[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Senkelschlaufe, welche dazu eingerichtet
ist, einen Schnürsenkel eines Schuhs zu führen. Ferner betrifft die vorliegend Erfindung
einen Schuh, welcher eine solche Senkelschlaufe umfasst.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind schnürbare Schuhe, insbesondere Bergschuhe, bekannt,
bei welchen Senkelschlaufen zum Einsatz kommen, um den Schnürsenkel des Schuhs umzulenken.
Dabei dienen solche Senkelschlaufen insbesondere dazu, dass der Schnürsenkel gut beweglich
an einer jeweiligen Senkelschlaufe aus einer ersten Verlaufsrichtung des Schnürsenkels
in eine zweite Verlaufsrichtung des Schnürsenkels umgelenkt wird, sodass ein Ziehen
an beispielsweise den freien Enden des Schnürsenkels durch einen Benutzer des Schuhs
auch an Abschnitte des Schnürsenkels übertragen werden kann, welche von den freien
Enden des Schnürsenkels entfernt, also an der zu den freien Enden anderen Seiten der
jeweiligen Senkelschlaufen, angeordnet sind. Die Senkelschlaufen werden üblicherweise
mit dem Schuh vernietet, um eine dauerhafte Verbindung zwischen Senkelschlaufe und
Schuh herzustellen. Bekannte Senkelschlaufen sind somit nicht dazu eingerichtet, ausgetauscht
werden zu können, falls eine Beschädigung der Senkelschlaufe vorliegt.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Senkelschlaufe beziehungsweise
einen eine solche Senkelschlaufe umfassenden Schuh bereitzustellen, welche in vereinfachter
Weise und austauschbar an dem Schuh befestigt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung durch eine
Senkelschlaufe gelöst, welche dazu geeignet ist, einen Schnürsenkel eines Schuhs zu
führen, wobei die Senkelschlaufe umfasst:
einen Senkelführungsabschnitt, welcher dazu eingerichtet ist, einen Abschnitt des
Senkels aufzunehmen und diesen aus einer ersten Verlaufsrichtung in eine zweite Verlaufsrichtung
umzulenken, wobei der Senkelführungsabschnitt einen Senkelkontaktbereich aufweist,
welcher dazu eingerichtet ist, mit dem Senkel in Kontakt zu treten, um diesen im geschnürten
Zustand des Schuhs umzulenken, und
einen Anbringungsabschnitt, vermittels welchem die Senkelschlaufe an einem zugehörigen
Schuh anbringbar ist, wobei der Anbringungsabschnitt an der Senkelschlaufe außerhalb
des Senkelführungsabschnitts ausgebildet ist, wobei der Anbringungsabschnitt im Wesentlichen
hakenförmig ausgebildet ist, so dass die Senkelschlaufe an dem Schuh anbringbar und
zerstörungsfrei von dem Schuh lösbar ist.
[0005] Im Vergleich zu einer vernieteten Senkelschlaufe, welche nicht zerstörungsfrei von
dem Schuh gelöst werden kann, mit welchem sie verbunden ist, kann die erfindungsgemäße
Senkelschlaufe in einer für Senkelschlaufe und Schuh zerstörungsfreien Weise vom Schuh
gelöst werden und, zum Beispiel in dem Fall, dass die Senkelschlaufe beschädigt sein
sollte, einfach ausgetauscht werden. Ganz allgemein kann eine erfindungsgemäße Senkelschlaufe
frei von zerstörungsfrei unlösbaren Verbindungsmitteln, wie beispielsweise Nieten,
sein.
