(19)
(11) EP 4 470 673 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.12.2024  Patentblatt  2024/49

(21) Anmeldenummer: 24177429.8

(22) Anmeldetag:  22.05.2024
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B05B 7/12(2006.01)
B05B 15/65(2018.01)
B05B 7/24(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B05B 1/3046; B05B 15/40; B05B 7/2491; B05B 7/1209; B05B 15/652
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
GE KH MA MD TN

(30) Priorität: 01.06.2023 DE 102023114398

(71) Anmelder: WiWa Wilhelm Wagner GmbH & Co. KG
35633 Lahnau (DE)

(72) Erfinder:
  • SCHARGITZ, Marco
    35444 Biebertal (DE)

(74) Vertreter: advotec. 
Patent- und Rechtsanwaltspartnerschaft Tappe mbB Georg-Schlosser-Straße 6
35390 Gießen
35390 Gießen (DE)

   


(54) ANSCHLUSSEINRICHTUNG FÜR EINE SPRITZPISTOLE, SPRITZPISTOLE UND VERFAHREN ZUM BETRIEB EINER SPRITZPISTOLE


(57) Die Erfindung betrifft eine Anschlusseinrichtung (23) für eine Spritzpistole (10) zum Zerstäuben eines fließfähigen Materials unter Verwendung von Druckluft, wobei die Anschlusseinrichtung einen ersten Anschluss (28) zum Anschließen einer Luftleitung (29) und zweiten Anschluss (30) zum Anschließen einer Materialleitung (31) aufweist, wobei die Anschlusseinrichtung als ein Drehgelenk (25) ausgebildet ist, derart, dass der erste Anschluss und der zweite Anschluss relativ zu der Spritzpistole um eine gemeinsame Drehachse (32) drehbar sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Anschlusseinrichtung für eine Spritzpistole zum Zerstäuben eines fließfähigen Materials unter Verwendung von Druckluft, eine Spritzpistole zum Zerstäuben eines fließfähigen Materials unter Verwendung von Druckluft, ein Verfahren zum Betrieb einer zum Zerstäuben eines fließfähigen Materials unter Verwendung von Druckluft eingerichteten Spritzpistole und eine Verwendung einer Anschlusseinrichtung für eine zum Zerstäuben eines fließfähigen Materials unter Verwendung von Druckluft eingerichteten Spritzpistole.

[0002] Eine Spritzpistole der eingangs bezeichneten Art ist aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt und wird regelmäßig zum Lackieren eingesetzt, wobei mittels der Spritzpistole ein fließfähiges Material, beispielsweise ein Farbmaterial bzw. eine Farbe, unter Verwendung von Druckluft auf ein zu lackierendes Objekt ausgegeben werden kann. Typischerweise weist ein Griff der Spritzpistole endseitig einen ersten Anschluss, an dem eine von einer Druckluftquelle kommende Luftleitung angeschlossen ist, und ein Schaft der Spritzpistole im Bereich einer Düseneinrichtung der Spritzpistole einen zweiten Anschluss, an dem eine von einer Materialquelle kommende Materialleitung angeschlossen ist, auf. Somit weist die Spritzpistole zwei Anschlusspunkte auf, wodurch eine Bewegungsfreiheit eines Bedieners bei einem Betrieb der Spritzpistole nachteilhaft eingeschränkt ist.

[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anschlusseinrichtung für eine Spritzpistole, eine Spritzpistole, ein Verfahren zum Betrieb einer Spritzpistole und eine Verwendung einer Anschlusseinrichtung für eine Spritzpistole vorzuschlagen, welche bzw. welches einen vereinfachten Betrieb der Spritzpistole ermöglicht.

[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Anschlusseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Spritzpistole mit den Merkmalen des Anspruchs 16, ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 17 und eine Verwendung mit den Merkmalen des Anspruchs 18 gelöst.

[0005] Die erfindungsgemäße Anschlusseinrichtung für eine Spritzpistole zum Zerstäuben eines fließfähigen Materials unter Verwendung von Druckluft weist einen ersten Anschluss zum Anschließen einer Luftleitung und zweiten Anschluss zum Anschließen einer Materialleitung auf, wobei die Anschlusseinrichtung als ein Drehgelenk ausgebildet ist, derart, dass der erste Anschluss und der zweite Anschluss relativ zu der Spritzpistole um eine gemeinsame Drehachse drehbar sind.

