Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bestücken von Steckergehäusen. Ferner
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Vorrichtung.
Stand der Technik
[0002] Das Bestücken von Steckergehäusen mit Kabeln erfolgt in der Praxis meist aufwändig
in Handarbeit. Es gibt aber bereits Möglichkeiten, Bestückungsautomaten einzusetzen,
die auf einer Bestückungspalette angeordnete Steckergehäuse mit den Kabeln bestücken.
Die Bestückungspalette ist üblicherweise senkrecht in dem Bestückungsautomaten angeordnet,
sodass bereits in Steckplätze der Steckergehäuse gesteckte Kabel nach unten herunterhängen
und dabei noch unbelegte Steckplätze überlappen bzw. verdecken können. Diese verdeckten
Steckplätze können vom Bestückungsautomaten nicht mehr erreicht werden. Das Überlagern
der Kabel beim Bestücken kann außerdem zu dem Problem der sogenannten "Vermaschung"
führen. Von einer Vermaschung wird gesprochen, wenn die mit einem ersten Steckergehäuse
verbundenen Kabel mit den Kabeln eines zweiten Steckergehäuses verflochten sind. Der
Kabelstrang des ersten Steckergehäuses sind dann von dem Kabelstrang des zweiten Steckergehäuse
kaum noch zu trennen.
[0003] Die Anordnung der Steckergehäuse auf der Bestückungspalette ist daher wesentlich
für den Automatisierungsprozess. Meist spielt die Erfahrung der zuständigen Bedienperson
des Bestückungsautomaten eine große Rolle, um eine gute Automatisierung beim Bestücken
der Steckergehäuse zu gewährleisten.
[0004] Zwar kann durch erfahrene und gut geschulte Bedienpersonen das Problem der Vermaschung
reduziert werden. Zudem gibt es erste Ansätze, rechnergestützt die bestmögliche Position
der Steckergehäuse zu bestimmen. Dieser Vorgang ist auf wendig und benötigt entsprechende
Vorbereitungszeit. Außerdem können weiterhin einige Steckplätze nicht ohne eine Vermaschung
belegt werden.
Beschreibung der Erfindung
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht insofern darin, eine Vorrichtung zum Bestücken
von Steckergehäusen anzugeben, die ein Vermaschen der Kabel beim Bestücken der Steckergehäuse
vermeidet und insgesamt effizient zur Bestückung von Steckergehäusen genutzt werden
kann. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben einer solchen
Vorrichtung anzugeben.
[0006] Die Erfindung löst die vorgenannte Aufgabe durch eine Vorrichtung gemäß Patentanspruch
1 sowie durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 9.
[0007] Konkret beruht die Erfindung auf dem Gedanken, eine Vorrichtung zum Bestücken von
Steckergehäusen anzugeben, wobei die Vorrichtung folgendes umfasst:
- mehrere Trägerplattenteile, welche jeweils Aufnahmevorrichtungen für Steckergehäuse
aufweisen,
- einem Bestückungsautomaten zum Bestücken der Steckergehäuse mit mindestens einem Kabel
und
- einer Positioniereinheit zum Bewegen der Trägerplattenteile, wobei die Trägerplattenteile
zu einer Bestückungspalette zusammensetzbar sind,
wobei die Trägerplattenteile einheitliche Außenkonturen aufweisen, sodass ihre Positionen
innerhalb der Bestückungspalette frei austauschbar sind.
[0008] Der Vorteil der Erfindung ergibt sich daraus, dass die Trägerplatte mehrere Trägerplattenteile
umfasst, deren Positionen untereinander austauschbar sind. So können die Positionen
der einzelnen Steckergehäuse, die auf den Trägerplattenteilen angeordnet sind im laufenden
Betrieb ausgetauscht werden. Nach dem Bestücken einiger Steckplätze der Steckergehäuse
mit Kabeln, die andere Steckplätze überlagern und so ein weiteres Bestücken erschweren
oder verhindern, können die Trägerplattenteile innerhalb der Bestückungspalette so
umpositioniert werden, dass die noch unbelegten Steckplätze freigelegt werden. Der
Bestückungsautomat kann diese unbelegten Steckplätze dann mit weiteren Kabeln bestücken.
