(19)
(11) EP 4 473 860 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.12.2024  Patentblatt  2024/50

(21) Anmeldenummer: 24180832.8

(22) Anmeldetag:  07.06.2024
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A43C 3/00(2006.01)
A43C 3/02(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
A43C 3/02; A43C 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
GE KH MA MD TN

(30) Priorität: 07.06.2023 DE 102023115051

(71) Anmelder: Lowa Sportschuhe GmbH
85305 Jetzendorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Pfau, Markus
    86163 Augsburg (DE)
  • Jelinek, Martin
    85302 Junkenhofen (DE)

(74) Vertreter: Weickmann & Weickmann PartmbB 
Postfach 860 820
81635 München
81635 München (DE)

   


(54) SENKELSCHLAUFE


(57) Die Erfindung betrifft eine Senkelschlaufe (10), um einen Schnürsenkel eines Schuhs zu führen, umfassend einen Senkelführungsabschnitt (12), welcher einen Senkelkontaktbereich (14) aufweist, welcher dazu eingerichtet ist, mit dem Senkel in Kontakt zu treten, um diesen im geschnürten Zustand des Schuhs umzulenken, und einen Anbringungsabschnitt (20), vermittels welchem die Senkelschlaufe (10) an einem zugehörigen Schuh anbringbar ist, wobei der Anbringungsabschnitt (20) an der Senkelschlaufe (10) außerhalb des Senkelführungsabschnitts (12) ausgebildet ist, wobei der Anbringungsabschnitt (20) im Wesentlichen hakenförmig ausgebildet ist, so dass die Senkelschlaufe (10) an dem Schuh anbringbar und zerstörungsfrei von dem Schuh lösbar ist. Ferner betrifft die Erfindung einen Schuh mit einer solchen Senkelschlaufe (10).




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Senkelschlaufe, welche dazu eingerichtet ist, einen Schnürsenkel eines Schuhs zu führen. Ferner betrifft die vorliegend Erfindung einen Schuh, welcher eine solche Senkelschlaufe umfasst.

[0002] Aus dem Stand der Technik sind schnürbare Schuhe, insbesondere Bergschuhe, bekannt, bei welchen Senkelschlaufen zum Einsatz kommen, um den Schnürsenkel des Schuhs umzulenken. Dabei dienen solche Senkelschlaufen insbesondere dazu, dass der Schnürsenkel gut beweglich an einer jeweiligen Senkelschlaufe aus einer ersten Verlaufsrichtung des Schnürsenkels in eine zweite Verlaufsrichtung des Schnürsenkels umgelenkt wird, sodass ein Ziehen an beispielsweise den freien Enden des Schnürsenkels durch einen Benutzer des Schuhs auch an Abschnitte des Schnürsenkels übertragen werden kann, welche von den freien Enden des Schnürsenkels entfernt, also an der zu den freien Enden anderen Seiten der jeweiligen Senkelschlaufen, angeordnet sind. Die Senkelschlaufen werden üblicherweise mit dem Schuh vernietet, um eine dauerhafte Verbindung zwischen Senkelschlaufe und Schuh herzustellen. Bekannte Senkelschlaufen sind somit nicht dazu eingerichtet, ausgetauscht werden zu können, falls eine Beschädigung der Senkelschlaufe vorliegt.

[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Senkelschlaufe beziehungsweise einen eine solche Senkelschlaufe umfassenden Schuh bereitzustellen, welche in vereinfachter Weise und austauschbar an dem Schuh befestigt werden kann.

