung der Mindestabstandsstift 98 das zum Mindestabstandspunkt
92 weisende Ende der Führungsspur 96 erreicht hat, ist eine weitere Annäherung nicht
möglich. Diese Begrenzung der Annäherung dient dem Zweck, einen Überschlag der Hauptlaschen
in eine ungewollte Kreuzstellung zu verhindern, wie im Weiteren noch dargelegt wird.
[0068] Zur Überführung der Beinauflageeinheit 40 in ihre Nutzstellung ausgehend von der
Staustellung der Fig. 5A und 6A wird wiederum der elektrische Antrieb 50 verwendet,
der zunächst die Antriebslaschen 52 bezogen auf die Darstellungen gegen den Uhrzeigersinn
verschwenkt und hierdurch auch die vorderen Hauptlaschen 80 und mittelbar die hinteren
Hauptlaschen 70 verschwenkt, während die Beinauflageeinheit 40 in Möbellängsrichtung
nach vorne bewegt wird und übereinstimmend mit dem vorherigen Ausführungsbeispiel
hierbei vorne abgesenkt wird. Dies ist anhand der Fig. 5B erkennbar.
[0069] Im Zustand der Fig. 5C, 6C kommt es wiederum zum Kontakt der Beinauflageeinheit mit
der Momentenstütze 84, die in diesem Falle an der vorderen Hauptlasche 80 vorgesehen
ist. Wie auch im vorherigen Ausführungsbeispiel ist nunmehr eine Relativbewegung einer
der Hauptlaschen gegenüber der Beinauflageeinheit 40 nicht mehr möglich, wobei diese
relative Unbeweglichkeit im Falle dieses zweiten Ausführungsbeispiels für die Beinauflageeinheit
40 und die vorderen Hauptlaschen 80 gilt.
[0070] Der Zustand der Fig. 5C, 6C ist es auch, in dem ein Nutzer sich üblicherweise auf
die Sitzeinheit 20 setzt bzw. seine Beine auf die Beinauflagefläche 42 der Beinauflageeinheit
40 legt. Diese zusätzliche Last könnte aufgrund der in dieser Phase stark gestreckten
Form des Vierecks, welches durch die Schwenkachsen 24A, 24B, 44A, 44B gebildet wird,
grundsätzlich eine Störung der Laschenmechanik 60 verursachen, wobei im schlimmsten
Falle die Mechanik überschlägt und dann nur schwierig wieder in die Sollstellung zu
bringen ist. Die Gefahr eines solchen Überschlags wird allerdings durch den Abstandbegrenzer
90 unterbunden. Wie anhand der Fig. 5C und 6C zu erkennen ist, ist der Mindestabstandsstift
98 in dieser Phase am Ende der Führungsspur 96 angekommen. Eine weitere Annäherung
zwischen den Mindestabstandspunkten 92, 94 ist daher nicht möglich. Diese Annäherung
wäre für einen Überschlag der Laschenmechanik 60jedoch erforderlich, so dass der Überschlag
wirksam verhindert ist.
[0071] Ab der Kontakt-Zwischenstellungder Fig. 5C, 6C wird die Beinauflageeinheit bei fortgesetzter
Bewegung in Richtung der Nutzstellung der Fig. 5E, 6E um die Schwenkachse 24B der
vorderen Hauptlasche 80 verschwenkt. Dies stellt einen Vorteil gegenüber der Schwenkbewegung
um die Schwenkachse 24A im Falle des ersten Ausführungsbeispiels dar, da die Schwenkachse
24B näher an der vorderen Sitzkante der Sitzeinheit 20 angeordnet ist und die Schwenkbewegung
daher mit einem geringeren Höhenversatz zwischen der Sitzfläche 22, der Sitzeinheit
20 und der Beinauflagefläche 42 der Beinauflageeinheit 40 einhergeht.
