[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sanitärwannenanordnung mit einer Sanitärwanne
und einem Wannenträger, wobei die Sanitärwanne eine Ablauföffnung und einen umgebogenen
Rand aufweist, und der Wannenträger Profile aus Hartschaum umfasst, die mit der Sanitärwanne
verklebt sind.
[0002] In der
DE 10 2017 105 180 B4 ist eine Sanitärwannenanordnung offenbart, bei der eine Sanitärwanne an einem umgebogenen
Rand auf leistenförmigen Profilen aus Hartschaum aufliegt. Die Profile greifen dabei
in den C-förmigen Rand ein und können dort mit diesem verklebt sein. Das Verkleben
in dem C-förmig umgebogenen Rand besitzt jedoch den Nachteil, dass aufgrund von Fertigungstoleranzen
bei der Herstellung des Randes der randseitige Vorsprung an den Profilen mal klemmend
und mal mit Spiel eingreift und Klebemittel unterschiedlich verteilt wird. Wenn zwischen
die Profile und den Rand Feuchtigkeit gelangt, kann diese aufgrund der Kapillarwirkung
auch zu Bereichen gelangen, die nicht immer vollflächig beschichtet sind, so dass
die Feuchtigkeit zu Korrosionsproblemen führen kann. Das Verklemmen und gleichzeitige
Verkleben der Profile innerhalb des C-förmigen Randes führt dazu, dass nicht immer
sichergestellt ist, dass die Klebung prozesssicher bei der Verklebung durchführt wurde.
Zudem ist in der montierten Position der äußere Rand funktionslos, da die Gewichtskräfte
über die Auflagefläche des Wannenträgerprofils benachbart zu dem Rand abgetragen werden.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sanitärwannenanordnung zu schaffen,
die eine verbesserte Fixierung von Profilen eines Wannenträgers an der Sanitärwanne
gewährleistet.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einer Sanitärwannenanordnung mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
[0005] Die erfindungsgemäße Sanitärwannenanordnung umfasst eine Sanitärwanne und einen Wannenträger,
wobei die Sanitärwanne eine Ablauföffnung und einen umgebogenen Rand aufweist und
der Wannenträger Profile aus Hartschaum umfasst, die mit der Sanitärwanne verklebt
sind. Die Profile weisen jeweils eine Oberseite auf, die winklig zu einer über der
Oberseite angeordneten Unterseite der Sanitärwanne ausgerichtet ist, wobei ein Klebemittel
an der Oberseite das jeweilige Profil an der Sanitärwanne fixiert. Durch die winklige
Ausrichtung der Oberseite der Profile relativ zu der darüber liegenden Unterseite
der Sanitärwanne wird ein keilförmiger Aufnahmeraum für Klebemittel geschaffen, der
beim Andrücken der Profile beim Verkleben dafür sorgt, dass das Klebemittel in Richtung
des sich verbreiternden Spaltes gedrückt wird. Dadurch wird ein Hervorquellen der
Klebemittelraupe sicher vermieden, und die Profile können prozesssicher an der Sanitärwanne
verklebt werden.
[0006] Ein Winkel zwischen der Oberseite des Profils und der Unterseite der Sanitärwanne
liegt vorzugsweise im Bereich der Verklebung zwischen 2° und 10°, so dass ein keilförmiger
Spalt zwischen der Sanitärwanne und der Oberseite ausgebildet wird. Der keilförmige
Spalt ist bezogen auf die Sanitärwanne vorzugsweise zu einer Innenseite hin offen,
so dass kein Klebemittel nach außen zu dem umgebogenen Rand gedrückt wird.
[0007] Die Sanitärwanne ist im Bereich der Verklebung bevorzugt im Wesentlichen horizontal
ausgebildet, wobei sich diese Ausrichtung auf die montierte Position bezieht, wenn
die Sanitärwanne auf dem Wannenträger abgestützt ist. Dabei kann die Sanitärwanne
benachbart zu dem umgebogenen Rand optional exakt horizontal oder mit einer geringen
Neigung ausgebildet sein, wobei die Profile aufgrund der Neigung der Oberseite für
unterschiedliche Formen von Sanitärwannen eingesetzt werden können.
