[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung von Leckagen und/oder Verstopfungen
einer Spinneinheit einer Spinnvorrichtung einer Rotor- oder Luftspinnmaschine sowie
eine Rotor- oder Luftspinnmaschine zur Ausführung des Verfahrens.
[0002] Rotor- oder Luftspinnmaschinen umfassen bekanntlich wenigstens eine Sektion mit einer
definierten Anzahl an Spinnvorrichtungen mit jeweils einer Spinneinheit, die einen
Luftstrom benötigen, um ein den jeweiligen Spinnvorrichtungen zugeführtes Faserband
im Zuge des Spinnprozesses zu einem Faden zu verarbeiten. Der Luftstrom wird üblicherweise
von wenigstens einer einen Luftstrom erzeugenden Druckluftquelle erzeugt. Abhängig
vom Spinnmaschinentyp kann es sich um eine Saugluftanlage, welche insbesondere bei
einer Rotorspinnmaschine, bspw. zum Erzeugen eines Spinnunterdrucks eingesetzt wird
oder um eine Druckluft erzeugende Quelle handeln, welche insbesondere bei einer Luftspinnmaschine
zum Erzeugen eines Spinndrucks verwendet wird.
[0003] Als Spinneinheit kann dementsprechend beispielhaft der Spinnrotor der Rotorspinnmaschine
angesehen werden, dessen Rotortasse während eines regulären Spinnbetriebs, aber auch
während eines Anspinnvorgangs, mit Saugluft versorgt wird. Bei einer Luftspinnmaschine
kann die Luftspinndüse als Spinneinheit betrachtet werden. Als Spinneinheiten kommen
generell alle Einrichtungen in Betracht, welche ausgelegt sind, aus Fasern eines Faserbandes,
sei es vereinzelt oder als Band, pneumatisch einen Faden zu erzeugen.
[0004] Zur Versorgung der Spinneinheiten der einzelnen Spinnvorrichtungen sind diese jeweils
mit einer Druckluftversorgungsleitung verbunden, sodass die Druckluft der wenigstens
einen Druckluftquelle über die Druckluftversorgungsleitung den zugeordneten Spinneinheiten
zuführbar ist. Die den jeweiligen Spinnvorrichtungen zugeführten Druckluftströme sind
dabei über jeweils einer Spinneinheit zugeordnete, schaltbare, insbesondere regelbare
Druckluftventile einstellbar. Zur Überwachung des Druckluftstroms dient wenigstens
ein Druckluftmengenmessgerät wie beispielsweise ein Massestrom- oder Volumenstromtransmitter
zum Messen des Druckluftdurchsatzes innerhalb der Druckluftversorgungsleitung.
[0005] Für die Qualität des von der Rotor- oder Luftspinnmaschine hergestellten Fadens ist
es erforderlich, dass der Druckluftstrom, insbesondere der einhergehende Druck, Unterdruck
oder Volumenstrom für eine ordnungsgemäße Verarbeitung des Faserbandes bzw. der vereinzelten
Fasern aus dem Faserband durch die Spinneinheiten in einem definierten Bereich liegt.
Weiter maximiert es die Produktivität der Maschine, wenn der Druckluftstrom möglichst
unmittelbar nach einer entsprechenden Anforderung zur Verfügung gestellt wird, da
die Spinneinheiten ansonsten eine unproduktive Wartezeit verbringen müssten. Andererseits
erhöht die Auslegung der den Druckluftstrom erzeugenden Druckluftquelle auf einen
maximal erforderlichen Druckluftstrombedarf hin deren Kosten in nachteiliger Weise.
[0006] Ähnlich erhöht das Vorhalten eines Druckluftstroms oberhalb eines gerade benötigten
Druckluftstroms den Energieverbrauch. Dieses Vorhalten kann unter anderem dann erforderlich
sein, wenn es zu Verlusten innerhalb des Druckluftstromweges, bspw. aufgrund von Leckagen
kommt. Weitere Qualitätseinbußen des hergestellten Fadens können sich aus Verstopfungen
der Luftdüsen der Spinneinheiten ergeben, wobei diese darüber hinaus auch zu einer
vollständigen Unterbrechung des Herstellungsprozesses des Fadens führen können.
[0007] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, zur Identifizierung von Leckagen und/oder
Verstopfungen einzelner Spinneinheiten einer Spinnvorrichtung, die jeweiligen Druckluftvolumenströme
an den einzelnen Spinnvorrichtungen zu ermitteln. Nachdem dieses Verfahren jedoch
erhebliche Ungenauigkeiten aufweist, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur zuverlässigen Ermittlung von Leckagen und/oder Verstopfungen einer Spinneinheit
einer Spinnvorrichtung einer Rotor- oder Luftspinnmaschine sowie eine Rotor- oder
Luftspinnmaschine zur Durchführung dieses Verfahrens bereitzustellen.