[0006] Demnach ist mittels der Anschlusseinrichtung sowohl die Luftleitung, welche mit einem Ende an eine Druckluftquelle anschließbar sein kann, als auch die Materialleitung, welche mit einem Ende an eine Materialleitung anschließbar sein kann, an im Wesentlichen einem einzigen Anschlusspunkt an der Spritzpistole anschließbar. Weiter ist die Anschlusseinrichtung als ein Drehgelenk ausgebildet, derart, dass der erste Anschluss und der getrennt von dem ersten Anschluss ausgebildete zweite Anschluss bei Anordnung der Anschlusseinrichtung an der Spritzpistole betrachtet relativ zu der Spritzpistole um eine gemeinsame Drehachse drehbar sind. Bei einem Betrieb der Spritzpistole kann die über die Anschlusseinrichtung bzw. den ersten Anschluss an der Spritzpistole angeschlossene Luftleitung gemeinsam mit der ebenfalls über die Anschlusseinrichtung bzw. den zweiten Anschluss an der Spritzpistole angeschlossene Materialleitung, insbesondere bei einer Drehung der Spritzpistole durch einen Bediener, um die gemeinsame Drehachse gedreht werden, wodurch eine Bewegungsfreiheit des Bedieners vergrö-βert und somit ein Betrieb der Spritzpistole vereinfacht werden kann.

[0007] Vorteilhafterweise kann die Anschlusseinrichtung zur Anordnung an einem Griff der Spritzpistole ausgebildet sein. Vorzugsweise kann die Anschlusseinrichtung dann endseitig an dem Griff befestigt werden. Die Drehachse kann parallel zu einer Längsachse des Griffs verlaufen.

[0008] Vorteilhafterweise kann die Anschlusseinrichtung ein bei Anordnung der Anschlusseinrichtung an der Spritzpistole betrachtet relativ zu der Spitzpistole feststehendes Festteil und ein drehbeweglich mit dem Festteil verbundenes Drehteil umfassen, wobei das Drehteil den ersten Anschluss und den zweiten Anschluss aufweisen kann.

[0009] Vorteilhafterweise können die Druckluft und das Material getrennt voneinander von dem Drehteil über das Festteil zu der Spritzpistole führbar sein, wozu in dem Drehteil und dem Festteil getrennt voneinander ausgebildete Luftdurchgänge und Materialdurchgänge vorgesehen sein können.

[0010] Weiter kann das Drehteil ein erstes Anschlusselement, welches den ersten Anschluss aufweisen kann, und ein fest mit dem ersten Anschlusselement verbundenes zweites Anschlusselement, welches den zweiten Anschluss aufweisen kann, umfassen. Das erste Anschlusselement kann einen einen Durchgang ausbildenden Zentralabschnitt und einen den ersten Anschluss ausbildenden Seitenanschnitt ausbilden. Weiter kann das zweite Anschlusselement neben dem zweiten Anschluss einen in einer axialen Richtung, das heißt parallel zu der Drehachse, nachfolgend dem zweiten Anschluss gelegenen Materialkanal ausbilden.

