TECHNISCHER HINTERGRUND
[0001] Die Erfindung betrifft ein Gefäß zur Aufnahme von Flüssigkeiten, beispielsweise Flüssigkeiten
für kosmetische Anwendungen, und betrifft insbesondere ein Gefäß aus einem Plastikmaterial,
beispielsweise in Form einer Flasche.
[0002] Flüssigkeiten wie beispielsweise Shampoos, Haargele, Emulsionen, Entwickler für Haarfärbungen,
Conditioner und Masken werden oft in flaschenförmigen Gefäßen für die Benutzung durch
Endkunden oder durch Mitarbeiter in professionellen Hair-Studios und Kosmetikstudios
bereitgestellt. Bei den Flüssigkeiten kann es sich um gebrauchsfertige Mischungen
von Substanzen (sogenannte ready-for-use Kosmetika) oder um Mischungen handeln, welche
später beim Kunden mit einer weiteren Komponente zur Herstellung einer gebrauchsfertigen
Mischung gemischt werden. Ein Beispiel für eine Mischung, welche der Kunde zur Herstellung
einer gebrauchsfertigen Mischung benötigt, sind sogenannte Entwicklermischungen, welche
Wasser, Wasserstoffperoxid und typischerweise eine organische Säure enthalten. Weitere
gebrauchsfertige Mischungen können neben Wasser und Farbstoffen auch Alkohole, Fettalkohole,
Surfactants, und organische Säuren und Basen sowie weitere Substanzen enthalten.
[0003] Derartige gebrauchsfertige Mischungen, oder Vormischungen, werden durch den Hersteller
in industriellen Anlagen gemischt, in die flaschenförmigen Gefäße eingefüllt und die
Gefäße dann verschlossen und für den Versand bereitgestellt oder in Zwischenlagern
gelagert. Zwischen Abfüllung der Mischungen in die Gefäße und der Erstbenutzung durch
den Kunden können mehrere Monate liegen, in denen die mit den Mischungen befüllten
Gefäße in einem Lager aufbewahrt, an Händler geliefert und von den Händlern zum Verkauf
angeboten werden.
[0004] Flüssigkeiten für kosmetische Anwendungen sind typischerweise Mischungen aus sehr
unterschiedlichen Komponenten. Zu diesen Komponenten können auch Substanzen gehören,
welche eine erhöhte Neigung zur Verdunstung aufweisen, beispielsweise Alkohole, oder
die eine erhöhte Neigung zur Absorption an den Innenwänden der flaschenförmigen Gefäße
aufweisen. Außerdem ist es möglich, dass einige der Substanzen, wenn auch in einem
geringen Maße, über die Zeit miteinander reagieren oder durch das Wandmaterial der
Gefäße diffundieren.
[0005] Typischerweise bestehen die Gefäße aus einem Plastikmaterial. Insbesondere Sauerstoff
und Kohlendioxid aber auch kurzkettige Kohlenwasserstoffe können durch Plastikmaterialien
hindurchdiffundieren, beispielsweise aus dem oberhalb des Flüssigkeitsspiegels liegenden
Gasvolumen, in dem sich ein Partialdruckgleichgewicht mit der Flüssigkeit eingestellt
hat. Durch die Diffusion der Gase kann sich die Zusammensetzung des Gasvolumens und
in dessen Folge, aufgrund von Gleichgewichtsbedingungen, auch die Zusammensetzung
der Flüssigkeitsmischungen ändern.
[0006] Auch wenn die Hersteller größte Sorgfalt beim dichten Verschließen der flaschenförmigen
Gefäße walten lassen, kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein Teil der Flüssigkeiten
oder eine der eingemischten Substanzen teilweise durch die Verschlüsse aus den flaschenförmigen
Gefäßen entweicht. Dies kann zu einem geringen Volumenverlust führen, wodurch ein
geringer Unterdruck in den an sich dicht verschlossenen Gefäßen entstehen kann. Ein
Unterdruck kann auch dadurch entstehen, dass sie Substanzen teilweise miteinander
reagieren, an den Innenwänden absorbieren, oder durch die Gefäßwand diffundieren,
wie oben erläutert.
[0007] Ein weiterer Grund für das Entstehen eines Unterdrucks in dem Gefäß lässt sich auch
damit erklären, dass während des Abfüllens der Flüssigkeit und dem Verschließen der
Gefäße ein gewisser Außendruck herrscht, welcher geringer sein kann als der Außendruck
während des Transports oder der Lagerung der Gefäße, oder die Flüssigkeiten wurden
bei höheren Temperaturen abgefüllt und bei etwas niedrigen Temperaturen gelagert.
[0008] Auch wenn ein Endkunde ein mit einer Flüssigkeit befülltes Gefäß nach der Erstnutzung
für eine längere Zeit ungenutzt verschlossen lagert, können die oben beschriebenen
Vorgänge auftreten und sich ein Unterdruck in dem Gefäß ausbilden.
[0009] Ein Unterdruck in einem solchen Gefäß kann zu einer leichten Deformation der Wände
des Gefäßes führen, welche von außen sichtbar ist, da die Steifigkeit der vergleichsweisen
dünnen Gefäßwand nicht sehr groß ist. Da Gefäße typischerweise in Form einer kreiszylinderförmigen
Flasche angeboten werden, ändert sich durch den Unterdruck in der Flasche der kreisförmige
Querschnitt zu einem eher elliptischen Querschnitt. Eine derartige Deformation ist
nicht nur aus ästhetischen Gründen unerwünscht, sondern kann auch dazu führen, dass
auf die Außenseite der Flasche aufgedruckte oder aufgeklebte Produktinformationen
nicht mehr richtig lesbar sind.
[0010] Vor diesem Hintergrund besteht daher die Notwendigkeit, Gefäße, insbesondere flaschenförmige
Gefäße, bereitzustellen, bei denen die Lesbarkeit von Produktinformationen nicht durch
Deformationen beeinträchtigt wird.
LÖSUNG
[0011] Gemäß einer hierin beschriebenen Ausführungsform umfasst ein Gefäß zur Aufnahme von
Flüssigkeiten einen Gefäßkörper mit einer Gefäßwand, die einen oberen Wandabschnitt,
welcher in Längsrichtung des Gefäßkörpers einen Hohlraum mit im Wesentlichen konstantem
Querschnitt umgibt und ein unteres Ende und ein oberes Ende hat, und einen unteren
Wandabschnitt mit einem oberen Ende und einem unteren Ende hat, wobei der untere Wandabschnitt
an seinem oberen Ende in das unteres Ende des oberen Wandabschnitts übergeht und ausgehend
von seinem oberen Ende in Richtung zu seinem unteren Ende einen sich im Querschnitt
erweiternden Hohlraum umgibt. Das Gefäß umfasst weiterhin einen Schulterabschnitt
mit Auslassöffnung am oberen Ende des oberen Wandabschnitts, und einen Bodenabschnitt
am unteren Ende des unteren Wandabschnitts. Der Gefäßkörper hat eine Mittellinie.
Der untere Wandabschnitt hat mindestens drei stegförmige Abschnitte, welche sich vom
oberen Ende des unteren Wandabschnitts in Richtung zum unteren Ende des unteren Wandabschnitts
erstrecken, und mindestens drei Flächenabschnitte, wobei jeweils ein Flächenabschnitt
zwischen zwei stegförmigen Abschnitten und zwischen dem oberen Ende und dem unteren
Ende des unteren Wandabschnitts angeordnet ist, wobei in einer Ebene senkrecht zur
Mittellinie jeder Flächenabschnitt einen größeren Krümmungsradius als jeder stegförmige
Abschnitt hat oder ungekrümmt ist.
FIGUREN
[0012] Die beiliegenden Zeichnungen veranschaulichen Ausführungsformen und dienen zusammen
mit der Beschreibung der Erläuterung der Prinzipien der hierin beschriebenen Lösung,
ohne dass die Ausführungsformen den durch die Ansprüche definierten Schutzbereich
einschränken sollen. Die Elemente der Zeichnungen sind relativ zueinander und nicht
notwendigerweise maßstabsgetreu.
Figur 1 zeigt eine dreidimensionale Ansicht einer Flasche gemäß einer Ausführungsform.
Figur 2A zeigt eine erste Seitenansicht der in Figur 1 gezeigten Flasche, Figur 2B
zeigt eine zweite Seitenansicht, Figur 2C zeigt eine Ansicht auf den Bodenabschnitt
der Flasche, und Figur 2D zeigt eine Schnittansicht im Bereich des Schulteranschlusses
mit einem anderen Verschluss.