[0008] Die Profile weisen jeweils eine Außenseite auf, die an dem umgebogenen Rand der Sanitärwanne
anliegt. Der Rand ist dabei vorzugsweise im Querschnitt C-förmig ausgebildet und weist
einen unteren Schenkel auf, der im Wesentlichen horizontal verläuft und dessen Stirnseite
eine Anlagefläche für die Außenseite des jeweiligen Profils bildet. Die Profile weisen
eine größere Höhe als der umgebogene Rand auf, so dass die Sanitärwanne auf den Profilen
abgestützt ist, die den Rand nach unten hin überragen. Die Höhe der Profile kann beispielsweise
in einem Bereich zwischen 10mm bis 55mm liegen. Dabei kann Höhe der Profile kann beispielsweise
2mm bis 8mm höher sein als die Höhe des Randes.
[0009] Der Rand ist im Querschnitt insbesondere C-förmig ausgebildet, und an einer Außenseite
der Profile ist vorzugsweise eine geschlossene Hohlkammer gebildet, die an drei Seiten
durch den C-förmigen Rand und an einer Innenseite durch die Außenseite des jeweiligen
Profils verschlossen ist. Dadurch befindet sich Luft innerhalb des C-förmigen Randes,
und bei Eindringen von Feuchtigkeit kann diese verdunsten, um Feuchteschäden an dem
C-förmigen Rand zu vermeiden. Die Sanitärwanne ist bevorzugt aus einem gebogenen Stahlblech
gebildet, das an der Oberseite und am Rand mit Email beschichtet ist, wobei innerhalb
des C-förmigen Randes keine homogen geschlossene Beschichtung gewährleistet ist, so
dass durch das Freilassen des C-förmigen Randes kein Kapillareffekt auftreten kann,
der Feuchtigkeit an diese teilweise unbeschichteten Stellen bringen kann.
[0010] Jedes Profil weist vorzugsweise eine ebene Unterseite auf, während die Oberseite
der Profile geneigt zu der Unterseite ausgerichtet ist, beispielsweise in einem Winkel
zwischen 2° und 10°. Dadurch besitzen die Profile im Querschnitt eine im Wesentlichen
trapezförmige Gestalt, wobei optional die Ecken auch angefast sein können. Die Länge
der Profile kann an die Geometrie der Sanitärwanne angepasst sein, und optional kann
an vier Seiten der Sanitärwanne jeweils ein oder mehrere Profile vorgesehen sein,
die sich im Wesentlichen über die gesamte Länge an der jeweiligen Seite erstrecken,
wobei die Profile im Eckbereich auf Stoß aneinander anliegen können. Ferner können
optional im Eckbereich separate Eckelemente vorgesehen sein.
[0011] Als Klebemittel wird vorzugsweise ein aushärtbarer Flüssigkleber eingesetzt. Das
Klebemittel kann beispielsweise in Form einer Raupe aufgetragen werden, die dann beim
Andrücken eines Profils gegen die Unterseite der Sanitärwanne entsprechend verformt
wird. Bei einer Abstützung des Profils an einem Steg des C-förmigen Randes kann das
Profil exakt positioniert werden. Vorzugsweise sind die Profile umlaufend angeordnet,
wobei über das Klebemittel auch eine umlaufende Abdichtung mit der Sanitärwanne erreicht
werden kann. Dies ermöglicht eine verbesserte Abdichtung, beispielsweise können Dichtfolien
statt an der Sanitärwanne auch unmittelbar an den Profilen aus Hartschaum angebracht
werden. Optional können solche Dichtfolien auch komplett entfallen, da bei umlaufend
geschlossener Verklebung mit der Wanne und dem Baukörper eine Dichtbarriere entsteht
und sogenanntes Grauwasser somit nicht mehr unter die Duschwanne gelangen kann.
[0012] Für einen kompakten Aufbau weisen die Profile eine Breite an der Oberseite zwischen
20 mm bis 50 mm auf, wobei die gesamte Breite für eine Lastverteilung genutzt werden
kann.