[0011] Ferner kann das Festteil ein fest mit der Spritzpistole verbindbares Stutzenelement und ein fest mit dem Stutzenelement verbundenes Achsenelement, an welchem das Drehteil drehbeweglich gelagert sein kann, umfassen. Das Achsenelement kann in den Durchgang eingesetzt sein. Mit einem in dem Durchgang aufgenommenen ersten Ende des Achsenelements kann das Achsenelement in den von dem in ein verbreitertes erstes Ende des Durchgangs eingreifenden zweiten Anschlusselement ausgebildeten, in der axialen Richtung hinter dem zweiten Anschluss gelegenen Materialkanal ragen, wobei das Achsenelement über eine Dichtung der Anschlusseinrichtung materialdicht an dem zweiten Anschlusselement anliegen kann. Radial außen in einem Anlagebereich der Dichtung kann das erste Anschlusselement einen Überlauf ausbilden, durch welchen das Material im Falle eines Defekts der Dichtung nach außen austreten kann. Zwischen einem Flansch des Achsenelements und dem zweiten Anschlusselement kann ein Spalt, eine Schmierschicht oder ein Lager, insbesondere ein axiales Gleitlager, vorgesehen sein. Mit einem den Durchgang in der axialen Richtung überragenden zweiten Ende des Achsenelements kann das Achsenelement in einen von dem in ein verbreitertes zweites Ende des Durchgangs eingreifenden Stutzenelement ausgebildeten Materialkanal ragen, welcher in einem weiteren Verlauf des Materialkanals senkrecht zu der axialen Richtung, im Wesentlichen in eine Ausgaberichtung des Materials aus der Spritzpistole, abknicken und zu einem Materialauslass des Stutzenelements führen kann, welcher über eine Materialleitung mit einem an einem Schaft der Spritzpistole angeordneten Materialeinlass der Spritzpistole verbunden sein kann.

[0012] Das Achsenelement kann dann einen Materialkanal aufweisen. Somit kann das mittels der Materialleitung zugeführte Material von einer Materialquelle, an welcher die Materialleitung angeschlossen sein kann, den Materialkanal des zweiten Anschlusselements, nachfolgend den Materialkanal des Achsenelements, weiter nachfolgend den Materialkanal des Stutzenelements und weiter nachfolgend die Materialleitung passierend zu einer in dem Schaft angeordneten Mischkammer der Spritzpistole gelangen.

[0013] Vorteilhafterweise kann die Anschlusseinrichtung eine Lageranordnung mit zumindest einem Lager umfassen, über welche bzw. welches das Drehteil mit dem Festteil drehbeweglich verbunden sein kann. Das Lager kann ein Axiallager oder ein Radiallager sein. Weiter kann das Lager ein Wälzlager oder Gleitlager sein. Die Lageranordnung kann insbesondere zwei oder drei Lager umfassen. Das Lager, welches zwischen dem Flansch und dem zweiten Anschlusselement vorgesehen sein kann, kann Bestandteil der Lageranordnung sein.

[0014] In einer vorteilhaften Ausführungsform kann die Lageranordnung zumindest ein Axiallager, vorzugsweise ein axiales Wälzlager, umfassen. Die Lageranordnung kann weiter ein Radiallager, vorzugsweise ein radiales Gleitlager umfassen. Das Gleitlager kann in der axialen Richtung benachbart dem axialen Wälzlager angeordnet sein. Mittels des Axiallagers kann das Drehteil besonders einfach an dem Festteil entlang der axialen Richtung befestigt werden und dabei trotzdem drehbeweglich mit dem Festteil verbunden sein. Beispielsweise kann das Axiallager an dem Flansch und einem in der axialen Richtung nachfolgend dem Flansch vorgesehenen, von einer Innenwand des Zentralabschnitts in dem Durchgang ausgebildeten Absatz befestigt sein, um so einerseits das sich auf das Axiallager aufstützende Drehteil entlang der axialen Richtung relativ zu dem Festteil zu fixieren und andererseits, vorzugsweise zusammen mit dem Gleitlager, die Drehbewegung des Drehteils relativ zu dem Festteil um die Drehachse zu ermöglichen. Das Axiallager kann bevorzugt ein Wälzlager, insbesondere ein Kugellager, sein. Die Lageranordnung kann ein weiteres Axiallager, insbesondere ein axiales Gleitlager, umfassen, welches entgegen der axialen Richtung benachbart dem Axiallager, insbesondere zwischen dem Flansch und dem zweiten Anschlusselement, angeordnet sein kann.

[0015] Um die Druckluft unabhängig von einem zwischen dem Festteil und dem Drehteil ausgebildeten Drehwinkel von dem Drehteil zu dem Festteil zu führen, kann das Festteil bzw. das Stutzenteil einen Luftkanal aufweisen bzw. ausbilden, wobei das Drehteil bzw. das erste Anschlusselement bzw. der Zentralabschnitt einen Ringkanal für die Druckluft aufweisen bzw. ausbilden kann, welcher in den Luftkanal münden kann, derart, dass die Druckluft unabhängig von dem zwischen dem Festteil und dem Drehteil ausgebildeten Drehwinkel von dem Ringkanal in den Luftkanal führbar sein kann. Der Ringkanal kann in der axialen Richtung von dem Festteil bzw. Stutzenelement begrenzt werden.