[0004] Diese Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung durch eine Senkelschlaufe gelöst, welche dazu geeignet ist, einen Schnürsenkel eines Schuhs zu führen, wobei die Senkelschlaufe umfasst:

einen Senkelführungsabschnitt, welcher dazu eingerichtet ist, einen Abschnitt des Senkels aufzunehmen und diesen aus einer ersten Verlaufsrichtung in eine zweite Verlaufsrichtung umzulenken, wobei der Senkelführungsabschnitt einen Senkelkontaktbereich aufweist, welcher dazu eingerichtet ist, mit dem Senkel in Kontakt zu treten, um diesen im geschnürten Zustand des Schuhs umzulenken, und

einen Anbringungsabschnitt, vermittels welchem die Senkelschlaufe an einem zugehörigen Schuh anbringbar ist, wobei der Anbringungsabschnitt an der Senkelschlaufe außerhalb des Senkelführungsabschnitts ausgebildet ist, wobei der Anbringungsabschnitt im Wesentlichen hakenförmig ausgebildet ist, so dass die Senkelschlaufe an dem Schuh anbringbar und zerstörungsfrei von dem Schuh lösbar ist.



[0005] Im Vergleich zu einer vernieteten Senkelschlaufe, welche nicht zerstörungsfrei von dem Schuh gelöst werden kann, mit welchem sie verbunden ist, kann die erfindungsgemäße Senkelschlaufe in einer für Senkelschlaufe und Schuh zerstörungsfreien Weise vom Schuh gelöst werden und, zum Beispiel in dem Fall, dass die Senkelschlaufe beschädigt sein sollte, einfach ausgetauscht werden. Ganz allgemein kann eine erfindungsgemäße Senkelschlaufe frei von zerstörungsfrei unlösbaren Verbindungsmitteln, wie beispielsweise Nieten, sein.

[0006] Der hakenförmige Anbringungsabschnitt kann beispielsweise dazu eingerichtet sein, mit einer Schnur oder einem Band verbindbar zu sein, welches an dem Schuh zum Beispiel in Form einer Schlaufe angebracht ist. Durch das Anbringen der erfindungsgemäßen Senkelschlaufe an dem Schuh über einen solchen Anbringungsabschnitt, kann die Senkelschlaufe in einer besonders günstigen Weise passend zu dem Verlauf des Schnürsenkels relativ zu dem restlichen Schuh ausgerichtet werden. So kann die erfindungsgemäße Senkelschlaufe einerseits entlang der Schnur beziehungsweise des Bands, mit welchem der Anbringungsabschnitt verbunden ist, verlagert werden, um rotatorisch in einer ersten Ebene relativ zu dem restlichen Schuh ausgerichtet zu werden (insbesondere für den Fall, dass die Schnur beziehungsweise das Band laschenförmig ausgebildet ist), und die erfindungsgemäße Senkelschlaufe kann andererseits rotatorisch um die Schnur beziehungsweise das Band, mit welchem der Anbringungsabschnitt verbunden ist, verlagert werden, um die Senkelschlaufe rotatorisch in einer zweiten Ebene auszurichten. Je nach Anordnung der Schnur beziehungsweise des Bands an dem Schuh können die voranstehend erwähnte erste Ebene und die zweite Ebene zueinander im Wesentlichen orthogonal ausgerichtet sein. Auf diese Weise kann sich die Senkelschlaufe optimal an eine äußere Kontur des Schuhs anlegen. Die Bewegungsmöglichkeiten von herkömmlichen Senkelschlaufen, welche zum einen durch eine Rotation um die Nietverbindung und gegebenenfalls durch ein zusätzliches Gelenk innerhalb der Senkelschlaufe bereitgestellt worden sind, können bei der erfindungsgemäßen Senkelschlaufe in dem Anbringungsabschnitt vereint werden. Die erfindungsgemäße Senkelschlaufe kann daher frei von gelenkartigen Abschnitten ausgebildet sein.

[0007] Insgesamt kann die erfindungsgemäße Senkelschlaufe, im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten Senkelschlaufen, kleiner und/oder leichter und/oder günstiger sein.