Durch die Möglichkeit der Positionsänderungen der Trägerplattenteile innerhalb der
Bestückungspalette wird auf diese Weise der Automatisierungsgrad erhöht. Die Bestückungspalette
kann eine segmentierte Bestückungspalette sein. Die Bestückungspalette kann eine modulare
Bestückungspalette sein, die einzelnen Trägerplattenteile können den Modulen der modularen
Bestückungspalette entsprechen.
[0009] Eine einheitliche Außenkontur der Trägerplattenteile liegt vor, wenn die Trägerplattenteile
beispielsweise dieselbe Geometrie, insbesondere dieselben Außendimensionen, aufweisen.
Beispielsweise können die Trägerplattenteile rechteckig, insbesondere quadratisch,
sein.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Trägerplattenteile
identisch ausgebildet. Die identische Ausbildung stellt sicher, dass die Trägerplattenteile
untereinander umpositionierbar beziehungsweise austauschbar sind. Außerdem werden
auf diese Weise die Herstellungskosten für die Trägerplattenteile reduziert, da der
Anteil der Gleichteile erhöht ist.
[0011] Vorzugsweise umfassen die Trägerplattenteile jeweils Zentrier- und/oder Verbindungseinrichtungen,
sodass die die Trägerplattenteile positionsgenau zusammensetzbar, insbesondere verbindbar,
sind. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Position der Steckergehäuse in Bezug auf den
Bestückungsautomaten möglichst genau festgelegt ist. Folglich ist es für den Erfolg
des Bestückungsvorgangs wichtig, dass die Trägerplattenteile zueinander korrekt ausgerichtet
sind. Die Zentrier- und/oder Verbindungseinrichtungen gewährleisten dies und sorgen
so für eine hohe Prozessgenauigkeit.
[0012] Eine besonders einfache und effiziente Möglichkeit zur Gewährleistung der hohen Prozessgenauigkeit
bieten Zentrier- und/oder Verbindungseinrichtungen, die einen formschlüssigen Kontakt
zwischen den Trägerplattenteilen bilden. Ein formschlüssiger Kontakt beziehungsweise
eine formschlüssige Verbindung ist einfach und kostengünstig herstellbar und bietet
eine hohe Genauigkeit bei der Zentrierung und Verbindung. Andere Zentrier- und/oder
Verbindungseinrichtungen, beispielsweise mittels Magneten, sind jedoch ebenfalls denkbar.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Aufnahmevorrichtungen
durch Löcher bzw. ein Lochraster gebildet. Die Nutzung eines Lochrasters bietet eine
hohe Gestaltungsfreiheit beim Bestücken der Bestückungspalette mit Steckergehäusen.
Durch entsprechend geschickte Positionierung der Steckergehäuse auf den einzelnen
Trägerplattenteilen kann somit die Effizienz des Automatisierungsprozesses weiter
erhöht werden.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn auch das Umpositionieren der Trägerplattenteile
automatisiert erfolgt. Dies kann beispielsweise erreicht werden, wenn die Positioniereinheit
eine, insbesondere schienengeführte, Verschiebeeinrichtung aufweist. Alternativ oder
zusätzlich kann ein Greifer für die einzelnen Trägerplattenteile vorgesehen sein,
der vorzugsweise robotergestützt ist. Nach einer Teilbestückung der Steckergehäuse
mit Kabeln kann die Vorrichtung auf diese Weise selbsttätig die Trägerplattenteile
verschieben beziehungsweise umpositionieren, um unbelegte Steckplätze freizulegen
und auf diese Weise die verbleibenden Steckplätze zu bestücken. Auf diese Weise ist
ein besonders hoher Automatisierungsgrad erreichbar.