[0013] Die Profile sind vorzugsweise aus Polystyrol hergestellt, so dass eine gewisse Nivellierung
durch die Materialeigenschaften ermöglicht wird. Geschäumtes Polystyrol ist punktuell
relativ weich, so dass eine Unebenheit oder ein Stein am Untergrund sich in das Material
eindrückt, während bei einer flächigen Auflage eine zuverlässige Lastabtragung gewährleistet
ist. Zudem wird bei Einsatz von geschäumtem Polystyrol eine Geräuschentwicklung beim
Betreten der Sanitärwanne sicher vermieden. Alternativ können aber auch andere Schaumwerkstoffe
wie expandiertes Polypropylen oder andere geschäumte Kunststoffe eingesetzt werden.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Sanitännrannenanordnung;
- Figur 2
- eine Detailansicht der Sanitärwannenanordnung der Figur 1;
- Figur 3
- eine Schnittansicht der Sanitärwannenanordnung der Figur 1, und
- Figur 4
- eine Ansicht eines Profils für die Sanitärwannenanordnung.
[0015] Eine Sanitärwannenanordnung 1 umfasst eine Sanitärwanne 2, an der eine Ablauföffnung
3 zum Anschluss einer Ablaufgarnitur vorgesehen ist. Die Sanitärwanne 2 weist einen
umlaufenden Rand 4 auf, der abgewinkelt L-förmig oder C-förmig ausgebildet sein kann.
Die Sanitärwanne 2 ist vorzugsweise aus einem emaillierten Stahlblech hergestellt,
kann aber auch aus Kunststoff oder einem anderen Material gebildet sein.
[0016] Die Sanitärwanne 2 ist auf einem Wannenträger abgestützt, der mehrere leistenförmige
Profile 5 aus Hartschaum umfasst, die umlaufend rahmenförmig angeordnet sind. An jeder
Seite der in Draufsicht rechteckigen Sanitärwanne 2 ist ein Profil 5 vorgesehen, wobei
optional auch mehrere Profile 5 an jeder Seite angeordnet werden können.
[0017] In Figur 2 ist ein Eckbereich der Sanitärwannenanordnung 1 gezeigt, und es ist erkennbar,
dass die Sanitärwanne 2 einen C-förmigen Rand aufweist. Dieser umfasst einen oberen
horizontalen Schenkel 40, der eine Oberseite der Sanitärwanne 2 ausbildet, einen umgebogenen
vertikalen Steg 41 und einen nach innen ragenden horizontalen Steg 42. Der so gebildete
C-förmige Rand 4 besitzt eine geringere Höhe als ein Profil 5, auf dem die Sanitärwanne
2 auflieg.t Der C-förmige Rand 4 und das Profil 5 umschließen eine Hohlkammer 44,
die mit Luft gefüllt ist, so dass etwaige Feuchtigkeit verdunsten kann.
[0018] In Figur 3 ist eine Schnittansicht eines Profils 5 gezeigt, das benachbart zu dem
C-förmigen Rand 4 angeordnet ist. Das Profil 5 weist eine ebene Unterseite 50 auf,
die in der montierten Position horizontal ausgerichtet ist. Das Profil 5 weist eine
Oberseite 51 auf, die geneigt zu der Unterseite 50 angeordnet ist. Die Oberseite 51
ist zumindest teilweise mit einem Klebemittel 6 beschichtet, das als flüssige Klebemittelraupe
aufgebracht werden kann und dann beim Andrücken der Sanitärwanne 2 verformt wird.
Die Oberseite 51 ist über das Klebemittel 6 mit einer Unterseite 43 der Sanitärwanne
2 verklebt. Die Unterseite 43 der Sanitärwanne 2 ist zumindest im dem Bereich oberhalb
des Profils 5 im Wesentlichen horizontal ausgerichtet, so dass zwischen der Oberseite
51 des Profils 5 und der Unterseite 43 ein keilförmiger Spalt gebildet ist, der mit
einem Winkel α sich zur Innenseite der Sanitärwanne 2 hin aufspreizt. Der Winkel α
kann beispielsweise in einem Bereich zwischen 2° bis 10° liegen.
[0019] Das Profil 5 ist im Querschnitt im Wesentlichen trapezförmig ausgebildet und umfasst
eine vertikale Außenseite 52, die an einer Stirnseite des horizontalen Steges 42 anliegt,
der zur Positionierung des Profils 5 genutzt werden kann. Dadurch ist die Hohlkammer
44 von der Außenseite 52 und dem C-förmigen Rand 4 umschlossen. Das Profil 5 weist
benachbart zu der Oberseite 51 eine schräge Fase 53 auf, kann aber auch im Querschnitt
trapezförmig ausgebildet sein.