[0008] Der Senkelführungsabschnitt kann einen Durchgang umfassen, welcher durch eine diesen umgebende Wandung definiert ist, insbesondere wobei die Wandung des Durchgangs, in Umfangsrichtung des Durchgangs betrachtet, zumindest an einem Längsende des Durchgangs geschlossen ausgebildet sein kann. Das heißt, in anderen Worten, dass der Durchgang des Senkelführungsabschnitts entlang einer beliebigen Bahnkurve um den Umfang des Durchgangs wenigstens einmal vollständig umschlossen ist. So kann der Durchgang des Senkelführungsabschnitts zum Beispiel an wenigstens einem Längsende des Durchgangs, insbesondere an beiden Längsenden des Durchgangs, von einer ringförmig geschlossenen Wandung umgeben sein. In einem Bereich des Durchgangs des Senkelführungsabschnitts, welcher zwischen den beiden Längsenden dieses Durchgangs liegt, kann der Durchgang nicht oder zumindest nicht vollständig von einer Wandung umgeben sein.

[0009] In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann der Senkelkontaktbereich integral mit dem Senkelführungsabschnitt ausgebildet sein. Insbesondere kann der Senkelkontaktbereich von einer den Durchgang des Senkelführungsabschnitts definierenden Wandung der Senkelschlaufe gebildet sein. Alternativ kann der Senkelkontaktbereich zum Beispiel als eine Säule oder Zwischenwand ausgebildet sein, welche in dem Durchgang des Senkelführungsabschnitts angeordnet ist.

[0010] Insbesondere kann der Senkelkontaktbereich im Wesentlichen konkav ausgebildet sein. Durch eine derartige Ausgestaltung des Senkelkontaktbereichs, kann sich ein Schnürsenkel, welcher durch den Durchgang des Senkelführungsabschnitts hindurchtritt, derart an den Senkelkontaktbereich anlegen, dass der Schnürsenkel, auch bei hohen Zugkräften, welche auf den Schnürsenkel einwirken, durch den Kontakt mit der Senkelschlaufe nicht beschädigt wird und/oder mit dem Senkelkontaktbereich derart in einen form- oder reibschlüssigen Eingriff tritt, dass eine Verlagerung des Schnürsenkels durch den Senkelführungsabschnitt hindurch verhindert wird.

[0011] Beispielsweise kann die Senkelschlaufe Kunststoff oder Metall umfassen und/oder der Senkelkontaktbereich kann Metall umfassen.

[0012] Besonders für den Fall, dass die Senkelschlaufe Kunststoff umfasst, kann die Senkelschlaufe einstückig aus Kunststoff ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Senkelschlaufe unter Verwendung eines Spritzgussverfahrens hergestellt werden. Der Kunststoff kann Polyamid und/oder verstärkende Bestandteile, wie beispielsweise Glasfasern, Kohlefasern, Aramidfasern oder ähnliches, umfassen.

[0013] Auch ist es denkbar, dass der Senkelkontaktbereich eine Kugel oder eine Rolle umfassen kann, welche relativ zu dem restlichen Senkelführungsabschnitt drehbar gelagert ist. Durch ein drehbar gelagertes Element, wie eine Kugel oder eine Rolle, welche dem Senkelkontaktbereich zugeordnet ist oder diesen bildet, kann ein Schnürsenkel weiter vor möglichen Beschädigungen beim Schnüren des Schuhs geschützt werden, da eine Reibung des Schnürsenkels an dem Senkelkontaktbereich durch das drehbar gelagerte Element reduziert oder sogar verhindert werden kann.

[0014] Im Zusammenhang mit der voranstehend erwähnten Rolle des Senkelkontaktbereichs kann der hakenartige Anbringungsabschnitt eine Achse definieren, um welche sich die gekrümmte Form des Anbringungsabschnitts erstreckt, wobei die Achse des Anbringungsabschnitts zu einer Rotationsachse der Rolle im Wesentlichen orthogonal und windschief ausgerichtet sein kann. Diese orthogonale Ausrichtung der beiden Achsen kann insbesondere auf eine Projektionsrichtung bezogen sein, welche entlang des kürzesten Abstands der beiden Achsen zueinander verläuft. So kann in einer möglichen Ausrichtung der Senkelschlaufe die Rotationsachse der Rolle im Wesentlichen vertikal ausgerichtet sein, während die Achse, welche durch die Öse des Anbringungsabschnitts definiert ist, im Wesentlichen horizontal ausgerichtet sein kann.

