[0001] Die Erfindung betrifft eine Spinneinheit. Die Erfindung betrifft weiter eine Textilmaschine.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wechsel mindestens eines Spinnmittels.
[0002] Textilmaschinen, insbesondere Luftspinnmaschinen, mit Spinnmitteln, insbesondere
Luftspinndüsen, sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt. Dabei werden die Spinnmittel
insbesondere in Spinnstellen angeordnet, um einen Faden zu spinnen. Die Spinnmittel
werden dabei insbesondere zusammengelagert, um eine Spinndüse auszubilden. Dabei kann
eine Spannvorrichtung ausgebildet sein, die in einem Zustand die Spinnmittel zusammendrückt,
um die Spinndüse geschlossen zu halten. Dabei kann eine Spannvorrichtung ausgebildet
sein, um das Zusammendrücken zu ermöglichen. Diese Spannvorrichtung kann durch eine
Richtung einer Rückstellkraft der Spannvorrichtung ausgebildet werden. Bei Luftspinnmaschinen
können dabei insbesondere beide Gehäuseteile eines zweiteiliges Gehäuses der Luftspinndüse,
in welchem ein Spinnkonus angeordnet und eingehaust ist, derart zusammengeführt werden,
dass ein abgeschlossener Bereich ausgebildet werden kann, in dem ein Luftspinnen durchgeführt
bzw. der luftgesponnene Faden hergestellt werden kann.
[0003] Im Luftspinnen werden der Spinndüse über ein Faserband, auch Streckenband genannt,
Fasern zugeführt. Innerhalb der Spinndüse kann mittels einer Rotationsströmung durch
Druckluftzuführung und definierter Anordnung der in die Spinndüse mündenden Druckluftdüsen
ein Teil der zugeführten Fasern um den parallelen Faserkern herumgewunden werden.
Dadurch entsteht insbesondere der luftgarnspezifische Garnaufbau eines aus parallel
angeordneten Fasern ausgebildeten Garnkerns und in einem bestimmten Winkel an diesem
anliegende Umwindefasern, die für die Festigkeit des Garnes sorgen können.
[0004] Spinnmittel müssen von Zeit zu Zeit gewechselt werden, etwa weil sie verschleißen
und/oder weil sie verunreinigt sind und extern gereinigt werden müssen, weil etwa
die Reinigungsfähigkeiten von Reinigungsvorrichtungen der Textilmaschine nicht mehr
ausreichen. Dazu ist es notwendig, dass eine Spinndüse geöffnet werden kann, um auf
ihre inneren Oberflächen, welche mit den Fasern in Berührung kommen können, sowie
den Fasern und Faden führenden Komponenten der Spinndüse zugreifen zu können. Dabei
kann es vorkommen, dass die Spinnstelle betrieben werden muss, um die durch die Spannvorrichtung
zusammengedrückten Gehäuseteile der Spinndüse entgegen der Spannrichtung (Richtung
der Rückstellkraft) auseinanderschieben zu können. Das Auseinanderschieben erfolgt
dabei insbesondere in einer Linearbewegung, die insbesondere entgegen der Rückstellkraft
verläuft (antiparallele Bewegungsrichtung).
[0005] Der Betrieb der Spinnstelle kann dabei insbesondere energieaufwendig sein. Weiter
sind besondere Sicherheitsvorkehrungen notwendig, um an einer laufenden Spinnstelle
einen Spinnmittelwechsel durchführen zu können. Der Anmelder verfolgt die zum Anmeldetag
bekannten und realisierbaren Sicherheitsvorkehrungen und implementiert diese mit größter
Sorgfalt. Allerdings ist der Anmelder bestrebt, bei Konstruktion und Aufbau der Textilmaschinen
sowie derer Spinnstellen, sowie bei deren Handhabung, etwa bei einem Spinnmittelwechsel,
die Handhabung und Sicherheit kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu verbessern.
Auch kann es notwendig sein, Werkzeuge einsetzen zu müssen, um die Spinndüse zu öffnen
und/oder um die Spinnmittel zu wechseln.
[0006] Damit ist es Aufgabe der Erfindung, Ressourcen bei einem Spinnmittelwechsel zu reduzieren.
Es ist weiter Aufgabe der Erfindung, die Handhabung und die Sicherheit zu verbessern.
[0007] Die Aufgabe wird durch eine Spinneinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die Aufgabe wird durch eine Textilmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
Weiter wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
[0008] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Die Aufgabe wird nach einem Aspekt durch eine Spinneinheit mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Dabei ist die Spinneinheit für das Spinnen eines Fadens in einer Textilmaschine,
insbesondere Luftspinnmaschine, vorgesehen. Die Spinneinheit umfasst eine Spinndüse,
die in bekannter Weise durch ein erstes Spinnmittel, insbesondere eine Faserbandführungseinheit,
über welche der Spinndüse das Faserband zugeführt wird, und ein zweites Spinnmittel
ausgebildet ist, wobei das zweite Spinnmittel eine Spinnkonuseinheit sein kann. Bei
der Spinneinheit handelt es sich insbesondere um eine Luftspinneinheit und bei der
Spinndüse dementsprechend um eine Luftspinndüse, welche bei einer Luftspinnmaschine
innerhalb einer Luftspinnstelle bzw. an der Luftspinnstelle eingesetzt sind. Für ein
Haltern des ersten Spinnmittels ist ein Gestell ausgebildet und eingerichtet. Ferner
ist eine Halterung für ein Haltern des zweiten Spinnmittels ausgebildet und eingerichtet.
Zusätzlich ist eine Spannvorrichtung angeordnet und ausgebildet, um die Halterung
des zweiten Spinnmittels mit dem Gestell des ersten Spinnmittels zu spannen. Dabei
ist vorgesehen, dass durch die Spannvorrichtung das zweite Spinnmittel dem ersten
Spinnmittel in der Spinneinheit derart zuordenbar ist, um das zweite Spinnmittel mit
dem ersten Spinnmittel zu einer geschlossenen Spinndüse zusammenzulagern, insbesondere
um diese zu spannen (im Sinne von aneinanderdrücken). Die Spannvorrichtung ist zudem
ausgebildet, um die Halterung von dem Gestell in einen Zustand wegzubewegen, in dem
mindestens eines der beiden Spinnmittel freigelegt ist, wobei das Wegbewegen in einer
Richtung erfolgt, in der die Spannvorrichtung mindestens teilweise entspannt, insbesondere
entspannt ist, oder in der die Spannvorrichtung ein Wegbewegen (mindestens temporär)
unterstützt. Die Spannvorrichtung ist ausgebildet und angeordnet, um mit dem Gestell
reversibel lösbar verbunden zu sein. Dabei sind die Halterung und das Gestell ausgebildet,
um voneinander wegbewegt zu werden (nach Lösen der Verbindung zwischen Spannvorrichtung
und Gestell), um mindestens eines der beiden Spinnmittel freizulegen, wobei das Wegbewegen
entlang mindestens einer Führungsstruktur erfolgt. (Die Spannvorrichtung steht durch
das Lösen nicht mehr zur Verfügung.) Unter Freilegen ist im Sinne der vorliegenden
Erfindung eine solche Anordnung bzw. Position des Spinnmittels zu verstehen, bei bzw.
in welcher die Oberflächen des Spinnmittels, welche mit den Fasern und dem Faden in
Berührung kommen können, und insbesondere das Spinnmittel an sich, für eine automatische
und/oder manuelle Handhabung von außerhalb der Spinneinheit zugreifbar sind. Dadurch
können Ressourcen bei einem Spinnmittelwechsel reduziert werden, da keine Druckbeaufschlagung
der Spinneinheit und/oder der Spannvorrichtung mehr notwendig ist, wenn die Spannvorrichtung
vom Gestell gelöst ist. Weiter kann die Handhabung und die Sicherheit des Spinnmittelwechsels
verbessert werden.