[0016] Vorteilhafterweise kann die Anschlusseinrichtung bzw. das Stutzenteil derart an der Spritzpistole anordbar sein, dass der Luftkanal des Festteils bzw. Stutzenteils zu einem Lufteinlass des Griffs führen bzw. in einen in der axialen Richtung nachfolgend dem Lufteinlass gelegenen Luftkanal des Griffs münden kann.

[0017] Vorteilhafterweise kann das Drehteil bzw. das erste Anschlusselement bzw. der Seitenabschnitt einen, vorzugsweise schräg zu der Drehachse, von dem ersten Anschluss zu dem Ringkanal verlaufenden Luftkanal aufweisen bzw. ausbilden.

[0018] Somit kann die mittels der Luftleitung zugeführte Druckluft von einer Druckluftquelle, an welcher die Luftleitung angeschlossen sein kann, den Luftkanal des ersten Anschlusselements bzw. Seitenabschnitts, nachfolgend den Ringkanal des ersten Anschlusselements bzw. Zentralabschnitts, weiter nachfolgend den Luftkanal des Stutzenelements und weiter nachfolgend den Luftkanal des Griffs passierend zu der Mischkammer gelangen.

[0019] Das Festteil bzw. Stutzenteil kann den Materialauslass aufweisen bzw. ausbilden, welcher über die Materialleitung mit dem an dem Schaft der Spritzpistole angeordneten Materialeinlass der Spritzpistole verbindbar sein kann. Die Anschlusseinrichtung bzw. Spritzpistole kann die Materialleitung umfassen.

[0020] Vorteilhafterweise kann mittels der Anschlusseinrichtung das Material parallel zu der Drehachse von dem Drehteil in das Festteil führbar ist.

[0021] Die Anschlusseinrichtung kann ein Befestigungselement zur Befestigung der Anschlusseinrichtung bzw. des Stutzentelements an der Spritzpistole umfassen. Das Befestigungselement kann derart ausgebildet sein, dass die Anschlusseinrichtung lösbar, insbesondere durch Verschrauben, an der Spritzpistole befestigt werden kann. Beispielsweise kann das Befestigungselement eine Überwurfmutter mit einem Innengewinde sein, welche auf ein Außengewinde des Griffs aufgeschraubt werden kann.

[0022] Die erfindungsgemäße Spritzpistole zum Zerstäuben eines Materials unter Verwendung von Druckluft umfasst eine erfindungsgemäße Anschlusseinrichtung.

[0023] Vorteilhafterweise kann die Spritzpistole einen Griff, einen Schaft, eine Mischkammer, eine Düseneinrichtung, eine Ventileinrichtung und einen Auslöser umfassen. Durch eine Betätigung des Auslösers durch einen Bediener der Spritzpistole kann das Material dann der Mischkammer zugeführt werden, wo es in Wechselwirkung mit der durch die Betätigung des Auslösers in die Mischkammer strömenden Druckluft gelangen kann, so dass es hernach mittels einer Düse der Düseneinrichtung zerstäubt ausgegeben werden kann. Die Spritzpistole kann ein Gehäuse umfassen, welches den Griff und den Schaft aufweisen bzw. ausbilden kann. Der Griff kann, vorzugsweise endseitig, einen Lufteinlass und einen in der axialen Richtung nachfolgend dem Lufteinlass gelegenen Luftkanal aufweisen bzw. ausbilden, sodass die Druckluft über den Lufteinlass in die Spritzpistole und über den Luftkanal zu der Mischkammer gelangen kann. Weiter kann die Spritzpistole einen an dem Schaft angeordneten Materialeinlass aufweisen bzw. ausbilden, über den das Material zu der Mischkammer gelangen kann. Das Gehäuse kann die Mischkammer, die Düseneinrichtung und die Ventileinrichtung aufnehmen. Die Spritzpistole kann vorteilhaft zum Lackieren eingesetzt werden. Das ausgegebene Material kann also insbesondere ein Farbmaterial bzw. eine Farbe oder ein Lack sein.