[0006] Der hakenförmige Anbringungsabschnitt kann beispielsweise dazu eingerichtet sein,
mit einer Schnur oder einem Band verbindbar zu sein, welches an dem Schuh zum Beispiel
in Form einer Schlaufe angebracht ist. Durch das Anbringen der erfindungsgemäßen Senkelschlaufe
an dem Schuh über einen solchen Anbringungsabschnitt, kann die Senkelschlaufe in einer
besonders günstigen Weise passend zu dem Verlauf des Schnürsenkels relativ zu dem
restlichen Schuh ausgerichtet werden. So kann die erfindungsgemäße Senkelschlaufe
einerseits entlang der Schnur beziehungsweise des Bands, mit welchem der Anbringungsabschnitt
verbunden ist, verlagert werden, um rotatorisch in einer ersten Ebene relativ zu dem
restlichen Schuh ausgerichtet zu werden (insbesondere für den Fall, dass die Schnur
beziehungsweise das Band laschenförmig ausgebildet ist), und die erfindungsgemäße
Senkelschlaufe kann andererseits rotatorisch um die Schnur beziehungsweise das Band,
mit welchem der Anbringungsabschnitt verbunden ist, verlagert werden, um die Senkelschlaufe
rotatorisch in einer zweiten Ebene auszurichten. Je nach Anordnung der Schnur beziehungsweise
des Bands an dem Schuh können die voranstehend erwähnte erste Ebene und die zweite
Ebene zueinander im Wesentlichen orthogonal ausgerichtet sein. Auf diese Weise kann
sich die Senkelschlaufe optimal an eine äußere Kontur des Schuhs anlegen. Die Bewegungsmöglichkeiten
von herkömmlichen Senkelschlaufen, welche zum einen durch eine Rotation um die Nietverbindung
und gegebenenfalls durch ein zusätzliches Gelenk innerhalb der Senkelschlaufe bereitgestellt
worden sind, können bei der erfindungsgemäßen Senkelschlaufe in dem Anbringungsabschnitt
vereint werden. Die erfindungsgemäße Senkelschlaufe kann daher frei von gelenkartigen
Abschnitten ausgebildet sein.
[0007] Insgesamt kann die erfindungsgemäße Senkelschlaufe, im Vergleich zu den aus dem Stand
der Technik bekannten Senkelschlaufen, kleiner und/oder leichter und/oder günstiger
sein.
[0008] Der Senkelführungsabschnitt kann einen Durchgang umfassen, welcher durch eine diesen
umgebende Wandung definiert ist, insbesondere wobei die Wandung des Durchgangs, in
Umfangsrichtung des Durchgangs betrachtet, zumindest an einem Längsende des Durchgangs
geschlossen ausgebildet sein kann. Das heißt, in anderen Worten, dass der Durchgang
des Senkelführungsabschnitts entlang einer beliebigen Bahnkurve um den Umfang des
Durchgangs wenigstens einmal vollständig umschlossen ist. So kann der Durchgang des
Senkelführungsabschnitts zum Beispiel an wenigstens einem Längsende des Durchgangs,
insbesondere an beiden Längsenden des Durchgangs, von einer ringförmig geschlossenen
Wandung umgeben sein. In einem Bereich des Durchgangs des Senkelführungsabschnitts,
welcher zwischen den beiden Längsenden dieses Durchgangs liegt, kann der Durchgang
nicht oder zumindest nicht vollständig von einer Wandung umgeben sein.
[0009] In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann der Senkelkontaktbereich integral
mit dem Senkelführungsabschnitt ausgebildet sein. Insbesondere kann der Senkelkontaktbereich
von einer den Durchgang des Senkelführungsabschnitts definierenden Wandung der Senkelschlaufe
gebildet sein. Alternativ kann der Senkelkontaktbereich zum Beispiel als eine Säule
oder Zwischenwand ausgebildet sein, welche in dem Durchgang des Senkelführungsabschnitts
angeordnet ist.
[0010] Insbesondere kann der Senkelkontaktbereich im Wesentlichen konkav ausgebildet sein.
Durch eine derartige Ausgestaltung des Senkelkontaktbereichs, kann sich ein Schnürsenkel,
welcher durch den Durchgang des Senkelführungsabschnitts hindurchtritt, derart an
den Senkelkontaktbereich anlegen, dass der Schnürsenkel, auch bei hohen Zugkräften,
welche auf den Schnürsenkel einwirken, durch den Kontakt mit der Senkelschlaufe nicht
beschädigt wird und/oder mit dem Senkelkontaktbereich derart in einen form- oder reibschlüssigen
Eingriff tritt, dass eine Verlagerung des Schnürsenkels durch den Senkelführungsabschnitt
hindurch verhindert wird.
[0011] Beispielsweise kann die Senkelschlaufe Kunststoff oder Metall umfassen und/oder der
Senkelkontaktbereich kann Metall umfassen.
[0012] Besonders für den Fall, dass die Senkelschlaufe Kunststoff umfasst, kann die Senkelschlaufe
einstückig aus Kunststoff ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Senkelschlaufe
unter Verwendung eines Spritzgussverfahrens hergestellt werden. Der Kunststoff kann
Polyamid und/oder verstärkende Bestandteile, wie beispielsweise Glasfasern, Kohlefasern,
Aramidfasern oder ähnliches, umfassen.
[0013] Auch ist es denkbar, dass der Senkelkontaktbereich eine Kugel oder eine Rolle umfassen
kann, welche relativ zu dem restlichen Senkelführungsabschnitt drehbar gelagert ist.
Durch ein drehbar gelagertes Element, wie eine Kugel oder eine Rolle, welche dem Senkelkontaktbereich
zugeordnet ist oder diesen bildet, kann ein Schnürsenkel weiter vor möglichen Beschädigungen
beim Schnüren des Schuhs geschützt werden, da eine Reibung des Schnürsenkels an dem
Senkelkontaktbereich durch das drehbar gelagerte Element reduziert oder sogar verhindert
werden kann.
[0014] Im Zusammenhang mit der voranstehend erwähnten Rolle des Senkelkontaktbereichs kann
der hakenartige Anbringungsabschnitt eine Achse definieren, um welche sich die gekrümmte
Form des Anbringungsabschnitts erstreckt, wobei die Achse des Anbringungsabschnitts
zu einer Rotationsachse der Rolle im Wesentlichen orthogonal und windschief ausgerichtet
sein kann. Diese orthogonale Ausrichtung der beiden Achsen kann insbesondere auf eine
Projektionsrichtung bezogen sein, welche entlang des kürzesten Abstands der beiden
Achsen zueinander verläuft. So kann in einer möglichen Ausrichtung der Senkelschlaufe
die Rotationsachse der Rolle im Wesentlichen vertikal ausgerichtet sein, während die
Achse, welche durch die Öse des Anbringungsabschnitts definiert ist, im Wesentlichen
horizontal ausgerichtet sein kann.
[0015] Vorteilhafterweise können eine Unterseite des Senkelführungsabschnitts und eine Unterseite
des Anbringungsabschnitts im Wesentlichen bündig ineinander übergehen. Hierdurch kann
einerseits gewährleistet werden, dass sich die Senkelschlaufe mit ihrer Unterseite
möglichst vollständig an eine Außenseite des Schuhs anlegen kann. Andererseits kann
hierdurch gewährleistet werden, dass eine Kraft, welche über den Schnürsenkel auf
die Senkelschlaufe einwirkt, gleichmäßig von der Senkelschlaufe in den Schuh eingeleitet
werden kann, wodurch eine Beschädigung der Senkelschlaufe und/oder des Schuhs, insbesondere
bei einer Relativverlagerung der Senkelschlaufe zu dem Schuh, verhindert werden kann.
[0016] In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die eingangs beschriebene
Aufgabe durch einen Schuh gelöst, welcher unter Verwendung eines Senkels am Fuß eines
Benutzers befestigbar ist, umfassend wenigstens eine erfindungsgemäße Senkelschlaufe,
und wenigstens einen Gegenanbringungsabschnitt, welcher dazu eingerichtet ist, mit
dem Anbringungsabschnitt der Senkelschlaufe in Eingriff zu treten.
[0017] Es sei bereits an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass sämtliche in Bezug auf die
erfindungsgemäße Senkelschlaufe erwähnten Merkmale, Effekte und Vorteile auch auf
den erfindungsgemäßen Schuh Anwendung finden können, und umgekehrt.
[0018] Durch die Verwendung wenigstens einer erfindungsgemäßen Senkelschlaufe und dem entsprechenden
Vorsehen des wenigstens einen Gegenanbringungsabschnitts kann der erfindungsgemäße
Schuh, im Vergleich zu solchen aus dem Stand der Technik bekannten Schuhen, diesbezüglich
deutlich vereinfacht werden. So wurden vernietete Senkelschlaufen üblicherweise einzeln
auf jeweiligen flexiblen Zungen aus dem Obermaterial des Schuhs angeordnet, um eine
Anpassbarkeit der Senkelschlaufe in einer Richtung zu ermöglichen, welche zu einem
zugeordneten Bereich der Außenseite des Schuhs im Wesentlichen normal verläuft. Da
die erfindungsgemäße Senkelschlaufe relativ zu dem Schuh, insbesondere auch relativ
zu dem Gegenanbringungsabschnitt, um die Achse des Anbringungsabschnitts rotieren
kann, können bei dem erfindungsgemäßen Schuh derartige einzelne flexible Zungen weggelassen
werden, wodurch eine Komplexität des Schuhs und hierdurch die Herstellkosten des Schuhs
und/oder eine Fehleranfälligkeit reduziert werden kann. Auch können die Niete weggelassen
werden, vermittels welcher herkömmliche Senkelschlaufen an dem Schuh befestigt werden.
Da die erfindungsgemäße Senkelschlaufe an dem an dem Schuh bereitgestellten Gegenanbringungsabschnitt
einfach eingehakt werden kann, kann ein Herstellprozess des erfindungsgemäßen Schuhs,
im Vergleich zu herkömmlichen entsprechenden Schuhen, verbessert automatisiert werden.
[0019] Dabei kann es vorteilhaft sein, dass mit jedem Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs
genau eine Senkelschlaufe verbunden sein kann. Auf diese Weise kann gewährleistet
sein, dass eine Mehrzahl von an dem Schuh angebrachten Senkelschlaufen einen vorbestimmten
Abstand zueinander einhalten und ein störendes Wechselwirken von Senkelschlaufen kann
verhindert werden.
[0020] Der wenigstens eine Gegenanbringungsabschnitt kann als Schlaufe einer Schnur oder
eines Bands ausgebildet sein. Eine derartige Schlaufe kann beispielsweise im Wesentlichen
halbkreisförmig oder halbovalförmig ausgebildet sein, das heißt, dass eine Verlaufsrichtung
der Schnur oder des Bands an einem Ende der Schlaufe, an welchem die Schlaufe mit
dem restlichen Schuh verbunden ist, zu einer Verlaufsrichtung der Schnur oder des
Bands an dem anderen Ende der Schlaufe, an welchem die Schlaufe mit dem Schuh verbunden
ist, im Wesentlichen entgegengesetzt ausgerichtet ist. Dabei soll der Ausdruck "entgegengesetzt"
in diesem Zusammenhang sehr breit verstanden werden. Das heißt, eine Verlaufsrichtung
der Schnur oder des Bands an dem einen Befestigungsende der Schlaufe muss nicht 180°
versetzt zu der Verlaufsrichtung der Schnur oder des Bands an dem anderen Befestigungsende
der Schlaufe ausgerichtet sein, sondern kann im Bereich von ±90° bis 180°, insbesondere
von ±120° bis 180°, liegen. Durch diese schlaufenförmige Ausgestaltung des Gegenanbringungsabschnitts
kann die Senkelschlaufe entlang der Schnur oder des Bands verlagert werden, um eine
rotatorische Ausrichtung anzunehmen, welche bei herkömmlichen Senkelschlaufen um die
Mittelachse des Niets herum verläuft. Hierzu kann die Öse des Anbringungsabschnitts
der Senkelschlaufe einen im Wesentlichen kreisförmigen Durchmesser aufweisen und sich
entlang einer Achse erstrecken, sodass die gesamte Öse als kreiszylindrische Ausnehmung
ausgebildet sein kann.
[0021] Ein Durchmesser des Gegenanbringungsabschnitts des Schuhs kann im Wesentlichen einem
Durchmesser der Öse des Anbringungsabschnitts entsprechen oder sogar geringfügig größer
sein als der Durchmesser der Öse, so dass eine Klemmkraft zwischen dem Anbringungsabschnitt
und dem Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs erzeugt wird. Um den Gegenanbringungsabschnitt
des Schuhs in die Öse des Anbringungsabschnitts einführen zu können, kann eine Einführöffnung
an der Öse vorgehen sein. Beispielsweise kann die Einführöffnung des Anbringungsabschnitts
derart angeordnet sein, dass sie zu dem Senkelkontaktbereich der Senkelschlaufe weist.
Vorzugsweise ist die Einführöffnung schmaler als ein Durchmesser des Gegenanbringungsabschnitts
des Schuhs, sodass der Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs verformt werden muss und/oder
der Anbringungsabschnitt der Senkelschlaufe elastisch deformiert werden muss, um den
Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs in die Öse einzuführen. Nach dem Einführen des
Gegenanbringungsabschnitts in die Öse kann so ein ungewolltes Lösen der Senkelschlaufe
von dem Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs verhindert werden.
[0022] Dabei kann die Schnur oder das Band alle Gegenanbringungsabschnitte einer jeweiligen
Seite des Schuhs miteinander verbinden. Durch den Ausdruck "jeweilige Seite des Schuhs"
kann umfasst sein, dass der erfindungsgemäße Schuh an seiner in Bezug auf die Anatomie
des Benutzers medialen Seite und/oder an seiner lateralen Seite einen oder mehrere
Gegenanbringungsabschnitte aufweisen kann. Auf der medialen Seite und/oder der lateralen
Seite des Schuhs, zum Beispiel bezogen auf die Schuhzunge, kann somit jeweils eine
einzige Schnur oder ein einziges Band angeordnet sein, welches am Schuh derart verlegt
ist, dass es den einen oder in Reihenfolge die mehreren Gegenanbringungsabschnitte
ausbildet.
[0023] Zu diesem Zweck kann die Schnur oder das Band abschnittsweise mit dem Schuh verklebt
oder vernäht sein. Dabei sei darauf hingewiesen, dass der Ausdruck "abschnittsweise
mit dem Schuh verklebt oder vernäht" bedeuten kann, dass lediglich Abschnitte der
Schnur oder des Bands mit dem Schuh verklebt oder vernäht sind, dass aber ein Klebebereich
oder ein Nahtbereich an sich auf der jeweiligen Seite des Schuhs durchgängig ausgebildet
sein kann.
[0024] Beispielsweise kann die Schnur oder das Band an dem Schuh schlangenlinienförmig angeordnet
sein. Mit Bezug auf diese beispielhafte schlangenförmige Anordnung der Schnur oder
des Bands an dem Schuh kann der Klebebereich oder der Nahtbereich durchgängig, und
insbesondere im Wesentlichen geradlinig verlaufen, zum Beispiel von einem freien Ende
der Schnur oder des Bands zu dem anderen freien Ende der Schnur oder des Bands. Dabei
kann eine Breite des Klebebereichs oder des Nahtbereichs (orthogonal zu einer Längserstreckung
davon gemessen) geringer sein als eine Breite, welche durch die Maxima und Minima
der schlangenförmig angeordneten Schnur beziehungsweise des schlangenförmig angeordneten
Bands definiert ist, um einen oder mehrere Gegenanbringungsabschnitte auszubilden,
welche nicht mit dem Schuh verklebt oder vernäht sind.
[0025] Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels in
größerem Detail mit Beug auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben werden. Es stellt
dar:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Senkelschlaufe gemäß der vorliegenden Erfindung;
und
- Figur 2
- eine Seitenquerschnittsansicht der Senkelschlaufe aus Figur 1.
[0026] In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Senkelschlaufe allgemein mit dem Bezugszeichen
10 bezeichnet. Die Senkelschlaufe 10 umfasst einen Senkelführungsabschnitt 12, welcher
dazu eingerichtet ist, einen Teil eines Schnürsenkels aufzunehmen, um diesen umzulenken.
Der Senkelführungsabschnitt 12 umfasst einen Senkelkontaktbereich 14, welcher für
einen Kontakt mit dem Senkel ausgebildet ist. In der dargestellten Ausführungsform
ist der Senkelkontaktbereich 14 als konkave Mantelfläche einer Rolle 16 ausgebildet
(siehe auch Figur 2). Die Rolle 16 ist um einen Stift 18 relativ zu der restlichen
Senkelschlaufe 10 drehbar gelagert, sodass der an den Senkelkontaktbereich 14 anliegende
Senkel nicht über den Senkelkontaktbereich 14 gleitet, wenn der Senkel durch die Senkelschlaufe
10 beziehungsweise den Senkelführungsabschnitt 12 gezogen wird, sondern der Senkel
kann durch die drehbare Rolle 16 an dem Senkelführungsabschnitt 12 abrollen. Hierdurch
kann eine schädliche Belastung des Senkels und/oder der Senkelschlaufe 10 reduziert
werden.
[0027] Die Senkelschlaufe 10 umfasst ferner einen Anbringungsabschnitt 20, welcher dazu
eingerichtet ist, dass die Senkelschlaufe 10 mit einem Schuh verbunden werden kann
und von diesem zerstörungsfrei gelöst werden kann. Zu diesem Zweck ist der Anbringungsabschnitt
20 im Wesentlichen hakenförmig ausgebildet, das heißt, in der dargestellten Ausführungsform
wird eine Öse 22 des Anbringungsabschnitts 20 nahezu vollständig von einer Wandung
des Anbringungsabschnitts 20 umschlossen, mit Ausnahme einer Einführöffnung 24, über
welche ein Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs, welcher beispielsweise als Schnur
oder Band ausgebildet ist, in die Öse 22 des Anbringungsabschnitts 20 eingeführt werden
kann. Insbesondere kann ein Durchmesser des Gegenanbringungsabschnitts des Schuhs
im Wesentlichen einem Durchmesser der Öse 22 des Anbringungsabschnitts 20 entsprechen
oder sogar geringfügig größer sein als der Durchmesser der Öse 22, um eine Klemmkraft
zwischen dem Anbringungsabschnitt 20 und dem Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs
zu erreichen.
[0028] Wie in den Figuren 1 und 2 zu erkennen ist, ist die Einführöffnung 24 des Anbringungsabschnitts
20 derart angeordnet, dass sie sich auf einer Verbindungsgeraden zwischen der Öse
22 des Anbringungsabschnitts 20 und dem Senkelkontaktbereich 14 der Senkelschlaufe
10 befindet. Vorzugsweise ist eine lichte Weite der Einführöffnung 24 geringer als
ein Durchmesser des Gegenanbringungsabschnitts des Schuhs, sodass der Gegenanbringungsabschnitt
des Schuhs deformiert werden muss und/oder der Anbringungsabschnitt 20 der Senkelschlaufe
10 elastisch verformt werden muss, um den Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs in
die Öse 22 einzuführen. Durch die elastische Rückstellkraft des Gegenanbringungsabschnitts
des Schuhs und/oder der Wandung des Anbringungsabschnitts 20 der Senkelschlaufe 10
können/kann sich dieser/diese in seine ursprüngliche Form zurückstellen, sodass ein
ungewolltes Lösen der Senkelschlaufe 10 von Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs verhindert
werden kann.
[0029] Wie insbesondere in Figur 2 zu erkennen ist, weist die Senkelschlaufe 10 eine im
Wesentlichen glatte Unterseite 26 auf, wobei der Stift 18 hier in seinem unverpressten
Zustand dargestellt ist. In seinem verpressten Zustand kann das freie Ende des Stifts
18, welches der Unterseite 26 der Senkelschlaufe 10 zugeordnet ist, derart verformt
sein, dass es sich der Ausnehmung 28 anpasst und im Wesentlichen bündig zu der Unterseite
26 der Senkelschlaufe 10 verläuft.
[0030] Ferner ist in den Figuren 1 und 2 zu erkennen, dass die Wandung der Senkelschlaufe
10, welche den Senkelführungsabschnitt 12 umgibt, in der dargestellten Ausführungsform
wenigstens eine Durchbrechung 30 aufweisen kann. Die Durchbrechung 30 kann zum einen
dazu geeignet sein, das Gewicht der Senkelschlaufe 10 zu reduzieren, und/oder kann
zu, anderen dazu eingerichtet sein, dass Fremdkörper, welche sich in dem Senkelführungsabschnitt
12 angeordnet haben, besser aus diesem entfernt werden können. Auch ist in Figur 1
zu erkennen, dass sich die Durchbrechung 30 hier nicht, in einer zu der Achse X parallelen
Richtung betrachtet, bis zum Rand der Senkelschlaufe 10 erstreckt. So ist eine Wandung
32, welche die Öffnung des Senkelführungsabschnitts 12 umgibt, geschlossen die Öffnung
umgebend ausgebildet. Dies kann für wenigstens ein, insbesondere beide, axialen Enden
der Öffnung des Senkelführungsabschnitts gelten.
[0031] Bei der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsform weist die Öse 22 des
Anbringungsabschnitts 20 der Senkelschlaufe 10 einen im Wesentlichen kreisförmigen
Durchmesser auf und erstreckt sich entlang der Achse X, sodass die gesamte Öse 22
als kreiszylindrische Ausnehmung ausgebildet ist. Auf diese Weise kann die Senkelschlaufe
10 derart an dem Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs verlagert werden, dass sie sich
einerseits um die Achse X relativ zu dem Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs drehen
kann und andererseits entlang der Achse X relativ zu dem Gegenanbringungsabschnitt
des Schuhs verlagert werden kann. So kann beispielsweise in dem Fall, dass der Gegenanbringungsabschnitt
des Schuhs gekrümmt verlaufend ausgebildet ist, auch eine Rotation der Senkelschlaufe
10 um eine in Figur 2 beispielhaft angedeutete Achse Y erreicht werden.
[0032] Die Verlagerung der Senkelschlaufe 10 relativ zu dem Gegenanbringungsabschnitt des
Schuhs kann insbesondere auch dadurch selbstständig beim Schnüren des Schuhs erreicht
werden, dass eine Richtung, in welcher der Senkel durch den Senkelführungsabschnitt
12 geführt ist, und der Abschnitt des Gegenanbringungsabschnitts des Schuhs, welcher
durch die Öse 22 geführt ist, im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen. So ist
insbesondere in Figur 2 zu erkennen, dass die Öffnung, welche den Senkelführungsabschnitt
12 bildet, in einer zu der Achse X der Öse 22 des Anbringungsabschnitts 20 im Wesentlichen
parallelen Richtung durch die Senkelschlaufe 10 verläuft.
1. Senkelschlaufe (10), welche dazu geeignet ist, einen Schnürsenkel eines Schuhs zu
führen, wobei die Senkelschlaufe (10) umfasst:
einen Senkelführungsabschnitt (12), welcher dazu eingerichtet ist, einen Abschnitt
des Senkels aufzunehmen und diesen aus einer ersten Verlaufsrichtung in eine zweite
Verlaufsrichtung umzulenken, wobei der Senkelführungsabschnitt (12) einen Senkelkontaktbereich
(14) aufweist, welcher dazu eingerichtet ist, mit dem Senkel in Kontakt zu treten,
um diesen im geschnürten Zustand des Schuhs umzulenken, und
einen Anbringungsabschnitt (20), vermittels welchem die Senkelschlaufe (10) an einem
zugehörigen Schuh anbringbar ist, wobei der Anbringungsabschnitt (20) an der Senkelschlaufe
(10) außerhalb des Senkelführungsabschnitts (12) ausgebildet ist, wobei der Anbringungsabschnitt
(20) im Wesentlichen hakenförmig ausgebildet ist, so dass die Senkelschlaufe (10)
an dem Schuh anbringbar und zerstörungsfrei von dem Schuh lösbar ist.
2. Senkelschlaufe (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Senkelführungsabschnitt (12) einen Durchgang umfasst, welcher durch eine diesen
umgebende Wandung (32) definiert ist, insbesondere wobei die Wandung (32) des Durchgangs,
in Umfangsrichtung des Durchgangs betrachtet, zumindest an einem Längsende des Durchgangs
geschlossen ausgebildet ist.
3. Senkelschlaufe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Senkelkontaktbereich (14) integral mit dem Senkelführungsabschnitt (12) ausgebildet
ist.
4. Senkelschlaufe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Senkelkontaktbereich (14) im Wesentlichen konkav ausgebildet ist.
5. Senkelschlaufe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Senkelschlaufe (10) Kunststoff oder Metall umfasst und/oder
dass der Senkelkontaktbereich (14) Metall umfasst.
6. Senkelschlaufe (10) nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass die Senkelschlaufe (10) einstückig aus Kunststoff ausgebildet ist.
7. Senkelschlaufe (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Senkelkontaktbereich (14) eine Kugel oder eine Rolle (16) umfasst, welche relativ
zu dem restlichen Senkelführungsabschnitt (12) drehbar gelagert ist.
8. Senkelschlaufe (10) nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass der hakenartige Anbringungsabschnitt (20) eine Achse (X) definiert, um welche sich
die gekrümmte Form des Anbringungsabschnitts (20) erstreckt, wobei die Achse (X) des
Anbringungsabschnitts (20) zu einer Rotationsachse der Rolle im Wesentlichen orthogonal
und windschief ausgerichtet ist.
9. Senkelschlaufe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Unterseite (26) des Senkelführungsabschnitts (12) und eine Unterseite (26) des
Anbringungsabschnitts (20) im Wesentlichen bündig ineinander übergehen.
10. Schuh, welcher unter Verwendung eines Senkels am Fuß eines Benutzers befestigbar ist,
umfassend
wenigstens eine Senkelschlaufe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, und
wenigstens einen Gegenanbringungsabschnitt, welcher dazu eingerichtet ist, mit dem
Anbringungsabschnitt (20) der Senkelschlaufe (10) in Eingriff zu treten.
11. Schuh nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass mit jedem Gegenanbringungsabschnitt des Schuhs genau eine Senkelschlaufe (10) verbunden
ist.
12. Schuh nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Gegenanbringungsabschnitt als Schlaufe einer Schnur oder eines
Bands ausgebildet ist.
13. Schuh nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schnur oder das Band alle Gegenanbringungsabschnitte einer jeweiligen Seite des
Schuhs miteinander verbindet.
14. Schuh nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schnur oder das Band abschnittsweise mit dem Schuh verklebt oder vernäht ist.
15. Schuh nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schnur oder das Band an dem Schuh schlangenlinienförmig angeordnet ist.