[0011] Das Gestell ist für ein Haltern des ersten Spinnmittels ausgebildet und eingerichtet.
Dabei kann vorgesehen sein, dass das Gestell insbesondere für die Aufnahme des ersten
Spinnmittels vorgesehen ist, wobei das Spinnmittel über das Gestell auch mit der Textilmaschine
verbunden sein kann. Im Gestell kann eine Halterung bzw. eine Aufnahme für ein Spinnmittel
vorgesehen sein. Dabei unterscheidet sich die Halterung von einem Gestell durch eine
direkte Interaktion des Spinnmittels mit der Halterung, um das Spinnmittel zu haltern,
um es in einer Spinneinheit anzuordnen. Das Gestell kann dabei Elemente und Vorrichtungen
aufweisen, die insbesondere dazu dienen, das Spinnmittel oder die Halterung für das
Spinnmittel in der Textilmaschine, insbesondere in der Spinneinheit, anzuordnen. Die
Halterung für das erste Spinnmittel, falls vorgesehen, kann dabei als erste Halterung
bezeichnet werden.
[0012] Das zweite Spinnmittel ist über eine dafür ausgebildete und eingerichtete Halterung
gehaltert. Dabei kann die Halterung auch als zweite Halterung bezeichnet werden, für
den Fall, dass eine erste Halterung, wie an anderer Stelle beschrieben, vorgesehen
ist. Für den Fall, dass das zweite Spinnmittel als Spinnkonuseinheit ausgebildet ist,
kann die (zweite) Halterung ein Konushalter sein.
[0013] Die Spannvorrichtung ist angeordnet und ausgebildet, um die Halterung des zweiten
Spinnmittels mit dem Gestell des ersten Spinnmittels zu spannen. Dabei kann die Spannvorrichtung
insbesondere ein Pneumatikzylinder sein, der in einem Zustand eine Rückstellkraft
aufweist. Es kann vorgesehen sein, dass durch die Spannvorrichtung das zweite Spinnmittel
dem ersten Spinnmittel in der Spinneinheit derart zuordenbar ist, um das zweite Spinnmittel
mit dem ersten Spinnmittel zu einer geschlossenen Spinndüse zusammenzulagern, insbesondere
zu spannen. Eine lineare Führung erfolgt insbesondere durch die Spannvorrichtung,
insbesondere durch den Pneumatikzylinder. Durch die insbesondere lineare Bewegung
kann dabei insbesondere die Halterung von dem Gestell in einem Zustand wegbewegbar
ausgebildet sein. Dadurch kann mindestens eines der beiden Spinnmittel freigelegt
werden. Dabei erfolgt ein Wegbewegen insbesondere in einer Richtung, in der die Spannvorrichtung
mindestens teilweise entspannt. Das Entspannen kann dabei insbesondere in einer Richtung
entlang einer Rückstellkraft erfolgen. Dabei kann alternativ oder zusätzlich vorgesehen
sein, dass die Spannvorrichtung insbesondere eine Umkehr (mindestens temporär) einer
Rückstellkraft ausbilden kann, um in einer Richtung des Wegbewegens das Wegbewegen
von Halterung und Gestell zu unterstützen. Dabei kann eine "umgekehrte Druckbeaufschlagung"
(mindestens temporär) erfolgen.
[0014] In bevorzugten Ausführungsformen kann die Spannvorrichtung ein einfachwirkender Pneumatikzylinder
sein. Diese werden insbesondere lediglich von einer Seite mit einer Druckluft beaufschlagt.
Demnach können diese Zylinder ihre Arbeit insbesondere in nur eine Richtung hin verrichten.
Dabei kann eine eingebaute Feder für die Einfahrbewegung der Kolbenstange des Pneumatikzylinders
verantwortlich sein. Es gibt jedoch auch Zylinder-Arten, bei denen die Einfahrbewegung
durch eine äußere Kraft gesteuert werden kann. Bei einfachwirkenden Pneumatikzylindern
mit eingebauter Feder ist insbesondere der Hub grundsätzlich durch die Federlänge
begrenzt. Dieser Druckzylinder kann insbesondere in Ausführungsformen vorgesehen sein,
in denen ein Lösen der Spannvorrichtung vorgesehen sein kann.
[0015] In bevorzugten Ausführungsformen kann die Spannvorrichtung ein zweifachwirkender
Pneumatikzylinder sein. Deren Bauweise unterscheidet sich insbesondere von einfachwirkenden
Zylindern dadurch, dass es bei doppeltwirkenden Pneumatikzylindern insbesondere keine
Rückstellfeder gibt. Derartige Pneumatikzylinder weisen insbesondere zwei Anschlüsse
für Druckluftbeaufschlagung auf. Beide Anschlüsse dienen insbesondere der Be- und
Entlüftung. Doppeltwirkende Pneumatikzylinder können insbesondere Arbeit in beide
Richtungen ausführen. Dadurch kann insbesondere in Ausführungsformen, in denen die
Spannvorrichtung ein Auseinanderschieben von Gestell und Halterung (aktiv) unterstützt,
ein zweifachwirkender Pneumatikzylinder zum Einsatz kommen.
[0016] Durch die hier und an anderer Stelle beschriebenen bevorzugten Vorrichtungen und
Systeme kann insbesondere vorgesehen sein, dass die (zweite) Halterung nicht mehr
in einem Schieber geführt wird. Um das zweite Spinnmittel, insbesondere den Spinnkonus,
entnehmen zu können, kann es entfallen, dass die Spannvorrichtung, insbesondere in
Form eines Pneumatikzylinders, zu betätigen ist, um das zweite Spinnmittel mit der
Halterung von dem ersten Spinnmittel im Gestell wegzubewegen. Dabei kann es alternativ
oder zusätzlich entfallen, dass ein Schieber von Hand nach hinten (von einer zusammengelagerten
Spinndüse weg) zu schieben ist, um gegen die Rückstellkraft, insbesondere in Form
einer Federkraft, der Spannvorrichtung, insbesondere in Form eines Pneumatikzylinders,
zu drücken. Insbesondere kann also vorgesehen sein, dass die Spannvorrichtung derart
ausgebildet und angeordnet ist, um das Auseinanderbewegen der Spinnmittel zu unterstützen,
insbesondere in einer Konfiguration bzw. in einem Funktionszustand der Spannvorrichtung.
[0017] Alternativ oder zusätzlich kann die Spannvorrichtung ausgebildet und angeordnet sein,
um mit dem Gestell reversibel lösbar (und insbesondere reversibel auseinanderschiebbar)
verbunden zu werden. Die Spannvorrichtung, insbesondere der Pneumatikzylinder, ist
also insbesondere nicht mehr fest über einen Schieber mit dem Gestell verbunden. Damit
kann die Entnahme des zweiten Spinnmittels, insbesondere des Spinnkonuses, unabhängig
von einer Druckluftbetätigung erfolgen. Alternativ oder zusätzlich braucht man keine
zwei Hände mehr, um den Spinnkonus zu entnehmen. Das Entnehmen von Hand kann dazu
führen, dass der Schieber sich verkanten kann, was zu Beschädigungen führen kann.
Diesem kann durch die hier und an anderer Stelle beschriebenen bevorzugten Vorrichtungen
und Systeme vorgebeugt werden. Die Entnahme der Spinnmittel, insbesondere des Spinnkonuses,
erfolgt insbesondere werkzeuglos und insbesondere ohne Druckluftbetätigung. Die Reinigung
der Spinnmittel kann abseits der Spinneinheit durgeführt werden. Dadurch ist es möglich,
dass die Handhabung verbessert wird. Dadurch kann auch die Sicherheit eines Spinnmittelwechsels
erhöht werden. Dadurch können auch die Ressourcen eines Spinnmittelwechsels reduziert
werden.
[0018] Nach einem bevorzugten Aspekt kann die Spannvorrichtung mit einer Schiebevorrichtung
verbunden sein. Die Schiebevorrichtung ist insbesondere mit der Halterung verbunden.