[0015] Bei einem hohen Automatisierungsgrad spielt das Thema Arbeitssicherheit eine Rolle.
Insofern ist bei der Erfindung bevorzugt vorgesehen, dass der Bestückungsautomat einen
verschließbaren Aufnahmeraum für die Bestückungspalette aufweist. Vorzugsweise ist
der Bestückungsautomat so gesteuert, dass der Bestückungsautomat deaktiviert ist,
wenn der Aufnahmeraum geöffnet ist. Der Aufnahmeraum kann manuell zu verschließen
sein. Sobald das Bedienpersonal den offenen Rahmen verschlossen hat, so dass kein
Zugang zum Aufnahmeraum mehr besteht, wird durch die Steuerung der Bestückungsautomat
vorzugsweise automatisiert in Gang gesetzt.
[0016] Der Bestückungsautomat kann außerdem eine Lagereinheit für mehrere verschiedene Kabel
aufweisen. Insofern kann auch von einem Speicher für verschiedene Kabel gesprochen
werden. Die Kabel können sich in ihrer Kabeldicke, in der Farbe der Isolierung und/oder
durch das verwendete Material unterscheiden. Mit einem derart eingerichteten Bestückungsautomaten
ist es jedenfalls möglich, dass die Vorrichtung verschiedene Steckergehäuse mit unterschiedlichen
Kabeln automatisiert bestückt.
[0017] Gemäß einem nebengeordneten Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Betreiben
einer zuvor beschriebenen Vorrichtung vorgesehen, das die folgenden Schritte, vorzugsweise
in der angegebenen Reihenfolge, umfasst:
- Einsetzen der Bestückungspalette in den Bestückungsautomaten,
- Bestücken von Steckplätzen in Steckergehäusen, die auf wenigstens einem Trägerplattenteil
der Bestückungspalette angeordnet sind, mit Kabeln, wobei einige Steckplätze unbestückt
bleiben können,
- Umsortieren der Trägerplattenteile, sodass die unbestückten Steckplätze freigelegt
sind, und
- Bestücken der unbestückten Steckplätze durch den Bestückungsautomaten mit Kabeln.
[0018] Die im Zusammenhang mit der Vorrichtung angegebenen bevorzugten Ausführungsformen
und Vorteile gelten analog auch für das hier beschriebene Verfahren.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0019] Die oben beschriebenen, unterschiedlichen und beispielhaften Merkmale können erfindungsgemäß
miteinander kombiniert werden, soweit dies technisch sinnvoll und geeignet ist. Dies
gilt unabhängig davon, ob die jeweiligen Merkmale als Vorrichtungs- und/oder als Verfahrensmerkmale
offenbart sind. Weitere Merkmale, Vorteile und Ausführungsformen der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung, sowie den in den beigefügten, schematischen
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen. In diesen zeigen
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine Bestückungspalette der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 2
- eine Rückansicht der Bestückungspalette gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die Bestückungspalette gemäß Fig. 1 in einem ersten Schritt des
Bestückens mittels eines Bestückungsautomaten;
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf die Bestückungspalette gemäß Fig. 1 in einem zweiten Schritt des
Bestückens mittels eines Bestückungsautomaten; und
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf die Bestückungspalette gemäß Fig. 1 in einem dritten Schritt des
Bestückens mittels eines Bestückungsautomaten.
Detaillierte Beschreibung
[0020] In den Figuren 1 und 2 ist eine Bestückungspalette 10 der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel gezeigt. Figur 1 zeigt dabei eine Draufsicht
auf die Bestückungspalette 10. In Figur 2 ist hingegen eine Rückansicht der Bestückungspalette
10 dargestellt.
[0021] Die Bestückungspalette 10 umfasst mehrere Trägerplattenteile 11, die bei dem hier
dargestellten Ausführungsbeispiel rechteckig geformt sind. Insgesamt ist die Bestückungspalette
10 aus mehreren identischen Trägerplattenteilen 11 gebildet. Die Trägerplattenteile
11 sind in einem Raster angeordnet, so dass jede Seitenkante der Bestückungspalette
10 drei Trägerplattenteile 11 umfasst. Insgesamt sind bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
9 Trägerplattenteile 11 zu einer Bestückungspalette 10 zusammengesetzt. Eine andere
Aufteilung und Anzahl von Trägerplattenteilen 11 ist möglich.