[0008] Unter einem Druckluftstrom wird im Sinne der vorliegenden Erfindung ein durch Unterdruck
oder Überdruck erzeugter Luftstrom verstanden, wobei sich die Richtung des Luftstromes
in einem Abschnitt der Druckluftversorgungsleitung durch eine Anordnung der Druck-
bzw. Unterdruckquelle ergibt. So kann ein durch Unterdruck erzeugter Luftstrom von
dem Luftstrom, der durch Druck erzeugt wird, in der Luftstromrichtung in Abhängigkeit
derer Anordnung verschieden oder gleich sein. Die Rotor- oder Luftspinnmaschine weist
wenigstens eine Sektion mit einer definierten Anzahl an Spinnvorrichtungen mit jeweils
einer Spinneinheit auf. Den Spinnvorrichtungen ist wenigstens eine Druckluftquelle
zugeordnet, die mit einer den Druckluftstrom führenden Druckluftversorgungsleitung
verbunden ist. Zur Versorgung der einzelnen Spinnvorrichtungen mit der Druckluft sind
diese insbesondere über Druckluftstromabzweigkanäle mit der Druckluftversorgungsleitung
verbunden, wobei die Druckluftversorgungsleitungen bzw. die Druckluftstromabzweigkanäle
jeweils zur Versorgung der einzelnen Spinneinheiten der Spinnvorrichtungen dienen.
Zur Steuerung und/oder Regelung der wenigstens einen Druckluftquelle sowie der jeweiligen
den Spinneinheiten zugeordneten schaltbaren, insbesondere regelbaren Druckluftventile
zur Regelung des den zugeordneten Spinneinheiten zugeführten Druckluftstroms ist eine
Steuer- und Regelungseinheit mit der Spinnmaschine gekoppelt. Der Spinnmaschine ist
ferner eine Auswerteeinrichtung zum Auswerten von Messwerten des wenigstens einen
Druckluftmengenmessgeräts wie beispielsweise ein Massestrom- oder Volumenstromtransmitter
zum Messen des Druckluftdurchsatzes innerhalb der Druckluftversorgungsleitung zugeordnet,
wobei die Auswerteeinrichtung die von dem Druckluftmengenmessgerät übertragenden Messdaten
auswertet. Bei dem von dem Druckluftmengenmessgerät ermittelbaren Druckluftstromwert
handelt es sich zumindest um den Druckluftvolumenstrom durch die Druckluftversorgungsleitung
oder den vorherrschenden Luftdruck in der Druckluftversorgungsleitung.
[0009] Mittels der Steuer- und Regelungseinheit sowie der Auswerteeinrichtung wird das erfindungsgemäße
Verfahren durchgeführt, in dem die Spinnvorrichtungen hinsichtlich Leckagen und/oder
Verstopfungen der Spinneinheiten überprüft werden. Hierzu wird zunächst die Spinnmaschine
in einen Überprüfungsmodus versetzt, in welchem die Druckluftventile in einen Zustand
"offen", insbesondere regelbar, versetzt werden, um eine Druckluftstromzufuhr zu den
Spinneinheiten freizugeben. In einem nachfolgenden Verfahrensschritt wird dann die
Druckluftquelle zum Zuführen des Druckluftstroms angeschaltet, sofern die wenigstens
eine Druckluftquelle sich in einem ausgeschalteten Zustand befindet. Nachfolgend werden
die Druckluftventile nacheinander in einer definierten Reihenfolge, insbesondere regelbar,
geschlossen, wobei bei jedem Schließen eines Druckluftventils der dann vorherrschende
Druckluftstromwert gemessen und das Messergebnis an die Auswerteeinrichtung übertragen
und der jeweiligen Spinneinheit zugeordnet und mit einem vorgegebenen, in der Auswerteeinrichtung
oder einer mit der Auswerteeinrichtung verbundenen Speichereinheit hinterlegten Grenzwertbereich
abgeglichen wird. Durch die Auswerteeinrichtung wird nach dem erfolgten Abgleich dann
die Spinneinheit oder die Spinneinheiten identifiziert, deren zugeordneten Druckluftstromwerte
von dem Grenzwert bzw. Grenzwertbereich abweichen, wobei die Identifizierung dergestalt
ist, dass bewertet wird, ob der gemessene Druckluftstromwert den zugeordneten Grenzwert
bzw. Grenzwertbereich unter- oder überschreitet. Insbesondere wird die die unzulässige
Abweichung betreffende Spinnvorrichtung, Spinneinheit und/oder Druckluftversorgungsleitung
mittels einer Anzeigeeinheit angezeigt. So kann die Abweichung nicht nur systemintern
verarbeitet, wie im Nachfolgenden exemplarisch und beispielhaft näher beschrieben,
sondern auch einem Bediener zur Visualisierung gebracht werden. Weiterhin bevorzugt
kann das Maß der Abweichung von dem zugeordneten Grenzwert bzw. Grenzwertbereich durch
die Auswerteeinrichtung identifiziert und insbesondere mittels einer Anzeigeeinheit
angezeigt werden.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil auf, dass bei einem nacheinander
in einer definierten Reihenfolge erfolgenden Schließen der jeweiligen den Spinnvorrichtungen
zugeordneten Druckluftventilen der Differenzvolumenstrom oder die Druckdifferenz durch
Abgleich der Druckluftstromwerte vor und nach dem Schließen der Druckluftventile als
Messwert dazu genutzt wird, um Leckagen und/oder Verstopfungen einer Spinneinheit
zu identifizieren. Nachdem sich bspw. der Gesamtvolumenstrom mit einer höheren relativen
Genauigkeit erfassen lässt als ein Einzelvolumenstrom an den jeweiligen Spinneinheiten,
lassen sich Leckagen und/oder Verstopfungen in besonders zuverlässiger Weise ermitteln.