[0015] Vorteilhafterweise können eine Unterseite des Senkelführungsabschnitts und eine Unterseite des Anbringungsabschnitts im Wesentlichen bündig ineinander übergehen. Hierdurch kann einerseits gewährleistet werden, dass sich die Senkelschlaufe mit ihrer Unterseite möglichst vollständig an eine Außenseite des Schuhs anlegen kann. Andererseits kann hierdurch gewährleistet werden, dass eine Kraft, welche über den Schnürsenkel auf die Senkelschlaufe einwirkt, gleichmäßig von der Senkelschlaufe in den Schuh eingeleitet werden kann, wodurch eine Beschädigung der Senkelschlaufe und/oder des Schuhs, insbesondere bei einer Relativverlagerung der Senkelschlaufe zu dem Schuh, verhindert werden kann.

[0016] In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die eingangs beschriebene Aufgabe durch einen Schuh gelöst, welcher unter Verwendung eines Senkels am Fuß eines Benutzers befestigbar ist, umfassend wenigstens eine erfindungsgemäße Senkelschlaufe, und wenigstens einen Gegenanbringungsabschnitt, welcher dazu eingerichtet ist, mit dem Anbringungsabschnitt der Senkelschlaufe in Eingriff zu treten.

[0017] Es sei bereits an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass sämtliche in Bezug auf die erfindungsgemäße Senkelschlaufe erwähnten Merkmale, Effekte und Vorteile auch auf den erfindungsgemäßen Schuh Anwendung finden können, und umgekehrt.

[0018] Durch die Verwendung wenigstens einer erfindungsgemäßen Senkelschlaufe und dem entsprechenden Vorsehen des wenigstens einen Gegenanbringungsabschnitts kann der erfindungsgemäße Schuh, im Vergleich zu solchen aus dem Stand der Technik bekannten Schuhen, diesbezüglich deutlich vereinfacht werden. So wurden vernietete Senkelschlaufen üblicherweise einzeln auf jeweiligen flexiblen Zungen aus dem Obermaterial des Schuhs angeordnet, um eine Anpassbarkeit der Senkelschlaufe in einer Richtung zu ermöglichen, welche zu einem zugeordneten Bereich der Außenseite des Schuhs im Wesentlichen normal verläuft. Da die erfindungsgemäße Senkelschlaufe relativ zu dem Schuh, insbesondere auch relativ zu dem Gegenanbringungsabschnitt, um die Achse des Anbringungsabschnitts rotieren kann, können bei dem erfindungsgemäßen Schuh derartige einzelne flexible Zungen weggelassen werden, wodurch eine Komplexität des Schuhs und hierdurch die Herstellkosten des Schuhs und/oder eine Fehleranfälligkeit reduziert werden kann. Auch können die Niete weggelassen werden, vermittels welcher herkömmliche Senkelschlaufen an dem Schuh befestigt werden. Da die erfindungsgemäße Senkelschlaufe an dem an dem Schuh bereitgestellten Gegenanbringungsabschnitt einfach eingehakt werden kann, kann ein Herstellprozess des erfindungsgemäßen Schuhs, im Vergleich zu herkömmlichen entsprechenden Schuhen, verbessert automatisiert werden.

[0019] Dabei kann es vorteilhaft sein, dass mit jedem Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs genau eine Senkelschlaufe verbunden sein kann. Auf diese Weise kann gewährleistet sein, dass eine Mehrzahl von an dem Schuh angebrachten Senkelschlaufen einen vorbestimmten Abstand zueinander einhalten und ein störendes Wechselwirken von Senkelschlaufen kann verhindert werden.

[0020] Der wenigstens eine Gegenanbringungsabschnitt kann als Schlaufe einer Schnur oder eines Bands ausgebildet sein. Eine derartige Schlaufe kann beispielsweise im Wesentlichen halbkreisförmig oder halbovalförmig ausgebildet sein, das heißt, dass eine Verlaufsrichtung der Schnur oder des Bands an einem Ende der Schlaufe, an welchem die Schlaufe mit dem restlichen Schuh verbunden ist, zu einer Verlaufsrichtung der Schnur oder des Bands an dem anderen Ende der Schlaufe, an welchem die Schlaufe mit dem Schuh verbunden ist, im Wesentlichen entgegengesetzt ausgerichtet ist. Dabei soll der Ausdruck "entgegengesetzt" in diesem Zusammenhang sehr breit verstanden werden. Das heißt, eine Verlaufsrichtung der Schnur oder des Bands an dem einen Befestigungsende der Schlaufe muss nicht 180° versetzt zu der Verlaufsrichtung der Schnur oder des Bands an dem anderen Befestigungsende der Schlaufe ausgerichtet sein, sondern kann im Bereich von ±90° bis 180°, insbesondere von ±120° bis 180°, liegen. Durch diese schlaufenförmige Ausgestaltung des Gegenanbringungsabschnitts kann die Senkelschlaufe entlang der Schnur oder des Bands verlagert werden, um eine rotatorische Ausrichtung anzunehmen, welche bei herkömmlichen Senkelschlaufen um die Mittelachse des Niets herum verläuft. Hierzu kann die Öse des Anbringungsabschnitts der Senkelschlaufe einen im Wesentlichen kreisförmigen Durchmesser aufweisen und sich entlang einer Achse erstrecken, sodass die gesamte Öse als kreiszylindrische Ausnehmung ausgebildet sein kann.

[0021] Ein Durchmesser des Gegenanbringungsabschnitts des Schuhs kann im Wesentlichen einem Durchmesser der Öse des Anbringungsabschnitts entsprechen oder sogar geringfügig größer sein als der Durchmesser der Öse, so dass eine Klemmkraft zwischen dem Anbringungsabschnitt und dem Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs erzeugt wird. Um den Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs in die Öse des Anbringungsabschnitts einführen zu können, kann eine Einführöffnung an der Öse vorgehen sein. Beispielsweise kann die Einführöffnung des Anbringungsabschnitts derart angeordnet sein, dass sie zu dem Senkelkontaktbereich der Senkelschlaufe weist. Vorzugsweise ist die Einführöffnung schmaler als ein Durchmesser des Gegenanbringungsabschnitts des Schuhs, sodass der Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs verformt werden muss und/oder der Anbringungsabschnitt der Senkelschlaufe elastisch deformiert werden muss, um den Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs in die Öse einzuführen. Nach dem Einführen des Gegenanbringungsabschnitts in die Öse kann so ein ungewolltes Lösen der Senkelschlaufe von dem Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs verhindert werden.

[0022] Dabei kann die Schnur oder das Band alle Gegenanbringungsabschnitte einer jeweiligen Seite des Schuhs miteinander verbinden. Durch den Ausdruck "jeweilige Seite des Schuhs" kann umfasst sein, dass der erfindungsgemäße Schuh an seiner in Bezug auf die Anatomie des Benutzers medialen Seite und/oder an seiner lateralen Seite einen oder mehrere Gegenanbringungsabschnitte aufweisen kann. Auf der medialen Seite und/oder der lateralen Seite des Schuhs, zum Beispiel bezogen auf die Schuhzunge, kann somit jeweils eine einzige Schnur oder ein einziges Band angeordnet sein, welches am Schuh derart verlegt ist, dass es den einen oder in Reihenfolge die mehreren Gegenanbringungsabschnitte ausbildet.

[0023] Zu diesem Zweck kann die Schnur oder das Band abschnittsweise mit dem Schuh verklebt oder vernäht sein. Dabei sei darauf hingewiesen, dass der Ausdruck "abschnittsweise mit dem Schuh verklebt oder vernäht" bedeuten kann, dass lediglich Abschnitte der Schnur oder des Bands mit dem Schuh verklebt oder vernäht sind, dass aber ein Klebebereich oder ein Nahtbereich an sich auf der jeweiligen Seite des Schuhs durchgängig ausgebildet sein kann.

[0024] Beispielsweise kann die Schnur oder das Band an dem Schuh schlangenlinienförmig angeordnet sein. Mit Bezug auf diese beispielhafte schlangenförmige Anordnung der Schnur oder des Bands an dem Schuh kann der Klebebereich oder der Nahtbereich durchgängig, und insbesondere im Wesentlichen geradlinig verlaufen, zum Beispiel von einem freien Ende der Schnur oder des Bands zu dem anderen freien Ende der Schnur oder des Bands. Dabei kann eine Breite des Klebebereichs oder des Nahtbereichs (orthogonal zu einer Längserstreckung davon gemessen) geringer sein als eine Breite, welche durch die Maxima und Minima der schlangenförmig angeordneten Schnur beziehungsweise des schlangenförmig angeordneten Bands definiert ist, um einen oder mehrere Gegenanbringungsabschnitte auszubilden, welche nicht mit dem Schuh verklebt oder vernäht sind.

[0025] Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels in größerem Detail mit Beug auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben werden. Es stellt dar:
Figur 1
eine perspektivische Ansicht einer Senkelschlaufe gemäß der vorliegenden Erfindung; und
Figur 2
eine Seitenquerschnittsansicht der Senkelschlaufe aus Figur 1.


[0026] In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Senkelschlaufe allgemein mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Die Senkelschlaufe 10 umfasst einen Senkelführungsabschnitt 12, welcher dazu eingerichtet ist, einen Teil eines Schnürsenkels aufzunehmen, um diesen umzulenken. Der Senkelführungsabschnitt 12 umfasst einen Senkelkontaktbereich 14, welcher für einen Kontakt mit dem Senkel ausgebildet ist. In der dargestellten Ausführungsform ist der Senkelkontaktbereich 14 als konkave Mantelfläche einer Rolle 16 ausgebildet (siehe auch Figur 2). Die Rolle 16 ist um einen Stift 18 relativ zu der restlichen Senkelschlaufe 10 drehbar gelagert, sodass der an den Senkelkontaktbereich 14 anliegende Senkel nicht über den Senkelkontaktbereich 14 gleitet, wenn der Senkel durch die Senkelschlaufe 10 beziehungsweise den Senkelführungsabschnitt 12 gezogen wird, sondern der Senkel kann durch die drehbare Rolle 16 an dem Senkelführungsabschnitt 12 abrollen. Hierdurch kann eine schädliche Belastung des Senkels und/oder der Senkelschlaufe 10 reduziert werden.

[0027] Die Senkelschlaufe 10 umfasst ferner einen Anbringungsabschnitt 20, welcher dazu eingerichtet ist, dass die Senkelschlaufe 10 mit einem Schuh verbunden werden kann und von diesem zerstörungsfrei gelöst werden kann. Zu diesem Zweck ist der Anbringungsabschnitt 20 im Wesentlichen hakenförmig ausgebildet, das heißt, in der dargestellten Ausführungsform wird eine Öse 22 des Anbringungsabschnitts 20 nahezu vollständig von einer Wandung des Anbringungsabschnitts 20 umschlossen, mit Ausnahme einer Einführöffnung 24, über welche ein Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs, welcher beispielsweise als Schnur oder Band ausgebildet ist, in die Öse 22 des Anbringungsabschnitts 20 eingeführt werden kann. Insbesondere kann ein Durchmesser des Gegenanbringungsabschnitts des Schuhs im Wesentlichen einem Durchmesser der Öse 22 des Anbringungsabschnitts 20 entsprechen oder sogar geringfügig größer sein als der Durchmesser der Öse 22, um eine Klemmkraft zwischen dem Anbringungsabschnitt 20 und dem Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs zu erreichen.

[0028] Wie in den Figuren 1 und 2 zu erkennen ist, ist die Einführöffnung 24 des Anbringungsabschnitts 20 derart angeordnet, dass sie sich auf einer Verbindungsgeraden zwischen der Öse 22 des Anbringungsabschnitts 20 und dem Senkelkontaktbereich 14 der Senkelschlaufe 10 befindet. Vorzugsweise ist eine lichte Weite der Einführöffnung 24 geringer als ein Durchmesser des Gegenanbringungsabschnitts des Schuhs, sodass der Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs deformiert werden muss und/oder der Anbringungsabschnitt 20 der Senkelschlaufe 10 elastisch verformt werden muss, um den Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs in die Öse 22 einzuführen. Durch die elastische Rückstellkraft des Gegenanbringungsabschnitts des Schuhs und/oder der Wandung des Anbringungsabschnitts 20 der Senkelschlaufe 10 können/kann sich dieser/diese in seine ursprüngliche Form zurückstellen, sodass ein ungewolltes Lösen der Senkelschlaufe 10 von Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs verhindert werden kann.

[0029] Wie insbesondere in Figur 2 zu erkennen ist, weist die Senkelschlaufe 10 eine im Wesentlichen glatte Unterseite 26 auf, wobei der Stift 18 hier in seinem unverpressten Zustand dargestellt ist. In seinem verpressten Zustand kann das freie Ende des Stifts 18, welches der Unterseite 26 der Senkelschlaufe 10 zugeordnet ist, derart verformt sein, dass es sich der Ausnehmung 28 anpasst und im Wesentlichen bündig zu der Unterseite 26 der Senkelschlaufe 10 verläuft.

[0030] Ferner ist in den Figuren 1 und 2 zu erkennen, dass die Wandung der Senkelschlaufe 10, welche den Senkelführungsabschnitt 12 umgibt, in der dargestellten Ausführungsform wenigstens eine Durchbrechung 30 aufweisen kann. Die Durchbrechung 30 kann zum einen dazu geeignet sein, das Gewicht der Senkelschlaufe 10 zu reduzieren, und/oder kann zu, anderen dazu eingerichtet sein, dass Fremdkörper, welche sich in dem Senkelführungsabschnitt 12 angeordnet haben, besser aus diesem entfernt werden können. Auch ist in Figur 1 zu erkennen, dass sich die Durchbrechung 30 hier nicht, in einer zu der Achse X parallelen Richtung betrachtet, bis zum Rand der Senkelschlaufe 10 erstreckt. So ist eine Wandung 32, welche die Öffnung des Senkelführungsabschnitts 12 umgibt, geschlossen die Öffnung umgebend ausgebildet. Dies kann für wenigstens ein, insbesondere beide, axialen Enden der Öffnung des Senkelführungsabschnitts gelten.

[0031] Bei der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsform weist die Öse 22 des Anbringungsabschnitts 20 der Senkelschlaufe 10 einen im Wesentlichen kreisförmigen Durchmesser auf und erstreckt sich entlang der Achse X, sodass die gesamte Öse 22 als kreiszylindrische Ausnehmung ausgebildet ist. Auf diese Weise kann die Senkelschlaufe 10 derart an dem Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs verlagert werden, dass sie sich einerseits um die Achse X relativ zu dem Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs drehen kann und andererseits entlang der Achse X relativ zu dem Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs verlagert werden kann. So kann beispielsweise in dem Fall, dass der Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs gekrümmt verlaufend ausgebildet ist, auch eine Rotation der Senkelschlaufe 10 um eine in Figur 2 beispielhaft angedeutete Achse Y erreicht werden.

[0032] Die Verlagerung der Senkelschlaufe 10 relativ zu dem Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs kann insbesondere auch dadurch selbstständig beim Schnüren des Schuhs erreicht werden, dass eine Richtung, in welcher der Senkel durch den Senkelführungsabschnitt 12 geführt ist, und der Abschnitt des Gegenanbringungsabschnitts des Schuhs, welcher durch die Öse 22 geführt ist, im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen. So ist insbesondere in Figur 2 zu erkennen, dass die Öffnung, welche den Senkelführungsabschnitt 12 bildet, in einer zu der Achse X der Öse 22 des Anbringungsabschnitts 20 im Wesentlichen parallelen Richtung durch die Senkelschlaufe 10 verläuft.