[0024] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb einer zum Zerstäuben eines fließfähigen Materials unter Verwendung von Druckluft eingerichteten Spritzpistole wird an einem ersten Anschluss einer Anschlusseinrichtung der Spritzpistole eine Luftleitung und an einem zweiten Anschluss der Anschlusseinrichtung eine Materialleitung angeschlossen, wobei mittels der als ein Drehgelenk ausgebildeten Anschlusseinrichtung, insbesondere bei einer Drehung der Spritzpistole, der erste Anschluss und der zweite Anschluss relativ zu der Spritzpistole um eine gemeinsame Drehachse gedreht werden.

[0025] Zu den vorteilhaften Wirkungen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf die Vorteilsbeschreibung der erfindungsgemäßen Anschlusseinrichtung verwiesen.

[0026] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den Merkmalsbeschreibungen der auf den Vorrichtungsanspruch 1 rückbezogenen Unteransprüche.

[0027] Erfindungsgemäß wird eine Anschlusseinrichtung für eine zum Zerstäuben eines fließfähigen Materials unter Verwendung von Druckluft eingerichteten Spritzpistole verwendet, wobei die Anschlusseinrichtung einen ersten Anschluss zum Anschließen einer Luftleitung und zweiten Anschluss zum Anschließen einer Materialleitung aufweist, wobei die Anschlusseinrichtung als ein Drehgelenk ausgebildet ist, derart, dass der erste Anschluss und der zweite Anschluss relativ zu der Spritzpistole um eine gemeinsame Drehachse drehbar sind.

[0028] Zu den vorteilhaften Wirkungen der erfindungsgemäßen Verwendung wird auf die Vorteilsbeschreibung der erfindungsgemäßen Anschlusseinrichtung verwiesen.

[0029] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verwendung ergeben sich aus den Merkmalsbeschreibungen der auf den Vorrichtungsanspruch 1 rückbezogenen Unteransprüche.

[0030] Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert.

[0031] Es zeigen:
Fig. 1
eine Schnittansicht einer Spritzpistole,
Fig. 2
eine Detailansicht der Fig. 1 im Bereich einer Anschlusseinrichtung der Spritzpistole.


[0032] Eine Zusammenschau der Fig. 1 und 2 zeigt eine Spritzpistole 10 zum Ausgeben eines fließfähigen Materials unter Verwendung von Druckluft, welche ein Gehäuse 11 umfasst, welches einen Griff 12 und einen Schaft 13 ausbildet. Weiter umfasst die Spritzpistole 10 eine endseitig in dem Schaft 13 angeordnete Düseneinrichtung 14, eine in einer Ausgaberichtung 15 des Materials der Düseneinrichtung 14 vorgeordnete, in dem Schaft 13 angeordnete Mischkammer 16 und eine in dem Schaft 13 angeordnete Ventileinrichtung 17, welche mit einem seitlich an dem Schaft 13 angeordneten Auslöser 18 gekoppelt ist. Das Material kann über einen seitlich an dem Schaft 13 angeordneten Materialeinlass 19 der Spritzpistole 10 unter Passieren einer Filtereinrichtung 65 in die Spitzpistole 10 und so zu der Mischkammer 16 gelangen. Die Druckluft kann über einen endseitig von dem Griff 12 ausgebildeten Lufteinlass 20 in die Spitzpistole 10 gelangen, wobei sich hinter dem Lufteinlass 20 ein von dem Griff 12 ausgebildeter Luftkanal 21 befindet, über welchen die Druckluft zu der Mischkammer 16 gelangen kann. Durch eine Betätigung des Auslösers 18 durch einen Bediener der Spritzpistole 10 kann das Material dann der Mischkammer 16 zugeführt werden, wo es in Wechselwirkung mit der durch die Betätigung des Auslösers 18 in die Mischkammer 16 strömenden Druckluft gelangen kann, so dass es hernach mittels einer Düse 22 der Düseneinrichtung 14 zerstäubt ausgegeben werden kann.