Figur 3 zeigt Querschnitte in den Ebenen AA und BB aus Figur 1.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
[0013] Ein Gefäß zur Aufnahme von Flüssigkeiten mit verbesserter Formstabilität wird nachfolgend
anhand verschiedener Ausführungsformen, die geeignet miteinander kombiniert werden
können, beschrieben.
[0014] In einer allgemeinen Ausgestaltung weist das Gefäß, beispielsweise in Form einer
Flasche, einen Gefäßkörper mit einer Gefäßwand, einen Bodenabschnitt und einen Schulterabschnitt
mit Auslassöffnung aus. Die Gefäßwand bildet eine umlaufende Mantelfläche des Gefäßkörpers
und geht an ihrem unteren Ende in den Bodenabschnitt und an ihrem oberen Ende in den
Schulterabschnitt über, wodurch ein von der Gefäßwand, dem Bodenabschnitt und dem
Schulterabschnitt umschlossener Hohlraum gebildet wird. Zugang zu diesem Hohlraum
ist über die verschließbare Auslassöffnung des Schulterabschnitts gegeben.
[0015] Die Gefäßwand des Gefäßkörpers weist insbesondere zwei Abschnitte auf, die sich in
ihrer äußeren Form unterscheiden. Ein oberer Wandabschnitt, der in den Schulterabschnitt
übergeht, hat einen im Wesentlichen konstanten Querschnitt in Längsrichtung des Gefäßkörpers.
Ein unterer Wandabschnitt, die in den Bodenabschnitt übergeht, hat dagegen einen in
Richtung zum Bodenabschnitt hin zunehmenden Querschnitt. Der untere Wandabschnitt
geht an seinem oberen Ende in ein unteres Ende des oberen Wandabschnitts über.
[0016] Der Gefäßkörper definiert eine Mittellinie innerhalb des von der Gefäßwand umgebenen
Raums. Insbesondere haben der untere und der obere Wandabschnitt eine gemeinsame Mittellinie,
welche die Mittellinie des Gefäßkörpers definiert.
[0017] Der Begriff "Querschnitt" definiert den Außenquerschnitt des Gefäßkörpers, des oberen
Wandabschnitts bzw. des unteren Wandabschnitts. Der "Innenquerschnitt" der Gefäßwand
entspricht typischerweise dem Außenquerschnitt und ist lediglich um die Wandstärke
der Gefäßwand geringer. Außen- und Innenquerschnitte des Gefäßkörpers bzw. des unteren
und oberen Wandabschnitts werden in einer Ebene senkrecht zur Mittellinie betrachtet.
[0018] Der untere Wandabschnitt weist Flächenabschnitte und stegförmige Abschnitte auf,
die sich in ihren Krümmungsradien, betrachtet in einer Ebene senkrecht zur Mittellinie,
unterscheiden. Je ein Flächenabschnitt ist in Umfangsrichtung der Gefäßwand gesehen
zwischen zwei stegförmigen Abschnitten angeordnet und insbesondere von diesen begrenzt.
Der Krümmungsradius der Flächenabschnitte, betrachtet in einer Ebene senkrecht zur
Mittellinie, ist größer als der Krümmungsradius der stegförmigen Abschnitte in dieser
Ebene. Die Flächenabschnitt können auch ungekrümmt sein, d.h. plan.
[0019] Durch die Flächenabschnitte und die stegförmigen Abschnitte werden Bereiche unterschiedlicher
mechanischer Steifigkeit im unteren Wandabschnitt definiert. Insbesondere sind die
stegförmigen Abschnitte aufgrund ihrer stärkeren Krümmung gegenüber einer Deformation,
insbesondere in einer Richtung senkrecht zu den jeweiligen Abschnitten, steifer als
die Flächenabschnitte. Eine Änderung der Druckverhältnisse zwischen dem Innenvolumen
eines verschlossenen Gefäßes und der Umgebung führt daher eher zu einer Deformation
der Flächenabschnitte. Dies wirkt sich auch positiv auf den oberen Wandabschnitt aus.
Da der untere Wandabschnitt Bereiche mit einer geringeren Steifigkeit gegenüber Druckveränderungen
aufweist, werden primär die Flächenbereiche im unteren Wandabschnitt deformiert, nicht
dagegen der obere Wandabschnitt, der seine Querschnittsform beibehält.
[0020] Der untere Wandabschnitt mit zum Bodenabschnitt hin zunehmendem Querschnitt erweitert
das zur Verfügung stehende Volumen, wodurch das Gefäß in seiner Höhe etwas reduziert
werden kann. Außerdem führt der größere Querschnitt zu einer verbesserten Lagestabilität,
wenn das Gefäß auf eine ebene Fläche gestellt wird. Durch die besondere Ausgestaltung
des unteren Wandabschnitts wird somit ein Gefäß mit einem oberen gleichförmigen Querschnitt,
beispielsweise einem kreisrunden Querschnitt, und einem unteren eher eckigen Querschnitt,
beispielsweise eher dreieckig, viereckig, oder fünfeckig bereitgestellt.
[0021] Da die oben geschilderte Problematik insbesondere bei einem Unterdruck im Gefäß auftritt,
sind die Flächenabschnitte gemäß einer Ausführungsform, die mit allen hierin beschriebenen
Ausführungsformen kombiniert werden kann, nach außen gewölbt. Bei einem Unterdruck
werden die Flächenabschnitte leicht nach Innen gedrückt.
[0022] Gemäß einer Ausführungsform, die mit allen hierin beschriebenen Ausführungsformen
kombiniert werden kann, ist der Krümmungsradius der Flächenabschnitte größer als ein
Krümmungsradius des oberen Wandabschnitts. Der obere Wandabschnitt hat die Form eines
Zylinders, insbesondere eines Kreiszylinders. Da die Deformation auf die Flächenabschnitte
begrenzt ist, bleibt die Querschnittsform des oberen Wandabschnitts erhalten.
[0023] Der obere Wandabschnitt kann daher Produktinformationen, beispielsweise aufgedruckt
oder aufgeklebt, aufweisen. Da im oberen Wandabschnitt durch die Ausgestaltung des
unteren Wandabschnitts Deformationen vermieden werden, wirkt sich ein Unterdruck innerhalb
des Gefäßes auch nicht auf die Lesbarkeit der Produktinformation aus.
[0024] Gemäß einer Ausführungsform, die mit allen hierin beschriebenen Ausführungsformen
kombiniert werden kann, ist der Krümmungsradius jedes Flächenabschnitts in einer Ebene
senkrecht zur Mittellinie mindestens 2-mal so groß, insbesondere mindestens 3-mal
so groß, wie der Krümmungsradius jedes stegförmigen Abschnitts in dieser Ebene. Je
größer der Krümmungsradius, desto flacher und daher nachgiebiger ist der Flächenabschnitt
und desto eher führt eine Druckänderung zu einer auf die Flächenabschnitte begrenzten
Deformation.
[0025] Um die Deformation aufgrund eines Unterdrucks noch zuverlässiger auf den unteren
Wandabschnitt zu begrenzen, kann gemäß einer Ausführungsform, die mit allen hierin
beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden kann, die laterale Ausdehnung jedes
Flächenabschnitts, betrachtet senkrecht zur Mittellinie, von oben in Richtung zum
Bodenabschnitt zunehmen. Ebenso kann die laterale Ausdehnung jedes stegförmigen Abschnitts
von oben in Richtung zum Bodenabschnitt abnehmen. Die stegförmigen Abschnitte sind
damit im oberen Bereich breiter als weiter unten zum Bodenabschnitt hin. Die Flächenbereiche
werden dagegen in Richtung Bodenabschnitt breiter. Daher werden die Flächenbereiche
insbesondere in einem Bereich, der näher zum Bodenabschnitt ist, deformiert. Die Deformation
in einem Bereich näher zum oberen Wandabschnitt ist daher geringer, sodass der oberen
Wandabschnitt nicht von der Deformation betroffen ist.
