[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Textilmaschine. Die Erfindung
betrifft eine Textilmaschine. Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung. Die Erfindung
betrifft ein Computerprogrammprodukt.
[0002] Textilmaschinen, insbesondere kreuzspulenherstellende Spinnmaschinen, sind im Stand
der Technik bekannt. Eine Textilmaschine, insbesondere eine kreuzspulenherstellende
Textilmaschine, insbesondere Spinnmaschine, weist insbesondere eine Vielzahl nebeneinander
angeordneter Arbeitsstellen, insbesondere Spinnstellen, auf. Die Textilmaschine weist
insbesondere ein (zentrales) Hülsenmagazin zur Bereitstellung von Spulenhülsen, insbesondere
Kreuzspulenhülsen, auf. Die Textilmaschine weist insbesondere mindestens ein Wanderaggregat
(auch DCU genannt) zum automatischen (Kreuz-)Spulen- / Leerhülsenwechsel an den Arbeitsstellen
auf. Die Textilmaschine weist insbesondere eine Maschinensteuerung (auch Informator
genannt) auf, die insbesondere auf einer Steuereinrichtung ausgeführt sein kann. Mittels
der Maschinensteuerung können die Arbeitsstellen in Produktionsgruppen aufgeteilt
werden, die jeweils eine eigene Partie fertigen. Dabei kann eine Partie insbesondere
eine Art von Garn sein, die hergestellt werden kann. Damit kann die Textilmaschine
insbesondere mehrere verschiedene Arten von Garn herstellen, insbesondere gleichzeitig.
Allerdings ist diese Anzahl der Produktionsgruppen begrenzt. Damit ist auch die Produktionskapazität
der Textilmaschine begrenzt. Dies reduziert den Durchsatz der Garnherstellung und
damit auch den Ertrag pro Textilmaschine.
[0003] Damit ist es Aufgabe der Erfindung die Produktionskapazität zu steigern, die Effizienz
der Herstellung zu erhöhen und damit den Ertrag pro Textilmaschine zu verbessern.
[0004] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betreiben einer Textilmaschine mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Die Aufgabe wird durch eine Textilmaschine mit den Merkmalen
des Anspruchs 8 gelöst. Die Aufgabe wird durch eine Steuereinrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 9 gelöst. Die Aufgabe wird durch ein Computerprogrammprodukt mit den
Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
[0005] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Dabei kann ein Verfahren zum Betreiben einer Textilmaschine den Schritt eines Abrufens
mindestens einer Definition mindestens eines Arbeitsbereichs aufweisen. Dabei kann
eine Anzahl von N Produktionsgruppen über eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten
Arbeitsstellen, insbesondere Spinnstellen, in einer Maschinensteuerung definiert sein.
Dabei kann der mindestens eine Arbeitsbereich derart definiert sein, um mindestens
ein Wanderaggregat über den mindestens einen Arbeitsbereich an der Textilmaschine
zu bewegen, um Spulen an den Arbeitsstellen der N Produktionsgruppen definiert zu
wechseln. Alternativ oder zusätzlich kann der Arbeitsbereich derart definiert sein,
um mindestens ein Wanderaggregat über den mindestens einen Arbeitsbereich an der Textilmaschine
zu bewegen, um Spulenhülsen an den Arbeitsstellen der N Produktionsgruppen definiert
zu wechseln.
[0007] Dabei kann ein Verfahren zum Betreiben einer Textilmaschine den Schritt eines Abrufens
mindestens einer Definition von M Reservearbeitsgruppen in der Maschinensteuerung
aufweisen. Bei den Reservearbeitsgruppen kann es sich insbesondere um Pilotarbeitsgruppen
handeln.
[0008] Dabei kann ein Verfahren zum Betreiben einer Textilmaschine den Schritt eines Identifizierens
mindestens eines Teils L der M Reservearbeitsgruppen in der Maschinensteuerung aufweisen.
[0009] Dabei kann ein Verfahren zum Betreiben einer Textilmaschine den Schritt eines Erweiterns
des Arbeitsbereichs auf N + L Produktionsgruppen durch Umdefinition der L Reservearbeitsgruppen
aufweisen. Dabei kann das Erweitern des Arbeitsbereichs auf N + L Produktionsgruppen
insbesondere ohne eine Voraussetzung einer Hardwaremodifikation erfolgen. In anderen
Worten ausgedrückt bedeutet dies, dass das hier beschriebene Verfahren keine Notwendigkeit
voraussetzt, die Hardware bzw. die Konstruktion zu ändern bzw. zu modifizieren, um
den Arbeitsbereich zu erweitern. Die Anzahl der gleichzeitig produzierenden Produktionsgruppen
kann durch das Verfahren vergrößert werden, ohne die Konstruktion oder die Hardware
ändern zu müssen. Dies erlaubt es, die Produktionskapazität zu steigern, die Effizienz
der Herstellung zu erhöhen und damit den Ertrag pro Textilmaschine zu verbessern.
[0010] Das Erweitern kann dabei insbesondere derart erfolgen, um insgesamt N + L Produktionsgruppen
in Arbeitsbereichen zu definieren. Dabei können insbesondere mehrere Arbeitsbereiche
vorgesehen sein, etwa auf verschiedenen Seiten einer Textilmaschine, wie an anderer
Stelle beschrieben. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass insgesamt N + L
Produktionsgruppen in der Gesamtheit der Arbeitsbereiche definiert werden. Es kann
Ausführungsformen geben, in denen ein Arbeitsbereich nicht N, sondern N minus X Produktionsgruppen
aufweist, wohingegen andere Arbeitsbereiche insbesondere X Produktionsgruppen aufweisen,
so dass insbesondere N Produktionsgruppen insgesamt in Arbeitsbereichen definiert
sein können.
[0011] Das hier beschriebene Verfahren kann insbesondere computerimplementiert sein. Dies
ist insbesondere an anderer Stelle im Detail beschrieben. Die Textilmaschine kann
insbesondere eine kreuzspulenherstellende Textilmaschine, insbesondere Spinnmaschine,
sein. Reservearbeitsgruppen können insbesondere Pilotarbeitsgruppen sein.
[0012] Dabei ist unter dem Ausdruck eines Abrufens mindestens einer Definition mindestens
eines Arbeitsbereichs insbesondere zu verstehen, dass in einer Speichervorrichtung,
insbesondere in einer Speichervorrichtung einer Steuereinrichtung, wie sie an anderer
Stelle beschrieben ist, eine Definition eines Arbeitsbereichs abgelegt sein kann,
der aufgerufen bzw. ausgelesen werden kann. Dabei kann ein Arbeitsbereich eine Reihe
von nebeneinander angeordneten Arbeitsstellen aufweisen. Ein Arbeitsbereich wird dabei
insbesondere derart definiert, dass in ihm solche Arbeitsstellen zusammengefasst sind,
um eine Art Garn in diesen herzustellen und eine dem Arbeitsbereich zugewiesene Art
von Spulenhülsen zu einer insbesondere dadurch definierten Spule, insbesondere Kreuzspule,
herzustellen.