[0022] Jedes Trägerplattenteile 11 weist ein Lochraster 12 auf. Das Lochraster 12 ist aus
mehreren regelmäßig in Zeilen und Spalten angeordneten Löchern gebildet. Das Loch
Raster 12 dient dazu Steckergehäuse 15 aufzunehmen. Dabei können unterschiedliche
Steckergehäuse 15 mittels des Lochrasters 12 positioniert werden. Die trägerplatten
Teile 11 sind miteinander verbunden, wobei die Verbindung auf der Unterseite beziehungsweise
Rückseite der Bestückungspalette 10 erfolgt.
[0023] Die Rückseite, die in Figur 2 dargestellt ist, weist insofern Verbindungseinrichtungen
13 auf. Die Verbindungseinrichtungen 13 können jeweils mit einem Trägerplattenteil
11 fest verbunden und mit einem weiteren Trägerplattenteil 11 koppelbar sein. Alternativ
oder zusätzlich ist es möglich, dass einzelne Verbindungseinrichtungen 13 durch separate
Elemente gebildet sind, die mit zwei benachbarten Trägerplattenteilen 11 gekoppelt
werden. Bevorzugt ist es, wenn die Verbindungseinrichtungen 13 zusätzlich eine Zentrierfunktion
aufweisen. Generell bieten die Verbindungseinrichtungen 13 eine formschlüssige Verbindung
zwischen den Trägerplattenteilen 11.
[0024] Die formschlüssige Verbindung kann so gestaltet sein, dass eine Einführungskontur
vorliegt, die eine Selbstzentrierung ermöglicht. Vorteilhaft ist es für eine gute
Fixierung der Trägerplattenteile 11 wenn die Verbindungseinrichtungen 13 einen Hinterschnitt
bilden. Beispielsweise können die Verbindungseinrichtungen 13 eine Schwalbenschwanzverbindung
oder eine sonstige Profilverbindung mit zwei ineinandergreifenden Profilen bereitstellen.
[0025] Auf der Rückseite der Bestückungspalette 10 sind außerdem Greiferkontakte 14 vorgesehen.
Die Greiferkontakte 14 können beispielsweise durch zylinderförmige Erhebungen gebildet
sein. Jedenfalls sind die Greiferkontakte 14 so gestaltet, dass ein Roboterarm mit
einem Greifer die einzelnen Trägerplattenteile 11 greifen kann. Ein solcher Roboterarm
kann genutzt werden, um die Trägerplattenteile 11 um zu positionieren. Insbesondere
können die Trägerplattenteile 11 an beliebige Positionen innerhalb der Bestückungspalette
10 gesetzt werden. Auch ein Tausch von Trägerplattenteilen 11 ist möglich und wünschenswert.
[0026] Alternativ oder zusätzlich können die Trägerplattenteile 11 in einem Schienensystem
gegeneinander verschiebbar sein. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass nach Entfernen
eines Trägerplattenteils die übrigen Trägerplattenteile 11 untereinander nach Art
eines Schiebepuzzles, verschiebbar sind. Bei dieser Gestaltungsweise umfassen die
Ja. Trägerplattenteile 11 wechselweise Nuten und Federn, die ineinandergreifen und
so Schienen beziehungsweise Führungen zum Verschieben der Trägerplattenteile innerhalb
des durch die Größe der Bestückungspalette 10 vorgegebenen Rasters bilden.