[0026] Gemäß einer Ausführungsform, die mit allen hierin beschriebenen Ausführungsformen
kombiniert werden kann, haben die Flächenabschnitte eine Gesamtfläche, die größer
ist als die Gesamtfläche der stegförmigen Abschnitte. Dadurch wird sichergestellt,
dass ausreichende Wandfläche für eine kontrollierte und auf die Flächenbereiche begrenzte
Deformation zur Verfügung steht. Beispielsweise kann ein Verhältnis der Gesamtfläche
der stegförmigen Abschnitte zur Gesamtfläche der Flächenabschnitte etwa 1:1,5 bis
etwa 1:2 sein. Zu den stegförmigen Abschnitten werden alle Bereiche außer den Flächenbereichen
des unteren Wandabschnitts gezählt, die sich ausgehend von einer imaginären Ebene
in Richtung Bodenabschnitt erstrecken, welche die oberen Enden der Flächenbereiche
berührt.
[0027] Gemäß einer Ausführungsform, die mit allen hierin beschriebenen Ausführungsformen
kombiniert werden kann, sind die Flächenabschnitte und die stegförmigen Abschnitte
gleichmäßig in Umfangsrichtung der Gefäßwand verteilt. Außerdem haben die Flächenabschnitte
jeweils die gleiche Form und die stegförmigen Abschnitte jeweils die gleiche Form,
wobei die Flächenabschnitte eine andere Form aufweisen als die stegförmigen Abschnitte.
Der untere Wandabschnitt ist daher bevorzugt symmetrisch um die Mittellinie, wobei
eine Rotationssymmetrie in Abhängigkeit von der Anzahl der Flächenabschnitte und der
stegförmigen Abschnitte vorliegt. Bei zwei Flächenabschnitten und zwei stegförmigen
Abschnitten liegt eine 2-fache Rotationssymmetrie (Drehung jeweils um 180°), bei drei
Flächenabschnitten und drei stegförmigen Abschnitten liegt eine 3-fache Rotationssymmetrie
(Drehung jeweils um 120°), bei vier Flächenabschnitten und vier stegförmigen Abschnitten
liegt eine 4-fache Rotationssymmetrie (Drehung jeweils um 90°), und bei fünf Flächenabschnitten
und fünf stegförmigen Abschnitten liegt eine 5-fache Rotationssymmetrie (Drehung jeweils
um 72°) vor.
[0028] Als günstig hat sich insbesondere eine Konfiguration mit vier Flächenabschnitten
und vier stegförmigen Abschnitten im Hinblick auf eine gleichmäßige Verteilung der
Deformation bei weitgehender Beibehaltung einer ausreichenden Stabilität des unteren
Wandabschnitts herausgestellt. Wird beispielsweise eine Gefäß mit zwei Flächenabschnitten
und zwei stegförmigen Abschnitten betrachtet, so könnten die Flächenabschnitte jeweils
relativ groß ausgebildet werden und sich stark deformieren. Dies könnte jedoch zulasten
der Gesamtstabilität des unteren Wandabschnitts gehen, da lediglich zwei stegförmige
Abschnitte vorhanden sind, auch wenn diese etwas breiter ausgebildet werden. Betrachtet
man den umgekehrten Fall einer hohen Anzahl von Flächenabschnitten und stegförmigen
Abschnitten, dann ist die Fläche jedes einzelnen Flächenabschnitts eher gering und
der Vorteil der kontrollierten Deformation wird kleiner oder tritt nur noch bei sehr
geringem Unterdruck auf. Bei drei bis fünf, insbesondere bei vier Flächenabschnitten
und vier stegförmigen Abschnitten findet sich ein guter Kompromiss zwischen ausreichender
Stabilität des unteren Wandabschnitts und kontrollierbarer Deformierbarkeit.
[0029] Eine Konfiguration mit vier Flächenabschnitten und vier stegförmigen Abschnitten
ist auch vor dem Hintergrund der Platzoptimierung beim Verpacken von Gefäßen in einem
Transportbehälter von Vorteil, da die Grundfläche der Gefäße eher quadratförmig ist
und sich die Gefäße daher eng nebeneinander stehend verpacken lassen. Durch den eher
kreisförmigen Querschnitt des oberen Wandabschnitts lassen sich die Gefäße jedoch
besser beim Verpacken und Entpacken ergreifen.
[0030] Gemäß einer Ausführungsform, die mit allen hierin beschriebenen Ausführungsformen
kombiniert werden kann, liegt der Krümmungsradius der stegförmigen Abschnitte, betrachtet
in einer Ebene senkrecht zur Mittellinie, zwischen dem 0,5-fachen und dem 1,2-fachen
des Abstands der stegförmigen Abschnitte von der Mittellinie in dieser Ebene. Die
stegförmigen Wandabschnitte weisen daher keine sehr kleinen Krümmungen auf, welche
eher zu schmalen stegförmigen Abschnitten führen.
[0031] Gemäß einer Ausführungsform, die mit allen hierin beschriebenen Ausführungsformen
kombiniert werden kann, beträgt die minimale Breite eines stegförmigen Abschnitts,
in einer Ebene senkrecht zur Mittellinie betrachtet, mindestens dem 0,15-fachen, bevorzugt
mindestens dem 0,2-fachen, insbesondere mindestens dem 0,25-fachen des Abstands des
stegförmigen Abschnitts von der Mittellinie in dieser Ebene. Dadurch werden eine ausreichende
Breite und damit Stabilität der stegförmigen Abschnitte gesichert.
[0032] Gefäßwand, Bodenabschnitt und Schulterabschnitt können integral ausgestaltet sein
und beispielsweise durch ein einschichtiges oder mehrschichtiges Wandmaterial aus
einem oder mehreren Plastikmaterialien gebildet werden. Zur Herstellung eines Gefäßes,
insbesondere durch Extrusionsblasformen, kann beispielsweise zunächst mittels Spritzguss
ein Vorformling hergestellt werden, welcher die Auslassöffnung und einen sich axial
fortsetzenden Schlauchkörper mit geschlossenem Boden hat. Dieser Vorformling wird
in eine Blasform mit Hohlraum eingesetzt, welche die äußere Form des Gefäßes definiert.
Durch Aufblasen des Schlauchkörpers bei erhöhter Temperatur und unter Einwirkung von
Druck wird der Schlauchkörper aufgeblasen, bis sich das aufgeweitete Material des
Schlauchkörpers an die Innenwand der Blasform anlegt und die durch die Blasform vorgegebene
Form annimmt. Nach Abkühlen kann das Gefäß aus der Blasform entnommen werden.
[0033] Bei mehrschichtigen Wandmaterialien können diese zur Herstellung des Vorformlings
koextrudiert werden. Beim Aufblasen bleibt der Schichtaufbau erhalten.
[0034] Beispielsweise kann eine Innenwand des Gefäßes, die in Kontakt mit der Flüssigkeit
tritt, ein bezüglich der Flüssigkeit möglichst inertes oder reines Material verwendet
werden. Hierzu wird bevorzugt ein neuwertiges Plastikmaterial (virgin resin) verwendet.
Beispielsweise kann die Innenwand vollständig aus neuwertigem Polyetyhlen (PE), neuwertigem
hochdichtem Polyethylen (HDPE), oder neuwertigem Polypropylen (PP), welche häufig
auch als virgin PE, virgin HDPE bzw. virgin PP bezeichnet werden, bestehen. Ist das
Wandmaterial des Gefäßes zwei- oder mehrschichtig, kann die Wand des Gefäßes eine
Innenschicht aus neuwertigem PE, neuwertigem HDPE oder neuwertigem PP und eine Außenschicht
und/oder eine Zwischenschicht, welche zwischen der Innenschicht und der Außenschicht
angeordnet ist, aus einem dazu verschiedenen Material, beispielsweise aus recyceltem
PP, recyceltem PE, recyceltem HDPE oder einem anderen recyceltes Plastikmaterial,
bestehen. Bevorzugt ist die Innenschicht des Innenbehälter aus neuwertigem HDPE, da
Polyethylen im Vergleich zu Polypropylen flexibler ist.
[0035] Neuwertiges Plastikmaterial unterscheidet sich von recyceltem Plastikmaterial insbesondere
hinsichtlich seiner Reinheit. Die Verwendung von neuwertigem Polyetyhlen (PE), neuwertigem
hochdichtem Polyethylen (HDPE) oder neuwertigem Polypropylen (PP) erlaubt es daher,
die Eigenschaften von PE, HDPE bzw. PP genauer einzustellen und damit besser an die
im Bereich der Kosmetik gestellten Anforderungen hinsichtlich Reinheit und Inertheit
anzupassen.
[0036] Im Gegensatz dazu können insbesondere die Außenschicht und/oder die Zwischenschicht
aus einem anderen Plastikmaterial bestehen. Es ist jedoch auch möglich, dass sämtliche
Schichten des Wandmaterials des Gefäßes aus dem gleichen Plastikmaterial bestehen
und sich lediglich in mechanischen oder physikochemischen Eigenschaften unterscheiden,
welche durch die Polymerstruktur (beispielsweise Kettenlänge und Verzweigungsgrad)
des Plastikmaterials eingestellt werden können.
[0037] Beispielsweise kann eine Zwischenschicht des Wandmaterials primär für die mechanische
Stabilität verantwortlich sein, eine Außenschicht für eine verbesserte Haptik (Griffigkeit)
und/oder Bedruckbarkeit dienen, und eine Innenschicht hinsichtlich Reinheit angepasst
sein.
[0038] Gemäß einer Ausführungsform, die mit anderen hierein beschriebenen Ausführungsformen
geeignet kombiniert werden kann, ist die Gefäßwand mindestens dreischichtig aufgebaut
und umfasst eine Zwischenschicht, welche sich zwischen einer Innenschicht und einer
Außenschicht des Wandmaterials befindet. Die Zwischenschicht kann recyceltes hochdichtes
Polyethylen mit einem Schmelzflussindex im Bereich von gleich oder größer 0.40 bis
gleich oder kleiner 0.85 g/10 min, ermittelt gemäß ISO 1133 (190°C, 2.16 kg), die
Außenschicht hochdichtes Polyethylen mit einem Schmelzindex im Bereich von gleich
oder größer 0.20 bis gleich oder kleiner 0.35 g/10 min, ermittelt gemäß ISO 1133 (190°C,
2.16 kg) oder recyceltem hochdichtes Polyethylen mit einem Schmelzindex im Bereich
von gleich oder größer 0.40 bis gleich oder kleiner 0.85 g/10 min, ermittelt gemäß
ISO 1133 (190°C, 2.16 kg), und die Innenschicht hochdichtes Polyethylen mit einem
Schmelzindex im Bereich von gleich oder größer 0.20 bis gleich oder kleiner 0.35 g/10
min, ermittelt gemäß ISO 1133 (190°C, 2.16 kg), aufweisen. Die Innenschicht kann aus
neuwertigem hochdichten Polyethylen bestehen.
[0039] Der Abbau während des Recyclings von Polyethylen ist für die Verringerung seines
Molekulargewichts verantwortlich. Daher weist recyceltes Polyethylen ein geringeres
Molekulargewicht auf als neuwertiges Polyethylen. Das geringere Molekulargewicht von
recyceltem Polyethylen spiegelt sich in einem Schmelzindex wider, der höher ist als
der Schmelzindex von neuwertigem Polyethylen. Da die Zwischenschicht und gegebenenfalls
die Außenschicht recyceltes Polyethylen enthalten, weisen diese Schichten Polyethylen
mit einem vergleichsweise hohen Schmelzindex auf.
[0040] Gemäß einer Ausführungsform, die mit allen hierin beschriebenen Ausführungsformen
kombiniert werden kann, ist die Wandstärke der Gefäßwand im Bereich der stegförmigen
Abschnitte größer als im Bereich der Flächenabschnitte. Dadurch werden die stegförmigen
Abschnitte im Vergleich zu den Flächenabschnitten stabiler ausgeführt und führen daher
zu einer erhöhten Formstabilität des unteren Wandabschnitts insgesamt, ohne dass die
Flächenabschnitte in ihrer Eignung, sich stärker deformieren zu können, beeinträchtigt
werden. Eine erhöhte Wandstärke lässt sich beispielsweise dadurch erreichen, dass
der Vorformling in den Bereichen, die später die stegförmigen Abschnitte bilden, mit
einer erhöhten Wandstärke hergestellt wird. Dies ist bei Extrusionsblasformen gezielt
möglich.
[0041] Mit Bezug auf die Figuren 1, 2A bis 2D und 3 wird ein Ausführungsbeispiel näher erläutert,
welches die obigen Ausführungen geeignet ergänzt und modifiziert. Die nachfolgenden
Erläuterungen können daher auch mit den vorstehenden allgemeinen Ausführungsformen
beliebig kombiniert werden.
[0042] Figur 1 zeigt eine dreidimensionale Ansicht eines Gefäßes 100 in Form einer Flasche.
Im Weiteren wird das Gefäß 100 auch als Flasche 100 bezeichnet, ohne konkret darauf
beschränkt zu sein.
[0043] Das Gefäß 100 hat einen Gefäßkörper mit einer umlaufenden Gefäßwand und einer Mittellinie.
Die Gefäßwand umfasst einen oberen Wandabschnitt 150 und einen unteren Wandabschnitt
110. Der obere Wandabschnitt umgibt in Längsrichtung des Gefäßkörpers radial einen
Hohlraum mit, in Längsrichtung des Gefäßkörpers gesehen, im Wesentlichen konstantem
Querschnitt und weist ein unteres Ende 151 und ein oberes Ende 152 auf. Der untere
Wandabschnitt 110 hat ein oberes Ende 112 und ein unteres Ende 111. In der hier gezeigten
Ausführungsform ist der obere Wandabschnitt kreiszylinderförmig, d. h. er hat eine
Mantelfläche, welchen einen Hohlraum mit einem kreisförmigen Querschnitt begrenzt.
Die äußeren Form des oberen Wandabschnitts 150 entspricht daher dem Mantel eines Rotationskörpers
(Kreiszylinder).
[0044] Der untere Wandabschnitt 110 geht an seinem oberen Ende 112 in das unteres Ende 151
des oberen Wandabschnitts 150 über und hat ausgehend von seinem oberen Ende 112 in
Richtung zu seinem unteren Ende 111 einen sich erweiternden Querschnitt.
[0045] Das Gefäß 100 umfasst weiterhin einen Schulterabschnitt 170 mit Auslassöffnung 172,
siehe Figur 2A, am oberen Ende 152 des oberen Wandabschnitts 150. In der in Figur
1 gezeigten Ausführungsform ist die Auslassöffnung mit einem lösbaren Verschluss 180
verschlossen. Der Verschluss kann beispielsweise ein Schraubverschluss (Figur 2D),
ein Verschluss mit einer klappbaren Kappe oder Klappdeckel (Figuren 1 und 2B), oder
ein Verschluss mit einer Dosiervorrichtung sein.
[0046] Das Gefäß 100 umfasst weiterhin einen Bodenabschnitt 160 am unteren Ende 111 des
unteren Wandabschnitts 110, mit dem das Gefäß an seiner Unterseite verschlossen ist.
Das Gefäß kann mit dem Bodenabschnitt 160 auf eine ebene Fläche gestellt werden. Der
Bodenabschnitt 160 ist dazu entsprechend geformt.
[0047] Der untere Wandabschnitt 110 hat mindestens drei stegförmige Abschnitte 130, in der
hier gezeigten Ausführungsform vier stegförmige Abschnitte 130, welche sich vom oberen
Ende 112 des unteren Wandabschnitt 110 in Richtung zum unteren Ende 111 des unteren
Wandabschnitts 110 erstrecken. Der untere Wandabschnitt 110 hat weiterhin mindestens
drei Flächenabschnitte 120, in der hier gezeigten Ausführungsform vier Flächenabschnitte
130, wobei jeweils ein Flächenabschnitt 120 zwischen zwei stegförmigen Abschnitten
130 und zwischen dem oberen Ende 112 und dem unteren Ende 110 des unteren Wandabschnitts
110 angeordnet ist. In einer Ebene (AA, BB) senkrecht zur Mittellinie hat jeder Flächenabschnitt
120 einen größeren Krümmungsradius als jeder stegförmige Abschnitt 130 oder ist ungekrümmt.
[0048] Zu den stegförmigen Abschnitten 130 werden alle Bereiche des unteren Wandabschnitts
110, außer den Flächenbereichen 120, gezählt, die sich ausgehend von einer imaginären
Ebene, angedeutet in Figur 2A mit EE, in Richtung Bodenabschnitt erstrecken, welche
die oberen Enden der Flächenbereiche 120 berührt. Ein Verhältnis von Gesamtfläche
der stegförmigen Abschnitte 130 zur Gesamtfläche der Flächenabschnitte 120 kann etwa
1:1,5 bis etwa 1:2 betragen.
[0049] Der untere Wandabschnitt 110 kann eine Querschnittsform aufweisen, die nicht über
die Mantelfläche eines imaginären Kegelstumpfs als Umhüllende hinausgeht. Dabei können
die stegförmigen Abschnitte 130 in der Mantelfläche des imaginären Kegelstumpfes liegen.
Die Wandabschnitte120 berühren an ihrem Rand 121, d.h. entlang der Linie, die den
Übergang zu den jeweils angrenzenden stegförmigen Abschnitten 130 bildet, die Mantelfläche
des imaginären Kegelstumpfes und erstrecken sich im Übrigen innerhalb der Mantelfläche
des imaginären Kegelstumpfes. Die Flächenabschnitte 110 können als Anschnittsflächen
in der Mantelfläche des imaginären Kegelstumpfes angesehen werden.
[0050] Der untere Wandabschnitt umgibt somit radial in Längsrichtung gesehen ausgehend von
seinem oberen Ende 112 in Richtung zu seinem unteren Ende 111 einen sich im Querschnitt
erweiternden Hohlraum.
[0051] Nimmt man für den imaginären Kegelstumpf einen Neigungswinkel für dessen Mantelfläche
an, dann kann der Neigungswinkel der Flächenbereiche 120 größer sein als der Neigungswinkel
der Mantelfläche. Als "Ebene" eines Flächenbereichs 120 kann die Ebene betrachtet
werden, welche durch den Rand 121 des Flächenbereichs 120 definiert wird, da Flächenabschnitte
120 leicht nach Außen gewölbt sein können.
[0052] Als Grenze zwischen Bodenabschnitt 160 und unterem Wandabschnitt 110 wird der Bereich
angesehen, der in einer Ebene liegt, in welcher der untere Wandabschnitt 110 seine
größte Ausdehnung hat und an den sich der Bodenabschnitt 160 mit kleiner werdendem
Querschnitt anschließt (Figur 2A). Als Grenze zwischen oberem Wandabschnitt 150 und
Schulterabschnitt 170 wird die höchste Ebene senkrecht zur Mittellinie angesehen,
in welcher der Querschnitt des oberen Wandabschnitts 150 noch dem Querschnitt in darunter
liegenden Ebenen entspricht. Dies ist ebenfalls aus Figur 2A erkennbar.
[0053] In Figur 1 sind zwei Ebene AA und BB im unteren Wandabschnitt 110 gezeigt, wobei
die Ebene BB oberhalb der Ebene AA liegt und damit der Wandabschnitt 110 dort eine
geringeren Querschnittsfläche als in der Ebene AA hat. In Figur 3 ist eine Projektion
der Schnitte durch den unteren Wandabschnitt 110 in den Ebenen AA und BB längs der
Mittellinie M, angedeutet in Figuren 2A und 3, gezeigt. Der Schnitt durch den unteren
Wandabschnitt 110 in der Ebene BB ist gestrichelt dargestellt. Dieser Schnitt liegt
innerhalb des Schnitts durch den unteren Wandabschnitt 110 in der Ebene AA.
[0054] In der hier gezeigten Ausführungsform entsprechen die Krümmungsradien R1a der stegförmigen
Abschnitte 130 in der Ebene AA dem Radius des Querschnitts des imaginären Kegelstumpfes
in der Ebene AA, und die Krümmungsradien R1b der stegförmigen Abschnitte 130 in der
Ebene BB entsprechen dem Radius des Querschnitts des imaginären Kegelstumpfes in der
Ebene BB. Die Querschnitte des imaginären Kegelstumpfes sind hier nicht dargestellt.
[0055] Dagegen haben die Flächenabschnitte 120 einen deutlich größeren Krümmungsradius.
Beispielhaft ist hier der Krümmungsradius R2b der Flächenabschnitte 120 in der Ebene
AA eingezeichnet.
[0056] Erkennbar aus Figur 3 ist, dass die Breite der Flächenabschnitte 120 in der Ebene
AA größer ist als in der Ebene BB, wie auch in Figur 1 erkennbar. Umgekehrt ist die
Breite der stegförmigen Abschnitte 130 in der Ebene AA kleiner als in der Ebene BB.
Die Breite der Flächenabschnitte 120 nimmt daher von oben nach unten zu, wenn man
die Breite in entsprechenden Ebenen senkrecht zur Mittellinie M betrachtet. Umgekehrt
nehmen die stegförmigen Abschnitte 130 in ihrer Breite von oben nach unten ab. Die
Flächenabschnitte 120 haben daher in "unteren" Ebenen, d.h. in Bereichen näher zum
Bodenbereich 160 hin, ihre größte Breite oder laterale Ausdehnung, sodass die Flächenabschnitte
120 auch dort ihre größte Deformation bei einem Unterdruck im Gefäß 100 erfahren.
Da der Bereich der größten Deformation ausreichend weit vom oberen Wandabschnitt 150
entfernt und die stärker gekrümmten stegförmigen Abschnitte 130 zum oberen Wandabschnitt
150 hin in ihrer Breite zunehmen, wirkt sich die Deformation der Flächenabschnitte
120 nicht auf den oberen Wandabschnitt 150 auf. Der obere Wandabschnitt 150 wird nicht
deformiert.
[0057] Die Flächenabschnitte 120 sind insbesondere nach Außen konvex, d.h. sie haben einen
endlichen, wenngleich großen Krümmungsradius. Bevorzugt ist der Krümmungsradius der
Flächenabschnitte 120 in der Ebene AA, BB mindestens 2-mal so groß, insbesondere mindestens
3-mal oder mindestens 4-mal so groß, wie der Krümmungsradius jedes stegförmigen Abschnitts
130 in der entsprechenden Ebene AA, BB. Der Vergleich der Krümmungsradien von Flächenabschnitten
120 stegförmigen Abschnitten 130 bezieht sich immer auf die gleich Ebene.
[0058] Der Krümmungsradius der Flächenabschnitte 120 ist auch größer als der Krümmungsradius
des oberen Wandabschnitts 150, wieder betrachtet in einer Ebene senkrecht zur Mittellinie.
Der Krümmungsradius jedes Flächenabschnitts kann mindestens 2-mal so groß, insbesondere
mindestens 3-mal oder mindestens 4-mal so groß, wie der Krümmungsradius des oberen
Wandabschnitts 150 sein. Damit weisen die Flächenabschnitte 120 die geringste Krümmung
auf, d h. sie sind eher flach, und deformieren leichter als die stegförmigen Abschnitte
130 und der obere Wandabschnitt 150.
[0059] Wie in Figur 3 erkennbar, kann der Krümmungsradius (R1a, R1b) der stegförmigen Abschnitte
130 in Richtung zum Bodenabschnitt 160 hin zunehmen. Der Krümmungsradius der Flächenabschnitte
120 kann dagegen konstant bleiben oder nur geringfügig zunehmen, sodass eine gleichbleibende
Deformierbarkeit der Flächenabschnitte 120 gewährleistet ist. Der Krümmungsradius
jedes Flächenabschnitts 120 kann beispielsweise vom oberen Ende 112 des unteren Wandabschnitts
110 in Richtung zum unteren Ende 111 des unteren Wandabschnitts 110 im Wesentlichen
konstant bleiben oder zunehmen, beispielsweise um ein Maß, das geringer ist als das
Maß, mit dem der Krümmungsradius der stegförmigen Abschnitte 130 zunimmt.
[0060] Aus Figur 1 ist erkennbar, dass die Flächenabschnitte 120 und die stegförmigen Abschnitte
130 in Umfangsrichtung des unteren Wandabschnitts 110 gleichmäßig verteilt sind und
sich abwechseln. Eine Druckänderungen führt daher zu einer gleichmäßig verteilten
Deformation, sodass der untere Wandabschnitt 110 als ganzes nicht ungleichmäßig deformiert
wird, was sich sonst nachteilig auf den oberen Wandabschnitt 150 auswirken könnte.
[0061] Weiterhin begrenzen die Flächenabschnitte 120 und die stegförmigen Abschnitte 130
einander seitlich, d. h. sie gehen unmittelbar ineinander über.
[0062] Der untere und der obere Wandabschnitt 110, 150 können eine ähnliche vertikale Ausdehnung
haben. Der Übergang 105 zwischen dem oberen Ende 112 des unteren Wandabschnitts 110
und dem unteren Ende 151 des oberen Wandabschnitts 150 liegt daher in einem mittleren
Bereich des aus oberem und unteren Wandabschnitt 110, 150 gebildeten Gefäßkörpers.