Dabei kann eine Führungsstruktur mit dem Gestell - mindestens temporär - verbunden
sein, um mit der Schiebevorrichtung in einem gleitenden Kontakt zu sein. Dabei kann
die Spannvorrichtung ausgebildet und angeordnet sein, um bei einem mindestens teilweisen
Entspannen der Spannvorrichtung die Schiebevorrichtung über die Führungsstruktur von
dem Gestell wegzubewegen, derart, um die Halterung von dem Gestell wegzubewegen. Alternativ
kann die Spannvorrichtung ein Wegbewegen unterstützen, wie an anderer Stelle beschrieben.
Dadurch kann die Handhabung und die Sicherheit eines Spinnmittelwechsels verbessert
werden.
[0019] Die Führungsstruktur kann dabei insbesondere als Teil des Gestells ausgebildet sein.
Dadurch kann insbesondere vorgesehen sein, dass das Gestell und damit die Führungsstrukturen
statisch ausgebildet sind, derart, dass bei einem Wegbewegen der Halterung vom Gestell
insbesondere die Führungsstrukturen statisch relativ zur Spinnmaschine als Bezugsrahmen
an Ort und Stelle verbleiben. Die Führungsstruktur kann dabei insbesondere eine männliche
Führungsstruktur sein. Männlich ist eine Führungsstruktur insbesondere dann, wenn
sie ein vorstehendes Element aufweist, das in eine Öffnung eingeschoben werden kann.
Dabei entspricht die Definition von männlich (entsprechend auch von weiblich) der
von Steckersystemen, etwa in der Elektrotechnik. Die Verbindung der Führungsstruktur
kann das Wegschieben, wie an anderer Stelle beschrieben, stabilisieren und einem Verkanten
vorbeugen.
[0020] Nach einem bevorzugten Aspekt kann die Schiebevorrichtung ein Schlitten sein. Dabei
kann der Schlitten in mindestens einem Kontaktbereich mit einer Führungsstruktur gleitend
gelagert sein. Dadurch können Ressourcen bei einem Spinnmittelwechsel reduziert werden.
Weiter kann die Handhabung und die Sicherheit eines Spinnmittelwechsels verbessert
werden.
[0021] Ein Schlitten ist dabei insbesondere - anders als ein Schieber - derart ausgebildet
und angeordnet, dass er insbesondere parallel zu den Führungsstrukturen an diesen
vorbeigleitet, während die insbesondere männlichen Führungsstrukturen statisch relativ
zur Textilmaschine verbleiben. Ein an anderer Stelle beschriebener Schieber ist demgegenüber
derart ausgebildet und angeordnet, dass er sich zusammen mit den insbesondere männlichen
Führungsstrukturen bewegt. Der hier beschriebene Aufbau mit einer an dem Gestell fixierten
Führungsstruktur ermöglicht insbesondere einen Einbau einer Spannvorrichtung derart,
dass die Spannvorrichtung invertiert eingebaut werden kann, dass also insbesondere
in einer Form die Spannvorrichtung entspannen kann, wenn der Schlitten von dem Gestell
wegbewegt wird bzw. wobei die Spannvorrichtung ein Wegbewegen mindestens temporär
unterstützen kann.
[0022] Nach einem bevorzugten Aspekt kann die Führungsstruktur mindestens eine männliche
Führungsstruktur, insbesondere in Form eines Pfostens, aufweisen, der mit dem Schlitten
in dem Kontaktbereich gleitend gelagert ist. Dadurch können Ressourcen bei einem Spinnmittelwechsel
reduziert werden. Weiter kann die Handhabung und die Sicherheit eines Spinnmittelwechsels
verbessert werden.
[0023] Beispiele eines Pfostens können insbesondere Schrauben sein. Weiter insbesondere
kann ein Pfosten ein Pin oder Steg sein. Alternativ oder zusätzlich kann eine Gleitschiene
als männliche Führungsstruktur ausgebildet sein. Dabei können insbesondere Gegenstücke
vorgesehen sein, die ausgebildet und angeordnet sind, derart, um die männliche Führungsstruktur
mindestens teilweise zu umkragen. Dadurch können die Gegenstücke entlang der männlichen
Führungsstruktur gleiten. Dabei bilden insbesondere die Bereiche, mit denen die Gegenstücke
in Kontakt mit der Führungsstruktur kommen, die Kontaktbereiche aus. In bevorzugten
Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass die Gegenstücke die männlichen Führungsstrukturen
komplett umkragen. Dabei können mindestens in einem Innenbereich (die den Kontaktbereich
ausbilden) die Gegenstücke als ringförmige Strukturen ausgebildet sein. Alternativ
oder zusätzlich können auch kreuz- und/oder sternförmige Innenbereiche (im Sinne von
deren Querschnitt) ausgebildet sein.
[0024] Nach einem bevorzugten Aspekt kann der Schlitten eine Brücke aufweisen, in der die
Spannvorrichtung mit dem Schlitten verbunden sein kann. Die Anordnung der Spannvorrichtung
am Schlitten kann insbesondere symmetrisch zur Brücke sein. Alternativ oder zusätzlich
können mehrere Führungsstrukturen ausgebildet sein, die insbesondere männlich ausgebildet
sind, insbesondere als Pfosten. Die Führungsstrukturen können insbesondere symmetrisch
um eine Spannvorrichtung angeordnet und mit dem Gestell verbunden sein. Dadurch können
Ressourcen bei einem Spinnmittelwechsel reduziert werden. Weiter kann die Handhabung
und die Sicherheit eines Spinnmittelwechsels verbessert werden.
[0025] Die Brücke kann dabei insbesondere derart ausgebildet sein, um die Gegenstücke, die
entlang der männlichen Führungsstruktur gleitend angeordnet sein können, miteinander
zu verbinden. Dadurch kann insbesondere eine Führung ermöglicht werden, die ein Verkanten
der Spinnmittel bei einem Auseinanderbewegen vorbeugen kann.
[0026] Nach einem bevorzugten Aspekt kann eine Arretiervorrichtung ausgebildet und angeordnet
sein, derart, um die Spannvorrichtung von dem Gestell zu lösen. Dadurch kann die Spannvorrichtung
ausgebildet und angeordnet sein, um mit dem Gestell reversibel lösbar verbunden zu
werden. Dadurch kann die Krafteinwirkung der Spannvorrichtung auf die Schiebevorrichtung
bei einem Auseinanderschieben unterbrochen werden. Dies kann insbesondere auch in
Ausführungsformen, in denen die Spannvorrichtung nicht derart angeordnet ist, um ein
Auseinanderschieben der Spinnmittel entlang einer Entspannungsrichtung (also parallel
zu einer Rückstellkraft) zu unterstützen, die Krafteinwirkung unterbrechen, um dadurch
nicht gegen die Krafteinwirkung, insbesondere nicht entgegen einer Rückstellkraft
der Spannvorrichtung, arbeiten zu müssen. Dadurch kann die Spannvorrichtung nicht
mehr gegen das Auseinanderschieben der Spinnmittel arbeiten. Dadurch kann die Handhabung
verbessert werden. Durch ein Entfallen einer Druckbeaufschlagung einer Spannvorrichtung,
um ein Auseinanderschieben einer Spinndüse aktiv zu unterstützen, kann die Sicherheit
erhöht werden.
[0027] Nach einem bevorzugten Aspekt kann die Arretiervorrichtung ausgebildet sein, um in
einem ersten Zustand mit einer Arretiergegenvorrichtung lösbar verbunden zu sein.
Dabei kann die Arretiervorrichtung in einem zweiten Zustand mit der Arretiergegenvorrichtung
auseinanderschiebbar verbunden sein. Dabei kann die Arretiervorrichtung und die Arretiergegenvorrichtung
angeordnet und ausgebildet sein, um diese von dem ersten Zustand in den zweiten Zustand
durch eine Rotation reversibel zu überführen. Die Rotation kann insbesondere eine
Rotation zwischen 30° und 180° sein, weiter insbesondere kann die Rotation eine Rotation
zwischen 40° und 100° sein, weiter insbesondere kann die Rotation eine Rotation von
(genau) 90° sein. Dadurch kann die Krafteinwirkung der Spannvorrichtung auf die Schiebevorrichtung
bei einem Auseinanderschieben unterbrochen werden. Dies kann insbesondere auch in
Ausführungsformen, in denen die Spannvorrichtung nicht derart angeordnet ist, um ein
Auseinanderschieben der Spinnmittel entlang einer Entspannungsrichtung (also parallel
zu einer Rückstellkraft) zu unterstützen, die Krafteinwirkung unterbrechen, um dadurch
nicht gegen die Krafteinwirkung, insbesondere nicht entgegen einer Rückstellkraft
der Spannvorrichtung, arbeiten zu müssen. Dadurch kann die Spannvorrichtung nicht
mehr gegen das Auseinanderschieben der Spinnmittel arbeiten. Dadurch kann eine Handhabung
verbessert werden, wobei auch Ressourcen eingespart werden können, wie an anderer
Stelle beschrieben.
[0028] Der erste Zustand kann insbesondere ein Zustand sein, in dem die Arretiervorrichtung
mit mindestens einer Arretiergegenvorrichtung reversibel, also lösbar, aber (noch)
fest verbunden ist. Durch die feste Verbindung ist es insbesondere nicht möglich,
die Arretiervorrichtung und damit die Spannvorrichtung von der Arretiergegenvorrichtung
und damit vom Gestell wegzubewegen. Es kann folglich Ausführungsformen geben, in denen
die Arretiergegenvorrichtung dem Gestell zugeordnet ist und in denen die Arretiervorrichtung
der Spannvorrichtung zugeordnet ist.
[0029] In einem zweiten Zustand kann dabei insbesondere die Arretiervorrichtung mit der
Arretiergegenvorrichtung auseinanderschiebbar verbunden sein. Dadurch kann die Arretiervorrichtung
insbesondere an der Arretiergegenvorrichtung angeordnet bleiben, bis etwa durch einen
Bediener eine Schiebevorrichtung von dem Gestell weggeschoben wird, um die Spinnmittel
auseinanderzuschieben. Dadurch kann also insbesondere verhindert werden, dass bei
einem Lösen der Verbindung der Arretiervorrichtung ein Auseinanderschieben einsetzt.
Dadurch verbleibt insbesondere der Bediener in der Kontrolle des Öffnungsvorgangs
der Spinndüse, um mindestens ein Spinnmittel zu entnehmen.
[0030] In einem dritten Zustand kann vorgesehen sein, dass die Arretiervorrichtung und die
Arretiergegenvorrichtung nicht mehr in einem Kontakt miteinander sind. Dies ist insbesondere
dann der Fall, wenn die Schiebevorrichtung derart geschoben worden ist, dass die Halterung
von dem Gestell wegbewegt worden ist, um die Spinndüse zu öffnen.
[0031] Es kann bevorzugte Ausführungsformen geben, in denen die Arretiergegenvorrichtung
der Spannvorrichtung zugeordnet ist und in denen die Arretiervorrichtung dem Gestell
zugeordnet ist. Dabei gelten die hier und an anderer Stelle gemachten Ausführungen
entsprechend.
[0032] Nach einem bevorzugten Aspekt kann eine Schubarretierung an mindestens einem von
dem Kontaktbereich und der Führungsstruktur angeordnet sein, derart, um eine gleitende
Bewegung reversibel lösbar zu blockieren. Dadurch kann eine weitere Stellvorrichtung
implementiert werden, um dem Bediener die Kontrolle über ein Auseinanderschieben zu
ermöglichen. Dies kann insbesondere in Ausführungsformen vorgesehen sein, in denen
eine Spannvorrichtung derart ausgebildet ist, um ein Auseinanderschieben (aktiv) zu
unterstützen, wie dies an anderer Stelle beschrieben ist. Dies kann eine Sicherheit
bei einem aktiven Unterstützen durch die Spannvorrichtung erhöhen, da ein "spontanes"
Auseinanderschieben verhindert werden kann.
[0033] Nach einem unabhängigen Aspekt wird die Aufgabe durch eine Textilmaschine gelöst,
die eine Spinneinheit, wie an anderer Stelle beschrieben, aufweist. Für die Textilmaschine
gelten die in Bezug auf die Spinneinheit beschriebenen Effekte und Vorteile entsprechend
fort. Auf eine Wiederholung dieser Textpassagen wird hier aus Gründen der Leserlichkeit
und der Kompaktheit verzichtet und es wird auf diese Textpassagen verwiesen. Die Textilmaschine
kann durch die Merkmale und Eigenschaften der Spinneinheit, sowie durch die Merkmale
und Eigenschaften eines an anderer Stelle beschriebenen Verfahrens beschrieben werden.
Dabei gelten die Ausführungen in Bezug auf eine Kategorie (System, Vorrichtung, Verfahren,
Verwendung) für die anderen Kategorien entsprechend fort. Bei der Textilmaschine handelt
es sich insbesondere um eine Luftspinnmaschine.
[0034] Nach einem unabhängigen Aspekt wird die Aufgabe insbesondere durch ein Verfahren
zum Wechsel mindestens eines Spinnmittels, insbesondere in einer Spinneinheit wie
an anderer Stelle beschrieben, gelöst. Das Verfahren weist den Schritt eines reversiblen
Lösens einer Arretiervorrichtung einer Spannvorrichtung von einem Gestell einer Spinneinheit,
wie an anderer Stelle beschrieben, auf. Zusätzlich oder alternativ weist das Verfahren
einen Schritt eines reversiblen Arretierens einer Arretiervorrichtung einer Spannvorrichtung
an einem Gestell einer Spinneinheit, wie an anderer Stelle beschrieben, auf. Zusätzlich
oder alternativ weist das Verfahren einen Schritt eines Wegbewegens einer Halterung
von einem Gestell einer Spinneinheit, wie an anderer Stelle beschrieben, in einen
Zustand auf, in dem mindestens eines der beiden Spinnmittel freigelegt ist, wobei
das Wegbewegen in einer Richtung erfolgt, in der die Spannvorrichtung der Spinneinheit
mindestens teilweise entspannt, insbesondere entspannt ist, oder mindestens teilweise
unterstützt, wie an anderer Stelle beschrieben. Für das Verfahren gelten die in Bezug
auf die Spinneinheit sowie die Textilmaschine beschriebenen Effekte und Vorteile entsprechend
fort. Auf eine Wiederholung dieser Textpassagen wird hier aus Gründen der Leserlichkeit
und der Kompaktheit verzichtet und es wird auf diese Textpassagen verwiesen. Das Verfahren
kann durch die Merkmale und Eigenschaften der Textilmaschine, wie an anderer Stelle
beschrieben, sowie durch die Merkmale und Eigenschaften der Spinneinheit, wie an anderer
Stelle ausgeführt, beschrieben werden. Dabei gelten die Ausführungen in Bezug auf
eine Kategorie (System, Vorrichtung, Verfahren, Verwendung) für die anderen Kategorien
entsprechend fort.
[0035] Zusammenfassend und in anderen Worten ausgedrückt, erfolgt die lineare Führung in
bevorzugten Ausführungsformen insbesondere durch einen Pneumatikzylinder, der ein
Auseinanderschieben unterstützen kann. Dabei wäre, um den Spinnkonus entnehmen zu
können, der Pneumatikzylinder zu betätigen, um eine unterstützende Rückstellkraft
auszubilden. Dies kann durch eine Umkehr einer Rückstellkraft erfolgen, bei entsprechender
Druckluftbeaufschlagung des Pneumatikzylinders, wie an anderer Stelle dargelegt. Wenn
der Pneumatikzylinder fest mit dem Schieber und dem Gestell verbunden ist, wäre die
Entnahme des Spinnkonuses mit Druckluftbetätigung an der Spinneinheit und/oder an
dem entsprechend eingerichteten Pneumatikzylinder durchzuführen. Alternativ oder zusätzlich
kann man mit zwei Händen den Spinnkonus entnehmen.