Das Verfahren lässt sich in der Weise durchführen, dass nach einer durchgeführten
Überprüfung einer Spinnvorrichtung das entsprechende Druckluftventil, insbesondere
regelbar, wieder geöffnet wird und der vorgegebenen, definierten Reihenfolge nach
dann das nächste Druckluftventil, insbesondere regelbar, geschlossen wird. Darüber
hinaus lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren aber auch in der Form durchführen,
dass die Druckluftventile nach erfolgter Messung in der geschlossenen Stellung verbleiben
und hiernach das in der Reihenfolge nachfolgend vorgesehene Druckluftventil, insbesondere
regelbar, geschlossen wird.
[0011] Die Druckluftquelle, die Auswerteeinrichtung und/oder die Steuer- und Regelungseinheit
können in bevorzugter Weise von der Rotor- oder Luftspinnmaschine umfasst sein. Alternativ
dazu kann/können die Druckluftquelle, die Auswerteeinrichtung und/oder die Steuer-
und Regelungseinheit separat von der Rotor- oder Luftspinnmaschine angeordnet und
mit dieser wirkverbunden sein. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass ein Druckluftmengenmessgerät
zum Messen des Druckluftdurchsatzes innerhalb der Druckluftversorgungsleitung vorgesehen
ist und mit der Auswerteeinrichtung datenübertragend verbunden ist, wobei die Datenübertragung
im Allgemeinen in üblicher Weise bedarfsgerecht, insbesondere kabelgebunden oder kabellos
realisiert sein kann.
[0012] Im Zuge des erfindungsgemäßen Verfahrens werden mittels des Druckluftmengenmessgeräts,
bspw. über die Messdaten des vorherrschenden Gesamtvolumenstroms nach dem Schließen
der einzelnen Druckluftventile, welche an die Auswerteeinrichtung übertragen werden,
in zuverlässiger Weise Spinneinheiten identifiziert, welche Leckagen und/oder Verstopfungen
aufweisen. Dabei weist ein den Grenzwert bzw. Grenzwertbereich überschreitender Differenzvolumenstrom
nach einem Schließen eines Druckluftventils darauf hin, dass die zugeordnete Spinneinheit
eine Leckage aufweist, wohingegen eine Unterschreitung des Grenzwerts oder Grenzwertbereichs
durch den Differenzvolumenstrom auf eine Verstopfung der Spinneinheit hindeutet.
[0013] Der vorgesehene Abgleich der ermittelten Druckluftstromwerte mit den Grenzwerten
bzw. Grenzwertbereichen und deren Bewertung werden von der Auswerteeinrichtung durchgeführt.
Dabei wird unter einer Auswerteeinrichtung im Sinne der vorliegenden Erfindung solche
funktional zusammenwirkenden Elemente oder Einheiten verstanden, welche dazu ausgestaltet
sind, die erforderlichen Vorgänge durchzuführen. Dabei können Elemente bzw. Einheiten
voneinander getrennt oder in einer gemeinsamen Baugruppe verwirklicht sein. Die Auswerteeinrichtung
kann vorzugsweise in eine prozessorgestützte Einrichtung wie bspw. die der Rotor-
oder Luftspinnmaschine zugeordnete Steuer- und Regelungseinheit integriert sein. Besonders
vorteilhafterweise ist dabei vorgesehen, dass die Steuer- und Regelungseinheit datenübertragend
mit der Auswerteeinrichtung verbunden ist. Diese Verbindung ermöglicht eine automatisierte
Durchführung des Überprüfungsmodus, in deren Rahmen die einzelnen Spinneinheiten der
Spinnvorrichtung auf Leckagen und/oder Verstopfungen hin überprüft werden. Prozessorgesteuert
kann dieser Prozess durch die Steuer- und Regelungseinheit in zuverlässiger Weise
durchgeführt werden, ohne dass hierzu bedienerseits Eingriffe erforderlich sind.
[0014] Sobald die Bewertung eine unzulässige Abweichung der Druckluftstromwerte zu dem Grenzwert
bzw. Grenzwertbereich ergibt, kann nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung die Aktivierung eines Alarmsignals erfolgen. Die Aktivierung des Alarmsignals
erfolgt, wenn die Auswerteeinrichtung ein zum Auslösen des Alarmsignals geeignetes
Signal überträgt, bspw. unmittelbar an eine das Alarmsignal auslösende Einheit oder
an eine zwischengeschaltete Einheit. Das Alarmsignal kann dabei ein visuelles, optisches,
akustisches und/oder haptisches Signal sein. Mittels eines solchen Alarmsignals kann
einem Bediener der Rotor- oder Luftspinnmaschine ein nicht ordnungsgemäßer Betrieb
der Rotor- oder Luftspinnmaschine angezeigt werden, welcher zu einem qualitativ minderwertigen
Faden führen kann.