1. Sitzmöbelstück (10) mit den folgenden Merkmalen:
a. das Sitzmöbelstück (10) weist eine Sitzeinheit (20) auf, die über eine Oberseite
verfügt, die eine Sitzfläche (22) bildet, und
b. das Sitzmöbelstück (10) weist eine Beinauflageeinheit (40) auf, die mittels einer
Laschenmechanik (60) aus einer Staustellung unterhalb der Sitzeinheit (20) in eine
Nutzstellung vor der Sitzeinheit (20) verlagerbar ist und die über eine Oberseite
verfügt, die eine Beinauflagefläche (42) bildet, und
c. die Laschenmechanik (60) verfügt über eine erste Hauptlasche (70) und eine zweite
Hauptlasche (80), und
d. die erste und die zweite Hauptlasche (70, 80) sind um unterschiedliche Schwenkachsen
(24A, 24B, 44A, 44B) schwenkbeweglich an der Sitzeinheit (20) und der Beinauflageeinheit
(40) angelenkt,
gekennzeichnet durch die folgenden weiteren Merkmale:
e. die erste Hauptlasche (70, 80) verfügt über eine Momentenstütze (74, 84) zum Stützen
der Beinauflageeinheit (40), wobei die Momentenstütze (74, 84) fest oder beweglich
an der ersten Hauptlasche (70, 80) angebracht ist, und
f. die Momentenstütze (74, 84) ist derart angeordnet, dass sie sich in der Staustellung
der Beinauflageeinheit (40) nicht in stützendem Kontakt zur Beinauflageeinheit (40)
befindet und während der Überführung der Beinauflageeinheit (40) aus der Nutzstellungin
die Staustellung in einer Zwischenstellung in stützenden Kontakt zur Beinauflageeinheit
(40) gelangt, so dass die erste Hauptlasche (70, 80) und die Beinauflageeinheit (40)
ab der Zwischenstellung zueinander ortsfest in Richtung der Nutzstellung verlagert
werden.
2. Sitzmöbelstück (10) nach Anspruch 1 mit dem folgenden weiteren Merkmal:
e. in der Zwischenstellung ist die Beinauflageeinheit (40) gegenüber der Sitzeinheit
(20) um einen Winkel schräggestellt, der mindestens 20°, vorzugsweise mindestens 30°,
größer ist als ein Winkel, um den die Beinauflageeinheit (40) gegenüber der Sitzeinheit
(20) in der Nutzstellung angestellt ist.
3. Sitzmöbelstück (10) nach Anspruch 1 oder 2 mit den folgenden weiteren Merkmalen:
a. es ist ein erstes Schwenkgelenk zur schwenkbaren Anbindung der ersten Hauptlasche
(70, 80) an die Sitzeinheit (20) vorgesehen, und
b. es ist ein zweites Schwenkgelenk zur schwenkbaren Anbindung der zweiten Hauptlasche
(80, 70) an die Sitzeinheit (20) vorgesehen, und
c. es ist ein drittes Schwenkgelenk zur schwenkbaren Anbindung der ersten Hauptlasche
(70, 80) an die Beinauflageeinheit (40) vorgesehen, und
d. es ist ein viertes Schwenkgelenk zur schwenkbaren Anbindung der zweiten Hauptlasche
(80, 70) an die Beinauflageeinheit (40) vorgesehen, und
e. drei der Schwenkgelenke sind Fest-Schwenkgelenke und weisen jeweils eine Schwenkachse
(24B, 44A, 44B) auf, die ortsfest zur jeweiligen Hauptlasche (70, 80) und der jeweiligen
Einheit (20, 40) verbleibt, und
f. eines der Schwenkgelenke ist ein Ausgleichsschwenkgelenk und weist eine Schwenkachse
(24A) auf, die mittels einer Ausgleichseinrichtung (62) eine begrenzte Beweglichkeit
gegenüber der jeweiligen Einheit (20) und/oder der jeweiligen Hauptlasche (70) aufweist.
4. Sitzmöbelstück (10) nach Anspruch 3 mit dem folgenden weiteren Merkmal:
a. die Ausgleichseinrichtung (62) wird durch ein Langloch (62A) an der jeweiligen
Einheit oder derjeweiligen Hauptlasche (70) sowie einem in das Langloch (62A) eingreifenden
Stift (62B) an derjeweiligen Hauptlasche bzw. derjeweiligen Einheit (20) gebildet.
5. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit einem der folgenden
weiteren Merkmale:
a. die Momentenstütze (74, 84) wird durch eine fest an der ersten Hauptlasche (70,
80) angebrachte Anschlagsfläche gebildet, oder
b. die Momentenstütze wird an einer schwenkbar an der ersten Hauptlasche oder an der
Beinauflageeinheit angebrachten Stützlasche getragen, die zur Bildung der Momentenstütze
mit einer Anschlagsfläche versehen ist.
6. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit dem folgenden weiteren
Merkmal:
a. die Beinauflageeinheit (40) ist mittels der Laschenmechanik (60) derart an die
Sitzeinheit (20) angebunden, dass sie bei der Überführung aus der Staustellung in
die Nutzstellung relativ zur Sitzeinheit (20) zunächst vorne abgesenkt wird und anschließend
relativ zur Sitzeinheit (20) vorne wieder angehoben wird.
7. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit dem folgenden weiteren
Merkmal:
a. die Beinauflageeinheit (40) ist mittels der Laschenmechanik (60) derart an die
Sitzeinheit (20) angebunden, dass die durch die jeweiligen Schwenkachsen (24A, 24B,
44A, 44B) definierte Haupterstreckungsrichtungen der ersten Hauptlasche (70, 80) und
der zweiten Hauptlasche (80, 70)
- in der Staustellung nichtparallel sind, und
- während der Überführung aus der Staustellung in die Nutzstellungzwischenzeitlich
parallel sind und
- in der Nutzstellung nichtparallel sind, wobei ihre Schwenkanordnung relativ zueinander
in der Nutzstellung gegengerichtet zur Schwenkanordnung in der Staustellung ist.
8. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit dem folgenden weiteren
Merkmal:
a. die Beinauflageeinheit (40) ist mittels der Laschenmechanik (60) derart an die
Sitzeinheit (20) angebunden, dass die durch die jeweiligen Schwenkachsen (24A, 24B,
44A, 44B) definierten Haupterstreckungsrichtungen der ersten Hauptlasche (70, 80)
und der zweiten Hauptlasche (80) zwischen der Staustellung und der Nutzstellung ihre
Ausrichtung um mindestens 120° ändern, vorzugsweise um mindestens 135°.
9. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit dem folgenden weiteren
Merkmal:
a. die Beinauflageeinheit (40) ist mittels der Laschenmechanik (60) derart an die
Sitzeinheit (20) angebunden, dass
- die Beinauflagefläche (42) der Beinauflageeinheit (40) in der Staustellung nach
oben gerichtet ist und mit der Sitzfläche (22) einen Winkel von vorzugsweise weniger
als 30° einschließt, und
- die Beinauflagefläche (42) der Beinauflageeinheit (40) in der Nutzstellung nach
oben gerichtet ist und mit der Sitzfläche (22) einen Winkel von vorzugsweise weniger
als 30° einschließt.
10. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit dem folgenden weiteren
Merkmal:
a. es ist ein Abstandbegrenzer (90) zwischen den Hauptlaschen (70, 80) vorgesehen,
der bezüglich zweier Mindestabstandspunkte (92, 94) an den beiden Hauptlaschen (70,
80) einen minimalen Abstand definiert, so dass die beiden Mindestabstandspunkte (92,
94) sich nicht über ein gegebenes Maß einander annähern können,
vorzugweise mit dem folgenden zusätzlichen Merkmal:
b. mittels des Abstandbegrenzers (90) drückt die eine Hauptlasche (70) während einer
Bewegungsphase auf die andere Hauptlasche (80), wobei innerhalb dieser Bewegungsphase
die drückende Hauptlasche (70) um mindestens 10° verschwenkt, vorzugsweise um mindestens
15°.
11. Sitzmöbelstück (10) nach Anspruch 10 mit den folgenden weiteren Merkmalen:
a. der Abstandbegrenzer (90) weist eine Mindestabstandslasche (90) auf, die an einer
der Hauptlaschen (70, 80) um deren Mindestabstandspunkt (92) schwenkbar angelenkt
ist, und
b. die Mindestabstandslasche (90) verfügt über eine Führungsspur (96), mittels derer
sie an einem Mindestabstandsstift (98) am Mindestabstandspunkt (94) der anderen Hauptlasche
(80) geführt ist.
12. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit den folgenden weiteren
Merkmalen:
a. es ist ein elektrischer Antrieb (50) zur Verlagerung der Beinauflageeinheit (40)
vorgesehen, und
b. der elektrische Antrieb (50) wirkt auf eine Antriebslasche (52), die schwenkbar
an der Sitzeinheit (20) angebracht ist, und
c. die Antriebslasche (52) wirkt über eine Langlochverbindung (54) oder eine Laschenverbindung
auf eine der Hauptlaschen (80), wobei eine Schwenkbewegung der Antriebslasche (52)
von 120° oder weniger, insbesondere von 100° oder weniger, zu einer Schwenkbewegung
der angetriebenen Hauptlasche (80) von 135° oder mehr führt, insbesondere von 150°
oder mehr.
13. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit den folgenden weiteren
Merkmalen:
a. das Sitzmöbelstück (10) weist eine Basis auf, die zur ortsfesten Aufstellung auf
einem Untergrund vorgesehen ist, und
b. die Sitzeinheit (20) ist zusammen mit der Laschenmechanik (60) sowie der Beinauflageeinheit
(40) beweglich an der Basis gelagert, wobei die Beinauflageeinheit (40) insbesondere
schwenkbeweglich an der Basis (12) angebracht sein kann,
vorzugsweise mit dem folgenden weiteren Merkmal:
c. es ist ein elektrischer Antrieb zur Verlagerung der Sitzeinheit (20) gegenüber
der Basis vorgesehen, wobei vorzugsweise der elektrische Antrieb zur Verlagerung der
Sitzeinheit (20) und der elektrische Antrieb zur Verlagerung der Beinauflageeinheit
(40) mittels einer Steuereinrichtung derart angesteuert werden, dass die Sitzeinheit
(20) zum Zwecke der Überführung der Beinauflageeinheit aus der Staustellung in die
Nutzstellung zwischenzeitlich verkippt wird und dann diese Kippstellung zumindest
teilweise wieder aufgehoben wird.
14. Sitzmöbelstück (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit dem folgenden weiteren
Merkmal:
a. das Sitzmöbelstück ist als Polstermöbelstück ausgebildet, wobei mindestens die
Sitzfläche und die Beinauflagefläche gepolstert sind,
insbesondere mit dem folgenden zusätzlichen Merkmal:
b. das Sitzmöbelstück (10) ist als Sofa ausgebildet.
15. Sitzmöbelbeschlag (11) für ein Sitzmöbelstück mit einer Sitzeinheit (20) und einer
Beinauflageeinheit (40) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit den folgenden weiteren
Merkmalen:
a. der Sitzmöbelbeschlag (11) weist einen Sitzflansch (21) zur Befestigung an der
Sitzeinheit (20) auf, und
b. der Sitzmöbelbeschlag (11) weist einen Beinauflageflansch (41) zur Anbringung an
der Beinauflageeinheit (40) auf, der mittels einer Laschenmechanik (60) aus einer
Staustellung unterhalb des Sitzflansches (21) in eine Nutzstellung vor dem Sitzflansch
(21) verlagerbar ist, und
c. die Laschenmechanik (60) verfügt über eine erste Hauptlasche (70, 80) und eine
zweite Hauptlasche (80, 70), und
d. die erste und die zweite Hauptlasche (70, 80) sind um unterschiedliche Schwenkachsen
(24A, 24B, 44A, 44B) schwenkbeweglich am Sitzflansch (21) und am Beinauflageflansch
(41) angelenkt,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
e. die erste Hauptlasche (70, 80) verfügt über eine Momentenstütze (74, 84) zum Stützen
der Beinauflageeinheit (40), wobei die Momentenstütze (74, 84) fest oder beweglich
an der ersten Hauptlasche (70) angebracht ist, und
f. die Momentenstütze (74, 84) ist derart angeordnet, dass sie sich in der Staustellung
des Beinauflageflansches (41) nicht in stützendem Kontakt zur Beinauflageeinheit (40)
befindet und während der Überführung des Beinauflageflansches (41) aus der Nutzstellung
in die Staustellung in einer Zwischenstellung in stützenden Kontakt zum Beinauflageflansches
(41) gelangt, so dass die erste Hauptlasche (70, 80) und die Beinauflageeinheit (40)
ab der Zwischenstellung zueinander ortsfest in Richtung der Nutzstellung verlagert
werden.