[0013] Eine Steuereinrichtung, wie sie an anderer Stelle im Detail beschrieben ist, kann
eine Maschinensteuerung aufweisen. Dabei kann es sich insbesondere um einen maschinenlesbaren
Code handeln. Zusätzlich oder alternativ kann die Maschinensteuerung aber auch Vorrichtungen
aufweisen, die es erlauben, eine Steuerung über mindestens einen Teil der Textilmaschine
auszuüben. Dazu kann insbesondere auch ein Kommunikationssystem, etwa ein Bussystem,
zählen, über das mit mindestens einem Arbeitsbereich und/oder mit dem mindestens einen
Wanderaggregat kommuniziert werden kann. Eine Maschinensteuerung kann auch mit einer
Eingabevorrichtung versehen sein, die es einem Bediener erlaubt, Eingaben zu machen,
etwa um Arbeitsbereiche zu definieren. Alternativ oder zusätzlich kann der Bediener
auch Produktionsgruppen definieren bzw. umdefinieren.
[0014] Das Wanderaggregat dient insbesondere dazu, um über den Arbeitsbereich an der Textilmaschine
bewegt zu werden, insbesondere um Spulen und/oder Spulenhülsen an den Arbeitsstellen
der N Produktionsgruppen definiert zu wechseln. Der Begriff des definierten Wechselns
bezieht sich dabei insbesondere darauf, dass dem Wanderaggregat die für eine derzeit
bediente Arbeitsstelle einer Produktionsgruppe eine der Produktionsgruppe zugewiesene
Spulenhülse zugeführt wird. Alternativ kann auch eine der Produktionsgruppe zugewiesene
gewickelte Spule, insbesondere Kreuzspule, abgeführt werden, insbesondere nach erfolgreicher
Wicklung. In anderen Worten ausgedrückt heißt das, dass den Arbeitsstellen nicht allen
identische Spulenhülsen zugeführt werden. Des Weiteren heißt das aber auch, dass den
Arbeitsstellen nicht wahllos oder zufällig Spulen zugeführt werden. Vielmehr wird
in einer Maschinensteuerung eine Anordnung von Produktionsgruppen definiert, die jeweils
eine Reihe von Arbeitsstellen umfassen. Dabei können in einem Hülsenmagazin Spulenhülsen
vorgelegt bzw. bevorratet sein, etwa in Reihen von Haltevorrichtungen. Dabei können
Spulenhülsen im Hülsenmagazin für die ihnen zugewiesenen Arbeitsbereiche vorgesehen
sein, die entsprechend über eine Transportvorrichtung (etwa ein Kettenband im Hülsenmagazin)
und über das Wanderaggregat den Produktionsgruppen, zu denen "sie gehören", zugeführt
werden können.
[0015] Ein Verfahren zum Betreiben einer Textilmaschine kann den Schritt eines Verwaltens
der N Produktionsgruppen aufweisen, um N Partien zu fertigen. Wie an anderer Stelle
beschrieben, sind die Partien insbesondere durch die Produktionsgruppen definierte
Herstellungsbereiche, in denen von einer Vielzahl von Spinnstellen einer Produktionsgruppe
jeweils eine Art Garn hergestellt wird.
[0016] Die Anzahl der Produktionsgruppen, die mittels der Maschinensteuerung verwaltet werden
können, kann auf eine maximale Anzahl N begrenzt sein. Weiterhin kann mittels der
Maschinensteuerung mindestens eine Reservearbeitsgruppe, insbesondere mindestens eine
Pilotarbeitsgruppe, mit einer oder mehreren Reservearbeitsstellen, insbesondere mit
einer oder mehreren Pilotarbeitsstellen, definiert werden. Pilotarbeitsstellen können
hier und an anderer Stelle ein Beispiel für Reservearbeitsstellen sein. Pilotarbeitsgruppen
können hier und an anderer Stelle ein Beispiel für Reservearbeitsgruppen sein. Die
Pilotarbeitsstellen von Spinnmaschinen können insbesondere für Versuchsausspinnungen
verwendet werden, bei denen das Laufverhalten der Arbeitsstellen noch nicht bekannt
ist. Deshalb werden die Spulen, insbesondere Kreuzspulen, der Pilotarbeitsstellen
insbesondere nicht automatisch mittels des Wanderaggregats gewechselt, sondern insbesondere
manuell. Die Pilotarbeitsstellen gehören insbesondere nicht zum Arbeitsbereich des
Wanderaggregats. Die Pilotarbeitsstellen können ansonsten baugleich mit den produzierenden
Arbeitsstellen ausgebildet sein und können damit beliebig wählbar sein. Hier und an
anderer Stelle gelten die Ausführungen für den speziellen Fall der Pilotarbeitsstellen
und/oder der Pilotarbeitsgruppen in entsprechender Weise auch für den allgemeinen
Fall der Reservearbeitsstellen und/oder Reservearbeitsgruppen. Dabei kann auch jeweils
nur eine Reservearbeitsstelle und/oder Reservearbeitsgruppe vorgesehen sein, wie auch
jeweils nur eine Pilotarbeitsstelle und/oder Pilotarbeitsgruppe.
[0017] An der Maschinensteuerung kann definiert werden, dass die Pilotarbeitsgruppe wahlweise
als Pilotarbeitsgruppe oder als Produktionsgruppe arbeitet. Die Maschinensteuerung
passt dann insbesondere automatisch den Arbeitsbereich des Wanderaggregats an, um
eine neu definierte Produktionsgruppe zu integrieren. Dadurch kann die neu definierte
Produktionsgruppe in einen Operationsbereich eines Wanderaggregats aufgenommen werden.
Über die Maschinensteuerung kann außerdem der als Produktionsgruppe arbeitenden Pilotarbeitsgruppe
einer der vorhandenen N Hülsentypen zugeordnet werden (Fall für L = 1). Damit erhöht
sich insbesondere die maximale Anzahl an Produktionsgruppen von N auf N+1. Die notwenigen
Anpassungen können alleine durch eine Softwareänderung erreicht werden. Anpassungen
an Konstruktion und Hardware sind insbesondere nicht erforderlich. Dies gilt auch
in entsprechender Erweiterung für den Fall L > 1.
[0018] Nach einer Ausführungsform kann dieselbe Arbeitsstelle sowohl für den Produktionsbetrieb
als auch als Pilotarbeitsstelle verwendet werden. Dies ist durch das hier beschriebene
Verfahren dahingehend ergänzt, dass in dem hier beschriebenen Verfahren eine Pilotarbeitsgruppe
(als ein Beispiel einer Reservearbeitsgruppe), die in der Verwaltung der Maschinensteuerung
nur für Pilotarbeitsstellen vorgesehen sein kann, per Softwaredefinition zu einer
Produktionsgruppe umfunktioniert wird, wobei sich der entsprechende, eigentlich an
seiner Maximalkapazität angekommene Arbeitsbereich erweitert. Eine irgendwie geartete
Hardwaremodifikation bzw. Konstruktionsänderung findet dabei insbesondere nicht statt.
Eine in diesem Zusammenhang relevante Hardwaremodifikation bzw. Konstruktionsänderung
wäre beispielsweise ein Austausch von Arbeitsstellen und/oder von Teilen davon, eine
Erweiterung von Arbeitsstellen und/oder eine Änderung eines Hülsenmagazins, um dessen
Kapazitätsgrenze zu erweitern. Auch wäre eine Modifikation eines Kommunikationssystems,
wie etwa eines Bussystems, eine entsprechende Modifikation, die insbesondere nicht
angedacht ist.
[0019] Nach einem weiteren Aspekt kann die Anzahl der N Arbeitsgruppen mindestens durch
die Anzahl der in einem Hülsenmagazin anordenbaren Hülsentypen begrenzt sein. Alternativ
oder zusätzlich kann die Anzahl der N Produktionsgruppen durch die Anzahl an Produktionsgruppen,
die mittels der Maschinensteuerung verwaltet werden kann, insbesondere durch die Kommunikationskapazität
eines Kommunikationssystems der Maschinensteuerung, insbesondere eines Bussystems,
begrenzt sein. Dadurch kann eine eigentliche Kapazitätsgrenze N durch das Verfahren
entsprechend um L Produktionsgruppen erweitert werden, ohne etwa neue Arbeitsgruppen
aktiv einzusetzen, ohne ein Bussystem modifizieren zu müssen und/oder ohne ein Hülsenmagazin
modifizieren zu müssen.
[0020] In anderen Worten heißt das, dass die Anzahl der Produktionsgruppen, die mittels
der Maschinensteuerung verwaltet werden können, auf eine maximale Anzahl N begrenzt
sein kann. Die Begrenzung ergibt sich unter anderem aus dem Kommunikationssystem,
z.B. einem Bussystem, der Maschinensteuerung, dass nur eine begrenzte Anzahl von Teilnehmern
adressieren kann. Den L Produktionsgruppen können insbesondere Adressen in einer Maschinenkommunikation
zugeteilt werden, die es erlauben, mit diesen zu kommunizieren, als wären Sie Teil
von den N Produktionsgruppen. Dabei werden insbesondere redundante Ansteuerungsadressen
verwendet, um trotz Kapazitätsgrenzen des Kommunikationssystems eine Ansteuerung zu
ermöglichen.
[0021] Alternativ oder zusätzlich kann das Hülsenmagazin entsprechend die maximale Anzahl
N verschiedener Spulenhülsen verwalten. Die Begrenzung ergibt sich insbesondere aus
der Konstruktion und der maximalen Anzahl unabhängig antreibbarer Antriebe, etwa um
Hülsenvorrichtungen (Halterungsvorrichtungen für Spulenhülsen) in einem Hülsenmagazin
bewegen zu können, um die gehalterten Spulenhülsen einem Wanderaggregat definiert
zuführen zu können.
[0022] Nach einem Aspekt kann das Erweitern auf N + L Produktionsgruppen eine eigentliche
Kapazitätsgrenze N durch das Verfahren entsprechend um L Produktionsgruppen erweitert
werden, ohne etwa neue Arbeitsgruppen aktiv zu montieren, ohne ein Kommunikationssystem,
etwa ein Bussystem, modifizieren zu müssen und/oder ohne ein Hülsenmagazin modifizieren
zu müssen. Die Anzahl der gleichzeitig produzierenden Produktionsgruppen kann durch
das Verfahren erhöht werden, ohne die Konstruktion oder die Hardware ändern zu müssen,
etwa durch Änderungen am Hülsenmagazin und/oder am Kommunikationssystem. Dies erlaubt
es, die Produktionskapazität zu steigern, die Effizienz der Herstellung zu erhöhen
und damit den Ertrag pro Textilmaschine zu verbessern.
[0023] Einer der L zur Produktionsgruppe umdefinierten Reservearbeitsgruppen können insbesondere
Spulenhülsen eines Hülsentyps zugeordnet werden, der identisch zu einem Hülsentyp
einer der N Produktionsgruppen ist. Damit ist es möglich mit nur N verschiedenen Hülsentypen
N+L verschiedene Produktionsgruppen zu bedienen. Die umdefinierten Reservearbeitsgruppen
sind in Bezug auf den Hülsentyp beschränkt, ansonsten kann auf deren Arbeitsstellen
ein beliebiges Garn verarbeitet werden. Das heißt, mit einem Hülsenmagazin, an dem
nur N verschiedene Hülsentypen anordenbar sind, können N+L verschiedene Partien gleichzeitig
verarbeitet werden. Den L zur Produktionsgruppe umdefinierten Reservearbeitsgruppen
kann jeweils eine gleiche der N Hülsentypen oder jeweils eine andere der N Hülsentypen
zugeordnet werden.
[0024] Nach einem Aspekt kann die Anzahl der Produktionsgruppen N + L = 5 + 1 sein. Dadurch
kann die Kapazität einer Textilmaschine mit bisher 5 Produktionsgruppen um eine Produktionsgruppe
erweitert werden, insbesondere ohne Hardwaremodifikation bzw. Konstruktionsänderung,
wie etwa einer Modifikation eines Kommunikationssystems oder einer Anpassung des Hülsenmagazins.
Eine Modifikation eines Kommunikationssystems kann dabei insbesondere eine Erweiterung
eines Kommunikationssystems sein, um mehrere Produktionsgruppen ansprechen zu können.
Alternativ oder zusätzlich kann die Anpassung des Hülsenmagazins in diesem Fall eine
Erweiterung der Kapazität des Hülsenmagazins sein. Diese Modifikationen sollen insbesondere
hier vermieden werden. Insbesondere lediglich über eine Umdefinition einer Zuweisung
mindestens einer Reservearbeitsstelle und/oder mindestens einer Reservearbeitsgruppe
in einer Software (maschinenlesbarem Code einer Steuereinrichtung) in einer Maschinensteuerung
kann es möglich sein, die Produktionskapazität zu erweitern.
[0025] Nach einem Aspekt kann ein automatisiertes Zuweisen von Spulenhülsen an die L zur
Produktionsgruppe umdefinierten Reservearbeitsgruppen durchgeführt werden. Dadurch
kann die Kapazität einer Textilmaschine um L Produktionsgruppen erweitert werden,
insbesondere ohne Hardwaremodifikation bzw. Konstruktionsänderung, wie an anderer
Stelle beschrieben.
[0026] Das automatisierte Zuweisen bezieht sich dabei insbesondere auf ein automatisiertes
Zuteilen bzw. auch ein automatisiertes Zuleiten von Spulenhülsen eines definierten
Spulenhülsentyps an die L zur Produktionsgruppe umdefinierten Reservearbeitsgruppen,
entsprechend des Spulenhülsentyps einer Produktionsgruppe aus den N Produktionsgruppen.
[0027] Entsprechend bezieht sich ein automatisiertes Zuweisen insbesondere auf ein automatisiertes
bzw. auch auf ein automatisiertes Ableiten bzw. Entnehmen von fertiggestellten Spulen,
insbesondere Kreuzspulen, entsprechend dem Vorgehen zu den N Produktionsgruppen.
[0028] Nach einem Aspekt kann das Verfahren mindestens den Schritt eines Ansteuerns des
Wanderaggregats aufweisen, derart, um Spulenhülsen mindestens eines Hülsentyps der
N verschiedenen Hülsentypen zu mindestens einer der L zur Produktionsgruppe umdefinierten
Reservearbeitsgruppen definiert zu übergeben. Alternativ oder zusätzlich kann das
Verfahren mindestens den Schritt eines Ansteuerns des Wanderaggregats aufweisen, derart,
um Spulen, insbesondere Kreuzspulen, aufgewickelt auf Spulenhülsen mindestens eines
Hülsentyps der N verschiedenen Hülsentypen von mindestens einer der L zur Produktionsgruppe
umdefinierten Reservearbeitsgruppen definiert zu entfernen. Dadurch kann die Kapazität
einer Textilmaschine um L Produktionsgruppen erweitert werden, insbesondere ohne Hardwaremodifikation
bzw. Konstruktionsänderung, wie an anderer Stelle beschrieben.
[0029] Nach einem Aspekt können mehrere Arbeitsbereiche definiert sein, insbesondere derart,
um durch je mindestens ein Wanderaggregat befahren zu werden. Dabei können in den
Arbeitsbereichen (insgesamt) N Produktionsgruppen in der Maschinensteuerung definiert
sein. Dabei können M Reservearbeitsgruppen, insbesondere Pilotarbeitsgruppen, definiert
sein. Dabei können L Reservearbeitsgruppen zu Produktionsgruppen umdefiniert werden,
insbesondere wie für den Fall mit mindestens einem Arbeitsbereich an anderer Stelle
beschrieben, um die Gesamtzahl von N + L Produktionsgruppen über die Arbeitsbereiche
zu definieren. Dadurch kann es möglich sein, Ausführungsformen auszubilden, bei denen
einzelne Arbeitsbereiche eine Teilmenge der Produktionsgruppen aus der in der Maschinensteuerung
definierten Gesamtheit N der Produktionsgruppen aufweisen. Dabei kann insbesondere
vorgesehen sein, dass alle Arbeitsbereiche zusammengenommen maximal N Produktionsgruppen
aufweisen. Dies ist insbesondere die Maximalanzahl der voneinander im Sinne einer
Spulenhülsenzulieferung und/oder einer Ansteuerung unabhängiger Produktionsgruppen.
Dadurch kann die Gesamtheit N der Produktionsgruppen um L Produktionsgruppen erweitert
werden, insbesondere ohne Hardwaremodifikation bzw. Konstruktionsanpassung, wie an
anderer Stelle beschrieben.
[0030] Nach einem unabhängigen Aspekt wird die Aufgabe insbesondere durch eine Textilmaschine
gelöst. Diese kann insbesondere ausgebildet und eingerichtet sein, um ein Verfahren,
wie an anderer Stelle beschrieben, auszuführen. Dabei weist die Textilmaschine insbesondere
eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Arbeitsstellen, insbesondere Spinnstellen,
auf. Die Textilmaschine weist insbesondere mindestens ein Wanderaggregat auf. Das
Wanderaggregat kann angeordnet und ausgebildet sein, um entlang eines Arbeitsbereichs
über mindestens einen Teil der Vielzahl der nebeneinander angeordneten Arbeitsstellen
bewegt zu werden. Dies erfolgt dabei insbesondere derart, um Spulen - alternativ oder
zusätzlich um Spulenhülsen - an den Arbeitsstellen definiert zu wechseln. Die Textilmaschine
weist insbesondere mindestens eine Steuereinrichtung auf. Die Steuereinrichtung weist
insbesondere mindestens eine Maschinensteuerung auf, die mindestens eine Definition
eines Arbeitsbereichs aufweist. Dabei kann eine Anzahl von N Produktionsgruppen über
die Vielzahl von nebeneinander angeordneten Arbeitsstellen in der Maschinensteuerung
definiert sein. Dabei kann der Arbeitsbereich derart definiert sein, um das Wanderaggregat
über den Arbeitsbereich an der Textilmaschine zu bewegen, um Spulen - alternativ oder
zusätzlich um Spulenhülsen - an den Arbeitsstellen der Produktionsgruppen definiert
zu wechseln. Dabei kann die Maschinensteuerung mindestens eine Definition von M Reservearbeitsgruppen
aufweisen. Bei den Reservearbeitsgruppen kann es sich insbesondere um Pilotarbeitsgruppen
handeln. Mindestens ein Teil L der M Reservearbeitsgruppen kann einer Definition des
Arbeitsbereichs als Produktionsgruppen zugefügt sein. Für die Textilmaschine gelten
die in Bezug auf das Verfahren beschriebenen Effekte und Vorteile entsprechend fort.
Auf eine Wiederholung dieser Textpassagen wird hier aus Gründen der Leserlichkeit
und der Kompaktheit verzichtet und es wird auf diese Textpassagen verwiesen. Die Textilmaschine
kann durch die Merkmale und Eigenschaften des Verfahrens, wie auch durch die Merkmale
und Eigenschaften einer an anderer Stelle beschriebenen Steuereinrichtung, sowie durch
die Merkmale und Eigenschaften eines an anderer Stelle beschriebenen Computerprogrammprodukts
beschrieben werden. Dabei gelten die Ausführungen in Bezug auf eine Kategorie (System,
Vorrichtung, Verfahren, Verwendung) für die anderen Kategorien entsprechend fort.
[0031] Nach einem unabhängigen Aspekt wird die Aufgabe insbesondere durch eine Steuereinrichtung
gelöst. Diese kann ausgebildet und eingerichtet sein, um ein Verfahren, wie es an
anderer Stelle beschrieben ist, durchzuführen. Für die Steuereinrichtung gelten die
in Bezug auf das Verfahren beschriebenen Effekte und Vorteile entsprechend fort. Auf
eine Wiederholung dieser Textpassagen wird hier aus Gründen der Leserlichkeit und
der Kompaktheit verzichtet und es wird auf diese Textpassagen verwiesen. Die Steuereinrichtung
kann durch die Merkmale und Eigenschaften des Verfahrens, wie auch durch die Merkmale
und Eigenschaften einer an anderer Stelle beschriebenen Textilmaschine, sowie durch
die Merkmale und Eigenschaften eines an anderer Stelle beschriebenen Computerprogrammprodukts
beschrieben werden. Dabei gelten die Ausführungen in Bezug auf eine Kategorie (System,
Vorrichtung, Verfahren, Verwendung) für die anderen Kategorien entsprechend fort.
[0032] Eine Steuereinrichtung kann eine Maschinensteuerung aufweisen. Bei der Maschinensteuerung
kann es sich insbesondere um einen maschinenlesbaren Code handeln. Zusätzlich oder
alternativ kann die Maschinensteuerung aber auch Vorrichtungen aufweisen, die es erlauben,
eine Steuerung über mindestens einen Teil der Textilmaschine auszuüben. Dazu kann
insbesondere auch ein Kommunikationssystem, etwa ein Bussystem, zählen, über das mit
mindestens einem Arbeitsbereich und/oder mit dem mindestens einen Wanderaggregat kommuniziert
werden kann. Eine Maschinensteuerung kann auch mit einer Eingabevorrichtung versehen
sein, die es einem Bediener erlaubt, Eingaben zu machen, etwa um Arbeitsbereiche zu
definieren. Alternativ oder zusätzlich kann der Bediener auch Produktionsgruppen definieren
bzw. umdefinieren. Die Steuereinrichtung weist insbesondere mindestens eine Speichervorrichtung
auf, um ein Computerprogrammprodukt, wie an anderer Stelle beschrieben, zu speichern
und/oder auszuführen, um ein an anderer Stelle beschriebenes Verfahren durchzuführen.
Die Steuereinrichtung kann dabei insbesondere als ein Computer ausgebildet sein, der
es erlaubt, ein computerimplementiertes Verfahren auszuführen, wie es an anderer Stelle
beschrieben ist. Dabei bezieht sich der Begriff eines "computerimplementierten Verfahrens"
insbesondere darauf, dass hier die verschiedenen Zuweisungen und/oder Zuteilungen
sowie die entsprechenden Definitionen, wie sie an anderer Stelle im Detail beschrieben
sind, in einem Computer abgebildet werden (im Sinne von in einer Speichervorrichtung
mindestens temporär gehalten werden).
[0033] Ein Computer kann hier eine CPU und/oder eine FPGA sein. Auch können Mikrocontroller
vorgesehen sein. Eine CPU stellt insbesondere einen Prozessor dar, der insbesondere
primär ein Steuer-/Leit- und Rechenwerk (ALU) aufweist. Ein FPGA (Akronym für Field
Programmable Gate Array) ist insbesondere ein integrierter Schaltkreis (IC) der Digitaltechnik,
in welchen eine logische Schaltung geladen werden kann. Anders als bei der Programmierung
von Computern, Mikrocontrollern oder Steuerungen bezieht sich hier der Begriff Programmierung
nicht nur auf die Vorgabe zeitlicher Abläufe, sondern vor allem auch auf die Definition
der gewünschten Schaltungsstruktur. Diese wird insbesondere mittels einer Hardwarebeschreibungssprache
formuliert und kann von einer Erzeugersoftware in eine Konfigurationsdatei übersetzt
werden, welche insbesondere vorgibt, wie die physischen Elemente im FPGA verschaltet
werden sollen. Der Computer weist insbesondere eine Speichervorrichtung auf, die es
ermöglicht, ein Computerprogrammprodukt, wie es an anderer Stelle beschrieben ist,
mindestens temporär zu speichern, um die Arbeitsanweisungen, insbesondere zur Durchführung
von Schritten eines Verfahrens, wie es an anderer Stelle beschrieben ist, auszulesen
und Steuersignale über ein Kommunikationssystem zu übermitteln, um eine Textilmaschine
bzw. deren Einheiten entsprechend steuern zu können.
[0034] Nach einem unabhängigen Aspekt wird die Aufgabe insbesondere durch ein Computerprogrammprodukt
gelöst. Dieses kann ausgebildet und eingerichtet sein, um ein Verfahren, wie es an
anderer Stelle beschrieben ist, durchzuführen, wenn es auf einer Steuereinrichtung,
wie an anderer Stelle beschrieben, ausgeführt wird. Die Steuereinrichtung kann insbesondere
eine Steuereinrichtung einer Textilmaschine sein, wie sie an anderer Stelle beschrieben
ist. Für das Computerprogrammprodukt gelten die in Bezug auf das Verfahren beschriebenen
Effekte und Vorteile entsprechend fort. Auf eine Wiederholung dieser Textpassagen
wird hier aus Gründen der Leserlichkeit und der Kompaktheit verzichtet und es wird
auf diese Textpassagen verwiesen. Das Computerprogrammprodukt kann durch die Merkmale
und Eigenschaften des Verfahrens, wie auch durch die Merkmale und Eigenschaften einer
an anderer Stelle beschriebenen Textilmaschine, sowie durch die Merkmale und Eigenschaften
einer an anderer Stelle beschriebenen Steuereinrichtung beschrieben werden. Dabei
gelten die Ausführungen in Bezug auf eine Kategorie (System, Vorrichtung, Verfahren,
Verwendung) für die anderen Kategorien entsprechend fort.
[0035] Ein Computerprogrammprodukt ist dabei insbesondere ein auf einer Maschine ausführbarer
maschinenlesbarer Code, der Arbeitsanweisungen an die Maschine, hier insbesondere
in Form einer Textilmaschine, übermittelt, die eingerichtet ist, um ein entsprechendes
Verfahren, wie an anderer Stelle beschrieben, auszuführen.
[0036] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf Figuren
näher beschrieben, dabei zeigen schematisch und beispielhaft:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines Verfahrens;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Textilmaschine mit zwei Seiten mit je einem Arbeitsbereich;
und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer Textilmaschine mit zwei Seiten mit je einem Arbeitsbereich,
von denen ein Arbeitsbereich erweitert wurde.
[0037] Für gleichwirkende und/oder gleichartige Elemente und Strukturen werden die gleichen
Bezugszeichen verwendet.
[0038] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines Verfahrens
30, das insbesondere computerimplementiert sein kann. Das Verfahren 30 ist dabei ausgebildet
und eingerichtet zum Betreiben einer Textilmaschine 15, insbesondere einer kreuzspulenherstellenden
Textilmaschine. Das Verfahren 30 weist insbesondere den Schritt eines Abrufens 32
mindestens einer Definition mindestens eines Arbeitsbereichs 20 auf. Zu einer Textilmaschine
korrespondierende Ansichten sind in den Figs. 2 und 3 dargestellt. Dabei ist insbesondere
eine Anzahl von N Produktionsgruppen 1, 2, 3, 4, 5 (hier ist N=5) über eine Vielzahl
von nebeneinander angeordneten Arbeitsstellen (in den Figs. 2 und 3 nicht im Detail
gezeigt) in einer Maschinensteuerung definiert. Die Arbeitsstellen können insbesondere
Spinnstellen sein. Dabei kann der mindestens eine Arbeitsbereich 20 derart definiert
sein, um mindestens ein Wanderaggregat 11, 22 über den mindestens einen Arbeitsbereich
20 an der Textilmaschine 15 zu bewegen, um Spulen und/oder Spulenhülsen (nicht gezeigt)
an den Arbeitsstellen der N Produktionsgruppen 1, 2, 3, 4, 5 definiert zu wechseln.
Der Arbeitsbereich 20 kann in anderen Worten durch den Bewegungsbereich eines Wanderaggregats
11, 22 definiert werden. Das Wanderaggregat 11, 22 kann man auch als Serviceaggregat
bezeichnen.
[0039] Das Verfahren 30 weist insbesondere den Schritt eines Abrufens 34 mindestens einer
Definition von M Reservearbeitsgruppen 12 in der Maschinensteuerung auf. Bei den Reservearbeitsgruppen
12 kann es sich insbesondere um Pilotarbeitsgruppen handeln. Pilotarbeitsgruppen können
Pilotarbeitsstellen aufweisen, die insbesondere Sensoren aufweisen, um das Verhalten
der Spulenwicklung, insbesondere der Kreuzspulenwicklung, zu analysieren, wenn neue
Spulenhülsen verwendet werden sollen. Von derartigen Test- und Analysevorrichtungen
abgesehen, können die Pilotarbeitsstellen baugleich zu anderen Arbeitsstellen sein.
Lediglich in einer Maschinensteuerung können ihre Definitionen unterschiedlich sein.
Um die Produktionskapazität zu erweitern, kann durch das Verfahren eine Umdefinition
in der Maschinensteuerung erfolgen, wodurch mindestens ein Arbeitsbereich um mindestens
eine Produktionsgruppe erweitert werden kann.
[0040] Das Verfahren 30 weist dazu insbesondere den Schritt eines Identifizierens 36 mindestens
eines Teils L der M Reservearbeitsgruppen in der Maschinensteuerung auf.
[0041] Das Verfahren 30 weist insbesondere den Schritt eines Erweiterns 38 mindestens eines
Arbeitsbereichs 10a auf N + L Produktionsgruppen auf, insbesondere derart, um insgesamt
N + L Produktionsgruppen in der Gesamtheit der Arbeitsbereiche 20 zu definieren. Dabei
kann mindestens eine Reservearbeitsgruppe 12 umdefiniert werden zu einer Produktionsgruppe
6. Dabei kann eine Erweiterung der Produktionskapazitäten erfolgen, insbesondere ohne
eine Voraussetzung einer Hardwaremodifikation, um den Arbeitsbereich 10a zu erweitern.
[0042] Die Anzahl der N Produktionsgruppen 1, 2, 3, 4, 5 ist insbesondere mindestens durch
die Anzahl der in einem Hülsenmagazin 7 anordenbaren Spulenhülsentypen festgelegt.
Alternativ oder zusätzlich kann die Anzahl der N Produktionsgruppen 1, 2, 3, 4, 5
insbesondere durch die Kommunikationskapazität eines Kommunikationssystems 8, insbesondere
in Form eines Bussystems, begrenzt sein. Durch das beschriebene Verfahren 30 ist es
insbesondere nicht erforderlich, Modifikationen an dem Hülsenmagazin 7 und/oder an
dem Kommunikationssystem 8, wie einem Bussystem, vorzunehmen.
[0043] Das Erweitern 38 auf N + L Produktionsgruppen führt insbesondere zu L zur Produktionsgruppe
6 umdefinierten Reservearbeitsgruppen. Diese werden nicht mehr manuell mit Spulenhülsen
beliefert, sondern die durch mindestens ein Wanderaggregat 11, 22 zugelieferten Spulenhülsen
entsprechen dem Spulenhülsentyp, der mindestens einer der Produktionsgruppen 1, 2,
3, 4, 5 zugewiesen ist.
[0044] Das Verfahren 30 kann einen Schritt eines Ansteuerns (nicht dargestellt) mindestens
eines Wanderaggregats 11, 22 aufweisen, um Spulenhülsen mindestens eines Spulenhülsentyps
der N verschiedenen Spulenhülsentypen zu mindestens einer der L zur Produktionsgruppe
6 umdefinierten Reservearbeitsgruppen 12 definiert zu verteilen. Alternativ oder zusätzlich
kann ein Ansteuern (nicht gezeigt) des Wanderaggregats erfolgen, um Spulen, insbesondere
Kreuzspulen, aufgewickelt auf Spulenhülsen mindestens eines Spulenhülsentyps der N
verschiedenen Spulenhülsentypen von mindestens einer der L zur Produktionsgruppe 6
umdefinierten Reservearbeitsgruppen 12 definiert zu entfernen.
[0045] Figs. 2 und 3 zeigen dabei das Vorgehen schematisch im Falle einer Textilmaschine
15, bei der mehrere Arbeitsbereiche 20 definiert sein können. Hier sind exemplarisch
zwei Arbeitsbereiche 20 definiert und je Arbeitsbereich 20 weist die Textilmaschine
15 insbesondere ein Wanderaggregat 11, 22 auf. Hier kann ein Arbeitsbereich 20 von
je mindestens einem Wanderaggregat 11, 22 befahren werden. Dabei sind in den Arbeitsbereichen
20 N Produktionsgruppen 1, 2, 3, 4, 5 in der Maschinensteuerung definiert. Dabei weist
ein Arbeitsbereich 20 die Produktionsgruppen 3, 4, 5 auf, während der andere Arbeitsbereich
10a die übrigen Produktionsgruppen 1, 2 aufweist. Damit ist die Gesamtheit der Produktionsgruppen
1, 2, 3, 4, 5 auf die Arbeitsbereiche 20, 10a verteilt. Der Arbeitsbereich 10a grenzt
dabei an eine Reservearbeitsgruppe 12, die hier exemplarisch in der Maschinensteuerung
als eine Reservearbeitsgruppe 12, insbesondere als Pilotarbeitsgruppe, definiert ist.
Dabei können in Ausführungsformen M Reservearbeitsgruppen 12, insbesondere Pilotarbeitsgruppen,
definiert sein. Davon können L Reservearbeitsgruppen 12 zu Produktionsgruppen 6 umdefiniert
werden, um die Gesamtzahl von N + L Produktionsgruppen 1, 2, 3, 4, 5, 6 über die Arbeitsbereiche
20, 10b zu definieren. In den Figs. 2 und 3 ist der Sonderfall M = L = 1 gezeigt,
wodurch sich insbesondere die Anzahl der Produktionsgruppen 1, 2, 3, 4, 5, 6 zu N
+ L = 5 + 1 ergibt.
[0046] Die in den Figs. 2 und 3 schematisch dargestellte exemplarische Ausführungsform einer
Textilmaschine 15 ist insbesondere ausgebildet und eingerichtet, um ein Verfahren
30, wie an anderer Stelle beschrieben, durchzuführen. Die Textilmaschine 15 weist
insbesondere eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Arbeitsstellen (nicht gezeigt),
insbesondere Spinnstellen, auf. Mindestens ein Wanderaggregat 11 , 22 - hier je Arbeitsbereich
20 eines - kann angeordnet und ausgebildet sein, um entlang eines Arbeitsbereichs
20 über mindestens einen Teil der Vielzahl der nebeneinander angeordneten Arbeitsstellen
bewegt zu werden, derart, um Spulen und/oder Spulenhülsen an den Arbeitsstellen definiert
zu wechseln.
[0047] Dabei kann mindestens eine (zentrale oder dezentrale) Steuereinrichtung 25 vorgesehen
sein, die eine Maschinensteuerung aufweist, die mindestens eine Definition eines Arbeitsbereichs
20 aufweist. Dabei kann eine Anzahl von N Produktionsgruppen 1, 2, 3, 4 5 über die
Vielzahl von nebeneinander angeordneten Arbeitsstellen in der Maschinensteuerung definiert
sein. Dabei kann der mindestens eine Arbeitsbereich 20 derart definiert sein, um das
mindestens eine Wanderaggregat 11, 22 über den mindestens einen Arbeitsbereich 20
an der Textilmaschine 15 zu bewegen, um Spulen und/oder Spulenhülsen an den Arbeitsstellen
der Produktionsgruppen 1, 2, 3, 4, 5, 6 definiert zu wechseln. Dabei kann die Maschinensteuerung
mindestens eine Definition von M Reservearbeitsgruppen 12, insbesondere Pilotarbeitsgruppen,
aufweisen. Mindestens ein Teil L der M Reservearbeitsgruppen 12 kann einer Definition
des Arbeitsbereichs 20 als Produktionsgruppen zugefügt werden. Dabei kann der Arbeitsbereich
10a (siehe Fig. 2), der anfänglich noch keine zur Produktionsgruppe 6 umdefinierten
Reservearbeitsgruppen 12 aufweist, erweitert werden, zu einem Arbeitsbereich 10b (siehe
Fig. 3) mit einer aus einer Reservearbeitsgruppe 12 hervorgegangen Produktionsgruppe
6. Die zur Produktionsgruppe 6 umdefinierte Reservearbeitsgruppe 12 kann dabei mit
Spulenhülsen eines Hülsentyps versorgt werden, die den Spulenhülsen einer Produktionsgruppe
1, 2 des "eigenen Arbeitsbereichs" 10b entsprechen. Alternativ kann die zur Produktionsgruppe
6 umdefinierte Reservearbeitsgruppe 12 aber auch Spulenhülsen einer Produktionsgruppe
3, 4, 5 eines anderen Arbeitsbereichs 20 verwenden. Das Erweitern beruht dabei auf
einer softwareseitigen Umdefinition einer Reservearbeitsgruppe 12 zu einer Produktionsarbeitsgruppe
6, insbesondere ohne den Aufbau der Spinnmaschine 15 modifizieren und/oder die Konstruktion
anpassen zu müssen, wie an anderer Stelle beschrieben.
[0048] Eine Steuereinrichtung 25 ist insbesondere ausgebildet und eingerichtet, insbesondere
in einer Textilmaschine 15, wie an anderer Stelle beschrieben, um ein Verfahren 30,
wie an anderer Stelle beschrieben, durchzuführen.
[0049] Auf der Steuereinrichtung 25 kann ein Computerprogrammprodukt 27 ausgeführt werden,
das insbesondere ausgebildet ist, um ein Verfahren 30, wie es an anderer Stelle beschrieben
ist, durchzuführen, insbesondere in einer Steuereinrichtung 25 einer Textilmaschine
15, wie an anderer Stelle beschrieben. Hier wird auf die diesbezüglich dargelegten
Ausführungen verwiesen.
[0050] Mit "kann" sind insbesondere optionale Merkmale der Erfindung bezeichnet. Demzufolge
gibt es auch Weiterbildungen und/oder Ausführungsbeispiele der Erfindung, die zusätzlich
oder alternativ das jeweilige Merkmal oder die jeweiligen Merkmale aufweisen.