[0015] Das vorgeschlagene Verfahren stellt eine kostengünstige und sehr zuverlässige Möglichkeit
zur Ermittlung von Leckagen und/oder Verstopfungen einer Spinneinheit bei einer Rotor-
oder Luftspinnmaschine dar. Die Vorgänge des Messens, Übertragens, Ermittelns, Abgleichens
und Bewertens können hierbei je nach Anforderung an einen Energieverbrauch in bevorzugter
Weise periodisch oder zu festgelegten Zeitpunkten erfolgen, wobei hierzu die Rotor-
oder Luftspinnmaschine in den Überprüfungsmodus versetzt wird, welcher die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ermöglicht. Je häufiger solche Vorgänge durchgeführt
werden, umso höher kann zwar ein entsprechender Energiebedarf der Rotor- oder Luftspinnmaschine
sein, desto zuverlässiger ist aber auch die Überwachung und Möglichkeit eines unmittelbaren
Eingreifens bzw. einer Störungsbehebung, wodurch die Produktivität der Rotor- oder
Luftspinnmaschine optimierbar und die Qualität des herzustellenden Fadens erhöht wird.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform beinhaltet das Alarmsignal neben der Information
über eine Leckage und/oder Verstopfung auch die Information, welche/r Spinnvorrichtung,
Spinneinheit, Druckluftversorgungsleitung und/oder Druckluftstromabzweigkanal betroffen
ist. Eine entsprechende Informationsdarstellung neben der Art der unzulässigen Abweichung,
nämlich ob es sich um eine Verstopfung oder eine Leckage handelt, ermöglicht es in
besonders gezielter Weise sowie kurzfristig die vorhandene Leckage und/oder Verstopfung
zu beheben, sodass die Rotor- oder Luftspinnmaschine insgesamt mit einer hohen Produktivität
betrieben werden kann.
[0017] Besonders vorteilhafterweise ist dabei vorgesehen, dass nach einer Detektierung einer
Leckage und/oder Verstopfung das jeweils der identifizierten Spinneinheit zugeordnete,
schaltbare, insbesondere regelbare Druckluftventil in der Schließstellung verbleibt
bzw., wenn dieses geöffnet ist, in die Schließstellung bewegt wird, wenn an der betreffenden
Spinnvorrichtung Abweichungen der Druckluftstromwerte als unzulässig bewertet werden.
Diese Ausgestaltung der Erfindung gewährleistet in zuverlässiger Weise, dass die entsprechende
Spinnvorrichtung bis zur Behebung der festgestellten Mängel außer Betrieb gesetzt
wird, sodass die Produktion eines Mängel aufweisenden Fadens somit zuverlässig verhindert
wird.
[0018] Das mit der Erfindung vorgeschlagene Verfahren eignet sich nach einer besonders vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung für eine Luftspinnmaschine, wobei die Spinneinheiten durch
die Luftspinndüsen ausgebildet sind, mittels welcher aus einem zugeführten Faserband
ein Faden über die Luftdüsen der Luftspinndüse zugeführten Druckluft, die eine Wirbelluftströmung
innerhalb der Luftspinndüse erzeugen, gebildet wird.
[0019] Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Rotor- oder Luftspinnmaschine
zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder eines Verfahrens nach einem der
bevorzugten Ausführungsformen vorgeschlagen. Die Rotor- oder Luftspinnmaschine weist
- wenigstens eine Sektion umfassend eine definierte Anzahl an Spinnvorrichtungen mit
jeweils einer Spinneinheit,
- wenigstens eine Druckluftquelle,
- Druckluftversorgungsleitungen, welche jeweils mit wenigstens einer Spinneinheit der
Spinneinheiten gekoppelt sind, wobei der Druckluftstrom der wenigstens einen Druckluftquelle
über die Druckluftversorgungsleitung der dieser zugeordneten wenigstens einen Spinneinheit
zuführbar ist,
- jeweils ein wenigstens einer Spinneinheit zugeordnetes, schaltbares, insbesondere
regelbares Druckluftventil, wobei das Druckluftventil ausgelegt ist, zumindest den
Druck unabhängig vom Druckvolumenstrom konstant zu halten und insbesondere den zugeführten
Druckluftstrom zu regeln,
- wenigstens ein Druckluftmengenmessgerät zum Messen des Druckluftdurchsatzes innerhalb
der Druckluftversorgungsleitung
auf.
[0020] Gekennzeichnet ist die erfindungsgemäße Rotor- oder Luftspinnmaschine zur Durchführung
des vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen oder eines weitergebildeten Verfahrens
dadurch, dass diese aufweist oder gekoppelt ist mit
- einer Steuer- und Regelungseinheit gekoppelt mit der wenigstens einen Druckluftquelle
und den Druckluftventilen zum Steuern und/oder Regeln der wenigstens einen Druckluftquelle
und der jeweiligen Druckluftventile und
- einer datenübertragend mit dem Druckluftmengenmessgerät verbundenen Auswerteeinrichtung
zum Auswerten von Messdaten des Druckluftmengenmessgeräts,
wobei die Auswerteeinrichtung eingerichtet ist, den beim Schließen der Druckluftventile
nacheinander in einer definierten Reihenfolge bei jedem, insbesondere regelbaren,
Schließen eines Druckluftventils vorherrschenden gemessenen Druckluftstromwert mit
einem vorgegebenen, in der Auswerteeinrichtung oder einer mit der Auswerteeinrichtung
verbundenen Speichereinheit hinterlegten Grenzwert oder Grenzwertbereich abzugleichen
und diejenige Spinneinheit zu identifizieren, deren zugeordnete Druckluftstromwerte
von dem Grenzwert bzw. Grenzwertbereich abweichen, wobei bewertet wird, ob der gemessene
Druckluftstromwert den Grenzwert bzw. Grenzwertbereich unter- oder überschreitet.