[0033] Ferner umfasst die Spritzpistole 10 eine Anschlusseinrichtung 23, welche mittels eines Befestigungselements 24 der Anschlusseinrichtung 23 endseitig an dem Griff 12 befestigt ist. Die als ein Drehgelenk 25 ausgebildete Anschlusseinrichtung 23 umfasst ein relativ zu der Spitzpistole 10 feststehendes Festteil 26 und ein drehbeweglich mit dem Festteil 26 verbundenes Drehteil 27, wobei das Drehteil 27 einen ersten Anschluss 28, an welche eine Luftleitung 29 angeschlossen ist, und einen zweiten Anschluss 30, an welchen eine Materialleitung 31 angeschlossen ist, aufweist. Der erste Anschluss 28 und der zweite Anschluss 30 sind relativ zu der Spritzpistole 10 um eine gemeinsame Drehachse 32 drehbar, so dass eine Bewegungsfreiheit des Bedieners vergrößert ist. Dazu umfasst die Anschlusseinrichtung 23 eine Lageranordnung 33 mit einem axialen Wälzlager 34, einem in einer parallel zu der Drehachse 32 verlaufenden axialen Richtung 35 benachbart dem axialen Wälzlager 34 angeordneten radialen Gleitlager 36 und einem entgegen der axialen Richtung 35 benachbart dem axialen Wälzlager 34 angeordneten axialen Gleitlager 54, über welche das Drehteil 27 mit dem Festteil 26 drehbeweglich verbunden ist.

[0034] Noch konkreter ausgedrückt umfasst das Drehteil 27 ein erstes Anschlusselement 37, welches einen Zentralabschnitt 38 und einen Seitenabschnitt 39 ausbildet, wobei der Seitenabschnitt 39 den ersten Anschluss 28 ausbildet, und ein fest mit dem ersten Anschlusselement 27 verbundenes zweites Anschlusselement 40, welches den zweiten Anschluss 30 ausbildet. Weiter umfasst das Festteil 26 ein mittels des Befestigungselements 24 fest mit dem Griff 12 verbundenes Stutzenelement 41 und ein fest mit dem Stutzenelement 41 verbundenes Achsenelement 42, an welchem das Drehteil 27 über die Lageranordnung 33 drehbeweglich gelagert ist.

[0035] Das einen Materialkanal 43 ausbildende Achsenelement 42 ist in einen von dem Zentralabschnitt 38 ausgebildeten Durchgang 44 eingesetzt, wobei das an einem Flansch 45 des Achsenelements 42 und einem in der axialen Richtung 35 nachfolgend dem Flansch 45 vorgesehenen, von einer Innenwand 46 des Zentralabschnitts 38 in dem Durchgang 44 ausgebildeten Absatz 47 befestigte axiale Wälzlager 34 einerseits das sich auf das axiale Wälzlager 34 aufstützende Drehteil 27 entlang der axialen Richtung 35 relativ zu dem Festteil 26 fixiert und andererseits zusammen mit dem radialen Gleitlager 36 die Drehbewegung des Drehteils 27 relativ zu dem Festteil 26 um die Drehachse 32 ermöglicht. Mit einem in dem Durchgang 44 aufgenommenen ersten Ende 48 des Achsenelements 42 ragt das Achsenelement 42 in einen von dem in ein verbreitertes erstes Ende 49 des Durchgangs 44 eingreifenden zweiten Anschlusselement 40 ausgebildeten, in der axialen Richtung 35 nachfolgend dem zweiten Anschluss 30 gelegenen Materialkanal 50, wobei das Achsenelement 42 über eine Dichtung 51 der Anschlusseinrichtung 23 materialdicht an dem zweiten Anschlusselement 40 anliegt. Radial außen in einem Anlagebereich 52 der Dichtung 51 bildet das erste Anschlusselement 37 einen Überlauf 53 aus, durch welchen das Material im Falle eines Defekts der Dichtung 51 nach außen austreten kann. Zwischen dem Flansch 45 und dem zweiten Anschlusselement 40 ist das axiale Gleitlager 54 vorgesehen. Mit einem den Durchgang 44 in der axialen Richtung 35 überragenden zweiten Ende 55 des Achsenelements 42 ragt das Achsenelement 42 in einen von dem in ein zweites verbreitertes Ende 56 des Durchgangs 44 eingreifenden Stutzenelement 41 ausgebildeten Materialkanal 57, welcher in einem weiteren Verlauf des Materialkanals 57 senkrecht zu der axialen Richtung 35, im Wesentlichen in die Ausgaberichtung 15, abknickt und zu einem Materialauslass 58 des Stutzenelements 41 führt, welcher über eine Materialleitung 59 der Anschlusseinrichtung 23 mit dem Materialeinlass 19 verbunden ist. Somit kann das mittels der Materialleitung 31 zugeführte Material von einer hier nicht gezeigten Materialquelle, an welcher die Materialleitung 31 angeschlossen sein kann, den Materialkanal 50 des zweiten Anschlusselements 40, nachfolgend den Materialkanal 43 des Achsenelements 42, weiter nachfolgend den Materialkanal 57 des Stutzenelements 41 und weiter nachfolgend die Materialleitung 59 passierend zu der der Mischkammer 16 gelangen.