[0036] In bevorzugten Ausführungsformen kann der Schieber, wie er an anderer Stelle beschrieben
ist, durch einen Schlitten ersetzt sein, welcher mit einem Pneumatikzylinder (reversibel)
verbunden sein kann. Die Anbindung an das Gestell erfolgt insbesondere durch einen
"Bajonettverschluss", bei dem durch eine Rotation einer Arretiervorrichtung ein Zustand
eingenommen werden kann, der ein Auseinanderschieben erlauben kann. Somit kann die
Anbindung an das Gestell einhändig und ohne Druckluftbeaufschlagung - weder am Pneumatikzylinder,
noch an der Spinndüse - erfolgen. Zur Entnahme des Spinnkonuses wird der Verschluss
insbesondere um 90° gedreht, der Pneumatikzylinder wird insbesondere vom Gestell gelöst
und der Schlitten kann nach hinten ohne Kraftaufwand geschoben werden, soweit bis
der Spinnkonus entnommen werden kann. Nach der Reinigung oder nach dem Austausch des
Spinnkonuses kann der Schlitten wieder zurückgeführt werden. Der Verschluss wird insbesondere
in die Arretiergegenvorrichtung am Gestell eingeführt und insbesondere um 90° verdreht.
Somit kann die Verbindung zum Gestell (wieder) hergestellt werden. Bei Ausführungsformen,
in denen ein Bajonettverschluss vorgesehen ist, können Ressourcen für eine Druckluftbeaufschlagung
eingespart werden. Durch die Trennung des Pneumatikzylinders von dem Gestell müsste
nicht mehr gegen die Rückstellkraft (Federkraft) im Pneumatikzylinder gedrückt werden.
Dadurch kann eine Handhabung verbessert werden. Insbesondere kann einhändig und/oder
werkzeuglos ein Spinnkonuswechsel durchgeführt werden.
[0037] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf Figuren
näher beschrieben, dabei zeigen schematisch und beispielhaft:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Spinneinheit;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Spinneinheit mit einer geschlossenen
Arretiervorrichtung;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Spinneinheit mit einer geöffneten,
auseinanderschiebbaren Arretiervorrichtung; und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines Verfahrens.
[0038] Für gleichwirkende und/oder gleichartige Elemente und Strukturen werden die gleichen
Bezugszeichen verwendet.
[0039] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Spinneinheit 10 einer Textilmaschine
100. Dabei ist insbesondere ein Schieber 14 vorgesehen, der mit einer Halterung 26,
hier in Form einer Konushalterung 27, verbunden ist, um eine Spinnkonuseinheit 12
an einer Faserbandführungseinheit 20 anzuordnen. Die Spinnkonuseinheit 12 bildet ein
erstes Gehäuseteil eines Spinndüsengehäuses und die Faserbandführungseinheit 20 ein
zweites Gehäuseteil des Spinndüsengehäuses aus. Dadurch kann eine aus zwei Gehäuseteilen
ausgebildete Spinndüse 15 ausgebildet werden, wobei die beiden Gehäuseteile relativ
zueinander bewegbar ausgebildet und derart eingerichtet sind, dass die beiden Gehäuseteile
in eine Gehäuseschließstellung und eine Gehäuseoffenstellung bewegt werden können,
wie nachstehend an anderer Stelle noch näher beschreiben. Figur 1 zeigt die Gehäuseoffenstellung
der Spinndüse 15, in welcher innere Oberflächen der Spinndüse 15, welche mit den über
die Faserbandführungseinheit 20 zugeführten Fasern in Berührung kommen können, freigelegt
im Sinne von frei zugänglich sind. In der Gehäuseschließstellung ist die Spinndüse
15 bzw. das Spinndüsengehäuse geschlossen, um die inneren Oberflächen der Spinndüse
15 gegenüber der Außenumgebung der Spinndüse 15 einzuhausen.
[0040] Es ist ein Gestell 30 vorgesehen, das es ermöglicht, die Spinndüsenhalterung zu haltern.
Das Gestell 30 kann dabei drehbeweglich gelagert sein, wobei eine Rückstellfeder 18
vorgesehen ist, um eine automatische Rückstellung des Gestells 30 nach erfolgter Drehbewegung
zu ermöglichen.
[0041] Die Spinndüsenhalterung ist mit Führungsstrukturen 17 verbunden, die sich parallel
zu dem Schieber 14 erstrecken. Der Schieber 14 und die Führungsstrukturen 17 können
insbesondere eine Baugruppe ausbilden. Die Führungsstrukturen 17 weisen dabei insbesondere
kreuzförmige und/oder sternförmige Querschnitte auf. Der Schieber 14 kann dabei insbesondere
als Grifffläche für einen Bediener dienen, um gegen eine Rückstellkraft 19 eines Pneumatikzylinders
16 die Konushalterung 27 von dem Gestell 30 entlang einer Schieberichtung 11 wegzubewegen,
sofern es sich bei dem Pneumatikzylinder um einen einfachwirkenden Pneumatikzylinder
handelt. Alternativ kann der Pneumatikzylinder 16 ein zweifachwirkender Pneumatikzylinder
sein, womit eine Schiebebewegung des Schiebers 14 entlang entgegengesetzter Richtung
rein über den Pneumatikzylinder 16 durchführbar ist. Der Schieber 14 ist mittels einer
Kopplung 34 mit dem Pneumatikzylinder 16 derart gekoppelt, dass der Pneumatikzylinder
16 den Schieber 14 im Zuge seiner Bewegung mitführt.
[0042] Die Führungsstrukturen 17 und der Schieber 14 greifen dabei insbesondere durch eine
Brücke 13 durch, in der sie auch relativ zum Gestell 30 bewegbar gelagert sind. Dabei
kann es notwendig sein, dass die Spinndüse 15 mit Druckluft beaufschlagt ist, um die
Wirkung der Rückstellkraft 19 der Spannvorrichtung 4 mindestens teilweise abzuschwächen.
Dennoch kann es kraftaufwendig sein, um die Rückstellkraft 19 des Pneumatikzylinders
16 zu überwinden. Auch kann es zu einem Verkanten führen, wenn händisch an dem Schieber
14 gearbeitet wird. Aus diesem Grund kann es zum Einsatz von Werkzeugen (hier nicht
gezeigt) kommen, um einen Übergang von einem offenen in einen geschlossenen Spinndüsenzustand
zu ermöglichen, wobei der offene Spinndüsenzustand mit der Gehäuseoffenstellung und
der geschlossene Spinndüsenzustand mit der Gehäuseschließstellung korrespondiert.
Der Pneumatikzylinder 16 ist insbesondere irreversibel mit dem Gestell 30 verbunden.
Der Begriff irreversibel bezieht sich hier insbesondere darauf, dass die Verbindung
zwischen Pneumatikzylinder 16 und Gestell 30 insbesondere nicht werkzeuglos gelöst
werden kann. Dabei kann in einem Verfahren, wie etwa in Bezug auf die Fig. 4 gezeigt
und beschrieben, auch insbesondere - zumindest ohne Einsatz eines Werkzeugs (nicht
gezeigt) - keine Trennung zwischen dem Pneumatikzylinder 16 und dem Gestell 30 durchgeführt
werden, um eine Kraftübertragung vom Pneumatikzylinder 16 zu unterbrechen.
[0043] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer exemplarischen Ausführungsform einer
Spinneinheit 10 einer Textilmaschine 100 mit einer geschlossenen Arretiervorrichtung
22a. Die Spinneinheit 10 nach dieser bevorzugten Ausführungsform unterscheidet sich
von der Spinneinheit 10 nach der mit Figur 1 gezeigten Ausführungsform im Wesentlichen
durch die Arretiervorrichtung 22a und der damit zusammenwirkenden Komponenten der
Spinneinheit 10.
[0044] Die Spinneinheit 10 ist für das Spinnen eines Fadens in der Textilmaschine 100 ausgebildet.
Die Spinneinheit 10 weist eine Spinndüse 15 mit einem ersten Spinnmittel 1 auf, das
als eine Faserbandführungseinheit 20 ausgebildet ist. Die Spinndüse 15 weist ferner
ein zweites Spinnmittel 2 auf, das als Spinnkonuseinheit 12 ausgebildet ist. Die Spinndüse
15 ist in gleicher Weise wie die mit Figur 1 gezeigte Spinndüse 15 durch ein zweiteiliges
Gehäuse ausgebildet, welches zum Freilegen der inneren Oberflächen geöffnet und geschlossen
werden kann.
[0045] Die Spinneinheit 10 weist ein Gestell 30 für ein Haltern des ersten Spinnmittels
1 auf. Diesem Gestell 30 kann eine Halterung (hier nicht implementiert, sondern eine
Direktverbindung) für das erste Spinnmittel 1 zugeordnet sein, in die das erste Spinnmittel
1 eingesetzt sein kann. Die Spinneinheit 10 umfasst eine Halterung 26 für ein Haltern
des zweiten Spinnmittels 2. Die Spinneinheit 10 weist des Weiteren eine Spannvorrichtung
4 auf, die insbesondere als ein Pneumatikzylinder 16 ausgebildet ist.
[0046] Dabei ist die Spannvorrichtung 4 angeordnet und ausgebildet, um die Halterung 26
des zweiten Spinnmittels 2 mit dem Gestell 30 des ersten Spinnmittels 1 zu spannen.
Dabei ist durch die Spannvorrichtung 4 das zweite Spinnmittel 2 dem ersten Spinnmittel
1 in der Spinneinheit 10 derart zuordenbar, um das zweite Spinnmittel 2 mit dem ersten
Spinnmittel 1 zu einer Spinndüse 15 zusammenzulagern. Die Spinndüse 15 ist damit geschlossen
und nimmt die Gehäuseschließstellung ein. Die Spinndüse 15 kann insbesondere mit einer
Druckluftzufuhr 31 verbunden sein, um diese mit Druckluft insbesondere für den Spinnprozess
zu beaufschlagen.
[0047] Die Spannvorrichtung 4 ist insbesondere ausgebildet, um die Halterung 26 von dem
Gestell 30 in einen Zustand wegzubewegen, in dem mindestens eines der beiden Spinnmittel
1, 2 freigelegt ist, wie in Figur 2 gezeigt. Die Spinndüse 15 ist damit offen und
nimmt die Gehäuseoffenstellung ein. Das erste 1 und zweite Spinnmittel 2 sind in dieser
Stellung freigelegt. Dabei kann das Wegbewegen 420 (siehe Fig. 4) in einer Richtung
11 erfolgen, in der die Spannvorrichtung 4 mindestens teilweise entspannt, insbesondere
entspannt ist. Dabei kann vorgesehen sein, dass eine Führungsstruktur 17 vorgesehen
ist. Diese kann von Zylinderführungen 3 überglitten werden. Diese können durch Kontaktbereiche
24 erweitert sein, wie an anderer Stelle beschrieben. Dadurch kann ein Auseinandergleiten
stabilisiert werden. Dadurch kann bei einem werkzeuglosen und händischen Auseinanderschieben
von Halterung 26 und Gestell 30, insbesondere mit einer Hand, die Gefahr eines Verkantens
reduziert werden.
[0048] Alternativ oder zusätzlich kann die Spannvorrichtung 4 ausgebildet und angeordnet
sein, um mit dem Gestell 30 reversibel lösbar verbunden zu werden. Dabei können die
Halterung 26 und das Gestell 30 ausgebildet sein, um in einen Zustand voneinander
wegbewegt zu werden, in dem mindestens eines der beiden Spinnmittel 1, 2 freigelegt
ist bzw. die Spinndüse 15 geöffnet ist, wobei das Wegbewegen 420 entlang mindestens
einer Führungsstruktur 17 erfolgt. Dadurch kann die Spannvorrichtung 4, etwa in Form
des Pneumatikzylinders 16, krafttechnisch entkoppelt werden. Damit ist ein weiteres
Auseinanderschieben der Spinndüse 15 insbesondere ohne zusätzlichen Kraftaufwand für
ein Auseinanderschieben von Gestell 30 und Halterung 26 (etwa entgegen einer Rückstellkraft
der Spannvorrichtung 4) möglich. Dabei kann sowohl eine Zufuhr einer Druckluft an
die Spinndüse 15 über die Druckluftzufuhr 31 und/oder über die Druckluftzu- / -abfuhr
32 abgeschaltet werden, was Ressourcen einspart.
[0049] Hier sind die Führungsstrukturen 17 als ein Paar ausgebildet, die symmetrisch um
die Spannvorrichtung 4 - dem Pneumatikzylinder 16 - angeordnet sind. Der Pneumatikzylinder
16 kann in bevorzugten Ausführungsformen eine Druckluftzu- / -abfuhr 32 aufweisen.
Diese kann angeordnet und ausgebildet sein, um einen Pneumatikzylinder 16 auszubilden,
der neben dem Zusammendrücken aktiv ein Auseinanderschieben unterstützen kann. In
anderen bevorzugten Ausführungsformen kann der Pneumatikzylinder 16 auch nur in einer
Rückstellrichtung 19 eine Rückstellkraft ausüben, um die beiden Spinnmittel 1, 2 zu
einer Spinndüse 15 zusammenzudrücken. Insbesondere in bevorzugten Ausführungsformen
der letztgenannten Art ist ein Lösen der Verbindung von Spannvorrichtung 4 und Gestell
30, wie an anderer Stelle beschrieben, vorgesehen.
[0050] Die Spannvorrichtung 4 ist insbesondere mit einer Schiebevorrichtung 25 verbunden.
Dabei kann die Schiebevorrichtung 25 mit der Halterung 26 verbunden sein. Dabei kann
die Führungsstruktur 17, auch wie hier gezeigt, im Beispielfall einer paarweisen Anordnung,
mit dem Gestell 30 verbunden sein und kann mit der Schiebevorrichtung 25 in einem
gleitenden Kontakt sein. Dabei kann die Spannvorrichtung 4 ausgebildet und angeordnet
sein, um bei einem mindestens teilweisen Entspannen der Spannvorrichtung 4 die Schiebevorrichtung
25 über die Führungsstruktur 17 von dem Gestell 30 wegzubewegen. Das Wegbewegen 420
kann dabei derart ausgebildet sein, um die Halterung 26 von dem Gestell 30 wegzubewegen.
Dadurch wird insbesondere die Spinndüse 15 auseinandergeschoben bzw. geöffnet und
mindestens eines der Spinnmittel 1, 2 - hier der Spinnkonus der Spinnkonuseinheit
12 - kann freigelegt werden, um dadurch das Spinnmittel 1, 2 - hier den Spinnkonus
- wechseln zu können. Dabei kann in bevorzugten Ausführungsformen, insbesondere in
denen eine Verbindung zwischen der Spannvorrichtung 4 und dem Gestell 30 bestehen
bleiben soll, ein Auseinanderschieben aktiv unterstützt werden, wie an anderer Stelle
beschrieben. Alternativ kann eine Verbindung der Spannvorrichtung 4 zum Gestell 30
gelöst werden, um die Spannvorrichtung 4 krafttechnisch zu entkoppeln und dadurch
Ressourcen einzusparen.