[0021] Die erfindungsgemäße Rotor- oder Luftspinnmaschine zeichnet sich dadurch aus, dass
diese in besonders einfacher und zuverlässiger Weise die Identifizierung von Spinnvorrichtungen
erlaubt, deren Spinneinheiten eine Leckage und/oder Verstopfung aufweisen, sodass
ggf. kurzfristig eine Behebung der Störung erfolgen und so eine hohe Produktivität
der Rotor- und Luftspinnmaschine gewährleistet werden kann. Zudem wird in zuverlässiger
Weise die Herstellung eines qualitativ mangelhaften Fadens vermieden.
[0022] Das zur Abriegelung des Druckluftstroms zu der zugeordneten Spinnvorrichtung vorgesehene
Druckluftventil ist nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
in einem Druckluftstromabzweigkanal angeordnet, über den die zugeordnete Spinneinheit
druckluftstromleitend mit der Druckluftversorgungsleitung verbunden ist. Eine entsprechende
Anordnung des Druckluftventiles gewährleistet in zuverlässiger Weise eine Abriegelung
der entsprechenden Spinnvorrichtung bzw. Spinneinheit von der Druckluftquelle. So
können nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform mehrere der von der Rotor-
oder Luftspinnmaschine umfassten Druckluftventile oder nach einer weiter bevorzugten
Ausführungsform auch sämtliche der von der Rotor- oder Luftspinnmaschine umfassten
Druckluftventile in einem entsprechenden Druckluftstromabzweigkanal angeordnet sein.
[0023] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass die Steuer-
und Regelungseinheit datenübertragend mit der Auswerteeinrichtung verbunden ist. Diese
Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht es, die im Überprüfungsmodus durchzuführenden
Verfahrensschritte zur Ermittlung von Leckagen und/oder Verstopfungen in automatisierter
Weise, bspw. prozessgesteuert durch die Auswerteeinrichtung vorzunehmen, ohne dass
es hierfür einen bedienerseitigen Eingriff erfordert.
[0024] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Auswerteeinrichtung datenübertragend
mit einer wie vorstehend beispielhaft beschriebenen Anzeigeeinheit drahtlos oder drahtgebunden
verbunden und ausgelegt, die/den die Abweichung betreffende/n Spinnvorrichtung, Spinneinheit,
Druckversorgungsleitung, Druckluftstromabzweigkanal und/oder das Maß der Abweichung
von dem Grenzwert bzw. dem Grenzwertbereich mittels der Anzeigeeinheit anzeigen zu
lassen. So kann das Maß der Abweichung einem Bediener visualisiert werden.
[0025] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen
erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer Ausführungsform einer Spinnmaschine und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Ablaufdiagramms einer Ausführungsform eines Verfahrens
zur Ermittlung von Leckagen und/oder Verstopfungen einer Spinneinheit einer Spinnvorrichtung
der Spinnmaschine.
[0026] Figur 1 zeigt in rein schematischer Darstellung eine Spinnmaschine 1, welche mehrere,
hier nur ausschnittsweise dargestellte, zu einer Sektion zusammengefasste Spinnvorrichtungen
3 mit jeweils einer Spinneinheit 4 aufweist. Bei den Spinnvorrichtungen 3 kann es
sich dabei um die Spinnvorrichtungen 3 einer Rotor- oder Luftspinnmaschine handeln.
[0027] Die Spinnmaschine 1 umfasst an einem Maschinenende ein Maschinengestell mit einem
Steuergehäuse 2, von welchem eine Mehrzahl an Spinnvorrichtungen 3 auf und entlang
einer Maschinenlängsseite der Spinnmaschine 1 reihenartig angeordnet ausgehen, wobei
die jeweiligen Spinnvorrichtungen 3 mit einer in dem Steuergehäuse 2 dargestellten
zentralen Steuer- und Regelungseinheit 14 datenübertragungsseitig verbunden sind.
Jede Spinnvorrichtung 3 weist eine Spinneinheit 4 zur Fadenherstellung eines Fadens
aus einem an der jeweiligen Spinnvorrichtung 3 bereitgestellten Faserband auf.
[0028] Die Spinnmaschine 1 umfasst eine einen Druckluftstrom erzeugende Druckluftquelle
6, welche in dem Steuergehäuse 2 angeordnet ist. Die Druckluftquelle 6 ist zur Erzeugung
eines durch Unterdruck oder Überdruck bedingten Druckluftstroms eingerichtet. Die
Druckluftquelle 6 ist mit einer Druckluftversorgungsleitung 8 druckluftstromleitend
verbunden, wobei an der Druckluftversorgungsleitung 8 mehrere von dieser abzweigende
Druckluftstromabzweigkanäle 9 angeordnet sind. Jeder der abzweigenden Druckluftstromabzweigkanäle
9 führt zu einer Spinnvorrichtung 3 und der der Spinnvorrichtung 3 zugeordneten Spinneinheit
4, um diese mit dem von der Druckluftquelle 6 erzeugbaren Druckluftstrom zu versorgen.