[0036] Weiter bildet das Stutzenelement 41 einen Luftkanal 60 aus, wobei der Zentralabschnitt 38 bzw. das verbreiterte zweite Ende 56 einen Ringkanal 61 für die Druckluft ausbildet, welcher in der axialen Richtung 35 von dem Stutzenelement 41 begrenzt wird und in den Luftkanal 60 mündet, derart, dass die Druckluft unabhängig von einem zwischen dem Festteil 26 bzw. dem Stutzenelement 41 und dem Drehteil 27 bzw. dem ersten Anschlusselement 37 ausgebildeten Drehwinkel von dem Ringkanal 61 in den Luftkanal 60 führbar ist. Dabei liegt das erste Anschlusselement 37 über eine Dichtung 62 an dem Achsenelement 42 und über eine Dichtung 63 an dem Stutzenelement 41 luftdicht an. Weiter ist das Stutzenelement 41 derart an dem Griff 12 bzw. dem Lufteinlass 20 angeordnet, dass der Luftkanal 60 in den Luftkanal 21 mündet. Weiter bildet der Seitenabschnitt 39 einen schräg zu der Drehachse 32 von dem ersten Anschluss 28 zu dem Ringkanal 61 verlaufenden Luftkanal 64 aus. Somit kann die mittels der Luftleitung 29 zugeführte Druckluft von einer hier nicht gezeigten Druckluftquelle, an welcher die Luftleitung 29 angeschlossen sein kann, den Luftkanal 64 des ersten Anschlusselements 37, nachfolgend den Ringkanal 61 des ersten Anschlusselements 37, weiter nachfolgend den Luftkanal 60 des Stutzenelements 41 und weiter nachfolgend den Luftkanal 21 des Griffs 12 passierend zu der der Mischkammer 16 gelangen.


Ansprüche

1. Anschlusseinrichtung (23) für eine Spritzpistole (10) zum Zerstäuben eines fließfähigen Materials unter Verwendung von Druckluft, wobei die Anschlusseinrichtung einen ersten Anschluss (28) zum Anschlie-βen einer Luftleitung (29) und zweiten Anschluss (30) zum Anschlie-βen einer Materialleitung (31) aufweist, wobei die Anschlusseinrichtung als ein Drehgelenk (25) ausgebildet ist, derart, dass der erste Anschluss und der zweite Anschluss relativ zu der Spritzpistole um eine gemeinsame Drehachse (32) drehbar sind.
 
2. Anschlusseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlusseinrichtung (23) zur Anordnung an einem Griff (12) der Spritzpistole (10) ausgebildet ist.
 
3. Anschlusseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlusseinrichtung (23) ein relativ zu der Spitzpistole (10) feststehendes Festteil (26) und ein drehbeweglich mit dem Festteil verbundenes Drehteil (27) umfasst, wobei das Drehteil den ersten Anschluss (28) und den zweiten Anschluss (30) aufweist.
 
4. Anschlusseinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckluft und das Material getrennt voneinander von dem Drehteil (27) über das Festteil (26) zu der Spritzpistole (10) führbar sind.
 
5. Anschlusseinrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Drehteil (27) ein erstes Anschlusselement (37), welches den ersten Anschluss (28) aufweist, und ein fest mit dem ersten Anschlusselement verbundenes zweites Anschlusselement (40), welches den zweiten Anschluss (30) aufweist, umfasst.
 
6. Anschlusseinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Festteil (26) ein fest mit der Spritzpistole (10) verbindbares Stutzenelement (41) und ein fest mit dem Stutzenelement verbundenes Achsenelement (42), an welchem das Drehteil (27) drehbeweglich gelagert ist, umfasst.
 
7. Anschlusseinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Achsenelement (42) einen Materialkanal (43) aufweist.
 
8. Anschlusseinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlusseinrichtung (23) eine Lageranordnung (33) mit zumindest einem Lager umfasst, über welches das Drehteil (27) mit dem Festteil (26) drehbeweglich verbunden ist.
 
9. Anschlusseinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lageranordnung (33) zumindest ein Axiallager, vorzugsweise ein axiales Wälzlager (34), umfasst.
 
10. Anschlusseinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Festteil (26) einen Luftkanal (60) aufweist, wobei das Drehteil (27) einen Ringkanal (61) für die Druckluft aufweist, welcher in den Luftkanal mündet, derart, dass die Druckluft unabhängig von einem zwischen dem Festteil und dem Drehteil ausgebildeten Drehwinkelvon dem Ringkanal in den Luftkanal führbar ist.
 
11. Anschlusseinrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlusseinrichtung (23) derart an der Spritzpistole (10) anordbar ist, dass der Luftkanal (60) des Festteils (26) in einen Luftkanal (21) eines Griffs (12) der Spritzpistole mündet.
 
12. Anschlusseinrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Drehteil (27) einen, vorzugsweise schräg zu der Drehachse (32), von dem ersten Anschluss (28) zu dem Ringkanal (61) verlaufenden Luftkanal (64) aufweist.
 
13. Anschlusseinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Festteil (26) einen Materialauslass (58) aufweist, welcher über eine Materialleitung (59) mit einem an einem Schaft (13) der Spritzpistole (10) angeordneten Materialeinlass (19) der Spritzpistole verbindbar ist.
 
14. Anschlusseinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels der Anschlusseinrichtung (23) das Material parallel zu der Drehachse (32) von dem Drehteil (27) in das Festteil (26) führbar ist.
 
15. Anschlusseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlusseinrichtung (23) ein Befestigungselement (24) zur Befestigung der Anschlusseinrichtung an der Spritzpistole (10) umfasst.
 
16. Spritzpistole (10) zum Zerstäuben eines Materials unter Verwendung von Druckluft, umfassend eine Anschlusseinrichtung (23) nach einem der vorangehenden Ansprüche.
 
17. Verfahren zum Betrieb einer zum Zerstäuben eines fließfähigen Materials unter Verwendung von Druckluft eingerichteten Spritzpistole (10), wobei an einem ersten Anschluss (28) einer Anschlusseinrichtung (23) der Spritzpistole eine Luftleitung (29) und an einem zweiten Anschluss (30) der Anschlusseinrichtung eine Materialleitung (31) angeschlossen wird, wobei mittels der als ein Drehgelenk (25) ausgebildeten Anschlusseinrichtung, insbesondere bei einer Drehung der Spritzpistole, der erste Anschluss und der zweite Anschluss relativ zu der Spritzpistole um eine gemeinsame Drehachse (32) gedreht werden.
 
18. Verwendung einer Anschlusseinrichtung (23) für eine zum Zerstäuben eines fließfähigen Materials unter Verwendung von Druckluft eingerichteten Spritzpistole (10), wobei die Anschlusseinrichtung einen ersten Anschluss (28) zum Anschließen einer Luftleitung (29) und zweiten Anschluss (30) zum Anschließen einer Materialleitung (31) aufweist, wobei die Anschlusseinrichtung als ein Drehgelenk (25) ausgebildet ist, derart, dass der erste Anschluss und der zweite Anschluss relativ zu der Spritzpistole um eine gemeinsame Drehachse (32) drehbar sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht