[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung für eine Aufzugsgruppe
und ein Aufzugsgruppe mit einer solchen Steuereinrichtung. Ferner betrifft die Erfindung
ein Verfahren für Notsteuerung einer derartigen Aufzugsgruppe.
[0002] Vor allem ist ein Aufzug in dieser Anmeldung gleich wie eine Personentransportanlage
aufzufassen, die beispielsweise ebenfalls eine Fahrtreppe oder ein Fahrsteig sein
kann. Aus Gründen einer verständlichen und knappen Beschreibung ist die nachfolgende
Beschreibung im Wesentlichen auf einen Aufzug und eine entsprechende Aufzugssteuerung
gerichtet. Die entsprechende technische Lehre kann jedoch ohne weiteres auf eine Fahrtreppe
und eine Fahrtreppensteuerung oder einen Fahrsteig und eine Fahrsteigsteuerung übertragen
werden. Eine Aufzugsgruppe umfasst zwei oder mehreren Aufzügen, die über eine Verbindung
vernetzt sind, wobei diese Verbindung beispielsweise über ein Netzwerk oder elektrische
Kabel realisiert werden, und jeder Aufzug über eine Schnittstelle zur Erstellung einer
Kommunikation verfügt, so dass die Aufzugsgruppe im Falle eines Stromausfalls zur
Koordinierung der Aufzüge Verfügbarkeit miteinander kommunizieren können, um die sämtliche
Energieversorgung für die Aufzugsgruppe zu optimieren. Die Verfügbarkeit eines Aufzugs
meint hier, ob der Aufzug aufgrund dessen Besetzungszustands oder Betriebsstatus fahrbereit
ist, wie z.B. ob der Aufzug eine aktuelle und/oder eine nächste Fahranforderung erfüllen
kann. Somit werden nur die verfügbaren Aufzüge der Aufzugsgruppe von einem unterbrechungsfreien
Stromversorgungssystem (USV-System) versorgt, denn es ist unwahrscheinlich, dass alle
Aufzüge gleichzeitig gebraucht werden. Andererseits wird normalerweise eine maximal
gleichzeitig betreibbare Anzahl von Aufzügen einer Aufzugsgruppe vorgeschrieben. Deshalb
muss nicht gewährleistet werden, dass jeder der Aufzüge ganze Zeit verfügbar ist.
Das USV-System stellt sicher, dass die Aufzüge in einem Stromausfall noch für eine
begrenzte Zeit mit Strom versorgt werden können. Dabei bezieht das USV-System Energie
aus einer oder mehreren Batterien, die jedoch eine begrenzte Batteriekapazität aufweisen.
[0003] Allerdings unterliegen unterschiedliche Konzepte für Notstromversorgungen (EMP: Emergency
Power Operation Policies) dabei folgenden Anforderungen:
- die Konzepte müssen sich an unterschiedliche Vorschriften halten, wobei solche Vorschriften
oft von Nation zu Nation, von Land zu Land, oder von Region zu Region verschieden
sind;
- die Konzepte sind normalerweise komplex und erfordern eine koordinierte Steuerung
von mehreren Aufzügen innerhalb eines Gebäudes;
- die Konzepte unterliegen einer oder mehreren Gebäudeordnungen, die ebenfalls je nach
Land oder Region unterschiedlich sein können;
- die Konzepte sollen die Wünsche von Kunden möglichst erfüllen, jedoch können die Kunden
unterschiedliche Strategien verlangen;
- ein Notstrombetrieb von Aufzügen sicherheitsrelevant ist, da ein Ausfall von Notstrombetrieb
zur vollständigen Abschaltung eines Aufzugs oder einer Aufzugsgruppe oder zur Überlastung
eines USV-Systems führen könnte, was in Notfallsituationen, z.B. Operationen in einem
Spital, ein Risiko darstellen könnte.
[0004] Zur Erfüllung von oben genannten Anforderungen sind bisher zwei Mechanismen bekannt:
- 1) Es wird ein Verriegelungsmechanismus zwischen verschiedenen Aufzügen durch Verwendung
von I/O-Kanälen (z.B. Daisy Chain) implementiert. Diese Implementierung ist kostengünstig,
da keine externe Rechenressource erforderlich ist, um die Aufzüge miteinander koordiniert
zu steuern. Anstatt einer externen Rechenressource kann die Koordination durch eine
Aufzugssteuerung der Aufzugsgruppe zentral erfolgen.
Dabei liegt aber ein Nachteil in der Komplexität und Fehleranfälligkeit eines solchen
Mechanismus. Und ein Abschalten eines Aufzugs kann zum Abschalten mehrerer seriell
verbundenen Aufzüge oder sogar der gesamten Aufzugsgruppe führen. Darüber hinaus ist
diese Implementierung nicht flexibel, deshalb ist eine Umsetzung spezieller Kundenwünsche
schwierig.
- 2) Eine zentrale Koordination wird über eine separate Recheneinheit, z.B. einen PLC
(Programmable Logic Controller), übernommen.
Diese Implementierung ist im Vergleich zu der vorderen zuverlässiger. Zudem hängt
sie funktionell nicht von Software-Versionen ab, die in der Aufzugssteuerung oder
in dem USV-System gespeichert sind. Verschiedene spezielle Vorschriften und Kundenwünsche
können auch ohne Aufwand erfüllt werden. Dabei ist es lediglich einzuhalten, dass
die Recheneinheit von externen zugänglich ist. Ein Nachteil ist in diesem Fall allerding
die vergleichsweisen hohen Kosten wie z.B. von PLC.
[0005] Um die oben genannten Anforderungen an EMP-Konzepte besser und effektiv zu erfüllen,
sollte die Aufzüge einer Aufzugsgruppe von Notstrom auf einfacher Weise und zuverlässig
versorgt werden.
[0006] Einem solchen Bedarf kann durch den Gegenstand eines der unabhängigen Ansprüche entsprochen
werden. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen und in der
nachfolgenden Beschreibung sowie den begleitenden Figuren definiert.
[0007] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, eine Aufzugsgruppe, umfassend zwei oder
mehrere Aufzüge, verfügt üblicherweise über eine zentrale Steuereinrichtung, die die
Statusinformationen von einzelnen Aufzügen sammeln und darstellen kann. Diese Steuereinrichtung
befindet sich normalerweise in einem Maschinenraum oder Steuerungsschrank für die
Aufzugsgruppe. In einem Stromausfall wird die Aufzugsgruppe von einem batteriegestützten
USV-System versorgt. Falls man in diesem Fall die Aufzüge gegenseitig über ihre Verfügbarkeit
koordiniert, könnte der Energieverbrauch der sämtlichen Aufzugsgruppe optimiert werden,
weil die Anzahl der gleichzeitig betriebenen Aufzüge minimiert wird. Daher werden
diejenigen Aufzüge der Aufzugsgruppe, die momentan nicht verfügbar sind, vorläufig
nicht mit Strom versorgt. Die Koordination sollte jedoch auf einfache und flexible
Weise erfolgen. Da die Steuereinrichtung bei vielen Aufzugsanlagen bereits vorhanden
ist, so kann man die vorhandene Steuereinrichtung ausnutzen und ihre Funktionen zur
Koordination der Aufzüge erweitern, damit das USV-System die Aufzugsgruppe effizient
über längere Zeit versorgen kann.
[0008] Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung für eine Aufzugsgruppe,
wobei die Aufzugsgruppe mindestens zwei Aufzüge umfasst. Im Normalbetrieb der Aufzugsgruppe
kann die Steuereinrichtung die mindestens zwei Aufzüge überwachen. Die Steuereinrichtung
kann beispielsweise in einem zentralen Computersystem implementiert sein, dass z.B.
in einer Lobby eines Gebäudes angeordnet ist und das dazu konzipiert ist, verschiedene
Überwachungsaufgaben innerhalb des Gebäudes zu erfüllen. In einem Normalbetrieb der
Aufzugsgruppe kann die Steuereinrichtung die Aufzuggruppe bzw. ihre Aufzüge überwachen.
Die Steuereinrichtung ist derart ausgebildet, dass sie während eines Stromausfalls
der Aufzugsgruppe die Verfügbarkeit der jeweiligen Aufzüge gegenseitig koordiniert
und ein USV-System zufolge der Koordination steuert, um die Aufzugsgruppe der Verfügbarkeit
der Aufzüge entsprechend zu versorgen. Wenn ein Aufzug der Aufzugsgruppe z.B. schon
im Einsatz ist, kann dies über die Steuereinheit die übrigen Aufzüge der Aufzugsgruppe
anweisen, in Bereitschaft oder Standby zu bleiben. Im Falle eines weiteren Bedarfs
können sie auch schnell verfügbar zu sein
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung nach dem ersten Aspekt der Erfindung weist
die Steuereinrichtung ein Bildschirm auf, auf dem die Verfügbarkeit der jeweiligen
Aufzüge der Aufzugsgruppe auf dem Bildschirm darstellbar sind. Dadurch sind alle verfügbare
Aufzüge auf dem Bildschirm übersichtlich und überschaubar. Die Steuereinrichtung ist
z.B. auch in der Lage, den Status jedes einzelnen Aufzugs zu überwachen, einschließlich
des Betriebszustands, sowie der Geschwindigkeit und der Position jedes Aufzugs, usw.
Solche Informationen werden auf einem Bildschirm der Steuereinrichtung angezeigt und
können von Wartungspersonal genutzt werden, um Probleme schnell zu identifizieren
und zu beheben.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung nach dem ersten Aspekt der Erfindung erfolgt
die Koordination der mindestens zwei Aufzüge im Stromausfall derart, indem sie mit
der Steuereinrichtung verdrahtet oder drahtlos kommunizieren. Die Steuereinrichtung
kann ebenfalls via verschiedene kommunikative Technologien mit den einzelnen Aufzügen
verbunden werden, z.B. über Ethernet oder ein lokales Netzwerk (LAN). Dabei können
Signale und Daten von jedem Aufzug der Aufzuggruppe hin zu der Steuereinrichtung geleitet
werden. Ferner können Signale und Daten von der Steuerreinrichtung hin zu jedem der
Aufzüge geleitet werden. Während des Normalbetriebs können Daten und Signale von Aufzugsteuerungen
der einzelnen Aufzüge bzw. der Aufzuggruppe an die Steuereinrichtung übermittelt werden,
die zur Überwachung der jeweiligen Aufzüge Informationen über den aktuellen Betrieb
der Aufzüge wiedergeben. Im Notfall können z.B. Audiodaten und/oder Videodaten aus
betroffenen Aufzügen übertragen werden. Ferner kann die Steuereinrichtung über ein
öffentliches Netzwerk (z.B. Internet) mit einer Fernzentrale der Aufzugsgruppe kommunizieren,
wodurch die Signale oder Daten von Aufzügen, die Steuereinrichtung überwacht beziehungsweise
sammelt, an die Fernzentrale übermittelt werden. Somit ist eine Fernüberwachung/-diagnose
für die Aufzüge bzw. die Aufzugsgruppe möglich.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung nach dem ersten Aspekt der Erfindung kann
die Steuereinrichtung im Stromausfall eine Evakuierung mit den einzelnen Aufzügen
steuern. Die Aufzüge dürfen für eine Evakuierung dann zu vordefinierten Evakuierungsetagen
gefahren werden. Beispielsweise können die Aufzüge zum Evakuieren nur in eine Lobby
eines Gebäudes gefahren werden. Die Anzahl der gleichzeitig bewegten Aufzüge kann
begrenzt werden, um den Leistungsbezug unter der Überlastgrenze zu halten. Somit wird
eine sichere Evakuierung der Passagiere auch im Falle eines Stromausfalls gewährleistet.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung nach dem ersten Aspekt der Erfindung kann
die Steuereinrichtung eine Speichereinheit aufweisen, in dieser ein Computerprogramm
zur automatischen Aktivierung der Steuereinrichtung gespeichert ist. Die Speichereinheit
ist z.B. eine nicht-flüchtige Speichereinheit. Insbesondere kann das Computerprogramm
vor unbefugtem Zugriff verschlüsselt abgespeichert und remote, also aus der Ferne
aufgerufen werden.
[0013] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Aufzugsgruppe, die eine Steuereinrichtung
gemäss dem ersten Aspekt der Erfindung umfasst, wobei die Aufzugsgruppe während eines
Stromausfalls durch ein unterbrechungsfreies Stromversorgungssystem (USV) zufolge
einer Koordination mittels der Steuereinrichtung versorgbar ist. Dabei können die
Aufzüge der Aufzugsgruppe sich im selben Gebäude oder in unterschiedlichen Gebäuden
befinden.
[0014] Gemäss einem dritten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren für Notsteuerung einer
Aufzugsgruppe, die mindestens zwei Aufzügen umfasst, gegeben, bei dem die Aufzugsgruppe
im Normalbetrieb der Aufzugsgruppe von einer Steuereinrichtung überwacht wird, während
eines Stromausfalls der Aufzugsgruppe die aktuelle Verfügbarkeit der mindestens zwei
Aufzüge mittels der Steuereinrichtung miteinander koordiniert werden, und Steuereinrichtung
ein unterbrechungsfreies Stromversorgungssystem zufolge der Koordination so steuert,
um die Aufzugsgruppe der Verfügbarkeit der Aufzüge entsprechend mit Strom zu versorgen.
[0015] Dabei wird die Verfügbarkeit der jeweiligen Aufzüge der Aufzugsgruppe dargestellt.
Die Aufzüge können im Stromausfall mit der Steuereinrichtung zu ihrer Koordination
verdrahtet oder drahtlos kommunizieren. Zusätzlich dazu kann eine Evakuierung mit
den einzelnen Aufzügen durch die Steuereinrichtung gesteuert werden. Die Steuereinrichtung
kommuniziert über ein öffentliches Netzwerk mit einer Fernzentrale der Aufzugsgruppe.
Ein Computerprogramm wird in einer Speichereinheit der Steuereinrichtung gespeichert,
so dass die Funktionen der Steuereinrichtung durch Aufrufen des Computerprogramms
automatisch durchgeführt werden.
[0016] Die vorliegende Erfindung bietet mehrere Vorteile gegenüber herkömmlichen Aufzugsgruppen.
Durch die Koordination der Verfügbarkeit von einzelnen Aufzügen im Falle eines Stromausfalls
wird die Energieversorgung optimiert und das USV-System effizient genutzt. Durch die
Steuereinheit wird eine Kommunikation zwischen den Aufzügen im Falle eines Stromausfalls
aufrechterhalten, um eine zuverlässige und sichere Transportlösung im Notfall zu gewährleisten.
Auf diese Weise kann der Energieverbrauch der Aufzugsgruppe insgesamt reduziert werden.
Darüber hinaus ermöglicht eine zentrale Darstellung der Verfügbarkeit jedes Aufzugs
eine Übersicht für die sämtlichen Aufzüge der Aufzugsgruppe beziehungsweise eine schnelle
Identifizierung, wie z.B. welcher Aufzug im Einsatz, welcher in Standby ist, und welcher
ausser Betrieb ist.
[0017] Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben, wobei weder die Zeichnungen noch die Beschreibung als die
Erfindung einschränkend auszulegen sind.
- Fig. 1
- zeigt ein Blockdiagramm einer Steuervorrichtung für eine Personentransportanlage gemäss
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0018] Fig. 1 ist lediglich schematisch und nicht massstabsgetreu, wobei ein Blockdiagramm
einer Steuereinrichtung 1 für eine Aufzugsgruppe 3 gemäss einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung gezeigt wird. Die Aufzugsgruppe 3 umfasst beispielsweise zwei oder mehr
Aufzügen 2, die verdrahtet oder drahtlos miteinander kommunizieren können. In diesem
Ausführungsbeispiel erfolgt eine solche Kommunikation über ein Netzwerk 8, z.B. ein
Ethernet. Die Steuereinrichtung 1 wird auch über Ethernet 8 mit den Aufzügen 2 verbunden,
so dass Signale und Daten zwischen jedem Aufzug 2 und der Steuereinrichtung 1 kommuniziert
werden können. Im Normalbetrieb der Aufzugsgruppe 3 kann die Steuereinrichtung 1 technische
Parameter oder Betriebsdaten der einzelnen Aufzüge 2 übermittelt, damit die Steuereinrichtung
1 die jeweiligen Aufzüge 2 überwachen kann. Ferner kann die Steuereinrichtung 1 über
ein öffentliches Netzwerk (z.B. Internet) 9 mit einer Fernzentrale 10 der Aufzugsgruppe
3 kommunizieren, so dass eine Fernüberwachung/- diagnose für die Aufzugsgruppe bzw.
deren Aufzüge möglich ist.
[0019] Damit die Aufzüge 2 bei einem Stromausfall noch für eine begrenzte Zeit mit Strom
versorgt werden können, ist eine USV-Anlage 11 vorgesehen. Tritt ein Stromausfall
auf, können die Aufzüge 2 über das Netzwerk 8 mit der Steuereinrichtung 1 kommunizieren.
In diesem Fall koordiniert die Steuereinrichtung 1 die Verfügbarkeit der jeweiligen
Aufzüge 2 gegenseitig. Danach kann die Steuereinrichtung das USV-System 11 steuern,
um die Aufzugsgruppe 3 der Verfügbarkeit der Aufzüge 2 entsprechend mit Strom zu versorgen.
Es werden also nur die aktuell verfügbaren Aufzüge 2 versorgt. Zugleich wird die Verfügbarkeit
der jeweiligen Aufzüge 2 auf einem Bildschirm 4 der Steuereinrichtung 1 angezeigt.
Dies ermöglicht einen Überblick über alle verfügbaren beziehungsweise eingesetzten
Aufzüge 2, usw.
[0020] Zudem kann die Steuereinrichtung 1 eine Evakuierung mit den einzelnen Aufzügen 2
während eines Stromausfalls steuern, um die verschiedenen Aufzüge 2 während eines
Stromausfalls z.B. auf vordefinierte Evakuierungsmaßnahmen zu koordinieren, dass z.B.
nur so viele Aufzüge 2 gleichzeitig zur Erfüllung einer Nottransportaufgabe betrieben
werden müssen, sowie dass ein gesamter Leistungsbezug der Aufzugsgruppe geringer ist
als eine Überlastgrenze des USV-Systems 11. Da zu Überwachungszwecken eingesetzte
moderne Computersysteme in Gebäuden meist programmierbar sind und über ausreichend
Rechenkapazität verfügen, können hierdurch von diesen bereits existierenden Computersystemen
zusätzliche Aufgaben in Form einer Steuerung des Aufzugsystems während einer Notfallsituation
übernommen werden. Dementsprechend kann auf eine herkömmlich zu diesem Zweck eingesetzte
spezielle Hardware und eine aufwändige Verkabelung derselben verzichtet werden.
[0021] Die oben beschriebenen Funktionen der Steuereinrichtung 1 können automatisch ausgeführt
werden, indem ein in der Speichereinheit 5 der Steuereinrichtung 1 gespeichertes Computerprogramm
7 aufgerufen wird. Durch die Steuereinrichtung 1 wird sichergestellt, dass die Energieversorgung
einer Aufzugsgruppe 1 in einem Stromausfall optimiert werden kann, und gleichzeitig
die Verfügbarkeit sowie der Status der einzelnen Aufzüge 2 überwacht wird.