[0029] Die Druckluftversorgungsleitung 8 weist in einem zwischen der Druckluftquelle 6 und
einem der Druckluftquelle 6 nächsten Druckluftstromabzweigkanal 9 ein Druckluftmengenmessgerät
10 zur Messung eines Druckluftstromwerts, im vorliegenden Ausführungsbeispiel des
Druckluftvolumenstroms, auf, welches nach dem gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiel
in dem Steuergehäuse 2 angeordnet ist. Das Druckluftmengenmessgerät 10 kann in dem
Steuergehäuse 2 durch eine Wartungsklappe zugreifbar und insbesondere durch ein in
der Wartungsklappe integriertes Sichtfenster einsehbar sein. Das Druckluftmengenmessgerät
10 kann nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel eine Anzeige zur skalierten und/oder
digitalen Anzeige des durchgeleiteten messbaren Druckluftvolumenstroms aufweisen.
[0030] In den jeweiligen zu den Spinnvorrichtungen 3 führenden Druckluftstromabzweigkanälen
9 ist zwischen der Druckluftversorgungsleitung 8 und den Spinneinheiten 4 ein schaltbares,
insbesondere regelbares Druckluftventil 12 angeordnet, das zwischen einer Offen- und
Schließstellung, insbesondere regelbar, verstellbar ist. In der Offenstellung ist
ein Druckluftstrom durch den entsprechenden Druckluftstromabzweigkanal 9 über das
Druckluftventil 12 durchleitbar, wohingegen der entsprechende Druckluftstromabzweigkanal
9 für den Druckluftstrom abgeriegelt ist, wenn sich das Druckluftventil 12 in der
Schließstellung befindet.
[0031] Eine Auswerteeinrichtung 13 ist direkt mit dem Druckluftmengenmessgerät 10 und indirekt
über die Steuer- und Regelungseinheit 14 mit den Druckluftventilen 12 der einzelnen
Spinnvorrichtungen 3 verbunden. So können an die Auswerteeinrichtung 13 von dem Druckluftmengenmessgerät
10 die gemessenen Druckluftvolumenströme übertragen werden. Ferner kann das jeweilige
Druckluftventil 12 über die Steuer- und Regelungseinheit 14 zwischen der Offen- und
Schließstellung, insbesondere regelbar, verstellt werden. Auch wenn in der schematischen
Darstellung gemäß Figur 1 der Datenübertragungsweg nur monodirektional gezeigt ist,
so kann es sich nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel auch um eine bidirektionale
Verbindung handeln, um insbesondere entsprechende Rückmeldungen geben oder abrufen
zu können.
[0032] Die Auswerteeinrichtung 13 ist eingerichtet, im Rahmen eines durch die Steuer- und
Regelungseinheit 14 durchgeführten Überprüfungsmodus Leckagen- und/oder Verstopfungen
einer Spinneinheit 4 der Spinnvorrichtungen 3 zu erfassen. Das Verfahren 100 zur Ermittlung
von Leckagen und/oder Verstopfungen einer Spinneinheit 4 umfasst in einem ersten Schritt
110 das Setzen der Spinnmaschine in einen Überprüfungsmodus in der Steuer- und Regelungseinheit
14, wobei in dem Überprüfungsmodus die Druckluftventile 12 der einzelnen Spinnvorrichtungen
3 in die Offenstellung, insbesondere regelbar, versetzt werden, um eine Druckluftstromzufuhr
zu den Spinneinheiten 4 freizugeben.
[0033] In einem nächsten Schritt 120 erfolgt dann eine Aktivierung bzw. ein Anschalten der
Druckluftquelle 6, sofern diese sich im ausgestalteten Zustand befindet. In dem sich
hieran anschließenden Schritt 130 betreffend einen Prüfungsprozess werden durch die
Steuer- und Regelungseinheit 14 an den einzelnen Spinnvorrichtungen 3 nacheinander
in einer definierten Reihenfolge die Druckluftventile 12 in die Schließstellung, insbesondere
regelbar, verstellt und anschließend jeweils der an dem Druckluftmengenmessgerät 10
ermittelte Druckluftvolumenstrom erfasst. Dieser Messwert wird der jeweiligen Spinneinheit
4 zugeordnet und in der Auswerteeinrichtung 13 mit einem vorgegebenen Grenzwert oder
Grenzwertbereich abgeglichen, welcher in der Auswerteeinrichtung 13 oder einer hier
nicht dargestellten, mit der Auswerteeinrichtung 13 verbundenen Speichereinheit hinterlegt
ist.
[0034] Erfasst die Auswerteeinrichtung 13 eine Abweichung des durch das Druckluftmengenmessgerät
10 ermittelten Druckluftstromwerts von dem zugeordneten Grenzwert bzw. Grenzwertbereich,
wird dies in einem nachfolgenden Schritt 140 durch die Auswerteeinrichtung 13 identifiziert,
wobei diese bewertet, ob der gemessene Druckluftwert den hinterlegten Grenzwert- oder
Grenzwertebereich über- oder unterschreitet und insbesondere in welchem Maß eine Abweichung
von dem Grenzwert bzw. dem Grenzwertbereich erfolgt. Eine Über- oder Unterschreitung,
insbesondere das Maß der Abweichung von dem Grenzwert- bzw. Grenzwertbereich, wird
dabei durch die Auswerteeinrichtung 13 über eine als Alarmsignalanzeigeeinheit ausgebildete
Anzeigeeinheit 15 angezeigt.