[0027] In Figur 3 ist eine Bestückungspalette 10 dargestellt, die analog zu dem Ausführungsbeispiel
gemäß Figuren 1 und 2 aus neun Trägerplattenteilen 11 gebildet ist. Für eine eindeutige
Zuordnung ist jedes der Trägerplattenteile 11 nummeriert. Dabei erfolgt die Nominierung
von 1 bis 9 in Zeilen beginnend mit dem Trägerplattenteil 11 oben links. Das Trägerplattenteil
11 in der oberen linken Ecke beziehungsweise in der ersten Zeile der ersten Spalte
trägt folglich die Nummer 1. Das Trägerplattenteil 11 in der obersten Zeile der zweiten
Spalte (oben Mitte) trägt die Nummer 2. Dem Trägerplattenteil 11 in der oberen rechten
Ecke beziehungsweise der ersten Zeile der dritten Spalte ist die Nummer 3 zugeordnet.
[0028] Jedes Trägerplattenteil 11 ist mit wenigstens einem Steckergehäuse 15 belegt. Schematisch
ist außerdem ein Bestückungsautomat 17 mit einem Bestückungsarm 18 und einer Lagereinheit
19 dargestellt. Die Lagereinheit 19 kann durch einen Rundspeicher gebildet oder damit
ausgestattet sein. Der Bestückungsarm 18 übernimmt ein aus der Lagereinheit 19 stammendes
Kabel 16 und führt dies an die einzelnen Steckplätze 15a, die in den jeweiligen Steckergehäusen
15 ausgebildet sind. Die Steckplätze 15a können dabei unterschiedliche Größen und
Geometrien aufweisen.
[0029] Wie in Figur 3 gut erkennbar ist, sind einige Steckplätze 15a der bereits auf dem
achten und neunten Trägerplattenteil 11 positionierten Steckergehäuse 15 mit Kabeln
16 verbunden. Es ist auch erkennbar, dass sich bereits einige Kabel 16 kreuzen und
überlappen. Das kann für den weiteren Prozess problematisch werden, weil sich die
Kabel 16 miteinander verflechten.
[0030] Um diese Verflechtung zu vermeiden, ist daher vorgesehen, dass sich die einzelnen
Trägerplattenteile 11 innerhalb der Bestückungspalette 11 herausnehmen und an andere
Positionen setzen lassen. So ist in einem weiteren Prozessschritt, der in Figur 4
beispielhaft dargestellt ist, das neunte Trägerplattenteile 11 aus der Bestückungspalette
herausgenommen. Das herausgenommene, neunte Trägerplattenteil 11 wird dabei vorzugsweise
so positioniert, dass die Kabelführung der Kabel 16 verflechtungsfrei und geordnet
verläuft.
[0031] Durch die Entnahme des achten Trägerplattenteils 11 ist ein Freiraum innerhalb der
Bestückungspalette 10 geschaffen, der durch andere Trägerplattenteile 11 gefüllt werden
kann. Bei dem beispielhaften Prozessschritt gemäß Figur 4 füllt das zweite Trägerplattenteil
11 die Lücke an der Stelle, die das neunte Trägerplattenteil 11 zuvor belegt hat.
Mit anderen Worten wurde das zweite Trägerplattenteil 11 an die Stelle des neunten
Trägerplattenteils 11 versetzt. So können nun auf einfache Weise die Steckergehäuse
15 auf dem zweiten Trägerplattenteil 11 durch den Bestückungsautomaten 17 mit Kabeln
16 bestückt werden. Im vorliegenden Fall werden dabei Kabel 16 die mit dem Steckergehäuse
15 auf dem neunten Trägerplattenteil 11 angeordnet sind mit ihren anderen Enden in
dem Steckergehäuse 15 auf dem zweiten Trägerplattenteil 11 befestigt.
[0032] Auf dem zweiten Trägerplattenteil 11 ist ein weiteres Steckergehäuse 15 angeordnet,
das ebenfalls mit Kabeln 16 bestückt werden soll. Diese Kabel 16 sollen wiederum mit
einem Steckergehäuse 15 auf dem fünften Trägerplattenteil 11 verbunden werden. Um
dies zu erreichen, wird das achte Trägerplattenteil 11 ebenfalls aus der Bestückungspalette
10 herausgenommen, wie dies beispielhaft in Figur 5 gezeigt ist.