[0063] Der Übergang 105 zwischen unterem Wandabschnitt 110 und oberen Wandabschnitt 150
kann insbesondere in einem Bereich zwischen dem 0,4-fachen und dem 0,6-fachen, bevorzugt
zwischen dem 0,45-fachen und dem 0,55-fachen, des Abstands zwischen dem unteren Ende
111 des unteren Wandabschnitts 110 und dem oberen Ende 152 des oberen Wandabschnitts
150 liegen. Der untere Wandabschnitt 110 hat daher eine ausreichende vertikale Ausdehnung,
um eine Deformation aufzunehmen und den oberen Wandabschnitt 150 vor einer Deformation
zu schützen.
[0064] In Figur 2A, welche eine erste Seitenansicht zeigt, ist der Übergang 105 zwischen
dem kreiszylinderförmigen oberen Wandabschnitt 150 und dem unteren Wandabschnitt 110,
der im Bereich der stegförmigen Wandabschnitte 130 der Form eines Kegelstumpfes entspricht,
deutlich erkennbar. Die erste Seitenansicht ist so gewählt, dass die Mantelfläche
des imaginären Kegelstumpfes erkennbar ist, welche hier von zwei gegenüberliegenden
stegförmigen Wandabschnitten 130 definiert wird.
[0065] Der sich nach unten hin aufweitende untere Wandabschnitt 110 wird an seinem unteren
Ende 111 durch den Bodenabschnitt 160 mit konkavem Boden 161 stabilisiert. Dabei trägt
nicht nur die konkave Form des Boden 161 zur Stabilisierung bei, sondern auch eine
erhöhte Materialstärke des konkaven Bodens 161, wie in Figur 2A erkennbar. Der Bodenbereich
160 stabilisiert dabei den unteren Wandabschnitt 110 insgesamt, sodass auch bei Deformation
der Flächenabschnitte 120 der untere Wandabschnitt 110 nicht ungleichmäßig deformiert
wird.
[0066] Der Schulterabschnitt 170 stabilisiert dagegen das obere Ende 152 des oberen Wandabschnitts
150. Der Schulterabschnitt 170 kann beliebig geformt sein. Typischerweise geht der
Schulterabschnitt 170, in einem Schnitt betrachtet, welcher die Mittellinie M einschließt,
über mehrere Krümmungen in einen Stutzen 171 über, der die Auslassöffnung 172 bildet.
Die Auslassöffnung 172 ist durch einen lösbaren Verschluss 180 verschlossen. Dazu
kann der Stutzen 171 beispielsweise mit einem Außengewinde versehen sein, auf das
der Verschluss 180 mit Innengewinde aufgeschraubt wird. Es können auch beliebige andere
Verschlüsse verwendet werden.
[0067] Figur 2B zeigt eine zweite Seitenansicht des Gefäßes 100, wobei das Gefäß 100 so
betrachtet wird, dass der vollständig gezeigte Flächenabschnitt deckungsgleich mit
seinem ihm gegenüberliegenden Flächenabschnitt ist. D. h., die Blickrichtung ist mittig,
bezogen auf die Flächenabschnitte 120. Die zweite Seitenansicht erfolgt daher aus
eine gegenüber der ersten Seitenansicht um 45° gedrehten Blickrichtung.
[0068] Wie in Figur 2B erkennbar, erstrecken sich die Flächenabschnitte 120 in der Vertikalrichtung
parallel zur Mittellinie M. Der Krümmungsradius der Flächenabschnitte 120 ist daher
im Wesentlichen konstant.
[0069] Der Rand 121 des Flächenabschnitts 120 ist gekrümmt, und die Form des Flächenabschnitts
120 ist bezüglich einer Mittelebene spiegelsymmetrisch. Dies trägt dazu bei, dass
die Flächenabschnitte 120 gleichmäßig deformieren können.
[0070] In Figur 2C ist eine Ansicht auf den Bodenabschnitt 160 mit dem Boden 161 dargestellt.
Am Übergang zwischen Bodenabschnitt 160 und unterem Wandabschnitt 110 hat das Gefäß
100 seinen maximalen Querschnitt, angedeutet durch Rmax. Erkennbar ist weiterhin,
dass die Flächenabschnitte 120 leicht nach Außen gekrümmt, also konvex sind.
[0071] Wie in Figur 1 erkennbar, können die stegförmigen Abschnitte 130 zum Bodenabschnitt
160 hin durch kurze Stege 135 begrenzt sein, welche eher flach und eben sind.
[0072] Durch die Flächenabschnitte 120 wird die Mantelfläche des imaginären Kegelstumpfes
in eine Mantelfläche mit einer eher quadratischen Querschnittsform überführt, wie
beispielsweise in Figur 3 erkennbar. Das Gefäß 100 kann daher platzsparender in einem
Transportbehälter mit anderen Gefäßen 100 untergebracht werden. Die Flächenabschnitte
120 benachbarter Gefäße 100 liegen dabei bevorzugt einander gegenüber. Auch aus diesem
Grund ist ein unterer Wandabschnitt 110 mit vier Flächenabschnitten 120 und vier stegförmigen
Abschnitten 130, die abwechselnd in Umfangsrichtung angeordnet sind, von Vorteil.
[0073] Bei dem Gefäß 100 handelt es sich insbesondere um eine Flasche 100 aus einem Plastikmaterial
zur Aufnahme einer für kosmetische Anwendungen vorgesehene Flüssigkeit, beispielsweise
Shampoos, Haargele, Emulsionen, Entwickler für Haarfärbungen, Conditioner und Masken.
Bevorzugt wird PP verwendet. Das Material der Gefäßwand kann einschichtig oder mehrschichtig
sein. Bevorzugt ist ein dreischichtiger Aufbau, wie weiter oben beschrieben. Die Flasche
100 kann mit der Flüssigkeit befüllt und mittels des Verschlusses 180 verschlossen
sein.
AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0074] Nachfolgend werden in einer Liste verschiedene Ausführungsformen erläutert, die mit
allen hierin beschriebenen Ausführungsformen geeignet kombiniert werden können.
Ausführungsform 1: Gefäß zur Aufnahme von Flüssigkeiten, aufweisend einen Gefäßkörper
mit einer Gefäßwand, die einen oberen Wandabschnitt, welcher in Längsrichtung des
Gefäßkörpers einen Hohlraum mit im Wesentlichen konstantem Querschnitt umgibt und
ein unteres Ende und ein oberes Ende hat, und einen unteren Wandabschnitt mit einem
oberen Ende und einem unteren Ende hat, wobei der untere Wandabschnitt an seinem oberen
Ende in das unteres Ende des oberen Wandabschnitts übergeht und ausgehend von seinem
oberen Ende in Richtung zu seinem unteren Ende einen sich im Querschnitt erweiternden
Hohlraum umgibt; einen Schulterabschnitt mit Auslassöffnung am oberen Ende des oberen
Wandabschnitts; und einen Bodenabschnitt am unteren Ende des unteren Wandabschnitts,
wobei der Gefäßkörper eine Mittellinie aufweist, der untere Wandabschnitt mindestens
drei stegförmige Abschnitte aufweist, welche sich vom oberen Ende des unteren Wandabschnitts
in Richtung zum unteren Ende des unteren Wandabschnitts erstrecken, und mindestens
drei Flächenabschnitte aufweist, wobei jeweils ein Flächenabschnitt zwischen zwei
stegförmigen Abschnitten und zwischen dem oberen Ende und dem unteren Ende des unteren
Wandabschnitts angeordnet ist, wobei in einer Ebene senkrecht zur Mittellinie jeder
Flächenabschnitt einen größeren Krümmungsradius als jeder stegförmige Abschnitt aufweist
oder ungekrümmt ist.
Ausführungsform 2: Gefäß zur Aufnahme von Flüssigkeiten aufweisend einen Gefäßkörper,
welcher einen oberen Wandabschnitt, einen unteren Wandabschnitt, einen Schulterabschnitt
und einen Bodenabschnitt aufweist, wobei der obere Wandabschnitt in Längsrichtung
des Gefäßkörpers einen Hohlraum mit im Wesentlichen konstantem Querschnitt umgibt
und der unteren Wandabschnitt einen sich im Querschnitt erweiternden Hohlraum umgibt,
wobei der untere Wandabschnitt mindestens drei stegförmige Abschnitte, welche sich
vom oberen Ende des unteren Wandabschnitts in Richtung zum unteren Ende des unteren
Wandabschnitts erstrecken, und mindestens drei Flächenabschnitte hat, wobei jeweils
ein Flächenabschnitt zwischen zwei stegförmigen Abschnitten und zwischen dem oberen
Ende und dem unteren Ende des unteren Wandabschnitts angeordnet ist, wobei in einer
Ebene senkrecht zu einer Mittellinie des Gefäßkörpers jeder Flächenabschnitt einen
größeren Krümmungsradius als jeder stegförmige Abschnitt aufweist oder ungekrümmt
ist.
Ausführungsform 3: Gefäß nach einer der vorstehenden Ausführungsformen, wobei ein
Übergang zwischen unterem Wandabschnitt und oberen Wandabschnitt in einem Bereich,
vom unteren Ende des unteren Wandabschnitts betrachtet, zwischen dem 0,4-fachen und
dem 0,6-fachen, bevorzugt zwischen dem 0,45-fachen und dem 0,55-fachen, des Abstands
zwischen dem unteren Ende des unteren Wandabschnitts und dem oberen Ende des oberen
Wandabschnitts liegt.
Ausführungsform 4: Gefäß nach einer der vorstehenden Ausführungsformen, wobei der
Krümmungsradius jedes Flächenabschnitts in der Ebene (AA, BB) mindestens 2-mal so
groß, insbesondere mindestens 3-mal so groß, wie der Krümmungsradius jedes stegförmigen
Abschnitts in der Ebene (AA, BB) ist.
Ausführungsform 5: Gefäß nach einer der vorstehenden Ausführungsformen, wobei der
Krümmungsradius jedes stegförmigen Abschnitts vom oberen Ende des unteren Wandabschnitts
in Richtung zum unteren Ende des unteren Wandabschnitts zunimmt, und wobei der Krümmungsradius
jedes Flächenabschnitts vom oberen Ende des unteren Wandabschnitts in Richtung zum
unteren Ende des unteren Wandabschnitts im Wesentlichen konstant bleibt oder zunimmt,
beispielsweise um ein Maß zunimmt, das geringer ist als das Maß, mit dem der Krümmungsradius
der stegförmigen Abschnitte zunimmt.
Ausführungsform 6: Gefäß nach einer der vorstehenden Ausführungsformen, wobei jeder
Flächenabschnitt eine laterale Ausdehnung hat, die senkrecht zur Mittellinie verläuft,
wobei die laterale Ausdehnung jedes Flächenabschnitts vom oberen Ende des unteren
Wandabschnitts in Richtung zum unteren Ende des unteren Wandabschnitts hin zunimmt.
Ausführungsform 7: Gefäß nach einer der vorstehenden Ausführungsformen, wobei jeder
stegförmige Abschnitt eine laterale Ausdehnung hat, die senkrecht zur Mittellinie
verläuft, wobei die laterale Ausdehnung jedes stegförmige Abschnitts vom oberen Ende
des unteren Wandabschnitts in Richtung zum unteren Ende des unteren Wandabschnitts
hin abnimmt.
Ausführungsform 8: Gefäß nach einer der vorstehenden Ausführungsformen, wobei die
Flächenabschnitte und die stegförmigen Abschnitte einander seitlich begrenzen.
Ausführungsform 9: Gefäß nach einer der vorstehenden Ausführungsformen, wobei die
das Gefäß bildenden unteren und oberen Wandabschnitte Bodenabschnitt und Schulterabschnitt
von einem ein- oder mehrschichtige Wandmaterial aus einem Plastikmaterial gebildet
sind, wobei das Plastikmaterial insbesondere Polyethylen (PE) oder hochdichtes Polyethylen
(HDPE) ist.
Ausführungsform 10: Gefäß nach einer der vorstehenden Ausführungsformen, wobei das
Wandmaterial des Gefäßes mindestens zweischichtig ist und eine Innenschicht, welche
in Kontakt mit der Flüssigkeit tritt, aus neuwertigem Plastikmaterial und eine Zwischenschicht
oder Außenschicht aus recyceltem Plastikmaterial besteht.
Ausführungsform 11: Gefäß nach einer der vorstehenden Ausführungsformen, wobei das
Wandmaterial des Gefäßes mindestens dreischichtig ist und eine Zwischenschicht, welche
sich zwischen einer Innenschicht und einer Außenschicht des Wandmaterials befindet,
hochdichtes Polyethylen mit einem Schmelzindex im Bereich von ≥ 0.40 bis ≤ 0.85 g/10
min, ermittelt gemäß ISO 1133 (190 °C, 2.16 kg), aufweist und die Außenschicht hochdichtes
Polyethylen mit einem Schmelzindex im Bereich von ≥ 0.20 bis ≤ 0.35 g/10 min, ermittelt
gemäß ISO 1133 (190 °C, 2.16 kg) oder recyceltem hochdichtes Polyethylen mit einem
Schmelzindex im Bereich von ≥ 0.40 bis ≤ 0.85 g/10 min, ermittelt gemäß ISO 1133 (190
°C, 2.16 kg), und die Innenschicht hochdichtes Polyethylen mit einem Schmelzindex
im Bereich von ≥ 0.20 bis ≤ 0.35 g/10 min, ermittelt gemäß ISO 1133 (190 °C, 2.16
kg), aufweisen.
Ausführungsform 12: Gefäß nach einer der vorstehenden Ausführungsformen, wobei die
Flächenabschnitte und die stegförmigen Abschnitte gleichmäßig in Umfangsrichtung der
Gefäßwand verteilt sind.
Ausführungsform 13: Gefäß nach einer der vorstehenden Ausführungsformen, wobei der
Krümmungsradius der stegförmigen Abschnitte, betrachtet in einer Ebene senkrecht zur
Mittellinie, zwischen dem 0,5-fachen und dem 1,2-fachen des Abstands der stegförmigen
Abschnitte von der Mittellinie in dieser Ebene liegt.
Ausführungsform 14: Gefäß nach einer der vorstehenden Ausführungsformen, wobei die
minimale Breite eines stegförmigen Abschnitts, in einer Ebene senkrecht zur Mittellinie
betrachtet, mindestens dem 0,15-fachen, bevorzugt mindestens dem 0,2-fachen, insbesondere
mindestens dem 0,25-fachen des Abstands des stegförmigen Abschnitts von der Mittellinie
in dieser Ebene beträgt.
Ausführungsform 15: Gefäß nach einer der vorstehenden Ausführungsformen, wobei die
Wandstärke der Gefäßwand im Bereich der stegförmigen Abschnitte größer als im Bereich
der Flächenabschnitte ist.
Ausführungsform 16: Gefäß nach einer der vorstehenden Ausführungsformen, wobei die
Flächenabschnitte eine Gesamtfläche aufweisen, die größer ist als die Gesamtfläche
der stegförmigen Abschnitte.
Ausführungsform 17: Gefäß nach einem der vorstehenden Ausführungsformen, wobei ein
Verhältnis der Gesamtfläche der stegförmigen Abschnitte (130) zur Gesamtfläche der
Flächenabschnitte etwa 1:1,5 bis etwa 1:2 ist.
Ausführungsform 18: Gefäß nach einem der vorstehenden Ausführungsformen, wobei das
Gefäß eine Flasche aus einem Plastikmaterial ist und einen Verschluss zum Verschließen
der Auslassöffnung aufweist, wobei die Flasche mit einer für kosmetische Anwendungen
vorgesehenen Flüssigkeit, beispielsweise Shampoos, Haargele, Emulsionen, Entwickler
für Haarfärbungen, Conditioner und Masken, befüllt ist.
Ausführungsform 19: Transportbehälter aufweisend Aufnahmeraum, in dem mehrere Gefäße
gemäß einem der vorherigen Ansprüche gelagert sind, wobei die Gefäße so nebeneinander
angeordnet sind, dass Flächenabschnitte benachbarter Gefäße nebeneinander liegen.