[0035] Die Alarmsignalanzeigeeinheit 15 informiert dabei über die Art der Abweichung, wobei
eine Unterschreitung des Grenzwerts oder Grenzwertbereichs des gemessenen Druckluftstromwerts
als Verstopfung der Spinneinheit 4 signalisiert wird, wohingegen ein den Grenzwert
oder Grenzwertbereich überschreitender Druckluftstromwert an der Alarmsignalanzeigeeinheit
15 als Leckage an der Spinneinheit 4 angezeigt wird.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Spinnmaschine
- 2
- Steuergehäuse
- 3
- Spinnvorrichtung
- 4
- Spinneinheit
- 6
- Druckluftquelle
- 8
- Druckluftversorgungsleitung
- 9
- Druckluftstromabzweigkanal
- 10
- Druckluftmengenmessgerät
- 12
- Druckluftventil
- 13
- Auswerteeinrichtung
- 14
- Steuer- und Regelungseinheit
- 15
- Anzeigeeinheit
- 100
- Verfahren
- 110
- Verfahrensschrift des Setzens in einen Überprüfungsmodus
- 120
- Verfahrensschrift des Anschaltens der Druckluftquelle
- 130
- Verfahrensschrift des Schließens, Übertragens und Abgleichens
- 140
- Verfahrensschrift des Identifizierens
1. Verfahren (100) zur Ermittlung von Leckagen und/oder Verstopfungen einer Spinneinheit
(4) einer Spinnvorrichtung (3) einer Rotor- oder Luftspinnmaschine (1),
- wobei die Spinnmaschine (1) aufweist
- wenigstens eine Sektion umfassend eine definierte Anzahl an Spinnvorrichtungen (3)
mit jeweils einer Spinneinheit (4),
- wenigstens eine Druckluftquelle (6),
- Druckluftversorgungsleitungen (8), welche jeweils mit wenigstens einer Spinneinheit
(4) der Spinneinheiten (4) gekoppelt sind, wobei der Druckluftstrom der wenigstens
einen Druckluftquelle (6) über die Druckluftversorgungsleitung (8) der dieser zugeordneten
wenigstens einen Spinneinheit (4) zuführbar ist,
- jeweils ein wenigstens einer Spinneinheit (4) zugeordnetes, schaltbares, insbesondere
regelbares Druckluftventil (12), wobei das Druckluftventil (12) ausgelegt ist, zumindest
den Druck unabhängig vom Druckvolumenstrom konstant zu halten und insbesondere den
zugeführten Druckluftstrom zu regeln,
- wenigstens ein Druckluftmengenmessgerät (10) zum Messen des Druckluftdurchsatzes
innerhalb der Druckluftversorgungsleitung (8),
- wobei die Spinnmaschine (1) aufweist oder gekoppelt ist mit
- einer Steuer- und Regelungseinheit (14) gekoppelt mit der wenigstens einen Druckluftquelle
(6) und den Druckluftventilen (12) zum Steuern und/oder Regeln derwenigstens einen
Druckluftquelle (6) und der jeweiligen Druckluftventile (12) und
- einer datenübertragend mit dem Druckluftmengenmessgerät (10) verbundenen Auswerteeinrichtung
(13) zum Auswerten von Messdaten des Druckluftmengenmessgeräts (10),
- wobei das Verfahren (100) die Schritte umfasst
- Setzen (110) der Spinnmaschine (1) in einen Überprüfungsmodus, in welchem die Druckluftventile
(12) in einen Zustand "offen", insbesondere regelbar, versetzt werden, um eine Druckluftstromzufuhr
zu den Spinneinheiten (4) freizugeben,
- Anschalten (120) der Druckluftquelle (6) zum Zuführen eines Druckluftstroms, sofern
die wenigstens eine Druckluftquelle (6) ausgeschaltet ist,
- Schließen (130) der Druckluftventile (12) nacheinander in einer definierten Reihenfolge,
wobei bei jedem Schließen eines Druckluftventils (12) der vorherrschende Druckluftstromwert
gemessen und das Messergebnis an die Auswerteeinrichtung (13) übertragen und der dem
Druckluftventil (12) zugeordneten wenigstens einen Spinneinheit (4) zugeordnet und
mit einem vorgegebenen, in der Auswerteeinrichtung (13) oder einer mit der Auswerteeinrichtung
(13) verbundenen Speichereinheit hinterlegten Grenzwert oder Grenzwertbereich abgeglichen
wird,
- Identifizieren (140) derjenigen Spinneinheit (4) von der Auswerteeinrichtung (13),
deren zugeordneten Druckluftstromwerte von dem Grenzwert bzw. Grenzwertbereich abweichen,
wobei bewertet wird, ob der gemessene Druckluftstromwert den zugeordneten Grenzwert
bzw. Grenzwertbereich unter- oder überschreitet.
2. Verfahren (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- und Regelungseinheit (14) datenübertragend mit der Auswerteeinrichtung
(13) verbunden ist.