[0020] In Figur 4 ist ein Profil 5 gezeigt, das zur Herstellung eines Wannenträgers eingesetzt
werden kann. Das Profil 5 weist in regelmäßigen Abständen Aussparungen 7 auf, die
neben einer Markierung 8 angeordnet sind. Jede Aussparung 7 bildet einen Einschnitt,
so dass in diesem Bereich eine Sollbruchstelle gebildet ist und der Monteur die jeweilige
Länge durch Abbrechen des Profils 5 frei wählen kann. Die Markierung 8 kann anzeigen
in welcher Länge des Profil 5 abgetrennt wird.
[0021] Für die Herstellung der Sanitärwannenanordnung 1 wird Klebemittel 6 auf die Oberseite
51 des Profils 5 und/oder die Unterseite 43 der Sanitärwanne 2 aufgebracht und dann
durch eine Relativbewegung das Profil 5 gegen die Unterseite 43 gedrückt, so dass
sich das noch flüssige Klebemittel 6 entsprechend der Form des keilförmigen Spaltes
verformt. Nach dem Aushärten des Klebemittels 6 ist dann das Profil 5 stoffschlüssig
an der Sanitärwanne 2 fixiert. Optional können die Profile 5 umlaufend rahmenförmig
angeordnet werden, wobei das Klebemittel 6 ebenfalls umlaufend aufgebracht wird, so
dass eine Abdichtung zwischen Profil 5 und Sanitärwanne 2 erzeugt wird. Diese Abdichtung
kann dann genutzt werden, um weitere Dichtelemente, wie Dichtfolien, an dem Profil
5 statt an der Sanitärwanne 2 zu fixieren.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 1
- Sanitärwannenanordnung
- 2
- Sanitärwanne
- 3
- Ablauföffnung
- 4
- Rand
- 5
- Profil
- 6
- Klebemittel
- 7
- Aussparung
- 8
- Markierung
- 40
- Schenkel
- 41
- Steg
- 42
- Steg
- 43
- Unterseite
- 44
- Hohlkammer
- 50
- Unterseite
- 51
- Oberseite
- 52
- Außenseite
- 53
- Fase
- α
- Winkel
1. Sanitärwannenanordnung (1) mit einer Sanitärwanne (2) und einem Wannenträger, wobei
die Sanitärwanne (2) eine Ablauföffnung (3) und einen umgebogenen Rand (4) aufweist,
und der Wannenträger Profile (5) aus Hartschaum umfasst, die mit der Sanitärwanne
(2) verklebt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Profile (5) jeweils eine Oberseite (51) aufweisen, die winklig zu einer über
der Oberseite (51) angeordneten Unterseite (43) der Sanitärwanne (2) ausgerichtet
sind und ein Klebemittel (6) an der Oberseite (51) das jeweilige Profil (5) an der
Sanitärwanne (2) fixiert.
2. Sanitärwannenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel zwischen der Oberseite (51) der Profile und der Unterseite (43) der Sanitärwanne
(2) im Bereich der Verklebung zwischen 2° und 10° beträgt.
3. Sanitärwannenanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sanitärwanne (2) im Bereich der Verklebung im Wesentlichen horizontal ausgerichtet
ist.
4. Sanitärwannenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Profile (5) jeweils mit einer Außenseite (52) an dem umgebogenen Rand (4) der
Sanitärwanne (2) anliegen.
5. Sanitärwannenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Rand (4) im Querschnitt C-förmig ausgebildet ist und an einer Außenseite (52)
eines der Profile (5) eine durch den C-förmigen Rand (4) und die Außenseite (52) begrenzte
geschlossene Hohlkammer gebildet ist.
6. Sanitärwannenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass jedes Profil (5) eine ebene Unterseite (50) aufweist und die Unterseite (50) jedes
Profils (5) geneigt zu der Oberseite (51) ausgerichtet ist.
7. Sanitärwannenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass als Klebemittel (6) ein aushärtbarer Flüssigkleber vorgesehen ist.
8. Sanitärwannenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Profile (5) umlaufend dicht mit der Sanitärwanne (2) verklebt sind.
9. Sanitärwannenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite (51) der Profile eine Breite zwischen 20 mm bis 50 mm aufweisen.
10. Sanitärwannenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Profile (5) aus Polystyrol oder Polypropylen hergestellt sind.
11. Sanitärwannenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Profile (5) zwischen 10mm und 55mm beträgt.