[0051] Die Schiebevorrichtung 25 ist insbesondere als ein Schlitten 28 ausgebildet. Dabei
kann der Schlitten 28 in mindestens einem Kontaktbereich 24 mit einer Führungsstruktur
17 gleitend gelagert sein. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Führungsstrukturen
17, wie an anderer Stelle beschrieben, mit dem Gestell 30 verbunden sind. Dadurch
wird insbesondere nicht eine Führungsstruktur 17 mit einem Schieber 14 bewegt, wie
in Bezug auf die Fig. 1 gezeigt.
[0052] Die Führungsstruktur 17 kann mindestens einen Pfosten aufweisen, der mit dem Schlitten
28 in dem Kontaktbereich 24 gleitend gelagert ist. Dabei können auch Schrauben und/oder
Pins vorgesehen sein, um als Führungsstruktur 17 zu fungieren. Dabei kann auch eine
nicht lediglich runde und/oder ovale Querschnittsform der Führungsstruktur(en) 17
vorliegen, wie etwa eine Kreuz- und/oder Sternform, wie in der Fig. 1 gezeigt und
diesbezüglich beschrieben.
[0053] Der Schlitten 28 weist insbesondere eine Brücke 13 auf, in der die Spannvorrichtung
4 mit dem Schlitten 28 verbunden ist. Diese Verbindung kann insbesondere symmetrisch
zur Brücke 13 ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich können dabei die Führungsstrukturen
17, insbesondere die Pfosten, symmetrisch um eine Spannvorrichtung 4 angeordnet und
mit dem Gestell 30 verbunden sein, wie dies bereits an anderer Stelle beschrieben
ist.
[0054] Eine Arretiervorrichtung 22 ist insbesondere ausgebildet und angeordnet, derart,
um die Spannvorrichtung 4 in einem Zustand an dem Gestell 30 zu haltern. Die Arretiervorrichtung
22 ist insbesondere in dem ersten Zustand mit der Arretiergegenvorrichtung 23 lösbar
verbunden. In der Fig. 2 ist dabei eine geschlossene Konfiguration einer Arretiervorrichtung
22 gezeigt. Es ist dabei in diesem Zustand nicht möglich, die Spannvorrichtung 4,
hier in Form eines Pneumatikzylinders 16, von dem Gestell 30 zu trennen. Dabei kann
insbesondere in bevorzugten Ausführungsformen, in denen der Pneumatikzylinder 16 eine
Öffnung der Spinndüse 15 nicht (aktiv) unterstützt, gegen eine Rückstellkraft 19 gearbeitet
werden. Durch eine Trennung der Spannvorrichtung 4 vom Gestell 30 kann dabei insbesondere
eine Entkopplung der Rückstellkraft 19 einer Öffnungsbewegung 11 erfolgen. Hier wirkt
die Rückstellkraft insbesondere in umgekehrter Richtung, welche eine Rückstellrichtung
19 definiert (ohne Druckbeaufschlagung für ein aktives Unterstützen des Auseinanderschiebens),
wie in Fig. 1 gezeigt und beschrieben. Daher kann man auch von einem invertierten
Aufbau (gegenüber dem in Fig. 1 gezeigten) sprechen.
[0055] Eine Schiebearretierung 29 ist insbesondere an mindestens einem von dem Kontaktbereich
24 und der Führungsstruktur 17 angeordnet, derart, um eine gleitende Bewegung reversibel
lösbar zu blockieren. Dadurch kann verhindert werden, dass die Öffnung der Arretiervorrichtung
22 zu einem Auseinandergleiten führen kann, wenn der Pneumatikzylinder 16 ausgebildet
ist, um ein Auseinanderschieben aktiv zu unterstützen. Das erhöht die Sicherheit,
da ein "spontanes" Auseinandergleiten nicht möglich ist, solange die Schiebearretierung
29 dies unterbindet.
[0056] Fig. 3 zeigt eine Darstellung einer exemplarischen Ausführungsform einer Spinneinheit
10 mit einer geöffneten, auseinanderschiebbaren Arretiervorrichtung 22b.
[0057] Dabei ist die Arretiervorrichtung 22 insbesondere ausgebildet, um in einem zweiten
Zustand mit der Arretiergegenvorrichtung 23 auseinanderschiebbar verbunden zu sein.
Dies kann insbesondere dadurch erfolgen, dass die Arretiervorrichtung 22 und die Arretiergegenvorrichtung
23 angeordnet und ausgebildet sind, um diese von dem ersten Zustand in den zweiten
Zustand durch eine Rotation, insbesondere um eine Rotation von 90° - wie gezeigt -
reversibel zu überführen. Dabei wird insbesondere ein Eingriffselement 37 der Arretiervorrichtung
22 relativ zu einem Eingriffspin 36 der Arretiergegenvorrichtung 23 bewegt, um den
Eingriffspin 36 in einen Überlapp mit einer Aussparung 35 der Arretiervorrichtung
22 zu bringen, die es erlaubt, dass die Arretiervorrichtung 22 abgezogen wird. Für
eine Überführung von dem ersten Zustand in den zweiten Zustand können Griffflächen
21 an der Arretiervorrichtung 22 ausgebildet sein, um die Rotation mit der Hand durchführen
zu können. Das Auseinanderschieben als auch ein Ineinanderschieben kann dabei insbesondere
über Schubflächen 33 erfolgen, die mit der Hand gegriffen werden können. Dadurch kann
insbesondere werkzeuglos die Halterung 26 von dem Gestell 30 wegbewegt als auch zu
dem Gestell 30 hinbewegt werden. Die Wegbewegung erlaubt die Trennung des zweiten
Spinnmittels 2 samt Halterung 26 und den damit verbundenen Komponenten von der Spinneinheit
10. Die Hinbewegung erlaubt entsprechend die Zusammensetzung der Spinneinheit 10 in
umgekehrter Reihenfolge zur Wegbewegung. Bei abgenommenen zweiten Spinnmittel 2 ist
das erste Spinnmittel 1 in verbesserter Weise bzw. für eine Reinigung der inneren
Oberflächen freigelegt.
[0058] Fig. 4 zeigt dabei schematisch ein Verfahren 400 zum Wechsel mindestens eines Spinnmittels
10. Dabei kann das Verfahren den Schritt eines reversiblen Lösens 410 einer Arretiervorrichtung
22 einer Spannvorrichtung 4 von einem Gestell 30 einer Spinneinheit 10 aufweisen.
Das Verfahren kann den Schritt eines reversiblen Arretierens 430 einer Arretiervorrichtung
22 einer Spannvorrichtung 4 an einem Gestell 30 einer Spinneinheit 10 aufweisen. Das
Verfahren kann den Schritt eines Wegbewegens 420 einer Halterung 26 von dem Gestell
30 in einem Zustand aufweisen, um mindestens eines der beiden Spinnmittel 1, 2 freizulegen.
Dabei kann das Wegbewegen 420 in einer Richtung 11 erfolgen, in der die Spannvorrichtung
4 einer Spinneinheit 10 mindestens teilweise entspannt. Dabei können die Spinnmittel
1, 2, die Spannvorrichtung 4, das Gestell 30 Teil einer Spinneinheit 10 sein, wie
sie an anderer Stelle beschrieben ist.
[0059] Mit "kann" sind insbesondere optionale Merkmale der Erfindung bezeichnet. Demzufolge
gibt es auch Weiterbildungen und/oder Ausführungsbeispiele der Erfindung, die zusätzlich
oder alternativ das jeweilige Merkmal oder die jeweiligen Merkmale aufweisen.
[0060] Aus den vorliegend offenbarten Merkmalskombinationen können bedarfsweise auch isolierte
Merkmale herausgegriffen und unter Auflösung eines zwischen den Merkmalen gegebenenfalls
bestehenden strukturellen und/oder funktionellen Zusammenhangs in Kombination mit
anderen Merkmalen zur Abgrenzung des Anspruchsgegenstands verwendet werden.
Bezugszeichenliste
[0061]
1 |
erstes Spinnmittel |
23 |
Arretiergegenvorrichtung |
2 |
zweites Spinnmittel |
24 |
Kontaktbereich |
3 |
Zylinderführung |
25 |
Schiebevorrichtung |
4 |
Spannvorrichtung |
26 |
Halterung |
10 |
Spinneinheit |
27 |
Konushalterung |
11 |
Öffnungsbewegung / Schieberichtung / Richtung |
28 |
Schlitten |
29 |
Schiebearretierung |
12 |
Spinnkonuseinheit |
30 |
Gestell |
13 |
Brücke |
31 |
Druckluftzufuhr Spinndüse |
14 |
Schieber |
32 |
Druckluftzu- / -abfuhr |
15 |
Spinndüse |
33 |
Schubflächen |
16 |
Pneumatikzylinder |
34 |
Kopplung |
17 |
Führungsstruktur |
35 |
Aussparung |
18 |
Rückstellfeder |
36 |
Eingriffspin |
19 |
Rückstellrichtung / Rückstellkraft |
37 |
Eingriffselement |
20 |
Faserbandführungseinheit |
100 |
Textilmaschine |
21 |
Griffflächen |
400 |
Verfahren |
22 |
Arretiervorrichtung |
410 |
Schritt eines reversiblen Lösens |
22a |
Arretiervorrichtung in lösbarer Verbindung |
420 |
Schritt eines Wegbewegens |
430 |
Schritt eines reversiblen Arretierens |
22b |
Arretiervorrichtung in geöffneter, auseinanderschiebbarer Verbindung |
|
|
1. Spinneinheit (10) für das Spinnen eines Fadens in einer Textilmaschine (100), insbesondere
Luftspinnmaschine, aufweisend:
- eine Spinndüse (15) ausgebildet durch ein erstes Spinnmittel (1), insbesondere eine
Faserbandführungseinheit (20); und ein zweites Spinnmittel (2), insbesondere eine
Spinnkonuseinheit (12);
- ein Gestell (30) für ein Haltern des ersten Spinnmittels (1);
- eine Halterung (26) für ein Haltern des zweiten Spinnmittels (2), insbesondere eine
Konushalterung (27); und
- eine Spannvorrichtung (4), insbesondere einen Pneumatikzylinder (16);
wobei die Spannvorrichtung (4) angeordnet und ausgebildet ist, um die Halterung (26)
des zweiten Spinnmittels (2) mit dem Gestell (30) des ersten Spinnmittels (1) zu spannen;
wobei durch die Spannvorrichtung (4) das zweite Spinnmittel (2) dem ersten Spinnmittel
(1) in der Spinneinheit (10) derart zuordenbar ist, um das zweite Spinnmittel (2)
mit dem ersten Spinnmittel (1) zu einer geschlossenen Spinndüse (15) zusammenzulagern;
dadurch gekennzeichnet, dass
die Spannvorrichtung (4) ausgebildet ist, um die Halterung (26) von dem Gestell (30)
in einen Zustand wegzubewegen, in dem mindestens eines der beiden Spinnmittel (1,
2) freigelegt ist, wobei das Wegbewegen in einer Richtung (11) erfolgt, in der die
Spannvorrichtung (4) mindestens teilweise entspannt oder in der die Spannvorrichtung
das Wegbewegen wenigstens zeitweise unterstützt; und/oder
wobei die Spannvorrichtung (4) ausgebildet und angeordnet ist, um mit dem Gestell
(30) reversibel lösbar verbunden zu sein, wobei die Halterung (26) und das Gestell
(30) ausgebildet sind, um voneinander wegbewegt zu werden, um mindestens eines der
beiden Spinnmittel (1, 2) freizulegen, wobei das Wegbewegen entlang mindestens einer
Führungsstruktur (17) erfolgt.
2. Spinneinheit (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (4) mit einer Schiebevorrichtung (25) verbunden ist, wobei die
Schiebevorrichtung (25) mit der Halterung (26) verbunden ist;
wobei eine Führungsstruktur (17) mit dem Gestell (30) verbunden und mit der Schiebevorrichtung
(25) in einem gleitenden Kontakt ist;
wobei die Spannvorrichtung (4) ausgebildet und angeordnet ist, um bei einem mindestens
teilweisen Entspannen der Spannvorrichtung (4) die Schiebevorrichtung (25) über die
Führungsstruktur (17) von dem Gestell (30) wegzubewegen, derart, um die Halterung
(26) von dem Gestell (30) wegzubewegen; oder
wobei die Spannvorrichtung (4) ausgebildet und angeordnet ist, um ein Wegbewegen der
Halterung (26) von dem Gestell (30) zu unterstützen.
3. Spinneinheit (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebevorrichtung (25) ein Schlitten (28) ist, wobei der Schlitten (28) in mindestens
einem Kontaktbereich (24) mit einer Führungsstruktur (17) gleitend gelagert ist.
4. Spinneinheit (10) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstruktur (17) mindestens einen Pfosten aufweist, der mit der als Schlitten
(28) ausgebildeten Schiebevorrichtung (25) in dem Kontaktbereich (24) gleitend gelagert
ist.
5. Spinneinheit (10) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (28) eine Brücke (13) aufweist, in dem die Spannvorrichtung (4) mit
dem Schlitten (28) verbunden ist, insbesondere symmetrisch zur Brücke (13); und/oder
wobei die Führungsstrukturen (17), insbesondere die Pfosten, symmetrisch um eine Spannvorrichtung
(4) angeordnet und mit dem Gestell (30) verbunden sind.
6. Spinneinheit (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Arretiervorrichtung (22) ausgebildet und angeordnet ist, derart, um die Spannvorrichtung
(4) von dem Gestell (30) zu lösen.
7. Spinneinheit (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretiervorrichtung (22) ausgebildet ist, um in einem ersten Zustand mit einer
Arretiergegenvorrichtung (23) lösbar verbunden zu sein; und wobei die Arretiervorrichtung
(22) ausgebildet ist, um in einem zweiten Zustand mit der Arretiergegenvorrichtung
(23) auseinanderschiebbar verbunden zu sein; wobei die Arretiervorrichtung (22) und
die Arretiergegenvorrichtung (23) angeordnet und ausgebildet sind, um diese von dem
ersten Zustand in den zweiten Zustand durch eine Rotation, insbesondere um eine Rotation
von 90°, reversibel zu überführen.
8. Spinneinheit (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schiebearretierung (29) an mindestens einem von dem Kontaktbereich (24) und
der Führungsstruktur (17) angeordnet ist, derart, um eine gleitende Bewegung reversibel
lösbar zu blockieren.
9. Textilmaschine (100), insbesondere Luftspinnmaschine, aufweisend eine Spinneinheit
(10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
10. Verfahren (400) zum Wechsel mindestens eines Spinnmittels (1, 2),
gekennzeichnet durch mindestens einen der Schritte:
- eines reversiblen Lösens (410) einer Arretiervorrichtung (22) einer Spannvorrichtung
(4) von einem Gestell (30) einer Spinneinheit (10) nach Anspruch 6 oder 7;
- eines reversiblen Arretierens (430) einer Arretiervorrichtung (22) einer Spannvorrichtung
(4) an einem Gestell (30) einer Spinneinheit (10) nach Anspruch 6 oder 7;
- eines Wegbewegens (420) einer Halterung (26) von einem Gestell (30) einer Spinneinheit
(10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 in einen Zustand, in dem mindestens eines der
beiden Spinnmittel (1, 2) freigelegt ist, wobei das Wegbewegen (420) in einer Richtung
(11) erfolgt, in der die Spannvorrichtung (4) der Spinneinheit (10) mindestens teilweise
entspannt oder das Wegbewegen (420) mindestens teilweise unterstützt.