[0033] Das zweite Trägerplattenteil 11 rückt nun an die ursprüngliche Position des achten
Trägerplattenteils 11. Das fünfte Trägerplattenteil 11 wird an die Stelle positioniert,
die ursprünglich das neunte Trägerplattenteil 11 eingenommen hatte. So können Kabel
zwischen dem Steckergehäuse 15 auf dem zweiten Trägerplattenteil 11 an die das Steckergehäuse
15 auf dem fünften Trägerplattenteil 11 geführt werden. Wie in Figur 5 gut erkennbar
ist, wird dadurch eine Verstrickung oder Vermaschung von Kabeln 16 vermieden.
[0034] Ein weiterer Vorteil, der sich durch die Erfindung ergibt, besteht darin, dass der
Verfahrweg für den Bestückungsarm 18 des Bestückungsautomaten 17 minimiert ist. Vorzugsweise
ist der Verfahrweg für den Bestückungsarm 18 nämlich auf die unterste Zeile der Bestückungspalette
10 begrenzt. Das reduziert die notwendigen Kabellängen und beschleunigt den automatisierten
Bestückungsprozess.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0035]
- 10
- Bestückungspalette
- 11
- Trägerplattenteil
- 12
- Lochraster
- 13
- Verbindungseinrichtung
- 14
- Greiferkontakt
- 15
- Steckergehäuse
- 15a
- Steckplatz
- 16
- Kabel
- 17
- Bestückungsautomat
- 18
- Bestückungsarm
- 19
- Lagereinheit
1. Vorrichtung zum Bestücken von Steckergehäusen (15) mit
- mehreren Trägerplattenteilen (11), welche jeweils Aufnahmevorrichtungen für Steckergehäuse
(15) aufweisen,
- einem Bestückungsautomaten (17) zum Bestücken der Steckergehäuse (15) mit mindestens
einem Kabel (16) und
- einer Positioniereinheit zum Bewegen der Trägerplattenteile (11), wobei die Trägerplattenteile
(11) zu einer Bestückungspalette (10) zusammensetzbar sind
wobei die Trägerplattenteile (11) einheitliche Außenkonturen aufweisen, sodass ihre
Positionen innerhalb der Bestückungspalette (10) frei austauschbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
die Trägerplattenteile (11) identisch ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, dass
die Trägerplattenteile (11) jeweils Zentrier- und/oder Verbindungseinrichtungen (13)
aufweisen, sodass die die Trägerplattenteile (11) positionsgenau zusammensetzbar,
insbesondere verbindbar, sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zentrier- und/oder Verbindungseinrichtungen (13) einen formschlüssigen Kontakt
zwischen den Trägerplattenteilen (11) bilden.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahmevorrichtungen durch Löcher bzw. ein Lochraster (12) gebildet sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Positioniereinheit eine, insbesondere schienengeführte, Verschiebeeinrichtung,
und/oder einen, vorzugsweise robotergestützten, Greifer aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
der Bestückungsautomat (17) einen verschließbaren Aufnahmeraum für die Bestückungspalette
(10) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
der Bestückungsautomat (17) eine Lagereinheit (19) für mehrere verschiedene Kabel
(16) aufweist.
9. Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
mit den folgenden Schritten:
- Einsetzen der Bestückungspalette (10) in den Bestückungsautomaten (17),
- Bestücken von Steckplätzen (15a) in Steckergehäusen (15), die auf wenigstens einem
Trägerplattenteil (11) der Bestückungspalette (10) angeordnet sind, mit Kabeln (16),
wobei einige Steckplätze (15a) unbestückt bleiben,
- Umsortieren der Trägerplattenteile (11), sodass die unbestückten Steckplätze (15a)
freigelegt sind, und
- Bestücken der unbestückten Steckplätze (15a) mit Kabeln (16) durch Bestückungsautomaten
(17).