3. Verfahren (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass von der Auswerteeinrichtung (13) ein Alarmsignal initiiert wird, wenn die Bewertung
eine unzulässige Abweichung der Druckluftstromwerte zu dem Grenzwert bzw. Grenzwertbereich
ergibt.
4. Verfahren (100) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Alarmsignal Informationen über die Art der unzulässigen Abweichung und die die
unzulässige Abweichung betreffende Spinnvorrichtung (3), Spinneinheit (4) und/oder
Druckluftversorgungsleitung (8) umfasst.
5. Verfahren (100) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweils wenigstens einer Spinneinheit (4) zugeordnete, schaltbare, insbesondere
regelbare, Druckluftventil (12) in eine Schließstellung bewegt wird, wenn an der betreffenden
Spinnvorrichtung (3) Abweichungen der Druckluftstromwerte als unzulässig bewertet
wurden.
6. Verfahren (100) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spinnmaschine (1) eine Luftspinnmaschine ist, wobei die Spinneinheiten (4) durch
Luftspinndüsen ausgebildet sind, mittels welcher aus einem zugeführten Faserband ein
Faden über den der Luftspinndüse zugeführten Druckluftstrom, der eine Wirbelluftströmung
innerhalb der Luftspinndüse erzeugt, gebildet wird.
7. Verfahren (100) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die die unzulässige Abweichung betreffende Spinnvorrichtung (3), Spinneinheit (4)
und/oder Druckluftversorgungsleitung (8) mittels einer Anzeigeeinheit (15) angezeigt
wird.
8. Verfahren (100) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Maß der Abweichung von dem zugeordneten Grenzwert bzw. Grenzwertbereich identifiziert
und insbesondere mittels einer Anzeigeeinheit (15) angezeigt wird.
9. Rotor- oder Luftspinnmaschine (1) aufweisend
- wenigstens eine Sektion umfassend eine definierte Anzahl an Spinnvorrichtungen (3)
mit jeweils einer Spinneinheit (4),
- wenigstens eine Druckluftquelle (6),
- Druckluftversorgungsleitungen (8), welche jeweils mit wenigstens einer Spinneinheit
(4) der Spinneinheiten (4) gekoppelt sind, wobei der Druckluftstrom der wenigsten
einen Druckluftquelle (6) über die Druckluftversorgungsleitung (8) der dieser zugeordneten
wenigstens einen Spinneinheit (4) zuführbar ist,
- jeweils ein wenigstens einer Spinneinheit (4) zugeordnetes, schaltbares, insbesondere
regelbares, Druckluftventil (12), wobei das Druckluftventil (12) ausgelegt ist, zumindest
den Druck unabhängig vom Druckvolumenstrom konstant zu halten und insbesondere den
zugeführten Druckluftstrom zu regeln und
- wenigstens ein Druckluftmengenmessgerät (10) zum Messen des Druckluftdurchsatzes
innerhalb der Druckluftversorgungsleitung (8),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Spinnmaschine (1) zur Durchführung eines Verfahrens (100) nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 8 aufweist oder gekoppelt ist mit
- einer Steuer- und Regelungseinheit (14) gekoppelt mit der wenigstens einen Druckluftquelle
(6) und den Druckluftventilen (12) zum Steuern und/oder Regeln der wenigstens einen
Druckluftquelle (6) und der jeweiligen Druckluftventile (12) und
- einer datenübertragend mit dem Druckluftmengenmessgerät (10) verbundenen Auswerteeinrichtung
(13) zum Auswerten von Messdaten des Druckluftmengenmessgeräts (10),
wobei die Auswerteeinrichtung (13) eingerichtet ist,
- den beim Schließen der Druckluftventile (12) nacheinander in einer definierten Reihenfolge
bei jedem Schließen eines Druckluftventils (12) gemessenen Druckluftstromwert mit
einem vorgegebenen, in der Auswerteeinrichtung (13) oder einer mit der Auswerteeinrichtung
(13) verbundenen Speichereinheit hinterlegten Grenzwert oder Grenzwertbereich abzugleichen
und
- diejenige Spinneinheit (4) zu identifizieren, deren zugeordneten Druckluftstromwerte
von dem Grenzwert bzw. Grenzwertbereich abweichen, wobei bewertet wird, ob der gemessene
Druckluftstromwert den zugeordneten Grenzwert bzw. Grenzwertbereich unter- oder überschreitet.
10. Rotor- oder Luftspinnmaschine (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckluftventil (12) in einem Druckluftstromabzweigkanal (9) angeordnet ist,
über welchen die zugeordnete Spinneinheit (4) druckluftstromleitend mit der Druckluftversorgungsleitung
(8) verbunden ist.
11. Rotor- oder Luftspinnmaschine (1) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- und Regelungseinheit (14) datenübertragend mit der Auswerteeinrichtung
(13) verbunden ist.
12. Rotor- oder Luftspinnmaschine (1) nach einem der vorherigen Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (13) datenübertragend mit einer Anzeigeeinheit (15) drahtlos
oder drahtgebunden verbunden und ausgelegt ist, die die Abweichung betreffende Spinnvorrichtung
(3), Spinneinheit (4), Druckversorgungsleitung (8) und/oder das Maß der Abweichung
von dem Grenzwert bzw. dem Grenzwertbereich mittels der Anzeigeeinheit (15) anzeigen
zu lassen.