[0051] Aus den vorliegend offenbarten Merkmalskombinationen können bedarfsweise auch isolierte
Merkmale herausgegriffen und unter Auflösung eines zwischen den Merkmalen gegebenenfalls
bestehenden strukturellen und/oder funktionellen Zusammenhangs in Kombination mit
anderen Merkmalen zur Abgrenzung des Anspruchsgegenstands verwendet werden.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1 - 5
- Produktionsgruppe
- 6
- zur Produktionsgruppe umdefinierte Reservearbeitsgruppe
- 7
- Hülsenmagazin
- 8
- Kommunikationssystem
- 10a
- Arbeitsbereich ohne Einbezug einer umdefinierten Reservearbeitsgruppe
- 10b
- Arbeitsbereich mit Einbezug einer umdefinierten Reservearbeitsgruppe
- 11
- Wanderaggregat
- 12
- Reservearbeitsgruppe
- 15
- Textilmaschine
- 20
- Arbeitsbereich
- 22
- Wanderaggregat
- 25
- Steuereinrichtung
- 27
- Computerprogrammprodukt
- 30
- Verfahren, insbesondere computerimplementiert
- 32
- Abrufen mindestens einer Definition mindestens eines Arbeitsbereichs
- 34
- Abrufen mindestens einer Definition von M Reservearbeitsgruppen
- 36
- Identifizieren mindestens eines Teils L der M Reservearbeitsgruppen
- 38
- Erweitern mindestens eines Arbeitsbereichs auf N + L Produktionsgruppen
1. Verfahren (30), insbesondere computerimplementiert, zum Betreiben einer Textilmaschine
(15), insbesondere einer kreuzspulenherstellenden Textilmaschine, wobei das Verfahren
(30) die Schritte aufweist:
- eines Abrufens (32) mindestens einer Definition mindestens eines Arbeitsbereichs
(20), wobei eine Anzahl von N Produktionsgruppen (1, 2, 3, 4, 5) über eine Vielzahl
von nebeneinander angeordneten Arbeitsstellen, insbesondere Spinnstellen, in einer
Maschinensteuerung definiert sind und wobei der mindestens eine Arbeitsbereich (20)
derart definiert ist, um mindestens ein Wanderaggregat (11, 22) über den mindestens
einen Arbeitsbereich (20) an der Textilmaschine (15) zu bewegen, um Spulen und/oder
Spulenhülsen an den Arbeitsstellen der N Produktionsgruppen (1, 2, 3, 4, 5) definiert
zu wechseln;
- eines Abrufens (34) mindestens einer Definition von M Reservearbeitsgruppen (12),
insbesondere Pilotarbeitsgruppen, in der Maschinensteuerung;
gekennzeichnet durch die Schritte
- eines Identifizierens (36) mindestens eines Teils L der M Reservearbeitsgruppen
(12) in der Maschinensteuerung; und
- eines Erweiterns (38) mindestens eines Arbeitsbereichs (20) auf N + L Produktionsgruppen
(1, 2, 3, 4, 5, 6), insbesondere derart, um insgesamt N + L Produktionsgruppen (1,
2, 3, 4, 5, 6) in der Gesamtheit der Arbeitsbereiche (20) zu definieren, durch Umdefinition
der L Reservearbeitsgruppen (12), insbesondere ohne eine Voraussetzung einer Hardwaremodifikation
um den Arbeitsbereich (10a) zu erweitern.
2. Verfahren (30) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der N Produktionsgruppen (1, 2, 3, 4, 5) mindestens durch eines der Folgenden
festgelegt ist:
- die Anzahl der in einem Hülsenmagazin (7) anordenbaren Hülsentypen; und
- die Anzahl, die mittels der Maschinensteuerung verwaltet werden kann.
3. Verfahren (30) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der L zur Produktionsgruppe (6) umdefinierten Reservearbeitsgruppen
(12) Spulenhülsen eines Hülsentyps zugeordnet werden, der identisch zu einem Hülsentyp
einer der N Produktionsgruppen ist.
4. Verfahren (30) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Produktionsgruppen (1, 2, 3, 4, 5, 6) N + L = 5 + 1 ist.
5. Verfahren (30) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein automatisiertes Zuweisen von Spulenhülsen an L zur Produktionsgruppe (6) umdefinierten
Reservearbeitsgruppen (12) durchgeführt wird.
6. Verfahren (30),
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren (30) mindestens einen der Schritte aufweist:
- eines Ansteuerns des mindestens einen Wanderaggregats (11, 22), um Spulenhülsen
mindestens eines Hülsentyps der N verschiedenen Hülsentypen zu mindestens einer der
L zur Produktionsgruppe (6) umdefinierten Reservearbeitsgruppen (12) definiert zu
übergeben; oder
- eines Ansteuerns des mindestens einen Wanderaggregats (11, 22), um Spulen, insbesondere
Kreuzspulen, aufgewickelt auf Spulenhülsen mindestens eines Spulenhülsentyps der N
verschiedenen Spulenhülsentypen von mindestens einer der L zur Produktionsgruppe (6)
umdefinierten Reservearbeitsgruppen (12) definiert zu entfernen.
7. Verfahren (30) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mehrere Arbeitsbereiche
(20) definiert sind, derart, um durch je mindestens ein Wanderaggregat (11, 22) befahren
zu werden,
wobei in den Arbeitsbereichen (20) N Produktionsgruppen (1, 2, 3, 4, 5) in der Maschinensteuerung
definiert sind; und
wobei M Reservearbeitsgruppen (12), insbesondere Pilotarbeitsgruppen, in der Maschinensteuerung
definiert sind; und
wobei L Reservearbeitsgruppen (12) zu Produktionsgruppen (6) umdefiniert werden, um
die Gesamtzahl von N + L Produktionsgruppen (1, 2, 3, 4, 5, 6) über die Arbeitsbereiche
(20) zu definieren.
8. Textilmaschine (15), insbesondere ausgebildet und eingerichtet, um ein Verfahren (30)
nach einem der vorhergehenden Ansprüche auszuführen, wobei die Textilmaschine (15)
aufweist:
- eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Arbeitsstellen, insbesondere Spinnstellen;
- mindestens ein Wanderaggregat (11, 22), angeordnet und ausgebildet, um entlang mindestens
eines Arbeitsbereichs (20) über mindestens einen Teil der Vielzahl der nebeneinander
angeordneten Arbeitsstellen bewegt zu werden, derart, um Spulen und/oder Spulenhülsen
an den Arbeitsstellen definiert zu wechseln;
- mindestens eine Steuereinrichtung (25), aufweisend eine Maschinensteuerung, die
mindestens eine Definition eines Arbeitsbereichs (20) aufweist, wobei eine Anzahl
von N Produktionsgruppen (1, 2, 3, 4, 5) über die Vielzahl von nebeneinander angeordneten
Arbeitsstellen in der Maschinensteuerung definiert sind und wobei der mindestens eine
Arbeitsbereich (20) derart definiert ist, um das mindestens eine Wanderaggregat (11,
22) über den mindestens einen Arbeitsbereich (20) an der Textilmaschine (15) zu bewegen,
um Spulen und/oder Spulenhülsen an den Arbeitsstellen der Produktionsgruppen (1, 2,
3, 4, 5) definiert zu wechseln; und wobei die Maschinensteuerung mindestens eine Definition
von M Reservearbeitsgruppen (12), insbesondere Pilotarbeitsgruppen, aufweist; dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil L der M Reservearbeitsgruppen (12) einer Definition des Arbeitsbereichs
(10a) als Produktionsgruppen zugefügt sind.
9. Steuereinrichtung (25) ausgebildet und eingerichtet, insbesondere in einer Textilmaschine
(15) nach Anspruch 8, um ein Verfahren (30) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 durchzuführen.
10. Computerprogrammprodukt (27), ausgebildet, um ein Verfahren (30) nach einem der Ansprüche
1 bis 7 durchzuführen, wenn es auf einer Steuereinrichtung (25), insbesondere auf
einer Steuereinrichtung (25) nach Anspruch 9 ausgeführt wird, insbesondere in einer
Steuereinrichtung (25) einer Textilmaschine (15) nach Anspruch 8.