[0075] Wenngleich hierin spezifische Ausführungsformen dargestellt und beschrieben worden
sind, liegt es im Rahmen der vorliegenden Erfindung, die gezeigten Ausführungsformen
geeignet zu modifizieren, ohne vom Schutzbereich der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0076]
- 100
- Gefäß / Flasche
- 105
- Übergang zwischen oberem und unterem Wandabschnitt
- 110
- unterer Wandabschnitt
- 111
- unteres Ende des unteren Wandabschnitts
- 112
- oberes Ende des unteren Wandabschnitts
- 120
- Flächenabschnitt
- 121
- Rand des Flächenabschnitts
- 130
- stegförmiger Abschnitt
- 135
- Steg
- 150
- oberer Wandabschnitt
- 151
- unteres Ende des oberen Wandabschnitts
- 152
- oberes Ende des oberen Wandabschnitts
- 160
- Bodenabschnitt
- 161
- konkaver Boden
- 170
- Schulterabschluss / Hals
- 171
- Stutzen
- 172
- Auslassöffnung
- 180
- Verschluss / Schraubverschluss
1. Gefäß (100) zur Aufnahme von Flüssigkeiten, aufweisend:
einen Gefäßkörper mit einer Gefäßwand, die einen oberen Wandabschnitt (150), welcher
in Längsrichtung des Gefäßkörpers einen Hohlraum mit im Wesentlichen konstantem Querschnitt
umgibt und ein unteres Ende (151) und ein oberes Ende (152) hat, und einen unteren
Wandabschnitt (110) mit einem oberen Ende (112) und einem unteren Ende (111) hat,
wobei der untere Wandabschnitt (110) an seinem oberen Ende (112) in das unteres Ende
(151) des oberen Wandabschnitts (150) übergeht und ausgehend von seinem oberen Ende
(112) in Richtung zu seinem unteren Ende (111) einen sich im Querschnitt erweiternden
Hohlraum umgibt,
einen Schulterabschnitt (170) mit Auslassöffnung (172) am oberen Ende (152) des oberen
Wandabschnitts (150), und
einen Bodenabschnitt (160) am unteren Ende (111) des unteren Wandabschnitts (110),
wobei
der Gefäßkörper eine Mittellinie (M) aufweist,
der untere Wandabschnitt (110) mindestens drei stegförmige Abschnitte (130) aufweist,
welche sich vom oberen Ende (112) des unteren Wandabschnitts (110) in Richtung zum
unteren Ende (111) des unteren Wandabschnitts (110) erstrecken, und
mindestens drei Flächenabschnitte (120) aufweist, wobei jeweils ein Flächenabschnitt
(120) zwischen zwei stegförmigen Abschnitten (130) und zwischen dem oberen Ende (112)
und dem unteren Ende (110) des unteren Wandabschnitts (110) angeordnet ist, wobei
in einer Ebene (AA, BB) senkrecht zur Mittellinie (M) jeder Flächenabschnitt (120)
einen größeren Krümmungsradius als jeder stegförmige Abschnitt (130) aufweist oder
ungekrümmt ist.
2. Gefäß nach Anspruch 1, wobei ein Übergang (105) zwischen unterem Wandabschnitt (110)
und oberen Wandabschnitt (150) in einem Bereich, vom unteren Ende (111) des unteren
Wandabschnitts (110) betrachtet, zwischen dem 0,4-fachen und dem 0,6-fachen, bevorzugt
zwischen dem 0,45-fachen und dem 0,55-fachen, des Abstands zwischen dem unteren Ende
(111) des unteren Wandabschnitts (110) und dem oberen Ende (152) des oberen Wandabschnitts
(150) liegt.
3. Gefäß nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Krümmungsradius jedes Flächenabschnitts (120)
in der Ebene (AA, BB) mindestens 2-mal so groß, insbesondere mindestens 3-mal so groß,
wie der Krümmungsradius jedes stegförmigen Abschnitts (130) in der Ebene (AA, BB)
ist.
4. Gefäß nach einem der vorherigen Ansprüche,
wobei der Krümmungsradius jedes stegförmigen Abschnitts (130) vom oberen Ende (112)
des unteren Wandabschnitts (110) in Richtung zum unteren Ende (111) des unteren Wandabschnitts
(110) zunimmt, und
wobei der Krümmungsradius jedes Flächenabschnitts (120) vom oberen Ende (112) des
unteren Wandabschnitts (110) in Richtung zum unteren Ende (111) des unteren Wandabschnitts
(110) im Wesentlichen konstant bleibt oder zunimmt, beispielsweise um ein Maß zunimmt,
das geringer ist als das Maß, mit dem der Krümmungsradius der stegförmigen Abschnitte
(130) zunimmt.
5. Gefäß nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei jeder Flächenabschnitt (120) eine
laterale Ausdehnung hat, die senkrecht zur Mittellinie (M) verläuft, wobei die laterale
Ausdehnung jedes Flächenabschnitts (120) vom oberen Ende (112) des unteren Wandabschnitts
(110) in Richtung zum unteren Ende (111) des unteren Wandabschnitts (110) hin zunimmt.
6. Gefäß nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei jeder stegförmige Abschnitt (130)
eine laterale Ausdehnung hat, die senkrecht zur Mittellinie (M) verläuft, wobei die
laterale Ausdehnung jedes stegförmige Abschnitts (130) vom oberen Ende (112) des unteren
Wandabschnitts (110) in Richtung zum unteren Ende (111) des unteren Wandabschnitts
(110) hin abnimmt.
7. Gefäß nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Flächenabschnitte (120) und die
stegförmigen Abschnitte (130) einander seitlich begrenzen.
8. Gefäß nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die das Gefäß bildenden unteren und
oberen Wandabschnitte (110, 150), Bodenabschnitt (160) und Schulterabschnitt (170)
von einem ein- oder mehrschichtige Wandmaterial aus einem Plastikmaterial gebildet
sind, wobei das Plastikmaterial insbesondere Polyethylen (PE) oder hochdichtes Polyethylen
(HDPE) ist.
9. Gefäß nach Anspruch 8, wobei das Wandmaterial des Gefäßes mindestens zweischichtig
ist und eine Innenschicht, welche in Kontakt mit der Flüssigkeit tritt, aus neuwertigem
Plastikmaterial und eine Zwischenschicht oder Außenschicht aus recyceltem Plastikmaterial
besteht.
10. Gefäß nach Anspruch 8 oder 9, wobei das Wandmaterial des Gefäßes mindestens dreischichtig
ist und eine Zwischenschicht, welche sich zwischen einer Innenschicht und einer Außenschicht
des Wandmaterials befindet, hochdichtes Polyethylen mit einem Schmelzindex im Bereich
von gleich oder größer 0.40 bis gleich oder kleiner 0.85 g/10 min, ermittelt gemäß
ISO 1133 (190 °C, 2.16 kg), aufweist und die Außenschicht hochdichtes Polyethylen
mit einem Schmelzindex im Bereich von gleich oder größer 0.20 bis gleich oder kleiner
0.35 g/10 min, ermittelt gemäß ISO 1133 (190 °C, 2.16 kg) oder recyceltem hochdichtes
Polyethylen mit einem Schmelzindex im Bereich von gleich oder größer 0.40 bis gleich
oder kleiner 0.85 g/10 min, ermittelt gemäß ISO 1133 (190 °C, 2.16 kg), und die Innenschicht
hochdichtes Polyethylen mit einem Schmelzindex im Bereich von gleich oder größer 0.20
bis gleich oder kleiner 0.35 g/10 min, ermittelt gemäß ISO 1133 (190 °C, 2.16 kg),
aufweisen.
11. Gefäß nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Flächenabschnitte (120) und die
stegförmigen Abschnitte (130) gleichmäßig in Umfangsrichtung der Gefäßwand verteilt
sind.
12. Gefäß nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die minimale Breite eines stegförmigen
Abschnitts (130), in einer Ebene senkrecht zur Mittellinie (M) betrachtet, mindestens
dem 0,15-fachen, bevorzugt mindestens dem 0,2-fachen, insbesondere mindestens dem
0,25-fachen des Abstands des stegförmigen Abschnitts (130) von der Mittellinie (M)
in dieser Ebene beträgt.
13. Gefäß nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Flächenabschnitte (120) eine
Gesamtfläche aufweisen, die größer ist als die Gesamtfläche der stegförmigen Abschnitte
(130).
14. Gefäß nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Gefäß eine Flasche aus einem
Plastikmaterial ist und einen Verschluss (180) zum Verschließen der Auslassöffnung
(172) aufweist, wobei die Flasche mit einer für kosmetische Anwendungen vorgesehenen
Flüssigkeit, beispielsweise Shampoos, Haargele, Emulsionen, Entwickler für Haarfärbungen,
Conditioner und Masken, befüllt ist.
15. Transportbehälter aufweisend Aufnahmeraum, in dem mehrere Gefäße gemäß einem der vorherigen
Ansprüche gelagert sind, wobei die Gefäße so nebeneinander angeordnet sind, dass Flächenabschnitte
benachbarter Gefäße nebeneinander liegen.