Ansprüche

1. Senkelschlaufe (10), welche dazu geeignet ist, einen Schnürsenkel eines Schuhs zu führen, wobei die Senkelschlaufe (10) umfasst:

einen Senkelführungsabschnitt (12), welcher dazu eingerichtet ist, einen Abschnitt des Senkels aufzunehmen und diesen aus einer ersten Verlaufsrichtung in eine zweite Verlaufsrichtung umzulenken, wobei der Senkelführungsabschnitt (12) einen Senkelkontaktbereich (14) aufweist, welcher dazu eingerichtet ist, mit dem Senkel in Kontakt zu treten, um diesen im geschnürten Zustand des Schuhs umzulenken, und

einen Anbringungsabschnitt (20), vermittels welchem die Senkelschlaufe (10) an einem zugehörigen Schuh anbringbar ist, wobei der Anbringungsabschnitt (20) an der Senkelschlaufe (10) außerhalb des Senkelführungsabschnitts (12) ausgebildet ist, wobei der Anbringungsabschnitt (20) im Wesentlichen hakenförmig ausgebildet ist, so dass die Senkelschlaufe (10) an dem Schuh anbringbar und zerstörungsfrei von dem Schuh lösbar ist.


 
2. Senkelschlaufe (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Senkelführungsabschnitt (12) einen Durchgang umfasst, welcher durch eine diesen umgebende Wandung (32) definiert ist, insbesondere wobei die Wandung (32) des Durchgangs, in Umfangsrichtung des Durchgangs betrachtet, zumindest an einem Längsende des Durchgangs geschlossen ausgebildet ist.
 
3. Senkelschlaufe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Senkelkontaktbereich (14) integral mit dem Senkelführungsabschnitt (12) ausgebildet ist.
 
4. Senkelschlaufe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Senkelkontaktbereich (14) im Wesentlichen konkav ausgebildet ist.
 
5. Senkelschlaufe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Senkelschlaufe (10) Kunststoff oder Metall umfasst und/oder

dass der Senkelkontaktbereich (14) Metall umfasst.


 
6. Senkelschlaufe (10) nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass die Senkelschlaufe (10) einstückig aus Kunststoff ausgebildet ist.
 
7. Senkelschlaufe (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Senkelkontaktbereich (14) eine Kugel oder eine Rolle (16) umfasst, welche relativ zu dem restlichen Senkelführungsabschnitt (12) drehbar gelagert ist.
 
8. Senkelschlaufe (10) nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass der hakenartige Anbringungsabschnitt (20) eine Achse (X) definiert, um welche sich die gekrümmte Form des Anbringungsabschnitts (20) erstreckt, wobei die Achse (X) des Anbringungsabschnitts (20) zu einer Rotationsachse der Rolle im Wesentlichen orthogonal und windschief ausgerichtet ist.
 
9. Senkelschlaufe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Unterseite (26) des Senkelführungsabschnitts (12) und eine Unterseite (26) des Anbringungsabschnitts (20) im Wesentlichen bündig ineinander übergehen.
 
10. Schuh, welcher unter Verwendung eines Senkels am Fuß eines Benutzers befestigbar ist, umfassend

wenigstens eine Senkelschlaufe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, und

wenigstens einen Gegenanbringungsabschnitt, welcher dazu eingerichtet ist, mit dem Anbringungsabschnitt (20) der Senkelschlaufe (10) in Eingriff zu treten.


 
11. Schuh nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass mit jedem Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs genau eine Senkelschlaufe (10) verbunden ist.
 
12. Schuh nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Gegenanbringungsabschnitt als Schlaufe einer Schnur oder eines Bands ausgebildet ist.
 
13. Schuh nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schnur oder das Band alle Gegenanbringungsabschnitte einer jeweiligen Seite des Schuhs miteinander verbindet.
 
14. Schuh nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schnur oder das Band abschnittsweise mit dem Schuh verklebt oder vernäht ist.
 
15. Schuh nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schnur oder das Band an dem Schuh schlangenlinienförmig angeordnet ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









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