1. Steuereinrichtung (1) für eine Aufzugsgruppe (3), wobei die Aufzugsgruppe (3) aus
mindestens zwei Aufzügen (2) besteht, wobei die Steuereinrichtung (1) in der Lage
ist, die mindestens zwei Aufzüge (2) im Normalbetrieb der Aufzugsgruppe (1) zu überwachen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung (1) derart ausgebildet ist, dass sie in einem Stromausfall der
Aufzugsgruppe (3) die Verfügbarkeit der jeweiligen Aufzüge (2) gegenseitig koordiniert
und ein unterbrechungsfreies Stromversorgungssystem (11) zufolge der Koordination
steuert, um die Aufzugsgruppe (3) der Verfügbarkeit der Aufzüge (2) entsprechend zu
versorgen.
2. Steuereinrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei
die Steuereinrichtung (1) ein Bildschirm (4) aufweist, auf dem die Verfügbarkeit der
jeweiligen Aufzüge (2) der Aufzugsgruppe (1) auf dem Bildschirm (4) darstellbar ist.
3. Steuereinrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei
die Koordination der mindestens zwei Aufzüge (2) im Stromausfall derart erfolgt, indem
sie mit der Steuereinrichtung (1) verdrahtet oder drahtlos kommunizieren.
4. Steuereinrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei
im Stromausfall eine Evakuierung mit den einzelnen Aufzügen (2) durch die Steuereinrichtung
(1) steuerbar ist.
5. Steuereinrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei
die Steuereinrichtung (1), die Aufzugsgruppe und/oder die mindestens zwei Aufzügen
über Ethernet (8) verbindbar sind.
6. Steuereinrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei
die Steuereinrichtung (1) über ein öffentliches Netzwerk (9) mit einer Fernzentrale
(10) der Aufzugsgruppe (3) kommunizierbar ist.
7. Steuereinrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei
die Steuereinrichtung (1) eine Speichereinheit (5) aufweist, in dieser ein Computerprogramm
(7) zur automatischen Aktivierung der Steuereinrichtung gespeichert ist.
8. Aufzugsgruppe (3), umfassend eine Steuereinrichtung (1) nach einem der vorherigen
Ansprüche, wobei die Aufzugsgruppe (3) während eines Stromausfalls durch ein unterbrechungsfreies
Stromversorgungssystem (6) zufolge einer Koordination mittels der Steuereinrichtung
(1) versorgbar ist.
9. Aufzugsgruppe (3) nach Anspruch 8, wobei die Aufzüge (2) der Aufzugsgruppe (3) sich
im selben Gebäude oder in unterschiedlichen Gebäuden befinden.
10. Verfahren für Notsteuerung einer Aufzugsgruppe (3), die mindestens zwei Aufzügen (2)
umfasst, bei dem
die Aufzugsgruppe (3) im Normalbetrieb der Aufzugsgruppe (1) von einer Steuereinrichtung
(1) überwacht wird,
während eines Stromausfalls der Aufzugsgruppe (3) die aktuelle Verfügbarkeit der mindestens
zwei Aufzüge (2) mittels der Steuereinrichtung (1) miteinander koordiniert werden,
und
Steuereinrichtung (1) ein unterbrechungsfreies Stromversorgungssystem (11) zufolge
der Koordination steuert, um die Aufzugsgruppe (3) der Verfügbarkeit der Aufzüge (2)
entsprechend zu versorgen.
11. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem
die Verfügbarkeit der jeweiligen Aufzüge (2) der Aufzugsgruppe (1) dargestellt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, bei dem
zu ihrer Koordination die Aufzüge (2) mit der Steuereinrichtung (1) verdrahtet oder
drahtlos kommunizieren.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, bei dem
im Stromausfall eine Evakuierung mit den einzelnen Aufzügen (108) durch die Steuereinrichtung
(1) gesteuert wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, bei dem
die Steuereinrichtung (1) über ein öffentliches Netzwerk (9) mit einer Fernzentrale
(10) der Aufzugsgruppe (3) kommuniziert.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, bei dem
ein Computerprogramm (7) in einer Speichereinheit (5) der Steuereinrichtung (1) gespeichert
wird, so dass die Steuereinrichtung (1) durch Aufrufen des Computerprogramms (7) automatisch
aktiviert wird.